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„Siehe, ich habe in meiner Mühsal herbeigeschafft für das<br />

Haus des Herrn hunderttausend Zentner Gold und tausendmaltausend<br />

Zentner Silber, dazu Kupfer und Eisen, das<br />

nicht zu wiegen ist, denn es ist zu viel."<br />

Stören wir uns nicht an den Zahlen! Wir wissen<br />

ja, wie im Laufe einer langen Überlieferung<br />

Zahlen auswuchern. Die Sache selbst aber ist<br />

eindeutig: Hier liegt eine alte Erinnerung vor,<br />

daß David aus seiner Kriegsbeute - „in meiner<br />

Mühsal" <strong>—</strong> unter anderem auch die für den<br />

Tempelbau nötigen Metalle seinem Sohn Salomo<br />

hinterlassen hat.<br />

Doch: Schließt diese Überlieferung aus, daß Salomo<br />

eigenen Kupferbergbau und Verhüttung<br />

betrieb? Wohl kaum; es bleibt denkbar. Damit<br />

ist aber noch nichts bewiesen. Bewiesen ist nur,<br />

daß sich am Fuße jener „Säulen Salomos" ein<br />

Heiligtum befunden hat, in dem Ägypter die<br />

Göttin Hathor verehrten. Das schließt nicht aus,<br />

daß sie nicht auch für Salomo hätten arbeiten<br />

können. Doch Rothenberg, der den Tempel<br />

entdeckte, hat nachgewiesen, daß diese Funde<br />

dort bei den Säulen Salomos in eine ältere Zeit<br />

als die des Königs Salomo führen, nämlich ins<br />

13. Jahrhundert v. Chr.<br />

Tatsache ist, daß sich an vielen Orten dieser Gegend<br />

Schmelzplätze nachweisen lassen. Selbst<br />

der flüchtige Tourist kann solche Schmelzöfen<br />

unweit der Säulen Salomos besichtigen. In unmittelbarer<br />

Nähe des „Pilzes", jenes eigenartigen<br />

Felsens, den die Verwitterung und der Sand<br />

aus dem Gestein herausmodelliert haben, hat<br />

Rothenberg Schmelzplätze freigelegt. Infrarot-Luftaufnahmen<br />

haben darüber hinaus den<br />

Nachweis erbracht, daß das Gelände hier und da<br />

mit alten Stollen und Schächten geradezu über-<br />

sät ist. Es besteht daher kein Zweifel, daß in dieser<br />

Gegend über Jahrhunderte hinweg Kupfer<br />

abgebaut und verhüttet worden ist.<br />

Nur dieses eine Glied fehlt in der Beweiskette:<br />

Es konnte bisher nicht nachgewiesen werden,<br />

daß auch in der Zeit Salomos hier Bergbau stattfand.<br />

Die Grabungen brachten bisher nur Felsbilder<br />

und Hieroglyphen ans Licht, die den<br />

Schluß zulassen, daß schon Pharao Ramses II<br />

hier Kupfer abbauen ließ. Damit wären wir -<br />

wie schon gesagt - im 13. Jahrhundert.<br />

Solange nicht Funde aus dem 10. Jahrhundert<br />

vorliegen, fehlt uns der Beweis für Aktivitäten<br />

Salomos in diesem Gebiet. Warten wir also ab.<br />

Gleichwohl, ich möchte es nicht<strong>—</strong>wie Beno Rothenberg<br />

<strong>—</strong> gänzlich ausschließen, daß auch Salomo<br />

hier tätig war. Rothenbergs Forschungen<br />

selbst haben ergeben, daß über Jahrtausende<br />

hinweg in dieser Gegend Kupfer abgebaut worden<br />

ist. Es liegt kein zwingender Grund vor anzunehmen,<br />

daß ausgerechnet in der Ära Salomos<br />

die Minen stillagen. Gelangten doch gerade<br />

in der Regierungszeit Salomos Handwerk,<br />

Kunst und Gewerbe zu großer Blüte. Und noch<br />

eines: Salomo ließ, wie wir gesehen haben, die<br />

Bronzegeräte „in der Gießerei... zwischen<br />

Sukkot und Zaretan gießen" (1. Kön. 7,40).<br />

Dies läßt uns mit hoher Wahrscheinlichkeit die<br />

Erzgewinnung in der Araba vermuten. Es wäre<br />

wirklich höchst unwirtschaftlich gewesen, die<br />

Erze von Jerusalem oder gar aus Phönizien an<br />

den Jordan zu transportieren, sie dort zu verarbeiten<br />

und schließlich die fertigen Geräte wiederum<br />

nach Jerusalem zu schaffen.<br />

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