MRT-gestützte Mammabiopsie - MDS
MRT-gestützte Mammabiopsie - MDS
MRT-gestützte Mammabiopsie - MDS
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G-3 Gutachten:<br />
Indikationen zur <strong>MRT</strong>-Diagnostik und<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
3. August 2007<br />
SEG 7 "Methoden- und Produktbewertung"<br />
der MDK-Gemeinschaft<br />
beim <strong>MDS</strong>
Autoren:<br />
Dr. Susanne Bauer<br />
Frauenärztin / Sozialmedizin<br />
Dr. Udo Möller<br />
Frauenarzt / Sozialmedizin<br />
MDK-Thüringen<br />
Dr. Ilse Reiner-Theisen (Review)<br />
Radiologin / Sozialmedizin<br />
MDK Berlin.Brandenburg e.V.<br />
unter Mitarbeit von:<br />
Frau C. Preuß<br />
Literaturrecherche und –beschaffung<br />
Frau E. Mejri<br />
Frau U. Steenmann<br />
Frau M. Koch<br />
Dokumenterstellung
1. Zusammenfassung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
1.1 Zusammenfassung für den raschen Überblick<br />
Fragestellung:<br />
Zur Frage des Einsatzes der Magnetresonanz-Mammographie (MRM) liegen drei positive<br />
G1-Gutachen vor.<br />
Aus den Sachverhalten dieser drei Gutachten ergeben sich folgende Fragestellungen, die<br />
gemäß der Begutachtungsanleitung "Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden<br />
(NUB)" vom 14.02.2002 bearbeitet werden sollen:<br />
• Ist die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode<br />
im Sinne der Richtlinie "Methoden der vertragsärztlichen Versorgung" bei nur<br />
in der MRM detektierbaren Veränderungen?<br />
• Kann die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie bei Vorliegen eines abklärungsbedürftigen<br />
MRM-Befundes, welcher anlässlich einer laut Anlage I Nr. 9 der Richtlinien "Methoden<br />
der vertragsärztlichen Versorgung" nicht indikationsgerecht durchgeführten MRM erhoben<br />
wurde, als vertragsärztliche Methode empfohlen werden?<br />
• Bestehen neue medizinisch notwendige Indikationen für eine diagnostische MRM, die<br />
über den Beschluss des Bundesausschusses von 2001 hinausgehen?<br />
Vorgehensweise:<br />
Eine systematische Literaturrecherche wurde in den folgenden Datenbanken: NLM PubMed,<br />
DAHTA, MEDLINE, Medline Alert und bei folgenden HTA-Institutionen: CRD (DARE, NHS,<br />
EED, HTA) vorgenommen.<br />
Die Recherche wurde im Juni 2006 durchgeführt.<br />
Die durch die Recherche erhaltenen Abstracts bzw. Titel wurden gelesen und es wurde entschieden,<br />
welche Artikel die erforderlichen Auswahlkriterien sicher nicht erfüllen. Diese Artikel<br />
wurden ausgeschlossen, die restlichen Artikel wurden als Volltexte beschafft. Jeder Volltextartikel<br />
wurde gelesen und es wurde anhand der Auswahlkriterien entschieden, ob er berücksichtigt<br />
wird oder nicht.<br />
Die Literaturverzeichnisse der eingeschlossenen Artikel sowie weiterer relevanter Artikel<br />
wurden daraufhin geprüft, ob sie Hinweise auf weitere wichtige Quellen enthalten. Wurden<br />
solche Quellen identifiziert, wurden diese Artikel ebenfalls beschafft und es wurde entschieden,<br />
ob sie die Auswahlkriterien erfüllen. Die Entscheidung darüber, ob die Auswahlkriterien<br />
erfüllt sind, erfolgte aus Ressourcengründen nur durch eine Person.<br />
03.08.2007 3
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Alle durch die Recherche erhaltenen Artikel wurden in ein Literaturverwaltungssystem eingegeben,<br />
mit Ein- oder Ausschluss gekennzeichnet und zur Einsicht archiviert.<br />
Ergebnisse:<br />
Die Recherche in den HTA-Datenbanken ergab keine Treffer. In PubMed wurden insgesamt<br />
97 Treffer erzielt. 69 Treffer konnten anhand des Abstracts sofort ausgeschlossen werden.<br />
Es fanden sich 14 zu berücksichtigende Arbeiten, nachdem 28 Volltexte durchgesehen wurden.<br />
Zwei Treffer aus den DIMDI-Datenbanken konnten anhand des Abstracts ebenfalls<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Insgesamt wurden somit 14 Arbeiten gefunden, die die Auswahlkriterien erfüllten.<br />
Im Ergebnis der eingeschlossenen und nach einheitlichem Schema ausgewerteten Publikationen<br />
lässt sich zusammenfassend festhalten, dass die Treffsicherheit der Biopsie zur Zeit<br />
noch nicht genügend klar beschrieben werden kann und insbesondere die Frage offen ist,<br />
wie viele Operationen sich tatsächlich einsparen lassen durch eine vorangegangene perkutane<br />
Diagnosestellung.<br />
Hinsichtlich der Evaluation der Anwendung der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie in Indikationen, die<br />
über den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 3. Mai 2001 hinausgehen,<br />
ist festzustellen, dass die Anwendung der MRM zur Diagnostik im Hochrisikoscreening bei<br />
familiärer Belastung aus verschiedenen Gründen problematisch erscheint und derzeit nicht<br />
als Screeningmethode empfohlen werden kann.<br />
Das gilt auch für alle anderen Anwendungsfälle der MRM-Diagnostik bzw. MRM-<strong>gestützte</strong>n<br />
Biopsie.<br />
Von den möglich neuen Indikationen unter dieser Maßgabe, und auch unter Beachtung eines<br />
erhöhten Risikos durch gadoliniumhaltige Kernspinkontrastmittel, bleibt nur die Frage des<br />
Einsatzes im präoperativen Staging zu prüfen. Hierbei handelt es sich um die Beantwortung<br />
der für die betroffene Patientin hochrelevanten Frage, ob sie brusterhaltend operiert werden<br />
kann oder nicht.<br />
Allerdings muss auch eingeschätzt werden, dass die derzeitige Datenlage für eine definitive<br />
Aussage noch nicht ausreichend ist. Es ist der Ansatzpunkt für eine sorgfältige Follow-up-<br />
Studie gegeben, bevor diese Indikation in die Leistungspflicht der GKV übernommen werden<br />
kann.<br />
Hinsichtlich der leistungsrechtlichen Einordnung einer diagnostischen MRM-gesteuerten Biopsie<br />
stellt sich grundsätzlich die Frage, ob es sich hier überhaupt um eine ambulante Leistung<br />
handelt. Es war festzustellen, dass der Eingriff ca. 1 bis 1 1/2 Stunden dauert und häufig<br />
eine klinische Nachkontrolle über mehrere Stunden oder bis zum Folgetag nach Intervention<br />
erforderlich ist.<br />
4<br />
03.08.2007
Fazit:<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
An dieser Stelle sollen die drei eingangs aufgeworfenen Fragen vor dem Hintergrund der<br />
durchgearbeiteten Literatur beantwortet werden.<br />
• Ist die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode<br />
im Sinne der Richtlinie "Methoden der vertragsärztlichen Versorgung" bei nur<br />
in der MRM dedektierbaren Veränderungen?<br />
Ja. Es handelt sich um die Kombination von zwei bisher etablierten und bewerteten Verfahren,<br />
wobei es sich jedoch nicht um die schlichte Addition der zunächst durchzuführenden<br />
Diagnostik mit der daraus resultierenden interventionellen diagnostischen Abklärung handelt.<br />
Für die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie musste eine eigene Technik entwickelt werden.<br />
Was allerdings die Abklärungsbedürftigkeit auffälliger magnetresonanzmammographischer<br />
Befunde angeht, sind die zuständigen Fachgesellschaften gefordert, sich eindeutig hinsichtlich<br />
der MRM-BI-RADS®-Kategorien zu positionieren.<br />
• Kann die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie bei Vorliegen eines abklärungsbedürftigen<br />
MRM-Befundes, welcher anlässlich einer laut Anlage I Nr. 9 der Richtlinien "Methoden<br />
der vertragsärztlichen Versorgung" nicht indikationsgerecht durchgeführten MRM erhoben<br />
wurde, als vertragsärztliche Methode empfohlen werden?<br />
Jeder abklärungsbedürftige Befund muss einer histologischen Klärung zugeführt werden,<br />
unabhängig davon, ob die zugrundeliegende Magnetresonanztomographie eine Kassenleistung<br />
gewesen ist oder nicht.<br />
• Bestehen neue medizinisch notwendige Indikationen für eine diagnostische MRM, die<br />
über den Beschluss des Bundesausschusses von 2001 hinausgehen?<br />
Als mögliche neue Indikation, insbesondere vor dem Hintergrund einer differenzierten Nutzen-Risiko-Abwägung<br />
der aktuell aufgetretenen Komplikationen mit Gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln<br />
erscheint allein das präoperative Staging diskutabel. Da sich hier, wie in der Diskussion<br />
dargelegt, mehrere Szenarien ergeben, sollte zunächst im Rahmen eines Modellprojektes<br />
eruiert werden, wie häufig multifokale bzw. multizentrische Befunde tatsächlich auftreten<br />
und um wie viele Herde es sich typischerweise handelt, damit man klären kann, in wieweit<br />
die Verfügbarkeit einer <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie den Operateur in die Lage versetzt,<br />
tatsächlich die vorgesehene Therapieplanung zu beeinflussen und wie sich der Einsatz der<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie dann hinsichtlich der Rezidivquote brusterhaltend operierter Karzinomfälle<br />
auswirkt.<br />
03.08.2007 5
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
1.2 Fachlich detaillierte Zusammenfassung<br />
Titel G-3 Gutachten: <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Erstellt durch SEG 7 "Methoden- und Produktbewertung" der MDK-Gemeinschaft beim <strong>MDS</strong><br />
Auftraggeber <strong>MDS</strong><br />
Indikationen Abklärungsbedürftige MRM-Befunde bei Verdacht auf Mammakarzinom<br />
Maßnahme MR-gesteuerte Mamma-Biopsie<br />
Die MR-<strong>gestützte</strong> Biopsie bzw. Lokalisation von nicht palpablen Veränderungen der Brustdrüse<br />
ist die Kombination von zwei bisher etablierten und bewerteten Verfahren, wobei es<br />
sich jedoch nicht um eine Addition der zunächst durchzuführenden Diagnostik (MR-<br />
Mammographie) und der daraus resultierenden interventionellen diagnostischen Abklärung<br />
handelt.<br />
Somit ist davon auszugehen, dass eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode<br />
im Sinne der NUB-Begutachtung zu bewerten ist, da einzelne Verfahrensschritte abgewandelt<br />
und entscheidend weiterentwickelt bzw. verändert werden mussten.<br />
Ziel Im Ergebnis des Gutachtens sollten die nachfolgenden Fragen beantwortet werden: Ist die<br />
MR-gesteuerte Mamma-Biopsie eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode im<br />
Sinne der Richtlinie "Methoden der vertragsärztlichen Versorgung" bei nur in der MRM<br />
dedektierbaren Veränderungen?<br />
Kann die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie bei Vorliegen eines abklärungsbedürftigen MRM-<br />
Befundes, welcher anlässlich einer laut Anlage I Nr. 9 der Richtlinien "Methoden der vertragsärztlichen<br />
Versorgung" nicht indikationsgerecht durchgeführten MRM erhoben wurde,<br />
als vertragsärztliche Methode empfohlen werden?<br />
Bestehen neue medizinisch notwendige Indikationen für eine diagnostische MRM, die über<br />
den Beschluss des Bundesausschusses von 2001 hinausgehen?<br />
Design Eine systematische Literaturrecherche wurde in den folgenden Datenbanken: NLM Pub-<br />
Med, DAHTA, MEDLINE, Medline Alert und bei folgenden HTA-Institutionen: CRD (DARE,<br />
NHS, EED, HTA) vorgenommen.<br />
Auswahlkriterien<br />
6<br />
Die Recherche wurde im Juni 2006 durchgeführt.<br />
Zur Extraktion sollten alle Arbeiten herangezogen werden, die tatsächlich über Ergebnisse<br />
nach MRM-<strong>gestützte</strong>r Biopsie berichten. Übersichtsartikel ohne eigene Daten wurden folglich<br />
ebenso ausgeschlossen wie Arbeiten, die nur auf die Entwicklung der Technik eingingen,<br />
ohne klinische Erfahrungen zu referieren.<br />
Diese fanden allerdings dann teilweise bei der Beschreibung des medizinisch-technischen<br />
Hintergrundes Berücksichtigung.<br />
Bei der Auswahl der Publikationen wurden die nachfolgenden Kriterien zugrunde gelegt:<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
(a) Studiendesign:<br />
Berichte über jede Art der klinischen Anwendung MRM-<strong>gestützte</strong>r Mamma-Biopsie wurden<br />
eingeschlossen, wenn eine Fallzahl von mindestens 10 Patientinnen erfüllt wurde.<br />
(b) Verfahren:<br />
Das Verfahren zur MRM-<strong>gestützte</strong>n Biopsie musste exakt beschrieben sein.<br />
(c) Indikation:<br />
Es musste sowohl für die durchgeführte Biopsie als auch für die zugrundeliegende diagnostische<br />
MRM eine Indikation benannt sein.<br />
(d) Verfügbare Informationen:<br />
Im Ergebnisteil sollte nachvollziehbar dargestellt sein, wie die Biopsate histologisch aufgearbeitet<br />
wurden und in welcher Form das follow-up für die verschiedenen Befundkonstellationen<br />
realisiert wurde.<br />
Die durch die Recherche erhaltenen Abstracts bzw. Titel wurden gelesen und es wurde<br />
entschieden, welche Artikel die erforderlichen Auswahlkriterien sicher nicht erfüllen. Diese<br />
Artikel wurden ausgeschlossen, die restlichen Artikel wurden als Volltexte beschafft. Jeder<br />
Volltextartikel wurde gelesen und es wurde anhand der Auswahlkriterien entschieden, ob<br />
er berücksichtigt wird oder nicht.<br />
Die Literaturverzeichnisse der eingeschlossenen Artikel sowie weiterer relevanter Artikel<br />
wurden daraufhin geprüft, ob sie Hinweise auf weitere wichtige Quellen enthalten. Wurden<br />
solche Quellen identifiziert, wurden diese Artikel ebenfalls beschafft und es wurde entschieden,<br />
ob sie die Auswahlkriterien erfüllen. Die Entscheidung darüber, ob die Auswahlkriterien<br />
erfüllt sind, erfolgte aus Ressourcengründen nur durch eine Person.<br />
Alle durch die Recherche erhaltenen Artikel wurden in ein Literaturverwaltungssystem eingegeben,<br />
mit Ein- oder Ausschluss gekennzeichnet und zur Einsicht archiviert.<br />
Datenlage Die Recherche in den HTA-Datenbanken ergab keine Treffer.<br />
In PubMed wurden insgesamt 97 Treffer erzielt. 69 Treffer konnten anhand des Abstracts<br />
sofort ausgeschlossen werden.<br />
Es fanden sich 14 zu berücksichtigende Arbeiten, nachdem 28 Volltexte durchgesehen<br />
wurden. Zwei Treffer aus den DIMDI-Datenbanken konnten anhand des Abstracts ebenfalls<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Insgesamt wurden somit 14 Arbeiten gefunden, die die Auswahlkriterien erfüllten.<br />
Ergebnisse Im Ergebnis der eingeschlossenen und nach einheitlichem Schema ausgewerteten Publikationen<br />
lässt sich zusammenfassend festhalten, dass die Treffsicherheit der Biopsie zur<br />
Zeit noch nicht genügend klar beschrieben werden kann und insbesondere die Frage offen<br />
ist, wie viele Operationen sich tatsächlich einsparen lassen durch eine vorangegangene<br />
perkutane Diagnosestellung.<br />
Hinsichtlich der Evaluation der Anwendung der MRM-<strong>gestützte</strong>n Biopsie in Indikationen,<br />
die über den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 1. April 2006 hinausgehen,<br />
ist festzustellen, dass die Anwendung der MRM zur Diagnostik im Hochrisikoscree-<br />
03.08.2007 7
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
ning bei familiärer Belastung aus verschiedenen Gründen problematisch erscheint und<br />
derzeit nicht als Screeningmethode empfohlen werden kann.<br />
Das gilt auch für alle anderen Anwendungsfälle der MRM-Diagnostik bzw. MRM-<strong>gestützte</strong>n<br />
Biopsie.<br />
Von den möglich neuen Indikationen unter dieser Maßgabe, und auch unter Beachtung<br />
eines erhöhten Risikos durch gadoliniumhaltige Kernspinkontrastmittel, bleibt nur die Frage<br />
des Einsatzes im präoperativen Staging zu prüfen. Hierbei handelt es sich um die Beantwortung<br />
der für die betroffene Patientin hochrelevanten Frage, ob sie brusterhaltend operiert<br />
werden kann oder nicht.<br />
Allerdings muss auch eingeschätzt werden, dass die derzeitige Datenlage für eine definitive<br />
Aussage noch nicht ausreichend ist. Es ist der Ansatzpunkt für eine sorgfältige Followup-Studie<br />
gegeben, bevor diese Indikation in die Leistungspflicht der GKV übernommen<br />
werden kann.<br />
Hinsichtlich der leistungsrechtlichen Einordnung einer diagnostischen MRM-gesteuerten<br />
Biopsie stellt sich grundsätzlich die Frage, ob es sich hier überhaupt um eine ambulante<br />
Leistung handelt. Es war festzustellen, dass der Eingriff ca. 1 bis 1 1/2 Stunden dauert und<br />
häufig eine klinische Nachkontrolle über mehrere Stunden oder bis zum Folgetag nach<br />
Intervention erforderlich ist.<br />
Fazit An dieser Stelle sollen die drei eingangs aufgeworfenen Fragen vor dem Hintergrund der<br />
durchgearbeiteten Literatur beantwortet werden:<br />
8<br />
Die MRM-gesteuerte Mamma-Biopsie ist eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode<br />
im Sinne der Richtlinie "Methoden der vertragsärztlichen Versorgung", wenn sie bei<br />
nur in der MRM dedektierbaren Veränderungen eingesetzt wird.<br />
Es handelt sich um die Kombination von zwei bisher etablierten und bewerteten Verfahren,<br />
wobei es sich jedoch nicht um die schlichte Addition der zunächst durchzuführenden Diagnostik<br />
mit der daraus resultierenden interventionellen diagnostischen Abklärung handelt.<br />
Für die MRM-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie musste eine eigens dafür geeignete Technik entwickelt<br />
werden. Hinsichtlich der Abklärungsbedürftigkeit auffälliger magnetresonanzmammographischer<br />
Befunde sind die zuständigen Fachgesellschaften gefordert, sich eindeutig<br />
zur Anwendung der MRM-BI-RADS®-Kategorien, einschließlich der erforderlichen diagnostischen<br />
und/oder therapeutischen Konsequenzen bei Vorliegen bestimmter Kategorien<br />
zu positionieren.<br />
Einer solchen Einteilung folgend muss jeder abklärungsbedürftige Befund einer histologischen<br />
Klärung zugeführt werden, unabhängig davon, ob die zugrundeliegende Magnetresonanztomographie<br />
eine Kassenleistung gewesen ist oder nicht.<br />
Als mögliche neue Indikation, insbesondere vor dem Hintergrund einer differenzierten Nutzen-Risiko-Abwägung<br />
der aktuell aufgetretenen Komplikationen mit Gadoliniumhaltigen<br />
Kontrastmitteln erscheint allein das präoperative Staging diskutabel. Da sich hier, wie in<br />
der Diskussion dargelegt, mehrere Szenarien ergeben, sollte zunächst im Rahmen eines<br />
Modellprojektes eruiert werden, wie häufig multifokale bzw. multizentrische Befunde tatsächlich<br />
auftreten und um wie viele Herde es sich typischerweise handelt, damit man klä-<br />
03.08.2007
Sozialmed.<br />
Empfehlung<br />
Datum des<br />
Gutachtens<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
ren kann, in wieweit die Verfügbarkeit einer MRM-<strong>gestützte</strong>n Biopsie den Operateur in die<br />
Lage versetzt, tatsächlich die vorgesehene Therapieplanung zu beeinflussen und wie sich<br />
der Einsatz der MRM-<strong>gestützte</strong>n Biopsie dann hinsichtlich der Rezidivquote brusterhaltend<br />
operierter Karzinomfälle auswirkt.<br />
Jeder abklärungsbedürftige Befund muss einer histologischen Klärung zugeführt werden.<br />
Unabhängig davon, ob die zugrundeliegende Magnetresonanztomographie eine Kassenleistung<br />
gewesen ist oder nicht, erfolgt die Abklärung mittels MRM-gesteuerter Biopsie zu<br />
Lasten der GKV.<br />
Aus den vorliegenden Daten kann eine Indikationserweiterung über die vom GBA anerkannten<br />
Indikationen zum Einsatz der diagnostischen MRM nicht empfohlen werden.<br />
Der Einsatz der MRM im Rahmen des präoperativen Stagings sollte nur im Rahmen von<br />
Studien erfolgen.<br />
03. August 2007<br />
03.08.2007 9
2. Verzeichnisse<br />
2.1 Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
1. ZUSAMMENFASSUNG....................................................................................................3<br />
1.1 ZUSAMMENFASSUNG FÜR DEN RASCHEN ÜBERBLICK....................................................3<br />
1.2 FACHLICH DETAILLIERTE ZUSAMMENFASSUNG .............................................................6<br />
2. VERZEICHNISSE ...........................................................................................................10<br />
2.1 INHALTSVERZEICHNIS................................................................................................10<br />
2.2 TABELLENVERZEICHNIS.............................................................................................12<br />
2.3 ABKÜRZUNGEN UND BEZEICHNUNGEN .......................................................................12<br />
3. FRAGESTELLUNG / AUFTRAG....................................................................................14<br />
4. BESCHREIBUNG DES MEDIZINISCHEN HINTERGRUNDES.....................................16<br />
5. BESCHREIBUNG DES ZU BEGUTACHTENDEN VERFAHRENS...............................19<br />
5.1 PATHOPHYSIOLOGISCHE / TECHNISCHE GRUNDLAGEN ...............................................19<br />
5.1.1 MR-Mammographie ..........................................................................................19<br />
5.1.2 MR-<strong>gestützte</strong> Lokalisation ................................................................................20<br />
5.1.3 MR-<strong>gestützte</strong> Stanzbiopsien (Core needle)......................................................20<br />
5.1.4 Vakuumunterstützte Verfahren (Vakuumbiopsie, VakuFlash/Vacora)..............21<br />
5.1.5 Übersicht über die in den extrahierten Studien eingesetzten Gerätesysteme..21<br />
5.2 PERSONELLE UND STRUKTURELLE ANFORDERUNGEN, EINSATZBEREICH.....................24<br />
6. BESCHREIBUNG DES VORGEHENS...........................................................................25<br />
6.1 RECHERCHE .............................................................................................................25<br />
6.1.1 Vorgelegte Unterlagen......................................................................................25<br />
6.1.2 Systematische Recherche ................................................................................25<br />
6.1.3 Umfeldrecherche ..............................................................................................25<br />
6.2 AUSWAHL DER STUDIEN ANHAND DER AUSWAHLKRITERIEN ........................................26<br />
6.2.1 Benennung der Auswahlkriterien......................................................................26<br />
6.2.2 Vorgehensweise ...............................................................................................26<br />
6.3 BEARBEITUNG DER AUSGEWÄHLTEN STUDIEN............................................................27<br />
7. ERGEBNISSE.................................................................................................................28<br />
7.1 ERGEBNIS DER RECHERCHE......................................................................................28<br />
7.2 DARSTELLUNG UND BEGRÜNDUNG AUSGESCHLOSSENER STUDIEN.............................28<br />
7.3 STUDIENDATEN.........................................................................................................29<br />
7.3.1 Einzeldarstellung der extrahierten Studien .......................................................29<br />
7.3.2 Zusammenfassende Darstellung ......................................................................35<br />
7.3.3 Bewertung potentiell neuer Indikationen der Magnetresonanzmammographie in<br />
Kontextdokumenten ........................................................................................................39<br />
8. DISKUSSION..................................................................................................................43<br />
10<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
9. FAZIT ..............................................................................................................................50<br />
10. BEANTWORTUNG DER IN KAPITEL 3 AUFGEWORFENEN FRAGEN......................50<br />
11. REVIEW ..........................................................................................................................53<br />
12. ANHANG ........................................................................................................................54<br />
12.1 BESCHLUSS DES BUNDESAUSSCHUSS DER ÄRZTE UND KRANKENKASSEN VOM 3. MAI<br />
2001 BEZÜGLICH DER MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE DER WEIBLICHEN BRUST<br />
(MRM) .....................................................................................................................54<br />
12.2 KERNSPINTOMOGRAPHIE-VEREINBARUNG .................................................................57<br />
12.3 RECHERCHE .............................................................................................................63<br />
12.4 AUSGESCHLOSSENE PUBLIKATIONEN.........................................................................66<br />
12.5 EXTRAKTIONSBÖGEN ................................................................................................67<br />
13. LITERATURVERZEICHNIS..........................................................................................121<br />
03.08.2007 11
2.2 Tabellenverzeichnis<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Tabelle 1: Übersicht über die in den extrahierten Studien eingesetzten Gerätesysteme ...............................21<br />
Tabelle 2: Zusammenfassende Darstellung der Studien .......................................................................35<br />
2.3 Abkürzungen und Bezeichnungen<br />
<strong>MRT</strong> Magnetresonanztomographie<br />
ADH adenomatöse duktakle Hyperplasie<br />
B & S<br />
Brown & Sharp (Normierung für Drahtstärke bzw. lichte Weite einer<br />
Kanüle nach J.R. Brown 1857)<br />
BET brusterhaltende Therapie<br />
BRCA Breast Cancer Antigen<br />
CA Carcinom<br />
CE Communautés Européennes = Europäische Gemeinschaft<br />
DCis duktales Carcinoma in situ<br />
FDA Federal Drug Administration<br />
FNB Feinnadelbiopsie<br />
G Gauge (amerikanisches Maß für die Nadelstärke)<br />
GBA Gemeinsamer Bundesausschuß<br />
Core-Biopsies Stanzbiopsien<br />
GebFra Geburtshilfe & Frauenheilkunde (Fachzeitschrift)<br />
GKV Gesetzliche Krankenversicherung<br />
HRT Hormonersatztherapie<br />
ID invasiv-duktales (Carcinom)<br />
IL invasiv-lobuläres (Carcinom)<br />
MHH Medizinische Hochschule Hannover<br />
MiMi minimal-invasive Mammaintervention<br />
MRI Magnetic Resonance Imaging<br />
MRM Magnetresonanz-Mammographie<br />
MRM-BI-RADS<br />
Magnetresonanz-Mammographie -Breast Imaging and Reporting<br />
Data System<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS Breast Imaging and Reporting Data System<br />
12<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
npW negativer Prädiktionswert<br />
OP Operation<br />
ppW positiver Prädiktionswert<br />
ROBITOM System zur Diagnose und Therapie des Mammakarzinoms<br />
T Tesla, Einheit der magnetischen Induktion<br />
US Ultraschall<br />
VB Vakuumbiopsie<br />
03.08.2007 13
3. Fragestellung / Auftrag<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Es liegen drei positive G1-Gutachten zu Fragen des Einsatzes der Magnetresonanzmammographie<br />
vor.<br />
Fallkonstellation 1:<br />
Im Rahmen der Nachsorge nach einem brusterhaltend operierten Morbus Paget (Karzinom<br />
der weiblichen Brust) konnten mit der konventionellen Diagnostik (Mammographie und<br />
Mamma-Sonographie) keine Auffälligkeiten gesehen werden. Es wurde dann außerhalb der<br />
vom Gemeinsamen Bundesausschuss bestätigten Indikationen eine MR-Untersuchung der<br />
linken Brust durchgeführt. Dabei stellte sich ein auffälliger Befund dar, welcher mit einer MRgesteuerten<br />
Mamma-Stanzbiopsie abgeklärt werden sollte.<br />
Im Ergebnis der Begutachtung wird die Notwendigkeit für die beantragte MR-<strong>gestützte</strong><br />
Mamma-Biopsie aus medizinischer Sicht bestätigt.<br />
Fallkonstellation 2:<br />
