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dem Dorf Ed-Dschib. Es liegt an der Stelle, an<br />

der wir das alttestamentliche Gibeon suchen<br />

müssen. Es ist nicht weit von Nabi Samwil nach<br />

Ed-Dschib, und da es bergab geht, macht der<br />

steinige Weg kaum Mühe. Der „Teich von Gibeon",<br />

bei dem es zum Gefecht zwischen Davids<br />

und Abners Mannen kam (2. Sam. 2,13ff), der<br />

„Große Stein", bei dem Joab seinen Rivalen<br />

Amasa ermordete (2. Sam. 20,8ff): Es fällt<br />

nicht schwer, sich an diesen biblischen Plätzen<br />

ihrer oft so blutigen Vergangenheit zu erinnern.<br />

Gibeon ist eine uralte kanaanäische Königsstadt<br />

(Jos. 10,2). Gibeons früher Glanz ist in späterer<br />

Zeit durch das unweit gelegene Jerusalem überstrahlt<br />

worden. Nur gelegentlich blitzt er noch<br />

auf. So auch in der Erzählung von der Weisheit<br />

Salomos.<br />

Er sprach mit ganz Israel, den Obersten der Tausend- und<br />

Hundertschaften, den Richtern, mit allen Fürsten aus ganz<br />

Israel und mit den Häuptern der Großfamilien. Dann ging er<br />

mit der ganzen Versammlung, die bei ihm war, zur Kulthöhe<br />

von Gibeon; denn hier war das Offenbarungszelt Gottes, das<br />

Mose, der Knecht des Herrn, in der Wüste angefertigt hatte.<br />

Die Lade Gottes jedoch hatte David aus Kirjat-Jearim an<br />

den Ort bringen lassen, den er für sie hergerichtet hatte. Er<br />

hatte nämlich in Jerusalem ein Zelt für sie aufgestellt.<br />

(2. Chr. 1,2-4)<br />

Die „Höhe, die bei Gibeon war", kann nur Nabi<br />

Samwil sein. Neu für uns ist, daß sich dort noch<br />

immer die Stiftshütte befand. David hatte die<br />

Bundeslade (2. Sam. 6) nach Jerusalem geholt<br />

und dadurch „seine" Stadt zum religiösen Mittelpunkt<br />

der Stämme gemacht („David und Jerusalem",<br />

S. 54ff). Die alte Stiftshütte aber, die<br />

nicht wie die Lade in die Hand der Philister gefallen<br />

war, hatte ihr eigenes Schicksal. Bis zum<br />

28<br />

Tode Elis hat sie in Schilo gestanden. Doch bevor<br />

Schilo von den Philistern zerstört wurde, ist<br />

sie offenbar nach Gibeon geschafft worden. Genaueres<br />

ist darüber nicht berichtet.<br />

In Gibeon, beziehungsweise auf der Höhe bei<br />

Gibeon, ereignet sich nun das, was Salomo zur<br />

eigentlichen Würde seines Königtums noch<br />

fehlte. Saul war durch den Gottesmann Samuel<br />

zum König gesalbt worden, David ebenfalls. Mit<br />

dieser sakralen Handlung waren die beiden ersten<br />

Könige Israels als Erwählte Gottes erklärt<br />

worden. Salomo ist bisher noch nicht durch ein<br />

klares Zeichen Gottes ausgezeichnet worden.<br />

Dies geschieht nun in Gibeon.<br />

In Gibeon erschien der Herr dem Salomo nachts im Traum<br />

und forderte ihn auf: Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren<br />

soll. Salomo antwortete: So hast du jetzt, Herr, mein<br />

Gott, deinen Knecht anstelle meines Vaters David zum König<br />

gemacht. Doch ich bin noch sehr jung und weiß nicht, wie<br />

ich mich als König verhalten soll. Verleih daher deinem<br />

Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren<br />

und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht. Es gefiel<br />

dem Herrn, daß Salomo diese Bitte aussprach. Daher<br />

antwortete ihm Gott: Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen<br />

hast und nicht um langes Leben, Reichtum oder um<br />

den Tod deiner Feinde, sondern um Einsicht gebeten hast,<br />

um auf das Recht zu hören, werde ich deine Bitte erfüllen.<br />

Sieh, ich gebe dir ein so weises und verständiges Herz, daß<br />

keiner vor dir war und keiner nach dir kommen wird, der dir<br />

gleicht.<br />

(l.Kön. 3,2f)<br />

Eins ist klar: Es gibt für diese Begebenheit keinen<br />

anderen Zeugen als Salomo selbst. Ist das<br />

ein Mangel? Stellt dieses Fehlen von Zeugen das<br />

Ereignis in Frage? Nein! Daß Salomo eine solche<br />

Erscheinung Jahwes bekundet, zeigt, daß er<br />

sich der einmaligen Bedeutung des göttlichen

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