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MRT-gestützte Mammabiopsie - MDS

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G-3 Gutachten:<br />

Indikationen zur <strong>MRT</strong>-Diagnostik und<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

3. August 2007<br />

SEG 7 "Methoden- und Produktbewertung"<br />

der MDK-Gemeinschaft<br />

beim <strong>MDS</strong>


Autoren:<br />

Dr. Susanne Bauer<br />

Frauenärztin / Sozialmedizin<br />

Dr. Udo Möller<br />

Frauenarzt / Sozialmedizin<br />

MDK-Thüringen<br />

Dr. Ilse Reiner-Theisen (Review)<br />

Radiologin / Sozialmedizin<br />

MDK Berlin.Brandenburg e.V.<br />

unter Mitarbeit von:<br />

Frau C. Preuß<br />

Literaturrecherche und –beschaffung<br />

Frau E. Mejri<br />

Frau U. Steenmann<br />

Frau M. Koch<br />

Dokumenterstellung


1. Zusammenfassung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

1.1 Zusammenfassung für den raschen Überblick<br />

Fragestellung:<br />

Zur Frage des Einsatzes der Magnetresonanz-Mammographie (MRM) liegen drei positive<br />

G1-Gutachen vor.<br />

Aus den Sachverhalten dieser drei Gutachten ergeben sich folgende Fragestellungen, die<br />

gemäß der Begutachtungsanleitung "Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden<br />

(NUB)" vom 14.02.2002 bearbeitet werden sollen:<br />

• Ist die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode<br />

im Sinne der Richtlinie "Methoden der vertragsärztlichen Versorgung" bei nur<br />

in der MRM detektierbaren Veränderungen?<br />

• Kann die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie bei Vorliegen eines abklärungsbedürftigen<br />

MRM-Befundes, welcher anlässlich einer laut Anlage I Nr. 9 der Richtlinien "Methoden<br />

der vertragsärztlichen Versorgung" nicht indikationsgerecht durchgeführten MRM erhoben<br />

wurde, als vertragsärztliche Methode empfohlen werden?<br />

• Bestehen neue medizinisch notwendige Indikationen für eine diagnostische MRM, die<br />

über den Beschluss des Bundesausschusses von 2001 hinausgehen?<br />

Vorgehensweise:<br />

Eine systematische Literaturrecherche wurde in den folgenden Datenbanken: NLM PubMed,<br />

DAHTA, MEDLINE, Medline Alert und bei folgenden HTA-Institutionen: CRD (DARE, NHS,<br />

EED, HTA) vorgenommen.<br />

Die Recherche wurde im Juni 2006 durchgeführt.<br />

Die durch die Recherche erhaltenen Abstracts bzw. Titel wurden gelesen und es wurde entschieden,<br />

welche Artikel die erforderlichen Auswahlkriterien sicher nicht erfüllen. Diese Artikel<br />

wurden ausgeschlossen, die restlichen Artikel wurden als Volltexte beschafft. Jeder Volltextartikel<br />

wurde gelesen und es wurde anhand der Auswahlkriterien entschieden, ob er berücksichtigt<br />

wird oder nicht.<br />

Die Literaturverzeichnisse der eingeschlossenen Artikel sowie weiterer relevanter Artikel<br />

wurden daraufhin geprüft, ob sie Hinweise auf weitere wichtige Quellen enthalten. Wurden<br />

solche Quellen identifiziert, wurden diese Artikel ebenfalls beschafft und es wurde entschieden,<br />

ob sie die Auswahlkriterien erfüllen. Die Entscheidung darüber, ob die Auswahlkriterien<br />

erfüllt sind, erfolgte aus Ressourcengründen nur durch eine Person.<br />

03.08.2007 3


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Alle durch die Recherche erhaltenen Artikel wurden in ein Literaturverwaltungssystem eingegeben,<br />

mit Ein- oder Ausschluss gekennzeichnet und zur Einsicht archiviert.<br />

Ergebnisse:<br />

Die Recherche in den HTA-Datenbanken ergab keine Treffer. In PubMed wurden insgesamt<br />

97 Treffer erzielt. 69 Treffer konnten anhand des Abstracts sofort ausgeschlossen werden.<br />

Es fanden sich 14 zu berücksichtigende Arbeiten, nachdem 28 Volltexte durchgesehen wurden.<br />

Zwei Treffer aus den DIMDI-Datenbanken konnten anhand des Abstracts ebenfalls<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Insgesamt wurden somit 14 Arbeiten gefunden, die die Auswahlkriterien erfüllten.<br />

Im Ergebnis der eingeschlossenen und nach einheitlichem Schema ausgewerteten Publikationen<br />

lässt sich zusammenfassend festhalten, dass die Treffsicherheit der Biopsie zur Zeit<br />

noch nicht genügend klar beschrieben werden kann und insbesondere die Frage offen ist,<br />

wie viele Operationen sich tatsächlich einsparen lassen durch eine vorangegangene perkutane<br />

Diagnosestellung.<br />

Hinsichtlich der Evaluation der Anwendung der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie in Indikationen, die<br />

über den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 3. Mai 2001 hinausgehen,<br />

ist festzustellen, dass die Anwendung der MRM zur Diagnostik im Hochrisikoscreening bei<br />

familiärer Belastung aus verschiedenen Gründen problematisch erscheint und derzeit nicht<br />

als Screeningmethode empfohlen werden kann.<br />

Das gilt auch für alle anderen Anwendungsfälle der MRM-Diagnostik bzw. MRM-<strong>gestützte</strong>n<br />

Biopsie.<br />

Von den möglich neuen Indikationen unter dieser Maßgabe, und auch unter Beachtung eines<br />

erhöhten Risikos durch gadoliniumhaltige Kernspinkontrastmittel, bleibt nur die Frage des<br />

Einsatzes im präoperativen Staging zu prüfen. Hierbei handelt es sich um die Beantwortung<br />

der für die betroffene Patientin hochrelevanten Frage, ob sie brusterhaltend operiert werden<br />

kann oder nicht.<br />

Allerdings muss auch eingeschätzt werden, dass die derzeitige Datenlage für eine definitive<br />

Aussage noch nicht ausreichend ist. Es ist der Ansatzpunkt für eine sorgfältige Follow-up-<br />

Studie gegeben, bevor diese Indikation in die Leistungspflicht der GKV übernommen werden<br />

kann.<br />

Hinsichtlich der leistungsrechtlichen Einordnung einer diagnostischen MRM-gesteuerten Biopsie<br />

stellt sich grundsätzlich die Frage, ob es sich hier überhaupt um eine ambulante Leistung<br />

handelt. Es war festzustellen, dass der Eingriff ca. 1 bis 1 1/2 Stunden dauert und häufig<br />

eine klinische Nachkontrolle über mehrere Stunden oder bis zum Folgetag nach Intervention<br />

erforderlich ist.<br />

4<br />

03.08.2007


Fazit:<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

An dieser Stelle sollen die drei eingangs aufgeworfenen Fragen vor dem Hintergrund der<br />

durchgearbeiteten Literatur beantwortet werden.<br />

• Ist die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode<br />

im Sinne der Richtlinie "Methoden der vertragsärztlichen Versorgung" bei nur<br />

in der MRM dedektierbaren Veränderungen?<br />

Ja. Es handelt sich um die Kombination von zwei bisher etablierten und bewerteten Verfahren,<br />

wobei es sich jedoch nicht um die schlichte Addition der zunächst durchzuführenden<br />

Diagnostik mit der daraus resultierenden interventionellen diagnostischen Abklärung handelt.<br />

Für die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie musste eine eigene Technik entwickelt werden.<br />

Was allerdings die Abklärungsbedürftigkeit auffälliger magnetresonanzmammographischer<br />

Befunde angeht, sind die zuständigen Fachgesellschaften gefordert, sich eindeutig hinsichtlich<br />

der MRM-BI-RADS®-Kategorien zu positionieren.<br />

• Kann die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie bei Vorliegen eines abklärungsbedürftigen<br />

MRM-Befundes, welcher anlässlich einer laut Anlage I Nr. 9 der Richtlinien "Methoden<br />

der vertragsärztlichen Versorgung" nicht indikationsgerecht durchgeführten MRM erhoben<br />

wurde, als vertragsärztliche Methode empfohlen werden?<br />

Jeder abklärungsbedürftige Befund muss einer histologischen Klärung zugeführt werden,<br />

unabhängig davon, ob die zugrundeliegende Magnetresonanztomographie eine Kassenleistung<br />

gewesen ist oder nicht.<br />

• Bestehen neue medizinisch notwendige Indikationen für eine diagnostische MRM, die<br />

über den Beschluss des Bundesausschusses von 2001 hinausgehen?<br />

Als mögliche neue Indikation, insbesondere vor dem Hintergrund einer differenzierten Nutzen-Risiko-Abwägung<br />

der aktuell aufgetretenen Komplikationen mit Gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln<br />

erscheint allein das präoperative Staging diskutabel. Da sich hier, wie in der Diskussion<br />

dargelegt, mehrere Szenarien ergeben, sollte zunächst im Rahmen eines Modellprojektes<br />

eruiert werden, wie häufig multifokale bzw. multizentrische Befunde tatsächlich auftreten<br />

und um wie viele Herde es sich typischerweise handelt, damit man klären kann, in wieweit<br />

die Verfügbarkeit einer <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie den Operateur in die Lage versetzt,<br />

tatsächlich die vorgesehene Therapieplanung zu beeinflussen und wie sich der Einsatz der<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie dann hinsichtlich der Rezidivquote brusterhaltend operierter Karzinomfälle<br />

auswirkt.<br />

03.08.2007 5


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

1.2 Fachlich detaillierte Zusammenfassung<br />

Titel G-3 Gutachten: <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Erstellt durch SEG 7 "Methoden- und Produktbewertung" der MDK-Gemeinschaft beim <strong>MDS</strong><br />

Auftraggeber <strong>MDS</strong><br />

Indikationen Abklärungsbedürftige MRM-Befunde bei Verdacht auf Mammakarzinom<br />

Maßnahme MR-gesteuerte Mamma-Biopsie<br />

Die MR-<strong>gestützte</strong> Biopsie bzw. Lokalisation von nicht palpablen Veränderungen der Brustdrüse<br />

ist die Kombination von zwei bisher etablierten und bewerteten Verfahren, wobei es<br />

sich jedoch nicht um eine Addition der zunächst durchzuführenden Diagnostik (MR-<br />

Mammographie) und der daraus resultierenden interventionellen diagnostischen Abklärung<br />

handelt.<br />

Somit ist davon auszugehen, dass eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode<br />

im Sinne der NUB-Begutachtung zu bewerten ist, da einzelne Verfahrensschritte abgewandelt<br />

und entscheidend weiterentwickelt bzw. verändert werden mussten.<br />

Ziel Im Ergebnis des Gutachtens sollten die nachfolgenden Fragen beantwortet werden: Ist die<br />

MR-gesteuerte Mamma-Biopsie eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode im<br />

Sinne der Richtlinie "Methoden der vertragsärztlichen Versorgung" bei nur in der MRM<br />

dedektierbaren Veränderungen?<br />

Kann die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie bei Vorliegen eines abklärungsbedürftigen MRM-<br />

Befundes, welcher anlässlich einer laut Anlage I Nr. 9 der Richtlinien "Methoden der vertragsärztlichen<br />

Versorgung" nicht indikationsgerecht durchgeführten MRM erhoben wurde,<br />

als vertragsärztliche Methode empfohlen werden?<br />

Bestehen neue medizinisch notwendige Indikationen für eine diagnostische MRM, die über<br />

den Beschluss des Bundesausschusses von 2001 hinausgehen?<br />

Design Eine systematische Literaturrecherche wurde in den folgenden Datenbanken: NLM Pub-<br />

Med, DAHTA, MEDLINE, Medline Alert und bei folgenden HTA-Institutionen: CRD (DARE,<br />

NHS, EED, HTA) vorgenommen.<br />

Auswahlkriterien<br />

6<br />

Die Recherche wurde im Juni 2006 durchgeführt.<br />

Zur Extraktion sollten alle Arbeiten herangezogen werden, die tatsächlich über Ergebnisse<br />

nach MRM-<strong>gestützte</strong>r Biopsie berichten. Übersichtsartikel ohne eigene Daten wurden folglich<br />

ebenso ausgeschlossen wie Arbeiten, die nur auf die Entwicklung der Technik eingingen,<br />

ohne klinische Erfahrungen zu referieren.<br />

Diese fanden allerdings dann teilweise bei der Beschreibung des medizinisch-technischen<br />

Hintergrundes Berücksichtigung.<br />

Bei der Auswahl der Publikationen wurden die nachfolgenden Kriterien zugrunde gelegt:<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

(a) Studiendesign:<br />

Berichte über jede Art der klinischen Anwendung MRM-<strong>gestützte</strong>r Mamma-Biopsie wurden<br />

eingeschlossen, wenn eine Fallzahl von mindestens 10 Patientinnen erfüllt wurde.<br />

(b) Verfahren:<br />

Das Verfahren zur MRM-<strong>gestützte</strong>n Biopsie musste exakt beschrieben sein.<br />

(c) Indikation:<br />

Es musste sowohl für die durchgeführte Biopsie als auch für die zugrundeliegende diagnostische<br />

MRM eine Indikation benannt sein.<br />

(d) Verfügbare Informationen:<br />

Im Ergebnisteil sollte nachvollziehbar dargestellt sein, wie die Biopsate histologisch aufgearbeitet<br />

wurden und in welcher Form das follow-up für die verschiedenen Befundkonstellationen<br />

realisiert wurde.<br />

Die durch die Recherche erhaltenen Abstracts bzw. Titel wurden gelesen und es wurde<br />

entschieden, welche Artikel die erforderlichen Auswahlkriterien sicher nicht erfüllen. Diese<br />

Artikel wurden ausgeschlossen, die restlichen Artikel wurden als Volltexte beschafft. Jeder<br />

Volltextartikel wurde gelesen und es wurde anhand der Auswahlkriterien entschieden, ob<br />

er berücksichtigt wird oder nicht.<br />

Die Literaturverzeichnisse der eingeschlossenen Artikel sowie weiterer relevanter Artikel<br />

wurden daraufhin geprüft, ob sie Hinweise auf weitere wichtige Quellen enthalten. Wurden<br />

solche Quellen identifiziert, wurden diese Artikel ebenfalls beschafft und es wurde entschieden,<br />

ob sie die Auswahlkriterien erfüllen. Die Entscheidung darüber, ob die Auswahlkriterien<br />

erfüllt sind, erfolgte aus Ressourcengründen nur durch eine Person.<br />

Alle durch die Recherche erhaltenen Artikel wurden in ein Literaturverwaltungssystem eingegeben,<br />

mit Ein- oder Ausschluss gekennzeichnet und zur Einsicht archiviert.<br />

Datenlage Die Recherche in den HTA-Datenbanken ergab keine Treffer.<br />

In PubMed wurden insgesamt 97 Treffer erzielt. 69 Treffer konnten anhand des Abstracts<br />

sofort ausgeschlossen werden.<br />

Es fanden sich 14 zu berücksichtigende Arbeiten, nachdem 28 Volltexte durchgesehen<br />

wurden. Zwei Treffer aus den DIMDI-Datenbanken konnten anhand des Abstracts ebenfalls<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Insgesamt wurden somit 14 Arbeiten gefunden, die die Auswahlkriterien erfüllten.<br />

Ergebnisse Im Ergebnis der eingeschlossenen und nach einheitlichem Schema ausgewerteten Publikationen<br />

lässt sich zusammenfassend festhalten, dass die Treffsicherheit der Biopsie zur<br />

Zeit noch nicht genügend klar beschrieben werden kann und insbesondere die Frage offen<br />

ist, wie viele Operationen sich tatsächlich einsparen lassen durch eine vorangegangene<br />

perkutane Diagnosestellung.<br />

Hinsichtlich der Evaluation der Anwendung der MRM-<strong>gestützte</strong>n Biopsie in Indikationen,<br />

die über den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 1. April 2006 hinausgehen,<br />

ist festzustellen, dass die Anwendung der MRM zur Diagnostik im Hochrisikoscree-<br />

03.08.2007 7


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

ning bei familiärer Belastung aus verschiedenen Gründen problematisch erscheint und<br />

derzeit nicht als Screeningmethode empfohlen werden kann.<br />

Das gilt auch für alle anderen Anwendungsfälle der MRM-Diagnostik bzw. MRM-<strong>gestützte</strong>n<br />

Biopsie.<br />

Von den möglich neuen Indikationen unter dieser Maßgabe, und auch unter Beachtung<br />

eines erhöhten Risikos durch gadoliniumhaltige Kernspinkontrastmittel, bleibt nur die Frage<br />

des Einsatzes im präoperativen Staging zu prüfen. Hierbei handelt es sich um die Beantwortung<br />

der für die betroffene Patientin hochrelevanten Frage, ob sie brusterhaltend operiert<br />

werden kann oder nicht.<br />

Allerdings muss auch eingeschätzt werden, dass die derzeitige Datenlage für eine definitive<br />

Aussage noch nicht ausreichend ist. Es ist der Ansatzpunkt für eine sorgfältige Followup-Studie<br />

gegeben, bevor diese Indikation in die Leistungspflicht der GKV übernommen<br />

werden kann.<br />

Hinsichtlich der leistungsrechtlichen Einordnung einer diagnostischen MRM-gesteuerten<br />

Biopsie stellt sich grundsätzlich die Frage, ob es sich hier überhaupt um eine ambulante<br />

Leistung handelt. Es war festzustellen, dass der Eingriff ca. 1 bis 1 1/2 Stunden dauert und<br />

häufig eine klinische Nachkontrolle über mehrere Stunden oder bis zum Folgetag nach<br />

Intervention erforderlich ist.<br />

Fazit An dieser Stelle sollen die drei eingangs aufgeworfenen Fragen vor dem Hintergrund der<br />

durchgearbeiteten Literatur beantwortet werden:<br />

8<br />

Die MRM-gesteuerte Mamma-Biopsie ist eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode<br />

im Sinne der Richtlinie "Methoden der vertragsärztlichen Versorgung", wenn sie bei<br />

nur in der MRM dedektierbaren Veränderungen eingesetzt wird.<br />

Es handelt sich um die Kombination von zwei bisher etablierten und bewerteten Verfahren,<br />

wobei es sich jedoch nicht um die schlichte Addition der zunächst durchzuführenden Diagnostik<br />

mit der daraus resultierenden interventionellen diagnostischen Abklärung handelt.<br />

Für die MRM-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie musste eine eigens dafür geeignete Technik entwickelt<br />

werden. Hinsichtlich der Abklärungsbedürftigkeit auffälliger magnetresonanzmammographischer<br />

Befunde sind die zuständigen Fachgesellschaften gefordert, sich eindeutig<br />

zur Anwendung der MRM-BI-RADS®-Kategorien, einschließlich der erforderlichen diagnostischen<br />

und/oder therapeutischen Konsequenzen bei Vorliegen bestimmter Kategorien<br />

zu positionieren.<br />

Einer solchen Einteilung folgend muss jeder abklärungsbedürftige Befund einer histologischen<br />

Klärung zugeführt werden, unabhängig davon, ob die zugrundeliegende Magnetresonanztomographie<br />

eine Kassenleistung gewesen ist oder nicht.<br />

Als mögliche neue Indikation, insbesondere vor dem Hintergrund einer differenzierten Nutzen-Risiko-Abwägung<br />

der aktuell aufgetretenen Komplikationen mit Gadoliniumhaltigen<br />

Kontrastmitteln erscheint allein das präoperative Staging diskutabel. Da sich hier, wie in<br />

der Diskussion dargelegt, mehrere Szenarien ergeben, sollte zunächst im Rahmen eines<br />

Modellprojektes eruiert werden, wie häufig multifokale bzw. multizentrische Befunde tatsächlich<br />

auftreten und um wie viele Herde es sich typischerweise handelt, damit man klä-<br />

03.08.2007


Sozialmed.<br />

Empfehlung<br />

Datum des<br />

Gutachtens<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

ren kann, in wieweit die Verfügbarkeit einer MRM-<strong>gestützte</strong>n Biopsie den Operateur in die<br />

Lage versetzt, tatsächlich die vorgesehene Therapieplanung zu beeinflussen und wie sich<br />

der Einsatz der MRM-<strong>gestützte</strong>n Biopsie dann hinsichtlich der Rezidivquote brusterhaltend<br />

operierter Karzinomfälle auswirkt.<br />

Jeder abklärungsbedürftige Befund muss einer histologischen Klärung zugeführt werden.<br />

Unabhängig davon, ob die zugrundeliegende Magnetresonanztomographie eine Kassenleistung<br />

gewesen ist oder nicht, erfolgt die Abklärung mittels MRM-gesteuerter Biopsie zu<br />

Lasten der GKV.<br />

Aus den vorliegenden Daten kann eine Indikationserweiterung über die vom GBA anerkannten<br />

Indikationen zum Einsatz der diagnostischen MRM nicht empfohlen werden.<br />

Der Einsatz der MRM im Rahmen des präoperativen Stagings sollte nur im Rahmen von<br />

Studien erfolgen.<br />

03. August 2007<br />

03.08.2007 9


2. Verzeichnisse<br />

2.1 Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

1. ZUSAMMENFASSUNG....................................................................................................3<br />

1.1 ZUSAMMENFASSUNG FÜR DEN RASCHEN ÜBERBLICK....................................................3<br />

1.2 FACHLICH DETAILLIERTE ZUSAMMENFASSUNG .............................................................6<br />

2. VERZEICHNISSE ...........................................................................................................10<br />

2.1 INHALTSVERZEICHNIS................................................................................................10<br />

2.2 TABELLENVERZEICHNIS.............................................................................................12<br />

2.3 ABKÜRZUNGEN UND BEZEICHNUNGEN .......................................................................12<br />

3. FRAGESTELLUNG / AUFTRAG....................................................................................14<br />

4. BESCHREIBUNG DES MEDIZINISCHEN HINTERGRUNDES.....................................16<br />

5. BESCHREIBUNG DES ZU BEGUTACHTENDEN VERFAHRENS...............................19<br />

5.1 PATHOPHYSIOLOGISCHE / TECHNISCHE GRUNDLAGEN ...............................................19<br />

5.1.1 MR-Mammographie ..........................................................................................19<br />

5.1.2 MR-<strong>gestützte</strong> Lokalisation ................................................................................20<br />

5.1.3 MR-<strong>gestützte</strong> Stanzbiopsien (Core needle)......................................................20<br />

5.1.4 Vakuumunterstützte Verfahren (Vakuumbiopsie, VakuFlash/Vacora)..............21<br />

5.1.5 Übersicht über die in den extrahierten Studien eingesetzten Gerätesysteme..21<br />

5.2 PERSONELLE UND STRUKTURELLE ANFORDERUNGEN, EINSATZBEREICH.....................24<br />

6. BESCHREIBUNG DES VORGEHENS...........................................................................25<br />

6.1 RECHERCHE .............................................................................................................25<br />

6.1.1 Vorgelegte Unterlagen......................................................................................25<br />

6.1.2 Systematische Recherche ................................................................................25<br />

6.1.3 Umfeldrecherche ..............................................................................................25<br />

6.2 AUSWAHL DER STUDIEN ANHAND DER AUSWAHLKRITERIEN ........................................26<br />

6.2.1 Benennung der Auswahlkriterien......................................................................26<br />

6.2.2 Vorgehensweise ...............................................................................................26<br />

6.3 BEARBEITUNG DER AUSGEWÄHLTEN STUDIEN............................................................27<br />

7. ERGEBNISSE.................................................................................................................28<br />

7.1 ERGEBNIS DER RECHERCHE......................................................................................28<br />

7.2 DARSTELLUNG UND BEGRÜNDUNG AUSGESCHLOSSENER STUDIEN.............................28<br />

7.3 STUDIENDATEN.........................................................................................................29<br />

7.3.1 Einzeldarstellung der extrahierten Studien .......................................................29<br />

7.3.2 Zusammenfassende Darstellung ......................................................................35<br />

7.3.3 Bewertung potentiell neuer Indikationen der Magnetresonanzmammographie in<br />

Kontextdokumenten ........................................................................................................39<br />

8. DISKUSSION..................................................................................................................43<br />

10<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

9. FAZIT ..............................................................................................................................50<br />

10. BEANTWORTUNG DER IN KAPITEL 3 AUFGEWORFENEN FRAGEN......................50<br />

11. REVIEW ..........................................................................................................................53<br />

12. ANHANG ........................................................................................................................54<br />

12.1 BESCHLUSS DES BUNDESAUSSCHUSS DER ÄRZTE UND KRANKENKASSEN VOM 3. MAI<br />

2001 BEZÜGLICH DER MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE DER WEIBLICHEN BRUST<br />

(MRM) .....................................................................................................................54<br />

12.2 KERNSPINTOMOGRAPHIE-VEREINBARUNG .................................................................57<br />

12.3 RECHERCHE .............................................................................................................63<br />

12.4 AUSGESCHLOSSENE PUBLIKATIONEN.........................................................................66<br />

12.5 EXTRAKTIONSBÖGEN ................................................................................................67<br />

13. LITERATURVERZEICHNIS..........................................................................................121<br />

03.08.2007 11


2.2 Tabellenverzeichnis<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Tabelle 1: Übersicht über die in den extrahierten Studien eingesetzten Gerätesysteme ...............................21<br />

Tabelle 2: Zusammenfassende Darstellung der Studien .......................................................................35<br />

2.3 Abkürzungen und Bezeichnungen<br />

<strong>MRT</strong> Magnetresonanztomographie<br />

ADH adenomatöse duktakle Hyperplasie<br />

B & S<br />

Brown & Sharp (Normierung für Drahtstärke bzw. lichte Weite einer<br />

Kanüle nach J.R. Brown 1857)<br />

BET brusterhaltende Therapie<br />

BRCA Breast Cancer Antigen<br />

CA Carcinom<br />

CE Communautés Européennes = Europäische Gemeinschaft<br />

DCis duktales Carcinoma in situ<br />

FDA Federal Drug Administration<br />

FNB Feinnadelbiopsie<br />

G Gauge (amerikanisches Maß für die Nadelstärke)<br />

GBA Gemeinsamer Bundesausschuß<br />

Core-Biopsies Stanzbiopsien<br />

GebFra Geburtshilfe & Frauenheilkunde (Fachzeitschrift)<br />

GKV Gesetzliche Krankenversicherung<br />

HRT Hormonersatztherapie<br />

ID invasiv-duktales (Carcinom)<br />

IL invasiv-lobuläres (Carcinom)<br />

MHH Medizinische Hochschule Hannover<br />

MiMi minimal-invasive Mammaintervention<br />

MRI Magnetic Resonance Imaging<br />

MRM Magnetresonanz-Mammographie<br />

MRM-BI-RADS<br />

Magnetresonanz-Mammographie -Breast Imaging and Reporting<br />

Data System<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS Breast Imaging and Reporting Data System<br />

