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So erklärt es sich, warum Salomo in Maßlosigkeit<br />
verfällt, die der Feind der Weisheit ist. So<br />
verspielt Salomo das Reich schon zu seinen<br />
Lebzeiten, ja, er ahnt nicht einmal, daß sein Regieren<br />
in den Abgrund führt.<br />
Rehabeam, ein unreifer Junge, der genau da<br />
weitermacht, wo sein Vater aufgehört hat, der<br />
Macht auch da noch demonstriert, wo sie längst<br />
geschwunden ist, vollendet nur, was vorgegeben<br />
war. Bei Salomo hielten noch Routine, der<br />
Glanz scheinbar erfolgreicher Betriebsamkeit<br />
und ein gut funktionierender Apparat das Reich<br />
in Gang. Auch liegt über Salomos Regierungszeit<br />
noch der Genius Davids, des Hirtenjungen,<br />
den der Herr sich erwählte. Doch jetzt <strong>—</strong> nach<br />
vier Jahrzehnten Salomo - ist der Zauber Davids<br />
verblaßt. Man kennt ihn nur noch vom Hörensagen.<br />
Vor Augen aber steht der überzogene<br />
Machtanspruch eines Epigonen, der nicht einmal<br />
sich selbst beherrschen kann. Gerade an<br />
dieser Stelle wird erkennbar, in welchen Abgrund<br />
der von Salomo gewählte und mit Folgerichtigkeit<br />
beschnittene Weg führt. Überzogenes<br />
Erwählungsbewußtsein wuchert aus zur<br />
Überheblichkeit. Am Ende steht die Hybris.<br />
Es blieb dem Volk die Erinnerung und <strong>—</strong> die<br />
Hoffnung. Die Erinnerung an den König, der Israel<br />
mächtig gemacht hatte. Die Hoffnung, daß<br />
ein neuer Herrscher kommen werde aus dem<br />
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Hause und Geschlechte Davids. Doch schon die<br />
Propheten ahnten, daß dieser Sohn Davids ein<br />
, Friedefürst sein würde, anders als David, anders<br />
aïs alle Mächtigen dieser Erde. (Jes. 11,1-9)<br />
Doch aus dem Baumstumpf Isäis waçhstèin Reis hervor, ein<br />
junger Trieb aus seinen Würzen* bringt Frucht.<br />
Der Geist des Herrn läßt sich; nieder auf ihm: der Geist der<br />
Weisheit und der Einsicht,<br />
der Geist des Rates und der Stärkerer Geist der Erkenntnis<br />
und der Gottesfurcht.<br />
Er erfüllt ihn mit dem Geis%:äer Gottesfurcht. Er richtet<br />
nicht nach dem Augenschem^ffitfeiicht nur nach dem Hörensagen<br />
entscheidet er.<br />
Er richtet.die Hilflosen gerecht und entscheidet für die Armen<br />
des Landes, wie es recht ist.<br />
Er schlägt den Gewalttätigen mit dem Stock seines Wortes<br />
und tötet den Schuldigen mit dem Hauch seines Mundes.<br />
Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften, Treue der<br />
Gürtel um seihen Leib.<br />
Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim<br />
Böcklein.<br />
Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann<br />
sie hüten.<br />
Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander.<br />
Der Löwe frißt Stroh wie das Rind.<br />
Der Säugling spielt vor dein Schlupfloch der Natter, das<br />
Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange.<br />
Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf<br />
meinem ganzen heiligen Berg;<br />
denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so<br />
wie das Meer mit Wasser gefüllt ist.<br />
(Jes. 11,1-9)