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mit deren Hilfe schon die Pharaonen ihre Pyramiden<br />

gebaut hatten: die Sklaverei.<br />

So verhielt es sich mit dem Frondienst: König Salomo hatte<br />

Fronarbeiter ausgehoben zum Bau des Tempels, seines Palastes,<br />

des Millo und der Mauern von Jerusalem, Hazor, Megiddo<br />

und Geser. Ferner baute er das untere Bet-Horon aus<br />

sowie Baala und Tamar in der Steppe im Land (Juda), dazu<br />

alle Vorratsstädte, die ihm gehörten, die Städte für die Wagen<br />

und ihre Mannschaft und was er sonst in Jerusalem, auf<br />

dem Libanon und im ganzen Bereich seiner Herrschaft zu<br />

bauen wünschte. Die Reste der Amoriter, Hetiter, Perisiter,<br />

Hiwiter und Jebusiter, die nicht zu den Israeliten gehörten<br />

und von denen noch Nachkommen im Land lebten - die Israeliten<br />

hatten sie nicht ausrotten können<strong>—</strong>, hob Salomo als<br />

Fronarbeiter aus, und sie blieben es bis zum heutigen Tag.<br />

(l.Kön. 9,15ff)<br />

Ein uraltes Kriegsrecht: Der Besiegte wird zum<br />

Sklaven. Sofern man ihm überhaupt das Leben<br />

läßt! In der Zeit der Richter, auch unter Saul<br />

und David haben die Überlebenden der alteingesessenen<br />

Bevölkerung ein stilles, bedeutungsloses<br />

Leben führen dürfen. Den israelitischen<br />

Bauern genügte es, wenn die Unterworfenen bei<br />

ihnen als Knechte und Mägde dienten. Man behandelte<br />

sie nicht schlecht, auch wenn sie nicht<br />

volle Rechte besaßen. Niemals hat der Leibeigene<br />

in Israel seine Würde als Mensch verloren.<br />

Auch der Sklave genoß genau umrissene Menschenrechte.<br />

Sie waren unter anderem im 21.<br />

Kapitel des 2. Mosebuches niedergelegt. Es hat<br />

über Jahrhunderte nachgewirkt, daß Israel<br />

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selbst hatte Sklavendienste leisten müssen im<br />

„Knechtshause" Ägypten. Und diese Erinnerung,<br />

selbst einmal Sklave gewesen zu sein, ließ<br />

Israel im Leibeigenen den Menschen sehen.<br />

Mit Salomo bricht eine neue Zeit an. Im Zeitalter<br />

der Richter waren nomadisierende Wanderhirten<br />

zu seßhaften Bauern geworden. Mit Salomo<br />

beginnt die Verstädterung Israels. Jetzt<br />

werden diese Bauern <strong>—</strong> wenigstens zu einem<br />

großen Teil - zu Bürgern, Beamten, Berufssoldaten.<br />

Damit vergrößert sich der soziale Abstand<br />

zu den leibeigenen Nachkommen der Ureinwohner.<br />

Sie werden aus den persönlichen<br />

Bindungen gelöst, verschmelzen zu einer anonymen<br />

Masse von Fronarbeitern. Doch selbst<br />

unter diesen veränderten Verhältnissen sanken<br />

sie nicht in die harte Form der Sklaverei; auch<br />

jetzt blieb die Grenze zwischen Freien und Hörigen<br />

durchlässig. Die Leibeigene konnte vollgültige<br />

Ehefrau eines Freien, der Sklave Mitglied<br />

der Kultgemeinde Jahwes werden.<br />

Doch der König hatte mit der Aushebung der<br />

Unfreien zur Fronarbeit billige Arbeitskräfte<br />

gewonnen. Es waren nur die Mittel für ihre Beköstigung<br />

und Unterbringung bereitzustellen.<br />

Und in diesen Dingen war man damals mehr als<br />

bescheiden. Trotzdem, die große Zahl allein<br />

schlug schwer zu Buche! Außerdem fehlten<br />

diese Arbeitskräfte in der landwirtschaftlichen<br />

und handwerklichen Produktion.

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