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gedankt hätten. Und dafür habe Allah sie<br />

schwer gestraft: Die Dämme brachen, und die<br />

herrlichen Gärten trugen „fortan nur noch bittere<br />

Früchte, Tamarisken und ein wenig Lotus.<br />

Dies gaben wir ihnen zum Lohn für ihre Undankbarkeit."<br />

(Sure 34,18)<br />

Damit spielt der Koran auf die große Katastrophe<br />

an, die sich <strong>—</strong> wie wir heute wissen <strong>—</strong> um das<br />

Jahr 570 nach Christus zutrug: Der gewaltige<br />

Staudamm, der den arabischen Historikern als<br />

eines der großen Weltwunder galt, brach und<br />

begrub Marib mitsamt seiner paradiesischen<br />

Umgebung unter Schlamm und Sand. Wenn<br />

man den arabischen Geschichtsschreibern glauben<br />

darf, wurde dieser Staudamm bereits um<br />

820 vor Christus erbaut. Sicher nachgewiesen ist<br />

er jedenfalls aus dem sechsten vorchristlichen<br />

Jahrhundert.<br />

Weniger gut wissen wir über die frühe Zeit Sabas<br />

Bescheid. Es scheint, als beginne die Kultur<br />

Sabas in der Zeit um 1200 bis 1000 vor Christus.<br />

Jedenfalls läßt sich in dieser Zeitspanne ein<br />

Übergang von nomadisierender Lebensweise<br />

zur Seßhaftigkeit und Städtebildung nachweisen.<br />

Durch den Handel<strong>—</strong>vorwiegend mit Weihrauch<br />

und Gold- scheint Saba mit seiner prunkvollen<br />

Hauptstadt Marib bald zu üppigem<br />

Reichtum gekommen zu sein.<br />

Das paßt gut in das Bild, das uns in 1. Kön. 10<br />

beschrieben wird:<br />

Die Königin von Saba hörte vom Ruf Salomos und kam, um<br />

ihn mit Rätsetfragen auf die Probe zu stellen. Sie kam nach<br />

Jerusalem mit sehr großem Gefolge, mit Kamelen, die Balsam,<br />

eine gewaltige Menge Gold und Edelsteine trugen, trat<br />

bei Salomo ein und redete mit ihm über alles, was sie sich<br />

vorgenommen hatte. Salomo gab ihr Antwort auf alle Fra-<br />

gen. Es gab nichts, was dem König verborgen war und was er<br />

ihr nicht hätte sagen können. Als nun die Königin von Saba<br />

die ganze Weisheit Salomos erkannte, da stockte ihr der<br />

Atem. Sie sagte zum König: Was ich in meinem Land über<br />

dich und deine Weisheit gehört habe, ist wirklich wahr. Ich<br />

wollte es nicht glauben, bis ich nun selbst gekommen bin und<br />

es mit eigenen Augen gesehen habe. Und wahrlich, nicht<br />

einmal die Hälfte hat man mir berichtet, deine Weisheit und<br />

deine Vorzüge übertreffen alles, was ich gehört habe.<br />

Glücklich sind deine Männer, glücklich diese deine Diener,<br />

die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören. Gepriesen<br />

sei Jahwe, dein Gott, der an dir Gefallen fand und dich<br />

auf den Thron Israels setzte. Weil Jahwe Israel ewig liebt,<br />

hat er dich zum König bestellt, damit du Recht und Gerechtigkeit<br />

übst.<br />

(l.Kön. 10, Iff)<br />

Wir haben hier einen volkstümlichen Bericht<br />

vor uns, der offenbar auf eine historische Begebenheit<br />

zurückgeht. Es ist echt orientalischer<br />

Brauch, die Weisheit eines Mannes mit Rätselfragen<br />

zu prüfen. Selbstverständlich weiß Salomo<br />

Antwort auf alle Fragen. Und damit entpuppt<br />

sich dieser Bericht als ein Lobpreis der<br />

Weisheit dieses Königs. Erst im neunten Vers<br />

kommt das Lob Gottes - fast am Rande - zum<br />

Ausdruck. Nichts kann deutlicher zeigen, wie<br />

sehr die Bewunderung menschlicher Weisheit<br />

und Größe zur Versuchung auch der Frommen<br />

werden kann.<br />

Es ist nicht weiter verwunderlich, daß dieser Bericht<br />

vom Besuch der sabäischen Königin auch<br />

weiterhin die Phantasie angeregt hat. Mohammed<br />

macht aus dem alten Bericht eine Missionsgeschichte:<br />

Die Königin wie das Volk von Saba<br />

hatten die Sonne statt Allah verehrt. König Salomo<br />

habe davon gehört und der Königin von<br />

Saba einen Brief geschickt und sie darin eingeladen:<br />

„Im Namen Allahs, des allbarmherzigen<br />

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