In einem Mammogramm wurde ein suspekter Herd rechts außen unmittelbar präpektorial<br />
festgestellt. Aufgrund fehlender Darstellbarkeit im Sonogramm entschloss man sich zu einer<br />
mammographisch <strong>gestützte</strong>n Vakuum-Stanzbiopsie. Diese war jedoch nicht durchführbar, da<br />
der suspekte Herd "aufgrund der unterschiedlichen Lagerung der Mamma" rechts außen<br />
nicht sicher reproduzierbar war.<br />
Daraufhin wird als einzig weiterführende diagnostische Maßnahme die MRM angesehen. Es<br />
wurde eingeschätzt, dass aufgrund der Lage unmittelbar präpektorial dieser Befund in hohem<br />
Maße als suspekt und damit abklärungsbedürftig zu werten sei. Weiterhin wird festgestellt,<br />
dass es nachvollziehbar sei, dass der Herdbefund bei liegender Position nicht reproduzierbar<br />
war.<br />
Die MRM der Brust wird als einzig weiterführende Methode angesehen, um diesen abklärungswürdigen<br />
Befund als maligne oder benigne einzuschätzen mit der Zielstellung, ein weiteres<br />
Abwarten zu rechtfertigen bzw. eine MRM-<strong>gestützte</strong> Biopsie durchführen zu können.<br />
Fallkonstellation 3:<br />
Wegen blutiger Sekretion aus der linken Mammille ist die diagnostische Abklärung beabsichtigt.<br />
In der zytologischen Untersuchung fanden sich Hinweise für ein Papillom.<br />
Die diagnostische Methode der Wahl zur Lokalisation eines solchen Milchgangpapilloms ist<br />
die sogenannte Galaktographie. In vorliegendem Falle konnte nach drei Versuchen mit diesem<br />
Verfahren kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Aus dieser Konstellation<br />
heraus wird zur weiterführenden Diagnostik und zum sicheren Ausschluss eines malignen<br />
Geschehens die Durchführung einer MR-Mammographie empfohlen.<br />
14<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Im Ergebnis des Gutachtens wird festgestellt, dass im hier vorliegenden Fall dokumentiert<br />
sei, dass insgesamt drei Galaktographieversuche keine verwertbaren Resultate ergaben. Bei<br />
der Galaktographie hätte es sich um die wegweisende vertragsärztliche diagnostische Maßnahme<br />
zum Auffinden eines Papilloms gehandelt.<br />
Angesichts der medizinischen Notwendigkeit einer weiterführenden Diagnostik vor dem erforderlichen<br />
operativen Eingriff käme dafür lediglich eine kontrastmittel<strong>gestützte</strong> Kernspintomographie<br />
der Brust in Betracht.<br />
Auf dem Boden dieser Sachverhalte ergeben sich nun folgende Fragestellungen:<br />
Ist die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode<br />
im Sinne der Richtlinie "Methoden der vertragsärztlichen Versorgung" bei nur in<br />
der MRM dedektierbaren Veränderungen?<br />
Kann die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie bei Vorliegen eines abklärungsbedürftigen<br />
MRM-Befundes, welcher anlässlich einer laut Anlage I, Nr. 9 der Richtlinie "Methoden der<br />
vertragsärztlichen Versorgung" nicht indikationsgerecht durchgeführten MRM erhoben<br />
wurde, als vertragsärztliche Methode empfohlen werden?<br />
Bestehen neue medizinisch notwendige Indikationen für eine diagnostische MRM, die<br />
über den Beschluss des Bundesausschusses von 2001 hinausgehen?<br />
Diese werden gemäß der Begutachtungsanleitung „Neue Uuntersuchungs- und Behandlungsmethoden<br />
(NUB)“ vom 14.2.2002 im vorliegenden G3-Gutachten bearbeitet.<br />
03.08.2007 15
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
4. Beschreibung des medizinischen Hintergrundes<br />
Das Mammakarzinom ist in Deutschland die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen, mit<br />
rund 55.100 Fällen pro Jahr und einer Mortalität von 26,8 % (Bertz et al. 2006) 1 , wobei zu<br />
bemerken ist, dass die Sterblichkeit der Frauen an Brustkrebs seit Mitte der 90-er Jahre in<br />
Deutschland zurückgeht. Damit stellt diese Erkrankung ein herausragendes medizinisches<br />
und gesellschaftliches, gleichermaßen aber auch wirtschaftliches Problem dar.<br />
Für die weitere Senkung der Sterblichkeit wird die Früherkennung als unabdingbare Voraussetzung<br />
angesehen. Neben der Erkennung von Risikokollektiven durch die Beachtung von<br />
Risiko- und protektiven Faktoren spielt die Früherkennung maligner Befunde eine herausragende<br />
Rolle (Hille et al 2004) 11 .<br />
Als Risikofaktoren werden immer wieder genannt und sind in unterschiedlichem Umfang untersucht<br />
und evaluiert (Gibis et al. 1998) 8 :<br />
Familiäre Belastung<br />
BRCA1- und BRCA2-Mutationsträgerinnen<br />
Altersrisiko<br />
Nulliparae<br />
Geburt des ersten Kindes nach dem 30. Lebensjahr<br />
Lange natürliche Oestrogenexposition (späte Menopause und/oder frühe Menarche)<br />
und / oder längerfristige Einnahme verordneter Hormonpräparate (z.B. Hormonersatztherapie)<br />
Deutliches Übergewicht<br />
Allerdings muss eingeschätzt werden, dass die Bedeutung dieser Faktoren noch nicht aussagekräftig<br />
genug ist, um ein Risikokollektiv mit hinreichender Sicherheit zu definieren.<br />
Damit kommt der bildgebenden Diagnostik eine gesteigerte Bedeutung zu.<br />
Basis dieser bildgebenden Diagnostik des Mammakarzinoms ist nach wie vor die Mammographie.<br />
Sowohl die technische Durchführung als auch die Befundung erfolgt heute standardisiert<br />
nach international anerkannten Richtlinien (z.B. European Guidelines for Quality Assurance<br />
in Mammography Screening, Third Edition 2001) 30 .<br />
Da die klinische Untersuchung Herdbefunde < 1 cm 3 nicht sicher erkennt, werden zur Früherkennung<br />
des Mammakarzinoms Mammographie und Mamma-Sonographie eingesetzt. Die<br />
16<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
kontrastmittel<strong>gestützte</strong> dynamische MR-Mammographie ist als ergänzendes bildgebendes<br />
Verfahren seit Beschluß des Bundesausschusses vom 3.5.2001 in die Diagnostik integriert.<br />
Die an dieser Stelle genannten Indikationen 6 sind:<br />
- Rezidivausschluss eines Mamma-Karzinoms nach brusterhaltender Therapie (Operation<br />
und/oder Radiatio) oder nach primärem oder sekundärem Brustwiederaufbau, wenn Mammographie<br />
und Sonographie nicht die Dignität des Rezidivverdachtes klären.<br />
- Primärtumorsuche bei histologisch gesicherter axillärer Lymphknotenmetastase eines<br />
Mamma-Karzinoms, wenn ein Primärtumor weder klinisch noch mit den bildgebenden Verfahren<br />
Mammographie oder Sonographie dargestellt werden konnte.<br />
Der im Anhang dieses Gutachtens unter 12.1 hinterlegte Beschluss griff auf den HTA-Bericht<br />
des DIMDI zur Verfahrensbewertung der Magnet-Resonanz-Tomographie (<strong>MRT</strong>) in der Diagnostik<br />
des Mamma-Karzinoms zurück (Gibis et al. 1998) 8 .<br />
Aufgrund der sich ständig verbessernden technischen Möglichkeiten erfolgt die Entdeckung<br />
auch präinvasiver Formen der Mammakarzinome zunehmend früher. Diese besitzen eine<br />
deutlich günstigere Prognose.<br />
Es muss allerdings festgestellt werden, dass durch die bildgebende Diagnostik vermehrt verdächtige<br />
und abklärungsbedürftige Befunde nachgewiesen werden, die sich bei einer operativ-histologischen<br />
Abklärung als gutartig erweisen. Nur etwa 30 % der ausschließlich mammographisch<br />
suspekten nicht palpablen Läsionen sind intraoperativ tatsächlich maligne (Lagios<br />
1995 13 und Silverstein et al. 1996 37 aus Sittek et al. 2004 38 ).<br />
Da am Ende der Diagnostik in jedem Fall eine definitive Diagnose stehen muss, leiten sich<br />
daraus zunächst zwei Forderungen ab.<br />
Es sind die nichtinvasiven, bildgebenden Verfahren dahingehend zu verfeinern, weiterzuentwickeln<br />
und zu evaluieren, dass eine möglichst hohe Trennschärfe zwischen benignen und<br />
malignen Befunden erreicht werden kann. Die Zahl der verdächtigen Befunde sollte reduziert<br />
werden können. Die dann noch verbleibenden malignomverdächtigen Herdbefunde sind einer<br />
histologischen Diagnostik zuzuführen, das heißt es sind Methoden zu entwickeln, die es<br />
erlauben, die Befunde mit diagnostischer Zielstellung zu entfernen.<br />
Neben den als weitgehend etabliert anzusehenden bildgebenden diagnostischen Verfahren,<br />
die auch als Routinediagnostik zu bezeichnen sind, wie Mammographie und Mamma-<br />
Sonographie hat sich die Magnetresonanz-Mammographie in den letzten Jahren als ergänzendes<br />
Verfahren etabliert. Bei bestimmten Indikationen kann der Einsatz dieser Untersuchungsmethode<br />
zu wichtigen Zusatzinformationen führen und helfen, sowohl die Entscheidung<br />
als auch das erforderliche Ausmaß eines Eingriffes zu begründen.<br />
03.08.2007 17
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Einer hohen Sensitivität von 71 – 100 % steht weiterhin eine (relativ zur Mammographie)<br />
geringere Spezifität von 88 – 95 % entgegen (National Horizon Scanning Centre Unit,<br />
Australia and New Zealand 2004) 23 .<br />
Darüber hinaus ist mit der Weiterentwicklung der diagnostischen Magnetresonanz-<br />
Mammographie die Zahl suspekter Befunde, die nur in der MR-Mammographie zu sehen<br />
sind, weiter angestiegen, so dass zusätzlich zum diagnostischen Verfahren, welches als<br />
standardisiert und etabliert anzusehen ist, ein Verfahren der histologischen Abklärung entwickelt<br />
werden musste. Wenig geeignet oder nicht vertretbar erscheint in diesem Zusammenhang<br />
die Möglichkeit, Befunde, die nur in der MR-Mammographie zu beobachten waren,<br />
kurzfristig kernspintomographisch zu kontrollieren. Dadurch ist mit einer Erhöhung der Kosten<br />
und einer möglichen Diagnoseverschleppung zu rechnen. Hier ist die gezielte MRgesteuerte<br />
Mamma-Biopsie indiziert. So wurden verschiedene MR-kompatible Biopsieverfahren<br />
in den letzten Jahren entwickelt, die sowohl eine perkutan-bioptische Abklärung als auch<br />
eine präoperative Lokalisation der entsprechenden Herdbefunde zulassen (Obenauer et al.<br />
2006) 24 .<br />
18<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
5. Beschreibung des zu begutachtenden Verfahrens<br />
Im Ergebnis diagnostischer MRM-Untersuchungen wird eine Vielzahl von Läsionen entdeckt,<br />
die mit anderen bildgebenden Verfahren nicht nachzuweisen sind und die aber aufgrund der<br />
Spezifität der Methode nicht in ausreichendem Maß differenziert werden können. Eine histologische<br />
Abklärung ist die notwendige und logische Folge.<br />
In den letzten Jahren erfolgte daher verstärkt die Entwicklung MR-<strong>gestützte</strong>r Verfahren zur<br />
präoperativen Lokalisation (Markierung durch Draht oder Clip) und/oder Biopsie. Diese Entwicklung<br />
war erforderlich, da herkömmliche röntgenologisch oder sonographisch gesteuerte<br />
Markierungs- und/oder Biopsieverfahren in der Kombination mit der MR-Mammographie<br />
nicht eingesetzt werden konnten.<br />
Diese MR-<strong>gestützte</strong> Biopsie bzw. Lokalisation von nicht palpablen Veränderungen der Brustdrüse<br />
ist zwar als Kombination von etablierten und (im Fall der diagnostischen MRM) bewerteten<br />
Verfahren anzusehen, wobei es sich jedoch nicht um eine Addition der zunächst<br />
durchzuführenden Diagnostik (MR-Mammographie) und der daraus resultierenden interventionellen<br />
diagnostischen Abklärung handelt (Markierung und/oder Biopsie).<br />
Folglich ist für die MR-<strong>gestützte</strong> Biopsie im EBM 2000 keine Leistungsziffer vorhanden.<br />
Somit ist davon auszugehen, dass eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode im<br />
Sinne der NUB-Begutachtung zu bewerten ist, da einzelne Verfahrensschritte abgewandelt<br />
und entscheidend weiterentwickelt bzw. verändert werden mussten.<br />
5.1 Pathophysiologische / technische Grundlagen<br />
5.1.1 MR-Mammographie<br />
Voraussetzung für eine erfolgreiche Darstellung von Tumoren der Mamma mittels Magnetresonanztomographie<br />
ist eine ausreichende Gefäßversorgung des Tumors. Dies wird vor allem<br />
bei invasiven Karzinomen vorhanden sein, so dass hier eine entsprechende Kontrastmittelanreicherung<br />
den Verdacht auf ein malignes Geschehen zulässt (s. auch die ausführliche<br />
Darstellung der Technik der MR-Mammographie in Gibis et al.: Verfahrensbewertung Magnet-Resonanz-Tomographie<br />
(<strong>MRT</strong>) in der Diagnostik des Mamma-Karzinoms, 1998) 8 .<br />
Gleichzeitig ergibt sich damit aber auch die differentialdiagnostische Schwierigkeit zur Abgrenzung<br />
benigner Veränderungen, welche ebenfalls mit einer erhöhten Vaskularisation des<br />
Brustgewebes einhergehen können. Insbesondere kommen dabei entzündliche Veränderungen<br />
aber auch Veränderungen durch hormonelle Einflüsse in Betracht.<br />
Neben rein morphologischen Kriterien, die in der diagnostischen Mammographie etabliert<br />
und diesen vergleichbar sind, stellt eine rasche Signalaufnahme mit nachfolgender Plateauphase<br />
nach Kontrastmittelinfusion ein wichtiges Kriterium der Malignität dar und wird bei der<br />
überwiegenden Anzahl der invasiven Karzinome gefunden. Dabei kommen inzwischen stan-<br />
03.08.2007 19
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
dardisierte Methoden zum Einsatz, die bei Anwendung auch standardisierter Bewertungskriterien<br />
(MRM-BI-RADS-Nomenklatur) vergleichbare Ergebnisse liefern.<br />
Nach Delorme (2001) 7 ist die MR-Mammographie jedoch nicht als Ersatz für die Biopsie bekannter,<br />
das heißt tastbarer bzw. mammographisch oder sonographisch nachweisbarer suspekter<br />
und somit histologisch abzuklärender Herdbefunde einzusetzen.<br />
Als problematisch könnte sich jedoch der Einsatz von gardoliniumhaltigen Kontrastmitteln<br />
(Gd-haltige Kontrastmittel) erweisen, da bei vorgeschädigten Nieren diese zu auch tödlich<br />
verlaufenden Komplikationen führen können (Deutsches Ärzteblatt online, 28.12.2006) 25 .<br />
Daher ist der Ausschluss einer Niereninsuffizienz vor der MRM unerlässlich.<br />
Bisher war man davon ausgegangen, dass die mit Gd-haltigen Kontrastmitteln in Zusammenhang<br />
gebrachten Nebenwirkungen milde und nicht lebensbedrohliche Reaktionen seien.<br />
5.1.2 MR-<strong>gestützte</strong> Lokalisation<br />
Die MR-<strong>gestützte</strong> präoperative Lokalisation von Herdbefunden kann sowohl in Rückenlage<br />
als auch in Bauchlage erfolgen. In den 90er Jahren wurden entsprechende Systeme zur Lokalisation<br />
entwickelt.<br />
Dabei war es erforderlich, sowohl die handelsüblich eingesetzten Spulen als auch die Lokalisationssysteme<br />
aufeinander abzustimmen bzw. auch für den entsprechenden Einsatz anzupassen<br />
und auch weiterzuentwickeln.<br />
Alle Manipulationen erfolgen außerhalb des Magneten. Nach Positionierung der Nadel oder<br />
Korrektur der Position ist immer eine Kontrollaufnahme, bei der die Patientin in das System<br />
gefahren werden muss, anzufertigen.<br />
Die beschriebenen Vorrichtungen konnten zunächst nur unilateral zu einem Zeitpunkt eingesetzt<br />
werden. In der Weiterentwicklung gibt es derzeit auch bilateral einzeitig einsetzbare<br />
Punktionsspulen. Diese Systeme sind kommerziell erhältlich.<br />
Eine deutliche Weiterentwicklung stellt der Einsatz offener MR-Systeme dar.Von Vorteil ist<br />
dabei eine deutliche Zeitersparnis durch die einmalige Positionierung der Patientin und die<br />
Möglichkeit der Kommunikation mit der Patientin. Die bildgebende Kontrolle der Funktion<br />
kann mit offenen Systemen direkt erfolgen (Obenauer et al. 2006) 24 .<br />
5.1.3 MR-<strong>gestützte</strong> Stanzbiopsien (Core needle)<br />
Die Stanzbiopsie, einschließlich Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie, ist das älteste und am<br />
weitesten verbreitete Verfahren. Zahlreiche kommerzielle Geräteentwicklungen stehen zur<br />
Verfügung. Für die minimalinvasive Mammadiagnostik wurden inzwischen mehrere Systeme<br />
mit unterschiedlichen Nadelstärken entwickelt. Neben vollautomatischen kommen auch sequenziellautomatische<br />
und halbautomatische Systeme zum Einsatz.<br />
20<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Die Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie-Systeme haben sich in der Kombination mit dem<br />
Einsatz der Sonographie und auch der Mammographie inzwischen bewährt. Die Entwicklung<br />
entsprechend einsetzbarer Geräte in Verbindung mit der MRM-Mammographie erfolgte in<br />
den letzten Jahren. Als abgeschlossen kann diese Entwicklung jedoch nicht angesehen werden,<br />
wobei die technische Problemlösung realisiert scheint. Mitteilungen zur Handhabbarkeit,<br />
Angaben zu Untersuchungsdauer, Treffsicherheit und Akzeptanz für die Patienten sind jedoch<br />
noch sehr different, so dass diesbezüglich weitere Untersuchungen und Studien erforderlich<br />
sind.<br />
5.1.4 Vakuumunterstützte Verfahren (Vakuumbiopsie, VakuFlash/Vacora)<br />
Bei der Vakuumbiopsie (Mammotome®) wird die Biopsienadel direkt in das zu biopsierende<br />
Gewebe bzw. Areal eingebracht. Nach Erzeugung eines Unterdruckes wird das entsprechende<br />
Gewebe in die Biopsiekammer verlagert und durch eine rotierende Klinge aus dem<br />
Gewebeverband scharf abgetrennt. Das Biopsiematerial kann durch Verändern des Unterdrucks<br />
aus der Biopsienadel entnommen werden, ohne dass diese aus dem Gewebe entfernt<br />
werden müsste.<br />
Mit VakuFlash/Vacora stehen zwei weitere Entwicklungen der vakuum<strong>gestützte</strong>n minimalinvasiven<br />
Biopsie zur Verfügung. Das Funktionsprinzip beruht auf einer Kombination aus<br />
Hochgeschwindigkeits-Biopsie und der Vakuumbiopsie.<br />
Beide minimalinvasiven Biopsiemethoden können in Verbindung mit der MR-Mammographie<br />
angewandt werden.<br />
5.1.5 Übersicht über die in den extrahierten Studien eingesetzten Gerätesysteme<br />
Tabelle 1: Übersicht über die in den extrahierten Studien eingesetzten Gerätesysteme<br />
Studie<br />
Land<br />
Kuhl et al.,<br />
2001 12<br />
D<br />
Pfleiderer et al.,<br />
2003 33<br />
D<br />
Gerätekombination<br />
MRM Biopsieeinheit<br />
1,5-T-MR-Tomograph<br />
ACS-NT POWER-TRAK 6000<br />
oder<br />
Gyroscan intera, Philips-Medical-<br />
Systems<br />
1,5-T-MR-Tomograph<br />
(Philips, Best)<br />
14-G Stanzbiopsie Nadelsysteme<br />
verschiedener Hersteller (Daum,<br />
Guerbet, Somatex)<br />
Robitom I<br />
Hochgeschwindigkeits-<br />
Biopsiesystem<br />
(Magnum, Bard, Corvington)<br />
03.08.2007 21
Studie<br />
Land<br />
Schneider et al.;<br />
2002 36<br />
D<br />
Schneider et al.,<br />
2002 35<br />
D<br />
Veltman et al.,<br />
2005 39<br />
NL<br />
Liberman et al.,<br />
2003 20<br />
USA<br />
Liberman et al.,<br />
2005 19<br />
USA<br />
22<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Gerätekombination<br />
MRM Biopsieeinheit<br />
1,5-T-MR-Tomograph<br />
(Vision, Siemens Erlangen,<br />
CP Breast Array, Siemens Erlangen)<br />
Bildgebung zur Biopsie:<br />
0,5-T-MR-Tomograph<br />
Positionierung<br />
SIGNA SP/i, GE Medical Systems,<br />
Milwaukee<br />
1,5-T-MR-Tomograph<br />
(Vision, Siemens Erlangen,<br />
CP Breast Array, Siemens Erlangen)<br />
Bildgebung zur Biopsie:<br />
0,5-T-MR-Tomograph<br />
Positionierung<br />
SIGNA SP/i, GE Medical Systems,<br />
Milwaukee<br />
1,5-T-MR-Tomograph<br />
(Siemens Magnetom Sonata oder<br />
Symphony, Siemens Erlangen),<br />
kombiniert mit geschlossener<br />
Doppel-Brust-Spule (Siemens)<br />
oder offener Brustspule (OBC,<br />
Machnet)<br />
1,5-T-MR-Tomograph<br />
(Signa, General Electric Medical<br />
Systems, Milwaukee, WI)<br />
1,5-T-MR-Tomograph<br />
(Signa, GE Healthcare)<br />
Fixier- und Positioniereinheit<br />
(Biopsy Breast Array Coil, model<br />
BBC, MRI Devices oder offene<br />
Brustspule, model OBC-63, MRI<br />
Devices)<br />
03.08.2007<br />
Doppelschussapparatur (BARD-<br />
Angiomed, Karlsruhe)<br />
in Verbindung mit MRkompatibler<br />
14-G-<br />
Koaxialschleuse<br />
(Daum, Schwerin)<br />
Integriertes Biopsiesystem<br />
MR BY 160, Noras Würzburg<br />
16-G Stanzbiopsie (keine genaue<br />
Angabe zum Fabrikat der verwendeten<br />
Biopsienadeln)<br />
9-G Vakuumbiopsiesystem<br />
(ATEC Breast Biopsy System,<br />
Suros Surgical Systems, Indianapolis,<br />
IN)<br />
9-G Vakuumbiopsiesystem<br />
(Automated Tissue Excision and<br />
Collection, Suros Surgical Systems)
Studie<br />
Land<br />
Lehman et al.,<br />
2005 16<br />
USA<br />
Hauth et al.,<br />
2005 9<br />
D<br />
Perlet et al.,<br />
2002 28<br />
D<br />
Perlet et al.,<br />
2006 27<br />
D, B, S, F<br />
Viehweg et al.,<br />
2002 41<br />
D<br />
Viehweg et al.,<br />
2006 42<br />
D<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Gerätekombination<br />
MRM Biopsieeinheit<br />
1,5-T-MR-Tomograph<br />
Positionierung<br />
SIGNA SP/i, GE Medical Systems,<br />
Milwaukee<br />
1,5-T-MR-Tomograph<br />
(Magnetom Sonata, Siemens<br />
Erlangen)<br />
Fixier- und Positioniereinheit<br />
(FI 163-PA, PE 162-PA, Noras<br />
Röntgen- und Medizintechnik<br />
GmbH)<br />
geschlossenes Hochfeld-System<br />
Impact Expert/1,0 T oder Vision/1,5<br />
T, Siemens, Erlangen<br />
Biopsiespule nach Heywang-<br />
Köbrunner, Siemens und Epoxonic<br />
geschlossenes Hochfeld-System<br />
Impact Expert/1,0 T oder Vision/1,5<br />
T, Siemens, Erlangen<br />
Biopsiespule nach Heywang-<br />
Köbrunner, Siemens und Epoxonic,<br />
München<br />
1,0-T-MR-Tomograph<br />
(Impact Expert Siemens Erlangen)<br />
Biopsiespule nach Heywang-<br />
Köbrunner, Siemens und Epoxonic<br />
1,0-T-MR-Tomograph<br />
(Impact Expert Siemens Erlangen)<br />
flexible Ringspule + Kompressionsvorrichtung<br />
(Siemens Erlangen<br />
und Epoxonic München)<br />
Vakuumbiopsiesystem<br />
ATEC Breast Biopsy and Excision<br />
System<br />
(Suros Surgical Systems)<br />
Vakuumbiopsiesystem<br />
Vacora TM Biopsy System<br />
(Bard GmbH)<br />
11-G Vakuumbiopsiesystem<br />
(Mammotome®, Ethicon, Endosurgery,<br />
Norderstedt)<br />
11-G Vakuumbiopsiesystem<br />
(Mammotome®,Biopsys, Irvine,<br />
CA)<br />
11-G Vakuumbiopsiesystem<br />
(Mammotome®, Ethicon, Endosurgery,<br />
Norderstedt)<br />
11-G Vakuumbiopsiesystem<br />
(Mammotome®, Ethicon, Endosurgery,<br />
Norderstedt)<br />
03.08.2007 23
Studie<br />
Land<br />
Viehweg et al.,<br />
2006 40<br />
D<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Gerätekombination<br />
MRM Biopsieeinheit<br />
1,0-T-MR-Tomograph<br />
(Impact Expert Siemens Erlangen)<br />
Biopsiespule nach Heywang-<br />
Köbrunner, Siemens, Erlangen<br />
und Epoxonic, München<br />
(Reihenfolge der Autoren entspricht der zusammenfassenden Darstellung in 7.3.2)<br />
5.2 Personelle und strukturelle Anforderungen, Einsatzbereich<br />
Für die diagnostische MRM ist die Vereinbarung von Qualifikationsvoraussetzungen gemäß<br />
§ 135, Abs. 2 SGB V zur Durchführung von Untersuchungen in der Kernspintomographie<br />
(Kernspintomographie-Vereinbarung) vom 10. Februar 1993 in der Fassung vom 17. September<br />
2001 ist einzuhalten.<br />
Analog sind für die MR-gestütze <strong>Mammabiopsie</strong> bisher keine Qualifikationsvoraussetzungen<br />
festgelegt.<br />
24<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
6. Beschreibung des Vorgehens<br />
6.1 Recherche<br />
6.1.1 Vorgelegte Unterlagen<br />
Anlaß zur Ausarbeitung dieses G3-Gutachtens waren die in Kapitel 3 vorgestellten drei positiven<br />
G1-Bewertungen aus den MDK Nord und Niedersachsen/Bremen.<br />
Die resultierenden Fragestellungen beziehen sich auf den Nutzen der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie<br />
einerseits und eine mögliche Indikationserweiterung der diagnostischen MRM andererseits;<br />
diese beiden Aspekte wurden hinsichtlich der Recherchestrategie unterschiedlich behandelt.<br />
6.1.2 Systematische Recherche<br />
Zur Klärung des Nutzens der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie wurde eine systematische Literaturrecherche<br />
in den folgenden Datenbanken: NLM PubMed, DAHTA, MEDLINE, Medline Alert<br />
und bei folgenden HTA-Institutionen vorgenommen: CRD (DARE, NHS EED, HTA).<br />
Die Recherche in den Datenbanken wurde im Juni 2006 durchgeführt. Genauere Angaben<br />
zu den Datenbanken, zu ihren Zugängen, der Anzahl der Treffer und den Suchstrategien<br />
finden sich in Abschnitt 12.3. Auf eine mehrfache Anpassung der Suchstrategie wurde verzichtet.<br />
Es wurde eine Einschränkung bezüglich des Publikationsjahres vorgenommen.<br />
6.1.3 Umfeldrecherche<br />
Der Nutzen der Magnetresonanzmammographie wird in mehreren systematischen Reviews<br />
indikationsspezifisch analysiert und bewertet. Deshalb wurde zur Beantwortung der Frage<br />
nach potentiellen neuen notwendigen Indikationen für eine diagnostische MRM auch auf<br />
diese Arbeiten zurückgegriffen. Eine aktuelle Zusammenstellung vorliegender HTA-Berichte<br />
ließ sich dem HTA-Newsletter Nr. 51 des Ludwig Boltzmann Instituts, Wien, vom Oktober<br />
2006, entnehmen. Hier werden 6 Dokumente aus 3 HTA-Institutionen aufgeführt, nämlich der<br />
Blue Cross and Blue Shield Association, USA, des Instituts for Clinical Systems Improvement<br />
USA und des Australia and New Zealand Horizon Scanning Network. Alle 6 Dokumente<br />
wurden im Volltext besorgt und durchgesehen. Eine zusammenfassende Bewertung dieser<br />
Arbeiten findet sich unter 7.3.3.<br />
Zusätzlich zu den über die Recherche gefundenen Studiendaten fand sich eine weitere Veröffentlichung<br />
zur Extraktion (Viehweg et al. 2006) 42 in der Augustausgabe der Zeitschrift Geburtshilfe<br />
und Frauenheilkunde“, die von einem der Autoren im Abonnement bezogen wird.<br />
03.08.2007 25
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
6.2 Auswahl der Studien anhand der Auswahlkriterien<br />
6.2.1 Benennung der Auswahlkriterien<br />
Zur Extraktion sollten alle Arbeiten herangezogen werden, die tatsächlich über Ergebnisse<br />
nach <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r Biopsie berichten. Übersichtsartikel ohne eigene Daten wurden folglich<br />
ebenso ausgeschlossen wie Arbeiten, die nur auf die Entwicklung der Technik eingingen,<br />
ohne klinische Erfahrungen zu referieren.<br />
(a) Studiendesign:<br />
Berichte über jede Art der klinischen Anwendung <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r <strong>Mammabiopsie</strong> wurden<br />
eingeschlossen, wenn eine Fallzahl von mindestens 10 Patientinnen erfüllt wurde.<br />
(b) Verfahren:<br />
Das Verfahren zur <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie musste exakt beschrieben sein.<br />
(c) Indikation:<br />
Es musste sowohl für die durchgeführte Biopsie als auch für die zugrundeliegende diagnostische<br />
<strong>MRT</strong> eine Indikation benannt sein.<br />
(d) Verfügbare Informationen:<br />
Im Ergebnisteil sollte nachvollziehbar dargestellt sein, wie die Biopsate histologisch aufgearbeitet<br />
wurden und in welcher Form das follow-up für die verschiedenen Befundkonstellationen<br />
realisiert wurde.<br />
6.2.2 Vorgehensweise<br />
Die Recherche in Dimdi (Medline, MedlineAlert und DAHTA) diente nur als mögliche Ergänzung<br />
zu PubMed, d. h. es wurden nur Treffer aus diesen Datenbanken berücksichtigt, die<br />
nicht in PubMed zu finden waren. Die durch die Recherche erhaltenen Abstracts bzw. Titel<br />
wurden gelesen und es wurde entschieden, welche Artikel die oben aufgeführten Auswahlkriterien<br />
sicher nicht erfüllen. Diese Artikel wurden ausgeschlossen, die restlichen Artikel wurden<br />
als Volltexte beschafft. Jeder Volltext-Artikel wurde gelesen und es wurde anhand der<br />
Auswahlkriterien entschieden, ob er berücksichtigt wird oder nicht. Die Literaturverzeichnisse<br />
der eingeschlossenen Artikel sowie weiterer relevanter Artikel wurden daraufhin geprüft, ob<br />
sie Hinweise auf weitere wichtige Quellen enthalten. Wurden solche Quellen identifiziert,<br />
