28.09.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2008 - Alterszentrum im Geeren

Jahresbericht 2008 - Alterszentrum im Geeren

Jahresbericht 2008 - Alterszentrum im Geeren

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />

<strong>Alterszentrum</strong> <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong> Seuzach


Zur Titelseite<br />

Jahreszeitenbild<br />

[ Text folgt ]<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8–9<br />

10<br />

11–12<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />

<strong>Alterszentrum</strong> <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong> Seuzach<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort des Präsidenten<br />

Leiter Arztdienst: «Ein vielfältiger Strauss von Einzelprojekten»<br />

Leiterin Care Management: «Pflegen und Betreuen vereint viele Aspekte»<br />

Bericht Leiter Verwaltungsmanagement<br />

Bildungsverantwortlicher: «Berufsbildung <strong>im</strong> Bereich Pflege verändert sich»<br />

«Aubildnerin Pflege – ein vielfältige und anspruchsvolle Aufgabe»<br />

«Das <strong>Alterszentrum</strong> <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong> ist auch ein Lehrbetrieb»<br />

1 Auszubildender: «Der Start meiner AZiG Ära»<br />

14–15 Ida Keller Garten<br />

16–17 «Dokumentation des Pflegeprozesses mit EasyDok <strong>im</strong> <strong>Alterszentrum</strong> <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong>»<br />

18 Pfarrer Michael Lo Sardo: «Lobe den Herrn meine Seele...»<br />

19–21 Frieda und Berta <strong>im</strong> clownesken Rückblick<br />

22 «Ausflüge mit unseren Bewohnenden»<br />

2 Fonds für Bewohnende<br />

24 Investitionen 1997–2007<br />

25 Erfolgsrechnung Gesamtbetrieb<br />

26 Bilanz Gesamtbetrieb<br />

27 Statistik Bewohnerinnen und Bewohner<br />

28–29 Statistik Belegung und Aufenthaltstage<br />

0– 1 Vorstand, Zentrumsleitung, leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter


Vorwort des Präsidenten<br />

Für die meisten Bewohnerinnen und Bewohner ist das <strong>Alterszentrum</strong> <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong><br />

die letzte Station ihrer Lebensreise. Im Jahre <strong>2008</strong> sind 41 Bewohner des Pflegehe<strong>im</strong>s<br />

und 3 Bewohner des Altershe<strong>im</strong>s verstorben.<br />

Jeder dieser Todesfälle ist für alle Betroffenen eine Grenzerfahrung. In erster Linie<br />

für den Sterbenden selbst. Für sie oder für ihn heisst es für <strong>im</strong>mer Abschied<br />

zu nehmen, das heisst alles los zu lassen. Es kann nichts mitgenommen werden.<br />

Ich habe mal gelesen, der Preis, den wir für das Leben bezahlen müssen, ist,<br />

<strong>im</strong> Sterben alles wieder loszulassen. Dies ist ein schmerzhafter Prozess. Das<br />

Sterben kann grosse Angst auslösen. Es bleibt keine Zeit mehr, die begangenen<br />

Fehler wieder gut zu machen. In diesen Situationen ist es wichtig, den Frieden<br />

mit sich selbst zu finden. Zum Glück können viele Bewohnerinnen und Bewohner<br />

auf ein erfülltes und insgesamt glückliches Leben zurück blicken. Es ist unser<br />

aller Ziel, sagen zu können: «Es war ein gutes Leben», und zufrieden einschlafen<br />

zu können.<br />

Für die Angehörigen ist dieser Prozess ebenfalls sehr schmerzhaft. Sie müssen<br />

Abschied von einem geliebten Menschen nehmen. Der Verstorbene hinterlässt<br />

für <strong>im</strong>mer eine Lücke. Der Verlust löst Trauer, Schmerz und Wut aus. Diese Wut<br />

kann für das Umfeld manchmal sehr unangenehm sein.<br />

Für das Pflegepersonal sind solche Situationen auch sehr belastend. Sie müssen<br />

die Sterbenden und ihre Angehörigen bestmöglich unterstützen. Fehler und<br />

Missgeschicke können oft sehr emotionale Reaktionen auslösen, welche abgefangen<br />

und ausgehalten werden müssen. Die Angehörigen sind in der Regel mit<br />

der erbrachten Dienstleistung sehr zu frieden, dies zeigen uns die vielen positiven<br />

Rückmeldungen. Die negativen Rückmeldungen sind Ansporn, sich in der<br />

täglichen Arbeit weiter zu verbessern.<br />

Damit das endgültige Abschiednehmen, welches <strong>im</strong> Durchschnitt alle 10 Tage<br />

vorkommt, für alle Beteiligten opt<strong>im</strong>al bewältigt werden kann, wird das gesamte<br />

Pflegepersonal in Palliative Care laufend weiter gebildet. Das Pflegekader erarbeitet<br />

in Workshops Methoden, um die Mitarbeitenden besser auf die Patienten<br />

einzustellen und sie in der schwierigen Arbeit zu unterstützen. Die Bezugspersonen<br />

sind dazu da, den Bewohnerinnen und Bewohnern Halt zu geben und sie<br />

während ihrem ganzen Aufenthalt <strong>im</strong> <strong>Alterszentrum</strong> ganzheitlich zu begleiten.<br />

Die Bezugspersonen pflegen auch den Kontakt zu den Angehörigen und können<br />

somit ein angenehmes Umfeld für die Bewohner schaffen. Die Ärzte müssen die<br />

richtige Diagnose stellen und die entsprechenden Medikamente verordnen, um<br />

die Beschwerden zu lindern. Dies ist bei Patienten, welche sich verbal nicht mehr<br />

ausdrücken können, oft eine Herausforderung.<br />

In diesen Phasen besteht ein verstärktes Bedürfnis nach Spiritualität. Das<br />

Seelsorgeteam bestehend aus Pfarrer Michael Lo Sardo von der reformierten<br />

Landeskirche und Pfarrer Marcus Scholten von der römisch-katholischen Kirche<br />

führen regelmässig Gottesdienste <strong>im</strong> <strong>Alterszentrum</strong> durch, besuchen die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner und stehen als Beistand jederzeit zur Verfügung.<br />

Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre einfühlsame<br />

Arbeit. Es ist ein wichtiger Teil unserer Aufgabe, die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

auf ihrem letzten Lebensweg liebevoll zu begleiten, damit ein würdevoller und<br />

schmerzfreier Abschied möglich ist.<br />

Urs Borer<br />

Präsident des Vorstandes<br />

4 5<br />

Ein vielfältiger Strauss von Einzelprojekten<br />

Grosse Würfe? Nein danke. Diese waren das vergangene Jahr sicher nicht angezeigt<br />

und es war sicher schön, einmal von solchen Events zu pausieren.<br />

Rückschritt? Nein danke. Das ist nicht Sache des <strong>Alterszentrum</strong> <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong>. Wir entwickeln<br />

uns <strong>im</strong>mer, ob wir wollen oder nicht, die Frage ist nur wohin und zum Glück<br />

können wir uns frei entscheiden – und wir haben uns wie <strong>im</strong>mer dem Fortschritt<br />

verpflichtet.<br />

Innere Werte waren da gefragt, solche, welche nicht unbedingt jedermann ins Auge<br />

stechen, sondern solche, welche für die Bewohner vor allem spühbar sind. Ein vielfältiger<br />

Strauss von Einzelprojekten wird liebevoll und fleissig gebunden, vergrössert<br />

und gepflegt. Er soll die Bewohner und uns noch lange freuen. Dazu gehört nun auch<br />

Dr. Sturzenegger, über dessen Bereitschaft, uns in unseren Bemühungen zu unterstützen<br />

wir uns sehr freuen. Dr. Poths danken wir an dieser Stelle für seinen leider<br />

nur kurzen Einsatz.<br />

Werner Baur<br />

Co-Zentrumsleitung<br />

Leitender Arzt


Pflegen und Betreuen vereint viele Aspekte<br />

Das vergangene Jahr <strong>2008</strong> stand einmal mehr unter dem Anspruch, Gelerntes in der<br />

Praxis umzusetzen. «Hört denn das nie auf?» - so fragen wir uns manchmal. Unsere<br />

kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen die Antwort: «Nein, zum Glück<br />

nicht, denn nur die Bereitschaft für lebenslanges Lernen bringt Früchte zum Vorschein,<br />

die Kraft und Unterstützung in den vielfältigen Alltagsaufgaben schenken.»<br />

Ein grosses Lernfeld eröffnete die Inbetriebnahme unserer neuen EDV-Software für<br />

die Pflegedokumentation «easyDok», so der Name des Nachfolgeprogramms von<br />

«procura». Inzwischen funktioniert die Schreibarbeit der Pflegemitarbeitenden am<br />

