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türlich ist der von mir so benannte Channo, dem<br />

ich das seemännische Kommando über die<br />

Flotte Salomos anvertraute, in keiner Weise mit<br />

dem späteren Karthager verwandt. Der Channo<br />

unserer Geschichte ist ein Gebilde meiner<br />

Phantasie. Warum sollte er deshalb nicht weniger<br />

„wahr" sein?<br />

Ebenso frei gewählt sind die Namen der Bevollmächtigten<br />

Salomos, zwei Herren namens<br />

Adoniram und Asarja. Die so wichtige Mission,<br />

„ein waches Auge auf die sattsam bekannten<br />

Praktiken der Phönizier zu haben", wird Salomo<br />

bestimmt nicht untergeordneten Persönlichkeiten<br />

anvertraut haben. Wenn es um solche<br />

Werte geht, gibt man bewährten Männern des<br />

Vertrauens die Prokura.<br />

Adoniram, der sich als Chef des Fronwesens<br />

bewährt hat, erhält die geheime Segelanweisung,<br />

versiegelt und erst nach Erreichen genau<br />

festgesetzter Standorte zu öffnen, Rolle auf<br />

Rolle zu gegebener Zeit. Und <strong>—</strong> so denken wir<br />

weiter <strong>—</strong> Asarja Ben Zadok, der Sohn des priesterlichen<br />

Freundes Salomos, hat sich in leitender<br />

Verwaltungsstellung hervorgetan und verdient<br />

in allen finanziellen Dingen volles Vertrauen.<br />

Er wird - das ist sicher - stets im Interesse<br />

des Königs handeln.<br />

Gleich auch, wie die beiderseits Bevollmächtigten<br />

geheißen haben mögen: Es wird des Taktes,<br />

des Fingerspitzengefühls und ruhiger Selbstsicherheit<br />

bedurft haben, um Reibereien gar nicht<br />

erst aufkommen zu lassen. Wenn wir den biblischen<br />

Erfolgsmeldungen über die Ofirfahrten<br />

trauen dürfen, - und wir haben keinen Grund,<br />

sie zu bezweifeln <strong>—</strong> muß es organisatorisch wie<br />

menschlich bei diesen Fernunternehmen ein gutes<br />

Zusammenspiel gegeben haben.<br />

Und noch ein anderes: Ohne Zweifel wäre das<br />

Unternehmen Ofir in einer Zeit großer ägyptischer<br />

Machtentfaltung unmöglich gewesen. Wir<br />

hatten schon gehört, daß es in stabilen Zeiten<br />

undenkbar war, daß der Pharao eine seiner<br />

Töchter einem anderen Herrscher zur Frau gab.<br />

Salomo hätte nicht einmal daran denken können,<br />

in Theben oder Tanis um die Hand einer<br />

Pharaonin anzuhalten. Er wäre daher niemals in<br />

den Besitz jener streng geheimen Segelanweisungen<br />

für Ofir gelangt.<br />

Unvorstellbar bleibt darüber hinaus, daß ein<br />

Pharao, der über Macht verfügte, einem anderen-<br />

und sei es der Schwiegersohn<strong>—</strong>freien Griff<br />

in die Goldschatulle Punt gestattet hätte. Nur<br />

weil Ägypten ohnmächtig ist, kann Salomos<br />

Flotte am alten Kosseir vorbei nach Süden vorstoßen<br />

und in wiederholten Fahrten Ägyptens<br />

Monopol durchbrechen. Es scheint, als hätten<br />

Salomo wie Hiram die Gunst der Stunde erkannt<br />

und sich in schönem Einvernehmen einen<br />

Griff in die geheimen Schätze Ägyptens genehmigt.<br />

Der Vorstoß nach Ofir war nur möglich, wenn<br />

Ägypten stillhielt und wenn die Phönizier<br />

Schiffe und Leute stellten. Jeder Versuch, der<br />

ohne diese Voraussetzungen unternommen<br />

wurde, mußte fehlschlagen. Das zeigt sich gut<br />

hundert Jahre später, als König Joschafat von<br />

Juda mit Ahasja von Israel den Vorstoß ins<br />

Südmeer wagt.<br />

Zuletzt verbündete sich Joschafat, der König von Juda, mit<br />

Ahasja, dem König von Israel, dessen Tun frevelhaft war.<br />

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