wurden die Artikel ebenfalls beschafft und es wurde entschieden, ob sie die Auswahlkriterien<br />
erfüllen.<br />
Die Entscheidung darüber, ob die Auswahlkriterien erfüllt sind, erfolgte aus Ressourcengründen<br />
nur durch eine Person.<br />
Alle durch die Recherche erhaltenen Artikel wurden in ein Literaturverwaltungssystem (Reference<br />
Manager®) eingegeben, mit Ein- oder Ausschluss gekennzeichnet und zur Einsicht<br />
archiviert.<br />
26<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
6.3 Bearbeitung der ausgewählten Studien<br />
23 Arbeiten wurden sorgfältig extrahiert, von diesen wurden vier anschließend doch ausgeschlossen,<br />
da vorrangig technische Aspekte dargestellt und klinische Daten nicht mitgeteilt<br />
werden. Es handelt sich um die Arbeit von Larson et al. (2004) 15 , zwei Arbeiten von Pfleiderer<br />
et al., jeweils aus dem Jahr (2003) 31;32 sowie die Arbeit von Prat et al. (2002) 34 . Drei weitere<br />
Publikationen gehen auf interessante andere Aspekte ein und werden in der Diskussion<br />
an entsprechender Stelle aufgegriffen, nämlich die retrospektive Validierungsstudie zur Klassifikation<br />
der MRM-Bildgebung von Liberman et al. (2002) 21 , die Arbeit von Hefler et al.<br />
(2003) 10 zum follow-up bei nicht reproduzierbaren Anreicherungen und die Arbeit von Wallace<br />
et al. (2005) 43 zur Vollständigkeit der Exzision.<br />
Zwei Publikationen beziehen sich auf Nebenaspekte der von Perlet et al. (2006) 27 publizierten<br />
Multicenterstudie, die Arbeit von Lampe et al. (2002) 14 untersucht den Nutzen einer <strong>MRT</strong><strong>gestützte</strong>n<br />
Drahtmarkierung und Perlet et al. (2005) 29 beschreibt den Verbleib von Clips nach<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r Biopsie. Auch diese Arbeiten werden in der Diskussion an entsprechender<br />
Stelle platziert. Von den eingangs erwähnten 23 Arbeiten bleiben also 14, die sich tatsächlich<br />
auf <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsien beziehen. Diese Arbeiten sollen nun in drei Gruppen zusammengefasst<br />
einzeln dargestellt werden. Zunächst werden die Arbeiten aufgeführt, die sich<br />
mit <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Stanzbiopsien beschäftigen, anschließend soll es um <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong><br />
Vakuumbiopsien gehen. Da sich die exakte Gesamtzahl biopsierter Frauen aus den verschiedenen<br />
Publikationen der Arbeitsgruppe von Frau Professor Heywang-Köbrunner nicht<br />
bestimmen lässt, werden diese als eigene Gruppe behandelt.<br />
Alle Extraktionen erfolgten auf einem eigens für dieses Gutachten angepassten Extraktionsbogen<br />
für Diagnosestudien (der Musterbogen sowie alle sorgfältig durchgeführten Extraktionen<br />
eingeschlossener Arbeiten finden sich im Anhang hinterlegt). Es wurde bereits bei der<br />
Extraktion ausdrücklich vermerkt, unter welcher Indikation die diagnostische <strong>MRT</strong> durchgeführt<br />
wurde, mit welcher Indikation eine Biopsie durchgeführt wurde, unter welcher Fragestellung<br />
die Studie lief, ob das <strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon oder eine andere Definition zur Befundbeschreibung<br />
angewandt wurde, mit welcher Methode die Biopsie durchgeführt, in welchem<br />
Studiendesign gearbeitet wurde und wie viele Zentren beteiligt waren. Die Art der Aufarbeitung<br />
wurde dargelegt. Es wurde zwischen der Anzahl vorgesehener Interventionen und der<br />
Anzahl tatsächlich durchgeführter Interventionen sorgfältig unterschieden. Die Ergebnisse<br />
wurden nicht nur aus der Arbeit extrahiert, sondern wo immer möglich in eine 4-Felder-Tafel<br />
eingetragen, um Angaben zur Sensitivität, Spezifität. ppW, Unvollständigkeit der Punktion<br />
bzw. Diskordanz, ADH- bzw. DCis-Unterschätzung und Vollständigkeit der Entfernung durch<br />
die mikroinvasive Intervention in Raten zu berechnen. Es wurde jeweils festgehalten, wie<br />
viele Läsionen wegen nicht reproduzierbarer Anreicherungen oder anderer technischer Probleme<br />
nicht biopsiert werden konnten. Offene Fragen und Anmerkungen der Gutachter wurden<br />
genau so vermerkt wie das Fazit der Autoren. Überall da, wo im Extraktionsbogen keine<br />
Eintragung vorgenommen wurde, ließ sich die entsprechende Angabe der Quelle nicht entnehmen.<br />
03.08.2007 27
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Einzig die Arbeit von Liberman et al. 2003 20 erlaubt eine Berechnung zur diagnostischen Genauigkeit<br />
der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie, da nur hier das für innovative Techniken erforderliche<br />
Studiendesign realisiert wurde, nämlich jede Stanzbiopsie durch eine chirurgische Nachresektion<br />
zu sichern.<br />
In allen anderen Arbeiten werden lediglich diejenigen Fälle einer chirurgischen Abklärung<br />
zugeführt, deren Histologie nach Biopsie auffällig erschien; die anderen werden einem nur<br />
mammographischen follow-up zugeordnet. Folglich kann man hier nur das ppW der diagnostischen<br />
MRM berechnen (so lautet auch die Spaltenüberschrift der Übersichtstabelle).<br />
Folgende Rechenansätze kamen also zur Anwendung: Für die Rubrik „auffällig ohne Biopsie“<br />
wurde die Anzahl nicht biopsierter Läsionen durch die Anzahl auffälliger Befunde geteilt.<br />
Für das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> wurde die Anzahl invasiver Karzinome und duktaler<br />
Karzinomata in situ durch die Anzahl auffälliger Befunde geteilt. Für die Bestimmung der<br />
unvollständigen Punktionen bzw. der Diskordanzrate wurde die Anzahl berichteter Unstimmigkeiten<br />
zwischen Bildgebung und Biopsie durch die Anzahl durchgeführter Biopsien geteilt.<br />
Für die Bestimmung der Rate von ADH- bzw. DCis-Unterschätzung wurde die Anzahl<br />
höhergestufter Fälle aus der chirurgischen Nachresektion durch die Anzahl aller ADH bzw.<br />
DCis-Fälle geteilt. Für die Bestimmung der vollständigen Entfernung maligner Befunde durch<br />
die mikroinvasive Intervention wurde die Anzahl nicht bestätigter Fälle nach chirurgischer<br />
Exzision durch die Anzahl aller per <strong>MRT</strong>-Biopsie erfassten malignen Befunde, also aller Karzinome<br />
und duktaler Karzinoma in situ, geteilt.<br />
7. Ergebnisse<br />
7.1 Ergebnis der Recherche<br />
Die Recherche in den „HTA-Datenbanken“ ergab keine Treffer. In PubMed wurden insgesamt<br />
97 Treffer erzielt. 69 Treffer konnten Anhand des Abstracts sofort ausgeschlossen werden.<br />
Es fanden sich 14 zu berücksichtigende Arbeiten, nachdem 28 Volltexte durchgesehen<br />
wurden. Die Recherche in den kostenfreien Datenbanken des DIMDI (Medline u.a., s. 12.3)<br />
ergab 33 Treffer, von denen 31 doppelt mit denen aus PubMed waren und die 2 verbleibenden<br />
Treffer konnten Anhand des Abstracts ausgeschlossen werden.<br />
Durch das Prüfen der Literaturverzeichnisse der eingeschlossenen und relevanten Publikationen<br />
wurden keine weiteren relevanten Artikel identifiziert.<br />
Insgesamt wurden somit 14 Arbeiten gefunden, die die Auswahlkriterien erfüllen.<br />
7.2 Darstellung und Begründung ausgeschlossener Studien<br />
Die Arbeiten, die nach Durchsicht des Abstracts oder des Volltextes ausgeschlossen wurden,<br />
sind in der Tabelle „Ausgeschlossene Publikationen“ (Abschnitt 12.4) mit dem jeweiligen<br />
Ausschlussgrund aufgeführt. Alle hier nicht aufgelisteten Treffer waren von vornherein<br />
nicht in Betracht zu ziehen, da es sich z.B. um doppelt gefundene Publikationen handelte.<br />
Diese sind mit ihrem Titel beim Fachbereich Evidenz-basierte Medizin des <strong>MDS</strong> archiviert.<br />
28<br />
03.08.2007
7.3 Studiendaten<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
7.3.1 Einzeldarstellung der extrahierten Studien<br />
7.3.1.1 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Stanzbiopsien (core needle)<br />
Fünf Arbeiten beschreiben die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Stanzbiopsie, nämlich Kuhl et al. (2001) 12 ,<br />
Pfleiderer et al. (2003) 33 , Schneider in zwei Arbeiten 2002 35;36 (wobei anzunehmen ist, dass<br />
die englische Publikation mit 21 Patientinnen dieselben Frauen beschreibt wie die deutsche<br />
Publikation mit 28 Patientinnen) und Veltman et al. (2005) 39 . Da die einzelnen Extraktionsbögen<br />
im Anhang wiedergegeben werden, beschränkt sich die Einzeldarstellung der Studien<br />
hier auf die Erwähnung besonderer Aspekte.<br />
Kuhl et al. 12 evaluieren die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> core needle Biopsie mit 14 Gauge-Nadeln an 77<br />
tatsächlich punktierten Läsionen. Der positive Prädiktionswert der diagnostischen <strong>MRT</strong> ergibt<br />
sich mit 29 zu 78 = 37,2 %, aber: 18 von 77 tatsächlich durchgeführten Biopsien, also 23,4 %<br />
wiesen eine Diskordanz bei der radiologisch-pathologischen Befundkorrelation auf. Von diesen<br />
18 Fällen wurden lediglich sieben per excisionem abgeklärt. Die Entscheidung für diese<br />
Auswahl wird nicht dargelegt.<br />
Aufgrund dieser Problematik kann die von den Autoren vorgestellte Berechnung zu Sensitivität,<br />
Spezifität, ppW, npW und diagnostischer Genauigkeit nicht herangezogen werden. Für<br />
diese Kenngrößen wäre unbedingt eine vollständige Darlegung für die Abklärungsbefunde<br />
aller diskordanten Fälle erforderlich gewesen.<br />
Auch die Angaben der Autoren zur Konsequenz des Einsatzes der <strong>MRT</strong>-Biopsie sind nicht<br />
exakt nachvollziehbar. Hier wird angeben, dass für 40 von 58 (69 %) der Patientinnen bzw.<br />
54 von 77 (70 %) der Läsionen der Einsatz der MRM eine Veränderung der beabsichtigten<br />
Behandlungsstrategie nach sich zog.<br />
Bemerkenswert ist, dass in dieser Studie mit zwei der drei benutzten Geräte Schwierigkeiten<br />
bei der Punktion durch Verschieben der Ziellokalisation auffielen. Bei 49 von 78 Läsionen<br />
war die erste Anreicherungsphase zu kurz, so dass Kontrastmittel nachinjiziert werden musste.<br />
Gerade in Kenntnis dieser technischen Schwierigkeiten hätten die auffälligen Diskordanzen<br />
einer sorgfältigen Abklärung bedurft. In der Gruppe als wahrscheinlich benigne eingestufter<br />
<strong>MRT</strong>-Befunde ergaben sich bei 10 von 19 (59,6 %) Läsionen Diskordanzen im radiologisch-pathologischen<br />
Befundabgleich. Hier induziert die MRM zusätzlichen Abklärungsbedarf<br />
bzw. zusätzliche Verlaufskontrollen.<br />
Über erste positive Erfahrungen mit einem selbst entwickelten Biopsie-System berichten<br />
Pfleiderer et al. (2003) 33 . 16 Patientinnen kamen zur Biopsie, Komplikationen traten nicht<br />
auf. Der positive Prädiktionswert der diagnostischen <strong>MRT</strong> lag bei 31,3 %. Alle drei adenomatösen<br />
histologischen Befunden erwiesen sich bei chirurgischer Nachexzision als Karzinom.<br />
Da die beiden Arbeiten von Schneider et al. aus 2002 vermutlich dasselbe Patientenkollektiv<br />
beschreiben, sei hier lediglich auf die Veröffentlichung im „Radiologen“ genauer eingegangen<br />
36 . Von den 96 für eine Intervention vorgesehenen Patientinnen kamen 28 zur Biop-<br />
03.08.2007 29
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
sie, Aussagen zum primären Einsatz der MagnetresonanzMammographie finden sich in der<br />
Arbeit nicht. Der ppW-Wert der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt bei 35,7 %.<br />
Die letzte der fünf Arbeiten zur <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Stanzbiopsie stammt aus Nijmegen von<br />
Veltman et al. (2005) 39 43 Interventionen waren geplant, 18 Biopsien wurden tatsächlich<br />
durchgeführt. In 14 Fällen ergab sich auch ein Vergleich zur Ultraschall-<strong>gestützte</strong>n Biopsie.<br />
Hier zeigt sich im histologischen Befund entweder eine Diskordanz zur Bildgebung oder ein<br />
unauffälliges Ergebnis. Die hohe Versagerrate der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie fällt auf. Aus den<br />
18 Biopsien ergeben sich ein Karzinom, zwei ADH, 17 benigne oder weiterhin unklare Befunde.<br />
Der positive Prädiktionswert der diagnostischen <strong>MRT</strong> nach Biopsie liegt nur bei 5 %.<br />
Neun von 18 Fallkonstellationen, d.h. 50 %, sind entweder unvollständig punktiert oder<br />
diskordant in der radiologisch-pathologischen Befundkorrelation.<br />
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Stanzbiopsie sicherlich noch<br />
im Stadium der Erprobung ist. Aus allen obengenannten Arbeiten ergibt sich eine Gesamtzahl<br />
von 139 durchgeführten <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Stanzbiopsien, die einzige Arbeit, die Indikationen<br />
zur Biopsie ausdrücklich an BI-RADS®-Kategorien festgemacht hat, ist die von Veltman.<br />
Es kommen Geräte verschiedener Hersteller zum Einsatz, mit denen sich in unterschiedlichem<br />
Maß Schwierigkeiten bei der Punktion durch Verschieben der Ziellokalisation<br />
ergeben. Bei den Arbeiten von Kuhl 12 und Veltman 39 fallen die hohen Raten unvollständiger<br />
Punktionen bzw. diskordanter Befunde auf. Die ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt bei durchschnittlich<br />
34,7 % wenn man das Ergebnis von Veltman unberücksichtigt lässt.<br />
7.3.1.2 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Vakuumbiopsie<br />
Die nächste Gruppe umfasst vier Arbeiten zum Einsatz dieser Methode, nämlich zwei von<br />
Laura Libermann et al. aus 2003 20 und 2005 19 , eine von Lehman 16 und die Arbeit von Hauth<br />
et al. 9 , bei der das Vacora®-System benutzt wird.<br />
Auf die Arbeit von Liberman et al. aus dem Jahre 2003 20 muss etwas genauer eingegangen<br />
werden, da es die einzige Studie aus der vorliegenden Recherche ist, bei der alle per Vakuumbiopsie<br />
befundeten Herde auch chirurgisch exzidiert wurden, so dass hier Aussagen zur<br />
diagnostischen Genauigkeit auch tatsächlich berechnet werden konnten. Die Vakuumbiopsien<br />
erfolgten mit 9 Gauge-Nadeln, anschließend wurde die Exzisionshöhle mit einem Clip<br />
markiert und der chirurgischen Nachresektion zugeführt. 27 Läsionen bei 19 Frauen wurden<br />
auf diese Weise untersucht. Die Biopsie war in 19 von 20 Fällen, d.h. in 95 % der Fälle,<br />
technisch erfolgreich, die Clipmarkierung in 25 von 26, d.h. 96 % der Fälle. Die durchschnittliche<br />
maximale Entfernung zwischen Clip und Markierungsdraht lag bei 0,6 cm. Es ergab<br />
sich allerdings eine Streuung für diese Wegstrecke von 0,1 bis 4,1 cm. Die Präparatradiografie<br />
nach Exzision zeigte den Clip in 22 von 23 Fällen (96 %) in situ. Relativ zur Feinnadelbiopsie<br />
führen die Autoren den Vorteil einer höheren Erfolgsrate für die Vakuumbiopsie an,<br />
relativ zur Stanzbiopsie das höhere gewonnene Gewebevolumen. Die schnelle Gewebegewinnung<br />
sei bei der <strong>MRT</strong>-Lokalisation besonders wichtig, da der Kontrast rasch verschwinde.<br />
30<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Als erforderliche Vorerfahrung der behandelnden Radiologen werden 99 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong><br />
Drahtmarkierungen und 335 stereotaktische Vakuumbiopsien beziffert. Als weiterer Vorteil<br />
der Vakuumbiopsie wird herausgestellt, dass durch Unterdruck auch weit posterior gelegenes<br />
Gewebe erreicht werden kann. Für die Autoren der Studie stellt sich die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong><br />
Vakuumbiopsie als schnell, sicher und präzise dar.<br />
Die chirurgische Nachresektion ermöglichte im Rahmen dieser Untersuchung die Berechnung<br />
der diagnostischen Genauigkeit der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie. Es ergab sich die Sensivität<br />
mit sechs von acht (75 %), die Spezifität mit 18 von 19 (94,7 %), der positive Prädiktionswert<br />
mit sechs von sieben (85,7 %), der negative Prädiktionswert mit 18 von 20 (90 %)<br />
und die Prävalenz mit acht von 27 (29,6 %). Von 27 im <strong>MRT</strong> auffälligen Läsionen waren per<br />
Vakuumbiopsie sieben im Punktat maligne, 20 benigne. Der positive Prädiktionswert der<br />
diagnostischen <strong>MRT</strong> lag mit 7 von 27 als bei 25,9 %. Einen ADH-Befund und ein duktales<br />
Karzinom in situ aus diesen 20 benignen Punktathistologien hätte man ohne chirurgische<br />
Nachresektion nie gefunden! Das ist ein Anteil von 10 Prozent. Dies ist die einzige Arbeit, die<br />
die vollständige chirurgische Aufarbeitung aller punktierten Läsionen beschreibt.<br />
Mit der Publikation von 2005 untersuchen Liberman et al. 19 die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Vakuumbiopsie<br />
als Alternative zur chirurgischen Exzision. Auch hier benutzt sie eine Stanznadel von 9<br />
Gauge. Erstmals wird in dieser Arbeit das Problem der nichtreproduzierbaren Anreichung<br />
erwähnt. Es kommt hier bei 12,5 % der vorbeschriebenen Läsionen vor. Die Biopsie ist in<br />
96,9 % der Fälle erfolgreich, die Clipmarkierung in 94,5 %.<br />
Das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt bei 21,4 % und wird für verschiedene Indikationen<br />
differenziert angegeben, nämlich 45 % in der Abklärungsdiagnostik klinisch schwieriger Befundkonstellationen,<br />
27 % im präoperativen Staging, 25 % im follow-up und 19 % im high<br />
risk-Screening. Diskordante Ergebnisse durch unvollständige Punktionen ergeben sich in<br />
9,5 % der Fälle, die ADH-Unterschätzung liegt mit zwei von vier Fällen bei 50 %, die DCis-<br />
Unterschätzung mit einem von 13 Fällen bei 7,7 %. Die im <strong>MRT</strong> beschriebenen Auffälligkeiten<br />
lassen sich in 16,6 % durch die minimal invasive Intervention vollständig entfernen. Nach<br />
Berechnung der Autoren hat die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie in 77,9 % eine offene Exzision eingespart.<br />
Ausdrücklich wird in der Diskussion darauf hingewiesen, dass die neun diskordanten<br />
Biopsieergebnisse bei einem Operateur mit geringer Vorerfahrung vorkamen. Es kam in<br />
sechs Fällen zu Komplikationen, u.a. zweimal zu Komplettdurchstichen mit der Stanznadel<br />
auf die Gegenseite der Inzision. Liberman et al. erzielen deutliche kürze Op-Zeiten als in<br />
Europa. Dies wird auf die 9 G-Nadel statt einer 11 G-Nadel und die andere Organisation des<br />
Probeneinsammelns zurückgeführt.<br />
Lehman et al. 16 beschreiben die Erfahrung mit der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vakuumbiopsie an zwei<br />
weiteren US-amerikanischen Zentren. Die Nadelstärke, mit der 38 Läsionen bei 28 Frauen<br />
punktiert werden, wird in dieser Publikation nicht genannt. Auch das Problem der nichtreproduzierbaren<br />
Anreicherung wird in dieser Publikation nicht erwähnt, was den Verdacht auf ein<br />
selektiertes Patientenkollektiv unterstützt.<br />
Alle Biopsien sind technisch erfolgreich. Die ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt bei 36,8 %.<br />
03.08.2007 31
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Zwei von 14 Läsionen, d.h. 14,3 %, können vollständig entfernt werden. Die Methode kann<br />
technisch korrekt angewandt werden, die Zeitdauer für einen Eingriff liegt mit 50 Minuten<br />
deutlich über den von Liberman angegebenen 35 Minuten pro Eingriff.<br />
Hauth et al. 9 berichten von ersten Erfahrungen mit dem Einsatz des Vacora®-Vakuum-<br />
Biopsiesystems für <strong>MRT</strong>-sichtbare Mammaläsionen. 12 Frauen werden behandelt, sieben<br />
mit BI-RADS® 3-Läsionen und fünf mit BI-RADS® 4-Läsionen. Neun können ausgewertet<br />
werden, da sich drei primäre Anreicherungen zum Zeitpunkt der vorgesehenen Biopsie nicht<br />
wiederfinden lassen.<br />
Das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt mit 1 von 12 = 8,3 % recht niedrig, das mag daran<br />
liegen, dass hier auch Läsionen vom Typ BI-RADS® 3 zur Biopsie kamen. Die Dauer des<br />
Eingriffs wird mit 1,5 Stunden angegeben, eine Sedierung ist erforderlich. Ein Eingriff muss<br />
nach fünf Stanzen wegen Schmerzen abgebrochen werden, ein weiterer Abbruch erfolgt<br />
wegen Blutungen nach zehn Stanzen. Für 24 Stunden ist ein Thoraxkompressionsverband<br />
nötig, am Folgetag erfolgt ein <strong>MRT</strong> zur Verlaufskontrolle.<br />
Zusammenfassend lässt sich über diese vier Arbeiten sagen, dass der positive prädiktive<br />
Wert der diagnostischen <strong>MRT</strong> durchschnittlich bei 28,0 % liegt, wenn man die Arbeit von<br />
Hauth außer acht lässt. Wenig überzeugend erscheint die von Liberman gefundene Sensitivität<br />
der <strong>MRT</strong>-Biopsie von 75 %. Es sind unbedingt weitere Studien zur Abklärung der diagnostischen<br />
Genauigkeit dieser Methode nötig.<br />
7.3.1.3 Arbeiten aus der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Heywang-Köbrunner<br />
Die dritte und letzte Gruppe der darzustellenden Studien umfasst die Arbeiten aus der Arbeitsgruppe<br />
von Frau Professor Heywang-Köbrunner. Sie selbst tritt in diesen Publikationen<br />
jeweils an die letzte Stelle der Autoren, obwohl sie maßgeblich an der Entwicklung von <strong>MRT</strong>-<br />
Spulen für die MR-Mammographie beteiligt ist und auch die Geräteentwicklung zur <strong>MRT</strong><strong>gestützte</strong>n<br />
Biopsie in Zusammenarbeit mit der Firma Ethicon voranbringt.<br />
Extrahiert wurden fünf Arbeiten, zwei von Perlet, und drei von Viehweg, wobei die deutschen<br />
Autoren in allen fünf Arbeiten präsent sind und aus Dresden, Halle oder München kommen.<br />
Die Frage über wie viele verschiedene Patienten in diesen Publikationen berichtet wird, wurde<br />
Frau Professor Heywang-Köbrunner persönlich vorgelegt und ist bislang nicht beantwortet.<br />
Es ist allerdings zu vermuten, dass die Arbeit von Perlet et al. aus 2002 26 eine Subgruppe<br />
der Patienten beschreibt, über die auch in der Publikation von 2006 27 berichtet wird, so<br />
dass für die Einzeldarstellung auf letztere Publikation genauer eingegangen werden soll:<br />
Hier werden die Ergebnisse einer prospektiven Multicenterstudie mit Beteiligung des Klinikums<br />
Rechts der Isar und der Ludwig-Maximillians-Universtität München, der Martin-Luther-<br />
Universität Halle, des Sankt Jan Hospitals Brügge, der Universitätsklinik Malmö und des<br />
Hospital Lapeyronie Montpellier beschrieben. Insgesamt kamen 649 Läsionen bei 578 Patientinnen<br />
zur Abklärung, 538 Biopsien wurden tatsächlich durchgeführt. Die Raten nicht reproduzierbarer<br />
Anreicherungen belief sich auf 17,1 %. Der positive Prädiktionswert der diagnostischen<br />
<strong>MRT</strong> lag insgesamt bei 21,2 % und wird für verschiedene Indikationen gesondert<br />
aufgeführt: bei familiärer Belastung 27 %, bei positivem axillärem Lymphknoten 50 %,<br />
32<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
bei bekanntem ADH 30 %, bei bekanntem Karzinom für mit neoadjuvanter Chemotherapie<br />
vorbehandelte Befunde 100 %, zur exakten Lokalisierung 20 %, im präoperativen Staging<br />
36 % und bei bekanntem Karzinom der Gegenseite 23 % sowie zur Abklärung von Narben<br />
bei Rezidivverdacht 42 %. Der Anteil unvollständiger Punktionen belief sich auf 3,9 %, die<br />
Rate von ADH-Unterschätzungen lag mit 29,4 % sehr hoch. Es ist zu bedenken, dass all<br />
diese Befunde einer Nachresektion zugeführt werden müssen. Dem gegenüber zeigten sich<br />
DCis-Unterschätzungen lediglich bei 4,6 %. Vollständig entfernt werden konnten im <strong>MRT</strong><br />
sichtbare Läsionen in 15,2 % der Fälle. Die Biopsie war in 96 % erfolgreich, in 6,5 % ergaben<br />
sich Komplikationen. Es ist nach wie vor schwierig, 0 - 2 cm thoraxwandnah medial zu punktieren!<br />
Ebenfalls technisch problematisch ist die Intervention bei einer Brustdicke von weniger<br />
als 3 cm und limitierend für die Lagerung im Tomographen eine Adipositas permagna.<br />
Der Nutzen der <strong>MRT</strong> wird von den Autoren dieser Studie als indikationsabhängig beschrieben.<br />
Die drei Arbeiten von Viehweg et al. sind jeweils im Sinne einer retrospektiven Analyse angelegt.<br />
2002 41 werden die Abklärungsergebnisse für 280 auffällige Befunde bei 222 Frauen<br />
beschrieben, die eine <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Vakuumbiopsie mit einer 14 Gauge-Nadel erhielten.<br />
Dies steht im Widerspruch zu den beiden anderen Pubklikationen von 2006 40;42 , in denen<br />
durchgängig die Punktion mit 11 Gauge-Nadeln beschrieben wird. Die erstgenannte Publikation<br />
kommt auf einen ppW-Wert für die diagnostische <strong>MRT</strong> von 26 %. Die OP-Zeit liegt bei<br />
einer Stunde, in 16 % der Fälle ist eine Sedierung erforderlich, nach vier Stunden oder am<br />
Folgetag wird die Exzisionshöhle revidiert. Die Vorteile einer <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vakuumbiopsie<br />
werden von den Autoren plausibel dargelegt.<br />
In den beiden Arbeiten von 2006 ermöglicht die differenzierte Auswertung die Angabe positiver<br />
Prädikitonswerte nach Indikation. Die Publikation in der GebFra 42 beschreibt die Abklärung<br />
60 auffälliger Befunde bei 39 Patientinnen, in 12 % zeigt sich eine nicht reproduzierbare<br />
Anreicherung. Das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt insgesamt bei 23,3 %. Indikationsspezifisch<br />
ergibt sich für die Nachsorge hier ein Wert von 15 %, im präoperativen Staging<br />
16,7 %, zur Abklärung von Narben auf Rezidivverdacht 16,7 % und bei unklaren Befunden in<br />
der Nachsorge 43,7 %. Die Rate der DCis-Unterschätzungen liegt bei 14,3 %, Malignome<br />
aus BI-RADS® 3-Befunden zeigten sich in 6,7 % der hier untersuchten Läsionen. Dies ist die<br />
einzige Arbeit aus der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Heywang-Köbrunner, die das <strong>MRT</strong>-BI-<br />
RADS®-Lexikon explizit berücksichtigt.<br />
In der zweiten Publikation von 2006 40 wird über 83 zur Biopsie vorgesehene Läsionen bei<br />
familiärer Belastung berichtet. 74 Vakuumbiopsien werden tatsächlich durchgeführt. Der Anteil<br />
nichtreproduzierbarer Anreichungen liegt bei 10,3 %, das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong><br />
bei 21,7 %. Es ergibt sich eine Varianz, je nach dem ob zusätzlich noch weitere Aspekte zu<br />
berücksichtigen sind, z.B. 19 % nur bei familiärer Belastung, 27 % bei familiärer Belastung<br />
und präoperativen Staging und 50 % bei familiärer Belastung und Auffälligkeit in einer Mammographieebene,<br />
so dass die Autoren zu dem Fazit kommen, dass das ppW bei familiärer<br />
Belastung mit nicht genetischen Faktoren variiert.<br />
03.08.2007 33
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Zusammenfassend ist für diese Gruppe dargestellter Einzelstudien festzuhalten, dass die<br />
Rate nicht reproduzierbarer Anreicherungen bei durchschnittlich 13,1 % liegt (diesem Befund<br />
gehen Hefler et al. 10 in einer eigenen Untersuchung weiter nach. Diese Arbeit wird in der<br />
Diskussion vorgestellt). Das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt durchschnittlich bei 23,0 %.<br />
Es ergeben sich niedrigere Raten zwischen 1 und 3,9 % für unvollständige Punktionen bzw.<br />
Diskordanzen, aber relative hohe Raten für ADH-Unterschätzungen von durchschnittlich<br />
31,4 % aus zwei Studien. Die vollständige Entfernung der Läsion durch minimal invasive<br />
Intervention erscheint in durchschnittlich 17,6 % möglich. Da benigne Befunde durchgängig<br />
nur durch bildgebende Nachuntersuchungen weiterverfolgt wurden, kann zur diagnostischen<br />
Genauigkeit der Methode aus diesen Arbeiten keine weitere Angabe gemacht werden.<br />
34<br />
03.08.2007
Studie<br />
Land<br />
7.3.2 Zusammenfassende Darstellung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Die wesentlichen Befunde aus der Extraktion obengenannter Studien finden sich in der nachfolgenden Tabelle.<br />