PC wieder routiniert. Die intensiven Kurse <strong>im</strong> temporär eingerichteten EDV-Schulungsraum<br />

haben sich gelohnt, obwohl sie für die Teammanagerinnen und -manager<br />

organisatorisch eine grosse Herausforderung waren. Immerhin mussten hundert<br />

Personen ein mehrstufiges Programm durchlaufen. Der Bericht der Projektgruppe<br />

zeigt auf Seite 16 und 17 in einer grafischen Darstellung, nach welchem Schema wir<br />

die Schritte <strong>im</strong> Pflegeprozess festhalten.<br />

Die Betreuung von unseren Bewohnenden, die an einer Demenz erkrankt sind,<br />

liegt uns speziell am Herzen. Wir führen uns <strong>im</strong>mer wieder vor Augen, wie sich ihre<br />

Lebenssituation verändert hat und stellen an uns den Anspruch, personzentriert<br />

auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Dazu ist es unumgänglich, in einem dauernden<br />

Lernprozess zu bleiben. Unser Konzept «Demenz Care» wurde vor drei Jahren in<br />

einer Projektgruppe erarbeitet. Nun wurde es Zeit, die darin enthaltenen Aussagen<br />

und Anleitungen <strong>im</strong> Umgang mit dementiell veränderten Menschen unter die Lupe<br />

zu nehmen. Dazu führten wir eine Befragung unter direkt involvierten Mitarbeitenden,<br />

Führungspersonen, Aktivierungstherapeutinnen, Angehörigen und unseren<br />

Lernenden in Pflegeberufen durch. Fazit der Evaluation war, dass wir auf Bewährtem<br />

weiter aufbauen können. Wir haben festgestellt, dass unsere jährlich durchgeführten<br />

«Dementia Care Mappings», eine Methode zur Erfassung des Wohlbefindens<br />

von Menschen mit einer Demenzdiagnose, kontinuierlich helfen, die Sicht für das<br />

Wesentliche <strong>im</strong> Blickfeld zu behalten. Die Befragung bestätigte auch, dass es richtig<br />

war, unsere Wintergärten auf den Pflegeabteilungen als «beschützende Wohnbereiche»<br />

umzugestalten. Die etwas ruhigere, familiäre Atmosphäre hilft Menschen mit<br />

einer Demenz bei der Bewältigung ihrer zunehmenden Desorientierung.<br />

Gerne weise ich in diesem Zusammenhang auf den Beitrag vom Monika Spälti hin.<br />

Sie beschreibt als lernende Aktivierungstherapeutin, wie sie ihre beruflichen Qualifikationen<br />

erweitert und damit sehr zum Wohlbefinden der Bewohnenden beizutragen<br />

vermag.<br />

Das Thema unseres Öffentlichkeitsanlasses vom 29. September 2009 lautete:<br />

«Würde erleben – Abhängigkeit und Autonomie am Lebensende.» Matthias Mettner<br />

führte in seinem Vortrag Gedanken zum Thema Palliative Care als «ein starkes<br />

Hoffnungszeichen» aus. Dazu gehörte die Überlegung, dass der Mensch selbst <strong>im</strong><br />

Leiden seine Würde nicht verlieren kann. Wohl aber kann sie verletzt werden. Diesen<br />

wichtigen Unterschied zu kennen hilft uns, eine Haltung zu entwickeln, die unseren<br />

Bewohnenden eine gute Lebensqualität bis zuletzt ermöglichen soll.<br />

Susanne Wenger<br />

Co-Zentrumsleitung<br />

Leiterin Care Management<br />

Bericht Leiter Verwaltungsmanagement<br />

6 7<br />

Das <strong>Alterszentrum</strong> als Wohnort von 134 Bewohnenden, als Arbeitsort von 165 Mitarbeitenden<br />

und als Besuchsort für viele Gäste jeden Tag, ist auch ein Ort an welchem<br />

viele spannende Geschichten zusammenkommen, sich über zum Teil lange<br />

Dauer gemeinsam erweitern und dann entweder hier enden oder an einem anderen<br />

Ort weiter gehen. Als Mitarbeiter habe ich fast täglich Gelegenheit spannenden Geschichtsunterricht<br />

mit Zeitzeugen zu geniessen. Häufig höre ich dann be<strong>im</strong> Erzählen<br />

von scheinbaren Neuigkeiten «alles scho mal da gsi». In irgendeiner Form haben<br />

unsere Bewohnenden vieles was für uns neu ist schon erlebt und reagieren je nach<br />

gemachten Erfahrungen, gelassener oder erschreckter als «wir Jungen». Oft erlebe<br />

ich diese Reaktionen als wohltuend ausgleichend, zu meinen eigenen Gedanken und<br />

Emotionen.<br />

Mein zweites ganzes Arbeitsjahr als Leiter Verwaltungsmanagement ging herum wie<br />

<strong>im</strong> Fluge. Kaum war der Jahresabschluss 2007 geschafft, begann der Voranschlag<br />

für das Jahr 2009. Projekte wie in der Informatik die Migration der Personaleinsatzplanung<br />

auf die neueste Version, die neue Pflegedokumentation und vor allem die<br />

Umsetzung der 2007 geplanten Strategie liessen keine Pause zu. Der Arbeitsrhythmus<br />

blieb das ganze Jahr sehr hoch. Das Kader der Verwaltung ist – trotz der hohen<br />

Belastung – zu einem kooperativen Team geworden.<br />

Das Voranschlagsziel bei über 12 Millionen Umsatz nur um rund Fr. 8’000.00 zu verpassen<br />

ist schon eine Punktlandung. Trotzdem verlief nicht alles gemäss ursprünglicher<br />

Planung, was sich bei genauem Hinsehen in Erfolgs- und Investitionsrechnung<br />

zeigt. Die schnellen Änderungen wie zum Beispiel der Heizölpreis, der sich innert<br />

gut 2 Monaten von über hundert auf 56 Franken fast halbiert hat, machen Budgetierung<br />

zu einem schwierigen Unterfangen. Gerade in schwierigen Zeiten braucht es<br />

Ziele damit die Richtung eingehalten werden kann.<br />

Im Bereich der Investitionen wurde die Sanierung der Schliessanlage begonnen.<br />

Diese erwies sich als schwieriger und aufwändiger als vermutet. Das kleine <strong>Alterszentrum</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Geeren</strong> brachte es fertig die Möglichkeiten der Firma KABA zu überfordern<br />

unsere Schlüssel zu programmieren. Unsere Vorstellungen vom Schliessplan<br />

waren nicht umsetzbar und wir mussten die Schliessanlage aufteilen.<br />

Der Auditbericht anlässlich der Rezertifizierung unseres Qualitätssystems <strong>im</strong> November<br />

hat das Bild eines hausweit gelebten, weiter gewachsenen und aktuellen<br />

Managementsystems gezeigt. Die Selbstverständlichkeit mit welcher unsere Mitarbeitenden<br />

mit dem System arbeiten zeugt von einem starken Willen die Arbeit mit<br />

und an unseren Bewohnenden gut zu machen.<br />

Das Legat von Ida Keller-Brändli erlaubte es uns den Bereich um den Eingang<br />

zu Gunsten der Bewohnenden erheblich aufzuwerten. Aus einem vorher nie begangenen<br />

Bereich wurde ein beliebter Gartenteil mit angenehmen Sitzmöglichkeiten.<br />

Zum dritten Mal in Folge dürfen wir der Hatt-Bucher Stiftung für einen namhaften<br />

Beitrag an die Kosten für unsere Clowns herzlich danken. Die Geschichten von Ida<br />

Keller-Brändli, der Familie Hatt-Bucher und der Spender des Bewohnerfonds werden<br />

hier weiter geschrieben…<br />

Enrico Bulgheroni<br />

Co-Zentrumsleitung<br />

Leiter Verwaltungsmanagement


Die Berufsbildung <strong>im</strong> Bereich Pflege verändert sich<br />

Die Ausbildungslandschaft <strong>im</strong> Gesundheitswesen wurde in den letzten Jahren regelrecht<br />

umgewälzt. Bis Ende 2009 werden von den einst ca. 26 kantonalen Berufsschulen<br />

<strong>im</strong> Gesundheitswesen nur noch zwei höhere Fachschulen (HF) in Winterthur und<br />

Zürich übrig bleiben.<br />

Von Jahr zu Jahr veränderten sich dadurch auch wesentliche Aspekte in der praktischen<br />

Ausbildung in unserem Betrieb. So sind wir seit der Berufseinführung der<br />

Fachangestellten Gesundheit (FAGE) nicht mehr nur ein zeitlich begrenzter Praktikumsort<br />

für Lernende von externen Schulen, sondern wir sind Lehrbetrieb vom<br />

ersten bis zum letzten Ausbildungstag.<br />

Im Februar <strong>2008</strong> haben wir die letzten drei Lernenden Diplomniveau-1 (DN-1) der<br />

Pflegeschule Uster zum Abschluss geführt. Jetzt werden die Diplom-Pflegeausbildungen<br />

in der höheren Fachschule am Zentrum für Ausbildungen <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />

(ZAG) und neu auch an der Fachhochschule Winterthur (FHAW) angeboten.<br />

Dabei werden an der HF-Schule mehr praxisorientierte Inhalte vermittelt, und an der<br />

FH wird vermehrt forschungs- und theorieorientiert unterrichtet.<br />

Gut betreute Ausbildungsangebote <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong><br />

Zur Zeit sind die Lehrgänge an den HF-Schulen ZAG und Careum nur zu 50% belegt.<br />

Aufgrund der <strong>im</strong>mer noch zu geringen Anzahl von neu eintretenden Studierenden in<br />

die Pflegeausbildungen ist es Betrieben <strong>im</strong> Bereich der Alterspflege (wie unserem<br />

AZiG) kaum möglich, Praktikumsort für diese Ausbildungen zu werden. Dies wird<br />

sich in naher Zukunft wohl in Form eines Fachpersonalmangels in den Institutionen<br />

auswirken.<br />

Aufgrund dieser Entwicklung macht es Sinn, vermehrt Lernende in den EFZ-Berufen<br />

FAGE (Fachperson Gesundheit) und FABE (Fachperson Betreuung) auszubilden. Genau<br />

diesen Weg verfolgen wir <strong>im</strong> AZiG seit 2003. So bieten wir ab <strong>2008</strong> auch jährlich<br />

einen Ausbildungsplatz als FABE an. Die FABE-Ausbildung beinhaltet weniger medizinisch-technische<br />

Aufgaben wie Verbandwechsel oder Injektionen, dafür vermehrt<br />

pädagogisch-betreuende Schwerpunkte wie «Aktivierung und Begleitung». Dies<br />

macht ein Ausbildungsplatz <strong>im</strong> Tageshe<strong>im</strong> sinnvoll, wo die vormaligen Praktikantinnen<br />

der Hauspflegeausbildung nun durch eigene FABE-Lernende ersetzt werden<br />

können.<br />

Von anfänglich 2 FAGE Lernenden pro Jahr sind wir heute bei 4 FAGE’s und einer<br />

FABE in jedem Lehrjahr angelangt. Von August bis Ende November wurden dieses<br />

Jahr 15 Lehrstellenbewerberinnen in Schnupperpraktika und Gesprächen vertieft<br />

auf ihre Berufseignung geprüft, und noch vor Weihnachten konnten die Lehrstellen<br />

vergeben werden.<br />

Zusätzlich bieten wir langjährigen Mitarbeiterinnen die Möglichkeit der verkürzten<br />

Ausbildung zu einem dieser EFZ- Abschlüsse an (EFZ=eidgenössischer Fähigkeitsausweis).<br />

<strong>2008</strong> konnte «unsere» erste Absolventin ihren Fähigkeitsausweis erwerben.<br />

Dass wir mit den FAGE’s auf einem guten Ausbildungsstand stehen, zeigen die<br />

wiederum sehr guten Lehrabschlussleistungen unserer zwei FAGE-Lernenden in<br />

diesem Sommer, sie konnten mit den Besten <strong>im</strong> Kanton mithalten. Massgeblich mit<br />

zu diesem guten Ergebnis tragen dabei sicherlich die auf den Abteilungen verantwortlichen<br />

Ausbildnerinnen Pflege bei, welche die praktische Ausbildung begleiten<br />

und wenn nötig auch bewusst steuern. (Mehr dazu <strong>im</strong> Bericht auf Seite 10)<br />

8<br />

Die einjährige Ausbildung in Pflegeassistenz (PA) hat <strong>im</strong> Jahr <strong>2008</strong> von der Pflegeschule<br />

Uster an das ZAG in Winterthur gewechselt. Wiederum haben alle 4 Absolventinnen<br />

aus dem AZiG ihre PA-Ausbildung erfolgreich abschliessen können.<br />

Ab 2012 wird die PA Ausbildung durch eine 2-jährige Attestausbildung ersetzt werden,<br />

die voraussichtlich einen erleichterten Übertritt in die FAGE-Ausbildung beinhaltet.<br />

Übers Jahr hinweg machten auch mehrere junge Leute ein längeres Berufsfindungspraktikum<br />

<strong>im</strong> Bereich der Pflege. Dabei geht es darum, vor der endgültigen Berufswahl<br />

Neigung und Eignung vertieft abzuklären.<br />

Ende <strong>2008</strong> standen <strong>im</strong> Bereich der Pflege und Betreuung 16-Lerndende <strong>im</strong> AZiG in<br />

Ausbildung: 10 FAGE, 1 FABE, 3 PA, 1 DN-1 <strong>im</strong> berufsbegleitenden Passarellenprogramm<br />

(wird für FASRK-Pflegende nach wie vor angeboten) und zudem 1 Studierende<br />

zur Aktivierungstherapeutin. Die 3 Lernenden zum «Koch» und 1 Lernende «Fachfrau<br />

Hauswirtschaft» vervollständigen die Aufzählung der insgesamt 20 Auszubildenden <strong>im</strong><br />

Betrieb. Somit ist heute beinahe jede 5. Stelle von einer Person in einer Vollzeitausbildung<br />

besetzt.<br />

Hansjörg Frick<br />

Bildungsverantwortlicher<br />

9


Ausbildnerin Pflege, eine vielfältige und anspruchsvolle Aufgabe<br />

Als Ausbildnerin Pflege bin ich pr<strong>im</strong>är für die praktische Ausbildung von Lernenden<br />

der Berufe «Fachangestellte/r Gesundheit», «Pflegeassistent/in» und «Praktikant/in<br />

Pflege» verantwortlich. In der Regel sind es 3–4 Lernende, die auf der Abteilung<br />

ständig betreut werden müssen. Dazu kommen <strong>im</strong>mer wieder Interessierte für ein<br />

Schnupperpraktikum zu uns, oder wir betreuen Oberstufenschüler/innen, die ein<br />

Berufsfindungspraktikum oder bereits ein Selektionspraktikum bei uns absolvieren.<br />

Diese sogenannten Schnupperlehren müssen ausgewertet und mit den Teilnehmenden<br />

besprochen werden.<br />

Kompetente Ansprechperson für Lernende<br />

Als Ausbildnerin muss ich in der Praxis eine opt<strong>im</strong>ale Betreuung, Förderung sowie<br />

kontinuierliche Begleitung gewährleisten. Teilweise kann ich die Instruktion von<br />

Lerninhalten, das Festhalten von Beobachtungen und die Begleitung in der Praxis an<br />

eine Fachperson mit den entsprechenden Kompetenzen delegieren. Diese Fachpersonen<br />

sind dann ein Art «Gotte/Götti» für die Lernenden.<br />

Um <strong>im</strong>mer über den aktuellen Stand des Ausbildungsverlaufs informiert zu sein,<br />

führe ich regelmässig Evaluations- und Standortgespräche durch, bei denen Lernziele<br />

überprüft und neue Lernziele formuliert werden. Es ist wichtig, die Motivation<br />

der Lernenden aufrecht zu erhalten und ihnen genügend Lernmöglichkeiten<br />

zu bieten. Die Kooperation mit dem Pflegeteam wird gezielt gefördert, damit die<br />

Lernenden ihre Rolle <strong>im</strong> Team bewusst wahrnehmen. Gestützt auf meine Beobachtungen<br />

und Rückmeldungen der Mitarbeitenden ist es meine Aufgabe, die Lernenden<br />

am Ende eines Praktikums zu qualifizieren.<br />

Je nach Ausbildung und Ausbildungsgrad der Lernenden plane ich zusammen mit<br />

dem Teammanager oder der Teammanagerin die Einsätze auf der Abteilung. Wir<br />

prüfen, wie viele und welche Bewohner/innen die angehenden Berufsleute schon<br />

pflegen und welche Aufgaben ihnen bereits übertragen werden können. Bei Schwierigkeiten<br />

und Problemen unterstütze ich die Lernenden meist unter Miteinbezug<br />

von Teammanager/in und Bildungsbeauftragten. Dies sind meine Vorgesetzten, die<br />

regelmässig Rückmeldungen über den Ausbildungsstand der jeweiligen Lernenden<br />

aus meiner Sicht erhalten.<br />

Sich austauschen und weiter lernen<br />

Neben der Betreuung der Lernenden ist für mich die Teilnahme an diversen Weiterbildungen<br />

unumgänglich, damit ich die Mitarbeitenden auf der Abteilung bei der<br />

Umsetzung unterstützen kann. Dazu gehört zum Beispiel auch die Arbeitsgruppe<br />

Kinästhetik, die sich alle zwei Monate zum Austausch zusammenfindet. Auch die<br />

