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jas zusammengesunkene Gestalt wieder empor.<br />
Steif sitzt er jetzt da. Seine schmalen Schultern<br />
unter dem fadenscheinigen Mantel stehen scharf<br />
vor dem verblassenden Himmel. „Rehabeam<br />
wird das Schwert in der Scheide lassen." Zögernd<br />
tropfen seine Worte in die Stille. Leben kommt<br />
wieder in seine Augen, in denen der letzte Schein<br />
des Lichts sich spiegelt. „So spricht der Herr:<br />
Sage Rehabeam, dem Sohne Salomos, und dem<br />
ganzen Hause Juda und Benjamin: Ihr sollt nicht<br />
hinaufziehen und streiten wider eure Brüder, die<br />
Kinder Israels." Er hebt die Stimme, und sie ist<br />
jetzt voll verhaltener Kraft. „Denn solches alles<br />
ist von mir geschehen, spricht der Herr!"<br />
Am Osthimmel steht schon der Schein des nahen<br />
Das Ende einer Ära<br />
Das Ende des Großreichs kam nicht von ungefähr.<br />
Es hat sich Jahrzehnte zuvor angekündigt.<br />
Auch Jerobeam, der Sohn Nebats, ein Beamter Salomos,<br />
erhob sich gegen den König. Er war ein Efratiter aus Zereda,<br />
seine Mutter hieß Zerua und war Witwe. Mit der Erhebung<br />
hatte es folgende Bewandtnis: Salomo baute den Millo und<br />
schloß die Lücke in der Stadt Davids, seines Vaters. Jerobeam<br />
war ein tüchtiger Mann, und als Salomo sah, wie der<br />
junge Mann arbeitete, machte er ihn zum Aufseher über alle<br />
Fronarbeiter des Hauses Josef. Als in jener Zeit Jerobeam<br />
einmal aus Jerusalem herauskam, begegnete ihm auf dem<br />
Weg der Prophet Ahija aus Schilo. Dieser war mit einem<br />
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Morgens, als vor den Sehern, die schweigend<br />
durch die Nacht gezogen sind, die Mauern Schilos<br />
aus dem Dunkel wachsen. Dicht vor dem Tor<br />
Schilos verhält Ahija den Schritt, unwillkürlich<br />
scharen sich die anderen um ihn. „Brüder",<br />
raunt er, „wir Menschen sind Wanderer in der<br />
Nacht. Dunkel liegt auf unserem Weg. Doch wir<br />
Seher dürfen den Stern schauen, der noch nicht<br />
aufgegangen ist." Ein schmaler Schatten wischt<br />
über den gestirnten Himmel. Es muß Ahijas<br />
Hand sein, die nach Osten weist. „Erscheinen<br />
wird der Stern, der Licht bringt in des Volkes<br />
Nacht. Ein Sohn Davids wird kommen, aufgehen<br />
wird ein Reis aus seinem Stamm."<br />
(Nach Jesaja 11,1)<br />
neuen Mantel bekleidet. Während nun beide allein auf<br />
freiem Feld waren, faßte Ahija den neuen Mantel, den er<br />
anhatte, zerriß ihn in zwölf Stücke und sagte zu Jerobeam:<br />
Nimm dir zehn Stücke, denn so spricht der Herr, der Gott Israels:<br />
Ich nehme Salomo das Königtum weg und gebe dir<br />
zehn Stämme. Salomo suchte nun Jerobeam zu töten. Doch<br />
dieser machte sich auf und floh nach Ägypten zu Schischak,<br />
dem König von Ägypten. Dort blieb er bis zum Tod Salomos.<br />
(1. Kön. ll,26ff)<br />
Der Sachverhalt selbst scheint klar: Jerobeam,<br />
ein energischer Patriot aus dem Stamme