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Ephraim, lehnt sich gegen Salomos Fronwesen<br />

auf. In welcher Weise das geschah, wird nicht<br />

gesagt. Doch offenbar ist es nicht bei Worten<br />

geblieben. Jerobeam „erhob sich" gegen den<br />

König: Diese Redewendung läßt darauf schließen,<br />

daß Jerobeam handfeste Vorbereitungen<br />

zum Aufruhr traf.<br />

In seinem Vorhaben unterstützt wurde er durch<br />

ein Zeichen, das ihm der Seher Ahija gab: Zehn<br />

der Stämme sollen dir zufallen. So spricht der<br />

Herr, der Gott Israels!<br />

Es wurde nichts mit dem Abfall des Nordens,<br />

solange Salomos starke Hand das Reich zusammenhielt.<br />

Doch sobald er die Augen geschlossen<br />

hat, erscheint Jerobeam erneut auf<br />

dem Plan. Und die Ansage Ahijas erfüllt sich.<br />

Uns kommen Fragen. Jerobeam floh nach<br />

Ägypten. Warum hat Salomo vom Pharao keine<br />

Auslieferung verlangt? Ein unternehmungslustiger<br />

Rebell wie Jerobeam blieb doch für die<br />

Zukunft eine Gefahr! Mußte Salomo, der ja<br />

weit vorauszuplanen verstand, nicht alles tun,<br />

Jerobeams habhaft zu werden?<br />

Die Antwort auf diese Frage kann nur vermutet<br />

werden. Wir wissen nicht einmal, ob Salomo<br />

auch nur versucht hat, die Auslieferung Jerobeams<br />

zu betreiben. Mag sein, daß er am Pharaonenhof<br />

vorstellig wurde und eine Absage erhielt.<br />

Der Grund für eine ablehnende Haltung<br />

Ägyptens dürfte klar sein: Salomos Fahrten<br />

nach Ofir hatten Ägypten an einer empfindlichen<br />

Stelle getroffen. Das alte Monopol der<br />

Puntfahrt war durchbrochen! Offenbar war<br />

Ägypten in jenen Jahren zu schwach, einen offenen<br />

Kampf mit Salomo wagen zu können.<br />

Doch das Klima hatte sich abgekühlt, es war<br />

vorbei mit der früher gepflegten Freundschaft.<br />

Ägypten rächte sich für das verlorene Ofirmonopol<br />

mit Nadelstichen.<br />

Die Nadel, die stach, hieß Jerobeam. Sie wurde<br />

zur Speerspitze, als Salomo tot war. Offensichtlich<br />

stieß Salomos Nachfolger Rehabeam in<br />

Juda und Jerusalem auf keinen Widerstand.<br />

Hier war er der Repräsentant des angestammten<br />

Herrscherhauses.<br />

Anders im Norden, wo sich schon zu Salomos<br />

Zeiten Widerstand gegen den König aus Juda<br />

geregt hatte. Es ist für die Situation bezeichnend,<br />

daß Rehabeam sich aufs Verhandeln einlassen,<br />

ja, daß er sich gar nach Sichern, dem alten<br />

Kultzentrum Israels, begeben und dort dem<br />

versammelten „Landtag" stellen muß. Die<br />

Nordstämme fordern Steuererleichterung und<br />

Einschränkung der Frondienste. Das scheint<br />

uns ein bescheidener und durchaus berechtigter<br />

Wunsch. Doch de facto bedeutete diese Forderung<br />

einen Eingriff in die Rechte, die sich das<br />

judäische Königtum in den Tagen Salomos angemaßt<br />

hatte. Die Lage Israels im Jahre 926 v.<br />

Chr. ist bedrohlich und geht an die Substanz des<br />

Staates.<br />

Nur äußerlich geht es um Arbeitserleichterung<br />

und mehr Freiheit. Im Kern trifft die Forderung<br />

der Nordstämme den Machtstaat an der Wurzel.<br />

Erklärlich darum wohl auch Rehabeams überheftige<br />

Reaktion. Daß sie in der von ihm gewählten<br />

Form falsch ist, liegt an Rehabeams<br />

Unerfahrenheit und Jugend. Er hört auf<br />

schlechte Ratgeber, ein Fehler, dem schon klügere<br />

Herrscher zum Opfer fielen.<br />

Die Teilung des Reiches ist jedenfalls seit dem<br />

Tage von Sichern perfekt. Fortan gibt es ein<br />

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