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Klinik für Anästhesiologie - Schmerzzentrum

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1<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong>


FAQ´s<br />

„Was soll das ganze Getue mit dieser<br />

postoperativen Schmerztherapie?“<br />

Welche Möglichkeiten gibt es?<br />

Welche regionalanästhesiologischen Verfahren<br />

existieren?<br />

Weshalb nimmt man 0,2% Naropin?<br />

Warum wird Sufentanil zugesetzt?<br />

Welche Gefahren und Nebenwirkungen gibt es?


Empfehlungen/Leitlinien<br />

Behandlung akuter perioperativer<br />

posttraumatischer Schmerzen<br />

Leitlinien der Deutschen Interdisziplinären<br />

Vereinigung <strong>für</strong> Schmerztherapie (AWMF<br />

Nr. 041/001, 2007)<br />

und<br />

„Trotz zahlreicher Anstrengungen in den letzten Jahren, die<br />

perioperative und posttraumatische Akutschmerztherapie zu<br />

verbessern, ist diese nach wie vor unzureichend. Es liegt eine<br />

eklatante Unterund Fehlversorgungssituation vor.<br />

(Dolin et al., 2002; Apfelbaum et al., 2003; Neugebauer et al.,<br />

2003; Strohbuecker et al., 2005).“


Empfehlungen/Leitlinien<br />

Behandlung akuter perioperativer<br />

posttraumatischer Schmerzen<br />

Leitlinien der Deutschen Interdisziplinären<br />

Vereinigung <strong>für</strong> Schmerztherapie (AWMF<br />

Nr. 041/001, 2007)<br />

und<br />

Schmerz ist keine notwendige Begleiterscheinung von<br />

medizinischen Maßnahmen<br />

kann das postoperative Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko<br />

reduzieren<br />

kann die Inzidenz chronischer Schmerzen nach Operationen<br />

senken<br />

Kostenersparnis und kürzere Behandlungsdauer


Ergebnisse einer Umfrage<br />

5<br />

Stamer<br />

et. al., Anaesthesist<br />

Fragestellung: Umfrage zur Praxis der<br />

2002<br />

postoperativen Schmerztherapie in Deutschland<br />

773 Anästhesieabteilungen (57,7% ausgewertet)<br />

Ergebnisse:<br />

ASD 36,1%<br />

> 1000 Betten 63%<br />

< 1000 Betten 40%<br />

< 400 Betten 28%<br />

Anästhesiologische <strong>Klinik</strong>


Schmerztherapie<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong><br />

6<br />

Unzureichende<br />

Schmerzerfassung<br />

Dosierungsunsicherheiten<br />

Schmerz<br />

Angst vor einer<br />

Opioidtherapie<br />

UnzureichendeÜberwachungsmöglichkeiten


Grundregeln der Perioperativen<br />

Schmerztherapie<br />

7<br />

Grundregeln<br />

Standardisierung<br />

Individualisierung<br />

Evaluierung<br />

Dokumentation


Perioperative<br />

Verfahren<br />

Medikamentös Regional Stimulativ<br />

Starke Opioide<br />

Schwache Opioide<br />

Nichtopioide<br />

Schmerztherapie<br />

Infiltrationen<br />

Nervenblockaden<br />

Periduralanalgesie<br />

TENS<br />

Akupunktur


9<br />

Stufenschema<br />

Klein<br />

Starke<br />

Opioide<br />

Schwache<br />

Opioide<br />

Nichtopioide<br />

Starke<br />

Opioide<br />

Nichtopioide<br />

Wenn möglich und indiziert, regionalanaesthesiologischen Verfahren<br />

einsetzen!!<br />

Eingriffe<br />

Mittelschwer<br />

Schwache Opioide<br />

Schwer<br />

Nichtopioide<br />

Starke Opioide


PCA (Patientenkontrollierte Analgesie)<br />

10<br />

Definition: Bedarfsweise Eigenapplikation von kleinen<br />

Analgetika-Boli durch den Patienten<br />

Indikation: Akute, insbesondere postoperative<br />

Schmerzen<br />

Kontraindikationen: Fehlende Kooperation des Patienten


The<br />

11<br />

Cochrane<br />

Collaboration ®<br />

Patient controlled opioid analgesia versus<br />

analgesia for postoperative pain, 2006<br />

conventional<br />

opioid<br />

Ergebnis: PCA bietet bessere Schmerzkontrolle und<br />

größere Patientenzufriedenheit als konventionelle<br />

parenterale Analgesie „bei Bedarf“.<br />

Schlußfolgerung: Die Autoren der Studie empfehlen<br />

die PCA als wirksame Alternative zur<br />

konventionellen systemischen Analgesie <strong>für</strong> die<br />

postoperative Schmerzkontrolle.


