Seeflimmern Buch - Edwin Kunz
Seeflimmern Buch - Edwin Kunz Seeflimmern Buch - Edwin Kunz
A lbert o ster m aier verstrickt 156 | wenn du mit mir fertig bist und mich aus deinem leben trittst dich längst mit einem andern triffst dir die lippen nachziehst und ihn bitter küsst wenn der wirbel da in deinem haar das rätsel das er immer war nicht länger seine wirren schatten wirft du kein wort mehr verlierst zwischen meinen zeilen und läufst deine masche mit siebenmeilenschritten davon wo ich auf leeren händen dich trug was blieb von deinen scherenschnitten von dem stoff aus dem die liebe tropft ich hing an dir dem restposten mit dem du mich eingewickelt hast und ausgestopft der rote faden für deinen schein der strich den du zogst wie den reißverschluss übers schlüsselbein ließt mich liegen wie einen gebrochenen absatz du bist nicht mehr auf der höhe schatz du kamst mich teuer zu stehen ich werde gehen ich lag auf dem steg und deine beine wuchsen in den himmel deine augen zwei wolken so ungeheuer oben zogen weiter mit dem wind aus den wäldern die nacht flocht sich in deine goldsträhnen hinein und ich hielt den sonnenuntergang in der faust fest wie ein pfand verlor den verstand das nackte glück die kälte kroch zurück wie die schlange aus dem schatten auf das nachglühen des steins ununterscheidbar von ihm in der dunkelheit durch die ich deine leuchtspuren suchend lief the woods are lovely dark and deep und rieb mit meinem herzschlagrasen ein loch in den pastellpullover du liehst ihn mir it‘s not over before it‘s over oder du mir deine zweite haut über den verdrehten kopf ziehst mit einem zauberwort als knoten die fäden neu verknüpfst uns so träumen wir uns auf deinen lippen bis die wunde schliesst fort und fort
- Seite 29 und 30: Manchmal fasst er das Allerfernste
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- Seite 86 und 87: 170 | Dank Besonderer Dank an alle
- Seite 88 und 89: Michael Krüger © Meinen Fotograph
A lbert<br />
o ster<br />
m aier verstrickt<br />
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wenn du mit mir fertig bist und<br />
mich aus deinem leben trittst dich<br />
längst mit einem andern triffst<br />
dir die lippen nachziehst und ihn<br />
bitter küsst wenn der wirbel<br />
da in deinem haar das rätsel<br />
das er immer war nicht länger<br />
seine wirren schatten wirft du<br />
kein wort mehr verlierst zwischen<br />
meinen zeilen und läufst deine<br />
masche mit siebenmeilenschritten<br />
davon wo ich auf leeren händen<br />
dich trug was blieb von deinen<br />
scherenschnitten von dem stoff<br />
aus dem die liebe tropft ich hing<br />
an dir dem restposten mit dem du mich<br />
eingewickelt hast und ausgestopft<br />
der rote faden für deinen schein<br />
der strich den du zogst wie den<br />
reißverschluss übers schlüsselbein<br />
ließt mich liegen wie einen<br />
gebrochenen absatz du bist nicht<br />
mehr auf der höhe schatz du kamst<br />
mich teuer zu stehen ich werde<br />
gehen ich lag auf dem steg und deine<br />
beine wuchsen in den himmel deine<br />
augen zwei wolken so ungeheuer<br />
oben zogen weiter mit dem wind<br />
aus den wäldern die nacht flocht sich<br />
in deine goldsträhnen hinein und ich<br />
hielt den sonnenuntergang in der<br />
faust fest wie ein pfand<br />
verlor den verstand<br />
das nackte glück die kälte<br />
kroch zurück wie die schlange aus<br />
dem schatten auf das nachglühen des<br />
steins ununterscheidbar von ihm<br />
in der dunkelheit durch die ich<br />
deine leuchtspuren suchend lief<br />
the woods are lovely dark and<br />
deep und rieb mit meinem<br />
herzschlagrasen ein loch in den<br />
pastellpullover du liehst ihn mir<br />
it‘s not over before it‘s over oder<br />
du mir deine zweite haut über<br />
den verdrehten kopf ziehst mit<br />
einem zauberwort als knoten<br />
die fäden neu verknüpfst uns so<br />
träumen wir uns auf deinen lippen<br />
bis die wunde schliesst fort und fort