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dert. Und doch haben sich bereits in der Zeit des<br />

„Alten Reiches" ägyptische Seeleute auf dieses<br />

gefährliche Gewässer gewagt. Sicher nachgewiesen<br />

sind Fahrten nach dem sagenhaften<br />

Lande Punt unter Pharao Sahure (um 3000 v.<br />

Chr.). „Weihrauch" hieß das Zauberwort, das<br />

den Pharao das Risiko eingehen ließ. Weihrauch<br />

wurde für die gottesdienstlichen Feiern<br />

benötigt, Weihrauch war kostbarer als Gold und<br />

darum als Opfer für die Götter gerade gut.<br />

Teuer war Weihrauch, weil er aus weiter Ferne<br />

eingeführt werden mußte, von den südlichen<br />

Gestaden des Roten Meeres, aus den Ländern,<br />

die heute Namen wie Yemen, Äthiopien und<br />

Somalia tragen.<br />

Leider haben uns die Nautiker Sahures kein genaues<br />

„Besteck" hinterlassen, aus dem wir<br />

heute die Lage Punts erschließen könnten. Wo<br />

Punt lag, blieb ein Staatsgeheimnis. Doch mit<br />

großer Zufriedenheit wird berichtet, daß die<br />

Flotte 80.000 „Maß" Myrrhen, 6.200 „Gewichte"<br />

Elektron <strong>—</strong> eine Weißgoldlegierung <strong>—</strong> und<br />

2.600 Stück Edelhölzer nach Hause zu schaffen<br />

wußte. Verständlich, daß so wertvolle Fracht<br />

dazu einlud, solche Fahrten zu wiederholen. So<br />

werden in den folgenden Jahrhunderten immer<br />

wieder Reisen nach Punt vermeldet.<br />

Da lebte <strong>—</strong> um 2300 - in dem Städtchen Elefantine,<br />

in der Nähe des ersten Nilkataraktes, ein<br />

Steuermann Knemhotep. Auf seinem Grabstein<br />

wird für die staunende Nachwelt festgehalten,<br />

daß Knemhotep elfmal die große Fahrt nach<br />

Punt bewältigt habe. Er war also so etwas wie<br />

ein vorzeitiger Cap Hornier! Ob es auch damals<br />

schon so etwas wie einen „Club der Puntfahrer"<br />

gegeben haben mag? Vielleicht war dieser<br />

96<br />

Knemhotep gar kein Ausnahmefall, sondern<br />

nur einer unter vielen? Kurze Hinweise, die sich<br />

immer wieder finden, lassen darauf schließen,<br />

daß bis in die Tage Menhoteph IV - um 2000 v.<br />

Chr. - Punt im Blickfeld der Pharaonen blieb.<br />

Um 1750 aber brachen die Hyksos in das Nilland<br />

ein, landverbundene Hirtenvölker ohne<br />

Sinn für das Meer. Punt lag jenseits ihres Horizontes<br />

und wurde endgültig vergessen.<br />

Bis wieder Ägypter auf dem Thron der Pharaonen<br />

saßen! Schon der energische Thutmosis I -<br />

etwa 1555 bis 1500 - weitete den Horizont der<br />

Macht, des Handels und des Wissens. Ihm folgte<br />

die erste große Frau der Weltgeschichte: Hatschepsut.<br />

Sie muß in der Tat eine Frau von Format gewesen<br />

sein, frei von Komplexen, selbstsicher, der<br />

Zukunft zugewandt und unternehmungslustig.<br />

Erstaunlich, wie sie es verstand, das Pharaonenamt<br />

mit Geist und Charme zu führen. Ihr Gatte<br />

lebte jahrzehntelang in ihrem Schatten als<br />

Prinzgemahl. Nach ihrem Sturz rächte er sich<br />

bitter. Sein Minderwertigkeitsgefühl trieb ihn,<br />

sie buchstäblich „auszuradieren". Alle Bilder,<br />

auf denen Hatschepsut dargestellt war, wurden<br />

zerschlagen. Wir wissen daher nicht, wie Hatschepsut<br />

aussah. Doch wir wissen, was für ein<br />

Mensch sie war. Und das ist mehr.<br />

Das ausgetilgte Bild der Hatschepsut

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