Tabelle 2: Zusammenfassende Darstellung der Studien<br />
Design Methode Fallzahl<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Stanzbiopsien (core needle)<br />
Kuhl et al.,<br />
2001 12<br />
D<br />
Pfleiderer et al.,<br />
2003 33<br />
D<br />
Schneider et al.;<br />
2002 36<br />
D<br />
Schneider et al.,<br />
2002 35<br />
D<br />
prospektive<br />
Studie<br />
erste klin.<br />
Anwendung<br />
eines <strong>MRT</strong>-<br />
Biopsie-<br />
Systems<br />
retrospektive<br />
Analyse<br />
erste klin.<br />
Anwendung<br />
eines <strong>MRT</strong>-<br />
Biopsie-<br />
Systems<br />
<strong>MRT</strong>-core<br />
needle Biopsie,<br />
14 G<br />
ROBITOM I<br />
(Hochgeschwindigkeitsbiopsie<br />
im Ganzkörpertomographen),<br />
14 G<br />
<strong>MRT</strong>-core<br />
needle Biopsie,<br />
16 G<br />
Markierung bzw.<br />
Biopsie vorbeschriebener<br />
Herdbefunde<br />
„Doppelschussapparatur“,<br />
16 G<br />
78 Läsionen bei 59<br />
Frauen<br />
16 Patientinnen zur<br />
Biopsie<br />
1 zur interstitiellen<br />
Lasertherapie<br />
21 Läsionen bei 21<br />
Frauen<br />
28 Patientinnen zur<br />
Biopsie<br />
1 wegen Schmerzen<br />
nicht durchgeführt<br />
auffällig<br />
ohne<br />
Biopsie<br />
1/21 =<br />
4,8 %<br />
Abbruch<br />
wegen<br />
Schmerzen<br />
ppW der diagn. <strong>MRT</strong><br />
37,2 %<br />
unvollst.<br />
Punktion<br />
bzw. Diskordanz<br />
18/77 =<br />
23,4 %<br />
ADH- bzw.<br />
DCis-Unterschätzung<br />
vollst.<br />
Entfernung<br />
durch<br />
MiMi<br />
20,1 %<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
versch. techn. Schwierigkeiten<br />
Eigene Berechnung der Autoren<br />
zur diagn. Genauigkeit wegen<br />
Vernachlässigung diskordanter<br />
Befunde nicht belastbar!<br />
31,3 % 100 % (3/3) erste Erfahrungen<br />
38,1 %<br />
35,7 %<br />
vermutlich dieselben Pat. wie in<br />
der deutschen Publikation<br />
keine Angaben zur Sicherung der<br />
Punktathistologie<br />
03.08.2007 35
Studie<br />
Land<br />
Veltman et al.,<br />
2005 39<br />
NL<br />
36<br />
Design Methode Fallzahl<br />
retrospektive<br />
Analyse<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Vakuumbiopsien<br />
Liberman et al.,<br />
2003 20<br />
USA<br />
Liberman et al.,<br />
2005 19<br />
USA<br />
Lehman et al.,<br />
2005 16<br />
USA<br />
Hauth et al.,<br />
2005 9<br />
D<br />
kontrollierte<br />
Intervention<br />
retrospektive<br />
Analyse<br />
retrospektive<br />
Analyse<br />
prospektive<br />
Studie<br />
18 <strong>MRT</strong>-core<br />
needle Biopsien<br />
16 G<br />
(z.T. im Vergleich<br />
mit US-<br />
Bildgebung)<br />
23 Drahtmarkierungen<br />
unter<br />
<strong>MRT</strong><br />
<strong>MRT</strong>-VB, 9 G<br />
Clipmarkierung<br />
und chirurg.<br />
Exzision<br />
<strong>MRT</strong>-VB als<br />
Alternative zur<br />
chirurg. Exzision,<br />
9 G<br />
<strong>MRT</strong>-VB<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
Vacora®-<br />
System, 11 G<br />
41 Interventionen an<br />
35 Läsionen bei 32<br />
Frauen<br />
27 Läsionen bei 19<br />
Frauen<br />
112 Läsionen bei<br />
106 Frauen<br />
38 Läsionen bei 28<br />
Frauen<br />
12 Läsionen<br />
bei 12 Frauen,<br />
9 ausgewertet<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
auffällig<br />
ohne<br />
Biopsie<br />
2/20 =<br />
10 %<br />
(hier<br />
techn.<br />
Problem,<br />
Herd<br />
nicht<br />
erreichbar)<br />
12,5 %<br />
ppW der diagn. <strong>MRT</strong><br />
n. Biopsie 5 %<br />
n. Drahtmarkierung 8,7 %<br />
25,9 %<br />
Sens <strong>MRT</strong>-VB = 75 %<br />
Spez <strong>MRT</strong>-VB = 94,7 %<br />
ppW = 85,7 %<br />
npW = 90 %<br />
Prävalenz = 29,6 %<br />
21,4 %, n. Indikation:<br />
Abklärungsdiagn. 45 %<br />
präoperatives Stg. 27 %<br />
Follow-up 25 %<br />
high risk screening 19 %<br />
36,8 %<br />
03.08.2007<br />
unvollst.<br />
Punktion<br />
bzw. Diskordanz<br />
9/18 =<br />
50 %<br />
9,5 %<br />
25 % 8,3 % 11,1 %<br />
ADH- bzw.<br />
DCis-Unterschätzung<br />
DCis Unterschätzung<br />
1/20 = 5 %<br />
ADH-Unterschätzung<br />
2/4 = 50 %<br />
DCis Unterschätzung<br />
1/13 = 7,7 %<br />
ADH-Unterschätzung<br />
1/2 = 50 %<br />
DCis Unterschätzung<br />
1/4 = 25 %<br />
vollst.<br />
Entfernung<br />
durch<br />
MiMi<br />
1/7 =<br />
14,3 %<br />
16,6 %<br />
14,3 %<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
geringe Trefferquote<br />
Biopsie in 95 % erfolgreich, Clipmarkierung<br />
in 96 % erfolgreich<br />
durchschnittl. max. Entf. zwischen<br />
Clip und Markierungsdraht = 0,6<br />
cm (01 - 4,1! cm)<br />
Clip in situ in Präparatradiographie<br />
in 96 %<br />
Sensitivität mit 75 % nicht überzeugend!<br />
eingesparte offene Exzisionen:<br />
74/95 = 77,9 %<br />
kleine Fallzahl, Verd. auf selektierte<br />
Patienten, da keinerlei Anreicherungsproblem<br />
enthält Tabelle über 17 frühere<br />
Publikationen<br />
BI-RADS® 3 zur Biopsie?<br />
Dauer des Eingriffs: 1,5 h<br />
Sedierung erforderlich
Studie<br />
Land<br />
Design Methode Fallzahl<br />
Arbeiten aus der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Heywang-Köbrunner<br />
Perlet et al.,<br />
2002 28<br />
D (2 Zentren der<br />
Multicenterstudie)<br />
Perlet et al.,<br />
2006 27<br />
D, B, S, F<br />
Viehweg et al.,<br />
2002 41<br />
D<br />
Viehweg et al.,<br />
2006 42<br />
D<br />
retrospektive<br />
Auswertung<br />
prospektive<br />
Multicenterstudie<br />
retrospektive<br />
Auswertung<br />
retrospektive<br />
Auswertung<br />
<strong>MRT</strong>-Vbiopsie,<br />
11 G<br />
<strong>MRT</strong>-Vbiopsie,<br />
11 G<br />
<strong>MRT</strong>-VB, 14 G<br />
<strong>MRT</strong>-VB, 11 G<br />
254 Läsionen bei<br />
223 Patientinnen<br />
4/1998 - 3/2000, 206<br />
biopsiert<br />
649 Läsionen bei<br />
578 Patientinnen,<br />
538 Biopsien durchgeführt<br />
280 auffällige Befunde<br />
bei<br />
222 Frauen,<br />
277 Läsionen mit<br />
repräsentativer<br />
Biopsie<br />
60 auffällige Befunde<br />
bei<br />
39 Patientinnen,<br />
53 Herde mit reproduzierbarerAnreicherung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
auffällig<br />
ohne<br />
Biopsie<br />
ppW der diagn. <strong>MRT</strong><br />
18,8 % 20,1 % 2 %<br />
17,1 %<br />
12 %<br />
21,2 % n. Indikation:<br />
fam . Bel.: 27 %<br />
ax. LK. pos: 50 %<br />
bek. ADH: 30 %<br />
bekanntes Ca:<br />
neoadj. CT: 100 %<br />
exakt Lok: 20,0 %<br />
präop. Staging: 36 %<br />
Ca kontralat. 23 %<br />
Narben: 42 %<br />
unvollst.<br />
Punktion<br />
bzw. Diskordanz<br />
3,9 %<br />
26 % 1 %<br />
23,3 % n. Indikation:<br />
Nachsorge: 15 %<br />
präop. Staging: 16,7 %<br />
Narbe: 16,7 %<br />
unklar: 43,7 %<br />
2 %<br />
ADH- bzw.<br />
DCis-Unterschätzung <br />
ADH-Unterschätzung<br />
14,3 %<br />
ADH-Unterschätzung<br />
29,4 %<br />
DCis-Unterschätzung<br />
4,6 %<br />
DCis-Unterschätzung<br />
14,3 %<br />
vollst.<br />
Entfernung<br />
durch<br />
MiMi<br />
19,6 %<br />
15,2 %<br />
18,8 %<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
repräsentative Probenentnahme in<br />
92 %<br />
erfolgreiche Biopsie in 96 %<br />
6,5 % Komplikationen<br />
techn. Grenzen der Punktion:<br />
thoraxwandnahe Läsionen, Brustdicke<br />
< 3 cm, Adipositas (Lagerung)<br />
OP-Zeit ~ 1h, 16 % mit Sedierung<br />
Revision n. 4h oder am Folgetag<br />
Malignom n. BI-RADS® 3: 6,7 %<br />
Problem der nichtreproduzierbaren<br />
Anreicherung<br />
03.08.2007 37
Studie<br />
Land<br />
Viehweg et al.,<br />
2006 40<br />
D<br />
38<br />
Design Methode Fallzahl<br />
retrospektive<br />
Anlayse<br />
<strong>MRT</strong>-VB (11 G)<br />
oder Drahtmarkierung<br />
97 Läsionen : 83 zur<br />
Biopsie, 14 zur<br />
Drahtmarkierung<br />
vorgesehen<br />
87 Prozeduren an<br />
56 Pat. mit fam.<br />
Belastung: 74 VB,<br />
13 Drahtmarkierungen<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
auffällig<br />
ohne<br />
Biopsie<br />
10,3 %<br />
ppW der diagn. <strong>MRT</strong><br />
21,7 %, n. Indikation:<br />
nur fam. Belastung: 19 %<br />
fam. Belastung u. präoperatives<br />
Staging: 27 %<br />
fam. Belastung u. Auffälligkeit<br />
in 1 Mammographieebene:<br />
50 %<br />
03.08.2007<br />
unvollst.<br />
Punktion<br />
bzw. Diskordanz<br />
ADH- bzw.<br />
DCis-Unterschätzung <br />
ADH-Unterschätzung<br />
1/3 = 33,3 %<br />
vollst.<br />
Entfernung<br />
durch<br />
MiMi<br />
19 %<br />
offene Fragen / Bemerkungen
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Bei Vergleich der Ergebnisse aus <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Stanzbiopsien und <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vakuumbiopsien<br />
fällt auf, dass das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> mit der Stanzbiopsie um etwa<br />
10 %-Punkte höher zu liegen scheint als nach Vakuumbiopsie. Dies ist um so verwunderlicher<br />
als bei der core needle Biopsie durchgängig dünnere Nadelstärken verwandt wurden.<br />
Allein die Arbeit von Liberman et al. (2003) 20 ermöglicht Aussagen zur Treffsicherheit, da nur<br />
in dieser Studie alle biopsierten Läsionen einer konsequenten chirurgischen Nachresektion<br />
unterzogen werden. Die dabei erzielte Sensitivität von 75 % überzeugt nicht. Eine differenzierte<br />
Bewertung der positiven Prädikitonswerte der diagnostischen <strong>MRT</strong> nach Indikation<br />
erlauben die Arbeiten von Liberman et al. (2005) 19 sowie Perlet et al. (2006) 27 und die beiden<br />
Arbeiten von Viehweg et al. (2006) 40;42 . Demnach ergibt sich der höchste Wert von 100 % bei<br />
bereits bekanntem Karzinom, das neoadjuvant mit einer Chemotherapie vorbehandelt wurde.<br />
Für die Indikation eines positiven axillären Lymphknotens ergibt sich eine Malignitätsrate von<br />
50 %, bei Abklärung unklarer Befunde ein durchschnittlicher Wert von 44,4 %. Das präoperative<br />
Staging hat einen durchschnittlichen ppW-Wert von 26,6 %, die Abklärung von Narben<br />
einen von 29,4 %, die Abklärung eines bekannten ADH’s von 30 %. Bei bekanntem Karzinom<br />
der Gegenseite ergibt sich ein ppW-Wert von 23 %, die exakte Lokalisation bei bekanntem<br />
Karzinom wird mit 20 % bewertet. Ebenfalls einen ppW-Wert von 20 % erzielt die Anwendung<br />
der <strong>MRT</strong> <strong>gestützte</strong>n <strong>Mammabiopsie</strong> in der Nachsorge und für die Abklärung im<br />
high risk-Screening bei familiärer Belastung resultiert ein Wert von durchschnittlich 22,5 %.<br />
7.3.3 Bewertung potentiell neuer Indikationen der Magnetresonanzmammographie<br />
in Kontextdokumenten<br />
An dieser Stelle sollen die wesentlichen Ergebnisse der unter 6.1.3 gefundenen Ausarbeitungen<br />
referiert werden.<br />
Die Blue Cross and Blue Shield Association untersucht nach einem systematisch dargelegten<br />
EbM – Verfahren den Einsatz der Magnetresonanz-Mammographie in vier unterschiedlichen<br />
Indikationen.<br />
Das Dokument von Dezember 2003 2 beschäftigt sich mit der Anwendung im Screening bei<br />
familiärer Belastung (nachgewiesen durch BRCA 1 oder 2 Mutationen an den untersuchten<br />
Frauen selbst oder in deren Verwandtschaft sowie nachweislicher Brustkrebsfälle bei<br />
erstgradig Familienangehörigen). Die Untersuchung vergleicht die Sensitivität bzw. Spezifität<br />
der Magnetresonanztomographie gegen die mammographische Bildgebung. Dazu finden<br />
sich nach Recherche zwei veröffentliche Studien und zwei Abstracts. Eindeutig zeigt sich die<br />
bessere Sensitivität aber schlechtere Spezifität der Magnetresonanztomographie gegenüber<br />
der mammographischen Bildgebung, was einen höheren Anteil falsch-positiver Befunde im<br />
MRM-Screening zur Folge hat. In den beiden veröffentlichten Studien gab es zusammen nur<br />
15 Karzinomfälle. Die Magnetresonanztomographie hat 100% davon detektiert, die Mammographie<br />
33%. Die Autoren dieses HTA-Berichts sehen den Nutzen der Magnetresonanztomographie<br />
in dieser Indikation aufgrund dieser Datenlage als belegt an.<br />
03.08.2007 39
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Das zweite Dokument aus derselben Institution vom April 2004 3 beschäftigt sich mit dem<br />
Einsatz der Magnetresonanztomographie, zusätzlich zur konventionellen Diagnostik für die<br />
Primär- oder Rezidiv-Diagnostik und unterscheidet vier mögliche Anwendungsfälle, die einzeln<br />
mit dazugehöriger Datenlage bewertet werden, nämlich:<br />
1. Eingeschränkte Beurteilbarkeit der Mammographie, z.B. dichte Brust. Hier fanden<br />
sich zwar 8 Studien, diese erlauben aber keine Aussage zur Wirksamkeit von MRM,<br />
weder in der Primärdiagnostik noch in der Rezidivdiagnostik, zumal die 7 für letzteren<br />
Anwendungsfall gefundenen Studien die Ergebnisse nicht nach Indikationen aufgeschlüsselt<br />
darstellen.<br />
2. Positiver axilärer Lymphknoten, Primärtumorsuche. Es finden sich keine randomisiert<br />
kontrollierten Studien zu dieser Fragestellung, die Datenlage ist dünn. Dieser Subgruppe<br />
der Brustkrebspatientinnen werden weniger als 1% aller Brustkrebsfälle zugerechnet.<br />
Insgesamt ließen sich 6 Studien identifizieren, demnach lag die Sensitivität<br />
der MRM durchschnittlich bei 94%, der negative Prädiktionswert zwischen 94 und<br />
100%, die Spezifität ebenfalls zwischen 94 und 100%. Es ergaben sich zu 8% falschpositive<br />
Befunde, zu 6% falsch-negative Befunde, der positive Prädiktionswert lag<br />
über 90%. Magnetresonanztomographie identifizierte ein primäres Brustkarzinom in<br />
68 von 113 Patienten, also in 60% der Fälle, in 32 bis 61% ließ sich eine Mastektomie<br />
vermeiden. Die Autoren schätzen den Nutzen der Magnetresonanztomographie<br />
für diese Indikation als positiv ein.<br />
3. Anwendung der Magnetresonanztomographie zum follow-up aus der konventionellen<br />
Diagnostik bei geringgradig auffälligen Befunden. Es fanden sich keine Studien von<br />
hohem Evidenzniveau in dieser Indikation zur Primärdiagnostik. Für die Anwendung<br />
in Fällen der Rezidiv-Diagnostik standen 5 Studien zur Verfügung, von denen 4 retrospektiv<br />
und zwar ausschließlich an Patientinnen nach brusterhaltender Therapie<br />
durchgeführt wurden. Die Sensitivität im MRM lag bei 100%, der negative Prädiktionswert<br />
ebenfalls bei 100% und der positive Prädiktionswert schwankte zwischen 52<br />
und 83% bei einer Rezidivprävalenz von 9 bis 16%. Es werden weitere Studien zur<br />
Bestätigung dieser Befunde für erforderlich gehalten.<br />
4. Abklärung einer verdächtigen Läsion per MRM, um eine Biopsie zu vermeiden. In<br />
dieser Konstellation fanden sich 7 größere prospektive Studien zur Anwendung in der<br />
Primärdiagnostik sowie 6 prospektive und 4 retrospektive Studien zur Anwendung in<br />
der Rezidivdiagnostik. Die meisten der zitierten Arbeiten enthalten Angaben zu tastbaren<br />
und nicht tastbaren Herden. Zur Primärdiagnostik ergab sich eine Sensitivität<br />
von 91 bis 99%, ein negativer Prädiktionswert zwischen 56 und 99%, eine Spezifität<br />
von 31 bis 91%. In der Rezidivdiagnostik lagen diese Werte mit einer Sensitivität von<br />
91 bis 100%, einem negativen Prädiktionswert von 67 bis 100% und einer Spezifität<br />
von 67 bis 100% bei einer Rezidivprävalenz von 14 bis 100% in ähnlicher Größenordnung.<br />
Die Schlussfolgerung der Autoren lautet, dass die <strong>MRT</strong> in dieser klinischen<br />
Situation eher mehr schadet als nutzt.<br />
Das dritte HTA Dokument von September 2004 4 untersucht die Wirksamkeit der MRM beim<br />
lokal fortgeschrittenen Tumor einerseits zur exakten Bestimmung der Tumorgröße vor der<br />
40<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
brusterhaltenden Operation und andererseits zur Verlaufskontrolle unter Chemotherapie. Es<br />
fanden sich 18 Studien zum vorher / nachher-Größenvergleich vor der Operation. Die Sensitivität<br />
lag mit 90 bis 100% relativ hoch, die Spezifität mit 50 bis 100% erwartungsgemäß<br />
niedriger. 5 Studien verglichen den <strong>MRT</strong>- mit dem pathologischen Befund. In 57 bis 97% der<br />
Fälle wurde mit der <strong>MRT</strong> die richtige Tumorgröße ermittelt. Eine Brustwandbeteiligung konnte<br />
mit je 100% Sensitivität und Spezifität durch eine <strong>MRT</strong> besser beurteilt werden als in der<br />
Mammographie. Hier lag die Sensitivität bei 90% und die Spezifität bei nur 57%.<br />
Die 6 Studien zur Verlaufskontrolle unter Chemotherapie erlauben keine zuverlässige Vorhersage<br />
zum Response, folglich können die Autoren der <strong>MRT</strong> nur für die Tumorgrößenbestimmung<br />
vor der brusterhaltenden Operation einen Nutzen zubilligen.<br />
Die vierte und letzte Ausarbeitung der Blue Cross and Blue Shield Association 5 beschäftigt<br />
sich mit der Anwendung des <strong>MRT</strong> im präoperativen Staging, wobei hier Stadien I oder II, T0-<br />
1, N0-1, M0 betrachtet wurden. Auch dieses Dokument ist von September 2004. Zunächst<br />
stellen die Autoren fest, dass für die Therapientscheidung über ein brusterhaltendes Vorgehen<br />
bei Einsatz der MRM in dieser Indikation auch eine <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie zur Verfügung<br />
stehen sollte. Der Nachweis eines multifokalen Wachstums ist wichtig für die Schnittführung,<br />
denn die meisten Rezidive liegen im Schnittrand des Primäreingriffs. Sorgfältig designte,<br />
randomisierte, kontrollierte Studien gibt es zu dieser Fragestellung nicht. 18 Studien<br />
befassen sich mit der Frage, ob multizentrisches Wachstum präoperativ zu erkennen ist.<br />
Aufgrund der besseren Sensitivität der Magnetresonanztomographie sollten 2 bis 15% der<br />
für eine brusterhaltende Therapie vorgesehenen Frauen besser mastektomiert werden. Da<br />
der positive Prädiktionswert der Magnetresonanztomographie zwischen 50 und 100%<br />
schwankt, sind Biopsien zur Entscheidung nötig. Es kann auch Konstellationen geben, für<br />
die sich aufgrund eines falsch-positiven <strong>MRT</strong>-Befundes ein Schaden durch Mastektomie<br />
bewirken ließe. Insgesamt wird die vorhandene Evidenz als unzureichend erachtet, um die<br />
Auswirkung einer Magnetresonanztomographie in dieser Indikation einschätzen zu können.<br />
Das Institute for Clinical Systems Improvement legt im Dezember 2003 22 einen HTA-Bericht<br />
zur Magnetresonanztomographie als diagnostische Maßnahme vor und kommt zusammenfassend<br />
zu folgenden Ergebnissen:<br />
1. Die Methode ist zum Screening nicht geeignet.<br />
2. Ihre Sensitivität liegt zwischen 93 und 100%, die Spezifität zwischen 37 und 96%.<br />
3. Zwei Studien zeigen, dass im <strong>MRT</strong> die Tumorgröße nach Chemotherapie zu 97 bis<br />
100% korrekt eingeschätzt wird.<br />
4. Die Anwendung zum Screening bei familiärer Belastung wird derzeit erforscht.<br />
5. Die Sensitivität zum Erkennen einer Implantatruptur liegt bei 78 bis 87%, die Spezifität<br />
hier bei 76 bis 91%.<br />
6. Die Methode ist nützlich zur Abklärung von Problemkonstellationen.<br />
7. Es handelt sich um eine sichere Prozedur. Je nach Indikation ergeben sich 4 bis 63%<br />
falsch-positive, 0 bis 50% falsch-negative Befunde und<br />
03.08.2007 41
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
8. eine MRM sollte nur da durchgeführt werden, wo eine <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie ebenfalls<br />
möglich ist.<br />
Der letzte hier referierte systematische Review stammt aus der HTA-Institution von Australien<br />
und Neuseeland und wurde im Mai 2004 23 veröffentlicht. Es geht um das Screening bei<br />
familiärer Belastung. Die Autoren kommen zu folgenden Schlussfolgerungen:<br />
Die Prävalenz für diese Konstellation liegt in Australien unter 1% der weiblichen Bevölkerung.<br />
Es wurden 6 Studien mit Angaben zur Sensitivität und Spezifität identifiziert (u.a. auch<br />
die beiden Quellen, mit denen sich Blue Cross / Blue Shield zu dieser Fragestellung beschäftigt<br />
hatte). Demnach liegt die Sensitivität für die Magnetresonanztomographie bei 71 bis<br />
100%, für die Mammographie bei 33 bis 43%, die Spezifität für die Magnetresonanztomographie<br />
bei 88 bis 95%, für die Mammographie bei 94 bis 100%. Wieder lässt sich die bessere<br />
Sensitivität der Magnetresonanztomographie mit Daten belegen. Die Mammographie stößt<br />
bei den jungen Frauen mit dichten Brüsten bekanntlich an Grenzen der Gewebeauflösung.<br />
Es konnten falsch-positive Raten von 5 bis 9% für die Magnetresonanztomographie und von<br />
0,5 bis 7% für die Mammographie ermittelt werden, falsch-negative Raten von 0 bis 4% für<br />
die Magnetresonanztomographie und 57 bis 67% für die Mammographie. Die Notwendigkeit<br />
zur Wiederholungsuntersuchung ergab sich in 10% nach <strong>MRT</strong>-Untersuchung und in 4%<br />
nach Mammographie. Die Autoren verweisen auf eine Schätzung des Britischen National<br />
Health Service hinsichtlich der Kosten für ein gezieltes <strong>MRT</strong>-Screening von 350 ₤ pro Patientin<br />
im Jahr, so dass für einen entdeckten Karzinomfall per <strong>MRT</strong> eine Summe von 13.700 ₤,<br />
bei herkömmlicher Darstellung im Mammographie-Screening mit 5 bis 8.000 ₤ angesetzt<br />
werden müssen. Insgesamt wären die Fallzahlen der bislang vorliegenden Studien zu klein,<br />
um sichere Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />
Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass aus diesen HTA-Untersuchungen keine<br />
Indikationen bestätigt werden konnten, die nicht auch im Beschluss des Bundesausschusses<br />
Ärzte/Krankenkassen von 2001 für erforderlich gehalten wurden. Dies korrespondiert mit den<br />
aus den Studien errechneten ppW-Werten der diagnostischen MRM für einzelne Indikationen,<br />
wie im Text nach der Tabelle ausgeführt wird. Hier ergeben sich ppW-Werte von 44,4<br />
bzw. 50% für die zugelassenen Indikationen und solche zwischen 20 und 30% für nichtzugelassene<br />
Indikationen.<br />
Bemerkenswert ist, dass sich hinsichtlich der Einschätzung zur Anwendung der <strong>MRT</strong> im<br />
Screening bei familiärer Belastung unterschiedliche Positionen ergeben: während Blue<br />
Cross/Blue Shield mit 2 Studien den Nutzen als belegt ansieht, entscheidet die Australische<br />
HTA-Organisation sich nach Bearbeitung von 6 Studien aufgrund der kleinen Fallzahlen,<br />
über die berichtet wird, abwartend.<br />
42<br />
03.08.2007
8. Diskussion<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Zur Vergleichbarkeit der MRM-Befunde hat das American College of Radiology die Entwicklung<br />
eines <strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikons in Angriff genommen. Der erste Entwurf dazu wurde<br />
1998 vorgelegt. Von 1998 bis 2002 erfolgte die Evaluation des Konzepts hinsichtlich Reproduzierbarkeit.<br />
An diesen Studien hat sich auch Laura Liberman beteiligt und 2002 21 eine<br />
retrospektive Validierungsstudie zur Klassifikation der MRM-Bildgebung vorgelegt.<br />
Dazu wurden 100 Läsionen bei 97 Frauen drahtmarkiert und einer offenen Biopsie zugeführt.<br />
In der histologischen Aufarbeitung ergaben sich 25 maligne Befunde (13 duktale Karzinomata<br />
in situ und 12 invasive Karzinome), 22 high risk-Konstellationen und 53 benigne Histologien.<br />
Die ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> lag bei 25 %. Von 100 auffälligen Befunden waren<br />
60 Herde, 40 nicht raumfordernde Enhancements. Bei den Herdbefunden ergaben sich mehr<br />
infiltrierende Karzinome, bei den nicht raumforderndenden Enhancements mehr duktale Karzinomata<br />
in situ. Für die Morphologie von Herdbefunden zeigten sich ppW-Werte von 80 %<br />
für einen spikulierten Rand (p = 0,01 im Vergleich zu Fällen ohne dieses Merkmal), 40 % für<br />
eine Randanreicherung und 32 % für einen unregelmäßigen Umriss. Die ppW’s für die Morphologie<br />
der nichtraumfordernden Enhancements lagen bei 67 % für eine segmentale Anreicherung<br />
und 31 % für gruppierte lineare und duktale Anreicherungen (p = 0,01 im Vergleich<br />
zu Fällen ohne dieses Merkmal). Was den positiven Prädiktionswert für die Kinetik der Anreicherung<br />
angeht, so zeigte sich eine Malignitätsrate von 29 % bei Washout (p< 0,01 im Vergleich<br />
zu Fällen ohne dieses Merkmal). Bei den untersuchten BI-RADS®-Kategorien ergab<br />
sich eine Malignitätsrate von 19 % für BI-RADS® 4-Befunde und 67 % für BI-RADS® 5-<br />
Befunde. Hinsichtlich der Herdgröße, ob dieser größer oder kleiner 1 cm beschrieben wurde,<br />
ergab sich kein prognostischer Wert. Abschließend kommen die Autoren zur Erkenntnis, das<br />
weitere Validierungsstudien erforderlich sind mit größeren Fallzahlen, der Evaluation benigner<br />
Befundkategorien, Bestimmung des Kappawertes, wenn mehrere Befunder ein Untersuchungsergebnis<br />
beurteilen, Angaben zur quantitativen Kinetik und der morphologischen<br />
Analyse.<br />
Unabhängig von der Umsetzung dieser Forderung hat das American College of Radiology<br />
die bisher zusammengetragenen Ergebnisse in einer ersten Ausgabe des ACR BI-RADS®-<br />
MRM veröffentlicht, dessen deutsche Übersetzung bei Thieme 2006 erschienen ist (herausgegeben<br />
von Prof. Fischer, Göttingen, und Prof. Helbich, Wien). Letztlich werden 6 BI-<br />
RADS®-Kategorien zur standardisierten Befundbeschreibung vorgeschlagen,<br />
0 = weitere Bildgebung erforderlich<br />
1 = keine pathologische Anreicherung<br />
2 = benigne Anreicherung<br />
3 = wahrscheinlich benigne, zügige Verlaufskontrolle<br />
4 = verdächtig<br />
5 = hoch verdächtig auf Malignität<br />
6 = Status nach Biopsie, gesicherte Malignität, zusätzliche Darstellung durchdie<br />
<strong>MRT</strong>.<br />
03.08.2007 43
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Durch die Anwendung einer einheitlichen standardisierten Befundbeschreibung könnten Befunde<br />
verschiedener Untersuchergruppen besser verglichen werden und Aussagen zur Methodenevaluation<br />
besser zusammengefasst werden.<br />
Wenn man nun nachsieht, welche von der von uns extrahierten Publikationen explizit die<br />
Befunderhebung der diagnostischen <strong>MRT</strong> mit der MRM-BI-RADS®-Nomenklatur vornehmen,<br />
so sind dies nur 6 von 14 Studien. Auch die große europäische Multicenterstudie über die<br />
Perlet et al. (2006) 27 berichten, bezieht sich nicht auf diesen Standard.<br />
Das nächste Problem ergibt sich nun für die Frage, welche MRM-BI-RADS®-Kategorien überhaupt<br />
einer Biopsie zugeführt werden sollten. Für die MRM-BI-RADS®-Kategorie 4 ist<br />
dies unstrittig. Für die MRM-BI-RADS®-Kategorien 5 oder 3 wird diese Frage wie auch zuvor<br />
schon für die mammographischen BI-RADS®-Kategorien kontrovers diskutiert. Für Fälle der<br />
MRM-BI-RADS®-Kategorie 5 wäre zu eruieren, ob eine bioptische Abklärung tatsächlich<br />
einen operativen Eingriff einspart. Dies hängt, wie Liberman et al. (2002) 18 in ihrem Übersichtsartikel<br />
„Percutaneous Imaging-Guided Core Breast Biopsy“ darlegen, vom operativen<br />
Prozedere ab, explizit von der Fragestellung, ob eine Schnellschnitt- oder Gefrierschnittbeurteilung<br />
intraoperativ möglich ist.<br />
Was Herde der Kategorie 3 angeht, so wären deren Merkmale genauer zu beschreiben, für<br />
die eine Biopsie nützlich sein könnte. Im Vergleich zur Malignomrate der BI-RADS® 3-<br />
Befunde aus mammographischer Bildgebung, die ein Karzinomrisiko von nur 0,5 – 2 % aufweisen,<br />
scheint die Malignomrate der MRM-BI-RADS® 3-Befunde etwas höher zu liegen -<br />
nach den Angaben der hier ausgewerteten Studien in der Größenordnung von 6 – 8 %. Vielleicht<br />
lassen sich künftig die verdächtigen Merkmale besser erfassen, so dass diese Befunde<br />