12<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

npW negativer Prädiktionswert<br />

OP Operation<br />

ppW positiver Prädiktionswert<br />

ROBITOM System zur Diagnose und Therapie des Mammakarzinoms<br />

T Tesla, Einheit der magnetischen Induktion<br />

US Ultraschall<br />

VB Vakuumbiopsie<br />

03.08.2007 13


3. Fragestellung / Auftrag<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Es liegen drei positive G1-Gutachten zu Fragen des Einsatzes der Magnetresonanzmammographie<br />

vor.<br />

Fallkonstellation 1:<br />

Im Rahmen der Nachsorge nach einem brusterhaltend operierten Morbus Paget (Karzinom<br />

der weiblichen Brust) konnten mit der konventionellen Diagnostik (Mammographie und<br />

Mamma-Sonographie) keine Auffälligkeiten gesehen werden. Es wurde dann außerhalb der<br />

vom Gemeinsamen Bundesausschuss bestätigten Indikationen eine MR-Untersuchung der<br />

linken Brust durchgeführt. Dabei stellte sich ein auffälliger Befund dar, welcher mit einer MRgesteuerten<br />

Mamma-Stanzbiopsie abgeklärt werden sollte.<br />

Im Ergebnis der Begutachtung wird die Notwendigkeit für die beantragte MR-<strong>gestützte</strong><br />

Mamma-Biopsie aus medizinischer Sicht bestätigt.<br />

Fallkonstellation 2:<br />

In einem Mammogramm wurde ein suspekter Herd rechts außen unmittelbar präpektorial<br />

festgestellt. Aufgrund fehlender Darstellbarkeit im Sonogramm entschloss man sich zu einer<br />

mammographisch <strong>gestützte</strong>n Vakuum-Stanzbiopsie. Diese war jedoch nicht durchführbar, da<br />

der suspekte Herd "aufgrund der unterschiedlichen Lagerung der Mamma" rechts außen<br />

nicht sicher reproduzierbar war.<br />

Daraufhin wird als einzig weiterführende diagnostische Maßnahme die MRM angesehen. Es<br />

wurde eingeschätzt, dass aufgrund der Lage unmittelbar präpektorial dieser Befund in hohem<br />

Maße als suspekt und damit abklärungsbedürftig zu werten sei. Weiterhin wird festgestellt,<br />

dass es nachvollziehbar sei, dass der Herdbefund bei liegender Position nicht reproduzierbar<br />

war.<br />

Die MRM der Brust wird als einzig weiterführende Methode angesehen, um diesen abklärungswürdigen<br />

Befund als maligne oder benigne einzuschätzen mit der Zielstellung, ein weiteres<br />

Abwarten zu rechtfertigen bzw. eine MRM-<strong>gestützte</strong> Biopsie durchführen zu können.<br />

Fallkonstellation 3:<br />

Wegen blutiger Sekretion aus der linken Mammille ist die diagnostische Abklärung beabsichtigt.<br />

In der zytologischen Untersuchung fanden sich Hinweise für ein Papillom.<br />

Die diagnostische Methode der Wahl zur Lokalisation eines solchen Milchgangpapilloms ist<br />

die sogenannte Galaktographie. In vorliegendem Falle konnte nach drei Versuchen mit diesem<br />

Verfahren kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Aus dieser Konstellation<br />

heraus wird zur weiterführenden Diagnostik und zum sicheren Ausschluss eines malignen<br />

Geschehens die Durchführung einer MR-Mammographie empfohlen.<br />

14<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Im Ergebnis des Gutachtens wird festgestellt, dass im hier vorliegenden Fall dokumentiert<br />

sei, dass insgesamt drei Galaktographieversuche keine verwertbaren Resultate ergaben. Bei<br />

der Galaktographie hätte es sich um die wegweisende vertragsärztliche diagnostische Maßnahme<br />

zum Auffinden eines Papilloms gehandelt.<br />

Angesichts der medizinischen Notwendigkeit einer weiterführenden Diagnostik vor dem erforderlichen<br />

operativen Eingriff käme dafür lediglich eine kontrastmittel<strong>gestützte</strong> Kernspintomographie<br />

der Brust in Betracht.<br />

Auf dem Boden dieser Sachverhalte ergeben sich nun folgende Fragestellungen:<br />

Ist die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode<br />

im Sinne der Richtlinie "Methoden der vertragsärztlichen Versorgung" bei nur in<br />

der MRM dedektierbaren Veränderungen?<br />

Kann die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie bei Vorliegen eines abklärungsbedürftigen<br />

MRM-Befundes, welcher anlässlich einer laut Anlage I, Nr. 9 der Richtlinie "Methoden der<br />

vertragsärztlichen Versorgung" nicht indikationsgerecht durchgeführten MRM erhoben<br />

wurde, als vertragsärztliche Methode empfohlen werden?<br />

Bestehen neue medizinisch notwendige Indikationen für eine diagnostische MRM, die<br />

über den Beschluss des Bundesausschusses von 2001 hinausgehen?<br />

Diese werden gemäß der Begutachtungsanleitung „Neue Uuntersuchungs- und Behandlungsmethoden<br />

(NUB)“ vom 14.2.2002 im vorliegenden G3-Gutachten bearbeitet.<br />

03.08.2007 15


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

4. Beschreibung des medizinischen Hintergrundes<br />

Das Mammakarzinom ist in Deutschland die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen, mit<br />

rund 55.100 Fällen pro Jahr und einer Mortalität von 26,8 % (Bertz et al. 2006) 1 , wobei zu<br />

bemerken ist, dass die Sterblichkeit der Frauen an Brustkrebs seit Mitte der 90-er Jahre in<br />

Deutschland zurückgeht. Damit stellt diese Erkrankung ein herausragendes medizinisches<br />

und gesellschaftliches, gleichermaßen aber auch wirtschaftliches Problem dar.<br />

Für die weitere Senkung der Sterblichkeit wird die Früherkennung als unabdingbare Voraussetzung<br />

angesehen. Neben der Erkennung von Risikokollektiven durch die Beachtung von<br />

Risiko- und protektiven Faktoren spielt die Früherkennung maligner Befunde eine herausragende<br />

Rolle (Hille et al 2004) 11 .<br />

Als Risikofaktoren werden immer wieder genannt und sind in unterschiedlichem Umfang untersucht<br />

und evaluiert (Gibis et al. 1998) 8 :<br />

Familiäre Belastung<br />

BRCA1- und BRCA2-Mutationsträgerinnen<br />

Altersrisiko<br />

Nulliparae<br />

Geburt des ersten Kindes nach dem 30. Lebensjahr<br />

Lange natürliche Oestrogenexposition (späte Menopause und/oder frühe Menarche)<br />

und / oder längerfristige Einnahme verordneter Hormonpräparate (z.B. Hormonersatztherapie)<br />

Deutliches Übergewicht<br />

Allerdings muss eingeschätzt werden, dass die Bedeutung dieser Faktoren noch nicht aussagekräftig<br />

genug ist, um ein Risikokollektiv mit hinreichender Sicherheit zu definieren.<br />

Damit kommt der bildgebenden Diagnostik eine gesteigerte Bedeutung zu.<br />

Basis dieser bildgebenden Diagnostik des Mammakarzinoms ist nach wie vor die Mammographie.<br />

Sowohl die technische Durchführung als auch die Befundung erfolgt heute standardisiert<br />

nach international anerkannten Richtlinien (z.B. European Guidelines for Quality Assurance<br />

in Mammography Screening, Third Edition 2001) 30 .<br />

Da die klinische Untersuchung Herdbefunde < 1 cm 3 nicht sicher erkennt, werden zur Früherkennung<br />

des Mammakarzinoms Mammographie und Mamma-Sonographie eingesetzt. Die<br />

16<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

kontrastmittel<strong>gestützte</strong> dynamische MR-Mammographie ist als ergänzendes bildgebendes<br />

Verfahren seit Beschluß des Bundesausschusses vom 3.5.2001 in die Diagnostik integriert.<br />

Die an dieser Stelle genannten Indikationen 6 sind:<br />

- Rezidivausschluss eines Mamma-Karzinoms nach brusterhaltender Therapie (Operation<br />

und/oder Radiatio) oder nach primärem oder sekundärem Brustwiederaufbau, wenn Mammographie<br />

und Sonographie nicht die Dignität des Rezidivverdachtes klären.<br />

- Primärtumorsuche bei histologisch gesicherter axillärer Lymphknotenmetastase eines<br />

Mamma-Karzinoms, wenn ein Primärtumor weder klinisch noch mit den bildgebenden Verfahren<br />

Mammographie oder Sonographie dargestellt werden konnte.<br />

Der im Anhang dieses Gutachtens unter 12.1 hinterlegte Beschluss griff auf den HTA-Bericht<br />

des DIMDI zur Verfahrensbewertung der Magnet-Resonanz-Tomographie (<strong>MRT</strong>) in der Diagnostik<br />

des Mamma-Karzinoms zurück (Gibis et al. 1998) 8 .<br />

Aufgrund der sich ständig verbessernden technischen Möglichkeiten erfolgt die Entdeckung<br />

auch präinvasiver Formen der Mammakarzinome zunehmend früher. Diese besitzen eine<br />

deutlich günstigere Prognose.<br />

Es muss allerdings festgestellt werden, dass durch die bildgebende Diagnostik vermehrt verdächtige<br />

und abklärungsbedürftige Befunde nachgewiesen werden, die sich bei einer operativ-histologischen<br />

Abklärung als gutartig erweisen. Nur etwa 30 % der ausschließlich mammographisch<br />

suspekten nicht palpablen Läsionen sind intraoperativ tatsächlich maligne (Lagios<br />

1995 13 und Silverstein et al. 1996 37 aus Sittek et al. 2004 38 ).<br />

Da am Ende der Diagnostik in jedem Fall eine definitive Diagnose stehen muss, leiten sich<br />

daraus zunächst zwei Forderungen ab.<br />

Es sind die nichtinvasiven, bildgebenden Verfahren dahingehend zu verfeinern, weiterzuentwickeln<br />

und zu evaluieren, dass eine möglichst hohe Trennschärfe zwischen benignen und<br />

malignen Befunden erreicht werden kann. Die Zahl der verdächtigen Befunde sollte reduziert<br />

werden können. Die dann noch verbleibenden malignomverdächtigen Herdbefunde sind einer<br />

histologischen Diagnostik zuzuführen, das heißt es sind Methoden zu entwickeln, die es<br />

erlauben, die Befunde mit diagnostischer Zielstellung zu entfernen.<br />

Neben den als weitgehend etabliert anzusehenden bildgebenden diagnostischen Verfahren,<br />

die auch als Routinediagnostik zu bezeichnen sind, wie Mammographie und Mamma-<br />

Sonographie hat sich die Magnetresonanz-Mammographie in den letzten Jahren als ergänzendes<br />

Verfahren etabliert. Bei bestimmten Indikationen kann der Einsatz dieser Untersuchungsmethode<br />

zu wichtigen Zusatzinformationen führen und helfen, sowohl die Entscheidung<br />

als auch das erforderliche Ausmaß eines Eingriffes zu begründen.<br />

03.08.2007 17


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Einer hohen Sensitivität von 71 – 100 % steht weiterhin eine (relativ zur Mammographie)<br />

geringere Spezifität von 88 – 95 % entgegen (National Horizon Scanning Centre Unit,<br />

Australia and New Zealand 2004) 23 .<br />

Darüber hinaus ist mit der Weiterentwicklung der diagnostischen Magnetresonanz-<br />

Mammographie die Zahl suspekter Befunde, die nur in der MR-Mammographie zu sehen<br />

sind, weiter angestiegen, so dass zusätzlich zum diagnostischen Verfahren, welches als<br />

standardisiert und etabliert anzusehen ist, ein Verfahren der histologischen Abklärung entwickelt<br />

werden musste. Wenig geeignet oder nicht vertretbar erscheint in diesem Zusammenhang<br />

die Möglichkeit, Befunde, die nur in der MR-Mammographie zu beobachten waren,<br />

kurzfristig kernspintomographisch zu kontrollieren. Dadurch ist mit einer Erhöhung der Kosten<br />

und einer möglichen Diagnoseverschleppung zu rechnen. Hier ist die gezielte MRgesteuerte<br />

Mamma-Biopsie indiziert. So wurden verschiedene MR-kompatible Biopsieverfahren<br />

in den letzten Jahren entwickelt, die sowohl eine perkutan-bioptische Abklärung als auch<br />

eine präoperative Lokalisation der entsprechenden Herdbefunde zulassen (Obenauer et al.<br />

2006) 24 .<br />

18<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

5. Beschreibung des zu begutachtenden Verfahrens<br />

Im Ergebnis diagnostischer MRM-Untersuchungen wird eine Vielzahl von Läsionen entdeckt,<br />

die mit anderen bildgebenden Verfahren nicht nachzuweisen sind und die aber aufgrund der<br />

Spezifität der Methode nicht in ausreichendem Maß differenziert werden können. Eine histologische<br />

Abklärung ist die notwendige und logische Folge.<br />

In den letzten Jahren erfolgte daher verstärkt die Entwicklung MR-<strong>gestützte</strong>r Verfahren zur<br />

präoperativen Lokalisation (Markierung durch Draht oder Clip) und/oder Biopsie. Diese Entwicklung<br />

war erforderlich, da herkömmliche röntgenologisch oder sonographisch gesteuerte<br />

Markierungs- und/oder Biopsieverfahren in der Kombination mit der MR-Mammographie<br />

nicht eingesetzt werden konnten.<br />

Diese MR-<strong>gestützte</strong> Biopsie bzw. Lokalisation von nicht palpablen Veränderungen der Brustdrüse<br />

ist zwar als Kombination von etablierten und (im Fall der diagnostischen MRM) bewerteten<br />

Verfahren anzusehen, wobei es sich jedoch nicht um eine Addition der zunächst<br />

durchzuführenden Diagnostik (MR-Mammographie) und der daraus resultierenden interventionellen<br />

diagnostischen Abklärung handelt (Markierung und/oder Biopsie).<br />

Folglich ist für die MR-<strong>gestützte</strong> Biopsie im EBM 2000 keine Leistungsziffer vorhanden.<br />

Somit ist davon auszugehen, dass eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode im<br />

Sinne der NUB-Begutachtung zu bewerten ist, da einzelne Verfahrensschritte abgewandelt<br />

und entscheidend weiterentwickelt bzw. verändert werden mussten.<br />

5.1 Pathophysiologische / technische Grundlagen<br />

5.1.1 MR-Mammographie<br />

Voraussetzung für eine erfolgreiche Darstellung von Tumoren der Mamma mittels Magnetresonanztomographie<br />

ist eine ausreichende Gefäßversorgung des Tumors. Dies wird vor allem<br />

bei invasiven Karzinomen vorhanden sein, so dass hier eine entsprechende Kontrastmittelanreicherung<br />

den Verdacht auf ein malignes Geschehen zulässt (s. auch die ausführliche<br />

Darstellung der Technik der MR-Mammographie in Gibis et al.: Verfahrensbewertung Magnet-Resonanz-Tomographie<br />

(<strong>MRT</strong>) in der Diagnostik des Mamma-Karzinoms, 1998) 8 .<br />

Gleichzeitig ergibt sich damit aber auch die differentialdiagnostische Schwierigkeit zur Abgrenzung<br />

benigner Veränderungen, welche ebenfalls mit einer erhöhten Vaskularisation des<br />

Brustgewebes einhergehen können. Insbesondere kommen dabei entzündliche Veränderungen<br />

aber auch Veränderungen durch hormonelle Einflüsse in Betracht.<br />

Neben rein morphologischen Kriterien, die in der diagnostischen Mammographie etabliert<br />

und diesen vergleichbar sind, stellt eine rasche Signalaufnahme mit nachfolgender Plateauphase<br />

nach Kontrastmittelinfusion ein wichtiges Kriterium der Malignität dar und wird bei der<br />

überwiegenden Anzahl der invasiven Karzinome gefunden. Dabei kommen inzwischen stan-<br />

03.08.2007 19


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

dardisierte Methoden zum Einsatz, die bei Anwendung auch standardisierter Bewertungskriterien<br />

(MRM-BI-RADS-Nomenklatur) vergleichbare Ergebnisse liefern.<br />

Nach Delorme (2001) 7 ist die MR-Mammographie jedoch nicht als Ersatz für die Biopsie bekannter,<br />

das heißt tastbarer bzw. mammographisch oder sonographisch nachweisbarer suspekter<br />

und somit histologisch abzuklärender Herdbefunde einzusetzen.<br />

Als problematisch könnte sich jedoch der Einsatz von gardoliniumhaltigen Kontrastmitteln<br />

(Gd-haltige Kontrastmittel) erweisen, da bei vorgeschädigten Nieren diese zu auch tödlich<br />

verlaufenden Komplikationen führen können (Deutsches Ärzteblatt online, 28.12.2006) 25 .<br />

Daher ist der Ausschluss einer Niereninsuffizienz vor der MRM unerlässlich.<br />

Bisher war man davon ausgegangen, dass die mit Gd-haltigen Kontrastmitteln in Zusammenhang<br />

gebrachten Nebenwirkungen milde und nicht lebensbedrohliche Reaktionen seien.<br />

5.1.2 MR-<strong>gestützte</strong> Lokalisation<br />

Die MR-<strong>gestützte</strong> präoperative Lokalisation von Herdbefunden kann sowohl in Rückenlage<br />

als auch in Bauchlage erfolgen. In den 90er Jahren wurden entsprechende Systeme zur Lokalisation<br />

entwickelt.<br />

Dabei war es erforderlich, sowohl die handelsüblich eingesetzten Spulen als auch die Lokalisationssysteme<br />

aufeinander abzustimmen bzw. auch für den entsprechenden Einsatz anzupassen<br />

und auch weiterzuentwickeln.<br />

Alle Manipulationen erfolgen außerhalb des Magneten. Nach Positionierung der Nadel oder<br />

Korrektur der Position ist immer eine Kontrollaufnahme, bei der die Patientin in das System<br />

gefahren werden muss, anzufertigen.<br />

Die beschriebenen Vorrichtungen konnten zunächst nur unilateral zu einem Zeitpunkt eingesetzt<br />

werden. In der Weiterentwicklung gibt es derzeit auch bilateral einzeitig einsetzbare<br />

Punktionsspulen. Diese Systeme sind kommerziell erhältlich.<br />

Eine deutliche Weiterentwicklung stellt der Einsatz offener MR-Systeme dar.Von Vorteil ist<br />

dabei eine deutliche Zeitersparnis durch die einmalige Positionierung der Patientin und die<br />

Möglichkeit der Kommunikation mit der Patientin. Die bildgebende Kontrolle der Funktion<br />

kann mit offenen Systemen direkt erfolgen (Obenauer et al. 2006) 24 .<br />

5.1.3 MR-<strong>gestützte</strong> Stanzbiopsien (Core needle)<br />

Die Stanzbiopsie, einschließlich Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie, ist das älteste und am<br />

weitesten verbreitete Verfahren. Zahlreiche kommerzielle Geräteentwicklungen stehen zur<br />

Verfügung. Für die minimalinvasive Mammadiagnostik wurden inzwischen mehrere Systeme<br />

mit unterschiedlichen Nadelstärken entwickelt. Neben vollautomatischen kommen auch sequenziellautomatische<br />

und halbautomatische Systeme zum Einsatz.<br />

20<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Die Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie-Systeme haben sich in der Kombination mit dem<br />

Einsatz der Sonographie und auch der Mammographie inzwischen bewährt. Die Entwicklung<br />

entsprechend einsetzbarer Geräte in Verbindung mit der MRM-Mammographie erfolgte in<br />

den letzten Jahren. Als abgeschlossen kann diese Entwicklung jedoch nicht angesehen werden,<br />

wobei die technische Problemlösung realisiert scheint. Mitteilungen zur Handhabbarkeit,<br />

Angaben zu Untersuchungsdauer, Treffsicherheit und Akzeptanz für die Patienten sind jedoch<br />

noch sehr different, so dass diesbezüglich weitere Untersuchungen und Studien erforderlich<br />

sind.<br />

5.1.4 Vakuumunterstützte Verfahren (Vakuumbiopsie, VakuFlash/Vacora)<br />

Bei der Vakuumbiopsie (Mammotome®) wird die Biopsienadel direkt in das zu biopsierende<br />

Gewebe bzw. Areal eingebracht. Nach Erzeugung eines Unterdruckes wird das entsprechende<br />

Gewebe in die Biopsiekammer verlagert und durch eine rotierende Klinge aus dem<br />

Gewebeverband scharf abgetrennt. Das Biopsiematerial kann durch Verändern des Unterdrucks<br />

aus der Biopsienadel entnommen werden, ohne dass diese aus dem Gewebe entfernt<br />

werden müsste.<br />

Mit VakuFlash/Vacora stehen zwei weitere Entwicklungen der vakuum<strong>gestützte</strong>n minimalinvasiven<br />

Biopsie zur Verfügung. Das Funktionsprinzip beruht auf einer Kombination aus<br />

Hochgeschwindigkeits-Biopsie und der Vakuumbiopsie.<br />

Beide minimalinvasiven Biopsiemethoden können in Verbindung mit der MR-Mammographie<br />

angewandt werden.<br />

5.1.5 Übersicht über die in den extrahierten Studien eingesetzten Gerätesysteme<br />

Tabelle 1: Übersicht über die in den extrahierten Studien eingesetzten Gerätesysteme<br />

Studie<br />

Land<br />

Kuhl et al.,<br />

2001 12<br />

D<br />

Pfleiderer et al.,<br />

2003 33<br />

D<br />

Gerätekombination<br />

MRM Biopsieeinheit<br />

1,5-T-MR-Tomograph<br />

ACS-NT POWER-TRAK 6000<br />

oder<br />

Gyroscan intera, Philips-Medical-<br />

Systems<br />

1,5-T-MR-Tomograph<br />

(Philips, Best)<br />

14-G Stanzbiopsie Nadelsysteme<br />

verschiedener Hersteller (Daum,<br />

Guerbet, Somatex)<br />

Robitom I<br />

Hochgeschwindigkeits-<br />

Biopsiesystem<br />

(Magnum, Bard, Corvington)<br />

03.08.2007 21


Studie<br />

Land<br />

Schneider et al.;<br />

2002 36<br />

D<br />

Schneider et al.,<br />

2002 35<br />

D<br />

Veltman et al.,<br />

2005 39<br />

NL<br />

Liberman et al.,<br />

2003 20<br />

USA<br />

Liberman et al.,<br />

2005 19<br />

USA<br />

22<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Gerätekombination<br />

MRM Biopsieeinheit<br />

1,5-T-MR-Tomograph<br />

(Vision, Siemens Erlangen,<br />

CP Breast Array, Siemens Erlangen)<br />

Bildgebung zur Biopsie:<br />

0,5-T-MR-Tomograph<br />

Positionierung<br />

SIGNA SP/i, GE Medical Systems,<br />

Milwaukee<br />

1,5-T-MR-Tomograph<br />

(Vision, Siemens Erlangen,<br />

CP Breast Array, Siemens Erlangen)<br />

Bildgebung zur Biopsie:<br />

0,5-T-MR-Tomograph<br />

Positionierung<br />

SIGNA SP/i, GE Medical Systems,<br />

Milwaukee<br />

1,5-T-MR-Tomograph<br />

(Siemens Magnetom Sonata oder<br />

Symphony, Siemens Erlangen),<br />

kombiniert mit geschlossener<br />

Doppel-Brust-Spule (Siemens)<br />

oder offener Brustspule (OBC,<br />

Machnet)<br />

1,5-T-MR-Tomograph<br />

(Signa, General Electric Medical<br />

Systems, Milwaukee, WI)<br />

1,5-T-MR-Tomograph<br />

(Signa, GE Healthcare)<br />

Fixier- und Positioniereinheit<br />

(Biopsy Breast Array Coil, model<br />

BBC, MRI Devices oder offene<br />

Brustspule, model OBC-63, MRI<br />

Devices)<br />

03.08.2007<br />

Doppelschussapparatur (BARD-<br />

Angiomed, Karlsruhe)<br />

in Verbindung mit MRkompatibler<br />

14-G-<br />

Koaxialschleuse<br />

(Daum, Schwerin)<br />

Integriertes Biopsiesystem<br />

MR BY 160, Noras Würzburg<br />

16-G Stanzbiopsie (keine genaue<br />

Angabe zum Fabrikat der verwendeten<br />

Biopsienadeln)<br />

9-G Vakuumbiopsiesystem<br />

(ATEC Breast Biopsy System,<br />

Suros Surgical Systems, Indianapolis,<br />

IN)<br />

9-G Vakuumbiopsiesystem<br />

(Automated Tissue Excision and<br />

Collection, Suros Surgical Systems)


Studie<br />

Land<br />

Lehman et al.,<br />

2005 16<br />

USA<br />

Hauth et al.,<br />

2005 9<br />

D<br />

Perlet et al.,<br />

2002 28<br />

D<br />

Perlet et al.,<br />

2006 27<br />

D, B, S, F<br />

Viehweg et al.,<br />

2002 41<br />

D<br />

Viehweg et al.,<br />

2006 42<br />

D<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Gerätekombination<br />

MRM Biopsieeinheit<br />

1,5-T-MR-Tomograph<br />

Positionierung<br />

SIGNA SP/i, GE Medical Systems,<br />

Milwaukee<br />

1,5-T-MR-Tomograph<br />

(Magnetom Sonata, Siemens<br />

Erlangen)<br />

Fixier- und Positioniereinheit<br />

(FI 163-PA, PE 162-PA, Noras<br />

Röntgen- und Medizintechnik<br />

GmbH)<br />

geschlossenes Hochfeld-System<br />

Impact Expert/1,0 T oder Vision/1,5<br />

T, Siemens, Erlangen<br />

Biopsiespule nach Heywang-<br />

Köbrunner, Siemens und Epoxonic<br />

geschlossenes Hochfeld-System<br />

Impact Expert/1,0 T oder Vision/1,5<br />

T, Siemens, Erlangen<br />

Biopsiespule nach Heywang-<br />

Köbrunner, Siemens und Epoxonic,<br />

München<br />

1,0-T-MR-Tomograph<br />

(Impact Expert Siemens Erlangen)<br />

Biopsiespule nach Heywang-<br />

Köbrunner, Siemens und Epoxonic<br />

1,0-T-MR-Tomograph<br />

(Impact Expert Siemens Erlangen)<br />

flexible Ringspule + Kompressionsvorrichtung<br />

(Siemens Erlangen<br />

und Epoxonic München)<br />

Vakuumbiopsiesystem<br />

ATEC Breast Biopsy and Excision<br />

System<br />

(Suros Surgical Systems)<br />

Vakuumbiopsiesystem<br />

Vacora TM Biopsy System<br />

(Bard GmbH)<br />

11-G Vakuumbiopsiesystem<br />

(Mammotome®, Ethicon, Endosurgery,<br />

Norderstedt)<br />

11-G Vakuumbiopsiesystem<br />

(Mammotome®,Biopsys, Irvine,<br />

CA)<br />

11-G Vakuumbiopsiesystem<br />

(Mammotome®, Ethicon, Endosurgery,<br />

Norderstedt)<br />

11-G Vakuumbiopsiesystem<br />

(Mammotome®, Ethicon, Endosurgery,<br />

Norderstedt)<br />

03.08.2007 23


Studie<br />

Land<br />

Viehweg et al.,<br />

2006 40<br />

D<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Gerätekombination<br />

MRM Biopsieeinheit<br />

1,0-T-MR-Tomograph<br />

(Impact Expert Siemens Erlangen)<br />

Biopsiespule nach Heywang-<br />

Köbrunner, Siemens, Erlangen<br />

und Epoxonic, München<br />

(Reihenfolge der Autoren entspricht der zusammenfassenden Darstellung in 7.3.2)<br />

