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nien und - durch die Säulen des Melkart - ins<br />

Mittelmeer. Tarschischfahrt war keine Küstenfahrt,<br />

sondern echte Hochseefahrt, oft mehrere<br />

Tagereisen außer Landsicht.<br />

Auf diesen weiten Routen entwickelten sich die<br />

Tarschischschiffe, Fahrzeuge von 30 bis 40 Meter<br />

Länge und 8 bis 10 Meter Breite. Der Tiefgang<br />

mag- je nach Beladung- 2 bis 3 Meter betragen<br />

haben. Das ergibt<strong>—</strong>grob gerechnet<strong>—</strong>eine<br />

Wasserverdrängung von rund 400 Tonnen. Die<br />

Segelfläche war relativ klein, betrug kaum 300<br />

qm. Schwere, voll gebaute Fahrzeuge also, die<br />

leicht untertakelt und damit recht sicher waren.<br />

Natürlich ging diese Sicherheit auf Kosten der<br />

Geschwindigkeit. Immerhin wurden recht ansehnliche<br />

Strecken pro Tag erreicht.<br />

Thukydides berichtet, daß Handelsschiffe in<br />

vier Tagen von Abdera zur Donau segelten.<br />

Zahlreiche weitere Angaben dieses Schriftstellers<br />

bieten uns die Möglichkeit, für die Schiffe<br />

seiner Zeit eine durchschnittliche Leistung von<br />

4<strong>—</strong>5 Knoten zu errechnen. Weniger schwer befrachtete<br />

Fahrzeuge waren entsprechend<br />

schneller. So berichtet Xenophon, daß ein phönizisches<br />

Kaperschiff von Rhodos nach Tyrus<br />

Zimbabwe <strong>—</strong> eine Theorie und ihr Schicksal<br />

Es gab da eine bestechende Theorie: Zimbabwe.<br />

Bereits die ersten portugiesischen Entdekker<br />

erhielten im 16. Jh. Kunde von dem märchenhaften<br />

Goldland Zimbabwe. Doch alle<br />

drei Tage benötigte. Das macht bei 450 Seemeilen<br />

Entfernung 140 Seemeilen pro Tag oder<br />

eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 6<br />

Knoten.<br />

Diese Fahrzeuge waren also in Größe, Tragkraft<br />

und Reisegeschwindigkeit durchaus den Schonern<br />

vergleichbar, die im 19. Jahrhundert auf<br />

den europäischen Randmeeren, an den Küsten<br />

Amerikas und zwischen den Atollen der Südsee<br />

den Handel wahrnahmen. Die Neufundlandschoner<br />

allerdings, ebenso wie die Teeklipper<br />

und Weizenfrachter des 19. Jh., waren erheblich<br />

schneller. Immerhin, für eine Zeit, die dreitausend<br />

Jahre zurückliegt, leisteten die Tarschischschiffe<br />

Großartiges.<br />

Solche Schiffe der Tarschischklasse waren auch<br />

für die Ofirfahrt geeignet. Und wenn wir die Notiz<br />

richtig verstehen, dann kamen sie in dreijährigem<br />

Turnus in den Heimathafen Ezjon Geber<br />

zurück.<br />

Drei Jahre für eine Reise! Damit ist die These,<br />

Ofir sei in Südarabien zu suchen, endgültig nicht<br />

zu halten. Ofir lag weiter, viel weiter. In Ostafrika?<br />

Vielleicht gar weit im Süden, an den Küsten<br />

Mozambiks?<br />

Versuche, es zu erreichen, scheiterten. Dabei<br />

war es bereits 1561 zu einem ersten Kontakt gekommen.<br />

Der Portugiese Silveira traf am Musengi<br />

den „Monomatapa", den „Herrn der<br />

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