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Eine gute Partie<br />

Es war nicht geraten, in Ägypten um die Hand<br />

einer Prinzessin anzuhalten. Zu leicht bekam<br />

man eine Absage. Selbst dem gewiß doch mächtigen<br />

König von Babylon wurde, als er um eine<br />

Pharaonin warb, knapp aber eindeutig beschieden:<br />

„Von alters her ist eine Königstochter von<br />

Ägypten an niemand gegeben!"<br />

Diese Absage erteilte Pharao Amenophis III,<br />

der von 1413 bis 1377 regierte. Mehr als vierhundert<br />

Jahre später ist Ägypten nicht mehr,<br />

was es einst war. Immerhin, wohlfeil sind die<br />

Prinzessinnen vom Nil noch immer nicht geworden.<br />

Man muß schon Ansehen, Macht und<br />

Wohlstand in die Waagschale legen können, um<br />

die Augen zu einer Dame aus dem Pharaonenhaus<br />

erheben zu dürfen.<br />

Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von<br />

Ägypten. Er nahm eine Tochter des Pharao zur Frau und<br />

brachte sie in die Davidstadt, bis er sein Haus, das Haus des<br />

Herrn und die Mauern rings um Jerusalem vollendet hatte.<br />

(1. Kön. 3,1)<br />

Man spürt noch etwas von der Hochachtung, die<br />

der Berichterstatter empfand, als er diese Zeilen<br />

niederschrieb. Wir hatten, als wir Geser besuchten,<br />

schon erfahren, daß ein Pharao als Schwiegervater<br />

recht großzügig sein konnte:<br />

Der Pharao, der König von Ägypten, war nämlich heraufgezogen,<br />

hatte Geser erobert und eingeäschert, die Kanaaniter,<br />

die darin wohnten, getötet und die Stadt als Brautgeschenk<br />

seiner Tochter, der Frau Salomos, gegeben. Salomo<br />

baute nun Geser wieder auf.<br />

(1. Kön. 9,16-17)<br />

Der Name des Pharao ist leider nicht genannt,<br />

auch nicht, in welchem Jahr Salomo die Pharaonin<br />

heimgeführt hat. Die Chronologie der ägyp-<br />

50<br />

tischen Könige enthält noch immer große Unsicherheiten.<br />

Unwahrscheinlich scheint, daß<br />

Schoschenk L, der 1. Kön. 14,25 Schischak genannt<br />

wird, in Frage kommt. Er kommt erst um<br />

950 auf den Thron, während Salomo bereits um<br />

972 seinem Vater David in der Herrschaft folgte.<br />

Die Heirat der Pharaonin dürfte aber gewiß<br />

vor 950 erfolgt sein. Bleibt uns die Wahl zwischen<br />

Psusennis II, dem letzten Pharao der 21.<br />

Dynastie (um 984<strong>—</strong>950), und Siamon (um<br />

976-958), die beide als Rivalen in Tanis und<br />

Theben residierten. Triftige Gründe, die für diesen<br />

oder jenen sprechen, gibt es nicht.<br />

Auf jeden Fall hat die Spaltung Ägyptens das<br />

Nilreich so sehr geschwächt, daß Israel unter<br />

David und Salomo einen solchen Aufschwung<br />

erleben konnte. Am Ende dieser Epoche ist<br />

Ägypten so schwach und Salomo so stark, daß es<br />

nicht mehr als Mesalliance empfunden wird,<br />

wenn der Pharao seine Tochter dem König von<br />

Juda zur Frau gibt. Salomo war sich durchaus<br />

bewußt, was er dieser Perle vom Nil schuldig<br />

war:<br />

Auch baute Salomo für die Tochter des Pharao, die er geheiratet<br />

hatte, ein Haus, das dieser Halle glich.<br />

Alle diese Bauten waren vom Grund bis zu den Gesimsen<br />

aus wertvollen Steinen ausgeführt, die in der Größe von<br />

Quadern an der Innen- wie Außenseite 'mit der Säge zugeschnitten<br />

waren... Die Fundamente bestanden aus wertvollen,<br />

mächtigen Steinblöcken, aus Steinen von zehn und Steinen<br />

von acht Ellen. Darüber lagen wertvolle Steine in der<br />

Größe von Quadern sowie Zedernbalken.<br />

(1. Kön. 7,8-11)<br />

Wie so oft versteht es der weise König, zwei<br />

Dinge zugleich zum Erfolg zu führen. Die Pharaonin<br />

residiert jetzt in einem Haus, das ihr an-

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