5.2 Personelle und strukturelle Anforderungen, Einsatzbereich<br />

Für die diagnostische MRM ist die Vereinbarung von Qualifikationsvoraussetzungen gemäß<br />

§ 135, Abs. 2 SGB V zur Durchführung von Untersuchungen in der Kernspintomographie<br />

(Kernspintomographie-Vereinbarung) vom 10. Februar 1993 in der Fassung vom 17. September<br />

2001 ist einzuhalten.<br />

Analog sind für die MR-gestütze <strong>Mammabiopsie</strong> bisher keine Qualifikationsvoraussetzungen<br />

festgelegt.<br />

24<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

6. Beschreibung des Vorgehens<br />

6.1 Recherche<br />

6.1.1 Vorgelegte Unterlagen<br />

Anlaß zur Ausarbeitung dieses G3-Gutachtens waren die in Kapitel 3 vorgestellten drei positiven<br />

G1-Bewertungen aus den MDK Nord und Niedersachsen/Bremen.<br />

Die resultierenden Fragestellungen beziehen sich auf den Nutzen der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie<br />

einerseits und eine mögliche Indikationserweiterung der diagnostischen MRM andererseits;<br />

diese beiden Aspekte wurden hinsichtlich der Recherchestrategie unterschiedlich behandelt.<br />

6.1.2 Systematische Recherche<br />

Zur Klärung des Nutzens der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie wurde eine systematische Literaturrecherche<br />

in den folgenden Datenbanken: NLM PubMed, DAHTA, MEDLINE, Medline Alert<br />

und bei folgenden HTA-Institutionen vorgenommen: CRD (DARE, NHS EED, HTA).<br />

Die Recherche in den Datenbanken wurde im Juni 2006 durchgeführt. Genauere Angaben<br />

zu den Datenbanken, zu ihren Zugängen, der Anzahl der Treffer und den Suchstrategien<br />

finden sich in Abschnitt 12.3. Auf eine mehrfache Anpassung der Suchstrategie wurde verzichtet.<br />

Es wurde eine Einschränkung bezüglich des Publikationsjahres vorgenommen.<br />

6.1.3 Umfeldrecherche<br />

Der Nutzen der Magnetresonanzmammographie wird in mehreren systematischen Reviews<br />

indikationsspezifisch analysiert und bewertet. Deshalb wurde zur Beantwortung der Frage<br />

nach potentiellen neuen notwendigen Indikationen für eine diagnostische MRM auch auf<br />

diese Arbeiten zurückgegriffen. Eine aktuelle Zusammenstellung vorliegender HTA-Berichte<br />

ließ sich dem HTA-Newsletter Nr. 51 des Ludwig Boltzmann Instituts, Wien, vom Oktober<br />

2006, entnehmen. Hier werden 6 Dokumente aus 3 HTA-Institutionen aufgeführt, nämlich der<br />

Blue Cross and Blue Shield Association, USA, des Instituts for Clinical Systems Improvement<br />

USA und des Australia and New Zealand Horizon Scanning Network. Alle 6 Dokumente<br />

wurden im Volltext besorgt und durchgesehen. Eine zusammenfassende Bewertung dieser<br />

Arbeiten findet sich unter 7.3.3.<br />

Zusätzlich zu den über die Recherche gefundenen Studiendaten fand sich eine weitere Veröffentlichung<br />

zur Extraktion (Viehweg et al. 2006) 42 in der Augustausgabe der Zeitschrift Geburtshilfe<br />

und Frauenheilkunde“, die von einem der Autoren im Abonnement bezogen wird.<br />

03.08.2007 25


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

6.2 Auswahl der Studien anhand der Auswahlkriterien<br />

6.2.1 Benennung der Auswahlkriterien<br />

Zur Extraktion sollten alle Arbeiten herangezogen werden, die tatsächlich über Ergebnisse<br />

nach <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r Biopsie berichten. Übersichtsartikel ohne eigene Daten wurden folglich<br />

ebenso ausgeschlossen wie Arbeiten, die nur auf die Entwicklung der Technik eingingen,<br />

ohne klinische Erfahrungen zu referieren.<br />

(a) Studiendesign:<br />

Berichte über jede Art der klinischen Anwendung <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r <strong>Mammabiopsie</strong> wurden<br />

eingeschlossen, wenn eine Fallzahl von mindestens 10 Patientinnen erfüllt wurde.<br />

(b) Verfahren:<br />

Das Verfahren zur <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie musste exakt beschrieben sein.<br />

(c) Indikation:<br />

Es musste sowohl für die durchgeführte Biopsie als auch für die zugrundeliegende diagnostische<br />

<strong>MRT</strong> eine Indikation benannt sein.<br />

(d) Verfügbare Informationen:<br />

Im Ergebnisteil sollte nachvollziehbar dargestellt sein, wie die Biopsate histologisch aufgearbeitet<br />

wurden und in welcher Form das follow-up für die verschiedenen Befundkonstellationen<br />

realisiert wurde.<br />

6.2.2 Vorgehensweise<br />

Die Recherche in Dimdi (Medline, MedlineAlert und DAHTA) diente nur als mögliche Ergänzung<br />

zu PubMed, d. h. es wurden nur Treffer aus diesen Datenbanken berücksichtigt, die<br />

nicht in PubMed zu finden waren. Die durch die Recherche erhaltenen Abstracts bzw. Titel<br />

wurden gelesen und es wurde entschieden, welche Artikel die oben aufgeführten Auswahlkriterien<br />

sicher nicht erfüllen. Diese Artikel wurden ausgeschlossen, die restlichen Artikel wurden<br />

als Volltexte beschafft. Jeder Volltext-Artikel wurde gelesen und es wurde anhand der<br />

Auswahlkriterien entschieden, ob er berücksichtigt wird oder nicht. Die Literaturverzeichnisse<br />

der eingeschlossenen Artikel sowie weiterer relevanter Artikel wurden daraufhin geprüft, ob<br />

sie Hinweise auf weitere wichtige Quellen enthalten. Wurden solche Quellen identifiziert,<br />

wurden die Artikel ebenfalls beschafft und es wurde entschieden, ob sie die Auswahlkriterien<br />

erfüllen.<br />

Die Entscheidung darüber, ob die Auswahlkriterien erfüllt sind, erfolgte aus Ressourcengründen<br />

nur durch eine Person.<br />

Alle durch die Recherche erhaltenen Artikel wurden in ein Literaturverwaltungssystem (Reference<br />

Manager®) eingegeben, mit Ein- oder Ausschluss gekennzeichnet und zur Einsicht<br />

archiviert.<br />

26<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

6.3 Bearbeitung der ausgewählten Studien<br />

23 Arbeiten wurden sorgfältig extrahiert, von diesen wurden vier anschließend doch ausgeschlossen,<br />

da vorrangig technische Aspekte dargestellt und klinische Daten nicht mitgeteilt<br />

werden. Es handelt sich um die Arbeit von Larson et al. (2004) 15 , zwei Arbeiten von Pfleiderer<br />

et al., jeweils aus dem Jahr (2003) 31;32 sowie die Arbeit von Prat et al. (2002) 34 . Drei weitere<br />

Publikationen gehen auf interessante andere Aspekte ein und werden in der Diskussion<br />

an entsprechender Stelle aufgegriffen, nämlich die retrospektive Validierungsstudie zur Klassifikation<br />

der MRM-Bildgebung von Liberman et al. (2002) 21 , die Arbeit von Hefler et al.<br />

(2003) 10 zum follow-up bei nicht reproduzierbaren Anreicherungen und die Arbeit von Wallace<br />

et al. (2005) 43 zur Vollständigkeit der Exzision.<br />

Zwei Publikationen beziehen sich auf Nebenaspekte der von Perlet et al. (2006) 27 publizierten<br />

Multicenterstudie, die Arbeit von Lampe et al. (2002) 14 untersucht den Nutzen einer <strong>MRT</strong><strong>gestützte</strong>n<br />

Drahtmarkierung und Perlet et al. (2005) 29 beschreibt den Verbleib von Clips nach<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r Biopsie. Auch diese Arbeiten werden in der Diskussion an entsprechender<br />

Stelle platziert. Von den eingangs erwähnten 23 Arbeiten bleiben also 14, die sich tatsächlich<br />

auf <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsien beziehen. Diese Arbeiten sollen nun in drei Gruppen zusammengefasst<br />

einzeln dargestellt werden. Zunächst werden die Arbeiten aufgeführt, die sich<br />

mit <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Stanzbiopsien beschäftigen, anschließend soll es um <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong><br />

Vakuumbiopsien gehen. Da sich die exakte Gesamtzahl biopsierter Frauen aus den verschiedenen<br />

Publikationen der Arbeitsgruppe von Frau Professor Heywang-Köbrunner nicht<br />

bestimmen lässt, werden diese als eigene Gruppe behandelt.<br />

Alle Extraktionen erfolgten auf einem eigens für dieses Gutachten angepassten Extraktionsbogen<br />

für Diagnosestudien (der Musterbogen sowie alle sorgfältig durchgeführten Extraktionen<br />

eingeschlossener Arbeiten finden sich im Anhang hinterlegt). Es wurde bereits bei der<br />

Extraktion ausdrücklich vermerkt, unter welcher Indikation die diagnostische <strong>MRT</strong> durchgeführt<br />

wurde, mit welcher Indikation eine Biopsie durchgeführt wurde, unter welcher Fragestellung<br />

die Studie lief, ob das <strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon oder eine andere Definition zur Befundbeschreibung<br />

angewandt wurde, mit welcher Methode die Biopsie durchgeführt, in welchem<br />

Studiendesign gearbeitet wurde und wie viele Zentren beteiligt waren. Die Art der Aufarbeitung<br />

wurde dargelegt. Es wurde zwischen der Anzahl vorgesehener Interventionen und der<br />

Anzahl tatsächlich durchgeführter Interventionen sorgfältig unterschieden. Die Ergebnisse<br />

wurden nicht nur aus der Arbeit extrahiert, sondern wo immer möglich in eine 4-Felder-Tafel<br />

eingetragen, um Angaben zur Sensitivität, Spezifität. ppW, Unvollständigkeit der Punktion<br />

bzw. Diskordanz, ADH- bzw. DCis-Unterschätzung und Vollständigkeit der Entfernung durch<br />

die mikroinvasive Intervention in Raten zu berechnen. Es wurde jeweils festgehalten, wie<br />

viele Läsionen wegen nicht reproduzierbarer Anreicherungen oder anderer technischer Probleme<br />

nicht biopsiert werden konnten. Offene Fragen und Anmerkungen der Gutachter wurden<br />

genau so vermerkt wie das Fazit der Autoren. Überall da, wo im Extraktionsbogen keine<br />

Eintragung vorgenommen wurde, ließ sich die entsprechende Angabe der Quelle nicht entnehmen.<br />

03.08.2007 27


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Einzig die Arbeit von Liberman et al. 2003 20 erlaubt eine Berechnung zur diagnostischen Genauigkeit<br />

der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie, da nur hier das für innovative Techniken erforderliche<br />

Studiendesign realisiert wurde, nämlich jede Stanzbiopsie durch eine chirurgische Nachresektion<br />

zu sichern.<br />

In allen anderen Arbeiten werden lediglich diejenigen Fälle einer chirurgischen Abklärung<br />

zugeführt, deren Histologie nach Biopsie auffällig erschien; die anderen werden einem nur<br />

mammographischen follow-up zugeordnet. Folglich kann man hier nur das ppW der diagnostischen<br />

MRM berechnen (so lautet auch die Spaltenüberschrift der Übersichtstabelle).<br />

Folgende Rechenansätze kamen also zur Anwendung: Für die Rubrik „auffällig ohne Biopsie“<br />

wurde die Anzahl nicht biopsierter Läsionen durch die Anzahl auffälliger Befunde geteilt.<br />

Für das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> wurde die Anzahl invasiver Karzinome und duktaler<br />

Karzinomata in situ durch die Anzahl auffälliger Befunde geteilt. Für die Bestimmung der<br />

unvollständigen Punktionen bzw. der Diskordanzrate wurde die Anzahl berichteter Unstimmigkeiten<br />

zwischen Bildgebung und Biopsie durch die Anzahl durchgeführter Biopsien geteilt.<br />

Für die Bestimmung der Rate von ADH- bzw. DCis-Unterschätzung wurde die Anzahl<br />

höhergestufter Fälle aus der chirurgischen Nachresektion durch die Anzahl aller ADH bzw.<br />

DCis-Fälle geteilt. Für die Bestimmung der vollständigen Entfernung maligner Befunde durch<br />

die mikroinvasive Intervention wurde die Anzahl nicht bestätigter Fälle nach chirurgischer<br />

Exzision durch die Anzahl aller per <strong>MRT</strong>-Biopsie erfassten malignen Befunde, also aller Karzinome<br />

und duktaler Karzinoma in situ, geteilt.<br />

7. Ergebnisse<br />

7.1 Ergebnis der Recherche<br />

Die Recherche in den „HTA-Datenbanken“ ergab keine Treffer. In PubMed wurden insgesamt<br />

97 Treffer erzielt. 69 Treffer konnten Anhand des Abstracts sofort ausgeschlossen werden.<br />

Es fanden sich 14 zu berücksichtigende Arbeiten, nachdem 28 Volltexte durchgesehen<br />

wurden. Die Recherche in den kostenfreien Datenbanken des DIMDI (Medline u.a., s. 12.3)<br />

ergab 33 Treffer, von denen 31 doppelt mit denen aus PubMed waren und die 2 verbleibenden<br />

Treffer konnten Anhand des Abstracts ausgeschlossen werden.<br />

Durch das Prüfen der Literaturverzeichnisse der eingeschlossenen und relevanten Publikationen<br />

wurden keine weiteren relevanten Artikel identifiziert.<br />

Insgesamt wurden somit 14 Arbeiten gefunden, die die Auswahlkriterien erfüllen.<br />

7.2 Darstellung und Begründung ausgeschlossener Studien<br />

Die Arbeiten, die nach Durchsicht des Abstracts oder des Volltextes ausgeschlossen wurden,<br />

sind in der Tabelle „Ausgeschlossene Publikationen“ (Abschnitt 12.4) mit dem jeweiligen<br />

Ausschlussgrund aufgeführt. Alle hier nicht aufgelisteten Treffer waren von vornherein<br />

nicht in Betracht zu ziehen, da es sich z.B. um doppelt gefundene Publikationen handelte.<br />

Diese sind mit ihrem Titel beim Fachbereich Evidenz-basierte Medizin des <strong>MDS</strong> archiviert.<br />

28<br />

03.08.2007


7.3 Studiendaten<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

7.3.1 Einzeldarstellung der extrahierten Studien<br />

7.3.1.1 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Stanzbiopsien (core needle)<br />

Fünf Arbeiten beschreiben die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Stanzbiopsie, nämlich Kuhl et al. (2001) 12 ,<br />

Pfleiderer et al. (2003) 33 , Schneider in zwei Arbeiten 2002 35;36 (wobei anzunehmen ist, dass<br />

die englische Publikation mit 21 Patientinnen dieselben Frauen beschreibt wie die deutsche<br />

Publikation mit 28 Patientinnen) und Veltman et al. (2005) 39 . Da die einzelnen Extraktionsbögen<br />

im Anhang wiedergegeben werden, beschränkt sich die Einzeldarstellung der Studien<br />

hier auf die Erwähnung besonderer Aspekte.<br />

Kuhl et al. 12 evaluieren die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> core needle Biopsie mit 14 Gauge-Nadeln an 77<br />

tatsächlich punktierten Läsionen. Der positive Prädiktionswert der diagnostischen <strong>MRT</strong> ergibt<br />

sich mit 29 zu 78 = 37,2 %, aber: 18 von 77 tatsächlich durchgeführten Biopsien, also 23,4 %<br />

wiesen eine Diskordanz bei der radiologisch-pathologischen Befundkorrelation auf. Von diesen<br />

18 Fällen wurden lediglich sieben per excisionem abgeklärt. Die Entscheidung für diese<br />

Auswahl wird nicht dargelegt.<br />

Aufgrund dieser Problematik kann die von den Autoren vorgestellte Berechnung zu Sensitivität,<br />

Spezifität, ppW, npW und diagnostischer Genauigkeit nicht herangezogen werden. Für<br />

diese Kenngrößen wäre unbedingt eine vollständige Darlegung für die Abklärungsbefunde<br />

aller diskordanten Fälle erforderlich gewesen.<br />

Auch die Angaben der Autoren zur Konsequenz des Einsatzes der <strong>MRT</strong>-Biopsie sind nicht<br />

exakt nachvollziehbar. Hier wird angeben, dass für 40 von 58 (69 %) der Patientinnen bzw.<br />

54 von 77 (70 %) der Läsionen der Einsatz der MRM eine Veränderung der beabsichtigten<br />

Behandlungsstrategie nach sich zog.<br />

Bemerkenswert ist, dass in dieser Studie mit zwei der drei benutzten Geräte Schwierigkeiten<br />

bei der Punktion durch Verschieben der Ziellokalisation auffielen. Bei 49 von 78 Läsionen<br />

war die erste Anreicherungsphase zu kurz, so dass Kontrastmittel nachinjiziert werden musste.<br />

Gerade in Kenntnis dieser technischen Schwierigkeiten hätten die auffälligen Diskordanzen<br />

einer sorgfältigen Abklärung bedurft. In der Gruppe als wahrscheinlich benigne eingestufter<br />

<strong>MRT</strong>-Befunde ergaben sich bei 10 von 19 (59,6 %) Läsionen Diskordanzen im radiologisch-pathologischen<br />

Befundabgleich. Hier induziert die MRM zusätzlichen Abklärungsbedarf<br />

bzw. zusätzliche Verlaufskontrollen.<br />

Über erste positive Erfahrungen mit einem selbst entwickelten Biopsie-System berichten<br />

Pfleiderer et al. (2003) 33 . 16 Patientinnen kamen zur Biopsie, Komplikationen traten nicht<br />

auf. Der positive Prädiktionswert der diagnostischen <strong>MRT</strong> lag bei 31,3 %. Alle drei adenomatösen<br />

histologischen Befunden erwiesen sich bei chirurgischer Nachexzision als Karzinom.<br />

Da die beiden Arbeiten von Schneider et al. aus 2002 vermutlich dasselbe Patientenkollektiv<br />

beschreiben, sei hier lediglich auf die Veröffentlichung im „Radiologen“ genauer eingegangen<br />

36 . Von den 96 für eine Intervention vorgesehenen Patientinnen kamen 28 zur Biop-<br />

03.08.2007 29


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

sie, Aussagen zum primären Einsatz der MagnetresonanzMammographie finden sich in der<br />

Arbeit nicht. Der ppW-Wert der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt bei 35,7 %.<br />

Die letzte der fünf Arbeiten zur <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Stanzbiopsie stammt aus Nijmegen von<br />

Veltman et al. (2005) 39 43 Interventionen waren geplant, 18 Biopsien wurden tatsächlich<br />

durchgeführt. In 14 Fällen ergab sich auch ein Vergleich zur Ultraschall-<strong>gestützte</strong>n Biopsie.<br />

Hier zeigt sich im histologischen Befund entweder eine Diskordanz zur Bildgebung oder ein<br />

unauffälliges Ergebnis. Die hohe Versagerrate der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie fällt auf. Aus den<br />

18 Biopsien ergeben sich ein Karzinom, zwei ADH, 17 benigne oder weiterhin unklare Befunde.<br />

Der positive Prädiktionswert der diagnostischen <strong>MRT</strong> nach Biopsie liegt nur bei 5 %.<br />

Neun von 18 Fallkonstellationen, d.h. 50 %, sind entweder unvollständig punktiert oder<br />

diskordant in der radiologisch-pathologischen Befundkorrelation.<br />

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Stanzbiopsie sicherlich noch<br />

im Stadium der Erprobung ist. Aus allen obengenannten Arbeiten ergibt sich eine Gesamtzahl<br />

von 139 durchgeführten <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Stanzbiopsien, die einzige Arbeit, die Indikationen<br />

zur Biopsie ausdrücklich an BI-RADS®-Kategorien festgemacht hat, ist die von Veltman.<br />

Es kommen Geräte verschiedener Hersteller zum Einsatz, mit denen sich in unterschiedlichem<br />

Maß Schwierigkeiten bei der Punktion durch Verschieben der Ziellokalisation<br />

ergeben. Bei den Arbeiten von Kuhl 12 und Veltman 39 fallen die hohen Raten unvollständiger<br />

Punktionen bzw. diskordanter Befunde auf. Die ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt bei durchschnittlich<br />

34,7 % wenn man das Ergebnis von Veltman unberücksichtigt lässt.<br />

7.3.1.2 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Vakuumbiopsie<br />

Die nächste Gruppe umfasst vier Arbeiten zum Einsatz dieser Methode, nämlich zwei von<br />

Laura Libermann et al. aus 2003 20 und 2005 19 , eine von Lehman 16 und die Arbeit von Hauth<br />

et al. 9 , bei der das Vacora®-System benutzt wird.<br />

Auf die Arbeit von Liberman et al. aus dem Jahre 2003 20 muss etwas genauer eingegangen<br />

werden, da es die einzige Studie aus der vorliegenden Recherche ist, bei der alle per Vakuumbiopsie<br />

befundeten Herde auch chirurgisch exzidiert wurden, so dass hier Aussagen zur<br />

diagnostischen Genauigkeit auch tatsächlich berechnet werden konnten. Die Vakuumbiopsien<br />

erfolgten mit 9 Gauge-Nadeln, anschließend wurde die Exzisionshöhle mit einem Clip<br />

markiert und der chirurgischen Nachresektion zugeführt. 27 Läsionen bei 19 Frauen wurden<br />

auf diese Weise untersucht. Die Biopsie war in 19 von 20 Fällen, d.h. in 95 % der Fälle,<br />

technisch erfolgreich, die Clipmarkierung in 25 von 26, d.h. 96 % der Fälle. Die durchschnittliche<br />

maximale Entfernung zwischen Clip und Markierungsdraht lag bei 0,6 cm. Es ergab<br />

sich allerdings eine Streuung für diese Wegstrecke von 0,1 bis 4,1 cm. Die Präparatradiografie<br />

nach Exzision zeigte den Clip in 22 von 23 Fällen (96 %) in situ. Relativ zur Feinnadelbiopsie<br />

führen die Autoren den Vorteil einer höheren Erfolgsrate für die Vakuumbiopsie an,<br />

relativ zur Stanzbiopsie das höhere gewonnene Gewebevolumen. Die schnelle Gewebegewinnung<br />

sei bei der <strong>MRT</strong>-Lokalisation besonders wichtig, da der Kontrast rasch verschwinde.<br />

30<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Als erforderliche Vorerfahrung der behandelnden Radiologen werden 99 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong><br />

Drahtmarkierungen und 335 stereotaktische Vakuumbiopsien beziffert. Als weiterer Vorteil<br />

der Vakuumbiopsie wird herausgestellt, dass durch Unterdruck auch weit posterior gelegenes<br />

Gewebe erreicht werden kann. Für die Autoren der Studie stellt sich die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong><br />

Vakuumbiopsie als schnell, sicher und präzise dar.<br />

Die chirurgische Nachresektion ermöglichte im Rahmen dieser Untersuchung die Berechnung<br />

der diagnostischen Genauigkeit der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie. Es ergab sich die Sensivität<br />

mit sechs von acht (75 %), die Spezifität mit 18 von 19 (94,7 %), der positive Prädiktionswert<br />

mit sechs von sieben (85,7 %), der negative Prädiktionswert mit 18 von 20 (90 %)<br />

und die Prävalenz mit acht von 27 (29,6 %). Von 27 im <strong>MRT</strong> auffälligen Läsionen waren per<br />

Vakuumbiopsie sieben im Punktat maligne, 20 benigne. Der positive Prädiktionswert der<br />

diagnostischen <strong>MRT</strong> lag mit 7 von 27 als bei 25,9 %. Einen ADH-Befund und ein duktales<br />

Karzinom in situ aus diesen 20 benignen Punktathistologien hätte man ohne chirurgische<br />

Nachresektion nie gefunden! Das ist ein Anteil von 10 Prozent. Dies ist die einzige Arbeit, die<br />

die vollständige chirurgische Aufarbeitung aller punktierten Läsionen beschreibt.<br />

Mit der Publikation von 2005 untersuchen Liberman et al. 19 die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Vakuumbiopsie<br />

als Alternative zur chirurgischen Exzision. Auch hier benutzt sie eine Stanznadel von 9<br />

Gauge. Erstmals wird in dieser Arbeit das Problem der nichtreproduzierbaren Anreichung<br />

erwähnt. Es kommt hier bei 12,5 % der vorbeschriebenen Läsionen vor. Die Biopsie ist in<br />

96,9 % der Fälle erfolgreich, die Clipmarkierung in 94,5 %.<br />

Das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt bei 21,4 % und wird für verschiedene Indikationen<br />

differenziert angegeben, nämlich 45 % in der Abklärungsdiagnostik klinisch schwieriger Befundkonstellationen,<br />

27 % im präoperativen Staging, 25 % im follow-up und 19 % im high<br />

risk-Screening. Diskordante Ergebnisse durch unvollständige Punktionen ergeben sich in<br />

9,5 % der Fälle, die ADH-Unterschätzung liegt mit zwei von vier Fällen bei 50 %, die DCis-<br />

Unterschätzung mit einem von 13 Fällen bei 7,7 %. Die im <strong>MRT</strong> beschriebenen Auffälligkeiten<br />

lassen sich in 16,6 % durch die minimal invasive Intervention vollständig entfernen. Nach<br />

Berechnung der Autoren hat die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie in 77,9 % eine offene Exzision eingespart.<br />

Ausdrücklich wird in der Diskussion darauf hingewiesen, dass die neun diskordanten<br />

Biopsieergebnisse bei einem Operateur mit geringer Vorerfahrung vorkamen. Es kam in<br />

sechs Fällen zu Komplikationen, u.a. zweimal zu Komplettdurchstichen mit der Stanznadel<br />

auf die Gegenseite der Inzision. Liberman et al. erzielen deutliche kürze Op-Zeiten als in<br />

Europa. Dies wird auf die 9 G-Nadel statt einer 11 G-Nadel und die andere Organisation des<br />

Probeneinsammelns zurückgeführt.<br />

Lehman et al. 16 beschreiben die Erfahrung mit der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vakuumbiopsie an zwei<br />

weiteren US-amerikanischen Zentren. Die Nadelstärke, mit der 38 Läsionen bei 28 Frauen<br />

punktiert werden, wird in dieser Publikation nicht genannt. Auch das Problem der nichtreproduzierbaren<br />

Anreicherung wird in dieser Publikation nicht erwähnt, was den Verdacht auf ein<br />

selektiertes Patientenkollektiv unterstützt.<br />

Alle Biopsien sind technisch erfolgreich. Die ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt bei 36,8 %.<br />