doch der MRM-BI-RADS®-Kategorie 4 zugeordnet werden können.<br />
Aber nicht nur die Auswahl zu biopsierender Herde variiert über die einzelnen Studien, sondern<br />
auch der Einsatz der angewandten Technik - dies nicht nur hinsichtlich der Biopsieart,<br />
ob man nun eine Stanzbiopsie (core needle) oder eine Vakuumbiopsie durchführt, es kommen<br />
auch sehr unterschiedliche Geräte mit unterschiedlichem Erfolg bzw. unterschiedlichen<br />
Schwierigkeiten bei Durchführung der Biopsie zum Einsatz. Bislang ist keines dieser Geräte<br />
mit einer entsprechenden CE-Kennzeichnung zertifiziert; das Medizinproduktegesetz verlangt<br />
eine solche Kennzeichnung oder ein Konformitätsbewertungsverfahren zwingend als<br />
Voraussetzung für das erstmalige Inverkehrbringen neuer Apparate.<br />
Des weiteren variiert die Nadelstärke von 9 bis 16 Gauge, wobei zu berücksichtigen ist, dass<br />
unterschiedliche Hersteller die Nadeldurchmesser trotz einheitlicher Gaugegröße darüber<br />
hinaus auch unterschiedlich angeben. Deshalb sei beispielhaft die Größenbezeichnung von<br />
B & S aufgeführt, nach der 9 Gauge-Nadeln einen Durchmesser von 3,75 mm und 16 Gauge-Nadeln<br />
einen solchen von 1,65 mm aufweisen. Je nach Anzahl der Stanzzylinder werden<br />
somit sehr unterschiedliche Gewebevolumina gewonnen. Davon aber ist die Genauigkeit der<br />
histologischen Diagnose entscheidend abhängig.<br />
Eine zusätzliche technische Schwierigkeit ergibt sich durch die Verwendung gardoliniumhaltiger<br />
Kernspinkontrastmittel. Wie aktuell im Ärzteblatt am 27.12.2006 25 publiziert, hat die amerikanische<br />
Zulassungsbehörde FDA inzwischen 90 von 215 in einem Register erfassten<br />
Krankengeschichten von Patienten mit NSF/NFD, das heißt „Nephrogenic Systemic Fibrosis<br />
44<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
bzw. Nephrogenic Fibrosing Dermatopathy“ recherchieren können, bei denen diese Erkrankung<br />
durch die Gabe eines gardoliniumhaltigen Kontrastmittels ausgelöst wurde. Es handelt<br />
sich um Patienten mit Nierenversagen und Azidose, bei denen gadoliniumhaltige Kontrastmittel<br />
eine systemische Vermehrung des Bindegewebes auslösen, die wiederum Kontrakturen<br />
induzieren und letztlich tödlich verlaufen kann. Hier wäre für die Zukunft der Ausschluss<br />
einer Niereninsuffizienz zu fordern für alle Patienten, die ein gardolinumhaltiges Kontrastmittel<br />
zur MRM erhalten sollen.<br />
Auf das Problem der nichtreproduzierbaren Anreicherung zum Zeitpunkt der Biopsie gehen<br />
Hefler et al. 10 aus der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Heywang-Köbrunner mit einer eigenen<br />
Veröffentlichung ein. Von den 291 vorgesehen Biopsien aus zwei Zentren der Multicenter-<br />
Studie fanden 37 nicht statt. Mit einem lost of follow-up von 6 wurden 31 dieser Patientinnen<br />
nachuntersucht. 25 Läsionen zeigten keine weitere Anreicherung, vier konnten die Anreicherung<br />
ohne Kompression wieder darstellen, in der Biopsie erwiesen sich zwei als benigne und<br />
die beiden anderen als invasive Karzinome. Zwei Läsionen wurden nativ biopsiert, eine war<br />
benigne, eine ein invasives Karzinom.<br />
Als Ursachen für die nichtreproduzierbare Anreicherung fanden sich hormonelle Schwankungen,<br />
insbesondere in der ersten oder vierten Zykluswoche und unter HRT. Die Autoren<br />
schlagen vor, Patientinnen mit dieser Problematik kurzfristig wieder ein zu bestellen zur <strong>MRT</strong><br />
ohne Kompression. Wesentlich sei, dass nur solche Institutionen die <strong>MRT</strong> durchführten, die<br />
auch eine <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie anbieten können.<br />
Zur Treffsicherheit der Biopsie macht nur die Arbeit von Liberman et al. aus 2003 20 eine<br />
substantielle Aussage. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt lässt sich aus der Arbeit von<br />
Wallace et al. 43 ableiten. Die Autoren gehen der Frage nach, wie der Befund eines freien<br />
Schnittrandes mit Patientendaten und Merkmalen der Bildgebung aus der <strong>MRT</strong>-<br />
Mammographie korreliert. Dabei wird die Abgrenzung der pathologischen Anreicherung als<br />
spezifisches Problem der MRI dargestellt. In ihrer Untersuchung geht die Autorin den statistisch<br />
signifikanten Merkmalen für die Notwendigkeit einer Nachresektion bei 26 Patientinnen<br />
mit Drahtmarkierung zur Abgrenzung des Anreicherungsareals nach. Fünf der 26 Patientinnen<br />
hatten einen benignen Befund in der Histologie, 21 hatten ein Karzinom, 12 mit freiem<br />
Schnittrand und 9 nicht. Bei diesen war also eine Nachresektion erforderlich.<br />
Die durchschnittliche Größe einer Läsion im <strong>MRT</strong> lag bei einem Durchmesser von 3,5 cm,<br />
bei benignen Befunden von 2,4 cm. Die neun Krebspatientinnen mit Nachresektion hatten<br />
einen <strong>MRT</strong>-Befund mit 4,8 cm Durchmesser, die 12 mit freien Schnitträndern einen von<br />
2,9 cm. Die entsprechenden Maße nach histologischem Befund lagen für jene mit Nachresektion<br />
bei 4,6 cm und für die mit freiem Schnittrand bei 1,2 cm. Die <strong>MRT</strong> zeigt also ein größeres<br />
Ausmaß der Tumorausdehnung als die Histologie. Die Autoren plädieren nun dafür,<br />
die gesamte Anreicherungszone in die Exzision einzubeziehen. Allerdings erfordere diese<br />
Technik zügiges Arbeiten beim Setzen der Markierungsdrähte, da die Anreicherung nach<br />
Kontrastmittelinjektion nur 8 - 10 Minuten sichtbar bleibe. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen,<br />
dass eine vorausgegangene neoadjuvante Chemotherapie die Anreicherungskinetik<br />
03.08.2007 45
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
verändern kann. Die Patientinnen mit Nachresektion waren im Durchschnitt 45, solchen mit<br />
freiem Schnittrand 54 Jahre alt. Die OP-Vorbereitung mit dieser Technik der Drahtmarkierung<br />
dauert eine Stunde. Die Autoren weisen auf die kontroverse Diskussion hin, ob <strong>MRT</strong>-<br />
Befunde z.B. im präoperativen Staging das Ausmaß des geplanten Eingriffs günstig beeinflussen<br />
oder nicht. Im Vergleich zu einer Studie von Liberman zur mammographischen Größenbestimmung<br />
brauchten hier 43 % aller Karzinompatientinnen eine Nachresektion, bei<br />
mammographischer Bildgebung waren es 56 %. Es bleibt also festzuhalten, dass die <strong>MRT</strong><br />
weniger genau als die Mammographie beim duktalen Karzinoma in situ, aber besonders<br />
sensitiv für invasives Karzinom ist, was DCis-Residuen in 43 % der Nachresektate erklärt.<br />
Interessant ist in dieser Arbeit der dokumentierte Unterschied des Durchmessers für das in<br />
der Bildgebung sichtbare Anreicherungsareal im Verhältnis zur Karzinomausdehnung in der<br />
Histologie. Die Autoren unterscheiden hier zwischen Befunden mit erforderlicher Nachresektion<br />
und solchen mit freiem Schnittrand. Denkt man sich nun den <strong>MRT</strong>-Befund in einem Kugelformat<br />
ebenso wie den Krebskern, lassen sich die Volumina für diese beiden Situationen<br />
mit der Formel 4/3 πr³ wie folgt bestimmen:<br />
Befunde mit erforderlicher Nachresektion - im <strong>MRT</strong> 4,8 cm, in der Histologie 4,6 cm Durchmesser<br />
(Anmerkung der Autoren: müssten tastbar sein!): Es ergeben sich entsprechende<br />
Kugelvolumina von 58 cm³ für das Anreicherungsareal und 51 cm³ für die Histologie, d.h. der<br />
histologische Befund nimmt 88 % des Anreicherungsareals ein.<br />
Für den Anwendungsfall eines Befundes mit freiem Schnittrand lag der Durchmesser des<br />
Anreicherungsareals im <strong>MRT</strong> bei 2,9 cm, jener der Histologie bei 1,2 cm (Anmerkung der<br />
Autoren: dies entspricht etwa der bekannten Größenordnung eines soeben nicht mehr tastbaren<br />
Befundes). Die entsprechenden Kugelvolumina ergeben sich zu 13 cm³ für das Anreicherungsareal<br />
und 1 cm³ für den histologisch gesicherten Krebskern. Dieser entspricht also<br />
nur 7 % des Anreicherungsvolumens, d.h. je kleiner der Tumor, umso schwieriger ist dieser<br />
in der Biopsie zu treffen, auch wenn nachweislich Gewebe aus dem Anreicherungsareal entnommen<br />
wurde. Diese Konstellation beschreibt ein spezifisches Problem der <strong>MRT</strong>-<br />
Bildgebung und sollte bei der Evaluation möglicher falsch-negativer Befunde berücksichtigt<br />
werden. Darüber hinaus ergeben sich spezifische Schwierigkeiten für den Chirurgen bei der<br />
Schnittrandfestlegung.<br />
Im Vergleich zur Häufigkeit mit falsch-negativen Diagnosen bei mammographischer Bildgebung<br />
nennt Liberman (2002) 18 eine Häufigkeit aus vier Validierungsstudien für 14 G-Core-<br />
Biopsien von 7,2 % (2,9 - 10,9% Streuung) und aus klinischen Follow-up-Studien für dieselbe<br />
Vorgehensweise, also ebenfalls 14 G-Core-Biopsien eine Frequenz von 2,8 % (Streuwert<br />
hier 0,3 - 8,2 %). Für die Drahtmarkierung mit anschließender offener Biopsie werden Cancer<br />
Miss Rates von 2 % (Streuung 0 – 8 %) beschrieben. Eine entsprechende Angabe für<br />
Vakuumbiopsien fehlt.<br />
Mit diesen Werten ist die aus der Validierungsstudie von Liberman et al. (2003) 20 berechnete<br />
Cancer Miss Rate von 10 % zu vergleichen, die mit 9 Gauge Vakuumbiopsien in der <strong>MRT</strong><strong>gestützte</strong>n<br />
Intervention erzielt wurde. Hier liegt das Risiko, den Krebs in der Biopsie zu verfehlen<br />
deutlich höher als bei den entsprechenden Angaben aus mammographischer Bildgebung.<br />
Weitere Untersuchungen zu diesem Aspekt scheinen dringend erforderlich. Bislang ist<br />
die Arbeit von Liberman 2003 die einzige, die dazu eine Aussage ermöglicht, denn nur nach<br />
46<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
einem vollständigen chirurgischen follow-up aller perkutanen Biopsien lässt sich dieser Wert<br />
errechnen.<br />
Mindestens ist aber eine sorgfältige Diskordanzanalyse aller vorgenommenen Biopsien zu<br />
fordern. Diese bedürfen einer schlüssigen Abklärung und geben ebenso wie der histologische<br />
Befund einer ADH Anlass zu einer Wiederholungsbiopsie. Insofern sagt auch die Größenordnung<br />
festgestellter Diskordanzen etwas über die Zuverlässigkeit der Biopsie aus.<br />
Ebenfalls aus Liberman 2002 lässt sich entnehmen, dass diskordante Befunde in der mammographischen<br />
Bildgebung in bis 6 % der Fälle vorkommen. Vergleicht man diesen Wert mit<br />
den entsprechenden Ergebnissen aus den hier extrahierten Studien so ist festzustellen, dass<br />
für die beiden Arbeiten mit <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Stanzbiopsien, für die sich dieser Wert bestimmen<br />
lässt, nämlich Kuhl 12 und Veltman 39 , die Rate diskordanter Befunde bei 23,4 bzw. 50 %<br />
gelegen hat, und somit inakteptabel hoch gewesen ist.<br />
In den Veröffentlichungen zur <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vakuumbiopsie lässt sich dieser Parameter<br />
für die Arbeit von Liberman (2005) 19 mit 9,5 % und für die Arbeit von Hauth 9 mit 11,1 % berechnen.<br />
In den Publikationen aus der Arbeitsgruppe um Frau Prof. Heywang-Köbrunner<br />
liegen diese Werte zwischen 1 und 3,9 % und somit deutlich besser. Allerdings kommen<br />
ADH bzw. DCis-Unterschätzungen auch bei letzteren in 14,3 - 33,3 % bzw. 4,6 - 4,3 % der<br />
Fälle vor.<br />
Als besonderes Problem der <strong>MRT</strong>-Bildgebung ist zu berücksichtigen, dass eine Präparateradiografie<br />
hier nicht möglich ist, da die Kontrastanfärbung flüchtig ist und bereits nach 10<br />
Minuten schon wieder verschwindet. Deswegen empfiehlt sich bei vollständiger Entfernung<br />
des Anreicherungsareals auf jeden Fall eine Markierung des biopsierten Befundes.<br />
Lampe et al. 14 beschreiben die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Drahtmarkierung als Nebenaspekt der Multicenterstudie<br />
zur <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vakuumbiopsie an Hand von 132 durchgeführten Interventionen.<br />
Bei 89,4 % liegt die Markierung in der Läsion, in 7,6 % der Fälle weniger als 10 mm<br />
davon entfernt. Die Intervention war in 96,2 % der Fälle erfolgreich und wird als sinnvolle<br />
Hilfestellung vor der offenen Biopsie erachtet. Es stellt sich allerdings die Frage, ob nicht<br />
auch eine sonographische Darstellung der Punktionshöhle möglich gewesen wäre.<br />
Perlet et al. 29 gehen 2005 der Frage nach, ob auch eine Clipmarkierung nach <strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
nützlich sein könnte. Dazu werden 26 markierte Befunde auch im Rahmen der Multicenterstudie<br />
einer Verlauskontrolle unterzogen. Lediglich 18 der 26 Clips lagen anschließend wirklich<br />
in der Biopsiehöhle, 8 waren disloziert. In zwei von 26 Fällen wurde die Biopsiehöhle<br />
durch den Clip maskiert und die Vollständigkeit der Biopsie war nicht beurteilbar. Der Nutzen<br />
wird von den Autoren als fraglich beschrieben, wegen möglicher Dislokation und Artefaktbildung.<br />
Möglicherweise ist der Clip aus einem zu leichten Material.<br />
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Treffsicherheit der Biopsie z.Zt. noch nicht<br />
genügend klar beschrieben werden kann und insbesondere die Frage offen ist, wie viele Operationen<br />
sich tatsächlich einsparen lassen durch eine vorangegangene perkutane Diagnosestellung.<br />
Im Rahmen der 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie wies Frau Dr. K.<br />
Siegmann in diesem Zusammenhang am 31.8.2006 auf eine laufende zwei-armige Studie<br />
hin, die derzeit in der Abteilung für Radiologische Diagnostik des Universitätsklinikums Tübingen<br />
mit 180 Patientinnen durchgeführt wird.<br />
03.08.2007 47
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Was nun die Evaluation der Anwendung <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r Biopsien in Indikationen angeht, die<br />
über den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 3. Mai 2001 hinausgehen,<br />
seien diese abschließend wie folgt diskutiert: Die Anwendung der <strong>MRT</strong> zur Diagnostik im<br />
high risk-Screening bei familiärer Belastung erscheint aus verschiedenen Gründen problematisch.<br />
Einerseits handelt es sich um junge Frauen mit intaktem Zyklus, so dass eine hohe<br />
Rate falsch-positiver Befunde durch nicht reproduzierbare Anreicherungen zu erwarten ist.<br />
Darüber hinaus sind die kürzlich bekannt gewordenen schweren Komplikationen durch gadoliniumhaltige<br />
Kernspinkontrastmittel in dieser spezifischen Situation zu bedenken. Bei Einsatz<br />
der Methode im Screening, die den Ausschluss einer Niereninsuffizienz vor ihrer Anwendung<br />
aus haftungsrechtlichen Gründen erforderlich macht, kann man nicht mehr behaupten,<br />
dass es sich um einen einfachen Test handele. Außerdem ist der mögliche Schaden<br />
durch eine solche Komplikation abzuwägen relativ zum Nutzen.<br />
Dies gilt auch für alle anderen Anwendungsfälle der <strong>MRT</strong>-Diagnostik bzw. <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n<br />
Biopsie. Letztlich bleibt von den möglichen neuen Indikationen unter dieser Maßgabe nur die<br />
Frage des Einsatzes im präoperativen Staging zu prüfen. Hier handelt es sich um die Beantwortung<br />
der für die betroffene Patientin hochrelevanten Frage, ob sie brusterhaltend operiert<br />
werden kann oder nicht. Es gilt also zu klären, ob es sich um ein multifokales oder multizentrisches<br />
Tumorgeschehen handelt. Die Extraktionen der Arbeiten von Liberman (2005) 19 , Perlet<br />
(2006) 27 und Viehweg (2006) 40 geben Malignitätsraten in dieser Indikation von 16,7 –<br />
36 % an.<br />
Allerdings müsste man auch mehr über<br />
• möglichen Schaden wissen, den eine <strong>MRT</strong>-Biopsie in dieser klinischen Situation anrichten<br />
kann.<br />
Ebenfalls ungeklärt ist die Frage,<br />
• wie häufig multifokale bzw. multizentrische Befunde eigentlich sind und<br />
• wie viele Herde es dann gibt.<br />
Folgende Szenarien sind denkbar: Unter der Voraussetzung, dass ein histologisch abgeklärter<br />
Herd aus der Früherkennung bekannt ist und nun eine <strong>MRT</strong> zur Op-Planung durchgeführt<br />
wird, kann es sein, dass sich dieser eine Herd bestätigt oder dass sich mehrere neue Herde<br />
ebenfalls anfärben. Die Frage ist dann, ob immer alle Anreicherungen zur Biopsie kommen<br />
sollten und ob das vernünftig ist, wenn es sich z.B. um 20 Befunde handelt. Sollten alle biopsierten<br />
Anreicherungsareale histologisch unauffällig sein, kann es bei der bisherigen Therapieplanung<br />
zur brusterhaltenden Vorgehensweise bleiben. Wenn sich nur wenige kleine<br />
Herde zeigen, stellt sich die Frage,<br />
• ob eine entsprechende Schnittführung für eine brusterhaltende Therapie möglich ist<br />
oder die Op-Planung modifiziert werden muss, wenn ja, wie?<br />
Falls alle biopsierten Herde einen Karzinombefund aufweisen, wird man sich fragen müssen,<br />
• ob man hier wirklich noch mit einem lokalen Problem konfrontiert ist<br />
und ggfs. auch an über das etablierte Staging hinausgehende Abklärungsschritte, z.B. eine<br />
Knochenmarkstanze denken müssen.<br />
48<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Für Fälle, in denen nur einige von vielen Anreicherungsarealen bioptisch untersucht werden<br />
könnten, fehlt bislang ein Vorschlag zum Procedere. Was geschieht, wenn man sich aufgrund<br />
der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie für eine Mastektomie entscheidet und in der sorgfältigen<br />
Aufarbeitung des Präparats keinerlei Karzinombefund mehr verifiziert werden kann?<br />
Aus der Nachsorge all dieser Konstellationen wäre die Rezidivhäufigkeit und deren Zeitpunkt<br />
zu eruieren. Hier ergibt sich der Ansatzpunkt für eine sorgfältige follow up-Studie bevor diese<br />
Indikation ins Standardrepertoire der GKV über-nommen werden kann.<br />
Was die leistungsrechtliche Einordnung einer diagnostischen <strong>MRT</strong>-Biopsie angeht, so stellt<br />
sich grundsätzlich die Frage, ob es sich hier überhaupt um eine ambulante Prozedur handelt,<br />
schließlich dauert der Eingriff etwa 1 1/2 Stunden und verlangt häufig eine Sedierung. Klinische<br />
Nachkontrollen mehrere Stunden nach der Intervention oder am Folgetag sind sowieso<br />
erforderlich. Die inhaltliche Diskussion zur Erweiterung des Indikationsspektrum auf den Anwendungsfall<br />
des präoperativen Stagings verlangt eine umfangreiche Studie mit adäquatem<br />
follow-up. Um diese durchführen zu können, könnte eine Pauschale zur teilstationären Behandlung<br />
vereinbart werden, die sowohl die Biopsie wie auch die Kosten für das Kontrastsmittel,<br />
die Biopsienadel und die Nachkontrolle enthalten müsste.<br />
03.08.2007 49
9. Fazit<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Vor dem Hintergrund der durchgearbeiteten Literatur erscheint die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie als<br />
Verfahren im Stadium der Erprobung.<br />
Die Indikation zur <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie ist nicht zu trennen von der diagnostischen Genauigkeit<br />
der MRM. Aufgrund der niedrigen positiven Prädiktionswerte der MRM werden unnötige<br />
Biopsien induziert. Dabei liefert zumindest die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Vakuumbiopsie nachweislich<br />
falsch negative Befunde (Unterschätzung von ADH oder DCis zwischen 5 und 33<br />
%). Die Anzahl der unvollständigen Punktionen liegt bei der Stanzbiopsie deutlich höher als<br />
bei der Vakuumbiopsie. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass<br />
• eine <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie nur dann zu diskutieren ist, wenn sich ein nicht palpabler<br />
Herd weder im Ultraschall noch in der Mammographie darstellt<br />
• die MRM vor jeder <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie wiederholt werden muß<br />
• dabei in 10 – 25 % der Fälle mit dem Problem der nicht-reproduzierbaren Anreicherung<br />
gerechnet werden muß<br />
• Gadolinium-haltige Kontrastmittel bei potentiell niereninsuffizienten Patienten nicht<br />
zur Anwendung kommen sollten<br />
• die Technik noch nicht standardisiert ist (fehlende CE-Zertifizierung)<br />
• aber einen hohen Zeitaufwand erfordert.<br />
10. Beantwortung der in Kapitel 3 aufgeworfenen Fragen<br />
50<br />
- Ist die <strong>MRT</strong>-gesteuerte Mamma-Biopsie eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode<br />
im Sinne der Richtlinien "Methoden der vertragsärztlichen Versorgung"<br />
bei nur in der Magnetresonanzmammographie detektierbaren Veränderungen?<br />
Ja. Es handelt sich um die Kombination von zwei bisher etablierten und bewerteten<br />
Verfahren (diagnostische MRM + Mammastanzbiopsie bei nicht-tastbarem Befund),<br />
wobei es sich jedoch nicht um die schlichte Addition der zunächst durchzuführenden<br />
Diagnostik mit der daraus resultierenden interventionellen diagnostischen Abklärung<br />
handelt. Für die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie musste eine eigene Technik entwickelt<br />
werden.<br />
Was allerdings die Abklärungsbedürftigkeit auffälliger magnetresonanzmammographischer<br />
Befunde angeht, sind die zuständigen Fachgesellschaften gefordert,<br />
sich eindeutig hinsichtlich der MRM-BI-RADS®-Kategorien zu positionieren.<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
- Kann die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie bei Vorliegen eines abklärungsbedürftigen<br />
MRM-Befundes, welcher anlässlich einer nicht indikationsgerecht durchgeführten<br />
MRM erhoben wurde, als vertragsärztliche Methode empfohlen werden?<br />
Jeder abklärungsbedürftige Befund muss einer histologischen Klärung zugeführt werden,<br />
unabhängig davon, ob die zugrundeliegende Magnetresonanztomographie eine<br />
Kassenleistung gewesen ist oder nicht. Wenn die auffällige Läsion nur in der MRM<br />
erkennbar ist, kann die erforderliche Biopsie nur unter dieser Art der Bildgebung<br />
durchgeführt werden. Der Eingriff erfordert also eine erneute MRM.<br />
- Bestehen neue medizinisch notwendige Indikationen für eine diagnostische MRM, die<br />
über den Beschluss des Bundesausschusses von 2001 hinausgehen?<br />
Als mögliche neue Indikation, insbesonders vor dem Hintergrund einer differenzierten<br />
Nutzen-Risiko-Abwägung der aktuell bekanntgewordenen Komplikationen mit Gadoliniumhaltigen<br />
Kontrastmitteln erscheint allein das präoperative Staging diskutabel. Da<br />
sich hier, wie in der Diskussion dargelegt, mehrere Szenarien ergeben, sollte zunächst<br />
im Rahmen eines Modellprojektes eruiert werden<br />
- wie häufig multifokale bzw. multizentrische Befunde tatsächlich auftreten und<br />
- um wie viele Herde es sich typischerweise handelt, damit man klären kann,<br />
- in wieweit die Verfügbarkeit einer <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie den Operateur in die<br />
Lage versetzt, tatsächlich den vorgesehenen Therapieplan zu ändern und<br />
- wie sich der Einsatz der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie dann hinsichtlich der Rezidivquote<br />
brusterhaltend operierter Karzinomfälle auswirkt.<br />
Last not least soll mit dem Wissen der Studienbewertungen auch noch einmal über die drei<br />
dem Gutachten zugrundeliegenden G-1 Fallkonstellationen reflektiert werden.<br />
Fallkonstellation 1:<br />
Hier lag die diagnostische MRM außerhalb der Indikationen des Bundesausschussbeschlusses.<br />
Der dabei gefundene abklärungsbedürftige Befund sollte einer Biopsie zugeführt werden,<br />
wie alle abklärungsbedürftigen Befunde generell, so auch dieser.<br />
Fallkonstellation 2:<br />
Für die seltene Fallkonstellation eines unmittelbar präpektorial sichtbaren Herdes geht es um<br />
die Frage der Erreichbarkeit unter verschiedener Bildgebung. Zwar beschreibt Liberman<br />
03.08.2007 51
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
2003 den Einsatz der Vakuumbiopsie u. a. auch deswegen als Vorteil, weil durch den Unterdruck<br />
auch weit posterior gelegenes Gewebe erreicht werden kann, allerdings berichtet Perlet<br />
2002, dass es nach wie vor schwierig sei, 0 bis 2 cm thoraxwandnah zu punktieren. Da<br />
zur Abklärung eines auffälligen Befundes nichts unversucht bleiben sollte, war es sicher vernünftig,<br />
hier der MRM-<strong>gestützte</strong>n Biopsie eine Chance einzuräumen.<br />
Wie wir aus dem weiteren Verlauf dieses Falles wissen, zeigte die anschließend durchgeführte<br />
<strong>MRT</strong>-Mammographie keinen Anhalt für ein Malignom. Bemerkenswert ist allerdings,<br />
dass die Kenntnis dieses Befundes dazu geführt hat, das zunächst mit BI-RADS 4b klassifizierte<br />
Mammogramm bei Kontrolle (also in Kenntnis des <strong>MRT</strong>-Befundes) ohne wesentliche<br />
Befundänderung zu beschreiben, es aber nun mit BI-RADS 3 zu beurteilen. Hier stellt sich<br />
die Frage nach der intra-Observer Variabilität des mammographischen Befundes.<br />
Fallkonstellation 3:<br />
Bei Einsatz der MRM zur Bestimmung der Ausdehnung eines aufgrund der klinischen Symptome<br />
zu diagnostizierenden Papilloms erscheint fragwürdig. Wie aus der Arbeit von Wallace<br />
zu schließen ist, gibt die <strong>MRT</strong> die Größenausdehnung eines Tumors nicht exakt wieder, der<br />
Einsatz in dieser Indikation ist mit Sicherheit kein wissenschaftlicher Standard. Auf der 26.<br />
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie berichtete Grunwald am 31.8.2006<br />
von einer Kasuistik mit drei Fällen in dieser klinischen Konstellation an der Universität<br />
Greifswald. Es kommt auch nicht in Frage, die Magnetresonanztomographie als Ersatz für<br />
eine erfolglos durchgeführte Galaktographie anzuwenden.<br />
Diese Sichtweise bestätigt sich auch bei Betrachtung des weiteren Fallverlaufes. Im <strong>MRT</strong><br />
wurden fünf anreichernde Herde beschrieben, alle ohne Anhalt für ein Malignom. Die Patientin<br />
sollte sich in einem halben Jahr zur Kontrolle vorstellen. Bereits zwei Monate später nahm<br />
die Frequenz der blutigen Sekretion aus der Mammille zu, sodaß nun erst eine Stanzbiopsie,<br />
anschließend eine Probeexzision nach Drahtmarkierung durchgeführt wurde. In der Histologie<br />
ließen sich Anschnitte kleiner intraduktaler Papillome bestätigen.<br />
Interessant ist hier, dass von einem bekannten auffälligen mammographischen Befund<br />
(„Herd links retromammillär“) erst im Bericht über die Stanzbiopsie die Rede ist. Hätte man<br />
diesen Befund zusammen mit dem Bericht über die erfolglosen Galaktographieversuche vorliegen<br />
gehabt, dann hätte sich die Indikation zur Biopsie bereits drei Monate früher ergeben<br />
– und zwar ohne <strong>MRT</strong>-Diagnostik.<br />
52<br />
03.08.2007
11. Review<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Das vorliegende Gutachten durchlief ein Reviewverfahren. Die von Frau Dr. Reiner-Theisen<br />
eingebrachten Vorschläge wurden nach Erörterung aufgenommen.<br />
03.08.2007 53
12. Anhang<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
12.1 Beschluss des Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen vom 3.<br />
Mai 2001 bezüglich der Magnetresonanztomographie der weiblichen<br />
Brust (MRM)<br />
Der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen hat in seiner Sitzung am 3. Mai 2001<br />
bezüglich der Magnetresonanztomographie der weiblichen Brust (MRM) den folgenden Beschluss<br />
gefasst:<br />
I. Die Anlage A der BUB-Richtlinien wird wie folgt (Anlage 1) ergänzt:<br />
II. Der Bundesausschuss bittet seinen Arbeitsausschuss „Qualitätsbeurteilung“:<br />
a) die seitens des Arbeitsausschusses „Ärztliche Behandlung“ des Bundesausschusses<br />
der Ärzte und Krankenkassen nach § 135 Abs. 1 Nr. 2 und 3 SGB V<br />
