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Industriezentrum. 1. Kön. 7,40 ff werden noch<br />

einmal die Kupfer- und Bronzegeräte aufgeführt,<br />

die Salomo für den Tempel gießen ließ.<br />

Und dann heißt es:<br />

In der Jordanau zwischen Sukkot und Zaretan ließ sie der<br />

König in Formen aus festem Lehm gießen. Und Salomo gab<br />

allen Geräten ihren Platz. Wegen ihrer überaus großen<br />

Menge war das Gewicht der Bronze nicht festzustellen.<br />

(1. Kön. 7,46-47)<br />

Diese Angabe „wegen der sehr großen Menge"<br />

ist tatsächlich nicht übertrieben. Allein die beiden<br />

Säulen „Boas" und „Jachin": neun Meter<br />

hoch, etwa 1,90 Meter im Durchmesser, bei einer<br />

Wandstärke von vier Fingern, also etwa acht<br />

Zentimetern. Dazu kamen die Kapitelle mit ihren<br />

Verzierungen (1. Kön. 7,15-21) und reichem<br />

Beiwerk, dann das „Eherne Meer" mit einem<br />

Innendurchmesser von 5 Metern bei einer<br />

Höhe von 2,5 Metern und einer Wandstärke<br />

von einer Handbreit. In Vollplastik waren die<br />

Rinder ausgeführt, die das „Meer" trugen, auch<br />

die zehn Kesselwagen auf fahrbaren Gestellen<br />

mitsamt den dazugehörigen Kesseln selbst<br />

(1. Kön. 7,23-39).<br />

Man muß es sich vorzustellen versuchen und<br />

vergleichen mit bescheidenen Bronzegüssen,<br />

die wir selbst kennen! Man hat allein das Gewicht<br />

des „Ehernen Meeres" auf rund 36 Tonnen<br />

errechnet!<br />

Alle diese Geräte entstanden im „Jordankreis".<br />

„Adama" dürfte wohl nicht, wie die Lutherübersetzung<br />

meint, ein Ortsname sein, sondern<br />

schlicht „Erde" bedeuten. Ein Ort Adama ist<br />

uns in der Gegend von Sukkot und Zaretan<br />

nicht bekannt. „In der Erde" aber ergibt einen<br />

guten Sinn, wie bereits Schiller im Lied von der<br />

Glocke gedichtet hat: „Fest gemauert in der Erden,<br />

steht die Form, aus Lehm gebrannt". Die<br />

Bronzegeräte wurden in einer Erdform gegossen.<br />

Geeignete Formsande, Ton und Lehm<br />

kommen dort vor. Außerdem sind die Berge Gilead<br />

nah, die noch heute dichten Wald tragen<br />

und damals Feuermaterial zur Genüge liefern<br />

konnten. Damit waren die Grundlagen für königliche<br />

Bronzegießereien gegeben.<br />

Es ist nicht anzunehmen, daß diese Gießereien<br />

nach Fertigstellung der Tempelgeräte stillgelegt<br />

worden sind. Wenn man erst einmal solche Anlagen<br />

besitzt, Fachleute herangezogen und weitere<br />

Kräfte angelernt hat, dann wird man eine<br />

solche Manufaktur auch weiterhin nutzen. Salomo<br />

wird sehr bald erkannt haben, welch einen<br />

Wert solche Gießereien darstellten.<br />

Aber: Brennmaterial und Erz lagerten an weit<br />

auseinander gelegenen Plätzen: Erz im Süden,<br />

vor allem im Graben der Araba und ihren angrenzenden<br />

Bergschluchten. Dort aber gibt es<br />

keinen Wald, aus dem man Brennmaterial für<br />

die Verhüttung hätte gewinnen können. Wälder,<br />

die genügend Holz als Brennmaterial abgaben,<br />

fanden sich nur weit im Norden, im Gebirge<br />

Gilead. Sollte jetzt das Erz zum Brennmaterial<br />

transportiert werden oder umgekehrt?<br />

Diese Frage wurde entschieden durch die Kalkulation.<br />

Was war billiger?<br />

In die Kalkulation hinein spielte noch ein weiterer<br />

Posten: Wie stand es mit dem Transport der<br />

Fertigware? Wo lag der Verwendungsort? Man<br />

bedenke: Da waren zwei Säulen von 9 Meter<br />

Länge und fast 2 Meter Stärke. Da waren riesige<br />

Kessel und Untergestelle, sperriges „Ranken-<br />

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