03.08.2007 31


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Zwei von 14 Läsionen, d.h. 14,3 %, können vollständig entfernt werden. Die Methode kann<br />

technisch korrekt angewandt werden, die Zeitdauer für einen Eingriff liegt mit 50 Minuten<br />

deutlich über den von Liberman angegebenen 35 Minuten pro Eingriff.<br />

Hauth et al. 9 berichten von ersten Erfahrungen mit dem Einsatz des Vacora®-Vakuum-<br />

Biopsiesystems für <strong>MRT</strong>-sichtbare Mammaläsionen. 12 Frauen werden behandelt, sieben<br />

mit BI-RADS® 3-Läsionen und fünf mit BI-RADS® 4-Läsionen. Neun können ausgewertet<br />

werden, da sich drei primäre Anreicherungen zum Zeitpunkt der vorgesehenen Biopsie nicht<br />

wiederfinden lassen.<br />

Das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt mit 1 von 12 = 8,3 % recht niedrig, das mag daran<br />

liegen, dass hier auch Läsionen vom Typ BI-RADS® 3 zur Biopsie kamen. Die Dauer des<br />

Eingriffs wird mit 1,5 Stunden angegeben, eine Sedierung ist erforderlich. Ein Eingriff muss<br />

nach fünf Stanzen wegen Schmerzen abgebrochen werden, ein weiterer Abbruch erfolgt<br />

wegen Blutungen nach zehn Stanzen. Für 24 Stunden ist ein Thoraxkompressionsverband<br />

nötig, am Folgetag erfolgt ein <strong>MRT</strong> zur Verlaufskontrolle.<br />

Zusammenfassend lässt sich über diese vier Arbeiten sagen, dass der positive prädiktive<br />

Wert der diagnostischen <strong>MRT</strong> durchschnittlich bei 28,0 % liegt, wenn man die Arbeit von<br />

Hauth außer acht lässt. Wenig überzeugend erscheint die von Liberman gefundene Sensitivität<br />

der <strong>MRT</strong>-Biopsie von 75 %. Es sind unbedingt weitere Studien zur Abklärung der diagnostischen<br />

Genauigkeit dieser Methode nötig.<br />

7.3.1.3 Arbeiten aus der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Heywang-Köbrunner<br />

Die dritte und letzte Gruppe der darzustellenden Studien umfasst die Arbeiten aus der Arbeitsgruppe<br />

von Frau Professor Heywang-Köbrunner. Sie selbst tritt in diesen Publikationen<br />

jeweils an die letzte Stelle der Autoren, obwohl sie maßgeblich an der Entwicklung von <strong>MRT</strong>-<br />

Spulen für die MR-Mammographie beteiligt ist und auch die Geräteentwicklung zur <strong>MRT</strong><strong>gestützte</strong>n<br />

Biopsie in Zusammenarbeit mit der Firma Ethicon voranbringt.<br />

Extrahiert wurden fünf Arbeiten, zwei von Perlet, und drei von Viehweg, wobei die deutschen<br />

Autoren in allen fünf Arbeiten präsent sind und aus Dresden, Halle oder München kommen.<br />

Die Frage über wie viele verschiedene Patienten in diesen Publikationen berichtet wird, wurde<br />

Frau Professor Heywang-Köbrunner persönlich vorgelegt und ist bislang nicht beantwortet.<br />

Es ist allerdings zu vermuten, dass die Arbeit von Perlet et al. aus 2002 26 eine Subgruppe<br />

der Patienten beschreibt, über die auch in der Publikation von 2006 27 berichtet wird, so<br />

dass für die Einzeldarstellung auf letztere Publikation genauer eingegangen werden soll:<br />

Hier werden die Ergebnisse einer prospektiven Multicenterstudie mit Beteiligung des Klinikums<br />

Rechts der Isar und der Ludwig-Maximillians-Universtität München, der Martin-Luther-<br />

Universität Halle, des Sankt Jan Hospitals Brügge, der Universitätsklinik Malmö und des<br />

Hospital Lapeyronie Montpellier beschrieben. Insgesamt kamen 649 Läsionen bei 578 Patientinnen<br />

zur Abklärung, 538 Biopsien wurden tatsächlich durchgeführt. Die Raten nicht reproduzierbarer<br />

Anreicherungen belief sich auf 17,1 %. Der positive Prädiktionswert der diagnostischen<br />

<strong>MRT</strong> lag insgesamt bei 21,2 % und wird für verschiedene Indikationen gesondert<br />

aufgeführt: bei familiärer Belastung 27 %, bei positivem axillärem Lymphknoten 50 %,<br />

32<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

bei bekanntem ADH 30 %, bei bekanntem Karzinom für mit neoadjuvanter Chemotherapie<br />

vorbehandelte Befunde 100 %, zur exakten Lokalisierung 20 %, im präoperativen Staging<br />

36 % und bei bekanntem Karzinom der Gegenseite 23 % sowie zur Abklärung von Narben<br />

bei Rezidivverdacht 42 %. Der Anteil unvollständiger Punktionen belief sich auf 3,9 %, die<br />

Rate von ADH-Unterschätzungen lag mit 29,4 % sehr hoch. Es ist zu bedenken, dass all<br />

diese Befunde einer Nachresektion zugeführt werden müssen. Dem gegenüber zeigten sich<br />

DCis-Unterschätzungen lediglich bei 4,6 %. Vollständig entfernt werden konnten im <strong>MRT</strong><br />

sichtbare Läsionen in 15,2 % der Fälle. Die Biopsie war in 96 % erfolgreich, in 6,5 % ergaben<br />

sich Komplikationen. Es ist nach wie vor schwierig, 0 - 2 cm thoraxwandnah medial zu punktieren!<br />

Ebenfalls technisch problematisch ist die Intervention bei einer Brustdicke von weniger<br />

als 3 cm und limitierend für die Lagerung im Tomographen eine Adipositas permagna.<br />

Der Nutzen der <strong>MRT</strong> wird von den Autoren dieser Studie als indikationsabhängig beschrieben.<br />

Die drei Arbeiten von Viehweg et al. sind jeweils im Sinne einer retrospektiven Analyse angelegt.<br />

2002 41 werden die Abklärungsergebnisse für 280 auffällige Befunde bei 222 Frauen<br />

beschrieben, die eine <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Vakuumbiopsie mit einer 14 Gauge-Nadel erhielten.<br />

Dies steht im Widerspruch zu den beiden anderen Pubklikationen von 2006 40;42 , in denen<br />

durchgängig die Punktion mit 11 Gauge-Nadeln beschrieben wird. Die erstgenannte Publikation<br />

kommt auf einen ppW-Wert für die diagnostische <strong>MRT</strong> von 26 %. Die OP-Zeit liegt bei<br />

einer Stunde, in 16 % der Fälle ist eine Sedierung erforderlich, nach vier Stunden oder am<br />

Folgetag wird die Exzisionshöhle revidiert. Die Vorteile einer <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vakuumbiopsie<br />

werden von den Autoren plausibel dargelegt.<br />

In den beiden Arbeiten von 2006 ermöglicht die differenzierte Auswertung die Angabe positiver<br />

Prädikitonswerte nach Indikation. Die Publikation in der GebFra 42 beschreibt die Abklärung<br />

60 auffälliger Befunde bei 39 Patientinnen, in 12 % zeigt sich eine nicht reproduzierbare<br />

Anreicherung. Das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt insgesamt bei 23,3 %. Indikationsspezifisch<br />

ergibt sich für die Nachsorge hier ein Wert von 15 %, im präoperativen Staging<br />

16,7 %, zur Abklärung von Narben auf Rezidivverdacht 16,7 % und bei unklaren Befunden in<br />

der Nachsorge 43,7 %. Die Rate der DCis-Unterschätzungen liegt bei 14,3 %, Malignome<br />

aus BI-RADS® 3-Befunden zeigten sich in 6,7 % der hier untersuchten Läsionen. Dies ist die<br />

einzige Arbeit aus der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Heywang-Köbrunner, die das <strong>MRT</strong>-BI-<br />

RADS®-Lexikon explizit berücksichtigt.<br />

In der zweiten Publikation von 2006 40 wird über 83 zur Biopsie vorgesehene Läsionen bei<br />

familiärer Belastung berichtet. 74 Vakuumbiopsien werden tatsächlich durchgeführt. Der Anteil<br />

nichtreproduzierbarer Anreichungen liegt bei 10,3 %, das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong><br />

bei 21,7 %. Es ergibt sich eine Varianz, je nach dem ob zusätzlich noch weitere Aspekte zu<br />

berücksichtigen sind, z.B. 19 % nur bei familiärer Belastung, 27 % bei familiärer Belastung<br />

und präoperativen Staging und 50 % bei familiärer Belastung und Auffälligkeit in einer Mammographieebene,<br />

so dass die Autoren zu dem Fazit kommen, dass das ppW bei familiärer<br />

Belastung mit nicht genetischen Faktoren variiert.<br />

03.08.2007 33


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Zusammenfassend ist für diese Gruppe dargestellter Einzelstudien festzuhalten, dass die<br />

Rate nicht reproduzierbarer Anreicherungen bei durchschnittlich 13,1 % liegt (diesem Befund<br />

gehen Hefler et al. 10 in einer eigenen Untersuchung weiter nach. Diese Arbeit wird in der<br />

Diskussion vorgestellt). Das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> liegt durchschnittlich bei 23,0 %.<br />

Es ergeben sich niedrigere Raten zwischen 1 und 3,9 % für unvollständige Punktionen bzw.<br />

Diskordanzen, aber relative hohe Raten für ADH-Unterschätzungen von durchschnittlich<br />

31,4 % aus zwei Studien. Die vollständige Entfernung der Läsion durch minimal invasive<br />

Intervention erscheint in durchschnittlich 17,6 % möglich. Da benigne Befunde durchgängig<br />

nur durch bildgebende Nachuntersuchungen weiterverfolgt wurden, kann zur diagnostischen<br />

Genauigkeit der Methode aus diesen Arbeiten keine weitere Angabe gemacht werden.<br />

34<br />

03.08.2007


Studie<br />

Land<br />

7.3.2 Zusammenfassende Darstellung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Die wesentlichen Befunde aus der Extraktion obengenannter Studien finden sich in der nachfolgenden Tabelle.<br />

Tabelle 2: Zusammenfassende Darstellung der Studien<br />

Design Methode Fallzahl<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Stanzbiopsien (core needle)<br />

Kuhl et al.,<br />

2001 12<br />

D<br />

Pfleiderer et al.,<br />

2003 33<br />

D<br />

Schneider et al.;<br />

2002 36<br />

D<br />

Schneider et al.,<br />

2002 35<br />

D<br />

prospektive<br />

Studie<br />

erste klin.<br />

Anwendung<br />

eines <strong>MRT</strong>-<br />

Biopsie-<br />

Systems<br />

retrospektive<br />

Analyse<br />

erste klin.<br />

Anwendung<br />

eines <strong>MRT</strong>-<br />

Biopsie-<br />

Systems<br />

<strong>MRT</strong>-core<br />

needle Biopsie,<br />

14 G<br />

ROBITOM I<br />

(Hochgeschwindigkeitsbiopsie<br />

im Ganzkörpertomographen),<br />

14 G<br />

<strong>MRT</strong>-core<br />

needle Biopsie,<br />

16 G<br />

Markierung bzw.<br />

Biopsie vorbeschriebener<br />

Herdbefunde<br />

„Doppelschussapparatur“,<br />

16 G<br />

78 Läsionen bei 59<br />

Frauen<br />

16 Patientinnen zur<br />

Biopsie<br />

1 zur interstitiellen<br />

Lasertherapie<br />

21 Läsionen bei 21<br />

Frauen<br />

28 Patientinnen zur<br />

Biopsie<br />

1 wegen Schmerzen<br />

nicht durchgeführt<br />

auffällig<br />

ohne<br />

Biopsie<br />

1/21 =<br />

4,8 %<br />

Abbruch<br />

wegen<br />

Schmerzen<br />

ppW der diagn. <strong>MRT</strong><br />

37,2 %<br />

unvollst.<br />

Punktion<br />

bzw. Diskordanz<br />

18/77 =<br />

23,4 %<br />

ADH- bzw.<br />

DCis-Unterschätzung<br />

vollst.<br />

Entfernung<br />

durch<br />

MiMi<br />

20,1 %<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

versch. techn. Schwierigkeiten<br />

Eigene Berechnung der Autoren<br />

zur diagn. Genauigkeit wegen<br />

Vernachlässigung diskordanter<br />

Befunde nicht belastbar!<br />

31,3 % 100 % (3/3) erste Erfahrungen<br />

38,1 %<br />

35,7 %<br />

vermutlich dieselben Pat. wie in<br />

der deutschen Publikation<br />

keine Angaben zur Sicherung der<br />

Punktathistologie<br />

03.08.2007 35


Studie<br />

Land<br />

Veltman et al.,<br />

2005 39<br />

NL<br />

36<br />

Design Methode Fallzahl<br />

retrospektive<br />

Analyse<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Vakuumbiopsien<br />

Liberman et al.,<br />

2003 20<br />

USA<br />

Liberman et al.,<br />

2005 19<br />

USA<br />

Lehman et al.,<br />

2005 16<br />

USA<br />

Hauth et al.,<br />

2005 9<br />

D<br />

kontrollierte<br />

Intervention<br />

retrospektive<br />

Analyse<br />

retrospektive<br />

Analyse<br />

prospektive<br />

Studie<br />

18 <strong>MRT</strong>-core<br />

needle Biopsien<br />

16 G<br />

(z.T. im Vergleich<br />

mit US-<br />

Bildgebung)<br />

23 Drahtmarkierungen<br />

unter<br />

<strong>MRT</strong><br />

<strong>MRT</strong>-VB, 9 G<br />

Clipmarkierung<br />

und chirurg.<br />

Exzision<br />

<strong>MRT</strong>-VB als<br />

Alternative zur<br />

chirurg. Exzision,<br />

9 G<br />

<strong>MRT</strong>-VB<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

Vacora®-<br />

System, 11 G<br />

41 Interventionen an<br />

35 Läsionen bei 32<br />

Frauen<br />

27 Läsionen bei 19<br />

Frauen<br />

112 Läsionen bei<br />

106 Frauen<br />

38 Läsionen bei 28<br />

Frauen<br />

12 Läsionen<br />

bei 12 Frauen,<br />

9 ausgewertet<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

auffällig<br />

ohne<br />

Biopsie<br />

2/20 =<br />

10 %<br />

(hier<br />

techn.<br />

Problem,<br />

Herd<br />

nicht<br />

erreichbar)<br />

12,5 %<br />

ppW der diagn. <strong>MRT</strong><br />

n. Biopsie 5 %<br />

n. Drahtmarkierung 8,7 %<br />

25,9 %<br />

Sens <strong>MRT</strong>-VB = 75 %<br />

Spez <strong>MRT</strong>-VB = 94,7 %<br />

ppW = 85,7 %<br />

npW = 90 %<br />

Prävalenz = 29,6 %<br />

21,4 %, n. Indikation:<br />

Abklärungsdiagn. 45 %<br />

präoperatives Stg. 27 %<br />

Follow-up 25 %<br />

high risk screening 19 %<br />

36,8 %<br />

03.08.2007<br />

unvollst.<br />

Punktion<br />

bzw. Diskordanz<br />

9/18 =<br />

50 %<br />

9,5 %<br />

25 % 8,3 % 11,1 %<br />

ADH- bzw.<br />

DCis-Unterschätzung<br />

DCis Unterschätzung<br />

1/20 = 5 %<br />

ADH-Unterschätzung<br />

2/4 = 50 %<br />

DCis Unterschätzung<br />

1/13 = 7,7 %<br />

ADH-Unterschätzung<br />

1/2 = 50 %<br />

DCis Unterschätzung<br />

1/4 = 25 %<br />

vollst.<br />

Entfernung<br />

durch<br />

MiMi<br />

1/7 =<br />

14,3 %<br />

16,6 %<br />

14,3 %<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

geringe Trefferquote<br />

Biopsie in 95 % erfolgreich, Clipmarkierung<br />

in 96 % erfolgreich<br />

durchschnittl. max. Entf. zwischen<br />

Clip und Markierungsdraht = 0,6<br />

cm (01 - 4,1! cm)<br />

Clip in situ in Präparatradiographie<br />

in 96 %<br />

Sensitivität mit 75 % nicht überzeugend!<br />

eingesparte offene Exzisionen:<br />

74/95 = 77,9 %<br />

kleine Fallzahl, Verd. auf selektierte<br />

Patienten, da keinerlei Anreicherungsproblem<br />

enthält Tabelle über 17 frühere<br />

Publikationen<br />

BI-RADS® 3 zur Biopsie?<br />

Dauer des Eingriffs: 1,5 h<br />

Sedierung erforderlich


Studie<br />

Land<br />

Design Methode Fallzahl<br />

Arbeiten aus der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Heywang-Köbrunner<br />

Perlet et al.,<br />

2002 28<br />

D (2 Zentren der<br />

Multicenterstudie)<br />

Perlet et al.,<br />

2006 27<br />

D, B, S, F<br />

Viehweg et al.,<br />

2002 41<br />

D<br />

Viehweg et al.,<br />

2006 42<br />

D<br />

retrospektive<br />

Auswertung<br />

prospektive<br />

Multicenterstudie<br />

retrospektive<br />

Auswertung<br />

retrospektive<br />

Auswertung<br />

<strong>MRT</strong>-Vbiopsie,<br />

11 G<br />

<strong>MRT</strong>-Vbiopsie,<br />

11 G<br />

<strong>MRT</strong>-VB, 14 G<br />

<strong>MRT</strong>-VB, 11 G<br />

254 Läsionen bei<br />

223 Patientinnen<br />

4/1998 - 3/2000, 206<br />

biopsiert<br />

649 Läsionen bei<br />

578 Patientinnen,<br />

538 Biopsien durchgeführt<br />

280 auffällige Befunde<br />

bei<br />

222 Frauen,<br />

277 Läsionen mit<br />

repräsentativer<br />

Biopsie<br />

60 auffällige Befunde<br />

bei<br />

39 Patientinnen,<br />

53 Herde mit reproduzierbarerAnreicherung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

auffällig<br />

ohne<br />

Biopsie<br />

ppW der diagn. <strong>MRT</strong><br />

18,8 % 20,1 % 2 %<br />

17,1 %<br />

12 %<br />

21,2 % n. Indikation:<br />

fam . Bel.: 27 %<br />

ax. LK. pos: 50 %<br />

bek. ADH: 30 %<br />

bekanntes Ca:<br />

neoadj. CT: 100 %<br />

exakt Lok: 20,0 %<br />

präop. Staging: 36 %<br />

Ca kontralat. 23 %<br />

Narben: 42 %<br />

unvollst.<br />

Punktion<br />

bzw. Diskordanz<br />

3,9 %<br />

26 % 1 %<br />

23,3 % n. Indikation:<br />

Nachsorge: 15 %<br />

präop. Staging: 16,7 %<br />

Narbe: 16,7 %<br />

unklar: 43,7 %<br />

2 %<br />

ADH- bzw.<br />

DCis-Unterschätzung <br />

ADH-Unterschätzung<br />

14,3 %<br />

ADH-Unterschätzung<br />

29,4 %<br />

DCis-Unterschätzung<br />

4,6 %<br />

DCis-Unterschätzung<br />

14,3 %<br />

vollst.<br />

Entfernung<br />

durch<br />

MiMi<br />

19,6 %<br />

15,2 %<br />

18,8 %<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

repräsentative Probenentnahme in<br />

92 %<br />

erfolgreiche Biopsie in 96 %<br />

6,5 % Komplikationen<br />

techn. Grenzen der Punktion:<br />

thoraxwandnahe Läsionen, Brustdicke<br />

< 3 cm, Adipositas (Lagerung)<br />

OP-Zeit ~ 1h, 16 % mit Sedierung<br />

Revision n. 4h oder am Folgetag<br />

Malignom n. BI-RADS® 3: 6,7 %<br />

Problem der nichtreproduzierbaren<br />

Anreicherung<br />

03.08.2007 37


Studie<br />

Land<br />

Viehweg et al.,<br />

2006 40<br />

D<br />

38<br />

Design Methode Fallzahl<br />

retrospektive<br />

Anlayse<br />

<strong>MRT</strong>-VB (11 G)<br />

oder Drahtmarkierung<br />

97 Läsionen : 83 zur<br />

Biopsie, 14 zur<br />

Drahtmarkierung<br />

vorgesehen<br />

87 Prozeduren an<br />

56 Pat. mit fam.<br />

Belastung: 74 VB,<br />

13 Drahtmarkierungen<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

auffällig<br />

ohne<br />

Biopsie<br />

10,3 %<br />

ppW der diagn. <strong>MRT</strong><br />

21,7 %, n. Indikation:<br />

nur fam. Belastung: 19 %<br />

fam. Belastung u. präoperatives<br />

Staging: 27 %<br />

fam. Belastung u. Auffälligkeit<br />

in 1 Mammographieebene:<br />

50 %<br />

03.08.2007<br />

unvollst.<br />

Punktion<br />

bzw. Diskordanz<br />

ADH- bzw.<br />

DCis-Unterschätzung <br />

ADH-Unterschätzung<br />

1/3 = 33,3 %<br />

vollst.<br />

Entfernung<br />

durch<br />

MiMi<br />

19 %<br />

offene Fragen / Bemerkungen


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Bei Vergleich der Ergebnisse aus <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Stanzbiopsien und <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vakuumbiopsien<br />

fällt auf, dass das ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> mit der Stanzbiopsie um etwa<br />

10 %-Punkte höher zu liegen scheint als nach Vakuumbiopsie. Dies ist um so verwunderlicher<br />

als bei der core needle Biopsie durchgängig dünnere Nadelstärken verwandt wurden.<br />

Allein die Arbeit von Liberman et al. (2003) 20 ermöglicht Aussagen zur Treffsicherheit, da nur<br />

in dieser Studie alle biopsierten Läsionen einer konsequenten chirurgischen Nachresektion<br />

unterzogen werden. Die dabei erzielte Sensitivität von 75 % überzeugt nicht. Eine differenzierte<br />

Bewertung der positiven Prädikitonswerte der diagnostischen <strong>MRT</strong> nach Indikation<br />

erlauben die Arbeiten von Liberman et al. (2005) 19 sowie Perlet et al. (2006) 27 und die beiden<br />

Arbeiten von Viehweg et al. (2006) 40;42 . Demnach ergibt sich der höchste Wert von 100 % bei<br />

bereits bekanntem Karzinom, das neoadjuvant mit einer Chemotherapie vorbehandelt wurde.<br />

Für die Indikation eines positiven axillären Lymphknotens ergibt sich eine Malignitätsrate von<br />

50 %, bei Abklärung unklarer Befunde ein durchschnittlicher Wert von 44,4 %. Das präoperative<br />

Staging hat einen durchschnittlichen ppW-Wert von 26,6 %, die Abklärung von Narben<br />

einen von 29,4 %, die Abklärung eines bekannten ADH’s von 30 %. Bei bekanntem Karzinom<br />

der Gegenseite ergibt sich ein ppW-Wert von 23 %, die exakte Lokalisation bei bekanntem<br />

Karzinom wird mit 20 % bewertet. Ebenfalls einen ppW-Wert von 20 % erzielt die Anwendung<br />

der <strong>MRT</strong> <strong>gestützte</strong>n <strong>Mammabiopsie</strong> in der Nachsorge und für die Abklärung im<br />

high risk-Screening bei familiärer Belastung resultiert ein Wert von durchschnittlich 22,5 %.<br />

7.3.3 Bewertung potentiell neuer Indikationen der Magnetresonanzmammographie<br />

in Kontextdokumenten<br />

An dieser Stelle sollen die wesentlichen Ergebnisse der unter 6.1.3 gefundenen Ausarbeitungen<br />

referiert werden.<br />

Die Blue Cross and Blue Shield Association untersucht nach einem systematisch dargelegten<br />

EbM – Verfahren den Einsatz der Magnetresonanz-Mammographie in vier unterschiedlichen<br />

Indikationen.<br />

Das Dokument von Dezember 2003 2 beschäftigt sich mit der Anwendung im Screening bei<br />

familiärer Belastung (nachgewiesen durch BRCA 1 oder 2 Mutationen an den untersuchten<br />

Frauen selbst oder in deren Verwandtschaft sowie nachweislicher Brustkrebsfälle bei<br />

erstgradig Familienangehörigen). Die Untersuchung vergleicht die Sensitivität bzw. Spezifität<br />

der Magnetresonanztomographie gegen die mammographische Bildgebung. Dazu finden<br />

sich nach Recherche zwei veröffentliche Studien und zwei Abstracts. Eindeutig zeigt sich die<br />

bessere Sensitivität aber schlechtere Spezifität der Magnetresonanztomographie gegenüber<br />

der mammographischen Bildgebung, was einen höheren Anteil falsch-positiver Befunde im<br />

MRM-Screening zur Folge hat. In den beiden veröffentlichten Studien gab es zusammen nur<br />

15 Karzinomfälle. Die Magnetresonanztomographie hat 100% davon detektiert, die Mammographie<br />

33%. Die Autoren dieses HTA-Berichts sehen den Nutzen der Magnetresonanztomographie<br />

in dieser Indikation aufgrund dieser Datenlage als belegt an.<br />

03.08.2007 39


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Das zweite Dokument aus derselben Institution vom April 2004 3 beschäftigt sich mit dem<br />

Einsatz der Magnetresonanztomographie, zusätzlich zur konventionellen Diagnostik für die<br />

Primär- oder Rezidiv-Diagnostik und unterscheidet vier mögliche Anwendungsfälle, die einzeln<br />

mit dazugehöriger Datenlage bewertet werden, nämlich:<br />

1. Eingeschränkte Beurteilbarkeit der Mammographie, z.B. dichte Brust. Hier fanden<br />

sich zwar 8 Studien, diese erlauben aber keine Aussage zur Wirksamkeit von MRM,<br />

weder in der Primärdiagnostik noch in der Rezidivdiagnostik, zumal die 7 für letzteren<br />

Anwendungsfall gefundenen Studien die Ergebnisse nicht nach Indikationen aufgeschlüsselt<br />

darstellen.<br />

2. Positiver axilärer Lymphknoten, Primärtumorsuche. Es finden sich keine randomisiert<br />

kontrollierten Studien zu dieser Fragestellung, die Datenlage ist dünn. Dieser Subgruppe<br />

der Brustkrebspatientinnen werden weniger als 1% aller Brustkrebsfälle zugerechnet.<br />

Insgesamt ließen sich 6 Studien identifizieren, demnach lag die Sensitivität<br />

der MRM durchschnittlich bei 94%, der negative Prädiktionswert zwischen 94 und<br />

100%, die Spezifität ebenfalls zwischen 94 und 100%. Es ergaben sich zu 8% falschpositive<br />

Befunde, zu 6% falsch-negative Befunde, der positive Prädiktionswert lag<br />

über 90%. Magnetresonanztomographie identifizierte ein primäres Brustkarzinom in<br />