Gruppe der Ausbildner/innen trifft sich einmal monatlich. Neben den Aufgaben, die<br />

in der Funktionsbeschreibung «Ausbildnerin Pflege» klar definiert sind, nehme ich<br />

mir ab und zu auch Zeit, neue Strategien zur Lernförderung und Lernbegleitung zu<br />

entwickeln.<br />

Für meine Funktion als Ausbildnerin auf der Abteilung stehen mir 20% des Arbeitspensums<br />

zur Verfügung.<br />

Helen Huber<br />

Ausbildnerin Pflege, 3.OG PH<br />

10 11<br />

Das <strong>Alterszentrum</strong> <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong> ist auch ein Lehrbetrieb<br />

Die Ausbildung zur Aktivierungstherapeutin ist für mich eine Zweitausbildung, welche<br />

ich nach der Familienpause in Angriff genommen habe. Damit profitiere ich von einer<br />

gewissen Reife und Lebenserfahrungen, die für die Ausübung dieses Berufes voraus<br />

gesetzt werden.<br />

Das AZiG erlebe ich als Lehrbetrieb, wo die Auszubildenden durch kompetente, professionelle<br />

Betreuung und Förderung be<strong>im</strong> Erreichen ihrer Lernziele unterstützt werden.<br />

Opt<strong>im</strong>ale Rahmenbedingungen und ein konstruktives Lernfeld helfen, das in der Schule<br />

erworbene theoretische Wissen auch in der Praxis umzusetzen. Ich erfahre täglich,<br />

dass ich einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität<br />

unserer Bewohner/innen leisten kann.<br />

Fundiertes Wissen und Zusammenarbeit<br />

Die aktivierungstherapeutische Arbeit setzt umfassende Informationen über Biographie,<br />

soziale Situation, aktuelles Befinden, Verluste und Einschränkungen der Bewohner/innen<br />

voraus. Je nach Krankheit oder Beeinträchtigung, den vorhanden Fähigkeiten,<br />

Möglichkeiten und Interessen, wird das Therapieprogramm unterschiedlich<br />

gestaltet. Entsprechend werden auch die therapeutischen Mittel gewählt: musische,<br />

kognitive, gestalterische, lebenspraktische oder gesellige Aktivitäten. Die Aktivierungstherapie<br />

deckt aber nur einen Teilbereich der Betreuung und Begleitung der<br />

Bewohner/innen ab. Sie kommt in Zusammenarbeit und als Ergänzung der pflegerischen,<br />

betreuenden und anderen therapeutischen Massnahmen wirkungsvoll zum<br />

Tragen.<br />

Die Ausbildung zur Aktivierungstherapeutin<br />

Die Ausbildung zur Aktivierungstherapeutin ist eine 3-jährige umfangreiche Vollzeitausbildung<br />

mit HF-Niveau. Für meine praktische Ausbildung bin ich in der Regel an<br />

drei Tagen pro Woche <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong>. An einem Tag besuche ich den theoretischen Schulunterricht<br />

am ZAG (Zentrum für Ausbildung <strong>im</strong> Gesundheitswesen Kanton Zürich)<br />

in Winterthur, und ein weiterer Tag ist für das Selbststudium reserviert. In der Regel<br />

besuchen die Studierenden während der ganzen Ausbildungsdauer Praktika in mindestens<br />

zwei Institutionen mit fachlich unterschiedlichen Schwerpunkten.


Jedes Ausbildungsjahr beinhaltet andere Schwerpunkte:<br />

1. Ausbildungsjahr: Aktivierungstherapeutisches Arbeiten mit Einzelpersonen<br />

2. Ausbildungsjahr: Aktivierungstherapeutisches Arbeiten mit Gruppen<br />

3. Ausbildungsjahr: vernetztes Aktivierungstherapeutisches Arbeiten und erreichen<br />

der Professionalität<br />

Auf Wanderschaft und wieder zurück<br />

Das AZiG habe ich bereits <strong>im</strong> ersten Jahr meiner Ausbildung kennen gelernt. Ich<br />

konnte erste eigene Erfahrungen bei der therapeutischen Arbeit mit Einzelpersonen<br />

sammeln und so praktisches Fachwissen erwerben. Diese erste Jahr ging flugs<br />

vorbei und ich musste, dem Rahmenlernplan entsprechend, das AZiG verlassen,<br />

um weitere Erfahrungen in einem anderen He<strong>im</strong> zu sammeln. Der Wechsel fiel mir<br />

schwer, weil ich mich <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong> schon sehr he<strong>im</strong>isch gefühlt hatte. Ich wusste, dass<br />

ich die Kontakte zu den Bewohnenden und Mitarbeitenden und das Wohlwollen, das<br />

mir von allen entgegengebracht worden war, best<strong>im</strong>mt vermissen würde.<br />

Aber auch in meinem zweiten Ausbildungsjahr <strong>im</strong> Kanton Thurgau entstanden viele<br />

gute Kontakte. Ich konnte meine <strong>im</strong> AZiG erworbenen Kenntnisse bereits selbständig<br />

<strong>im</strong> Leiten von Gruppen einsetzen und sogar eine kleines Projekt durchführen.<br />

Mehrheitlich wurde ich dort in einer speziellen Abteilung für demente Menschen eingesetzt.<br />

Es wurde mir erneut bewusst, wie wichtig empathisches und kongruentes,<br />

validierendes aber auch humorvolles Zugehen auf die Bewohner/innen ist.<br />

Überglücklich und um einige Erfahrungen und Ideen reicher kehrte ich dann <strong>im</strong><br />

Oktober <strong>2008</strong> für mein drittes und letztes Ausbildungsjahr ins AZiG zurück. Die Begegnungen<br />

mit vielen bekannten Gesichtern erlebte ich wie die He<strong>im</strong>kehr nach einer<br />

Reise. Das mich einige Bewohner/innen noch kannten und herzlich willkommen<br />

hiessen, machte den Wiedereinstieg besonders schön.<br />

Kompetente Unterstützung, auch be<strong>im</strong> Endspurt<br />

Im dritten Ausbildungsjahr werden die Schwerpunkte auf das Erreichen von Professionalität,<br />

Selbständigkeit und Eigenverantwortung gelegt. Ich war stolz, als mir<br />

angeboten wurde, die Verantwortung für die aktivierungstherapeutischen Angebote<br />

auf dem 1. Stock zu übernehmen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit erlebe ich<br />

sehr positiv, meine Ansichten werden respektiert, und ich fühle mich als eigenverantwortliche,<br />

selbständige Mitarbeiterin ernst genommen.<br />

Wie <strong>im</strong> ersten Jahr begleitet die erfahrene Dipl. Aktivierungstherapeutin Ingrid Beck<br />

meine praktische Ausbildung. Eine grosse Hilfe auf dem Weg zur Berufsprofessionalität<br />

sind die wöchentlichen Standortgespräche sowie das gemeinsame Evaluieren<br />

nach einer durchgeführten Therapiestunde. Bei Unsicherheiten und Fragen kann ich<br />

mich jederzeit an Ingrid Beck oder die Kunsttherapeutin und Gerontologin Gabriela<br />

Huldi wenden.<br />

Nun bin ich <strong>im</strong> Schlussspurt meiner Ausbildung, ich bereite mich auf meine letzten<br />

Prüfungen vor, bin mit dem Schreiben der letzten Semesterarbeiten sowie meiner<br />

Diplomarbeit beschäftigt. In diesen letzten Monaten meiner Ausbildung erlebe ich<br />

nochmals sehr intensiv, was es heisst, Lernende zu sein.<br />

Monika Spälti<br />

Aktivierungstherapeutin <strong>im</strong> dritten Ausbildungsjahr<br />

Der Start meiner AZiG Ära<br />

12 1<br />

Der Beginn meiner Lehre als Koch <strong>im</strong> AZiG bedeutete für mich einen neuen Lebensabschnitt.<br />

Nach 9 Jahren in der Schule sitzen, verändert sich plötzlich mein Alltag komplett.<br />

Ich muss nun den ganzen Tag stehen, anstatt wie vorher <strong>im</strong>mer nur zu sitzen.<br />

Ich weiss noch genau wie ich am ersten Tag ziemlich nervös an der Rezeption wartete,<br />

die Nervosität war jedoch völlig unbegründet, denn schon in den ersten Wochen <strong>im</strong><br />

AZiG merkte ich das alle, die ich kennenlernte, nett und hilfsbereit sind. Ich hatte<br />

von Anfang an ein gutes Gefühl und fühlte mich gut aufgenommen. Ich habe schnell<br />

gemerkt, dass die St<strong>im</strong>mung <strong>im</strong> ganzen Team fast <strong>im</strong>mer sehr gut ist, das macht das<br />

Arbeiten leichter und interessanter. Ich bin sehr froh, dass ich in so einem guten und<br />

fröhlichen Betrieb gelandet bin und hoffe, er wird noch lange so fröhlich bleiben.<br />

Zu Beginn begleitete ich verschiedene Mitarbeiter aus der Küche bei ihren Arbeiten<br />

und erhielt viel Interessantes erklärt. Meine ersten eigenen Arbeiten bestanden in<br />

der Vorbereitung von kalten Speisen und Rüstarbeiten. Die Tätigkeiten wurden <strong>im</strong>mer<br />

anspruchsvoller, zum Beispiel das Anrichten und auch selbständiges Zubereiten von<br />

