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Frondienst weckt Widerstand. Und es ist bezeichnend,<br />

daß gerade unter denen, die Frondienst<br />

leisten, der Aufstand ausbricht, der die<br />

Einheit des Reiches zerstört (1. Kön. 12).<br />

Das sind die äußeren Gründe, die den Niedergang<br />

einleiten. Viel folgenschwerer sind die inneren,<br />

im Religiösen wurzelnd. Der Versuch Salomos,<br />

mit dem Tempel ein religiöses Nationalheiligtum<br />

zu schaffen, mißlingt. Er mußte mißlingen.<br />

Denn: Jahwe ist kein Gott des Kultes.<br />

Jahwe ist der Herr der Geschichte, der Völkergeschichte<br />

wie der Lebensgeschichte des einzelnen.<br />

Jahwe wohnt deshalb im Dunkel. Salomo<br />

scheint diese Schwierigkeit geahnt zu haben.<br />

Das Konzept, das dem Allerheiligsten zugrunde<br />

liegt, deutet <strong>—</strong> wie wir sahen <strong>—</strong> darauf hin. Doch<br />

Salomo unterdrückt dies durch die Überbetonung<br />

des Kultischen. Vor all dem Gold und Elfenbein<br />

kommt dem Beter Jahwe aus dem Blick.<br />

Der Rauch der Brandopfer verhüllt Jahwe. An<br />

dieser Stelle entzündet sich - aus gutem Grund -<br />

der Widerspruch der Propheten: „Ich habe Lust<br />

an der Liebe und nicht am Opfer; an der Erkenntnis<br />

Gottes und nicht am Brandopfer"<br />

(Hosea 6,6). Und der Zorn des schlichten Gottesvolkes<br />

entbrennt über der weltoffenen Vorliebe<br />

Salomos für das Fremde. Daß er sich nach<br />

Art der Zeit einen Harem hielt, mochte man<br />

ihm noch nachsehen. Doch daß er seinen heidnischen<br />

Frauen Kultplätze und Tempelchen erbaute,<br />

das war in keinem Fall zu verzeihen.<br />

Als Salomo älter wurde, verführten ihn seine Frauen zur<br />

Verehrung anderer Götter, so daß er dem Herrn, seinem<br />

Gott, nicht mehr ungeteilt ergeben war wie sein Vater Da-<br />

vid. Er verehrte Astarte, die Göttin der Sidonier, und Milkom,<br />

den Götzen der Ammoniter. Er tat, was dem Herrn<br />

mißfiel, und war ihm nicht so vollkommen ergeben wie sein<br />

Vater David. Damals baute Salomo auf dem Berg östlich<br />

von Jerusalem eine Kulthöhe für Kemosch, den Götzen der<br />

Moabiter, und für Milkom, den Götzen der Ammoniter.<br />

Dasselbe tat er für alle seine ausländischen Frauen, die ihren<br />

Göttern Rauch- und Schlachtopfer darbrachten.<br />

(1. Kön. 11,4-8)<br />

„Auf dem Berge östlich von Jerusalem". Noch<br />

heute wird dieser Berg, der auf der Ostseite des<br />

Kidrontals gegenüber der alten Davidsstadt<br />

liegt, der „Berg des Ärgernisses" genannt. Dort<br />

liegen heute die häßlichen Häuser der Vorstadt<br />

Silwan, elende Buden, hingeklatscht an den<br />

Berghang.<br />

Aus alter Zeit scheint wenig erhalten. Das<br />

„Grab der Ägypterin" - der Name erinnert an<br />

die Pharaonentochter im Hause Salomos. Ob<br />

das schlichte Bauwerk wirklich ihr Grabmal ist?<br />

Ausgrabungen in den letzten Jahren brachten<br />

alte Gräber ans Licht. Einige davon gehen mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit in die Tage der ersten<br />

Könige zurück. Was immer noch der Spaten der<br />

Archäologen in Silwan zu Tage bringen mag,<br />

nichts wird dieser Höhe ihren Namen rauben<br />

können. Sie bleibt verbunden mit der Abgötterei<br />

desselben Königs, der Jahwe den Tempel erbaute.<br />

Daher sprach der Herr zu ihm: Weil es so mit dir steht, weil<br />

du meinen Bund gebrochen und die Gebote nicht befolgt<br />

hast, die ich dir gegeben habe, werde ich dir das Königreich<br />

entreißen und es deinem Knecht geben. Nur deines Vaters<br />

David wegen werde ich es nicht schon zu deinen Lebzeiten<br />

tun, erst deinem Sohn werde ich es entreißen. Doch werde<br />

ich ihm das Königtum nicht ganz entreißen; ich lasse deinem<br />

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