68 von 113 Patienten, also in 60% der Fälle, in 32 bis 61% ließ sich eine Mastektomie<br />

vermeiden. Die Autoren schätzen den Nutzen der Magnetresonanztomographie<br />

für diese Indikation als positiv ein.<br />

3. Anwendung der Magnetresonanztomographie zum follow-up aus der konventionellen<br />

Diagnostik bei geringgradig auffälligen Befunden. Es fanden sich keine Studien von<br />

hohem Evidenzniveau in dieser Indikation zur Primärdiagnostik. Für die Anwendung<br />

in Fällen der Rezidiv-Diagnostik standen 5 Studien zur Verfügung, von denen 4 retrospektiv<br />

und zwar ausschließlich an Patientinnen nach brusterhaltender Therapie<br />

durchgeführt wurden. Die Sensitivität im MRM lag bei 100%, der negative Prädiktionswert<br />

ebenfalls bei 100% und der positive Prädiktionswert schwankte zwischen 52<br />

und 83% bei einer Rezidivprävalenz von 9 bis 16%. Es werden weitere Studien zur<br />

Bestätigung dieser Befunde für erforderlich gehalten.<br />

4. Abklärung einer verdächtigen Läsion per MRM, um eine Biopsie zu vermeiden. In<br />

dieser Konstellation fanden sich 7 größere prospektive Studien zur Anwendung in der<br />

Primärdiagnostik sowie 6 prospektive und 4 retrospektive Studien zur Anwendung in<br />

der Rezidivdiagnostik. Die meisten der zitierten Arbeiten enthalten Angaben zu tastbaren<br />

und nicht tastbaren Herden. Zur Primärdiagnostik ergab sich eine Sensitivität<br />

von 91 bis 99%, ein negativer Prädiktionswert zwischen 56 und 99%, eine Spezifität<br />

von 31 bis 91%. In der Rezidivdiagnostik lagen diese Werte mit einer Sensitivität von<br />

91 bis 100%, einem negativen Prädiktionswert von 67 bis 100% und einer Spezifität<br />

von 67 bis 100% bei einer Rezidivprävalenz von 14 bis 100% in ähnlicher Größenordnung.<br />

Die Schlussfolgerung der Autoren lautet, dass die <strong>MRT</strong> in dieser klinischen<br />

Situation eher mehr schadet als nutzt.<br />

Das dritte HTA Dokument von September 2004 4 untersucht die Wirksamkeit der MRM beim<br />

lokal fortgeschrittenen Tumor einerseits zur exakten Bestimmung der Tumorgröße vor der<br />

40<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

brusterhaltenden Operation und andererseits zur Verlaufskontrolle unter Chemotherapie. Es<br />

fanden sich 18 Studien zum vorher / nachher-Größenvergleich vor der Operation. Die Sensitivität<br />

lag mit 90 bis 100% relativ hoch, die Spezifität mit 50 bis 100% erwartungsgemäß<br />

niedriger. 5 Studien verglichen den <strong>MRT</strong>- mit dem pathologischen Befund. In 57 bis 97% der<br />

Fälle wurde mit der <strong>MRT</strong> die richtige Tumorgröße ermittelt. Eine Brustwandbeteiligung konnte<br />

mit je 100% Sensitivität und Spezifität durch eine <strong>MRT</strong> besser beurteilt werden als in der<br />

Mammographie. Hier lag die Sensitivität bei 90% und die Spezifität bei nur 57%.<br />

Die 6 Studien zur Verlaufskontrolle unter Chemotherapie erlauben keine zuverlässige Vorhersage<br />

zum Response, folglich können die Autoren der <strong>MRT</strong> nur für die Tumorgrößenbestimmung<br />

vor der brusterhaltenden Operation einen Nutzen zubilligen.<br />

Die vierte und letzte Ausarbeitung der Blue Cross and Blue Shield Association 5 beschäftigt<br />

sich mit der Anwendung des <strong>MRT</strong> im präoperativen Staging, wobei hier Stadien I oder II, T0-<br />

1, N0-1, M0 betrachtet wurden. Auch dieses Dokument ist von September 2004. Zunächst<br />

stellen die Autoren fest, dass für die Therapientscheidung über ein brusterhaltendes Vorgehen<br />

bei Einsatz der MRM in dieser Indikation auch eine <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie zur Verfügung<br />

stehen sollte. Der Nachweis eines multifokalen Wachstums ist wichtig für die Schnittführung,<br />

denn die meisten Rezidive liegen im Schnittrand des Primäreingriffs. Sorgfältig designte,<br />

randomisierte, kontrollierte Studien gibt es zu dieser Fragestellung nicht. 18 Studien<br />

befassen sich mit der Frage, ob multizentrisches Wachstum präoperativ zu erkennen ist.<br />

Aufgrund der besseren Sensitivität der Magnetresonanztomographie sollten 2 bis 15% der<br />

für eine brusterhaltende Therapie vorgesehenen Frauen besser mastektomiert werden. Da<br />

der positive Prädiktionswert der Magnetresonanztomographie zwischen 50 und 100%<br />

schwankt, sind Biopsien zur Entscheidung nötig. Es kann auch Konstellationen geben, für<br />

die sich aufgrund eines falsch-positiven <strong>MRT</strong>-Befundes ein Schaden durch Mastektomie<br />

bewirken ließe. Insgesamt wird die vorhandene Evidenz als unzureichend erachtet, um die<br />

Auswirkung einer Magnetresonanztomographie in dieser Indikation einschätzen zu können.<br />

Das Institute for Clinical Systems Improvement legt im Dezember 2003 22 einen HTA-Bericht<br />

zur Magnetresonanztomographie als diagnostische Maßnahme vor und kommt zusammenfassend<br />

zu folgenden Ergebnissen:<br />

1. Die Methode ist zum Screening nicht geeignet.<br />

2. Ihre Sensitivität liegt zwischen 93 und 100%, die Spezifität zwischen 37 und 96%.<br />

3. Zwei Studien zeigen, dass im <strong>MRT</strong> die Tumorgröße nach Chemotherapie zu 97 bis<br />

100% korrekt eingeschätzt wird.<br />

4. Die Anwendung zum Screening bei familiärer Belastung wird derzeit erforscht.<br />

5. Die Sensitivität zum Erkennen einer Implantatruptur liegt bei 78 bis 87%, die Spezifität<br />

hier bei 76 bis 91%.<br />

6. Die Methode ist nützlich zur Abklärung von Problemkonstellationen.<br />

7. Es handelt sich um eine sichere Prozedur. Je nach Indikation ergeben sich 4 bis 63%<br />

falsch-positive, 0 bis 50% falsch-negative Befunde und<br />

03.08.2007 41


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

8. eine MRM sollte nur da durchgeführt werden, wo eine <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie ebenfalls<br />

möglich ist.<br />

Der letzte hier referierte systematische Review stammt aus der HTA-Institution von Australien<br />

und Neuseeland und wurde im Mai 2004 23 veröffentlicht. Es geht um das Screening bei<br />

familiärer Belastung. Die Autoren kommen zu folgenden Schlussfolgerungen:<br />

Die Prävalenz für diese Konstellation liegt in Australien unter 1% der weiblichen Bevölkerung.<br />

Es wurden 6 Studien mit Angaben zur Sensitivität und Spezifität identifiziert (u.a. auch<br />

die beiden Quellen, mit denen sich Blue Cross / Blue Shield zu dieser Fragestellung beschäftigt<br />

hatte). Demnach liegt die Sensitivität für die Magnetresonanztomographie bei 71 bis<br />

100%, für die Mammographie bei 33 bis 43%, die Spezifität für die Magnetresonanztomographie<br />

bei 88 bis 95%, für die Mammographie bei 94 bis 100%. Wieder lässt sich die bessere<br />

Sensitivität der Magnetresonanztomographie mit Daten belegen. Die Mammographie stößt<br />

bei den jungen Frauen mit dichten Brüsten bekanntlich an Grenzen der Gewebeauflösung.<br />

Es konnten falsch-positive Raten von 5 bis 9% für die Magnetresonanztomographie und von<br />

0,5 bis 7% für die Mammographie ermittelt werden, falsch-negative Raten von 0 bis 4% für<br />

die Magnetresonanztomographie und 57 bis 67% für die Mammographie. Die Notwendigkeit<br />

zur Wiederholungsuntersuchung ergab sich in 10% nach <strong>MRT</strong>-Untersuchung und in 4%<br />

nach Mammographie. Die Autoren verweisen auf eine Schätzung des Britischen National<br />

Health Service hinsichtlich der Kosten für ein gezieltes <strong>MRT</strong>-Screening von 350 ₤ pro Patientin<br />

im Jahr, so dass für einen entdeckten Karzinomfall per <strong>MRT</strong> eine Summe von 13.700 ₤,<br />

bei herkömmlicher Darstellung im Mammographie-Screening mit 5 bis 8.000 ₤ angesetzt<br />

werden müssen. Insgesamt wären die Fallzahlen der bislang vorliegenden Studien zu klein,<br />

um sichere Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />

Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass aus diesen HTA-Untersuchungen keine<br />

Indikationen bestätigt werden konnten, die nicht auch im Beschluss des Bundesausschusses<br />

Ärzte/Krankenkassen von 2001 für erforderlich gehalten wurden. Dies korrespondiert mit den<br />

aus den Studien errechneten ppW-Werten der diagnostischen MRM für einzelne Indikationen,<br />

wie im Text nach der Tabelle ausgeführt wird. Hier ergeben sich ppW-Werte von 44,4<br />

bzw. 50% für die zugelassenen Indikationen und solche zwischen 20 und 30% für nichtzugelassene<br />

Indikationen.<br />

Bemerkenswert ist, dass sich hinsichtlich der Einschätzung zur Anwendung der <strong>MRT</strong> im<br />

Screening bei familiärer Belastung unterschiedliche Positionen ergeben: während Blue<br />

Cross/Blue Shield mit 2 Studien den Nutzen als belegt ansieht, entscheidet die Australische<br />

HTA-Organisation sich nach Bearbeitung von 6 Studien aufgrund der kleinen Fallzahlen,<br />

über die berichtet wird, abwartend.<br />

42<br />

03.08.2007


8. Diskussion<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Zur Vergleichbarkeit der MRM-Befunde hat das American College of Radiology die Entwicklung<br />

eines <strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikons in Angriff genommen. Der erste Entwurf dazu wurde<br />

1998 vorgelegt. Von 1998 bis 2002 erfolgte die Evaluation des Konzepts hinsichtlich Reproduzierbarkeit.<br />

An diesen Studien hat sich auch Laura Liberman beteiligt und 2002 21 eine<br />

retrospektive Validierungsstudie zur Klassifikation der MRM-Bildgebung vorgelegt.<br />

Dazu wurden 100 Läsionen bei 97 Frauen drahtmarkiert und einer offenen Biopsie zugeführt.<br />

In der histologischen Aufarbeitung ergaben sich 25 maligne Befunde (13 duktale Karzinomata<br />

in situ und 12 invasive Karzinome), 22 high risk-Konstellationen und 53 benigne Histologien.<br />

Die ppW der diagnostischen <strong>MRT</strong> lag bei 25 %. Von 100 auffälligen Befunden waren<br />

60 Herde, 40 nicht raumfordernde Enhancements. Bei den Herdbefunden ergaben sich mehr<br />

infiltrierende Karzinome, bei den nicht raumforderndenden Enhancements mehr duktale Karzinomata<br />

in situ. Für die Morphologie von Herdbefunden zeigten sich ppW-Werte von 80 %<br />

für einen spikulierten Rand (p = 0,01 im Vergleich zu Fällen ohne dieses Merkmal), 40 % für<br />

eine Randanreicherung und 32 % für einen unregelmäßigen Umriss. Die ppW’s für die Morphologie<br />

der nichtraumfordernden Enhancements lagen bei 67 % für eine segmentale Anreicherung<br />

und 31 % für gruppierte lineare und duktale Anreicherungen (p = 0,01 im Vergleich<br />

zu Fällen ohne dieses Merkmal). Was den positiven Prädiktionswert für die Kinetik der Anreicherung<br />

angeht, so zeigte sich eine Malignitätsrate von 29 % bei Washout (p< 0,01 im Vergleich<br />

zu Fällen ohne dieses Merkmal). Bei den untersuchten BI-RADS®-Kategorien ergab<br />

sich eine Malignitätsrate von 19 % für BI-RADS® 4-Befunde und 67 % für BI-RADS® 5-<br />

Befunde. Hinsichtlich der Herdgröße, ob dieser größer oder kleiner 1 cm beschrieben wurde,<br />

ergab sich kein prognostischer Wert. Abschließend kommen die Autoren zur Erkenntnis, das<br />

weitere Validierungsstudien erforderlich sind mit größeren Fallzahlen, der Evaluation benigner<br />

Befundkategorien, Bestimmung des Kappawertes, wenn mehrere Befunder ein Untersuchungsergebnis<br />

beurteilen, Angaben zur quantitativen Kinetik und der morphologischen<br />

Analyse.<br />

Unabhängig von der Umsetzung dieser Forderung hat das American College of Radiology<br />

die bisher zusammengetragenen Ergebnisse in einer ersten Ausgabe des ACR BI-RADS®-<br />

MRM veröffentlicht, dessen deutsche Übersetzung bei Thieme 2006 erschienen ist (herausgegeben<br />

von Prof. Fischer, Göttingen, und Prof. Helbich, Wien). Letztlich werden 6 BI-<br />

RADS®-Kategorien zur standardisierten Befundbeschreibung vorgeschlagen,<br />

0 = weitere Bildgebung erforderlich<br />

1 = keine pathologische Anreicherung<br />

2 = benigne Anreicherung<br />

3 = wahrscheinlich benigne, zügige Verlaufskontrolle<br />

4 = verdächtig<br />

5 = hoch verdächtig auf Malignität<br />

6 = Status nach Biopsie, gesicherte Malignität, zusätzliche Darstellung durchdie<br />

<strong>MRT</strong>.<br />

03.08.2007 43


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Durch die Anwendung einer einheitlichen standardisierten Befundbeschreibung könnten Befunde<br />

verschiedener Untersuchergruppen besser verglichen werden und Aussagen zur Methodenevaluation<br />

besser zusammengefasst werden.<br />

Wenn man nun nachsieht, welche von der von uns extrahierten Publikationen explizit die<br />

Befunderhebung der diagnostischen <strong>MRT</strong> mit der MRM-BI-RADS®-Nomenklatur vornehmen,<br />

so sind dies nur 6 von 14 Studien. Auch die große europäische Multicenterstudie über die<br />

Perlet et al. (2006) 27 berichten, bezieht sich nicht auf diesen Standard.<br />

Das nächste Problem ergibt sich nun für die Frage, welche MRM-BI-RADS®-Kategorien überhaupt<br />

einer Biopsie zugeführt werden sollten. Für die MRM-BI-RADS®-Kategorie 4 ist<br />

dies unstrittig. Für die MRM-BI-RADS®-Kategorien 5 oder 3 wird diese Frage wie auch zuvor<br />

schon für die mammographischen BI-RADS®-Kategorien kontrovers diskutiert. Für Fälle der<br />

MRM-BI-RADS®-Kategorie 5 wäre zu eruieren, ob eine bioptische Abklärung tatsächlich<br />

einen operativen Eingriff einspart. Dies hängt, wie Liberman et al. (2002) 18 in ihrem Übersichtsartikel<br />

„Percutaneous Imaging-Guided Core Breast Biopsy“ darlegen, vom operativen<br />

Prozedere ab, explizit von der Fragestellung, ob eine Schnellschnitt- oder Gefrierschnittbeurteilung<br />

intraoperativ möglich ist.<br />

Was Herde der Kategorie 3 angeht, so wären deren Merkmale genauer zu beschreiben, für<br />

die eine Biopsie nützlich sein könnte. Im Vergleich zur Malignomrate der BI-RADS® 3-<br />

Befunde aus mammographischer Bildgebung, die ein Karzinomrisiko von nur 0,5 – 2 % aufweisen,<br />

scheint die Malignomrate der MRM-BI-RADS® 3-Befunde etwas höher zu liegen -<br />

nach den Angaben der hier ausgewerteten Studien in der Größenordnung von 6 – 8 %. Vielleicht<br />

lassen sich künftig die verdächtigen Merkmale besser erfassen, so dass diese Befunde<br />

doch der MRM-BI-RADS®-Kategorie 4 zugeordnet werden können.<br />

Aber nicht nur die Auswahl zu biopsierender Herde variiert über die einzelnen Studien, sondern<br />

auch der Einsatz der angewandten Technik - dies nicht nur hinsichtlich der Biopsieart,<br />

ob man nun eine Stanzbiopsie (core needle) oder eine Vakuumbiopsie durchführt, es kommen<br />

auch sehr unterschiedliche Geräte mit unterschiedlichem Erfolg bzw. unterschiedlichen<br />

Schwierigkeiten bei Durchführung der Biopsie zum Einsatz. Bislang ist keines dieser Geräte<br />

mit einer entsprechenden CE-Kennzeichnung zertifiziert; das Medizinproduktegesetz verlangt<br />

eine solche Kennzeichnung oder ein Konformitätsbewertungsverfahren zwingend als<br />

Voraussetzung für das erstmalige Inverkehrbringen neuer Apparate.<br />

Des weiteren variiert die Nadelstärke von 9 bis 16 Gauge, wobei zu berücksichtigen ist, dass<br />

unterschiedliche Hersteller die Nadeldurchmesser trotz einheitlicher Gaugegröße darüber<br />

hinaus auch unterschiedlich angeben. Deshalb sei beispielhaft die Größenbezeichnung von<br />

B & S aufgeführt, nach der 9 Gauge-Nadeln einen Durchmesser von 3,75 mm und 16 Gauge-Nadeln<br />

einen solchen von 1,65 mm aufweisen. Je nach Anzahl der Stanzzylinder werden<br />

somit sehr unterschiedliche Gewebevolumina gewonnen. Davon aber ist die Genauigkeit der<br />

histologischen Diagnose entscheidend abhängig.<br />

Eine zusätzliche technische Schwierigkeit ergibt sich durch die Verwendung gardoliniumhaltiger<br />

Kernspinkontrastmittel. Wie aktuell im Ärzteblatt am 27.12.2006 25 publiziert, hat die amerikanische<br />

Zulassungsbehörde FDA inzwischen 90 von 215 in einem Register erfassten<br />

Krankengeschichten von Patienten mit NSF/NFD, das heißt „Nephrogenic Systemic Fibrosis<br />

44<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

bzw. Nephrogenic Fibrosing Dermatopathy“ recherchieren können, bei denen diese Erkrankung<br />

durch die Gabe eines gardoliniumhaltigen Kontrastmittels ausgelöst wurde. Es handelt<br />

sich um Patienten mit Nierenversagen und Azidose, bei denen gadoliniumhaltige Kontrastmittel<br />

eine systemische Vermehrung des Bindegewebes auslösen, die wiederum Kontrakturen<br />

induzieren und letztlich tödlich verlaufen kann. Hier wäre für die Zukunft der Ausschluss<br />

einer Niereninsuffizienz zu fordern für alle Patienten, die ein gardolinumhaltiges Kontrastmittel<br />

zur MRM erhalten sollen.<br />

Auf das Problem der nichtreproduzierbaren Anreicherung zum Zeitpunkt der Biopsie gehen<br />

Hefler et al. 10 aus der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Heywang-Köbrunner mit einer eigenen<br />

Veröffentlichung ein. Von den 291 vorgesehen Biopsien aus zwei Zentren der Multicenter-<br />

Studie fanden 37 nicht statt. Mit einem lost of follow-up von 6 wurden 31 dieser Patientinnen<br />

nachuntersucht. 25 Läsionen zeigten keine weitere Anreicherung, vier konnten die Anreicherung<br />

ohne Kompression wieder darstellen, in der Biopsie erwiesen sich zwei als benigne und<br />

die beiden anderen als invasive Karzinome. Zwei Läsionen wurden nativ biopsiert, eine war<br />

benigne, eine ein invasives Karzinom.<br />

Als Ursachen für die nichtreproduzierbare Anreicherung fanden sich hormonelle Schwankungen,<br />

insbesondere in der ersten oder vierten Zykluswoche und unter HRT. Die Autoren<br />

schlagen vor, Patientinnen mit dieser Problematik kurzfristig wieder ein zu bestellen zur <strong>MRT</strong><br />

ohne Kompression. Wesentlich sei, dass nur solche Institutionen die <strong>MRT</strong> durchführten, die<br />

auch eine <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie anbieten können.<br />

Zur Treffsicherheit der Biopsie macht nur die Arbeit von Liberman et al. aus 2003 20 eine<br />

substantielle Aussage. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt lässt sich aus der Arbeit von<br />

Wallace et al. 43 ableiten. Die Autoren gehen der Frage nach, wie der Befund eines freien<br />

Schnittrandes mit Patientendaten und Merkmalen der Bildgebung aus der <strong>MRT</strong>-<br />

Mammographie korreliert. Dabei wird die Abgrenzung der pathologischen Anreicherung als<br />

spezifisches Problem der MRI dargestellt. In ihrer Untersuchung geht die Autorin den statistisch<br />

signifikanten Merkmalen für die Notwendigkeit einer Nachresektion bei 26 Patientinnen<br />

mit Drahtmarkierung zur Abgrenzung des Anreicherungsareals nach. Fünf der 26 Patientinnen<br />

hatten einen benignen Befund in der Histologie, 21 hatten ein Karzinom, 12 mit freiem<br />

Schnittrand und 9 nicht. Bei diesen war also eine Nachresektion erforderlich.<br />

Die durchschnittliche Größe einer Läsion im <strong>MRT</strong> lag bei einem Durchmesser von 3,5 cm,<br />

bei benignen Befunden von 2,4 cm. Die neun Krebspatientinnen mit Nachresektion hatten<br />

einen <strong>MRT</strong>-Befund mit 4,8 cm Durchmesser, die 12 mit freien Schnitträndern einen von<br />

2,9 cm. Die entsprechenden Maße nach histologischem Befund lagen für jene mit Nachresektion<br />

bei 4,6 cm und für die mit freiem Schnittrand bei 1,2 cm. Die <strong>MRT</strong> zeigt also ein größeres<br />

Ausmaß der Tumorausdehnung als die Histologie. Die Autoren plädieren nun dafür,<br />

die gesamte Anreicherungszone in die Exzision einzubeziehen. Allerdings erfordere diese<br />

Technik zügiges Arbeiten beim Setzen der Markierungsdrähte, da die Anreicherung nach<br />

Kontrastmittelinjektion nur 8 - 10 Minuten sichtbar bleibe. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen,<br />

dass eine vorausgegangene neoadjuvante Chemotherapie die Anreicherungskinetik<br />

03.08.2007 45


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

verändern kann. Die Patientinnen mit Nachresektion waren im Durchschnitt 45, solchen mit<br />

freiem Schnittrand 54 Jahre alt. Die OP-Vorbereitung mit dieser Technik der Drahtmarkierung<br />

dauert eine Stunde. Die Autoren weisen auf die kontroverse Diskussion hin, ob <strong>MRT</strong>-<br />

Befunde z.B. im präoperativen Staging das Ausmaß des geplanten Eingriffs günstig beeinflussen<br />

oder nicht. Im Vergleich zu einer Studie von Liberman zur mammographischen Größenbestimmung<br />

brauchten hier 43 % aller Karzinompatientinnen eine Nachresektion, bei<br />

mammographischer Bildgebung waren es 56 %. Es bleibt also festzuhalten, dass die <strong>MRT</strong><br />

weniger genau als die Mammographie beim duktalen Karzinoma in situ, aber besonders<br />

sensitiv für invasives Karzinom ist, was DCis-Residuen in 43 % der Nachresektate erklärt.<br />

Interessant ist in dieser Arbeit der dokumentierte Unterschied des Durchmessers für das in<br />

der Bildgebung sichtbare Anreicherungsareal im Verhältnis zur Karzinomausdehnung in der<br />

Histologie. Die Autoren unterscheiden hier zwischen Befunden mit erforderlicher Nachresektion<br />

und solchen mit freiem Schnittrand. Denkt man sich nun den <strong>MRT</strong>-Befund in einem Kugelformat<br />

ebenso wie den Krebskern, lassen sich die Volumina für diese beiden Situationen<br />

mit der Formel 4/3 πr³ wie folgt bestimmen:<br />

Befunde mit erforderlicher Nachresektion - im <strong>MRT</strong> 4,8 cm, in der Histologie 4,6 cm Durchmesser<br />

(Anmerkung der Autoren: müssten tastbar sein!): Es ergeben sich entsprechende<br />

Kugelvolumina von 58 cm³ für das Anreicherungsareal und 51 cm³ für die Histologie, d.h. der<br />

histologische Befund nimmt 88 % des Anreicherungsareals ein.<br />

Für den Anwendungsfall eines Befundes mit freiem Schnittrand lag der Durchmesser des<br />

Anreicherungsareals im <strong>MRT</strong> bei 2,9 cm, jener der Histologie bei 1,2 cm (Anmerkung der<br />

Autoren: dies entspricht etwa der bekannten Größenordnung eines soeben nicht mehr tastbaren<br />

Befundes). Die entsprechenden Kugelvolumina ergeben sich zu 13 cm³ für das Anreicherungsareal<br />

und 1 cm³ für den histologisch gesicherten Krebskern. Dieser entspricht also<br />

nur 7 % des Anreicherungsvolumens, d.h. je kleiner der Tumor, umso schwieriger ist dieser<br />

in der Biopsie zu treffen, auch wenn nachweislich Gewebe aus dem Anreicherungsareal entnommen<br />

wurde. Diese Konstellation beschreibt ein spezifisches Problem der <strong>MRT</strong>-<br />

Bildgebung und sollte bei der Evaluation möglicher falsch-negativer Befunde berücksichtigt<br />

werden. Darüber hinaus ergeben sich spezifische Schwierigkeiten für den Chirurgen bei der<br />

Schnittrandfestlegung.<br />

Im Vergleich zur Häufigkeit mit falsch-negativen Diagnosen bei mammographischer Bildgebung<br />

nennt Liberman (2002) 18 eine Häufigkeit aus vier Validierungsstudien für 14 G-Core-<br />

Biopsien von 7,2 % (2,9 - 10,9% Streuung) und aus klinischen Follow-up-Studien für dieselbe<br />

Vorgehensweise, also ebenfalls 14 G-Core-Biopsien eine Frequenz von 2,8 % (Streuwert<br />

hier 0,3 - 8,2 %). Für die Drahtmarkierung mit anschließender offener Biopsie werden Cancer<br />

Miss Rates von 2 % (Streuung 0 – 8 %) beschrieben. Eine entsprechende Angabe für<br />

Vakuumbiopsien fehlt.<br />

Mit diesen Werten ist die aus der Validierungsstudie von Liberman et al. (2003) 20 berechnete<br />

Cancer Miss Rate von 10 % zu vergleichen, die mit 9 Gauge Vakuumbiopsien in der <strong>MRT</strong><strong>gestützte</strong>n<br />

Intervention erzielt wurde. Hier liegt das Risiko, den Krebs in der Biopsie zu verfehlen<br />

deutlich höher als bei den entsprechenden Angaben aus mammographischer Bildgebung.<br />

Weitere Untersuchungen zu diesem Aspekt scheinen dringend erforderlich. Bislang ist<br />

die Arbeit von Liberman 2003 die einzige, die dazu eine Aussage ermöglicht, denn nur nach<br />

46<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

einem vollständigen chirurgischen follow-up aller perkutanen Biopsien lässt sich dieser Wert<br />

errechnen.<br />

Mindestens ist aber eine sorgfältige Diskordanzanalyse aller vorgenommenen Biopsien zu<br />

fordern. Diese bedürfen einer schlüssigen Abklärung und geben ebenso wie der histologische<br />