Salaten. Nebenbei lernte ich in der Berufsschule die theoretischen Grundlagen für<br />

meinen Beruf. Nach einem halben Jahr Ausbildung habe ich schon eine gute Übersicht<br />

über alle Tätigkeiten in meinem Lehrberuf. In den nächsten Jahren werde ich<br />

noch viele theoretische Kenntnisse und deren praktische Umsetzung erlernen. Mit<br />

Spannung und Neugierde blicke ich in meine berufliche Zukunft.<br />

Michel Bühler<br />

Auszubildender Koch


Ida Keller Garten<br />

Als sich ab Abend des 22. Augusts <strong>2008</strong> Bewohnende und Besucher des <strong>Alterszentrum</strong>s<br />

aufmachten die Einweihung des neuen Ida-Keller Gartens mit einer schlichten<br />

Feier zu begehen, nahm ein lange Geschichte Ihren Abschluss. Ida Keller-Brändli<br />

geboren 1914 in Rorbas, wohnhaft gewesen in Pfungen, hatte in ihrer letztwilligen<br />

Verfügung <strong>im</strong> Frühjahr 2000 eine beträchtliche Summe dem Altershe<strong>im</strong> «in welchem<br />

ich voraussichtlich einmal meine letzten Tage verbringe» vermacht. «Es soll Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern des <strong>Alterszentrum</strong>s ein naturnahes Erlebnis ermöglichen»<br />

war die Bedingung.<br />

Ida Keller war zeitlebens fleissig und sparsam gewesen. Der plötzliche Tod ihres<br />

lieben Gatten <strong>im</strong> Jahre 1963 traf sie sehr schwer. Sie war auf sich alleine gestellt,<br />

denn auf die Verwandtschaft konnte sie sich nicht stützen. So fand sie Arbeit bei<br />

der damaligen Schweizerischen Decken- und Tuchfabriken Pfungen Turbenthal AG<br />

in Pfungen. Den langen Arbeitsweg von Teufen/Freienstein legte Sie zuerst jeden<br />

Tag und bei jedem Wetter zu Fuss zurück. Nachdem Frau Keller einige Zeit gearbeitet<br />

hatte konnte sie sich ein Fahrrad kaufen. Erst <strong>im</strong> Jahre 1973 zügelte sie nach<br />

Pfungen in eine 3 1/2 Z<strong>im</strong>merwohnung.<br />

Selbst nach der Pensionierung hat sie sich eigenwillig um die Gartenanlagen Ihres<br />

ehemaligen Arbeitsgebers gekümmert, wobei das Verhältnis zum verantwortlichen<br />

Fabrikgärtner manchmal ins Wanken kam. Die Firmenleitung wurde oft gefragt,<br />

warum diese alte Frau <strong>im</strong> Fabrikareal noch arbeiten müsse und ob die Pension so<br />

klein sei.<br />

14<br />

Alte Anlage<br />

Dass dem nicht so war, zeigt sich anhand der Erfüllung ihres Wunsches, mit ihrem<br />

recht beachtlichen Vermögen. Diesen hatte sie am 15. April 2000 ihrem ehemaligen<br />

Direktor Bruno Aemissegger mit welchem sie ein besonderes Vertrauensverhältnis<br />

verband, diktiert. Aus diesem Vertrauen heraus ernannte sie diesen auch zum Willensvollstrecker<br />

ihrer letztwilligen Verfügung. Ida Keller war schliesslich nur während<br />

etwas mehr als einem Monat <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong>. Am 14.3. trat sie, schon stark pflegebedürftig<br />

ein und am 24.4.2003 verstarb sie.<br />

Es brauchte mehrere Projektentwürfe bis sowohl die He<strong>im</strong>kommission des <strong>Alterszentrum</strong>s<br />

also auch Bruno Aemissegger ein Projekt für «dem Willen der Legatsgeberin<br />

entsprechend» befanden. Am Lösungsvorschlag von Bruno Egli vom Garten-Team<br />

Winterthur fanden schliesslich alle Gefallen und den Legatszweck umgesetzt. Die<br />

Arbeiten am für die meisten Bewohnenden nicht begehbaren Bereich links vom Haupteingang<br />

konnten in Angriff genommen werden. Innert etwas mehr als drei Wochen<br />

entstand eine Gartenanlage, welche zum Sitzen und Verweilen einlädt. Die Sitzbänke<br />

nahe am Haupteingang bürgen dafür, dass man über fast alle Vorgänge in und ausserhalb<br />

des Zentrums auf dem Laufenden ist. Mit Spannung erwarten Bewohnende und<br />

Mitarbeitende darauf, dass die Schatten spendende Pergola zum ersten mal bewachsen<br />

sein wird.<br />

15


Dokumentation des Pflegeprozesses mit EasyDok <strong>im</strong><br />

<strong>Alterszentrum</strong> <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong><br />

6. Evaluierung/Beurteilung<br />

5. Durchführung<br />

Alle Bewohnerinnen und Bewohner erhalten eine individuelle Pflege und Betreuung,<br />

welche auf dem schriftlich festgehaltenen Pflegeprozess basiert. Die geplante Pflege<br />

muss auf Grund der erhobenen Gesundheitsinformationen nachvollziehbar werden.<br />

Zu dem <strong>im</strong> Vordergrund stehenden Pflegeproblem wird eine Pflegediagnose erstellt,<br />

die dazu dient, das Pflegeziel und die Pflegemassnahmen genauer festlegen zu können.<br />

Die Pflegemassnahmen werden nach ihrer Durchführung laufend dokumentiert.<br />

Sporadisch wird die gesamte Bewohnersituation durch eine Evaluation der Pflegeergebnisse<br />

überprüft. Wo notwendig werden in den Zielen und Massnahmen Anpassungen<br />

vorgenommen. Somit kann diese Art von Evaluation einen neuen Zyklus von<br />

Pflegeassessment, Pflegediagnose, Planung und Umsetzung auslösen. In diesem<br />

1. Informationssammlung<br />

2. Pflegediagnose/<br />

Ressourcen<br />

festlegen<br />

4. Massnahmen planen 3. Ziele festlegen<br />

16 17<br />

Prozess hat der Austausch mit der Bewohnerin oder dem Bewohner sowie seinen<br />

Angehörigen, aber auch mit dem multiprofessionellen Team (Arzt, Aktivierungstherapie,<br />

Kunsttherapie, Physiotherapie, Seelsorge) einen wichtigen Stellwert.<br />

Für die Projektgruppe «Der Pflegeprozess und die Dokumentation mit easyDOK»:<br />

Susanne Wenger, Co-Zentrumsleitung, Leiterin Care Management<br />

Bruno Mathys, Care Manager, Qualtiätsbeauftragter<br />

Bea Josting, Teammanagerin Altershe<strong>im</strong>, EDV-Support Pflege<br />

Hansjörg Frick, Bildungsverantwortlicher


Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er<br />

dir gutes getan hat. Psalm 103,2<br />

Diese Worte möchte ich als Überschrift über meinen <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> stellen. In<br />

meiner Tätigkeit m <strong>Geeren</strong> erlebe ich viel und vielfältig Gutes – für mich selbst und<br />

für die Bewohnenden. Immer wieder kommt es in Gesprächen zu der Aussage: «Ich<br />

habe ein gutes und erfülltes Leben gehabt und jetzt darf es mir hier so gut gehen!»<br />

Immer wieder kann ich mit alten Menschen Gespräche führen und spüren, dass es<br />

gut tut – meinen Gesprächspartner/innen und mir.<br />

Danke möchte ich sagen, dass Sie mir soviel Vertrauen schenken, dass ich Ihre<br />

Sorgen und Nöte, aber auch Freude und Glück mit Ihnen teilen darf. Und dabei bin<br />

ich eigentlich doch ein Fremder. Gutes dürfen alle Beteiligten erleben, wenn wir miteinander<br />

Gottesdienste feiern, und dabei anderen auch Gutes getan wird: Seit 2007<br />

unterstützen die Gottesdienstbesucher/innen der reformierten Wochengottesdienste<br />

mit ihrer Kollekte die «Insel der Hoffnung» <strong>im</strong> Ural. Diese Alterseinrichtung wird getragen<br />

vom G2W, dem Ökumenischen Forum für Glauben, Religion und Gesellschaft<br />

in Ost und West.<br />

Nicht vergessen sind all die Menschen, von denen wir <strong>im</strong> Jahr <strong>2008</strong> Abschied nehmen<br />

mussten. Wir haben ihrer in den Abschiedsandachten gedacht, und sie werden<br />

noch von vielen <strong>im</strong> Herzen getragen. Dabei wird uns <strong>im</strong>mer wieder bewusst, dass<br />

das <strong>Alterszentrum</strong> <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong> für die meisten Bewohnenden die letzte Station auf<br />

ihrem Lebensweg ist. Das offene Gespräch darüber tut gut. Ängste vor dem Sterben,<br />

aber auch die Hoffnung auf das, was nach dem Tod kommt, können ausgesprochen<br />

werden. Das mildert vielfach die Angst und stärkt die Hoffnung.<br />

Danke für all das Gute, dass ich durch die Menschen <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong> erfahren darf, und<br />