Intravenöse PCA (PCIA): Indikationen<br />

12<br />

Große Eingriffe (keine Epiduralanalgesie)<br />

Tramadol nicht ausreichend<br />

Präoperativ bereits starke Opioide<br />

Hoher Opioidverbrauch im Aufwachraum


Periduralanalgesie<br />

13<br />

Thorakotomien<br />

Zweihöhleneingriffe<br />

(PCEA): Indikationen<br />

Große abdominalchirurgische Eingriffe<br />

Gelenkersatzoperationen<br />

Amputationen


Regionalanästhesie zur postoperativen Schmerztherapie<br />

14<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong>


Summenaktionspotential eines gemischten Nerven<br />

15<br />

mV<br />

A<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong><br />

C<br />

ms


Fasereigenschaften eines gemischten Nerven<br />

Gruppe Myelin Ø Vmax Funktion<br />

A-α<br />

A-β<br />

A-γ<br />

A-δ<br />

16<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong><br />

(m/s)<br />

ja 15 µm 70-120 Motorik, Propriozeption<br />

ja 8 µm 50 Motorik, Druck, Berührung<br />

ja 5 µm 20 Muskeltonus, Propriozeption<br />

ja 3 µm 15 Schmerz, Kälte<br />

B-Faser ja 3 µm 7 Präganglionär sympathisch<br />

C-Faser nein 1 µm 1 Schmerz, Temperatur,<br />

Postganglionär sympathisch


Differentieller Block<br />

Mantelfasern<br />

Kernfasern<br />

Myelinisierung<br />

Faserdicke<br />

Perineurium<br />

Sympathicus<br />

17<br />

> Schmerz<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong><br />

> Kälte<br />

> Wärme<br />

> Berührung<br />

> Druck<br />

> Motorik


Verteilung der Opioidrezeptoren<br />

18<br />

Anästhesiologische <strong>Klinik</strong><br />

Kortex<br />

Κ<br />

> δ<br />

> μ<br />

Limbisches<br />

μ<br />

> Κ<br />

> δ<br />

Hirnstamm<br />

μ<br />

> δ<br />

> Κ<br />

System<br />

Rückenmark<br />

μ<br />

> δ<br />

> Κ<br />

n. E. Freye


19<br />

Periphere Leitungsblockaden –<br />

Extremität<br />

C5<br />

T2<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong><br />

Obere


20<br />

Leitungsbahnen –<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong><br />

Obere Extremität


21<br />

Anatomie -<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong><br />

Oberflächenrelief


22<br />

Anatomie -<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong><br />

Regio<br />

axillaris


23<br />

Interskalenäre<br />

Landmarken<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong><br />

Blockade (ISB)


24<br />

Interskalenäre<br />

Technik<br />

Kennmuskeln<br />

• M.biceps brachii<br />

•Indikationen:<br />

• M.deltoideus<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong><br />

Blockade (ISB)<br />

Schultergelenksoperationen<br />

nicht ausreichend!<br />

• Skapula (N. suprascapularis)<br />

• Zwerchfell (N.phrenikus)


25<br />

Interskalenäre Blockade (ISB)<br />

Verklebetechnik<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong>


26<br />

Interskalenäre<br />

Anwendung<br />

•Erfolgsquote:<br />

91-97%<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong><br />

Blockade (ISB)<br />

•Komplikationen:<br />

ungenügende Analgesie<br />

lokale Komplikationen<br />

Dislokation<br />

neurologische Schädigung<br />

(Horner, Paresen ?, RR↓, HF↓<br />

)


27<br />

Periphere Leitungsblockaden –<br />

Extremität<br />

L1<br />

S1<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong><br />

Untere


Periphere Leitungsblockaden<br />

Anatomie - Nervenbahnen


29<br />

Periphere Leitungsblockaden<br />

Anatomie - Oberflächenrelief


Periphere Leitungsblockaden<br />

Querschnitt Oberschenkel Höhe Hüftgelenk


31<br />

Nervus femoralis<br />

-<br />

IVAN


Femoralisblockade (FB)<br />

Kontinuierliche Femoralisblockade<br />

Kennmuskel:<br />

• M. rectus femoris („tanzende Patella“)<br />

Nicht ausreichend<br />

• M. sartorius<br />

-<br />

Technik


Femoralisblockade<br />

Anwendung<br />

• Erfolgsquote:<br />

Indikationen: 75-90%<br />

(FB)<br />

• Kniegelenks-Endoprothesen<br />

Komplikationen:<br />

• Analgesie ungenügende bei Schenkelhalsfrakuren<br />

Analgesie<br />

lokale Komplikationen<br />

Dislokation<br />

neurologische Schädigung


Periphere Leitungsblockaden<br />

Kontinuierliche Laterale Ischiadicublockade


Periphere Leitungsblockaden<br />

Materialien<br />

35<br />

Standardisierte Sets:<br />

Single-Shot (50, 80, 120 mm)<br />

Katheter (55, 110 mm)<br />

Lokalanästhetika:<br />

Xylonest (1-1,5% o. A.)<br />

Naropin (0,5 bzw. 0,2%)