Befund einer ADH Anlass zu einer Wiederholungsbiopsie. Insofern sagt auch die Größenordnung<br />

festgestellter Diskordanzen etwas über die Zuverlässigkeit der Biopsie aus.<br />

Ebenfalls aus Liberman 2002 lässt sich entnehmen, dass diskordante Befunde in der mammographischen<br />

Bildgebung in bis 6 % der Fälle vorkommen. Vergleicht man diesen Wert mit<br />

den entsprechenden Ergebnissen aus den hier extrahierten Studien so ist festzustellen, dass<br />

für die beiden Arbeiten mit <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Stanzbiopsien, für die sich dieser Wert bestimmen<br />

lässt, nämlich Kuhl 12 und Veltman 39 , die Rate diskordanter Befunde bei 23,4 bzw. 50 %<br />

gelegen hat, und somit inakteptabel hoch gewesen ist.<br />

In den Veröffentlichungen zur <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vakuumbiopsie lässt sich dieser Parameter<br />

für die Arbeit von Liberman (2005) 19 mit 9,5 % und für die Arbeit von Hauth 9 mit 11,1 % berechnen.<br />

In den Publikationen aus der Arbeitsgruppe um Frau Prof. Heywang-Köbrunner<br />

liegen diese Werte zwischen 1 und 3,9 % und somit deutlich besser. Allerdings kommen<br />

ADH bzw. DCis-Unterschätzungen auch bei letzteren in 14,3 - 33,3 % bzw. 4,6 - 4,3 % der<br />

Fälle vor.<br />

Als besonderes Problem der <strong>MRT</strong>-Bildgebung ist zu berücksichtigen, dass eine Präparateradiografie<br />

hier nicht möglich ist, da die Kontrastanfärbung flüchtig ist und bereits nach 10<br />

Minuten schon wieder verschwindet. Deswegen empfiehlt sich bei vollständiger Entfernung<br />

des Anreicherungsareals auf jeden Fall eine Markierung des biopsierten Befundes.<br />

Lampe et al. 14 beschreiben die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Drahtmarkierung als Nebenaspekt der Multicenterstudie<br />

zur <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vakuumbiopsie an Hand von 132 durchgeführten Interventionen.<br />

Bei 89,4 % liegt die Markierung in der Läsion, in 7,6 % der Fälle weniger als 10 mm<br />

davon entfernt. Die Intervention war in 96,2 % der Fälle erfolgreich und wird als sinnvolle<br />

Hilfestellung vor der offenen Biopsie erachtet. Es stellt sich allerdings die Frage, ob nicht<br />

auch eine sonographische Darstellung der Punktionshöhle möglich gewesen wäre.<br />

Perlet et al. 29 gehen 2005 der Frage nach, ob auch eine Clipmarkierung nach <strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

nützlich sein könnte. Dazu werden 26 markierte Befunde auch im Rahmen der Multicenterstudie<br />

einer Verlauskontrolle unterzogen. Lediglich 18 der 26 Clips lagen anschließend wirklich<br />

in der Biopsiehöhle, 8 waren disloziert. In zwei von 26 Fällen wurde die Biopsiehöhle<br />

durch den Clip maskiert und die Vollständigkeit der Biopsie war nicht beurteilbar. Der Nutzen<br />

wird von den Autoren als fraglich beschrieben, wegen möglicher Dislokation und Artefaktbildung.<br />

Möglicherweise ist der Clip aus einem zu leichten Material.<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Treffsicherheit der Biopsie z.Zt. noch nicht<br />

genügend klar beschrieben werden kann und insbesondere die Frage offen ist, wie viele Operationen<br />

sich tatsächlich einsparen lassen durch eine vorangegangene perkutane Diagnosestellung.<br />

Im Rahmen der 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie wies Frau Dr. K.<br />

Siegmann in diesem Zusammenhang am 31.8.2006 auf eine laufende zwei-armige Studie<br />

hin, die derzeit in der Abteilung für Radiologische Diagnostik des Universitätsklinikums Tübingen<br />

mit 180 Patientinnen durchgeführt wird.<br />

03.08.2007 47


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Was nun die Evaluation der Anwendung <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r Biopsien in Indikationen angeht, die<br />

über den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 3. Mai 2001 hinausgehen,<br />

seien diese abschließend wie folgt diskutiert: Die Anwendung der <strong>MRT</strong> zur Diagnostik im<br />

high risk-Screening bei familiärer Belastung erscheint aus verschiedenen Gründen problematisch.<br />

Einerseits handelt es sich um junge Frauen mit intaktem Zyklus, so dass eine hohe<br />

Rate falsch-positiver Befunde durch nicht reproduzierbare Anreicherungen zu erwarten ist.<br />

Darüber hinaus sind die kürzlich bekannt gewordenen schweren Komplikationen durch gadoliniumhaltige<br />

Kernspinkontrastmittel in dieser spezifischen Situation zu bedenken. Bei Einsatz<br />

der Methode im Screening, die den Ausschluss einer Niereninsuffizienz vor ihrer Anwendung<br />

aus haftungsrechtlichen Gründen erforderlich macht, kann man nicht mehr behaupten,<br />

dass es sich um einen einfachen Test handele. Außerdem ist der mögliche Schaden<br />

durch eine solche Komplikation abzuwägen relativ zum Nutzen.<br />

Dies gilt auch für alle anderen Anwendungsfälle der <strong>MRT</strong>-Diagnostik bzw. <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n<br />

Biopsie. Letztlich bleibt von den möglichen neuen Indikationen unter dieser Maßgabe nur die<br />

Frage des Einsatzes im präoperativen Staging zu prüfen. Hier handelt es sich um die Beantwortung<br />

der für die betroffene Patientin hochrelevanten Frage, ob sie brusterhaltend operiert<br />

werden kann oder nicht. Es gilt also zu klären, ob es sich um ein multifokales oder multizentrisches<br />

Tumorgeschehen handelt. Die Extraktionen der Arbeiten von Liberman (2005) 19 , Perlet<br />

(2006) 27 und Viehweg (2006) 40 geben Malignitätsraten in dieser Indikation von 16,7 –<br />

36 % an.<br />

Allerdings müsste man auch mehr über<br />

• möglichen Schaden wissen, den eine <strong>MRT</strong>-Biopsie in dieser klinischen Situation anrichten<br />

kann.<br />

Ebenfalls ungeklärt ist die Frage,<br />

• wie häufig multifokale bzw. multizentrische Befunde eigentlich sind und<br />

• wie viele Herde es dann gibt.<br />

Folgende Szenarien sind denkbar: Unter der Voraussetzung, dass ein histologisch abgeklärter<br />

Herd aus der Früherkennung bekannt ist und nun eine <strong>MRT</strong> zur Op-Planung durchgeführt<br />

wird, kann es sein, dass sich dieser eine Herd bestätigt oder dass sich mehrere neue Herde<br />

ebenfalls anfärben. Die Frage ist dann, ob immer alle Anreicherungen zur Biopsie kommen<br />

sollten und ob das vernünftig ist, wenn es sich z.B. um 20 Befunde handelt. Sollten alle biopsierten<br />

Anreicherungsareale histologisch unauffällig sein, kann es bei der bisherigen Therapieplanung<br />

zur brusterhaltenden Vorgehensweise bleiben. Wenn sich nur wenige kleine<br />

Herde zeigen, stellt sich die Frage,<br />

• ob eine entsprechende Schnittführung für eine brusterhaltende Therapie möglich ist<br />

oder die Op-Planung modifiziert werden muss, wenn ja, wie?<br />

Falls alle biopsierten Herde einen Karzinombefund aufweisen, wird man sich fragen müssen,<br />

• ob man hier wirklich noch mit einem lokalen Problem konfrontiert ist<br />

und ggfs. auch an über das etablierte Staging hinausgehende Abklärungsschritte, z.B. eine<br />

Knochenmarkstanze denken müssen.<br />

48<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Für Fälle, in denen nur einige von vielen Anreicherungsarealen bioptisch untersucht werden<br />

könnten, fehlt bislang ein Vorschlag zum Procedere. Was geschieht, wenn man sich aufgrund<br />

der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie für eine Mastektomie entscheidet und in der sorgfältigen<br />

Aufarbeitung des Präparats keinerlei Karzinombefund mehr verifiziert werden kann?<br />

Aus der Nachsorge all dieser Konstellationen wäre die Rezidivhäufigkeit und deren Zeitpunkt<br />

zu eruieren. Hier ergibt sich der Ansatzpunkt für eine sorgfältige follow up-Studie bevor diese<br />

Indikation ins Standardrepertoire der GKV über-nommen werden kann.<br />

Was die leistungsrechtliche Einordnung einer diagnostischen <strong>MRT</strong>-Biopsie angeht, so stellt<br />

sich grundsätzlich die Frage, ob es sich hier überhaupt um eine ambulante Prozedur handelt,<br />

schließlich dauert der Eingriff etwa 1 1/2 Stunden und verlangt häufig eine Sedierung. Klinische<br />

Nachkontrollen mehrere Stunden nach der Intervention oder am Folgetag sind sowieso<br />

erforderlich. Die inhaltliche Diskussion zur Erweiterung des Indikationsspektrum auf den Anwendungsfall<br />

des präoperativen Stagings verlangt eine umfangreiche Studie mit adäquatem<br />

follow-up. Um diese durchführen zu können, könnte eine Pauschale zur teilstationären Behandlung<br />

vereinbart werden, die sowohl die Biopsie wie auch die Kosten für das Kontrastsmittel,<br />

die Biopsienadel und die Nachkontrolle enthalten müsste.<br />

03.08.2007 49


9. Fazit<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Vor dem Hintergrund der durchgearbeiteten Literatur erscheint die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie als<br />

Verfahren im Stadium der Erprobung.<br />

Die Indikation zur <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie ist nicht zu trennen von der diagnostischen Genauigkeit<br />

der MRM. Aufgrund der niedrigen positiven Prädiktionswerte der MRM werden unnötige<br />

Biopsien induziert. Dabei liefert zumindest die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Vakuumbiopsie nachweislich<br />

falsch negative Befunde (Unterschätzung von ADH oder DCis zwischen 5 und 33<br />

%). Die Anzahl der unvollständigen Punktionen liegt bei der Stanzbiopsie deutlich höher als<br />

bei der Vakuumbiopsie. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass<br />

• eine <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie nur dann zu diskutieren ist, wenn sich ein nicht palpabler<br />

Herd weder im Ultraschall noch in der Mammographie darstellt<br />

• die MRM vor jeder <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie wiederholt werden muß<br />

• dabei in 10 – 25 % der Fälle mit dem Problem der nicht-reproduzierbaren Anreicherung<br />

gerechnet werden muß<br />

• Gadolinium-haltige Kontrastmittel bei potentiell niereninsuffizienten Patienten nicht<br />

zur Anwendung kommen sollten<br />

• die Technik noch nicht standardisiert ist (fehlende CE-Zertifizierung)<br />

• aber einen hohen Zeitaufwand erfordert.<br />

10. Beantwortung der in Kapitel 3 aufgeworfenen Fragen<br />

50<br />

- Ist die <strong>MRT</strong>-gesteuerte Mamma-Biopsie eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode<br />

im Sinne der Richtlinien "Methoden der vertragsärztlichen Versorgung"<br />

bei nur in der Magnetresonanzmammographie detektierbaren Veränderungen?<br />

Ja. Es handelt sich um die Kombination von zwei bisher etablierten und bewerteten<br />

Verfahren (diagnostische MRM + Mammastanzbiopsie bei nicht-tastbarem Befund),<br />

wobei es sich jedoch nicht um die schlichte Addition der zunächst durchzuführenden<br />

Diagnostik mit der daraus resultierenden interventionellen diagnostischen Abklärung<br />

handelt. Für die <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie musste eine eigene Technik entwickelt<br />

werden.<br />

Was allerdings die Abklärungsbedürftigkeit auffälliger magnetresonanzmammographischer<br />

Befunde angeht, sind die zuständigen Fachgesellschaften gefordert,<br />

sich eindeutig hinsichtlich der MRM-BI-RADS®-Kategorien zu positionieren.<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

- Kann die MR-gesteuerte Mamma-Biopsie bei Vorliegen eines abklärungsbedürftigen<br />

MRM-Befundes, welcher anlässlich einer nicht indikationsgerecht durchgeführten<br />

MRM erhoben wurde, als vertragsärztliche Methode empfohlen werden?<br />

Jeder abklärungsbedürftige Befund muss einer histologischen Klärung zugeführt werden,<br />

unabhängig davon, ob die zugrundeliegende Magnetresonanztomographie eine<br />

Kassenleistung gewesen ist oder nicht. Wenn die auffällige Läsion nur in der MRM<br />

erkennbar ist, kann die erforderliche Biopsie nur unter dieser Art der Bildgebung<br />

durchgeführt werden. Der Eingriff erfordert also eine erneute MRM.<br />

- Bestehen neue medizinisch notwendige Indikationen für eine diagnostische MRM, die<br />

über den Beschluss des Bundesausschusses von 2001 hinausgehen?<br />

Als mögliche neue Indikation, insbesonders vor dem Hintergrund einer differenzierten<br />

Nutzen-Risiko-Abwägung der aktuell bekanntgewordenen Komplikationen mit Gadoliniumhaltigen<br />

Kontrastmitteln erscheint allein das präoperative Staging diskutabel. Da<br />

sich hier, wie in der Diskussion dargelegt, mehrere Szenarien ergeben, sollte zunächst<br />

im Rahmen eines Modellprojektes eruiert werden<br />

- wie häufig multifokale bzw. multizentrische Befunde tatsächlich auftreten und<br />

- um wie viele Herde es sich typischerweise handelt, damit man klären kann,<br />

- in wieweit die Verfügbarkeit einer <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie den Operateur in die<br />

Lage versetzt, tatsächlich den vorgesehenen Therapieplan zu ändern und<br />

- wie sich der Einsatz der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie dann hinsichtlich der Rezidivquote<br />

brusterhaltend operierter Karzinomfälle auswirkt.<br />

Last not least soll mit dem Wissen der Studienbewertungen auch noch einmal über die drei<br />

dem Gutachten zugrundeliegenden G-1 Fallkonstellationen reflektiert werden.<br />

Fallkonstellation 1:<br />

Hier lag die diagnostische MRM außerhalb der Indikationen des Bundesausschussbeschlusses.<br />

Der dabei gefundene abklärungsbedürftige Befund sollte einer Biopsie zugeführt werden,<br />

wie alle abklärungsbedürftigen Befunde generell, so auch dieser.<br />

Fallkonstellation 2:<br />

Für die seltene Fallkonstellation eines unmittelbar präpektorial sichtbaren Herdes geht es um<br />

die Frage der Erreichbarkeit unter verschiedener Bildgebung. Zwar beschreibt Liberman<br />

03.08.2007 51


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

2003 den Einsatz der Vakuumbiopsie u. a. auch deswegen als Vorteil, weil durch den Unterdruck<br />

auch weit posterior gelegenes Gewebe erreicht werden kann, allerdings berichtet Perlet<br />

2002, dass es nach wie vor schwierig sei, 0 bis 2 cm thoraxwandnah zu punktieren. Da<br />

zur Abklärung eines auffälligen Befundes nichts unversucht bleiben sollte, war es sicher vernünftig,<br />

hier der MRM-<strong>gestützte</strong>n Biopsie eine Chance einzuräumen.<br />

Wie wir aus dem weiteren Verlauf dieses Falles wissen, zeigte die anschließend durchgeführte<br />

<strong>MRT</strong>-Mammographie keinen Anhalt für ein Malignom. Bemerkenswert ist allerdings,<br />

dass die Kenntnis dieses Befundes dazu geführt hat, das zunächst mit BI-RADS 4b klassifizierte<br />

Mammogramm bei Kontrolle (also in Kenntnis des <strong>MRT</strong>-Befundes) ohne wesentliche<br />

Befundänderung zu beschreiben, es aber nun mit BI-RADS 3 zu beurteilen. Hier stellt sich<br />

die Frage nach der intra-Observer Variabilität des mammographischen Befundes.<br />

Fallkonstellation 3:<br />

Bei Einsatz der MRM zur Bestimmung der Ausdehnung eines aufgrund der klinischen Symptome<br />

zu diagnostizierenden Papilloms erscheint fragwürdig. Wie aus der Arbeit von Wallace<br />

zu schließen ist, gibt die <strong>MRT</strong> die Größenausdehnung eines Tumors nicht exakt wieder, der<br />

Einsatz in dieser Indikation ist mit Sicherheit kein wissenschaftlicher Standard. Auf der 26.<br />

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie berichtete Grunwald am 31.8.2006<br />

von einer Kasuistik mit drei Fällen in dieser klinischen Konstellation an der Universität<br />

Greifswald. Es kommt auch nicht in Frage, die Magnetresonanztomographie als Ersatz für<br />

eine erfolglos durchgeführte Galaktographie anzuwenden.<br />

Diese Sichtweise bestätigt sich auch bei Betrachtung des weiteren Fallverlaufes. Im <strong>MRT</strong><br />

wurden fünf anreichernde Herde beschrieben, alle ohne Anhalt für ein Malignom. Die Patientin<br />

sollte sich in einem halben Jahr zur Kontrolle vorstellen. Bereits zwei Monate später nahm<br />

die Frequenz der blutigen Sekretion aus der Mammille zu, sodaß nun erst eine Stanzbiopsie,<br />

anschließend eine Probeexzision nach Drahtmarkierung durchgeführt wurde. In der Histologie<br />

ließen sich Anschnitte kleiner intraduktaler Papillome bestätigen.<br />

Interessant ist hier, dass von einem bekannten auffälligen mammographischen Befund<br />

(„Herd links retromammillär“) erst im Bericht über die Stanzbiopsie die Rede ist. Hätte man<br />

diesen Befund zusammen mit dem Bericht über die erfolglosen Galaktographieversuche vorliegen<br />

gehabt, dann hätte sich die Indikation zur Biopsie bereits drei Monate früher ergeben<br />

– und zwar ohne <strong>MRT</strong>-Diagnostik.<br />

52<br />

03.08.2007


11. Review<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Das vorliegende Gutachten durchlief ein Reviewverfahren. Die von Frau Dr. Reiner-Theisen<br />

eingebrachten Vorschläge wurden nach Erörterung aufgenommen.<br />

03.08.2007 53


12. Anhang<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

12.1 Beschluss des Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen vom 3.<br />

Mai 2001 bezüglich der Magnetresonanztomographie der weiblichen<br />

Brust (MRM)<br />

Der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen hat in seiner Sitzung am 3. Mai 2001<br />

bezüglich der Magnetresonanztomographie der weiblichen Brust (MRM) den folgenden Beschluss<br />

gefasst:<br />

I. Die Anlage A der BUB-Richtlinien wird wie folgt (Anlage 1) ergänzt:<br />

II. Der Bundesausschuss bittet seinen Arbeitsausschuss „Qualitätsbeurteilung“:<br />

a) die seitens des Arbeitsausschusses „Ärztliche Behandlung“ des Bundesausschusses<br />

der Ärzte und Krankenkassen nach § 135 Abs. 1 Nr. 2 und 3 SGB V<br />

einvernehmlich vorgeschlagenen Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Dokumentation<br />

(Anlage 2)<br />

und<br />

b) die im Rahmen der „Qualitätsbeurteilungs-Richtlinien für die Kernspintomographie“<br />

am 16. Oktober 2000 beschlossenen Qualitätssicherungsmaßnahmen einschließlich<br />

ggf. für erforderlich gehaltene weitere Massnahmen<br />

sowie<br />

c) die nach § 135 Abs. 2 SGB V im Rahmen des Bundesmantelvertrages zu vereinbarenden<br />

zusätzlichen Massnahmen zum Fachkundenachweis, zur Praxisausstattung<br />

und zu weiteren Anforderungen an die Strukturqualität<br />

miteinander in Einklang zu bringen und für die seitens des Bundesausschusses gem.<br />

Buchstabe a) und b) zu treffenden Entscheidungen eine Beschlussvorlage für das<br />

Plenum zu formulieren, die den Beschluß nach Ziff. I) ergänzen soll; beide Beschlüsse<br />

sollen nach den Vorstellungen des Arbeitsausschusses „Ärztliche Behandlung“<br />

gleichzeitig in Kraft treten. Auf die im Rahmen des Bundesmantelvertrages zu vereinbarenden<br />

Massnahmen sollte in der Beschlussvorlage verwiesen werden.<br />

III. Über die Beschlussvorlage des Arbeitsausschusses „Qualitätsbeurteilung“ soll im<br />

Interesse der Beschleunigung im Umlaufverfahren seitens des Bundesausschusses<br />

entschieden werden.<br />

Berlin, den 3. Mai 2001<br />

54<br />

Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen<br />

Der Vorsitzende<br />

Jung<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

BUB-Richtlinien<br />

Anlage 1<br />

Der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen hat in seiner Sitzung am 3. Mai<br />

2001 beschlossen, die Anlage A der „Richtlinien über die Bewertung ärztlicher Untersuchungs-<br />

und Behandlungsmethoden gemäß § 135 Abs. 1 SGB V“ in der Fassung vom 10.<br />

Dezember 1999, (BAnz. 2000, S. 4602), zuletzt geändert am 16. Oktober 2000, (BAnz.<br />

2001, S. 685 ), wie folgt zu ergänzen:<br />

9. Magnetresonanztomographie der weiblichen Brust (MRM) bei den Indikationen<br />

- Rezidivausschluss eines Mamma-Karzinoms nach brusterhaltender Therapie (Operation<br />

und/oder Radiatio) oder nach primärem oder sekundärem Brustwiederaufbau,<br />

wenn Mammographie und Sonographie nicht die Dignität des Rezidivverdachtes klären.<br />

- Primärtumorsuche bei histologisch gesicherter axillärer Lymphknotenmetastase eines<br />

Mamma-Karzinoms, wenn ein Primärtumor weder klinisch noch mit den bildgebenden<br />

Verfahren Mammographie oder Sonographie dargestellt werden konnte.<br />

Die Änderung der Richtlinien tritt am Tage nach der Bekanntmachung im Bundesanzeiger in<br />

Kraft.<br />

Berlin, den 3. Mai 2001<br />

Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen<br />

Der Vorsitzende<br />

Jung<br />

03.08.2007 55


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Anlage 2<br />

Vorschlag des Arbeitsausschusses „Ärztliche Behandlung“ des Bundesausschusses<br />

der Ärzte und Krankenkassen<br />

Massnahmen zur Qualitätssicherung und Dokumentation<br />

nach § 135 Abs. 1 Nr. 2 und 3 SGB V<br />

Empfehlungen zur Qualitätssicherung und zur Dokumentation<br />

Die vom Arbeitsausschuss positiv beurteilten Indikationen stellen in der Mammadiagnostik<br />

außerordentlich schwierige Untersuchungssachverhalte dar, die mit den etablierten Untersuchungsverfahren<br />

(Mammographie, Sonographie, klinische Untersuchung) oft nicht zweifelsfrei<br />

zu klären sind. Die MRM eignet jedoch nicht zum substitutiven Screening in der Rezidivdiagnostik.<br />

Die Einführung der MRM in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab wird daher an die Voraussetzung<br />

geknüpft, dass zeitgleich eine Qualitätssicherungsvereinbarung nach § 135<br />

Abs.2 SGB V in Kraft tritt. Hierzu werden folgende Empfehlungen gegeben:<br />

o Im Ausschuss „Qualitätssicherung“ sollte geprüft werden, ob Maßnahmen zur Indikationssicherung<br />

(insbesondere die obligate Einholung einer Zweitmeinung) getroffen werden<br />

können.<br />

o Der jeweilige Untersucher muss die fachlichen Voraussetzungen für die allgemeine<br />

Kernspintomographie gemäß § 135 Abs.2 SGB V erfüllen.<br />

o Der jeweilige Untersucher muss die Voraussetzungen zur Ausführung und Abrechnung<br />

von Leistungen der Röntgenmammographie und Mammasonographien gemäß den Vereinbarungen<br />

zur Strahlendiagnostik und –therapie sowie zur Ultraschallvereinbarung<br />

gemäß § 135 Abs.2 SGB V erfüllen.<br />

o Der jeweilige Untersucher sollte die selbstständige Durchführung und Befundung<br />

kernspintomographischer Untersuchungen der Mamma bei mindestens 200 Patienten<br />

mit mindestens 50% histologisch gesicherten Befunden nachweisen. Die Untersuchungen<br />

haben unter der Anleitung eines zur Weiterbildung nach der Weiterbildungsordnung<br />

für das Gebiet „Diagnostische Radiologie“ befugten Arztes stattzufinden.<br />

o Die Untersuchung sollte auf Einrichtungen begrenzt werden, die obligat die etablierten<br />

Untersuchungsverfahren der weiblichen Brust (Sonographie, Mammographie, klinische<br />

Untersuchung) anbieten und eine in der Qualitätssicherungsrichtlinie festzulegende Mindestanzahl<br />

von MRM-Untersuchungen im Jahr erreichen.<br />

o Daneben sind die entsprechenden Regelungen der Qualitätsbeurteilungsrichtlinien (Ergebnisqualität)<br />

gemäß § 136 SGB V und ergänzend die „Leitlinien der Bundesärztekammer<br />

zur Qualitätssicherung in der Kernspintomographie“ (u.a. Prozessqualität) zu<br />

berücksichtigen.<br />

o Die konventionellen Voruntersuchungen sind zusammenfassend mit der MRM zu befunden<br />

und zu dokumentieren. Wird aufgrund der zusammenfassenden Befundung eine Biopsie<br />

durchgeführt, so ist das histologische bzw. zytologische Ergebnis zu dokumentieren,<br />

damit aus den Dokumentationen sowohl die Gesamtanzahl der durch Biopsien verifizierten<br />

MRM-Befunde als auch der Anteil der zytologisch/histologisch als maligne bestätigten<br />

MRM-Befunde an der Gesamtzahl aller MRM-Befunde abgeleitet werden kann.<br />

o Die Dokumentationen sind auf Verlangen der Kassenärztlichen Vereinigungen für Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

vorzulegen.<br />

56<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

12.2 Kernspintomographie-Vereinbarung<br />

Vereinbarung<br />

von Qualifikationsvoraussetzungen<br />

gemäß § 135 Abs. 2 SGB V<br />

zur Durchführung von Untersuchungen<br />

in der Kernspintomographie<br />

(Kernspintomographie-Vereinbarung)<br />

vom 10. Februar 1993 in der Fassung vom 17. September 2001<br />

(Anlagen zum BMV–Ä [3] und EKV [3])<br />

A<br />

Allgemeine Bestimmungen<br />

§ 1<br />

Inhalt<br />

Diese Vereinbarung regelt die Voraussetzungen für die Ausführung und Abrechnung von<br />

Leistungen der Kernspintomographie.<br />

§ 2<br />

Genehmigungspflicht<br />

Die Ausführung und Abrechnung von Leistungen der Kernspintomographie im Rahmen der<br />

vertragsärztlichen Versorgung durch die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden<br />

