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Und nun zu den bunten Steinen da: etwas so<br />

Herrliches habe ich noch nicht gesehen. Reiß<br />

dich zusammen! Der Schwarze braucht nicht zu<br />

ahnen, daß du dir für einen einzigen dieser Diamanten<br />

ein Schloß kaufen kannst. Wühle achtlos<br />

in den Steinen herum, als seien es wertlose Kiesel.<br />

Ha, du speckiger Mohr, mach mir nur Zeichen,<br />

daß du es auf mein Eisenmesser abgesehen hast.<br />

Ich habe das längst gemerkt und darum eben<strong>—</strong>so<br />

ganz nebenbei <strong>—</strong> die kopfgroße Nuß damit gespalten.<br />

So ein Messer käme dir zupaß, wie? Jetzt<br />

endlich beginne ich zu begreifen: Mein Messer<br />

willst du? Nein, nein, das brauche ich selbst! Ah,<br />

Gold gegen Glasperlen<br />

Zimbabwe war der Ort der Handlung, dort wo<br />

Abbé Breuil die Felsmalereien entdeckt hatte:<br />

Erzählen sie vielleicht vom Kommen der Flotte<br />

Salomos? Erzählen sie, wie Juden und Phönizier<br />

Glasperlen, Eisenwaren und bunte Tuche als<br />

Tauschartikel anbieten für unermeßliche Schätze:<br />

Gold, Edelsteine, Elfenbein? Vielleicht! Das<br />

ist nicht ganz so selbstverständlich, wie es hier<br />

scheinen mag. Einige Forscher haben behauptet,<br />

die Fahrten nach Punt und später die nach<br />

Ofir seien reine Raubfahrten gewesen. Die Seeleute<br />

der Hatschepsut und die des Salomo hätten<br />

in bewährter Piratenmanier die Küsten geplündert<br />

und den Raub als Beute heimgebracht.<br />

Ich mag mich dieser Ansicht nicht anschließen.<br />

118<br />

du bietest den ganzen Beutel mit Diamanten dafür?<br />

Na gut, hier ist mein Messer. Her mit dem<br />

Beutel!<br />

Channo erhebt sich, winkt seinen Kapitänen mit<br />

den Augen: Schluß für heute! Sonst denken diese<br />

Tröpfe gar, wir seien auf ihr Gold und Elfenbein<br />

erpicht. Morgen schachern wir weiter oder auch<br />

erst übermorgen.<br />

Er winkt seinen Dienern. Die raffen die Schätze<br />

zusammen, die Channo achtlos mit dem Fuß zusammenschiebt.<br />

Der Tag hat sich gelohnt. Was er<br />

erbrachte <strong>—</strong> nicht auszudenken. Dein Lebensabend,<br />

Channo, ist gesichert.<br />

Das Beladen der Schiffe dort im Bildbericht der<br />

Hatschepsut zeichnet ein eher friedliches Bild.<br />

Da ist auch nicht die Spur von Raub zu bemerken.<br />

Kann man überhaupt Kübelpflanzen bei<br />

einem Raubüberfall erbeuten? Das würde voraussetzen,<br />

daß die Eingeborenen die Pflanzen<br />

bereits in Kübeln zogen; unsinnig, wenn man<br />

bedenkt, daß sie solches gar nicht nötig hatten,<br />

weil diese Bäume überall in ihrer Umgebung<br />

frei wuchsen. Man wird also diese Bäumchen<br />

vorsichtig ausgegraben und in Kübel gepflanzt<br />

haben, eine Arbeit, die umständlich ist und Zeit<br />

erfordert, Zeit, die man bei raschem Piratenstreich<br />

nicht zur Verfügung hat.<br />

Und was für die Fahrten der Hatschepsut gilt,

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