Danke dafür, dass ich mit meinem Dienst ein klein wenig Gutes tun darf. Danke,<br />

dass seit Dezember <strong>2008</strong> der Pastoralreferent Marcus Scholten mit <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong> tätig<br />

ist und ein herzliches Danke an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die mit<br />

ihrem Dienst <strong>im</strong> Stillen so vielen Menschen so viel Gutes zuteil kommen lassen.<br />

Ich freue mich auf unseren gemeinsamen Dienst <strong>im</strong> Jahr 2009!<br />

Michael Lo Sardo<br />

Ihr Pfarrer<br />

18<br />

Wir fühlen uns «ge-bauch-pinselt», für den <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />

unseren clownesken Rückblick machen zu dürfen.<br />

Frieda und Berta<br />

Das letzte Jahr war ein voller Erfolg für Frieda & Berta. Wir wurden stolze Besitzerinnen<br />

einer eigenen Homepage (www.friedaundberta.ch) und es gab sogar Visitenkärtli<br />

und Postkarten für Frieda und Berta! Ein Zeitungsbericht <strong>im</strong> Tagi-Magazin und<br />

einer in der MigrosZeitung von Anfang August, welcher <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong> über uns gemacht<br />

wurde, haben sehr viel positive Resonanz und Aufträge eingebracht.<br />

Es kam sogar soweit, dass wir nach 2 ½ Jahren expandieren konnten und unsere<br />

«Friends» Olga und Huldi zu uns stiessen, damit die vielen Engagements weiterhin<br />

mit Freude und Elan durchgeführt werden können.<br />

Frech<br />

Im <strong>Geeren</strong> hat das Jahr sehr gut angefangen. Wir wurden zu unserem 1-jährigen<br />

Jubiläum vom gesamten Fischkomitee mit einer wunderschön geschmückten<br />

riesigen Lachsforelle empfangen. Dieser Fisch hat uns den ganzen Tag auf unserer<br />

Tour durchs Haus begleitet, und am Abend bekam er den würdigen Trophäenplatz als<br />

Kühlerfigur auf dem Auto von Co-Zentrumsleiter E. Bulgheroni. Was dann geschehen<br />

ist, möchten wir nicht weiter dokumentieren.<br />

Fürsorglich<br />

Kaum waren wir fulminant ins neue Jahr gestartet, machte sich Berta für zwei Monate<br />

aus dem Staub und verschwand für eine kreative Pause nach Neuseeland.<br />

Im Vorfeld konnte, wer wollte, sich selber eine Karte mit Neuseelandsujets schreiben.<br />

Berta schickte dann etwa 90 Karten in Neuseeland ab. So war sie auch während<br />

ihrer Abwesenheit in Postkartenform dabei. Herzlichen Dank!<br />

Unmöglich<br />

Frieda musste sich anderweitig umsehen. Sie fand dann endlich einen Sohn, und dieser<br />

sollte noch getauft werden. Pfärrer hatte es genug <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong>, das war also kein<br />

Problem, aber wie trägt man einen 195 cm grossen und 100 kg schweren Jungen<br />

an den Taufstein? Frieda suchte verzweifelt nach einem starken Götti, fand aber nur<br />

etliche Gotten <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong>... und so musste sie den Sohn dann halt ohne Taufschein<br />

zur Adoption freigeben.<br />

Ostern kam und Frieda fand Huldi, das Osterei, mit Leiterwägeli und Handörgeli.<br />

Endlich, endlich kam Kiwi-Berta «back to Seuzach» und Frieda freute sich höllisch<br />

auf die kreativen «ver-rückten» Ideen von Berta.<br />

Undiszipliniert<br />

Der Frühsommer war dann geprägt durch die Fussball Europameisterschaft. Frieda<br />

und Berta wurden von Nationaltrainer Köbi Kuhn nach dem verletzungsbedingten<br />

Ausfallen von Alex Frei ins Team aufgenommen. So wurde <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong> fleissig mit<br />

den Bewohner/innen und dem Personal Fussball trainiert. Frieda wollte nur bei<br />

schönem Wetter spielen, weil sie ganz neue weisse Turn-Schuhe hatte. Berta kannte<br />

die Fussballregeln nicht und wurde nach einem Testspiel in die Kabine zum «Staub<br />

aufwirbeln» versetzt.<br />

Hemmungslos<br />

Zum Glück kamen dann <strong>im</strong> Sommer die Olympischen Spiele. Dort agierten Frieda<br />

und Berta wesentlich erfolgreicher. Sie gewannen doch tatsächlich eine Goldmedaille<br />

<strong>im</strong> Doppe – «Furzen». In der Duett-Kür wurden Sie mit der Höchstnote 10 belohnt<br />

und <strong>im</strong> Kurzprogramm erreichten Sie trotz nachträglich festgestelltem Doping (Berta<br />

hatte zuviel Knoblauch und Frieda zu viele Zwiebeln gegessen) die zweithöchste<br />

Punktzahl aller Teilnehmer/innen.<br />

19


Im <strong>Geeren</strong> führten Frieda und Berta eine Bürostuhl Olympiade durch (siehe Foto Seite<br />

9). Zuschaueraufmarsch und Teilnahme waren <strong>im</strong> Foyer nicht zu übersehen oder<br />

zu überhören. Gratulation nochmals den Gewinnerinnen!<br />

Unerschrocken<br />

Dann kam der Schulanfang, und Frieda und Berta wagten sich in die Höhle des<br />

Löwen. Sie gingen anstelle von Svenja Danuser und Isabelle Schürer, zwei 6. Klässlerinnen<br />

vom Schulhaus Rietacker aus dem Fanclup von Frieda & Berta, in die Schule.<br />

Schon auf dem Schulweg wurden die beiden fast aufgefressen von den Kindern.<br />

Bis sie endlich <strong>im</strong> Klassenz<strong>im</strong>mer ankamen, waren sie schon ganz erschöpft und<br />

sehnten sich nach dem etwas ruhigeren Umfeld <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong>. Die Lehrerin Frau Harder<br />

akzeptierte die zwei neuen, etwas überalteten 6. Klässlerinnen flexibel und spontan.<br />

Zurück <strong>im</strong> AZ <strong>Geeren</strong> waren Frieda und Berta komplett erledigt und sehr froh,<br />

dass auch die Ratte Ratzinger ohne Schaden dem Kindergewühl entkommen war.<br />

Engagiert<br />

Im Herbst führten die Polizistinnen Frieda&Berta und Trixli (Svenja Danuser) Geschwindigkeitskontrollen<br />

der Rollstühle und Rollatoren durch. Es wurden einige<br />

Raser und Raserinnen verzeigt und nicht wintertaugliche, abgelaufene Schuhe bei<br />

den Angestellten liessen aufhorchen!<br />

Aufrührerisch<br />

Nachdem Bundesrat Samuel Schmid bekannt gegeben hat, dass er zurücktreten<br />

wolle, machten sich Frieda und Berta auf die Suche nach einem oder einer neuen<br />

Kandidaten/in für das Amt. Mit Würfel und Schokolade bewaffnet und unter dem<br />

Motto « Yes we can» gab Frieda zu, dass Ueli Maurer mal ein Ex von ihr gewesen war.<br />

Ja eben ein Ex-Ski-Clup-Kollege! Die Zahl «Sechs» würfeln und schon konnte man<br />

das Amt des Bundesrates haben oder ein Stück Schokolade. Die meisten wollten<br />

Schokolade. Wenn wundert es bei diesem miesen Beamtenlohn – dazu noch ohne<br />

Boni-Auszahlungen!<br />

20<br />

Bestechlich<br />

Im Herbst musste sich Frieda von den Strapazen der Clownereien in Griechenland<br />

erholen. Berta kam mit Olga in den <strong>Geeren</strong> und die zwei starteten die erste repräsentative<br />

Umfrage: « Wie findet Ihr die Clowns?» Berta musste auf den Mund hocken<br />

und da dies eher schwierig ist für Berta – obwohl sie sehr gelenkig ist – hat Olga ihr<br />

den vorwitzigen Mund einfach zugeklebt, damit sie die Umfrage nicht beeinflussen<br />

konnte. Es scheint, dass die Mehrheit der Befragten Schmiergelder bekamen, da<br />

die Antworten sehr positiv ausgefallen sind. «Mehr Zeit für die Einzelnen nehmen»,<br />