Ärzte ist erst nach Erteilung der Genehmigung durch die Kassenärztliche Vereinigung<br />

zulässig. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn der Arzt die nachstehenden Voraussetzungen<br />

der fachlichen Befähigung (Abschnitt B) und der apparativen Ausstattung (Abschnitt C<br />

und Anlage I) erfüllt.<br />

§ 3<br />

Genehmigungsvoraussetzung<br />

Die Erfüllung der Voraussetzung zur fachlichen Befähigung und zur apparativen Ausstattung<br />

ist gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung nachzuweisen. Das Verfahren richtet sich<br />

nach Abschnitt D dieser Vereinbarung. Das Nähere zur Durchführung des Genehmigungsverfahrens<br />

(z. B. Inhalte der Kolloquien, Zusammensetzung der Kommissionen) regelt die<br />

Kassenärztliche Bundesvereinigung in Richtlinien nach § 75 Abs. 7 und § 135 Abs. 3 SGB V.<br />

B<br />

§ 4<br />

Fachliche Befähigung Allgemeine Kernspintomographie<br />

(1) Die fachliche Befähigung für die Ausführung und Abrechnung von kernspintomographischen<br />

Untersuchungen gilt als nachgewiesen, wenn folgende Voraussetzungen<br />

erfüllt und durch Zeugnisse und Bescheinigungen gemäß § 8 Abs. 1 nachgewiesen<br />

werden:<br />

1. Selbständige Indikationsstellung, Durchführung und Befundung folgender Anzahl<br />

von kernspintomographischen Untersuchungen unter Anleitung:<br />

03.08.2007 57


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

a) Diagnostische Radiologie: 1000 Untersuchungen (Hirn, Rückenmark, Skelett,<br />

Gelenke, Abdomen, Becken und Thoraxorgane)<br />

b) Kinderradiologie: 200 Untersuchungen von Kindern, davon 100 Untersuchungen<br />

des Gehirns und des Rückenmarks<br />

c) Neuroradiologie: 1000 Untersuchungen des Schädels und Spinalkanals<br />

d) Nuklearmedizin: 500 Untersuchungen<br />

2. Berechtigung zum Führen der Gebiets- oder Schwerpunktbezeichnung Diagnostische<br />

Radiologie, Kinderradiologie, Neuroradiologie oder Nuklearmedizin.<br />

3. Nachweis einer mindestens 24monatigen ganztägigen Tätigkeit in der kernspintomographischen<br />

Diagnostik unter Anleitung. Auf diese Tätigkeit kann eine<br />

zwölfmonatige ganztägige Tätigkeit in der computertomographischen Diagnostik<br />

unter Anleitung angerechnet werden.<br />

4. Die Anleitung nach den Nrn. 1 und 3 hat bei einem Arzt stattzufinden, der für<br />

die Durchführung der Weiterbildung in der Kernspintomographie nach der Weiterbildungsordnung<br />

befugt ist.<br />

5. Erfolgreiche Teilnahme an einem Kolloquium vor der Kassenärztlichen Vereinigung.<br />

(2) Soweit die Weiterbildungsordnung in einem Fachgebiet für eine Weiterbildung in der<br />

Kernspintomographie den Erwerb eingehender Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten<br />

vorschreibt und der Arzt die unter Abs. 1 Nrn. 1 und 2 festgelegten Anforderungen<br />

erfüllt, gilt die fachliche Qualifikation nach Abs. 1 durch die Vorlage von Zeugnissen<br />

gemäß § 8 Abs. 1 als erfüllt.<br />

(3) Soweit ein Arzt nach Abs. 2 zwar die Anforderung zur Berechtigung zum Führen der<br />

Facharztbezeichnung nach Abs. 1 Nr. 2 erfüllt, aber während der Facharztweiterbildung<br />

nicht die nach Abs. 1 Nr. 1 geforderte Anzahl von kernspintomographischen Untersuchungen<br />

absolviert hat, kann diesem die Genehmigung nur dann erteilt werden,<br />

wenn die restliche Anzahl von kernspintomographischen Untersuchungen unter der<br />

Anleitung eines nach Abs. 1 Nr. 4 qualifizierten Arztes durchgeführt und nachgewiesen<br />

wurde.<br />

(4) Ärzte mit der Berechtigung zum Führen der Gebietsbezeichnung Nuklearmedizin, welche<br />

ihre fachliche Qualifikation in der Kernspintomographie nach Abschluß der Facharztweiterbildung<br />

im Rahmen einer Fachkunde nach der Weiterbildungsordnung erworben<br />

haben, müssen zusätzlich zu den Anforderungen nach Abs. 1 Nrn. 1 und 3 die<br />

erfolgreiche Teilnahme an einer Prüfung vor der Ärztekammer nachweisen. Kann der<br />

Nachweis über die erfolgreiche Teilnahmean einer Prüfung vor der Ärztekammer nicht<br />

geführt werden, ist die erfolgreiche Teilnahme an einem Kolloquium vor der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung erforderlich. Abs. 3 gilt entsprechend.<br />

(5) Näheres zu den Zeugnissen und Kolloquien regelt § 8.<br />

§ 4a<br />

Fachliche Befähigung<br />

Kernspintomographie der Mamma<br />

(1) Die fachliche Befähigung für die Ausführung und Abrechnung von kernspintomographischen<br />

Untersuchungen der Mamma gilt als nachgewiesen, wenn folgende Voraussetzungen<br />

erfüllt und durch Zeugnisse und Bescheinigungen gemäß § 8 Abs. 1 nachgewiesen<br />

werden: a) Erfüllung der in § 4 festgelegten Voraussetzungen für die allgemeine<br />

Kernspintomographie im Gebiet ,Diagnostische Radiologie‘ b) Erfüllung der fachlichen<br />

und apparativen Voraussetzungen zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen<br />

der Röntgenmammographie und Mammasonographie gemäß den Vereinbarungen<br />

zur Strahlendiagnostik und -therapie sowie zur Ultraschall-Vereinbarung gemäß § 135<br />

Abs. 2 SGB V c) Selbstständige Durchführung und Befundung kernspintomographischer<br />

Untersuchungen der Mamma bei mindestens 200 Patienten mit mindestens 50<br />

58<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

% histologisch gesicherten Befunden. Die Untersuchungen haben unter der Anleitung<br />

eines Arztes nach § 4 Abs. 1 Nr. 4 stattzufinden. d) Erfolgreiche Teilnahme an einem<br />

Kolloquium bei der Kassenärztlichen Vereinigung.<br />

(2) Für Ärzte, denen eine Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen<br />

der Kernspintomographie der Mamma erteilt worden ist, besteht zusätzlich folgende<br />

Auflage zur fachlichen Befähigung: a) Die Auflage wird als erfüllt angesehen, wenn gegenüber<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung in einem Abstand von jeweils 12 Monaten<br />

nachgewiesen wird, dass innerhalb dieses Zeitraums mindestens 50 kernspintomographische<br />

Leistungen der Mamma in der vertragsärztlichen Versorgung selbstständig<br />

erbracht wurden. Bei geeignetem Nachweis werden auch kernspintomographische<br />

Untersuchungen der Mamma nach Satz 1 anerkannt, die nicht in der vertragsärztlichen<br />

Versorgung erbracht wurden. Voraussetzung ist, dass diese Untersuchungen<br />

dem Inhalt der Leistung nach der Nr. 5522 des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes<br />

(EBM) entsprechen. b) Wird die Auflage nach Buchstabe a) nicht erfüllt, fordert die<br />

Kassenärztliche Vereinigung den Arzt innerhalb von vier Wochen auf, an einem Kolloquium<br />

innerhalb von drei Monaten teilzunehmen. Kann der Arzt seine fachliche Befähigung<br />

in dem Kolloquium nicht belegen, ist die Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung<br />

von kernspintomographischen Leistungen der Mamma in der vertragsärztlichen<br />

Versorgung mit der Mitteilung über die erfolglose Teilnahme zu widerrufen. c)<br />

Nach Widerruf der Genehmigung kann der Arzt frühestens nach Ablauf von sechs Monaten<br />

einen Antrag auf eine erneute Teilnahme an dem Kolloquium stellen. Ist dann die<br />

Teilnahme an diesem Kolloquium erfolgreich, erteilt die Kassenärztliche Vereinigung<br />

die Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung von kernspintomographischen Leistungen<br />

der Mamma in der vertragsärztlichen Versorgung.<br />

(3) Werden aufgrund der Ergebnisse der kernspintomographischen Untersuchung der<br />

Mamma Maßnahmen zur histologischen/zytologischen Abklärung veranlasst, sind diese<br />

zu dokumentieren. Der kernspintomographisch tätige Arzt ist verpflichtet, die Ergebnisse<br />

der histologischen/zytologischen Untersuchung, welche der Arzt, der die histologische/zytologische<br />

Abklärung durchgeführt und übermittelt hat, seiner vorgenommenen<br />

prospektiven Diagnostik zuzuordnen.<br />

C<br />

§ 5<br />

Anforderungen an die apparative Ausstattung<br />

Kernspintomographische Untersuchungen dürfen in der vertragsärztlichen Versorgung nur<br />

mit solchen Geräten durchgeführt werden, welche die in der Anlage I aufgeführten Anforderungen<br />

erfüllen.<br />

D<br />

Verfahren<br />

§ 6<br />

Genehmigungsverfahren<br />

(1) Anträge auf Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen der Kernspintomographie<br />

sind an die zuständige Kassenärztliche Vereinigung zustellen. Über die<br />

Anträge und über den Widerruf oder die Rücknahme einer erteilten Genehmigung entscheiden<br />

die zuständigen Stellen der Kassenärztlichen Vereinigung.<br />

(2) Die Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen der Kernspintomographie<br />

ist zu erteilen, wenn aus den vorgelegten Zeugnissen und Bescheinigungen<br />

hervorgeht, dass die in § 4 bzw. 4a sowie in § 5 genannten fachlichen und apparativen<br />

Voraussetzungen erfüllt sind. Die Genehmigung wird widerrufen, wenn der Arzt die An-<br />

03.08.2007 59


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

forderungen an die Leistungserbringung oder die Auflage zur Genehmigung für die<br />

Ausführung und Abrechnung von Leistungen der Kernspintomographie der Mamma<br />

bezüglich der fachlichen Befähigung gemäß § 4a Abs. 2 nicht erfüllt.<br />

(3) Dem Antrag auf Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen der<br />

Kernspintomographie sind insbesondere beizufügen:<br />

1. Zeugnisse gemäß § 8 Abs. 1 für den Nachweis der fachlichen<br />

Qualifikation<br />

2. Nachweis der Erfüllung der Anforderungen an die apparative Ausstattung gemäß<br />

der Anlage I. Der Nachweis kann durch die Gewährleistung des Herstellers, daß<br />

das beim Antragsteller installierte Gerät diesen Anforderungen entspricht, geführt<br />

werden.<br />

(4) Der Arzt hat jede Veränderung an der zugelassenen Kernspintomographieeinrichtung<br />

unverzüglich der Kassenärztlichen Vereinigung mitzuteilen.<br />

(5) Die Kassenärztlichen Vereinigungen können die Kommissionen für Kernspintomographie<br />

beauftragen, die in Betrieb befindlichen Kernspintomographieeinrichtungen daraufhin<br />

zu überprüfen, ob sie den Bestimmungen gemäß dieser Vereinbarung entsprechen.<br />

Die Genehmigung für die Ausführung und Abrechnung von Leistungen der<br />

Kernspintomographie wird nur erteilt, wenn der Arzt inseinem Antrag sein Einverständnis<br />

zur Durchführung einer solchen Überprüfung erklärt.<br />

§ 7<br />

Anpassung an geänderte Anforderungen an die apparative Ausstattung<br />

Der Arzt ist verpflichtet, die apparative Ausstattung den Änderungen dieser Vereinbarung im<br />

Rahmen der vorgesehenen Übergangsfristen gemäß § 10 anzupassen und die Anpassung<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung anzuzeigen. Wird die Anpassung nicht fristgerecht vorgenommen,<br />

endet die Genehmigung für die Ausführung und Abrechnung von Leistungen der<br />

Kernspintomographie mit Ablauf der Übergangsfrist.<br />

§ 8<br />

Zeugnisse und Kolloquien<br />

(1) Der Kassenärztlichen Vereinigung sind für den Nachweis der fachlichen Befähigung<br />

gemäß § 4 insbesondere folgende Bescheinigungen vorzulegen:<br />

1. Urkunde über die Berechtigung zum Führen der Gebiets- oder Schwerpunktbezeichnung<br />

Diagnostische Radiologie, Kinderradiologie, Neuroradiologie oder<br />

Nuklearmedizin<br />

2. Zeugnisse, welche von dem zur Weiterbildung befugten Arzt unterzeichnet<br />

sind und mindestens folgende Angaben beinhalten:<br />

- Überblick über die Zusammensetzung des Krankheitsgutes der Abteilung,<br />

in der die Weiterbildung stattfand<br />

- Beschreibung der durchgeführten Untersuchungen und angewandten<br />

Techniken<br />

- Zahl der vom Antragsteller unter Anleitung erbrachten sowie Zahl der<br />

selbständig durchgeführten Untersuchungen und diagnostischen Beurteilungen<br />

- Beurteilung der Befähigung des Antragstellers zur selbständigen<br />

Durchführung von Untersuchungen bestimmter Organe und zur selbständigen<br />

Anwendung bestimmter Untersuchungstechniken<br />

(2) Bestehen trotz der vorgelegten Zeugnisse begründete Zweifel, daß die in Abschnitt B<br />

dieser Vereinbarung festgelegten Anforderungen an die fachlichen Befähigungen erfüllt<br />

sind, so kann die Kassenärztliche Vereinigung die Erteilung der Genehmigung für die<br />

Ausführung und Abrechnung der beantragten Leistungen von der erfolgreichen Teil-<br />

60<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

nahme an einem Kolloquium abhängig machen. Das gleiche gilt, wenn der antragstellende<br />

Arzt im Vergleich zu dieser Vereinbarung eine abweichende aber gleichwertige<br />

Befähigung nachweist. Die festgelegten Anforderungen können durch ein Kolloquium<br />

nicht ersetzt werden.<br />

(3) Wird die fachliche Qualifikation nach § 4 Abs. 1 und 4 sowie nach § 4a erworben, darf<br />

die Genehmigung zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen der Kernspintomographie<br />

nur nach erfolgreicher Teilnahme an einem Kolloquium erfolgen.<br />

E<br />

Inkrafttreten und Übergangsregelungen<br />

§ 9<br />

Inkrafttreten<br />

Diese Vereinbarung tritt am 1. April 1993 in Kraft. Sie ersetzt die Kernspintomographie-<br />

Vereinbarung in der Fassung vom 12. Dezember 1991.<br />

§ 10<br />

Übergangsregelungen<br />

(1) Die vor Inkrafttreten dieser Vereinbarung von den Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

erteilten Genehmigungen bleiben unberührt.<br />

(2) Kernspintomographien der Mamma, welche von Vertragsärzten vor dem Inkrafttreten<br />

der Vereinbarung selbstständig erbracht wurden und dem Inhalt der Leistung nach der<br />

Nr. 5522 des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM) entsprechen, sind bei geeignetem<br />

Nachweis auf die geforderte Anzahl von Kernspintomographien unter Anleitung<br />

gemäß § 4a Abs. 1 Buchstabe c) Satz 1 anzurechnen.<br />

03.08.2007 61


Anlage I<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Anforderungen an die apparative Ausstattung in der Kernspintomographie<br />

1. Spezielle Hochfrequenzspulen für den jeweiligen Anwendungsbereich<br />

2. Minimale Schichtdicke µ 1 mm bei 3D-Gradienten-Echo-Sequenzen und µ 3 mm bei<br />

2D-Spin-Echo-Sequenzen<br />

3. Herzaktion-gesteuerte Aufnahmen<br />

4. Vorsättigung, Fettunterdrückung, Bewegungsartefakt-Kompensation und Flußrephasierung<br />

5. Die Anforderungen nach den Nrn. 2 bis 4 müssen - soweit indiziert - in einer Aufnahmesequenz<br />

kombinierbar sein<br />

6. Gradientenecho mit variablen Flipwinkeln als Multischichttechnik oder Einzelschnitte<br />

mit Aufnahmezeiten µ 10 sec pro Aufnahmesequenz<br />

7. Magnetfeldhomogenität ± 5 ppm über 40 cm Kugeldurchmesser. Die Magnetfeldhomogenität<br />

ist als größte Abweichung von einem mittleren Wert der Magnetflußdichte,<br />

gemessen in mindestens 9 Ebenen, die das geforderte Volumen ausfüllen und annähernd<br />

gleichen Winkelabstand haben, im Verhältnis zum mittleren Wert der<br />

Magnetflußdichte anzugeben.<br />

8. Für angiologische und muskulo-skelettale Untersuchungen (einschließlich Gelenkuntersuchungen):<br />

3D-Acquisition mit einer Aufnahmematrix von 256 x 256 x 64 Voxels<br />

oder kleiner bei einem Voxelvolumen ≤ 1 mm 3<br />

; Rekonstruktion doppelt angulierter<br />

Schichten<br />

9. Für kardiologische Untersuchungen: Cine-Gradientenecho, Darstellung doppelt angulierter<br />

Schichten.<br />

10. Für Untersuchungen der Mamma: Doppel-Mammaspule<br />

Bei allen Aufnahmen, mit Ausnahme der Aufnahmen aus Nr. 9, muß bei einem Field of View<br />

von 250 mm eine Aufnahmematrix von mindestens 256 x 256 Bildpunkten eingehalten werden<br />

können.<br />

62<br />

03.08.2007


12.3 Recherche<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Recherche in den „CRD HTA-Datenbanken“<br />

Datum 14.06.06<br />

Datenbank(en) DARE, NHS EED, HTA (http://www.york.ac.uk/inst/crd/)<br />

Anzahl der Treffer 0 Volltextbeschaffung: 0<br />

Suchstrategie<br />

Such<br />

schritt<br />

Nummer<br />

Suchschritt Trefferzahl<br />

1 breast OR mamma?/All fields AND mr guided OR mr-guided OR<br />

magnetic resonance guided/All fields<br />

AND Cochrane reviews OR Unevaluated reviews OR Economic<br />

evaluations OR Cost,Review,Methodology studies OR HTA reports<br />

OR HTA Projects<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 63<br />

0


Recherche in PubMed<br />

Datum 20.06.06<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Datenbank(en) NLM PubMed (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi)<br />

Anzahl der Treffer 97 Volltextbeschaffung: 28<br />

Suchstrategie<br />

Such<br />

schritt<br />

Nummer<br />

Suchschritt Trefferzahl<br />

1 breast* OR mamma* 410152<br />

3 "Breast"[MeSH] 22266<br />

4 ((#1)) OR (#3) 410496<br />

5 mr guided* 426<br />

6 magnetic resonance guided 3347<br />

7 ((#5)) OR (#6) 3367<br />

8 biops* OR stereotactic localization* 259575<br />

9 ((#7)) AND (#8) 958<br />

10 ((#9)) AND (#4) 152<br />

11 #10 Limits: Publication Date from 2001 to 2006 97<br />

12 heywang-kobrunner sh Field: Author 77<br />

13 kaiser wa Field: Author 191<br />

14 ((#12)) OR (#13) 268<br />

15 ((#11)) AND (#14) 14<br />

64<br />

03.08.2007


Recherche in DIMDI<br />

Datum 20.06.06<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Datenbank(en) DAHTA-Datenbank, MEDLINE, MEDLINE ALERT<br />

(http://www.dimdi.de/dynamic/de/index.html)<br />

Trefferanzahl 33 Volltextbeschaffung: 0<br />

Suchstrategie<br />

Such<br />

schritt<br />

Nummer<br />

Suchschritt Trefferzahl<br />

1 DAHTA ME00 ME0A 3467289<br />

2 FT=(breast? ; mamma? ) 124600<br />

3 CT D breast 5124<br />

4 2 OR 3 124722<br />

5 FT=(mr-guided? ; mr guided? ) 249<br />

6 FT=magnetic resonance guided 52<br />

7 5 OR 6 280<br />

8 FT=(biops? ; stereotactic localization? ) 71689<br />

9 7 AND 8 93<br />

10 4 AND 9 37<br />

11 10 AND PY=2001 to 2006 33<br />

12 AU="heywang-kobrunner sh" 3<br />

13 AU="kaiser wa" 110<br />

14 12 OR 13 113<br />

15 11 AND 14 5<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 65


12.4 Ausgeschlossene Publikationen<br />

Publikation Ausschlussgrund<br />

Delorme (2001) 7 Keine Studiendaten<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Hefler (2003) 10 « follow-up » bei nichtreproduzierbaren Anreicherungen ohne Biopsie<br />

Lampe (2002) 14 Evaluierung MR-<strong>gestützte</strong>r präoperativer Drahtmarkierung<br />

Larson (2004) 15 Geräteentwicklung, für Fragestellung nicht relevant<br />

Lehman (2003) 17 Test, ob stereotaktische Peilung erfolgreich<br />

Liberman (2002) 21 Validierungsstudie zur Klassifikation der MRM-Bildgebung<br />

Obenauer<br />

(2006) 24<br />

Übersichtsarbeit, keine eigenen Ergebnisse<br />

Perlet (2002) 26 Aktuelle Publikation über diese Multicenter-Studie vorhanden<br />

Perlet (2005) 29 Treffsicherheit von Clipmarkierung nach Biopsie, keine primären Biopsiedaten<br />

Pfleiderer<br />

(2003) 31<br />

Technische Aspekte, keine klinischen Daten<br />

Pfleiderer<br />

(2003) 32<br />

Technische Aspekte, keine klinischen Daten<br />

Prat (2002) 34 Technische Aspekte, keine klinischen Daten<br />

Sittek (2004) 38 Übersichtsarbeit, keine eigenen Daten<br />

Wallace (2005) 43 Vollständigkeit der Exzision nach Drahtmarkierung des Schnittrandes<br />

66<br />

03.08.2007


12.5 Extraktionsbögen<br />

Datenextraktion für Diagnosestudien (Muster)<br />

Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BIRADS-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

Zahl der Zentren<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 67


Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

negativ<br />

Summe<br />

Daraus berechnen sich:<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

b<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b)<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± . 96 ∗ SE<br />

68<br />

1 mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

03.08.2007<br />

b+d<br />

a+b<br />

c+d<br />

a+b+c+d


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Hauth et al.: <strong>MRT</strong>-gesteuerte Mamma-Vakuumbiopsie mit dem Vacora®-<br />

System – Erste Ergebnisse<br />

in: Zentralbl Gynakol 2005, 127, 400-406<br />

1 histolog. gesichertes multifokales MammaCa<br />

2 Verd. auf Rezidiv n. BET<br />

2 Verd. auf kontralat Tumorrezidiv, 7 ohne nähere Angaben<br />

unklare, nur in der <strong>MRT</strong> sichtbare Mammaläsion<br />

Evaluation des Vacora®-Vacuumbiopsiesystems<br />

Abklärung unklarer Läsionen aus der MR-Mammographie, in konv. Bildgebung<br />

nicht reproduzierbar<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

ja: 7 Läsionen BI-RADS® 3<br />

5 Läsionen BI-RADS® 4<br />

Vacora®-System!, 11 – 16 Gewebezylinder<br />

nur Histologie des Punktats n. VB<br />

nein<br />

prospektive Studie<br />

Zahl der Zentren 1 (Essen)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

12 Patientinnen, 31 – 71 J.<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 69


Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Punktatbefunde in 2/9 Fällen durch Nachresektion bestätigt, die restlichen 7 zur<br />

kons. Verlaufsbeobachtung (Ergebnis nicht beschrieben)<br />

Verläufe n. neg. <strong>MRT</strong>-Befund werden nicht beschrieben<br />

12 Läsionen bei 12 Frauen<br />

9 (2 Läsionen ohne reproduzierbare Anreichung, 1 Lagerung im Tomographen<br />

wegen Adipositas nicht möglich)<br />

Sens. und Spez. in diesem Design nicht möglich<br />

8 benigne Bef. aus Punktathistologie → 1 Nachresektion Bef. bestätigt<br />

1 Tumorrezidiv → BET<br />

Anteil eingeschlossener Auffälligkeiten ohne Biopsie: 3/12 = 25%<br />

ppW der diagn. <strong>MRT</strong>: 1/12 = 8,3%<br />

Anteil unvollständiger Punktionen: 1/9 = 11,1%<br />

1 BET bei Tumorrezidiv<br />

winzige Fallzahlen<br />

sollte BI-RADS® 3 wirklich biopsiert werden??<br />

Dauer d. Eingriffs: 1,5 h<br />

Sedierung! dennoch 1 Abbruch wegen Schmerzen n. 5 Stanzen, 1 Abbruch<br />

wegen Blutung n. 10 Stanzen, Thoraxkompressionsverband für 24 h, Folgetag:<br />

<strong>MRT</strong> zur Verlaufskontrolle<br />

quantitative Auswertung mit 9 Fällen wenig belastbar<br />

ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />

Treffsicherheit möglich<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu kleine Fallzahlen für diese Tabelle<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

70<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

negativ<br />

Summe<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

03.08.2007<br />

b<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

a+b<br />

c+d<br />

a+b+c+d


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode des follow-up?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

Zahl der Zentren 2<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Hefler et al.: Follow-up of breast lesions detected by MRI not biopsied due to<br />

absent enhancement of constrast medium<br />

in: Eur Radiol (2003) 13: 344-346<br />

keine Angabe<br />

abklärungsbed. Anreicherung<br />

follow-up für Pat. mit auffälligem Befund ohne Biopsie<br />

31% diagn. <strong>MRT</strong> in 1 der beiden Zentren, 69% zur Biopsie zugewiesen<br />

keine <strong>MRT</strong>-Biopsie wegen nicht reproduzierbarer Anreicherung<br />

nein<br />

- bis Okt. 1998 Wiederholung der <strong>MRT</strong> n.- 6 Mo.<br />

- danach: sofortige Wiederholung n. 4-24 h, ohne Kompression<br />

retrospektive Analyse<br />

1.4.1998 – 30.9.2000<br />

Halle und Brügge<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 71


Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

37 von 291 vorgesehen Biopsien fanden nicht statt.<br />

6 lost to follow-up<br />

31 Pat. zur Nachuntersuchung<br />

2 Läsionen wurden nativ biopsiert → 1 ID, 1 benigne<br />

25 Läsionen ohne weitere short-term Anreicherung,<br />

1 später → benignes Punktat<br />

4 Läsionen zeigen Anreicherung ohne Kompression → 1 IL, 1 ID, 2 benigne<br />

Ursachen nicht reproduzierbarer Anreicherung:<br />

hormonelle Schwankungen, insbes. in der 1. oder 4. Zykluswoche und HRT<br />

keine Angabe<br />

Pat. mit dieser Problematik sollten kurzfristig wieder einbestellt werden zur<br />

<strong>MRT</strong> ohne Kompression<br />

oder: nur solche Inst. dürfen <strong>MRT</strong> durchführen, die auch <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsie<br />

anbieten<br />

Spart Doppeluntersuchungen!<br />

Nutzen der Biopsie mit dieser Studie nicht beurteilbar, da keine Biopsie durchgeführt<br />

wurde<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

Biopsie wurde nicht durchgeführt<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

72<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

negativ<br />

Summe<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

03.08.2007<br />

b<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

a+b<br />

c+d<br />

a+b+c+d


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Kuhl, C. K. et al: MR Imaging-guided Large-Core (14-Gauge) Needle Biopsy of<br />

