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chen also auf und fuhren aus dem Indischen in<br />

das Südliche Meer. Als es Herbst wurde, gingen<br />

sie an Land, bebauten die Felder und ernteten<br />

sie ab, wo sie sich gerade in Afrika befanden. So<br />

kamen sie nach zwei Jahren durch die Säulen<br />

des Herakles und kehrten im dritten nach Ägypten<br />

zurück. Sie erzählten <strong>—</strong> ich mag das nicht<br />

glauben, vielleicht aber glaubt es ein anderer <strong>—</strong><br />

sie hätten, als sie Afrika umfuhren, die Sonne<br />

zur Rechten gehabt."<br />

Herodot weiß also, daß Afrika ein Kontinent ist,<br />

der auf allen Seiten vom Ozean umgeben ist. Ein<br />

Wissen übrigens, das bald darauf verlorengeht.<br />

Vielleicht war Herodot selbst schuld daran?<br />

Denn seine Bemerkung, bei der Umschiffung<br />

Afrikas hätte man die Sonne zur Rechten gehabt,<br />

muß für die Menschen der damaligen Zeit<br />

unglaublich klingen, die unsere Erde für eine<br />

flache Scheibe hielten. Nur einige wenige Gelehrte<br />

wußten, daß die Erde eine Kugel ist, hatten<br />

sogar versucht, ihren Umfang zu berechnen.<br />

Doch dieses Wissen existierte nur im Elfenbeinturm<br />

der Denker, für alle anderen war sichtbar<br />

und erfahrbar die weit sich dehnende Erdenscheibe.<br />

Auch Herodot ahnte offenbar nichts<br />

von der Kugelgestalt unseres Planeten. Sonst<br />

hätte er dem Bericht der Seefahrer Glauben geschenkt.<br />

Heute ist uns selbstverständlich, daß<br />

auf der Südhalbkugel die Sonne von Osten über<br />

Norden zum Westen zieht.<br />

Wenn also als besondere Denkwürdigkeit jener<br />

Afrika-Umfahrung berichtet wird, man habe<br />

bei der Umfahrung - also auf Westkurs - die<br />

Sonne zur Rechten <strong>—</strong> also im Norden <strong>—</strong> gehabt,<br />

so beweist dies klar: Die Flotte Nechos hat unter<br />

phönizischen Seeleuten tatsächlich das Kap der<br />

Guten Hoffnung umrundet. Denn erdenken<br />

konnte sich dies zu Theben niemand.<br />

Und noch eines: Woher wußte Necho, daß man<br />

Afrika umfahren konnte? Woher kannte er die<br />

„Gestalt" Afrikas? Woher nahm er die Gewißheit<br />

und den Mut, einen so „unmöglichen" Befehl<br />

zu geben? Auch dies ist merkwürdig. Wir<br />

hatten ja schon gefragt, auf Grund welcher Tatsache<br />

Hatschepsut ihrer Flotte so klare Weisung<br />

hatte geben können. Und vor ihr Sahure. Und<br />

vor Sahure wohl schon andere? Wir hatten gefragt,<br />

woher Salomo wußte, daß der Kurs, den er<br />

seinen Schiffen vorgab, nach Ofir führte?<br />

Nur eine Antwort ist möglich: Salomo wußte es<br />

über seine ägyptische Gattin, die dieses Wissen<br />

aus den Archiven der Pharaonen mitgebracht<br />

hatte, über eine lange, alte Tradition. Es spricht<br />

vieles dafür, als sei Sahure wirklich nicht der erste<br />

gewesen, der nach Punt fuhr. Und es sieht<br />

auch so aus, als sei Necho nicht der erste gewesen,<br />

der Afrika umfahren ließ. Sahure wußte,<br />

was er befahl. Und auch Necho war seiner Sache<br />

sicher.<br />

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