«mehr jonglieren», «Clowninnen sollten jünger sein», «zuwenig Schmiergeld bezahlt<br />

für die positiven Aussagen» und «Frieda habe gefehlt» – dies einige der Antworten.<br />

Es scheint, dass Frieda und Berta doch vielen Menschen, denen sie <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong> begegnen,<br />

eine kleine Freude und eine Abwechslung <strong>im</strong> Alltag schenken. Einige haben<br />

weiterhin keinen Spass an den Clowns, was durchwegs seinen Platz haben muss.<br />

Frieda und Berta können dies professionell wegstecken. Lange Rede, kurzer Sinn:<br />

Herzlichen Dank, wir geben weiter Gas (auf grossen Sohlen) und freuen uns auf ein<br />

weiteres Jahr, diesmal mit Sommerpause für den <strong>Geeren</strong> in Seuzach!<br />

Herzlichst Frieda & Berta<br />

Clowninnen<br />

21


Ausflüge mit unseren Bewohnenden<br />

Nach Teufen zum Schnuggebock<br />

Der rote Bus des Zivilschutzes Winterthur Stadt parkt bereits vor dem Haus, die<br />

Männer vom Zivilschutz Winterthur Stadt stehen reisefertig <strong>im</strong> Eingang und erhalten<br />

die letzten Anweisungen, da erscheinen auch schon die 20 Fahrgäste der Pflegeabteilungen.<br />

Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Im Schnuggebock angekommen,<br />

geniessen alle die wunderschöne Aussicht. Be<strong>im</strong> Betreten des Restaurants werden<br />

alte Erinnerungen geweckt, ein altes Schulz<strong>im</strong>mer mit Holzbänken, ein alter<br />

Lebensmittelladen und und und... Nach all den Besichtigungen kommt der Hunger.<br />

In einer gemütlichen Stube werden uns lecker Speisen serviert. Es gibt kaum Reste,<br />

die Gäste lehnen sich zufrieden in die Stühle zurück. Leider müssen wir wieder an<br />

die He<strong>im</strong>fahrt zu denken. Unterwegs werden viele Geschichten von früher unter den<br />

Fahrgästen ausgetauscht, es herrscht eine sehr heitere St<strong>im</strong>mung. In Seuzach angekommen<br />

steigen müde, aber glückliche Menschen aus dem Bus.<br />

Zum Rheinfall<br />

Auch diesmal sind die Bewohner/innen der drei Pflegeabteilungen in Begleitung des<br />

Pflegekaders und dem Zivilschutz Winterthur Land unterwegs.<br />

Die Sonne scheint und die St<strong>im</strong>mung <strong>im</strong> roten Winterthurer Bus könnte nicht besser<br />

sein. Der Bus darf bis ganz nach unten an den Rheinfall fahren, und kaum sind die<br />

Türen geöffnet, zieht es alle zu einem Spaziergang ans Wasser. Die Bänke entlang<br />

des Wasserfalles werden schnell in Besitz genommen. Erinnerungen an früher<br />

werden auch hier geweckt, und alle lauschen gespannt den Erzählungen. Die Zeit<br />

vergeht viel zu schnell und wir müssen zum Mittagessen aufbrechen. Das Restaurant<br />

bietet allen Mitreisenden eine bezaubernde Aussicht auf den Rheinfall. Nach<br />

dem Essen wollen alle nochmals dem Rheinfall entlang spazieren und die Sonne<br />

geniessen. Niemand hätte während diesem gemütlichen Verdauungsspaziergang<br />

etwas dagegen gehabt, die Zeit einfach mal anzuhalten, aber das geht ja nicht. Auf<br />

der Rückfahrt macht der Fahrer noch ein paar Abstecher durch He<strong>im</strong>atdörfer – zur<br />

Freude unserer Fahrgäste.<br />

In Seuzach angekommen verabschiedet sich einer unserer Bewohner bei mir mit<br />

den Worten: «Ich werde diesen Tag als einen der schönsten in meiner Erinnerung<br />

behalten.» So soll es sein!<br />

Susanne Adam<br />

Teamleiterin Tageshe<strong>im</strong><br />

22<br />

Fonds für Bewohnende<br />

Es werden zwei Fonds geführt:<br />

1. Spendenfonds<br />

Zweck: Nicht unbedingt notwendige Anschaffungen für BewohnerInnen, Pensionäre,<br />

Gäste. Besondere Aktivitäten für BewohnerInnen, Zuwendungen für in finanzielle Not<br />

geratene Bewohner.<br />

Kapital: Fr. 5’605.69<br />

Im letzten Jahr wurden Mittel des Fonds für:<br />

• Ausflüge der Bewohnenden an den Rheinfall sowie nach Appenzell<br />

• Teilfinanzierung der Clowinnen-Einsätze<br />

• Teilfinanzierung von DCM (Dementia Care Mapping)<br />

• Umbau Garten Tageshe<strong>im</strong><br />

eingesetzt.<br />

2. Geschenkgeldfonds BewohnerInnen<br />

Zweck: Ausflüge und Geschenke für BewohnerInnen<br />

Kapital: Fr. 8’ 20.80<br />

Im letzten Jahr wurden Mittel des Fonds für Geschenke an Bewohnende eingesetzt.<br />

Die Fonds werden durch Legate, Spenden und Zinsen geäufnet.<br />

2


Investitionen 1998–<strong>2008</strong><br />

Jahr Investitionen Investition<br />

PH / TH AH Total<br />

1998 1’296’800.60 378’392.85 1’675’193.45 Pavillon<br />

1999 3’371’039.55 89’499.35 3’460’538.90 Pavillon<br />

2000 61’936.75 171’051.30 232’988.05<br />

2001 302’545.60 120’806.15 423’351.75<br />

2002 464’382.95 104’757.85 569’140.80<br />

2003 0.00 58’393.30 58’393.30<br />

2004 9’576.80 22’930.95 32’507.75<br />

2005 950’261.05 43’202.30 993’463.35 Lüftung, Telefonie<br />

2006 755’889.07 38’703.60 794’592.67 Küche<br />

2007 247’995.10 119’254.30 367’249.40 Küche, Lifte<br />

<strong>2008</strong> 94’135.15 54’571.58 148’706.73 Schliessanlage, Küche<br />

Total 7’554’562.62 1’201’56 .5 8’756’126.15<br />

24<br />

Erfolgsrechnung Gesamtbetrieb<br />

per 31.12.<strong>2008</strong><br />

Aufwand/Ertrag Rechnung Budget Vergleich in % Rechnung Vergleich in %<br />

25<br />

<strong>2008</strong> <strong>2008</strong> Re 07:Va 07 2007 Re 07:Re 06<br />

Besoldungen 7’485’891.45 7’845’960.00 -4.59 7’264’237.80 3.05<br />

Sozialleistungen 1’265’759.70 1’443’480.00 -12.31 1’270’138.70 -0.34<br />

Personalnebenkosten 98’224.55 120’430.00 -18.44 104’527.00 -6.03<br />

Medizinischer Aufwand 365’685.95 198’000.00 84.69 292’661.45 24.95<br />

Lebensmittel 647’941.55 510’000.00 27.05 613’724.99 5.58<br />

Haushalt 174’866.05 221’000.00 -20.88 223’864.80 -21.89<br />

Unterhalt/Reparaturen 257’285.20 200’000.00 28.64 158’709.49 62.11<br />

Anlagennutzung 310’249.02 224’270.00 38.34 213’071.75 45.61<br />

Energie, Wasser 174’678.00 141’000.00 23.89 177’754.05 -1.73<br />

Zinsen 8’766.75 8’000.00 9.58 7’899.10 10.98<br />

Büro, Verwaltung 374’652.72 298’680.00 25.44 307’849.18 21.70<br />

Entsorgung 26’249.45 16’000.00 64.06 33’633.30 -21.95<br />

übriger Aufwand 77’783.60 110’500.00 -29.61 182’938.18 -57.48<br />

Total Aufwand 11’268’0 .99 11’ 7’ 20.00 -0.61 10’851’009.79 .84<br />

Taxen -10’283’005.25 -10’625’960.00 -3.23 -9’958’598.65 3.26<br />

Erträge medizinischen Nebenleistungen -12’566.00 -5’500.00 128.47 -4’564.85 175.28<br />