einvernehmlich vorgeschlagenen Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Dokumentation<br />
(Anlage 2)<br />
und<br />
b) die im Rahmen der „Qualitätsbeurteilungs-Richtlinien für die Kernspintomographie“<br />
am 16. Oktober 2000 beschlossenen Qualitätssicherungsmaßnahmen einschließlich<br />
ggf. für erforderlich gehaltene weitere Massnahmen<br />
sowie<br />
c) die nach § 135 Abs. 2 SGB V im Rahmen des Bundesmantelvertrages zu vereinbarenden<br />
zusätzlichen Massnahmen zum Fachkundenachweis, zur Praxisausstattung<br />
und zu weiteren Anforderungen an die Strukturqualität<br />
miteinander in Einklang zu bringen und für die seitens des Bundesausschusses gem.<br />
Buchstabe a) und b) zu treffenden Entscheidungen eine Beschlussvorlage für das<br />
Plenum zu formulieren, die den Beschluß nach Ziff. I) ergänzen soll; beide Beschlüsse<br />
sollen nach den Vorstellungen des Arbeitsausschusses „Ärztliche Behandlung“<br />
gleichzeitig in Kraft treten. Auf die im Rahmen des Bundesmantelvertrages zu vereinbarenden<br />
Massnahmen sollte in der Beschlussvorlage verwiesen werden.<br />
III. Über die Beschlussvorlage des Arbeitsausschusses „Qualitätsbeurteilung“ soll im<br />
Interesse der Beschleunigung im Umlaufverfahren seitens des Bundesausschusses<br />
entschieden werden.<br />
Berlin, den 3. Mai 2001<br />
54<br />
Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen<br />
Der Vorsitzende<br />
Jung<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
BUB-Richtlinien<br />
Anlage 1<br />
Der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen hat in seiner Sitzung am 3. Mai<br />
2001 beschlossen, die Anlage A der „Richtlinien über die Bewertung ärztlicher Untersuchungs-<br />
und Behandlungsmethoden gemäß § 135 Abs. 1 SGB V“ in der Fassung vom 10.<br />
Dezember 1999, (BAnz. 2000, S. 4602), zuletzt geändert am 16. Oktober 2000, (BAnz.<br />
2001, S. 685 ), wie folgt zu ergänzen:<br />
9. Magnetresonanztomographie der weiblichen Brust (MRM) bei den Indikationen<br />
- Rezidivausschluss eines Mamma-Karzinoms nach brusterhaltender Therapie (Operation<br />
und/oder Radiatio) oder nach primärem oder sekundärem Brustwiederaufbau,<br />
wenn Mammographie und Sonographie nicht die Dignität des Rezidivverdachtes klären.<br />
- Primärtumorsuche bei histologisch gesicherter axillärer Lymphknotenmetastase eines<br />
Mamma-Karzinoms, wenn ein Primärtumor weder klinisch noch mit den bildgebenden<br />
Verfahren Mammographie oder Sonographie dargestellt werden konnte.<br />
Die Änderung der Richtlinien tritt am Tage nach der Bekanntmachung im Bundesanzeiger in<br />
Kraft.<br />
Berlin, den 3. Mai 2001<br />
Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen<br />
Der Vorsitzende<br />
Jung<br />
03.08.2007 55
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Anlage 2<br />
Vorschlag des Arbeitsausschusses „Ärztliche Behandlung“ des Bundesausschusses<br />
der Ärzte und Krankenkassen<br />
Massnahmen zur Qualitätssicherung und Dokumentation<br />
nach § 135 Abs. 1 Nr. 2 und 3 SGB V<br />
Empfehlungen zur Qualitätssicherung und zur Dokumentation<br />
Die vom Arbeitsausschuss positiv beurteilten Indikationen stellen in der Mammadiagnostik<br />
außerordentlich schwierige Untersuchungssachverhalte dar, die mit den etablierten Untersuchungsverfahren<br />
(Mammographie, Sonographie, klinische Untersuchung) oft nicht zweifelsfrei<br />
zu klären sind. Die MRM eignet jedoch nicht zum substitutiven Screening in der Rezidivdiagnostik.<br />
Die Einführung der MRM in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab wird daher an die Voraussetzung<br />
geknüpft, dass zeitgleich eine Qualitätssicherungsvereinbarung nach § 135<br />
Abs.2 SGB V in Kraft tritt. Hierzu werden folgende Empfehlungen gegeben:<br />
o Im Ausschuss „Qualitätssicherung“ sollte geprüft werden, ob Maßnahmen zur Indikationssicherung<br />
(insbesondere die obligate Einholung einer Zweitmeinung) getroffen werden<br />
können.<br />
o Der jeweilige Untersucher muss die fachlichen Voraussetzungen für die allgemeine<br />
Kernspintomographie gemäß § 135 Abs.2 SGB V erfüllen.<br />
o Der jeweilige Untersucher muss die Voraussetzungen zur Ausführung und Abrechnung<br />
von Leistungen der Röntgenmammographie und Mammasonographien gemäß den Vereinbarungen<br />
zur Strahlendiagnostik und –therapie sowie zur Ultraschallvereinbarung<br />
gemäß § 135 Abs.2 SGB V erfüllen.<br />
o Der jeweilige Untersucher sollte die selbstständige Durchführung und Befundung<br />
kernspintomographischer Untersuchungen der Mamma bei mindestens 200 Patienten<br />
mit mindestens 50% histologisch gesicherten Befunden nachweisen. Die Untersuchungen<br />
haben unter der Anleitung eines zur Weiterbildung nach der Weiterbildungsordnung<br />
für das Gebiet „Diagnostische Radiologie“ befugten Arztes stattzufinden.<br />
o Die Untersuchung sollte auf Einrichtungen begrenzt werden, die obligat die etablierten<br />
Untersuchungsverfahren der weiblichen Brust (Sonographie, Mammographie, klinische<br />
Untersuchung) anbieten und eine in der Qualitätssicherungsrichtlinie festzulegende Mindestanzahl<br />
von MRM-Untersuchungen im Jahr erreichen.<br />
o Daneben sind die entsprechenden Regelungen der Qualitätsbeurteilungsrichtlinien (Ergebnisqualität)<br />
gemäß § 136 SGB V und ergänzend die „Leitlinien der Bundesärztekammer<br />
zur Qualitätssicherung in der Kernspintomographie“ (u.a. Prozessqualität) zu<br />
berücksichtigen.<br />
o Die konventionellen Voruntersuchungen sind zusammenfassend mit der MRM zu befunden<br />
und zu dokumentieren. Wird aufgrund der zusammenfassenden Befundung eine Biopsie<br />
durchgeführt, so ist das histologische bzw. zytologische Ergebnis zu dokumentieren,<br />
damit aus den Dokumentationen sowohl die Gesamtanzahl der durch Biopsien verifizierten<br />
MRM-Befunde als auch der Anteil der zytologisch/histologisch als maligne bestätigten<br />
MRM-Befunde an der Gesamtzahl aller MRM-Befunde abgeleitet werden kann.<br />
o Die Dokumentationen sind auf Verlangen der Kassenärztlichen Vereinigungen für Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
vorzulegen.<br />
56<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
12.2 Kernspintomographie-Vereinbarung<br />
Vereinbarung<br />
von Qualifikationsvoraussetzungen<br />
gemäß § 135 Abs. 2 SGB V<br />
zur Durchführung von Untersuchungen<br />
in der Kernspintomographie<br />
(Kernspintomographie-Vereinbarung)<br />
vom 10. Februar 1993 in der Fassung vom 17. September 2001<br />
(Anlagen zum BMV–Ä [3] und EKV [3])<br />
A<br />
Allgemeine Bestimmungen<br />
§ 1<br />
Inhalt<br />
Diese Vereinbarung regelt die Voraussetzungen für die Ausführung und Abrechnung von<br />
Leistungen der Kernspintomographie.<br />
§ 2<br />
Genehmigungspflicht<br />
Die Ausführung und Abrechnung von Leistungen der Kernspintomographie im Rahmen der<br />
vertragsärztlichen Versorgung durch die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden<br />
Ärzte ist erst nach Erteilung der Genehmigung durch die Kassenärztliche Vereinigung<br />
zulässig. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn der Arzt die nachstehenden Voraussetzungen<br />
der fachlichen Befähigung (Abschnitt B) und der apparativen Ausstattung (Abschnitt C<br />
und Anlage I) erfüllt.<br />
§ 3<br />
Genehmigungsvoraussetzung<br />
Die Erfüllung der Voraussetzung zur fachlichen Befähigung und zur apparativen Ausstattung<br />
ist gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung nachzuweisen. Das Verfahren richtet sich<br />
nach Abschnitt D dieser Vereinbarung. Das Nähere zur Durchführung des Genehmigungsverfahrens<br />
(z. B. Inhalte der Kolloquien, Zusammensetzung der Kommissionen) regelt die<br />
Kassenärztliche Bundesvereinigung in Richtlinien nach § 75 Abs. 7 und § 135 Abs. 3 SGB V.<br />
B<br />
§ 4<br />
Fachliche Befähigung Allgemeine Kernspintomographie<br />
(1) Die fachliche Befähigung für die Ausführung und Abrechnung von kernspintomographischen<br />
Untersuchungen gilt als nachgewiesen, wenn folgende Voraussetzungen<br />
erfüllt und durch Zeugnisse und Bescheinigungen gemäß § 8 Abs. 1 nachgewiesen<br />
werden:<br />
1. Selbständige Indikationsstellung, Durchführung und Befundung folgender Anzahl<br />
von kernspintomographischen Untersuchungen unter Anleitung:<br />
03.08.2007 57
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
a) Diagnostische Radiologie: 1000 Untersuchungen (Hirn, Rückenmark, Skelett,<br />
Gelenke, Abdomen, Becken und Thoraxorgane)<br />
b) Kinderradiologie: 200 Untersuchungen von Kindern, davon 100 Untersuchungen<br />
des Gehirns und des Rückenmarks<br />
c) Neuroradiologie: 1000 Untersuchungen des Schädels und Spinalkanals<br />
d) Nuklearmedizin: 500 Untersuchungen<br />
2. Berechtigung zum Führen der Gebiets- oder Schwerpunktbezeichnung Diagnostische<br />
Radiologie, Kinderradiologie, Neuroradiologie oder Nuklearmedizin.<br />
3. Nachweis einer mindestens 24monatigen ganztägigen Tätigkeit in der kernspintomographischen<br />
Diagnostik unter Anleitung. Auf diese Tätigkeit kann eine<br />
zwölfmonatige ganztägige Tätigkeit in der computertomographischen Diagnostik<br />
unter Anleitung angerechnet werden.<br />
4. Die Anleitung nach den Nrn. 1 und 3 hat bei einem Arzt stattzufinden, der für<br />
die Durchführung der Weiterbildung in der Kernspintomographie nach der Weiterbildungsordnung<br />
befugt ist.<br />
5. Erfolgreiche Teilnahme an einem Kolloquium vor der Kassenärztlichen Vereinigung.<br />
(2) Soweit die Weiterbildungsordnung in einem Fachgebiet für eine Weiterbildung in der<br />
Kernspintomographie den Erwerb eingehender Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten<br />
vorschreibt und der Arzt die unter Abs. 1 Nrn. 1 und 2 festgelegten Anforderungen<br />
erfüllt, gilt die fachliche Qualifikation nach Abs. 1 durch die Vorlage von Zeugnissen<br />
gemäß § 8 Abs. 1 als erfüllt.<br />
(3) Soweit ein Arzt nach Abs. 2 zwar die Anforderung zur Berechtigung zum Führen der<br />
Facharztbezeichnung nach Abs. 1 Nr. 2 erfüllt, aber während der Facharztweiterbildung<br />
nicht die nach Abs. 1 Nr. 1 geforderte Anzahl von kernspintomographischen Untersuchungen<br />
absolviert hat, kann diesem die Genehmigung nur dann erteilt werden,<br />
wenn die restliche Anzahl von kernspintomographischen Untersuchungen unter der<br />
Anleitung eines nach Abs. 1 Nr. 4 qualifizierten Arztes durchgeführt und nachgewiesen<br />
wurde.<br />
(4) Ärzte mit der Berechtigung zum Führen der Gebietsbezeichnung Nuklearmedizin, welche<br />
ihre fachliche Qualifikation in der Kernspintomographie nach Abschluß der Facharztweiterbildung<br />
im Rahmen einer Fachkunde nach der Weiterbildungsordnung erworben<br />
haben, müssen zusätzlich zu den Anforderungen nach Abs. 1 Nrn. 1 und 3 die<br />
erfolgreiche Teilnahme an einer Prüfung vor der Ärztekammer nachweisen. Kann der<br />
Nachweis über die erfolgreiche Teilnahmean einer Prüfung vor der Ärztekammer nicht<br />
geführt werden, ist die erfolgreiche Teilnahme an einem Kolloquium vor der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung erforderlich. Abs. 3 gilt entsprechend.<br />
(5) Näheres zu den Zeugnissen und Kolloquien regelt § 8.<br />
§ 4a<br />
Fachliche Befähigung<br />
Kernspintomographie der Mamma<br />
(1) Die fachliche Befähigung für die Ausführung und Abrechnung von kernspintomographischen<br />
Untersuchungen der Mamma gilt als nachgewiesen, wenn folgende Voraussetzungen<br />
erfüllt und durch Zeugnisse und Bescheinigungen gemäß § 8 Abs. 1 nachgewiesen<br />
werden: a) Erfüllung der in § 4 festgelegten Voraussetzungen für die allgemeine<br />
Kernspintomographie im Gebiet ,Diagnostische Radiologie‘ b) Erfüllung der fachlichen<br />
und apparativen Voraussetzungen zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen<br />
der Röntgenmammographie und Mammasonographie gemäß den Vereinbarungen<br />
zur Strahlendiagnostik und -therapie sowie zur Ultraschall-Vereinbarung gemäß § 135<br />
Abs. 2 SGB V c) Selbstständige Durchführung und Befundung kernspintomographischer<br />
Untersuchungen der Mamma bei mindestens 200 Patienten mit mindestens 50<br />
58<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
% histologisch gesicherten Befunden. Die Untersuchungen haben unter der Anleitung<br />
eines Arztes nach § 4 Abs. 1 Nr. 4 stattzufinden. d) Erfolgreiche Teilnahme an einem<br />
Kolloquium bei der Kassenärztlichen Vereinigung.<br />
(2) Für Ärzte, denen eine Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen<br />
der Kernspintomographie der Mamma erteilt worden ist, besteht zusätzlich folgende<br />
Auflage zur fachlichen Befähigung: a) Die Auflage wird als erfüllt angesehen, wenn gegenüber<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung in einem Abstand von jeweils 12 Monaten<br />
nachgewiesen wird, dass innerhalb dieses Zeitraums mindestens 50 kernspintomographische<br />
Leistungen der Mamma in der vertragsärztlichen Versorgung selbstständig<br />
erbracht wurden. Bei geeignetem Nachweis werden auch kernspintomographische<br />
Untersuchungen der Mamma nach Satz 1 anerkannt, die nicht in der vertragsärztlichen<br />
Versorgung erbracht wurden. Voraussetzung ist, dass diese Untersuchungen<br />
dem Inhalt der Leistung nach der Nr. 5522 des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes<br />
(EBM) entsprechen. b) Wird die Auflage nach Buchstabe a) nicht erfüllt, fordert die<br />
Kassenärztliche Vereinigung den Arzt innerhalb von vier Wochen auf, an einem Kolloquium<br />
innerhalb von drei Monaten teilzunehmen. Kann der Arzt seine fachliche Befähigung<br />
in dem Kolloquium nicht belegen, ist die Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung<br />
von kernspintomographischen Leistungen der Mamma in der vertragsärztlichen<br />
Versorgung mit der Mitteilung über die erfolglose Teilnahme zu widerrufen. c)<br />
Nach Widerruf der Genehmigung kann der Arzt frühestens nach Ablauf von sechs Monaten<br />
einen Antrag auf eine erneute Teilnahme an dem Kolloquium stellen. Ist dann die<br />
Teilnahme an diesem Kolloquium erfolgreich, erteilt die Kassenärztliche Vereinigung<br />
die Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung von kernspintomographischen Leistungen<br />
der Mamma in der vertragsärztlichen Versorgung.<br />
(3) Werden aufgrund der Ergebnisse der kernspintomographischen Untersuchung der<br />
Mamma Maßnahmen zur histologischen/zytologischen Abklärung veranlasst, sind diese<br />
zu dokumentieren. Der kernspintomographisch tätige Arzt ist verpflichtet, die Ergebnisse<br />
der histologischen/zytologischen Untersuchung, welche der Arzt, der die histologische/zytologische<br />
Abklärung durchgeführt und übermittelt hat, seiner vorgenommenen<br />
prospektiven Diagnostik zuzuordnen.<br />
C<br />
§ 5<br />
Anforderungen an die apparative Ausstattung<br />
Kernspintomographische Untersuchungen dürfen in der vertragsärztlichen Versorgung nur<br />
mit solchen Geräten durchgeführt werden, welche die in der Anlage I aufgeführten Anforderungen<br />
erfüllen.<br />
D<br />
Verfahren<br />
§ 6<br />
Genehmigungsverfahren<br />
(1) Anträge auf Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen der Kernspintomographie<br />
sind an die zuständige Kassenärztliche Vereinigung zustellen. Über die<br />
Anträge und über den Widerruf oder die Rücknahme einer erteilten Genehmigung entscheiden<br />
die zuständigen Stellen der Kassenärztlichen Vereinigung.<br />
(2) Die Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen der Kernspintomographie<br />
ist zu erteilen, wenn aus den vorgelegten Zeugnissen und Bescheinigungen<br />
hervorgeht, dass die in § 4 bzw. 4a sowie in § 5 genannten fachlichen und apparativen<br />
Voraussetzungen erfüllt sind. Die Genehmigung wird widerrufen, wenn der Arzt die An-<br />
03.08.2007 59
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
forderungen an die Leistungserbringung oder die Auflage zur Genehmigung für die<br />
Ausführung und Abrechnung von Leistungen der Kernspintomographie der Mamma<br />
bezüglich der fachlichen Befähigung gemäß § 4a Abs. 2 nicht erfüllt.<br />
(3) Dem Antrag auf Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen der<br />
Kernspintomographie sind insbesondere beizufügen:<br />
1. Zeugnisse gemäß § 8 Abs. 1 für den Nachweis der fachlichen<br />
Qualifikation<br />
2. Nachweis der Erfüllung der Anforderungen an die apparative Ausstattung gemäß<br />
der Anlage I. Der Nachweis kann durch die Gewährleistung des Herstellers, daß<br />
das beim Antragsteller installierte Gerät diesen Anforderungen entspricht, geführt<br />
werden.<br />
(4) Der Arzt hat jede Veränderung an der zugelassenen Kernspintomographieeinrichtung<br />
unverzüglich der Kassenärztlichen Vereinigung mitzuteilen.<br />
(5) Die Kassenärztlichen Vereinigungen können die Kommissionen für Kernspintomographie<br />
beauftragen, die in Betrieb befindlichen Kernspintomographieeinrichtungen daraufhin<br />
zu überprüfen, ob sie den Bestimmungen gemäß dieser Vereinbarung entsprechen.<br />
Die Genehmigung für die Ausführung und Abrechnung von Leistungen der<br />
Kernspintomographie wird nur erteilt, wenn der Arzt inseinem Antrag sein Einverständnis<br />
zur Durchführung einer solchen Überprüfung erklärt.<br />
§ 7<br />
Anpassung an geänderte Anforderungen an die apparative Ausstattung<br />
Der Arzt ist verpflichtet, die apparative Ausstattung den Änderungen dieser Vereinbarung im<br />
Rahmen der vorgesehenen Übergangsfristen gemäß § 10 anzupassen und die Anpassung<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung anzuzeigen. Wird die Anpassung nicht fristgerecht vorgenommen,<br />
endet die Genehmigung für die Ausführung und Abrechnung von Leistungen der<br />
Kernspintomographie mit Ablauf der Übergangsfrist.<br />
§ 8<br />
Zeugnisse und Kolloquien<br />
(1) Der Kassenärztlichen Vereinigung sind für den Nachweis der fachlichen Befähigung<br />
gemäß § 4 insbesondere folgende Bescheinigungen vorzulegen:<br />
1. Urkunde über die Berechtigung zum Führen der Gebiets- oder Schwerpunktbezeichnung<br />
Diagnostische Radiologie, Kinderradiologie, Neuroradiologie oder<br />
Nuklearmedizin<br />
2. Zeugnisse, welche von dem zur Weiterbildung befugten Arzt unterzeichnet<br />
sind und mindestens folgende Angaben beinhalten:<br />
- Überblick über die Zusammensetzung des Krankheitsgutes der Abteilung,<br />
in der die Weiterbildung stattfand<br />
- Beschreibung der durchgeführten Untersuchungen und angewandten<br />
Techniken<br />
- Zahl der vom Antragsteller unter Anleitung erbrachten sowie Zahl der<br />
selbständig durchgeführten Untersuchungen und diagnostischen Beurteilungen<br />
- Beurteilung der Befähigung des Antragstellers zur selbständigen<br />
Durchführung von Untersuchungen bestimmter Organe und zur selbständigen<br />
Anwendung bestimmter Untersuchungstechniken<br />
(2) Bestehen trotz der vorgelegten Zeugnisse begründete Zweifel, daß die in Abschnitt B<br />
dieser Vereinbarung festgelegten Anforderungen an die fachlichen Befähigungen erfüllt<br />
sind, so kann die Kassenärztliche Vereinigung die Erteilung der Genehmigung für die<br />
Ausführung und Abrechnung der beantragten Leistungen von der erfolgreichen Teil-<br />
60<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
nahme an einem Kolloquium abhängig machen. Das gleiche gilt, wenn der antragstellende<br />
Arzt im Vergleich zu dieser Vereinbarung eine abweichende aber gleichwertige<br />
Befähigung nachweist. Die festgelegten Anforderungen können durch ein Kolloquium<br />
nicht ersetzt werden.<br />
(3) Wird die fachliche Qualifikation nach § 4 Abs. 1 und 4 sowie nach § 4a erworben, darf<br />
die Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen der Kernspintomographie<br />
nur nach erfolgreicher Teilnahme an einem Kolloquium erfolgen.<br />
E<br />
Inkrafttreten und Übergangsregelungen<br />
§ 9<br />
Inkrafttreten<br />
Diese Vereinbarung tritt am 1. April 1993 in Kraft. Sie ersetzt die Kernspintomographie-<br />
Vereinbarung in der Fassung vom 12. Dezember 1991.<br />
§ 10<br />
Übergangsregelungen<br />
(1) Die vor Inkrafttreten dieser Vereinbarung von den Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
erteilten Genehmigungen bleiben unberührt.<br />
(2) Kernspintomographien der Mamma, welche von Vertragsärzten vor dem Inkrafttreten<br />
der Vereinbarung selbstständig erbracht wurden und dem Inhalt der Leistung nach der<br />
Nr. 5522 des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM) entsprechen, sind bei geeignetem<br />
Nachweis auf die geforderte Anzahl von Kernspintomographien unter Anleitung<br />
gemäß § 4a Abs. 1 Buchstabe c) Satz 1 anzurechnen.<br />
03.08.2007 61
Anlage I<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Anforderungen an die apparative Ausstattung in der Kernspintomographie<br />
1. Spezielle Hochfrequenzspulen für den jeweiligen Anwendungsbereich<br />
2. Minimale Schichtdicke µ 1 mm bei 3D-Gradienten-Echo-Sequenzen und µ 3 mm bei<br />
2D-Spin-Echo-Sequenzen<br />
3. Herzaktion-gesteuerte Aufnahmen<br />
4. Vorsättigung, Fettunterdrückung, Bewegungsartefakt-Kompensation und Flußrephasierung<br />
5. Die Anforderungen nach den Nrn. 2 bis 4 müssen - soweit indiziert - in einer Aufnahmesequenz<br />
kombinierbar sein<br />
6. Gradientenecho mit variablen Flipwinkeln als Multischichttechnik oder Einzelschnitte<br />
mit Aufnahmezeiten µ 10 sec pro Aufnahmesequenz<br />
7. Magnetfeldhomogenität ± 5 ppm über 40 cm Kugeldurchmesser. Die Magnetfeldhomogenität<br />
ist als größte Abweichung von einem mittleren Wert der Magnetflußdichte,<br />
gemessen in mindestens 9 Ebenen, die das geforderte Volumen ausfüllen und annähernd<br />
gleichen Winkelabstand haben, im Verhältnis zum mittleren Wert der<br />
Magnetflußdichte anzugeben.<br />
8. Für angiologische und muskulo-skelettale Untersuchungen (einschließlich Gelenkuntersuchungen):<br />
3D-Acquisition mit einer Aufnahmematrix von 256 x 256 x 64 Voxels<br />
oder kleiner bei einem Voxelvolumen ≤ 1 mm 3<br />
; Rekonstruktion doppelt angulierter<br />
Schichten<br />
9. Für kardiologische Untersuchungen: Cine-Gradientenecho, Darstellung doppelt angulierter<br />
Schichten.<br />
10. Für Untersuchungen der Mamma: Doppel-Mammaspule<br />
Bei allen Aufnahmen, mit Ausnahme der Aufnahmen aus Nr. 9, muß bei einem Field of View<br />
von 250 mm eine Aufnahmematrix von mindestens 256 x 256 Bildpunkten eingehalten werden<br />
können.<br />
62<br />
03.08.2007
12.3 Recherche<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Recherche in den „CRD HTA-Datenbanken“<br />
Datum 14.06.06<br />
Datenbank(en) DARE, NHS EED, HTA (http://www.york.ac.uk/inst/crd/)<br />
Anzahl der Treffer 0 Volltextbeschaffung: 0<br />
Suchstrategie<br />
Such<br />
schritt<br />
Nummer<br />
Suchschritt Trefferzahl<br />
1 breast OR mamma?/All fields AND mr guided OR mr-guided OR<br />
magnetic resonance guided/All fields<br />
AND Cochrane reviews OR Unevaluated reviews OR Economic<br />
evaluations OR Cost,Review,Methodology studies OR HTA reports<br />
OR HTA Projects<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 63<br />
0
Recherche in PubMed<br />
Datum 20.06.06<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Datenbank(en) NLM PubMed (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi)<br />
Anzahl der Treffer 97 Volltextbeschaffung: 28<br />
Suchstrategie<br />
Such<br />
schritt<br />
Nummer<br />
Suchschritt Trefferzahl<br />
1 breast* OR mamma* 410152<br />
3 "Breast"[MeSH] 22266<br />
4 ((#1)) OR (#3) 410496<br />
5 mr guided* 426<br />
6 magnetic resonance guided 3347<br />
7 ((#5)) OR (#6) 3367<br />
8 biops* OR stereotactic localization* 259575<br />
9 ((#7)) AND (#8) 958<br />
10 ((#9)) AND (#4) 152<br />
11 #10 Limits: Publication Date from 2001 to 2006 97<br />
12 heywang-kobrunner sh Field: Author 77<br />
13 kaiser wa Field: Author 191<br />
14 ((#12)) OR (#13) 268<br />
15 ((#11)) AND (#14) 14<br />
64<br />
03.08.2007
Recherche in DIMDI<br />
Datum 20.06.06<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Datenbank(en) DAHTA-Datenbank, MEDLINE, MEDLINE ALERT<br />
(http://www.dimdi.de/dynamic/de/index.html)<br />
Trefferanzahl 33 Volltextbeschaffung: 0<br />
Suchstrategie<br />
Such<br />
schritt<br />
Nummer<br />
Suchschritt Trefferzahl<br />
1 DAHTA ME00 ME0A 3467289<br />
2 FT=(breast? ; mamma? ) 124600<br />
3 CT D breast 5124<br />
4 2 OR 3 124722<br />
5 FT=(mr-guided? ; mr guided? ) 249<br />
6 FT=magnetic resonance guided 52<br />
7 5 OR 6 280<br />
8 FT=(biops? ; stereotactic localization? ) 71689<br />
9 7 AND 8 93<br />
10 4 AND 9 37<br />
11 10 AND PY=2001 to 2006 33<br />
12 AU="heywang-kobrunner sh" 3<br />
13 AU="kaiser wa" 110<br />
14 12 OR 13 113<br />
15 11 AND 14 5<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 65
12.4 Ausgeschlossene Publikationen<br />
Publikation Ausschlussgrund<br />
Delorme (2001) 7 Keine Studiendaten<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Hefler (2003) 10 « follow-up » bei nichtreproduzierbaren Anreicherungen ohne Biopsie<br />
Lampe (2002) 14 Evaluierung MR-<strong>gestützte</strong>r präoperativer Drahtmarkierung<br />
Larson (2004) 15 Geräteentwicklung, für Fragestellung nicht relevant<br />
Lehman (2003) 17 Test, ob stereotaktische Peilung erfolgreich<br />
Liberman (2002) 21 Validierungsstudie zur Klassifikation der MRM-Bildgebung<br />
Obenauer<br />
(2006) 24<br />
Übersichtsarbeit, keine eigenen Ergebnisse<br />
Perlet (2002) 26 Aktuelle Publikation über diese Multicenter-Studie vorhanden<br />
Perlet (2005) 29 Treffsicherheit von Clipmarkierung nach Biopsie, keine primären Biopsiedaten<br />
Pfleiderer<br />
(2003) 31<br />
Technische Aspekte, keine klinischen Daten<br />
Pfleiderer<br />
(2003) 32<br />
Technische Aspekte, keine klinischen Daten<br />
Prat (2002) 34 Technische Aspekte, keine klinischen Daten<br />
Sittek (2004) 38 Übersichtsarbeit, keine eigenen Daten<br />
Wallace (2005) 43 Vollständigkeit der Exzision nach Drahtmarkierung des Schnittrandes<br />
66<br />
03.08.2007
12.5 Extraktionsbögen<br />
Datenextraktion für Diagnosestudien (Muster)<br />
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BIRADS-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
Zahl der Zentren<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 67
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
negativ<br />
Summe<br />
Daraus berechnen sich:<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
b<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b)<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± . 96 ∗ SE<br />
68<br />
1 mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
03.08.2007<br />
b+d<br />
a+b<br />
c+d<br />
a+b+c+d
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Hauth et al.: <strong>MRT</strong>-gesteuerte Mamma-Vakuumbiopsie mit dem Vacora®-<br />
System – Erste Ergebnisse<br />
in: Zentralbl Gynakol 2005, 127, 400-406<br />
1 histolog. gesichertes multifokales MammaCa<br />
2 Verd. auf Rezidiv n. BET<br />
2 Verd. auf kontralat Tumorrezidiv, 7 ohne nähere Angaben<br />
unklare, nur in der <strong>MRT</strong> sichtbare Mammaläsion<br />
Evaluation des Vacora®-Vacuumbiopsiesystems<br />
Abklärung unklarer Läsionen aus der MR-Mammographie, in konv. Bildgebung<br />
nicht reproduzierbar<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
ja: 7 Läsionen BI-RADS® 3<br />
5 Läsionen BI-RADS® 4<br />
Vacora®-System!, 11 – 16 Gewebezylinder<br />
nur Histologie des Punktats n. VB<br />
nein<br />
prospektive Studie<br />
Zahl der Zentren 1 (Essen)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