36<br />

Periphere Leitungsblockaden<br />

Stimulationsparameter<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong>


SPA, PDA<br />

Periduralanästhesie ( Epiduralanästhesie )<br />

37<br />

Tuohy - Nadel


38<br />

Segmentale Versorgung (Dermatome)<br />

Bild<br />

Differentialblock<br />

- sympathisch<br />

- sensibel<br />

- motorisch


Segmentale Versorgung (Dermatome)<br />

39<br />

Bild<br />

Th 4 Mammille<br />

Th 10 Nabel<br />

Th 12 Leistenband


Ligamentum<br />

40<br />

flavum


Orientierungspunkt<br />

41<br />

Verbindung<br />

Scapula-Unterrand<br />

Th 7 / Th 8


SPA, PDA<br />

Peridurale Injektion<br />

42<br />

Loss of<br />

resitance


SPA, PDA<br />

Epi- / peridurale Injektion<br />

43<br />

Bild<br />

Ausbreitung des LA


Thorakaler<br />

44<br />

PDK -<br />

Durchführung<br />

Punktion


Thorakaler<br />

45<br />

PDK -<br />

Durchführung<br />

Loss of<br />

resistance


Thorakaler<br />

46<br />

PDK -<br />

Durchführung<br />

Hängender<br />

Tropfen


Thorakaler<br />

47<br />

PDK -<br />

Durchführung<br />

Tunnelung


Thorakaler<br />

48<br />

PDK -<br />

Durchführung<br />

Tunnelung


Thorakaler<br />

49<br />

PDK -<br />

Durchführung<br />

Tunnelung


Thorakaler<br />

50<br />

PDK -<br />

Durchführung<br />

Tunnelung


Thorakaler<br />

51<br />

PDK -<br />

Durchführung<br />

Schleife


Thorakaler<br />

52<br />

PDK -<br />

Durchführung<br />

Verklebung


Thorakaler<br />

53<br />

PDK -<br />

Durchführung<br />

Konnektion


Zusatzstoffe: Opioide, Clonidin, Ketamin<br />

Epidural ist nur Sufentanil in Deutschland<br />

zugelassen<br />

Clonidin v.a. zur Wirkungsverstärkung bei<br />

Karzinomschmerzen<br />

Ketamin besitzt möglicherweise neurotoxisches<br />

Potential<br />

54<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong>


LA: Komplikationen Nebenwirkungen<br />

55<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong>


LA: Komplikationen Nebenwirkungen<br />

56<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong>


Dosierungsrichtlinien <strong>für</strong> Lokalanästhetika bei<br />

Einmalgabe<br />

Naropin 0.75% 30-40 ml (max. 300mg)<br />

Prilocain 1% 30-40 ml (max. 400mg)<br />

Mepivacain 1% 30-40 ml (max. 400mg)<br />

Lidocain 1% 30-40 ml (max. 400mg)<br />

Naropin 37,5mg/h (max.)<br />

kontinuierlich


RA-Kathetertechniken: Komplikationen<br />

Nebenwirkungen<br />

Hypotension<br />

Stimulation des GI-Trakts (Übelkeit/Erbrechen)<br />

Postpunktionskopfschmerz<br />

Schmerzen an der Einstichstelle<br />

Neuropathien<br />

Katheterfehllagen<br />

Abzeßbildung<br />

Juckreiz v.a. bei Verwendung von Sufentanil<br />

58<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Anästhesiologie</strong>


Erlanger Akutschmerzdienst<br />

59<br />

Arbeitsweise und Organisation der PCA-Therapie<br />

Vorbereitung<br />

Durchführung<br />

Therapiekontrolle<br />

Pflegevisite<br />

Nachbereitung


Erlanger Akutschmerzdienst<br />

60<br />

SAMBU


Perioperative<br />

61<br />

Sinnvoll aufeinander abgestimmte Verfahren inklusive aller<br />

regioanlanästhesiologischen Verfahren<br />

Postoperative Schmerztherapie im Sinne einer<br />

perioperativen Schmerztherapie<br />

Enge Zusammenarbeit zwischen Station, Op-Team,<br />

Akutschmerzdienst<br />

Schmerztherapie

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