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Bergwerke" von Zimbabwe. Doch erreicht hat<br />
erst im Jahre 1871 der deutsche Afrikaforscher<br />
Karl Mauch das so lange vergeblich gesuchte<br />
Dorado. Er stellte fest, daß Zimbabwe bereits<br />
seit Jahrhunderten in Trümmern lag. Doch<br />
einstmals mußte es eine ansehnliche Stadt gewesen<br />
sein. Noch die Ruinen zeugten von der<br />
Größe und Kraft einer längst vergangenen Zeit.<br />
Spontan erklärte Mauch die Bauten der Ruinenstadt<br />
für phönizisch und fragte, ob es sich<br />
nicht um das biblische Ofir handeln könne. Die<br />
Ähnlichkeit dieser Bauwerke, besonders der<br />
konischen Türme, mit den Nuraghen, die man<br />
auf Sardinien und Korsika antrifft, ist allerdings<br />
verblüffend. Man kann daher die Verbindung,<br />
die Mauch <strong>—</strong> nur auf den äußeren Augenschein<br />
hin - herstellt, durchaus verstehen.<br />
Leider müssen wir von dieser verlockenden<br />
These heute abrücken. Die Forschungen der<br />
108<br />
1 Tsodilo<br />
2 Okawango-Basin<br />
3 Zimbabwe<br />
letzten Jahre haben unter Anwendung der Radio-Karbon-Methode<br />
die Ruinenstadt Zimbabwe<br />
in eine spätere Zeit datiert. Zimbabwe<br />
war in zwei Epochen besiedelt, einmal zwischen<br />
580 und 710 nach Christus und dann wieder von<br />
1050 bis 1500. Nach Christus! Immerhin bleibt<br />
auch dann noch verblüffend, was der Spaten ans<br />
Licht brachte: Perlen und Porzellan aus China,<br />
Seide und andere Artikel, die auf Handelsverbindungen<br />
nach Ostasien und Indien weisen. Bis<br />
in jene fernen Länder wurden also die Produkte<br />
Zimbabwes exportiert: Gold, Kupfer, Elfenbein,<br />
Antimon. Vielleicht auch Sklaven? Denn<br />
Zimbabwe war ein ausgesprochener Feudalstaat,<br />
ein Stadtstaat von gut 10.000 Einwohnern,<br />
regiert von Priesterkönigen. Der Niedergang<br />
erfolgte aus Gründen, die uns ausgesprochen<br />
modern anmuten. Durch Überbeweidung<br />
wurde die Vegetation vernichtet. Die bis dahin<br />
grasreiche Savanne wurde zur Wüste. Dieser<br />
Vorgang, der sich heute in der Sahel und in vielen<br />
anderen Gebieten abspielt, vollzog sich in<br />
Zimbabwe in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.<br />
Der Mensch bereitete sich in seiner<br />
Maßlosigkeit selbst den Untergang.<br />
Die These, Zimbabwe sei von Phöniziern erbaut,<br />
müssen wir unter diesen Umständen auf<br />
jeden Fall aufgeben. Doch andere Hinweise und<br />
Spuren, zwielichtig und schwer zu deuten, gibt<br />
es noch. Zimbabwe stellt ja nur einen engen<br />
Ausschnitt dar aus dem weiten Gebiet des Maschonadistrikts.<br />
Alte Bergwerke und Minen, in<br />
denen Gold und Antimon gefördert wurden,<br />
finden sich auf einem weiten Umkreis in Selukwe,<br />
Queque und Gwelo. Gold: Stichwort für