12 Patientinnen, 31 – 71 J.<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 69
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Punktatbefunde in 2/9 Fällen durch Nachresektion bestätigt, die restlichen 7 zur<br />
kons. Verlaufsbeobachtung (Ergebnis nicht beschrieben)<br />
Verläufe n. neg. <strong>MRT</strong>-Befund werden nicht beschrieben<br />
12 Läsionen bei 12 Frauen<br />
9 (2 Läsionen ohne reproduzierbare Anreichung, 1 Lagerung im Tomographen<br />
wegen Adipositas nicht möglich)<br />
Sens. und Spez. in diesem Design nicht möglich<br />
8 benigne Bef. aus Punktathistologie → 1 Nachresektion Bef. bestätigt<br />
1 Tumorrezidiv → BET<br />
Anteil eingeschlossener Auffälligkeiten ohne Biopsie: 3/12 = 25%<br />
ppW der diagn. <strong>MRT</strong>: 1/12 = 8,3%<br />
Anteil unvollständiger Punktionen: 1/9 = 11,1%<br />
1 BET bei Tumorrezidiv<br />
winzige Fallzahlen<br />
sollte BI-RADS® 3 wirklich biopsiert werden??<br />
Dauer d. Eingriffs: 1,5 h<br />
Sedierung! dennoch 1 Abbruch wegen Schmerzen n. 5 Stanzen, 1 Abbruch<br />
wegen Blutung n. 10 Stanzen, Thoraxkompressionsverband für 24 h, Folgetag:<br />
<strong>MRT</strong> zur Verlaufskontrolle<br />
quantitative Auswertung mit 9 Fällen wenig belastbar<br />
ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />
Treffsicherheit möglich<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu kleine Fallzahlen für diese Tabelle<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
70<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
negativ<br />
Summe<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
03.08.2007<br />
b<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
a+b<br />
c+d<br />
a+b+c+d
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode des follow-up?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
Zahl der Zentren 2<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Hefler et al.: Follow-up of breast lesions detected by MRI not biopsied due to<br />
absent enhancement of constrast medium<br />
in: Eur Radiol (2003) 13: 344-346<br />
keine Angabe<br />
abklärungsbed. Anreicherung<br />
follow-up für Pat. mit auffälligem Befund ohne Biopsie<br />
31% diagn. <strong>MRT</strong> in 1 der beiden Zentren, 69% zur Biopsie zugewiesen<br />
keine <strong>MRT</strong>-Biopsie wegen nicht reproduzierbarer Anreicherung<br />
nein<br />
- bis Okt. 1998 Wiederholung der <strong>MRT</strong> n.- 6 Mo.<br />
- danach: sofortige Wiederholung n. 4-24 h, ohne Kompression<br />
retrospektive Analyse<br />
1.4.1998 – 30.9.2000<br />
Halle und Brügge<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 71
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
37 von 291 vorgesehen Biopsien fanden nicht statt.<br />
6 lost to follow-up<br />
31 Pat. zur Nachuntersuchung<br />
2 Läsionen wurden nativ biopsiert → 1 ID, 1 benigne<br />
25 Läsionen ohne weitere short-term Anreicherung,<br />
1 später → benignes Punktat<br />
4 Läsionen zeigen Anreicherung ohne Kompression → 1 IL, 1 ID, 2 benigne<br />
Ursachen nicht reproduzierbarer Anreicherung:<br />
hormonelle Schwankungen, insbes. in der 1. oder 4. Zykluswoche und HRT<br />
keine Angabe<br />
Pat. mit dieser Problematik sollten kurzfristig wieder einbestellt werden zur<br />
<strong>MRT</strong> ohne Kompression<br />
oder: nur solche Inst. dürfen <strong>MRT</strong> durchführen, die auch <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie<br />
anbieten<br />
Spart Doppeluntersuchungen!<br />
Nutzen der Biopsie mit dieser Studie nicht beurteilbar, da keine Biopsie durchgeführt<br />
wurde<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
Biopsie wurde nicht durchgeführt<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
72<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
negativ<br />
Summe<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
03.08.2007<br />
b<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
a+b<br />
c+d<br />
a+b+c+d
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Kuhl, C. K. et al: MR Imaging-guided Large-Core (14-Gauge) Needle Biopsy of<br />
Small lesions Visible at Breast MR Imaging Alone 1 , Radiology 2001; 220: 31-<br />
39<br />
Unsicherer Befund in üblicher Diagnostik, tastbarer Befund, Absonderung aus<br />
der Brustwarze, Nachunters. n. BET, Screening bei familiären Brustkrebsrisiko,<br />
Screening ohne Risiko, präoperatives Staging, unbekannter Primärtumor<br />
Abklärung von Läsionen bei:<br />
16 Pat. mit wahrscheinlich gutartigem Befund in diagn. MRM, aber familiärem<br />
Risiko;<br />
20 Pat. mit unsicherem Befund in diagn. MRM;<br />
23 Pat. mit vermutlich malignem Befund in MRM<br />
Abklärung von MRM-Läsionen (siehe Indikation), Genauigkeit der Methode<br />
Prüfung der Anwendbarkeit der Biopsie zur Abklärung in Bildgebung auffälliger<br />
Befunde<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie (3 verschiedene Geräte)<br />
nein<br />
Zahl der Zentren 1 (Bonn)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Core needle Biopsie (14-Gauge), OP-Dauer: 60 Min.<br />
US und Mammographie<br />
prospektive Studie<br />
Einschluss nur von Patienten ohne Korrelat in Mammographie und US<br />
nein<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 73
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Histologie nach Exzision bei 42 Läsionen (30 Pat.), bei 17 Läsionen MRM-<br />
Kontrollen für 2 Jahre<br />
59 / 78 Läsionen (Alter 22-70 Jahre)<br />
58 / 77 Läsionen (techn. Problem bei 1 Biopsie: keine beurteilbare Histologie)<br />
77 von 78 Biopsien waren erfolgreich, d. h. histologische Diagnose war möglich<br />
35 Pat. (48 Läsionen) → benigne in Biopsie<br />
23 Pat. (29 Läsionen) → maligne in Biopsie<br />
ppW der diagn. <strong>MRT</strong>: 29/78 = 37,2%, aber: 18/77 = 23,4% mit Diskordanz bei<br />
radiologisch/pathologischer Befundkorrelation! Von diesen 18 wurden 7 per<br />
Exzision abgeklärt (Entscheidung für diese Auswahl wird nicht dargelegt).<br />
Histologie der Exzision/Mastektomie wird nicht aufgeführt, d.h. Unterschätzungen<br />
aus der Punktathistologie können nicht berechnet werden.<br />
vollst. Entf. durch MiMi: 6/29 = 20,1%<br />
Die von den Autoren vorgestellte Berechnung zu Sensitivität, Spezifität, ppW,<br />
npW und diagn. Genauigkeit ist wegen der unvollständigen Aufarbeitung<br />
diskordanter Befunde nicht belastbar.<br />
Für 40/58 (69%) der Patientinnen bzw. 54/77 (70%) der Läsionen bewirkte der<br />
Einsatz der MRM eine Veränderung der beabsichtigten Behandlungsstrategie.<br />
Mit 2 der 3 benutzten Geräte ergaben sich Schwierigkeiten bei der Punktion<br />
durch Verschieben der Ziellokalisation. Für 49/78 Läsionen war die erste Anreicherungsphase<br />
zu kurz, sodaß Kontrastmittel nachinjiziert werden musste.<br />
In der Gruppe der als „wahrscheinlich benigne“ eingestuften <strong>MRT</strong>-Befunde<br />
ergaben sich bei 10/19 (52,6%) Läsionen Diskordanzen im radiologisch/pathologischen<br />
Befundabgleich. Hier induziert die MRM zusätzlichen<br />
Abklärungsbedarf bzw. zusätzliche Verlaufskontrollen.<br />
Bewertung ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />
Treffsicherheit möglich<br />
74<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
78<br />
negativ<br />
Summe<br />
Daraus berechnen sich:<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
29<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 29 / 78 = 37,2 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
b<br />
48<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
a+b<br />
77+1<br />
c+d<br />
a+b+c+d<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 75
Quelle<br />
Indikation zur Markierung<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Lampe et al.: The clinical value of preoperative wire localization of breast<br />
lesions by magnetic resonance imaging – a multicenter study<br />
in: Breast Cancer Research and Treatment 75, 175-179, 2002<br />
25 Punktionshöhlen n. <strong>MRT</strong>-VB<br />
107 primäre Lokalisationen vor offener Bopsie<br />
Evaluation MR-<strong>gestützte</strong>r präoperativer Drahtmarkierung<br />
geschlossener Magnet<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Drahtmarkierung<br />
nein<br />
freie Entscheidung für Patientinnen und Behandler zwischen <strong>MRT</strong>-VB und<br />
offener Biopsie n. präoperativer <strong>MRT</strong>-Drahtmarkierung<br />
Histologie aus offener Biopsie<br />
Nebenaspekt der Multicenterstudie zur <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n VB<br />
4/1998 – 9/2000<br />
Pat. 21,7 – 80,2 J. alt<br />
Zahl der Zentren 3 (Halle, München, Montpellier)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
76<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
145 Drahtmarkierungen, Läsionen im Mittel 9 mm groß<br />
03.08.2007
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
132 durchgeführte Interventionen<br />
Anteil eingeschlossener Auffälligkeiten ohne Markierung 13 / 145 = 8,9%<br />
In 118/132 = 89,4% liegt Markierung in der Läsion, in 10/132 = 7,6% < 10 mm<br />
davon entfernt<br />
1/132 Läsion n. Biopsie nicht im Präparat enthalten!<br />
19/25 markierte Punktionshöhlen n. VB bestätigen Malignität in der Nachresektion<br />
51/107 Markierungen ergeben malignen Befund bei offener Biopsie<br />
soll in weiteren Studien untersucht werden<br />
Intervention in 96,2% erfolgreich<br />
sinnvolle Hilfestellung vor offener Biopsie<br />
In wievielen Fällen n. VB wäre eine sonographische Darstellung der Punktionshöhle<br />
möglich gewesen?<br />
Nutzen der Biopsie mit dieser Studie nicht beurteilbar, da keine Biopsie durchgeführt<br />
wurde<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
Biopsie wurde nicht durchgeführt<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
negativ<br />
Summe<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
b<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
a+b<br />
c+d<br />
a+b+c+d<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 77
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
Zahl der Zentren 2<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
78<br />
Details, falls >1<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Lehman, C. D. et al: Clinical Experience with MRI-Guided Vacuum-Assisted<br />
Breast Biopsy, AJR 2005, 184: 1782-1787<br />
Festlegung der Größenausdehnung eines vor kurzem diagn. Mamma-Ca<br />
Screening bei Hochrisiko für Brustkrebs<br />
Unklare Befunde in der Mammographie/US<br />
Nachfolgeuntersuchung nach suspektem MRM-Befund, in auswärtiger Institution<br />
In Mammogr., US und Palpation nicht feststellbare Befunde aus MRM<br />
Prüfung des kommerziellen Biopsie-Systems<br />
Anwendungsprüfung der Biopsie in offener MR-Spule und geschlossenem 1,5-<br />
T-Scanner<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
ja<br />
Vakuumbiopsie (Suros Surgical Systems)<br />
Dauer des Eingriffs ca 50 Min<br />
keine<br />
retrospektive Analyse<br />
2 Kliniken<br />
Keine Angaben<br />
nein<br />
03.08.2007
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Chirurgische Sicherung der malignen Befunde<br />
In 2 Fällen mit benignen Befunden → Mastektomie<br />
28<br />
38 Läsionen bei 28 Frauen<br />
Alle Biopsien techn. erfolgreich<br />
Maligne 14 – nachfolgende Histo: 12 x maligne, 2 x benigne<br />
ppW der diagn. <strong>MRT</strong>: 14/38 = 36,8%<br />
vollständige Entfernung durch MiMi: 2/14 = 14,3%<br />
ADH 2 – nachfolgende Histo: 1 x ADH, 1 x maligne (Dcis)<br />
ADH-Unterschätzung: 1/2 = 50%<br />
DCis-Unterschätzung: 1/4 = 25%<br />
Benigne 22 – nachfolgende Histo: 1 x benigne, 1 x DCIS (= maligne)<br />
keine<br />
Methode kann technisch korrekt angewandt werden<br />
Zeitdauer hoch<br />
Kleine Fallzahl<br />
Enthält Übersicht über frühere Publikationen (17 zwischen 1994 und 2005) mit<br />
Angaben zur Fallzahl und Methode, technischen Durchführbarkeit, zur Krebsrate<br />
sowie vereinzelt Zeitangaben über Dauer des Eingriffs<br />
ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />
Treffsicherheit möglich<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 79
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
38<br />
negativ<br />
Summe<br />
Daraus berechnen sich:<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
14 + 2<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 14 / 38 = 36,8 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
b<br />
22<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
80<br />
03.08.2007<br />
a+b<br />
38<br />
c+d<br />
a+b+c+d
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Liberman et al.: Breast Lesions Detected MR Imaging: Features and Positive<br />
Preditive Value<br />
in: AJR: 179, July 2002, p. 171 – 178<br />
41 x high-risk Screening, 38 x präoperatives Staging, 21 x Abklärungsdiagnostik<br />
Herd mit spikulierten oder unregelmäßigen Rändern, unregelmäßige Form,<br />
heterogene oder Randanreicherung, nicht-raumforderndes Enhancement mit<br />
linearer oder segmentaler Anreicherung (kein Herd)<br />
Validierung des Entwurfs für ein Lexikon der MRM<br />
Klassifikation der MRM-Bildgebung<br />
s. o., Validierungsstudie<br />
Zahl der Zentren 1 (New York)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
Details, falls >1<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Drahtmarkierung vor offener Biopsie<br />
retrospektives Review: Korrelation zwischen Histologie und Befundbeschreibung<br />
100 konsekutive Fälle von nicht-tastbaren Einzelherden, mammograph. und<br />
sonograph. nicht darstellbar, 17.5.2000 – 20.8.2001<br />
Verdachtskategorien in einer Skala von 0 – 5<br />
0 = weitere Bildgebung erforderlich<br />
1 = keine patholog. Anreicherung<br />
2 = benigne Anreicherung<br />
3 = wahrscheinlich benigne, zügige Verlaufskontrolle<br />
4 = verdächtig<br />
5 = hochverdächtig auf Malignität<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 81
wechselseitige Verblindung<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
82<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Alle 100 Läsionen wurden reseziert.<br />
100 Läsionen bei 97 Frauen (28 – 75 J.), durchschnittl. 1,3 cm groß<br />
100 Läsionen<br />
17 Präparatradiographien zeigen Markierungsdraht in situ.<br />
24 postoperative MRMs: Läsion in allen 18 benignen Befunden exzidiert, aber<br />
nur in 5/6 malignen! Nachresektion zeigt DCis-Residuen<br />
25 maligne Befunde: 13 DCis + 12 Ca<br />
22 high-risk<br />
53 benigne Histologien<br />
ppW der diag. <strong>MRT</strong>: 25/100 = 25%<br />
60 Herde, 40 nicht-raumfordernde Enhancements: 15/60 Ca= 25%, hier mehr<br />
infiltrierende Carcinome<br />
10/40 Ca= 25%, hier mehr DCis<br />
ppW für Morphologie der Herde:<br />
80% spikulierter Rand (p = 0,01 im Vergleich zu Fällen ohne dieses Merkmal)<br />
40% Randanreicherung<br />
32 % unregelmäßiger Umriß<br />
ppW für Morphologie der nicht-raumfordernden Enhancements:<br />
67% segmentale Anreicherung<br />
31% gruppierte lineare und duktale Anreicherung (p = 0,01 im Vergleich zu<br />
Fällen ohne dieses Merkmal)<br />
ppW für Kinetik der Anreicherung<br />
29% bei Washout (p< 0,01 im Vergleich zu Fällen ohne dieses Merkmal)<br />
ppW für BI-RADS®-Kategorie<br />
19% bei BI-RADS® 4<br />
67% bei BI-RADS® 5<br />
Herdgröße > oder < 1 cm hat keinen prognost. Wert.<br />
Weitere Validierungsstudien erforderlich (größere Fallzahlen, benigne Befundkategorien,<br />
mehrere Befunder für κ-Wert, quantitative Kinetik, morpholog. Analyse)<br />
Nutzen der Biopsie mit dieser Studie nicht beurteilbar, da keine Biopsie durchgeführt<br />
wurde<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren <strong>MRT</strong><br />
Referenzverfahren<br />
Chirurgie<br />
positiv (pathologisch)<br />
100<br />
negativ<br />
Summe<br />
Daraus berechnen sich:<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
25 + 22<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 25 / 100 = 25 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
b<br />
53<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
a+b<br />
100<br />
c+d<br />
a+b+c+d<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 83
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Liberman, L. et al.: Fast MRI-Guided Vacuum-Assisted Breast Biopsy: Initial<br />
Experience<br />
in: AJR, 181, Nov. 2003, p. 1283-1293<br />
Screening in high-risk Population, Erfassung der CA-Ausbreitung bei bekannter<br />
Diagnose, Abklärung befundeter Auffälligkeiten<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Drahtmarkierung einer zur Exzision vorgesehenen Läsion (nicht<br />
tastbar, nicht darstellbar in Mammographie oder Ultraschall)<br />
Evaluation <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r Vacuumbiopsie durch anschließende chirurgische<br />
Exzision<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
nein<br />
VB 9G, Clipmarkierung, chirurg. Exzision, OP-Dauer ~ 35 Min., Eingriff nach<br />
Sedierung, durchschnittl. 8 Proben / Läsion<br />
Histologie nach Exzision<br />
kontrollierte Intervention<br />
Zahl der Zentren 1 (New York)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
84<br />
Details, falls >1<br />
20/98 n. Drahtmarkierung zur Exzision einer Läsion vorgesehene Frauen, die<br />
mit einer Biopsie vor dem geplanten Eingriff einverstanden waren<br />
19 – 64 J.: 10 n. auffälligem Screeningbefund<br />
10 zum präoperativen Staging<br />
03.08.2007
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
alle per VB befundeten Herde wurden chirurg. exzidiert<br />
20<br />
27 Läsionen bei 19 Frauen (1 techn. Problem d. Platzierung des Nadelhalters)<br />
Biopsie in 19/20 = 95% d. Fälle techn. erfolgreich<br />
Clipmarkierung in 25/26 Läsionen erfolgreich (96%)<br />
durchschnittl. max. Entfernung zwischen Clip und Markierungsdraht = 0,6 cm<br />
(0,1 – 4,1! cm)<br />
Präparatradiographie n. Exzision zeigte Clip in situ in 22/23 Fällen (96%)<br />
je 4/10 Ca im präop. Staging bzw. Screening<br />
1 DCis Unterschätzung 1/20 = 0,05%<br />
durch MiMi entferntes Ca 1/7 = 14,3%<br />
k.A.<br />
Vorteil der VB gegen FNB: höhere Erfolgsrate , VB gegen Stanzbiopsie: mehr<br />
Gewebevolumen. Schnelle Gewebegewinnung bei <strong>MRT</strong>-Lokalisation besonders<br />
wichtig, da Kontrast verschwindet.<br />
Vorerfahrung der Radiologen: 99 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Drahtmarkierungen, 335 stereotaktische<br />
VB 11 G, 1 Komplikation: Hämatom.<br />
Durch Unterdruck kann auch weit posterior gelegenes Gewebe erreicht werden.<br />
Chirurgische Nachresektion nach Biopsie erlaubt Aussage zur Treffsicherheit:<br />
eine Sensitivität von 75% ist nicht überzeugend, weites Konfidenzintervall!<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 85
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
Referenzverfahren<br />
Chirurgie<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren <strong>MRT</strong>-VB<br />
positiv (pathologisch)<br />
7<br />
negativ<br />
20<br />
Summe<br />
27<br />
Daraus berechnen sich:<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
6<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
2<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
8<br />
b<br />
1<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
18<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
19<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Sensitivität: a / (a+c) 6 / 8 = 75 % 35% - 97%<br />
Spezifität: d / (b+d) 18 / 19 = 94,7% 74% - 99,8%<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b) 6 / 7 = 85,7 % 42% - 99,6%<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d) 18 / 20 = 90 % 68% - 99%<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit): 8 / 27 =<br />
29,6 %<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
a+b<br />
7<br />
c+d<br />
20<br />
a+b+c+d<br />
27<br />
Von 27 im <strong>MRT</strong> auffälligen Läsionen waren per VB 7 im Punktat maligne, 20 benigne = ppW der <strong>MRT</strong> = 7/27 =<br />
25,9%<br />
1 ADH, 1 DCis aus diesen 20 benignen Punktathistologien hätte Hey-Kö nie gefunden! 2/20 = 10%<br />
86<br />
03.08.2007
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Liberman et al., MRI-guided 9-Gauge Vacuum-Assisted Breast Biopsy: Initial<br />
Clinical Experience<br />
in AJR:185, July 2005, 183-193<br />
high-risk Screening, präoperatives Staging, Abklärungsdiagnostik n. anderweitig<br />
auffälligem Befund<br />
verdächtiger <strong>MRT</strong>-Befund ohne sonograph. Korrelat<br />
<strong>MRT</strong>-Vacuumbiopsie als Alternative zur chirurg. Exzision<br />
ja<br />
VB 9 G mit anschließender Clipmarkierung<br />
durchschnittl. 12 Stanzzylinder<br />
OP-Dauer 33 Min. für 1 Läsion, 56 Min. für 2 Läsionen<br />
retrospektive Analyse<br />
Zahl der Zentren 1 (New York)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Abklärung durch Histologie, chirurg. Exzision für alle nicht-benignem Befunde,<br />
benigne mit <strong>MRT</strong>-follow-up<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 87
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
88<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
112 Läsionen bei 106 Frauen (19-78 J.)<br />
95 Läsionen<br />
nicht reproduzierbare Anreicherung: 14/112 = 12,5%<br />
erfolgreiche Biopsie: 95/98 = 96,9%<br />
erfolgreiche Clipmarkierung: 86/91 = 94,5%<br />
ppW insgesamt 24/112 Ca durch Biopsie = 21,4%<br />
ppW n. Ind.: 45% Abklärungsdiagnostik<br />
27% präoperatives Staging<br />
25% follow-up<br />
19% high-risk Screening<br />
diskordantes Ergebnis = unvollständige Punktion: 9/95 = 9,5%<br />
ADH-Unterschätzung: 2/4 = 50%<br />
DCis-Unterschätzung: 1/13 = 7,7%<br />
vollst. Entf. durch MiMi 4/24 = 16,6%<br />
Biopsie hat 74/95 offene Exzisionen eingespart<br />
Parameter: (benigne + konkordant) und maligne/Anzahl durchgef. Stanzen<br />
50 + 24 = 74/95 = 77,9%<br />
keine Angabe<br />
9 diskordante Biopsieergebnisse bei Operateur mit geringer Vorerfahrung<br />
6 Komplikationen u.a. 2 Komplettdurchstiche mit der Stanznadel auf die Gegenseite<br />
der Inzision.<br />
Kürzere OP-Zeit als in Europa wird auf 9 G-Nadel (statt 11 G) und andere Organisation<br />
des Probeneinsammelns zurückgeführt.<br />
wenn <strong>MRT</strong>-VB als Alternative zur offenen Biopsie verstanden werden soll,<br />
muss sich das auch rechnen<br />
ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />
Treffsicherheit möglich<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren - <strong>MRT</strong><br />
Referenzverfahren<br />
Biopsie<br />
positiv (pathologisch)<br />
112<br />
negativ<br />
Summe<br />
Daraus berechnen sich:<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
24 (13 DCis + 11 Ca)<br />
+ 4 aus disk. Bef.<br />
+ 10 high risk lesions<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 24 / 112 = 21,4 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
b<br />
52<br />
+ 4 aus disk. Bef.<br />
1 bleibt unklar<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
a+b<br />
95 + 3 + 14<br />
c+d<br />
a+b+c+d<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 89
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Perlet et al.: <strong>MRT</strong>-geführte Vakuumbiopsie bei 206 konstrastmittelanreichernden<br />
Läsionen der Mamma<br />
in: Fortschr Röntgenstr 2002; 174: 88-95<br />
1. OP-Planung (n = 32/14%)<br />
2. familiäre Belastung (n = 37/16%)<br />
3. Rezidiv/Narbe (n = 107/48%)<br />
4. Studie (n = 10/6%)<br />
5. Zusatzdiagnostik (n = 37/16%)<br />
abklärungsbedürftiger <strong>MRT</strong>-Befund<br />
Evaluation der Wertigkeit und klin. Anwendbarkeit der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vakuumbiopsie<br />
s. o. unter Indikationen<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
geschlossenes Hochfeld-System<br />
nein<br />
verbale Beschreibung für suspekte Anreichungsdynamik<br />
hochsuspekte Herde direkt präoperativ markiert<br />
VB, mind. 20 Stanzzylinder<br />
bei auffälligem Punktat Histologie, bei benignem Punktat Verlaufskontrolle<br />
- Läsionen nur in <strong>MRT</strong> erkennbar oder sicher lokalisierbar<br />
223 Patientinnen, 4/1998 – 3/2000<br />
Verläufe nach neg. <strong>MRT</strong> werden nicht erwähnt<br />
Zahl der Zentren 2 (Halle und München) einer europ. Multizenterstudie<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
90<br />
Details, falls >1<br />
nicht nach Zentren getrennte Auswertung<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
03.08.2007
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
58 Nachresektion nur bei malignem Befund oder ADH in der Punktathistologie<br />
oder bei implausibler Korrelation Histo/Bildgebung – 144, benigne Befund zur<br />
<strong>MRT</strong>-Kontrolle n. 6 Monaten (10 Nachresektionen auf Wunsch mit Histologie<br />
entsprechend VB)<br />
254 Läsionen bei 223 Frauen<br />
206 Läsionen per VB biopsiert<br />
Sens. und Spez. in diesem Design nicht möglich<br />
Anteil eingeschlossener Auffälligkeiten ohne Biopsie: 48/254 = 18,8%<br />
ppW der diagn. <strong>MRT</strong>: 51/254 = 20,1%<br />
Anteil unvollständiger Punktionen: 4/206 = 2%<br />
Anteil ADH Unterschätzung 1/7 = 14,3%<br />
Anteil vollst. Entfernung durch MiMi: 10/58 = 17,2%<br />
3 Komplikationen<br />
k.A.<br />
<strong>MRT</strong>-geführte VB bietet gute Möglichkeit zur histolog. Abklärung, auch kleiner<br />
anreichender Läsionen<br />
repräsentative Probenentnahme 189/ 206 = 92%<br />
Kostenpauschale für diagn. <strong>MRT</strong> – Biopsie incl. KM, Nadel und Nachkontrolle<br />
als teilstat. Entgelt?<br />
ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />
Treffsicherheit möglich<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
254<br />
negativ<br />
Summe<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
51 + 7<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
b<br />
144 + 4<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
a+b<br />
206 + 48 nicht biopsiert<br />
c+d<br />
a+b+c+d<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 91
Daraus berechnen sich:<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 51 / 254 = 20,1 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
92<br />
03.08.2007
Quelle<br />
Indikation zur Clipmarkierung<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Perlet et al.: Clipmarkierung u. <strong>MRT</strong>-gesteuerter VB der Mamma<br />
in: Radiologe 2005, 45:230-236<br />
14 Läsionen ≤ 5 mm<br />
12 Biopsien bei auswärtigen Pat.<br />
Markierung der Biopsiehöhle nach MR-VB erforderlich und sinnvoll?<br />
Clip-Markierung nach <strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
europäische Multicenterstudie (offenbar mehrfach publiziert! Ref-ID 11427<br />
aktuellste Version?<br />
insgesamt 537 Läsionen<br />
Zahl der Zentren 5, hier Münchener (oder Hallenser?) Subpopulation aus 2 Studienjahren, n =<br />
79 Läsionen<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
26 Clipmarkierungen n. Biopsie, 8 mit Nachresektion bei maligner Punktathistologie<br />
→ stereotaktische Drahtmarkierung → Clip in Läsion<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 93
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
18 Clips bei benignem Befund zur konserv. Verlaufskontrolle<br />
18/26 Clip in Biopsiehohle = 69,2%<br />
8 Dislokationen (bis 1,5 cm!) = 30%, davon 7 nach Einblutung<br />
2/26 = 7,7% Maskierung der Biopsiehöhle durch Clip, Vollständigkeit der Biopsie<br />
nicht beurteilbar<br />
Nutzen fraglich wegen möglicher Dislokation und Artefaktbildung<br />
aus welchem Material ist der Clip? Verd. auf zu leicht<br />
Nutzen der Biopsie mit dieser Studie nicht beurteilbar, da keine Biopsie durchgeführt<br />
wurde<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