Erträge Spezialdienste -9’375.25 -5’000.00 87.51 -8’931.30 4.97<br />

Tageshe<strong>im</strong> -205’060.00 -180’000.00 13.92 -176’280.00 16.33<br />

Leistungen Bewohner -63’643.00 -86’000.00 -26.00 -108’084.20 -41.12<br />

Miet- und Kapitalzinsen -172’186.20 -177’740.00 -3.12 -178’063.70 -3.30<br />

Personal und Dritte -382’553.95 -164’500.00 132.56 -259’022.80 47.69<br />

Beiträge Kanton -18’216.00 -10’000.00 82.16 -76’596.00 -76.22<br />

Total Ertrag -11’146’605.65 -11’254’700.00 -0.96 -10’770’141.50 .50<br />

Ergebnis Cafeteria -9 ’ 44.70 -18’610.00 401.58 - 9’7 0.90 1 4.94<br />

Ergebnis Personalhaus 10’ 42.85 -64’560.00 -116.02 12’221.25 -15. 7<br />

Ergebnis Betriebsrechnung 8’426.49 -550.00 -7086.6 5 ’ 58.64 -27.98<br />

Investitionsrechnung 148’706.7 180’000.00 -17. 9 67’249.40 -59.51<br />

Gesamtergebnis 187’1 .22 179’450.00 4.28 420’608.04 -55.51


Bilanz Gesamtbetrieb<br />

per 31.12.<strong>2008</strong><br />

Umlaufsvermögen<br />

AKTIVEN<br />

1’977’151.92<br />

Flüssige Mittel 5’470.75.<br />

Guthaben 21’307.09<br />

Anlagen 376’170.63<br />

Festgelder und Fonds 31’967.96<br />

Debitoren BewohnerInnen 1’330’548.95<br />

Debitoren übrige 21’380.04<br />

Vorräte 152’406.75<br />

Vorräte Cafeteria + Pers. Haus 25’048.05<br />

Transitorische Aktiven 12’851.70<br />

Anlagevermögen 4’651’000.00<br />

Personalhaus 4’651’000.00<br />

TOTAL 6’628’151.92<br />

26<br />

PASSIVEN<br />

815’210.85 Fremdkapital<br />

187’303.95 kurzf. Fremdkapital<br />

158’497.55 kurzf. Schulden<br />

396’146.85 langfr. Schulden<br />

30’061.85 Sonderrechnungen<br />

43’200.65 Transitorische Passiven<br />

5’477’ 5. 8 Defizitbeiträge<br />

1’946’335.38 Defizitdeckung Kontokorrent<br />

3’531’000.00 Gemeinden, Investitionen PH<br />

5’605.69 Fonds/Stiftungskapitalien<br />

335’605.69 Spendefonds<br />

6’628’151.92 TOTAL<br />

Statistik Bewohnerinnen und Bewohner<br />

Ein- und Austritte Pflegehe<strong>im</strong> Altershe<strong>im</strong><br />

Eintritte 92 7<br />

Austritte 86 7<br />

Pflegehe<strong>im</strong> Eintritte<br />

1) Langzeit 43<br />

2) Übertritte vom Altershe<strong>im</strong> 4<br />

3) Ferien 35<br />

4) Notfälle 3<br />

5) Rehabilitation 7<br />

Pflegehe<strong>im</strong> Austritte<br />

1) Ferien 28<br />

2) Übertritte ins Altershe<strong>im</strong> 2<br />

3) Rückverlegung ins Altershe<strong>im</strong> 0<br />

4) Todesfälle 41<br />

5) andere He<strong>im</strong>e 15<br />

Altershe<strong>im</strong> Eintritte<br />

1) Pensionäre 5<br />

2) Übertritte vom Pflegehe<strong>im</strong> 2<br />

Altershe<strong>im</strong> Austritte<br />

1) Übertritte ins Pflegehe<strong>im</strong> 4<br />

2) Todesfälle 3<br />

3) andere He<strong>im</strong>e 0<br />

Durchschnittliche Belegung<br />

<strong>im</strong> Tageshe<strong>im</strong> 80.00%<br />

<strong>im</strong> Altershe<strong>im</strong> 99.00%<br />

<strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong> 96.00%<br />

27


Pflegehe<strong>im</strong>: Belegung nach Herkunftsort<br />

Pflegetage<br />

Tageshe<strong>im</strong>: Belegung nach Herkunftsort<br />

Aufenthaltstage<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Altikon Brütten Dägerlen Dättlikon Dinhard Ellikon Hettlingen Neftenbach<br />

Altikon Brütten Dägerlen Dättlikon Dinhard Ellikon Hettlingen Neftenbach<br />

Pfungen Rickenbach<br />

Pfungen Rickenbach<br />

Altershe<strong>im</strong>: Belegung nach Herkunftsort<br />

Pflegetage<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

Altikon Brütten Dägerlen Dättlikon Dinhard Ellikon Hettlingen Neftenbach<br />

Pfungen Rickenbach<br />

Seuzach<br />

Seuzach<br />

Seuzach<br />

Wiesendangen<br />

Wiesendangen<br />

Wiesendangen<br />

Winterthur Kt. Zürich ausser<br />

kantonal<br />

Winterthur Kt. Zürich ausser<br />

kantonal<br />

Winterthur Kt. Zürich ausser<br />

kantonal<br />

Aufenthaltstage: Pflegehe<strong>im</strong><br />

Bewohnende<br />

*inkl. Ferienaufenthalt,<br />

Übergangspflege,<br />

Pflegenotfälle<br />

Aufenthaltstage: Altershe<strong>im</strong><br />

Bewohnende<br />

Aufenthaltstage: Tageshe<strong>im</strong><br />

28 29<br />

Gäste<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

unter 9 Tage* 10-19 Tage* 20-39 Tage 40-99 Tage 100-199<br />

Tage<br />

unter 9 Tage 10-19 Tage 20-39 Tage 40-99 Tage 100-199<br />

Tage<br />

200-299<br />

Tage<br />

200-299<br />

Tage<br />

bis 10 Tage 11-20 Tage 20-40 Tage 50-100 Tage über 100 Tage<br />

300-699<br />

Tage<br />

300-599<br />

Tage<br />

600-999<br />

Tage<br />

600-999<br />

Tage<br />

1000-1999<br />

Tage<br />

1000-1999<br />

Tage<br />

2000-2999 über 3000<br />

Tage<br />

2000-2999<br />

Tage<br />

über 3000


Vorstand, Co-Zentrumsleitung,<br />

leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

(Stand 31.12.<strong>2008</strong>)<br />

Vorstand (je ein Gemeinderatsmitglied pro Gemeinde)<br />

Altikon Ursula Engelhard<br />

Brütten Karin Schäuble<br />

Dägerlen Ursula Ehrensperger<br />

Dättlikon Catherine Rauber<br />

Dinhard Ernst Huber<br />

Ellikon an der Thur Beat Weber<br />

Hettlingen Bruno Kräuchi<br />

Neftenbach Urs Müller<br />

Pfungen Katrin Goldschmid (Vizepräsidentin)<br />

Rickenbach Max Hebeisen<br />

Seuzach Marianne Harder<br />

Wiesendangen Urs Borer (Präsident)<br />

Protokoll Evi Schreiber<br />

Co-Zentrumsleitung Arztdienst Werner Baur<br />

Leitende Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

Care Management Susanne Wenger<br />

Verwaltungsmanagement Enrico Bulgheroni<br />

Care Management<br />

Care Manager/Qualitätsbeauftragter Bruno Mathys<br />

Bildungsverantwortlicher Hansjörg Frick<br />

Teammanagerin Altershe<strong>im</strong> Bea Josting<br />

Teammanagerin 1. OG PH Esther Staub, ab 1.4.09 Monika Modasini<br />

Teammanagerin 2. OG PH Davorka Milutinovic ab 1.3.08<br />

Teammanager 3. OG PH Alvaro Hernandez<br />

Teamleiterin Tageshe<strong>im</strong> Susanne Adam<br />

Verwaltungsmanagement<br />

Teamleiterin Administration Monika Stolz<br />

Teamleiter Küche Guido Weilenmann<br />

Teamleiterin Hausdienst Verena Roth<br />

Teamleiterin Caféteria Margrit Fröhlich<br />

Teamleiter Technischer Dienst Oskar Wepfer<br />

Arztdienst Leitender Arzt Werner Baur<br />

Abteilungsarzt 1. OG PH Hansjürgen Poths,<br />

ab 1.7.<strong>2008</strong> Markus Sturzenegger<br />

Abteilungsarzt 2. OG PH Werner Baur<br />

Abteilungsarzt 3. OG PH Andreas Demarmels<br />

Seelsorge Seelsorge katholisch Felix Reutemann<br />

Marcus Scholten<br />

Seelsorge reformiert Michael Lo Sardo<br />

0<br />

Kirchhügelstrasse 5<br />

8472 Seuzach<br />

Telefon 052 320 11 11<br />

Fax 052 320 11 99<br />

info@<strong>im</strong>geeren.ch<br />

www.<strong>im</strong>geeren.ch<br />

Öffnungszeiten<br />

Besuchszeiten: täglich, durchgehend<br />

Auskunft: an Werktagen, 7.45–12.00 und 13.30–17.15 Uhr<br />

Cafeteria: täglich, 9.00–17.00 Uhr<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Alterszentrum</strong> <strong>im</strong> <strong>Geeren</strong>, Seuzach<br />

Gestaltung: Atelier 22, Visuelle Kommunikation, Manuela Fischer, Winterthur<br />

Druck: PrintWork AG, Winterthur<br />

Auflage: 1000 Exemplare

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!