I-—-^y

wenn wir Vers 7 recht verstehen, davon befreit,
den Hofstaat des Königs zu versorgen, eine Bevorzugung,
die bei den anderen Stämmen nicht
eitel Freude ausgelöst haben wird.
Der Berichterstatter sieht die Einteilung in
diese zwölf Verwaltungsbezirke hauptsächlich
unter dem Gesichtspunkt der königlichen Versorgung.
Ganz gewiß wird es eine, vielleicht sogar
die hauptsächliche Aufgabe dieser Amtsleute
gewesen sein, die Naturalien für Hofstaat
und Wagenpark einzuziehen. Doch daneben
haben diese Vögte gewiß auch als Statthalter des
Königs amtiert. Insgesamt unterstanden sie einem
Oberhofbeamten in Jerusalem (1. Kön.
4,5). Diesen Schlüsselposten hatte interessanterweise
Asarja, ein Sohn Natans, inne. Da ein
anderer Natansohn als „Freund des Königs" bezeichnet
wird, was offenbar eine besondere Vertrauensstellung
bezeichnet, besitzt Natan weit-
Ein königlicher Unternehmer
Manufakturen bringen besonders dann Geld in
die Staatskassen, wenn der Staat das Monopol
hat. Es war Salomo leicht, sich auf vielen Gebieten
diese Position zu sichern. Israel war bis dahin
ein rein landwirtschaftlich orientiertes Land
gewesen. Nur die Kanaaniterstädte verfügten
über technisches und handwerkliches Knowhow.
Der König gründet daher mit Hilfe seines
Freundes Hiram nicht nur handwerkliche Gil-
80
reichende Möglichkeiten, seinen Einfluß geltend
zu machen.
Wer „Steuern" sagt, denkt im gleichen Augenblick
an Zölle. Durch die Eroberungen Davids
hatte das Reich eine handelspolitisch glänzende
Position gewonnen. Die Festungen Geser und
Megiddo hatten die große Handelsstraße, die
Afrika mit Asien verbindet, unter Kontrolle.
Die Eroberung von Edom und Moab hatte aber
auch die uralte „Gewürzstraße", die von Südarabien
heraufzieht, in die Hand Israels gebracht.
Wir werden noch sehen, welchen enormen
Handelswert damals Weihrauch besaß. Ob
dieser Artikel von Saba her nach Phönizien oder
nach Ägypten transportiert werden sollte, er
mußte durch israelisches Gebiet. Gerade an diesen
Transitzöllen wird Salomo nicht schlecht
verdient haben (1. Kön. 10,15).
den, sondern auch Industrien, die er allein in der
Hand hat und die konkurrenzlos sind.
Auf der Karte, die die Verwaltungsbezirke
zeigt, sind auch Hüttenwerke und Gruben eingezeichnet.
Sie liegen fast ausnahmslos auf „königlichem"
Gebiet, in der südlichen Araba. Nur
zwei befinden sich auf altem israelischem Boden:
Sukkot und Zaretan. An diesen beiden, im
„Jordankreis" gelegenen Orten entstand ein