Clipmarkierung nach Biopsie<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
94<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
negativ<br />
Summe<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
03.08.2007<br />
b<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
a+b<br />
c+d<br />
a+b+c+d
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Perlet et al.: Magnetic Resonance-Guided, Vacuum-Assisted Breast Biopsy<br />
in: Cancer 2006, Vol. 106, No. 5, 982-990<br />
in 4 Gruppen differenziert:<br />
Gruppe 1: 6 Pat. mit bekanntem Ca nach neoadj. Chemotherapie (1a) +<br />
113 Läsionen zur exakten Lokalisation (mammograph. nur 1<br />
Ebene darstellbar) (1b)<br />
Gruppe 2: präoperatives Staging / Ausschluß Multizentrizität bei verdächtiger<br />
Läsion<br />
Gruppe 3: Narben (3 a-c) bzw. Primärtumorsuche bei positivem axillären<br />
LK (3d)<br />
Gruppe 4: familiäre Belastung (4a), bekannte ADH (4b) / LCis oder<br />
MammaCa kontralateral (4c)<br />
mind. 1 Herd, entweder nur per <strong>MRT</strong> auffällig oder nur per <strong>MRT</strong> exakt lokalisierbar<br />
Nutzenevaluation der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vacuumbiopsie<br />
s.o. unter Indikation<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
nein<br />
VB, mind. 20 Zylinder/Stanze<br />
Punktathistologie nur für 517 erfolgreiche VB<br />
OP-Dauer für eine Läsion 70 Min, für 2 Läsionen 90 Min<br />
bei auffälligem Punktat Histologie, bei benignem Punktat Verlaufskontrolle<br />
Die Läsionen waren nur per <strong>MRT</strong> zu identifizieren.<br />
prospektive Multicenterstudie<br />
Zahl der Zentren 5 (München, Halle, Brügge, Malmö, Montpellier)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
Details, falls >1<br />
Auswertung nicht nach Zentren differenziert<br />
k.A.<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 95
wechselseitige Verblindung<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
96<br />
k.A.<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
follow-up Daten für 491/538 Vacuumbiopsien vorhanden (91,2%). Alle 538<br />
Gewebeentnahmen n. Punktion wurden histolog. aufgearbeitet. 155 maligne<br />
bzw. ADH in offener Biopsie überprüft, 316 benigne bekamen konserv. Verlaufskontrolle<br />
über 24 – 48 Mo.<br />
578 Pat. mit 649 auffälligen Läsionen<br />
538 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> VB, 51% d. Läsionen
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
649<br />
negativ<br />
Summe<br />
Daraus berechnen sich:<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
138 + 17<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 138 / 649 = 21,2 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
b<br />
316<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
a+b<br />
+ 46 lost of follow up<br />
+ 21 nicht erfolgreich<br />
+ 111 ohne Biopsie<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
c+d<br />
a+b+c+d<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 97
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Pfleiderer, S. O. R. et al: Interventionelle MR-Mammographie: Manipulator<strong>gestützte</strong><br />
Biopsie und interstitielle Lasertherapie von Tumoren der weiblichen<br />
Brust, Z. Med. Phys. 13 (2003) 198-202<br />
Keine Angaben<br />
Malignomverdächtige Brustläsionen<br />
Durchm. Median 15 mm (8-53 mm)<br />
Anwendung einer manipulator<strong>gestützte</strong>n Brustbiopsie innerhalb des Tomographen<br />
Abklärung von Läsionen aus MRM<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
Keine Angaben<br />
ROBITOM I<br />
(Hochgeschwindigkeitsbiopsie, kommerzielles System)<br />
Histologie (postinterventionelle Exstirpation)<br />
keine<br />
Keine Angaben zu weiterer Bildgebung<br />
1 x ILT<br />
Zahl der Zentren 1 (Uni Jena)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
98<br />
Keine Angaben<br />
Keine Angaben<br />
Abklärung nur bei auffälligem Biopsiebefund<br />
Bei unauffälligem Befund → MRM-Kontrollen<br />
03.08.2007
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
16 (Biopsien)<br />
16<br />
8 gutartige Biopsiebef. → Kontrolle<br />
5 invasiv duktales Karzinom → OP-Histo bestätigt<br />
1 ADH → OP-Histo Karzinom<br />
2 Adenose, Epithelproliferation → OP-Histo Karzinom<br />
Aussage nur vorläufig, weitere Studien mit höheren Patientenzahlen erforderlich.<br />
ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />
Treffsicherheit möglich<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
16<br />
negativ<br />
Summe<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
5 + 3<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
b<br />
8<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
a+b<br />
16<br />
c+d<br />
a+b+c+d<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 99
Daraus berechnen sich:<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 5 / 16 = 31,3 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
100<br />
03.08.2007
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Schneider, J. P. et al: MR-Guided Percutaneous Core Biopsy of Small Breasr<br />
Lesions: First Experience With a Vertically Opern 0.5T Scanner, Journal of<br />
Magnetic Resonance Imaging 15:374-385 (2002)<br />
5/21 Nachuntersuchung nach BET<br />
2/21 axilläre LK-Metastase mit unbekanntem Primum<br />
4/21 Nachuntersuchung n. Mastektomie<br />
4/21 präop. Untersuchung (bilaterale oder multifokale Erkrankung)<br />
6/21 unsicherer Befund in Mammogr./Ultraschall<br />
Suspekte Läsionen in der diagn. MRM<br />
Prüfung der Durchführbarkeit u. Genauigkeit der Biopsie in offener MR-Spule<br />
Experimentell technisch<br />
s. o. Indikationen<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
(offene Spule)<br />
nein<br />
Core needle-Biopsie, 16 G (4 – 8 Stanzen/Läsion)<br />
Dauer des Eingriffs ca 45 Min (40-65)<br />
Histologie nur bei auffälligem Biopsiebefund<br />
(Histologie bestätigte Biopsie in diesen Fällen)<br />
keine<br />
Keine Angaben<br />
Zahl der Zentren 1 (Leipzig)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Keine Angaben<br />
keine<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 101
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragne / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Alle biopt. Pat. wurden nachuntersucht.<br />
Nachfolgende chirurgische Abklärung nur bei auffälligem Punktatbefund,<br />
bei benignem Befund MRM nach 6-12, 24 Monaten und Mammographie-US<br />
21 (23 – 68 J.)<br />
20/21 waren techn. erfolgreich = ausgewertet<br />
(1 Abbruch wegen Schmerzen → chir. Biopsie erfolgte)<br />
8 maligne<br />
12 benigne<br />
100%ige Übereinstimmung Biopsie + Histo bei Malignomen, also keine Unterschätzungen<br />
ppW der diagn. <strong>MRT</strong>: 8/21 = 38,1%<br />
Keine Angaben<br />
Methode kann technisch korrekt angewandt werden, Zeitaufwand hoch<br />
ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />
Treffsicherheit möglich<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
102<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
21<br />
negativ<br />
Summe<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
8<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
Befunde<br />
03.08.2007<br />
b<br />
12<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
a+b<br />
20 + 1<br />
c+d<br />
a+b+c+d
Daraus berechnen sich:<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 8 / 21 = 38,1 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 103
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
Zahl der Zentren 1<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
104<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Schneider, J.-P. et al: <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Markierung und Stanzbiopsie suspekter<br />
Mammaläsionen: Möglichkeiten und Erfahrungen an einem vertikal offenen 0,5-<br />
T-System<br />
in: Der Radiologe (2002) 42: 33-41<br />
Keine Angaben<br />
MRM-Befund in Verbindung mit Anamnesedaten, klinische Untersuchung und<br />
andere bildgebende Verfahren<br />
Erprobung des vertikal offenen MR-Tomographen bei Mammapunktionen<br />
Überprüfung im klinischen Routinebetrieb<br />
Markierung/Biopsie vorbeschriebener Herdbefunde<br />
Keine Angaben zur Indikation für MRM<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
nein<br />
„Dopplerschussapparatur“ (Daum, Schwerin)<br />
Histologie – nach Markierung für Biopsie keine Angaben<br />
keine<br />
Im Vorbefund kein Korrelat der Läsionen in Mammographie u./o. Sonographie<br />
Keine Angaben<br />
keine<br />
Alle Patienten mit benignen Befunden → klin. Untersuchung, engmaschige<br />
bildgebende Nachkontrolle<br />
Insgesamt 3 auff. Befunde:<br />
2 x weiterhin Läsion nachweisbar nach offener PE<br />
1 x 10 Monate nach Stanzbiopsie Nachweis eines Karzinoms<br />
03.08.2007
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
1 x 10 Monate nach Stanzbiopsie Nachweis eines Karzinoms<br />
Keine weiteren Angaben nach pros. Biopsie<br />
96<br />
(105 Biopsien/Mark.):<br />
31 x Markierung sitzend<br />
46 x Markierung liegend<br />
28 x Biopsie<br />
93<br />
2 x Herdbefund nicht mehr nachweisbar<br />
1 x Abbruch wegen Mastodynie<br />
104 Biopsien mit Ergebnis<br />
Maligne Benigne<br />
I Markierung 29 48<br />
II Biopsie 10 17<br />
Keine Angaben<br />
39 65<br />
keine postinterventionellen Komplikationen<br />
ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />
Treffsicherheit möglich<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 105
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
28<br />
negativ<br />
Summe<br />
Daraus berechnen sich:<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
10<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 10 / 28 = 35,7 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
b<br />
17<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
106<br />
03.08.2007<br />
a+b<br />
27 + 1<br />
c+d<br />
a+b+c+d
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
J. Veltman et al : Magnetic Resonance-Guided Biopsies and Localizations of<br />
the Breast: Initial Experiences Using an Open Breast Coil and Compatible<br />
Intervention Device, Investigative Radiology, Vol. 40, Nr. 6, Juni 2005<br />
Screening bei fam. Belastung oder präoperatives Staging<br />
Offensichtlich BI-RADS® 4 und 5<br />
Anwendungsprüfung einer offenen Spule und eines kompatiblen Interventions-<br />
Set<br />
Prüfung der technischen Machbarkeit<br />
20 x <strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
23 x Drahtmarkierung<br />
Zahl der Zentren 1 (Nijmegen)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Ja<br />
Core-needle-Biopsie, 16 G<br />
Dauer des Eingriffs ca. 40 Minuten<br />
14 Läsionen mit Nachweis im Ultraschall,<br />
bei keiner Läsion wurde jedoch ein tastbarer Befund erhoben<br />
retrospektive Evaluation von 41 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Interventionen, für 14 Fälle<br />
Vergleich zur US-<strong>gestützte</strong>n Biopsie<br />
Unklar<br />
25/32 Pat. mit Brustkrebs in Eigen- oder Familienanamnese<br />
Nein<br />
Alle n. Punktat unklaren Befunde wurden histologisch abgeklärt: nach Drahtmarkierung<br />
erfolgte eine Lumpektomie mit histologischer Aufarbeitung.<br />
Genauigkeit der Drahtmarkierung wurde vermessen.<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 107
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
108<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
35 Läsionen bei 32 Frauen<br />
43 Interventionen geplant (in 8 Fällen Lokalisation nach Biopsie der gleichen<br />
Läsion), 18 Biopsien tatsächlich durchgeführt<br />
Histolog. Befund n. 14 US-<strong>gestützte</strong>n Biopsien: Diskordanz oder unauffällig!<br />
Hohe Versagerrate der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie:<br />
Aus 18 Biopsien → 1 x Ca, 2 x ADH, 15 benigne + unklar<br />
(bei Nachkontrolle 2 x Ca, 1 x ADH)<br />
ppW der diagn. <strong>MRT</strong> n. Biopsie: 1/20 = 5%, n. Drahtmarkierung: 2/23 = 8,7%<br />
unvollst. Punktion/Diskordanz: 9/18 = 50%<br />
[Lokalisation nicht bewertet, Fragestellung]<br />
Keine<br />
Es bleibt unklar, nach welchen Kriterien Läsionen zur Biopsie bzw. zur Drahtmarkierung<br />
zugewiesen wurden.<br />
Schwierigkeit bei Punktion mit Implantat in situ<br />
Geringe Trefferquote der Stanzbiopsie!<br />
ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />
Treffsicherheit möglich<br />
03.08.2007
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
20<br />
negativ<br />
Summe<br />
Daraus berechnen sich:<br />
positiv (pathologisch) negativ oder unklar Summe<br />
a<br />
1<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
b<br />
17<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 1 / 20 = 5 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
b+d<br />
a+b<br />
18 + 2<br />
c+d<br />
a+b+c+d<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 109
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Viehweg et al.: MR-guided interventional breast procedures considering<br />
vacuum biopsy in particular<br />
in: European Journal of Radiology 42 (2002) 32-39<br />
k.A.<br />
auffällige Anreicherung nur im <strong>MRT</strong> bzw. exakte Lokalisation nur im <strong>MRT</strong><br />
Überblick über verschiedene <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsietechniken<br />
VB alternativlos, Entwicklung von Heywang-Köbrunner (Mitautorin)<br />
Test zur Validierung der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n VB<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
nein<br />
Zahl der Zentren 1 (Halle)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
110<br />
Ergebnisse incl. Histologie des Punktats nur für VB (24 Zylinder, Lokalanästhesie)<br />
k.A. zum weiteren follow-up<br />
s.o. unter Indikation zur Biopsie<br />
retrospektive Auswertung<br />
222 Patientinnen, 280 Läsionen, 1/1997 –9/2000<br />
keine Angaben zum Verlauf bei neg. <strong>MRT</strong><br />
k.A.<br />
k.A.<br />
k.A. zur weiteren Abklärung der Punktatbefunde, auch nicht zur definitiven<br />
Pathologie der malignen Punktatbiopsie<br />
03.08.2007
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
280 auffällige Befunde bei 222 Frauen<br />
277 Läsionen mit repräsentativer Biopsie<br />
Sens. und Spez. in diesem Design nicht möglich<br />
277 erfolgreiche Biopsien, 170 davon < 10 mm<br />
Zugang auch in Mamillennähe und thoraxwandnah möglich, kaum Narbenbildung<br />
ppW der diagn. <strong>MRT</strong> 72/280 = 26%<br />
Anteil unvollständiger Punktionen: 3/280 = 1%<br />
k.A.<br />
Entwicklung <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r VB erlaubt Abklärung <strong>MRT</strong>-auffälliger Herde (30 –<br />
80 % benigne Auffälligkeiten!)<br />
Vorteile der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n VB werden plausibel dargestellt. OP-Zeit ~ 1 h,<br />
Revision nach 4 h oder am Folgetag amb. Prozedur??? 16% mit Sedierung<br />
nach Clipmarkierung Reexzision dann unter US-Führung (billiger?)<br />
ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />
Treffsicherheit möglich<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
Referenzverfahren:<br />
nur Punktathistologie!<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
280<br />
negativ<br />
Summe<br />
positiv (pathologisch)<br />
/<br />
a<br />
72 + 6<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
negativ<br />
b<br />
199<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
Summe<br />
a+b<br />
277 + 3 unvollst. Punktionen<br />
c+d<br />
a+b+c+d<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 111
Daraus berechnen sich:<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 72 / 280 = 26 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*<br />
Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
112<br />
03.08.2007
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Viehweg et al.: <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Interventionen der Brust bei Patientinnen mit<br />
einem histologisch gesicherten Mammakarzinom<br />
in: GebFra 2006; 66: 756 - 762<br />
1. intensivierte Nachsorge<br />
2. präoperatives lokales Staging<br />
3. Differenzierung Narbe/Ca<br />
4. unklare Befunde in der Nachsorge<br />
auffällige Anreicherung in diagnost. <strong>MRT</strong><br />
Evaluation der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Intervention bei gesichertem MammaCa<br />
s.o. unter Indikation<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />
ja: 15 Läsionen BI-RADS 3, 44 Läsionen BI-RADS 4, 1 Läsion BI-RADS 5<br />
50 Läsionen VB mit je 20 Zylindern, 10 Läsionen mit präoperativer Drahtmarkierung<br />
– max. 2 Biopsien/Sitzung<br />
Zuweisungsentscheidung unklar<br />
bei auffälligem Punktat Histologie, bei benignem Punktat Verlaufskontrolle<br />
Die hier beschriebenen Läsionen waren mit konventioneller Diagnostik nicht<br />
auffällig.<br />
retrospektive Auswertung<br />
39 Patientinnen, 37 – 81J., 7/1997 – 10/2002<br />
keine Angaben zum Verlauf bei negativem <strong>MRT</strong><br />
Zahl der Zentren 4? (Autoren aus Dresden, Halle, München, Mainz)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
Alle 53 Gewebeentnahmen nach Punktion wurden histologisch aufgearbeitet.<br />
16 maligne bzw. Indikatorläsionen in offener Biopsie überprüft, 37 benigne<br />
bekamen konservative Verlaufskontrolle über 2 Jahre.<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 113
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
60 auffällige Befunde bei 39 Frauen<br />
53 Herde mit reproduzierbarer Anreicherung im <strong>MRT</strong><br />
Sensitivität und Spezifität in diesem Design nicht möglich<br />
Anteil eingeschlossener Auffälligkeiten ohne Biopsie: 7/60 = 12%<br />
ppW der diag. <strong>MRT</strong>: 14/60 = 23,3% (ADH und LCis nicht mitrechnen!)<br />
nach Indikation: 1. 15%, 2. 16,7%, 3. 16,7% 4. 43,7%<br />
Anteil unvollständiger Punktionen: 1/53 = 2%<br />
Anteil DCis-Unterschätzung: 1/7 = 14,3%<br />
Anteil vollständiger Entfernung durch MiMi: 3/16 = 18,8%<br />
Malignom nach <strong>MRT</strong>-BI-RADS 3: 6,7%<br />
k.A.<br />
2 ID neu gefunden, 2 Indikatorläsionen entdeckt<br />
Rest: therapeut. Konsequenz eines früher entdeckten Rezidivs?<br />
nicht reproduzierbare Anreicherung, Indikation zur präoperativen OP-Planung<br />
sinnvoll? Wieviel Schaden könnte durch unnütze Punktion benigner Auffälligkeiten<br />
entstehen (neue Narben)? Wie geht man mit multiplen Anreicherungen<br />
um, z.B. >15?<br />
ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />
Treffsicherheit möglich<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch): 60<br />
114<br />
negativ: 0<br />
Summe<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
14 + 2<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
03.08.2007<br />
b<br />
37<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
a+b<br />
53 + 7 nicht biopsiert<br />
c+d<br />
a+b+c+d
Daraus berechnen sich:<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 14 / 60 = 23,3 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 115
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Viehweg et al.: MR-guided intervention in women with a family history of breast<br />
cancer<br />
in: European Journal of Radiology 57 (2006) 81 – 89<br />
Screening im Risikokollektiv mit familiärer Belastung<br />
Läsion nur im <strong>MRT</strong> sichtbar oder nur per <strong>MRT</strong> lokalisierbar<br />
aber: <strong>MRT</strong> ausschlaggebend zur Intervention 56 / 87!<br />
Evaluation <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r Interventionen für diese Indikation<br />
<strong>MRT</strong>-Biopsie oder Drahtmarkierung<br />
eigene Kriterien, in Übereinstimmung mit ACR<br />
6 BI-RADS® 3<br />
86 BI-RADS® 4<br />
5 BI-RADS® 5<br />
VB 11 G, mind. 24 Proben<br />
OP-Zeit: 60 – 70 Min.<br />
retrospektive Analyse<br />
2/1997 – 7/2001<br />
max. 2 Läsionen / Sitzung biopsiert<br />
Zahl der Zentren ? 3 Autoren firmieren für "our department" in Dresden, Halle und München<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
116<br />
Ausschluß bei bekanntem Mamma Ca in der Eigenanamnese<br />
Bei Malignität oder ADH in der Punktathistologie: offene Biopsie zur weiteren<br />
Abklärung, alle anderen: follow-up <strong>MRT</strong> in 6 Mon.<br />
03.08.2007
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten<br />
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
97 Läsionen: 83 zur Biopsie, 14 zur Drahtmarkierung vorgesehen<br />
63 Frauen, 27- 78 J. (einzelner Herd bei 39 Frauen)<br />
87 Prozeduren an 56 Pat.: 13 Drahtmarkierungen, 74 VB<br />
10 Interventionen nicht durchgeführt, da keine redproduzierbare Anreicherung:<br />
10,3%<br />
21Ca + DCis / 87 Prozeduren, 19 maligne Befunde bei Pat. mit low-risk (nur<br />
summarische Angaben, da Ergebnisse nicht exakt auf <strong>MRT</strong>-Indikation bezogen<br />
mitgeteilt werden!)<br />
ppW insgesamt: 21/97 = 21,7%<br />
ppW, nur fam. Belastung: 6/31 = 19%<br />
ppW, fam. Belastung + präop. Staging: 3/11 = 27%<br />
ppW, fam. Belastung + Auffälligkeit in 1 Mammographie-Ebene 2/4 = 50%<br />
ADH-Unterschätzung: 1/3 = 33,3%<br />
vollständige Entfernung per MiMi: 4/21 = 19%<br />
46 / 47 Frauen im follow-up n. durchschnittl. 23 Mon. ohne patholog. Befund<br />
offen bleibt, nach welchen Kriterien Pat. zur VB oder zur Drahtmarkierung vorgesehen<br />
wurden<br />
ppW bei fam. Belastung variiert mit nicht genet. Faktoren<br />
ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />
Treffsicherheit möglich<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
97<br />
negativ<br />
Summe<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
21 + 4<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
b<br />
62<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
a+b<br />
87 + 10<br />
c+d<br />
a+b+c+d<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 117
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Daraus berechnen sich: eingesparte offene Biopsie: 21+ 62/87 =95,4%<br />
Sensitivität: a / (a+c)<br />
Spezifität: d / (b+d)<br />
positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 21 / 97 = 21,7 %<br />
negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />
Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />
Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />
Wahrscheinlichkeit)<br />
*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />
p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />
1−<br />
p)<br />
/ n<br />
118<br />
03.08.2007
Quelle<br />
Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />
Indikation zur Biopsie<br />
Fragestellung /<br />
Zielsetzung<br />
dieser Studie<br />
Anwendungssituation<br />
zu prüfendes Verfahren<br />
<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />
oder andere Definition?<br />
Methode der Biopsie?<br />
MiMi (core needle/VB) oder offene<br />
Biopsie?<br />
Referenzverfahren (Goldstandard)<br />
Histologie<br />
evtl. weitere Verfahren<br />
Mx +/- US<br />
Design<br />
verschiedene Arten der Bildgebung?<br />
bei denselben Frauen?<br />
oder in 2 Gruppen?<br />
Zahl der Zentren 1 (Stanford)<br />
Patientenauswahl<br />
Selektion?<br />
wechselseitige Verblindung<br />
Details, falls >1<br />
Work-up / Verification<br />
wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />
abgeklärt oder nur die mit<br />
auffälligem Befund?<br />
analog für Mx +/- US<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Wallace et al.: Rates of Reexcision für Breast Cancer after MRI-guided Bracket<br />
Wire Localization<br />
in: J AM Coll Surg 2005, 200, p. 527 – 537<br />
19 x bekanntes Ca + Wunsch n. BET (davon 4 n. neoadjuvanter Chemotherapie),<br />
2 x fam. Belastung, 5 x Abklärungsdiagnostik<br />
BI-RADS® 4 oder 5, Befunde auch ausgewertet n. Herdgröße und Anreicherungskinetik<br />
Wie korreliert der Befund eines freien Schnittrandes mit Patientendaten und<br />
Merkmalen der Bildgebung?<br />
Problem d. MRI: Abgrenzung patholog. Anreicherung<br />
chirurg. Ziel: BET auch bei multifokalem Befund, wenn die Herde klein sind und<br />
dicht beisammen liegen<br />
Vollständigkeit der Exzision n. Drahtmarkierung des Schnittrandes<br />
ja<br />
25/26 Frauen hatten präoperativ 1 Mammogramm, 8/26 einen Ultraschall.<br />
<strong>MRT</strong> zeigte Tumorausdehnung in all diesen Fällen genauer<br />
retrospektive Analyse von 243 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Drahtmarkierungen, 9/1997-<br />
2/2004<br />
Mammographie n. Drahtmarkierung<br />
Präparateradiographie n. OP<br />
Histologiebefund incl. Beurteilung d. Schnittränder (≥ 3mm bei invasivem Ca,<br />
≥ 5 mm bei DCis)<br />
Anzahl zu behandelnder Patienten 26 Pat. mit Drahtmarkierung zur Abgrenzung des Anreicherungsareals (> 2<br />
<strong>MDS</strong> 03.08.2007 119
Anzahl eingeschlossener und<br />
ausgewerteter Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />
ppW, DCis-Unterschätzung?<br />
Differenzierung nach verschiedenen<br />
Indikationen?<br />
nur klin. Outcomes?<br />
Konsequenzen<br />
Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />
auf den Krankheitsverlauf?<br />
offene Fragen / Bemerkungen<br />
Bewertung<br />
<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />
Drähte), für Pat. mit 2 Drähten zus. Methylenblauanfärbung), 29 – 72 J.<br />
26 Patientinnen<br />
5/26 Pat hatten benignen Befund i.d. Histologie<br />
21/26 Pat. hatten Ca : 12 mit freiem Schnittrand, 9 nicht , also Nachresektion<br />
statistisch signifikante Merkmale für die Notwendigkeit einer Nachresektion:<br />
durchschn. Größe der Läsionen im <strong>MRT</strong>: 3,5 cm, bei benignen Befunden: 2,4<br />
cm<br />
9 Krebspat. mit Nachresektion: 4,8 cm, 12 mit freien Schnitträndern: 2,9 cm ,<br />
entsprechende Maße n. histolog. Befund: mit Nachresektion 4,6 cm, mit freiem<br />
Schnittrand 1,2 cm, <strong>MRT</strong> zeigt also größeres Ausmaß der Tumorausdehnung!<br />
Autoren plädieren dafür, die gesamte Anreicherungszone in die Exzision einzubeziehen.<br />
Allerdings erfordert diese Technik zügiges Arbeiten beim Setzen<br />
der Markierungsdrähte, da die Anreicherung n. Kontrastmittelinjektion nur 8 –<br />
10 Min. sichtbar bleibt<br />
Cave: vorausgegangene neoadjuvante Chemotherapie kann die Anreicherungskinetik<br />
verändern!<br />
Pat. mit Nachresektion sind im Durchschnitt 45 J. alt, die mit freien Schnitträndern<br />
54 J.<br />
Es wird z.Zt. diskutiert, ob MRM-Befunde, z.B. im präoperativen Staging, das<br />
Ausmaß des geplanten Eingriffs günstig beeinflußen oder nicht.<br />
OP-Vorbereitung mit dieser Technik der Drahtmarkierung dauert 1 h<br />
43% aller Ca-Pat. brauchten Nachresektion, Vergleich mit Studie von Libermann<br />
zur mammographischen-Größenbestimmung: 56%.<br />
<strong>MRT</strong> ist weniger genau als Mx bei DCis, aber besonders sensitiv für invasives<br />
Ca, was Dcis-Residuen in 42% der Nachresektate erklärt.<br />
Nutzen der Biopsie mit dieser Studie nicht beurteilbar, da keine Biopsie durchgeführt<br />
wurde<br />
Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />
Biopsie wurde nicht durchgeführt<br />
zu prüfendes<br />
Verfahren<br />
120<br />
Referenzverfahren<br />
positiv (pathologisch)<br />
negativ<br />
Summe<br />
positiv (pathologisch) negativ Summe<br />
a<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
positiven Ergebnissen<br />
c<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
negativen Ergebnissen<br />
a+c<br />
03.08.2007<br />
b<br />
Anzahl Patienten mit falsch<br />
positiven Ergebnissen<br />
d<br />
Anzahl Patienten mit richtig<br />
negativen Ergebnissen<br />
b+d<br />
a+b<br />
c+d<br />
a+b+c+d
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