Small lesions Visible at Breast MR Imaging Alone 1 , Radiology 2001; 220: 31-<br />

39<br />

Unsicherer Befund in üblicher Diagnostik, tastbarer Befund, Absonderung aus<br />

der Brustwarze, Nachunters. n. BET, Screening bei familiären Brustkrebsrisiko,<br />

Screening ohne Risiko, präoperatives Staging, unbekannter Primärtumor<br />

Abklärung von Läsionen bei:<br />

16 Pat. mit wahrscheinlich gutartigem Befund in diagn. MRM, aber familiärem<br />

Risiko;<br />

20 Pat. mit unsicherem Befund in diagn. MRM;<br />

23 Pat. mit vermutlich malignem Befund in MRM<br />

Abklärung von MRM-Läsionen (siehe Indikation), Genauigkeit der Methode<br />

Prüfung der Anwendbarkeit der Biopsie zur Abklärung in Bildgebung auffälliger<br />

Befunde<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie (3 verschiedene Geräte)<br />

nein<br />

Zahl der Zentren 1 (Bonn)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Core needle Biopsie (14-Gauge), OP-Dauer: 60 Min.<br />

US und Mammographie<br />

prospektive Studie<br />

Einschluss nur von Patienten ohne Korrelat in Mammographie und US<br />

nein<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 73


Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Histologie nach Exzision bei 42 Läsionen (30 Pat.), bei 17 Läsionen MRM-<br />

Kontrollen für 2 Jahre<br />

59 / 78 Läsionen (Alter 22-70 Jahre)<br />

58 / 77 Läsionen (techn. Problem bei 1 Biopsie: keine beurteilbare Histologie)<br />

77 von 78 Biopsien waren erfolgreich, d. h. histologische Diagnose war möglich<br />

35 Pat. (48 Läsionen) → benigne in Biopsie<br />

23 Pat. (29 Läsionen) → maligne in Biopsie<br />

ppW der diagn. <strong>MRT</strong>: 29/78 = 37,2%, aber: 18/77 = 23,4% mit Diskordanz bei<br />

radiologisch/pathologischer Befundkorrelation! Von diesen 18 wurden 7 per<br />

Exzision abgeklärt (Entscheidung für diese Auswahl wird nicht dargelegt).<br />

Histologie der Exzision/Mastektomie wird nicht aufgeführt, d.h. Unterschätzungen<br />

aus der Punktathistologie können nicht berechnet werden.<br />

vollst. Entf. durch MiMi: 6/29 = 20,1%<br />

Die von den Autoren vorgestellte Berechnung zu Sensitivität, Spezifität, ppW,<br />

npW und diagn. Genauigkeit ist wegen der unvollständigen Aufarbeitung<br />

diskordanter Befunde nicht belastbar.<br />

Für 40/58 (69%) der Patientinnen bzw. 54/77 (70%) der Läsionen bewirkte der<br />

Einsatz der MRM eine Veränderung der beabsichtigten Behandlungsstrategie.<br />

Mit 2 der 3 benutzten Geräte ergaben sich Schwierigkeiten bei der Punktion<br />

durch Verschieben der Ziellokalisation. Für 49/78 Läsionen war die erste Anreicherungsphase<br />

zu kurz, sodaß Kontrastmittel nachinjiziert werden musste.<br />

In der Gruppe der als „wahrscheinlich benigne“ eingestuften <strong>MRT</strong>-Befunde<br />

ergaben sich bei 10/19 (52,6%) Läsionen Diskordanzen im radiologisch/pathologischen<br />

Befundabgleich. Hier induziert die MRM zusätzlichen<br />

Abklärungsbedarf bzw. zusätzliche Verlaufskontrollen.<br />

Bewertung ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />

Treffsicherheit möglich<br />

74<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

78<br />

negativ<br />

Summe<br />

Daraus berechnen sich:<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

29<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 29 / 78 = 37,2 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

b<br />

48<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

a+b<br />

77+1<br />

c+d<br />

a+b+c+d<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 75


Quelle<br />

Indikation zur Markierung<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Lampe et al.: The clinical value of preoperative wire localization of breast<br />

lesions by magnetic resonance imaging – a multicenter study<br />

in: Breast Cancer Research and Treatment 75, 175-179, 2002<br />

25 Punktionshöhlen n. <strong>MRT</strong>-VB<br />

107 primäre Lokalisationen vor offener Bopsie<br />

Evaluation MR-<strong>gestützte</strong>r präoperativer Drahtmarkierung<br />

geschlossener Magnet<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Drahtmarkierung<br />

nein<br />

freie Entscheidung für Patientinnen und Behandler zwischen <strong>MRT</strong>-VB und<br />

offener Biopsie n. präoperativer <strong>MRT</strong>-Drahtmarkierung<br />

Histologie aus offener Biopsie<br />

Nebenaspekt der Multicenterstudie zur <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n VB<br />

4/1998 – 9/2000<br />

Pat. 21,7 – 80,2 J. alt<br />

Zahl der Zentren 3 (Halle, München, Montpellier)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

76<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

145 Drahtmarkierungen, Läsionen im Mittel 9 mm groß<br />

03.08.2007


Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

132 durchgeführte Interventionen<br />

Anteil eingeschlossener Auffälligkeiten ohne Markierung 13 / 145 = 8,9%<br />

In 118/132 = 89,4% liegt Markierung in der Läsion, in 10/132 = 7,6% < 10 mm<br />

davon entfernt<br />

1/132 Läsion n. Biopsie nicht im Präparat enthalten!<br />

19/25 markierte Punktionshöhlen n. VB bestätigen Malignität in der Nachresektion<br />

51/107 Markierungen ergeben malignen Befund bei offener Biopsie<br />

soll in weiteren Studien untersucht werden<br />

Intervention in 96,2% erfolgreich<br />

sinnvolle Hilfestellung vor offener Biopsie<br />

In wievielen Fällen n. VB wäre eine sonographische Darstellung der Punktionshöhle<br />

möglich gewesen?<br />

Nutzen der Biopsie mit dieser Studie nicht beurteilbar, da keine Biopsie durchgeführt<br />

wurde<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

Biopsie wurde nicht durchgeführt<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

negativ<br />

Summe<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

b<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

a+b<br />

c+d<br />

a+b+c+d<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 77


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

Zahl der Zentren 2<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

78<br />

Details, falls >1<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Lehman, C. D. et al: Clinical Experience with MRI-Guided Vacuum-Assisted<br />

Breast Biopsy, AJR 2005, 184: 1782-1787<br />

Festlegung der Größenausdehnung eines vor kurzem diagn. Mamma-Ca<br />

Screening bei Hochrisiko für Brustkrebs<br />

Unklare Befunde in der Mammographie/US<br />

Nachfolgeuntersuchung nach suspektem MRM-Befund, in auswärtiger Institution<br />

In Mammogr., US und Palpation nicht feststellbare Befunde aus MRM<br />

Prüfung des kommerziellen Biopsie-Systems<br />

Anwendungsprüfung der Biopsie in offener MR-Spule und geschlossenem 1,5-<br />

T-Scanner<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

ja<br />

Vakuumbiopsie (Suros Surgical Systems)<br />

Dauer des Eingriffs ca 50 Min<br />

keine<br />

retrospektive Analyse<br />

2 Kliniken<br />

Keine Angaben<br />

nein<br />

03.08.2007


Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Chirurgische Sicherung der malignen Befunde<br />

In 2 Fällen mit benignen Befunden → Mastektomie<br />

28<br />

38 Läsionen bei 28 Frauen<br />

Alle Biopsien techn. erfolgreich<br />

Maligne 14 – nachfolgende Histo: 12 x maligne, 2 x benigne<br />

ppW der diagn. <strong>MRT</strong>: 14/38 = 36,8%<br />

vollständige Entfernung durch MiMi: 2/14 = 14,3%<br />

ADH 2 – nachfolgende Histo: 1 x ADH, 1 x maligne (Dcis)<br />

ADH-Unterschätzung: 1/2 = 50%<br />

DCis-Unterschätzung: 1/4 = 25%<br />

Benigne 22 – nachfolgende Histo: 1 x benigne, 1 x DCIS (= maligne)<br />

keine<br />

Methode kann technisch korrekt angewandt werden<br />

Zeitdauer hoch<br />

Kleine Fallzahl<br />

Enthält Übersicht über frühere Publikationen (17 zwischen 1994 und 2005) mit<br />

Angaben zur Fallzahl und Methode, technischen Durchführbarkeit, zur Krebsrate<br />

sowie vereinzelt Zeitangaben über Dauer des Eingriffs<br />

ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />

Treffsicherheit möglich<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 79


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

38<br />

negativ<br />

Summe<br />

Daraus berechnen sich:<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

14 + 2<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 14 / 38 = 36,8 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

b<br />

22<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

80<br />

03.08.2007<br />

a+b<br />

38<br />

c+d<br />

a+b+c+d


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Liberman et al.: Breast Lesions Detected MR Imaging: Features and Positive<br />

Preditive Value<br />

in: AJR: 179, July 2002, p. 171 – 178<br />

41 x high-risk Screening, 38 x präoperatives Staging, 21 x Abklärungsdiagnostik<br />

Herd mit spikulierten oder unregelmäßigen Rändern, unregelmäßige Form,<br />

heterogene oder Randanreicherung, nicht-raumforderndes Enhancement mit<br />

linearer oder segmentaler Anreicherung (kein Herd)<br />

Validierung des Entwurfs für ein Lexikon der MRM<br />

Klassifikation der MRM-Bildgebung<br />

s. o., Validierungsstudie<br />

Zahl der Zentren 1 (New York)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

Details, falls >1<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Drahtmarkierung vor offener Biopsie<br />

retrospektives Review: Korrelation zwischen Histologie und Befundbeschreibung<br />

100 konsekutive Fälle von nicht-tastbaren Einzelherden, mammograph. und<br />

sonograph. nicht darstellbar, 17.5.2000 – 20.8.2001<br />

Verdachtskategorien in einer Skala von 0 – 5<br />

0 = weitere Bildgebung erforderlich<br />

1 = keine patholog. Anreicherung<br />

2 = benigne Anreicherung<br />

3 = wahrscheinlich benigne, zügige Verlaufskontrolle<br />

4 = verdächtig<br />

5 = hochverdächtig auf Malignität<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 81


wechselseitige Verblindung<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

82<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Alle 100 Läsionen wurden reseziert.<br />

100 Läsionen bei 97 Frauen (28 – 75 J.), durchschnittl. 1,3 cm groß<br />

100 Läsionen<br />

17 Präparatradiographien zeigen Markierungsdraht in situ.<br />

24 postoperative MRMs: Läsion in allen 18 benignen Befunden exzidiert, aber<br />

nur in 5/6 malignen! Nachresektion zeigt DCis-Residuen<br />

25 maligne Befunde: 13 DCis + 12 Ca<br />

22 high-risk<br />

53 benigne Histologien<br />

ppW der diag. <strong>MRT</strong>: 25/100 = 25%<br />

60 Herde, 40 nicht-raumfordernde Enhancements: 15/60 Ca= 25%, hier mehr<br />

infiltrierende Carcinome<br />

10/40 Ca= 25%, hier mehr DCis<br />

ppW für Morphologie der Herde:<br />

80% spikulierter Rand (p = 0,01 im Vergleich zu Fällen ohne dieses Merkmal)<br />

40% Randanreicherung<br />

32 % unregelmäßiger Umriß<br />

ppW für Morphologie der nicht-raumfordernden Enhancements:<br />

67% segmentale Anreicherung<br />

31% gruppierte lineare und duktale Anreicherung (p = 0,01 im Vergleich zu<br />

Fällen ohne dieses Merkmal)<br />

ppW für Kinetik der Anreicherung<br />

29% bei Washout (p< 0,01 im Vergleich zu Fällen ohne dieses Merkmal)<br />

ppW für BI-RADS®-Kategorie<br />

19% bei BI-RADS® 4<br />

67% bei BI-RADS® 5<br />

Herdgröße > oder < 1 cm hat keinen prognost. Wert.<br />

Weitere Validierungsstudien erforderlich (größere Fallzahlen, benigne Befundkategorien,<br />

mehrere Befunder für κ-Wert, quantitative Kinetik, morpholog. Analyse)<br />

Nutzen der Biopsie mit dieser Studie nicht beurteilbar, da keine Biopsie durchgeführt<br />

wurde<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren <strong>MRT</strong><br />

Referenzverfahren<br />

Chirurgie<br />

positiv (pathologisch)<br />

100<br />

negativ<br />

Summe<br />

Daraus berechnen sich:<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

25 + 22<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 25 / 100 = 25 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

b<br />

53<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

a+b<br />

100<br />

c+d<br />

a+b+c+d<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 83


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Liberman, L. et al.: Fast MRI-Guided Vacuum-Assisted Breast Biopsy: Initial<br />

Experience<br />

in: AJR, 181, Nov. 2003, p. 1283-1293<br />

Screening in high-risk Population, Erfassung der CA-Ausbreitung bei bekannter<br />

Diagnose, Abklärung befundeter Auffälligkeiten<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Drahtmarkierung einer zur Exzision vorgesehenen Läsion (nicht<br />

tastbar, nicht darstellbar in Mammographie oder Ultraschall)<br />

Evaluation <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r Vacuumbiopsie durch anschließende chirurgische<br />

Exzision<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

nein<br />

VB 9G, Clipmarkierung, chirurg. Exzision, OP-Dauer ~ 35 Min., Eingriff nach<br />

Sedierung, durchschnittl. 8 Proben / Läsion<br />

Histologie nach Exzision<br />

kontrollierte Intervention<br />

Zahl der Zentren 1 (New York)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

84<br />

Details, falls >1<br />

20/98 n. Drahtmarkierung zur Exzision einer Läsion vorgesehene Frauen, die<br />

mit einer Biopsie vor dem geplanten Eingriff einverstanden waren<br />

19 – 64 J.: 10 n. auffälligem Screeningbefund<br />

10 zum präoperativen Staging<br />

03.08.2007


Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

alle per VB befundeten Herde wurden chirurg. exzidiert<br />

20<br />

27 Läsionen bei 19 Frauen (1 techn. Problem d. Platzierung des Nadelhalters)<br />

Biopsie in 19/20 = 95% d. Fälle techn. erfolgreich<br />

Clipmarkierung in 25/26 Läsionen erfolgreich (96%)<br />

durchschnittl. max. Entfernung zwischen Clip und Markierungsdraht = 0,6 cm<br />

(0,1 – 4,1! cm)<br />

Präparatradiographie n. Exzision zeigte Clip in situ in 22/23 Fällen (96%)<br />

je 4/10 Ca im präop. Staging bzw. Screening<br />

1 DCis Unterschätzung 1/20 = 0,05%<br />

durch MiMi entferntes Ca 1/7 = 14,3%<br />

k.A.<br />

Vorteil der VB gegen FNB: höhere Erfolgsrate , VB gegen Stanzbiopsie: mehr<br />

Gewebevolumen. Schnelle Gewebegewinnung bei <strong>MRT</strong>-Lokalisation besonders<br />

wichtig, da Kontrast verschwindet.<br />

Vorerfahrung der Radiologen: 99 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Drahtmarkierungen, 335 stereotaktische<br />

VB 11 G, 1 Komplikation: Hämatom.<br />

Durch Unterdruck kann auch weit posterior gelegenes Gewebe erreicht werden.<br />

Chirurgische Nachresektion nach Biopsie erlaubt Aussage zur Treffsicherheit:<br />

eine Sensitivität von 75% ist nicht überzeugend, weites Konfidenzintervall!<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 85


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

Referenzverfahren<br />

Chirurgie<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren <strong>MRT</strong>-VB<br />

positiv (pathologisch)<br />

7<br />

negativ<br />

20<br />

Summe<br />

27<br />

Daraus berechnen sich:<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

6<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

2<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

8<br />

b<br />

1<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

18<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

19<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Sensitivität: a / (a+c) 6 / 8 = 75 % 35% - 97%<br />

Spezifität: d / (b+d) 18 / 19 = 94,7% 74% - 99,8%<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b) 6 / 7 = 85,7 % 42% - 99,6%<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d) 18 / 20 = 90 % 68% - 99%<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit): 8 / 27 =<br />

29,6 %<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

a+b<br />

7<br />

c+d<br />

20<br />

a+b+c+d<br />

27<br />

Von 27 im <strong>MRT</strong> auffälligen Läsionen waren per VB 7 im Punktat maligne, 20 benigne = ppW der <strong>MRT</strong> = 7/27 =<br />

25,9%<br />

1 ADH, 1 DCis aus diesen 20 benignen Punktathistologien hätte Hey-Kö nie gefunden! 2/20 = 10%<br />

86<br />

03.08.2007


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Liberman et al., MRI-guided 9-Gauge Vacuum-Assisted Breast Biopsy: Initial<br />

Clinical Experience<br />

in AJR:185, July 2005, 183-193<br />

high-risk Screening, präoperatives Staging, Abklärungsdiagnostik n. anderweitig<br />

auffälligem Befund<br />

verdächtiger <strong>MRT</strong>-Befund ohne sonograph. Korrelat<br />

<strong>MRT</strong>-Vacuumbiopsie als Alternative zur chirurg. Exzision<br />

ja<br />

VB 9 G mit anschließender Clipmarkierung<br />

durchschnittl. 12 Stanzzylinder<br />

OP-Dauer 33 Min. für 1 Läsion, 56 Min. für 2 Läsionen<br />

retrospektive Analyse<br />

Zahl der Zentren 1 (New York)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Abklärung durch Histologie, chirurg. Exzision für alle nicht-benignem Befunde,<br />

benigne mit <strong>MRT</strong>-follow-up<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 87


Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

88<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

112 Läsionen bei 106 Frauen (19-78 J.)<br />

95 Läsionen<br />

nicht reproduzierbare Anreicherung: 14/112 = 12,5%<br />

erfolgreiche Biopsie: 95/98 = 96,9%<br />

erfolgreiche Clipmarkierung: 86/91 = 94,5%<br />

ppW insgesamt 24/112 Ca durch Biopsie = 21,4%<br />

ppW n. Ind.: 45% Abklärungsdiagnostik<br />

27% präoperatives Staging<br />

25% follow-up<br />

19% high-risk Screening<br />

diskordantes Ergebnis = unvollständige Punktion: 9/95 = 9,5%<br />

ADH-Unterschätzung: 2/4 = 50%<br />

DCis-Unterschätzung: 1/13 = 7,7%<br />

vollst. Entf. durch MiMi 4/24 = 16,6%<br />

Biopsie hat 74/95 offene Exzisionen eingespart<br />

Parameter: (benigne + konkordant) und maligne/Anzahl durchgef. Stanzen<br />

50 + 24 = 74/95 = 77,9%<br />

keine Angabe<br />

9 diskordante Biopsieergebnisse bei Operateur mit geringer Vorerfahrung<br />

6 Komplikationen u.a. 2 Komplettdurchstiche mit der Stanznadel auf die Gegenseite<br />

der Inzision.<br />

Kürzere OP-Zeit als in Europa wird auf 9 G-Nadel (statt 11 G) und andere Organisation<br />

des Probeneinsammelns zurückgeführt.<br />

wenn <strong>MRT</strong>-VB als Alternative zur offenen Biopsie verstanden werden soll,<br />

muss sich das auch rechnen<br />

ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />

Treffsicherheit möglich<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren - <strong>MRT</strong><br />

Referenzverfahren<br />

Biopsie<br />

positiv (pathologisch)<br />

112<br />

negativ<br />

Summe<br />

Daraus berechnen sich:<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

24 (13 DCis + 11 Ca)<br />

+ 4 aus disk. Bef.<br />

+ 10 high risk lesions<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 24 / 112 = 21,4 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

b<br />

52<br />

+ 4 aus disk. Bef.<br />

1 bleibt unklar<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

a+b<br />

95 + 3 + 14<br />

c+d<br />

a+b+c+d<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 89


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Perlet et al.: <strong>MRT</strong>-geführte Vakuumbiopsie bei 206 konstrastmittelanreichernden<br />

Läsionen der Mamma<br />

in: Fortschr Röntgenstr 2002; 174: 88-95<br />

1. OP-Planung (n = 32/14%)<br />

2. familiäre Belastung (n = 37/16%)<br />

3. Rezidiv/Narbe (n = 107/48%)<br />

4. Studie (n = 10/6%)<br />

5. Zusatzdiagnostik (n = 37/16%)<br />

abklärungsbedürftiger <strong>MRT</strong>-Befund<br />

Evaluation der Wertigkeit und klin. Anwendbarkeit der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vakuumbiopsie<br />

s. o. unter Indikationen<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

geschlossenes Hochfeld-System<br />

nein<br />

verbale Beschreibung für suspekte Anreichungsdynamik<br />

hochsuspekte Herde direkt präoperativ markiert<br />

VB, mind. 20 Stanzzylinder<br />

bei auffälligem Punktat Histologie, bei benignem Punktat Verlaufskontrolle<br />

- Läsionen nur in <strong>MRT</strong> erkennbar oder sicher lokalisierbar<br />

223 Patientinnen, 4/1998 – 3/2000<br />

Verläufe nach neg. <strong>MRT</strong> werden nicht erwähnt<br />

Zahl der Zentren 2 (Halle und München) einer europ. Multizenterstudie<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

90<br />

Details, falls >1<br />

nicht nach Zentren getrennte Auswertung<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

03.08.2007


Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

58 Nachresektion nur bei malignem Befund oder ADH in der Punktathistologie<br />

oder bei implausibler Korrelation Histo/Bildgebung – 144, benigne Befund zur<br />

<strong>MRT</strong>-Kontrolle n. 6 Monaten (10 Nachresektionen auf Wunsch mit Histologie<br />

entsprechend VB)<br />

254 Läsionen bei 223 Frauen<br />

206 Läsionen per VB biopsiert<br />

Sens. und Spez. in diesem Design nicht möglich<br />

Anteil eingeschlossener Auffälligkeiten ohne Biopsie: 48/254 = 18,8%<br />

ppW der diagn. <strong>MRT</strong>: 51/254 = 20,1%<br />

Anteil unvollständiger Punktionen: 4/206 = 2%<br />

Anteil ADH Unterschätzung 1/7 = 14,3%<br />

Anteil vollst. Entfernung durch MiMi: 10/58 = 17,2%<br />

3 Komplikationen<br />

k.A.<br />

<strong>MRT</strong>-geführte VB bietet gute Möglichkeit zur histolog. Abklärung, auch kleiner<br />

anreichender Läsionen<br />

repräsentative Probenentnahme 189/ 206 = 92%<br />

Kostenpauschale für diagn. <strong>MRT</strong> – Biopsie incl. KM, Nadel und Nachkontrolle<br />

als teilstat. Entgelt?<br />

ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />

Treffsicherheit möglich<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

254<br />

negativ<br />

Summe<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

51 + 7<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

b<br />

144 + 4<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

a+b<br />

206 + 48 nicht biopsiert<br />

c+d<br />

a+b+c+d<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 91


Daraus berechnen sich:<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 51 / 254 = 20,1 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

92<br />

03.08.2007


Quelle<br />

Indikation zur Clipmarkierung<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Perlet et al.: Clipmarkierung u. <strong>MRT</strong>-gesteuerter VB der Mamma<br />

in: Radiologe 2005, 45:230-236<br />

14 Läsionen ≤ 5 mm<br />

12 Biopsien bei auswärtigen Pat.<br />

Markierung der Biopsiehöhle nach MR-VB erforderlich und sinnvoll?<br />

Clip-Markierung nach <strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

europäische Multicenterstudie (offenbar mehrfach publiziert! Ref-ID 11427<br />

aktuellste Version?<br />

insgesamt 537 Läsionen<br />

Zahl der Zentren 5, hier Münchener (oder Hallenser?) Subpopulation aus 2 Studienjahren, n =<br />

79 Läsionen<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

26 Clipmarkierungen n. Biopsie, 8 mit Nachresektion bei maligner Punktathistologie<br />

→ stereotaktische Drahtmarkierung → Clip in Läsion<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 93


Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

18 Clips bei benignem Befund zur konserv. Verlaufskontrolle<br />

18/26 Clip in Biopsiehohle = 69,2%<br />

8 Dislokationen (bis 1,5 cm!) = 30%, davon 7 nach Einblutung<br />

2/26 = 7,7% Maskierung der Biopsiehöhle durch Clip, Vollständigkeit der Biopsie<br />

nicht beurteilbar<br />

Nutzen fraglich wegen möglicher Dislokation und Artefaktbildung<br />

aus welchem Material ist der Clip? Verd. auf zu leicht<br />

Nutzen der Biopsie mit dieser Studie nicht beurteilbar, da keine Biopsie durchgeführt<br />

wurde<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

Clipmarkierung nach Biopsie<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

94<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

negativ<br />

Summe<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

03.08.2007<br />

b<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

a+b<br />

c+d<br />

a+b+c+d


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Perlet et al.: Magnetic Resonance-Guided, Vacuum-Assisted Breast Biopsy<br />

in: Cancer 2006, Vol. 106, No. 5, 982-990<br />

in 4 Gruppen differenziert:<br />

Gruppe 1: 6 Pat. mit bekanntem Ca nach neoadj. Chemotherapie (1a) +<br />

113 Läsionen zur exakten Lokalisation (mammograph. nur 1<br />

Ebene darstellbar) (1b)<br />

Gruppe 2: präoperatives Staging / Ausschluß Multizentrizität bei verdächtiger<br />

Läsion<br />

Gruppe 3: Narben (3 a-c) bzw. Primärtumorsuche bei positivem axillären<br />

LK (3d)<br />

Gruppe 4: familiäre Belastung (4a), bekannte ADH (4b) / LCis oder<br />

MammaCa kontralateral (4c)<br />

mind. 1 Herd, entweder nur per <strong>MRT</strong> auffällig oder nur per <strong>MRT</strong> exakt lokalisierbar<br />

Nutzenevaluation der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Vacuumbiopsie<br />

s.o. unter Indikation<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

nein<br />

VB, mind. 20 Zylinder/Stanze<br />

Punktathistologie nur für 517 erfolgreiche VB<br />

OP-Dauer für eine Läsion 70 Min, für 2 Läsionen 90 Min<br />

bei auffälligem Punktat Histologie, bei benignem Punktat Verlaufskontrolle<br />

Die Läsionen waren nur per <strong>MRT</strong> zu identifizieren.<br />

prospektive Multicenterstudie<br />

Zahl der Zentren 5 (München, Halle, Brügge, Malmö, Montpellier)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

Details, falls >1<br />

Auswertung nicht nach Zentren differenziert<br />

k.A.<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 95


wechselseitige Verblindung<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

96<br />

k.A.<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

follow-up Daten für 491/538 Vacuumbiopsien vorhanden (91,2%). Alle 538<br />

Gewebeentnahmen n. Punktion wurden histolog. aufgearbeitet. 155 maligne<br />

bzw. ADH in offener Biopsie überprüft, 316 benigne bekamen konserv. Verlaufskontrolle<br />

über 24 – 48 Mo.<br />

578 Pat. mit 649 auffälligen Läsionen<br />

538 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> VB, 51% d. Läsionen


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

649<br />

negativ<br />

Summe<br />

Daraus berechnen sich:<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

138 + 17<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 138 / 649 = 21,2 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

b<br />

316<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

a+b<br />

+ 46 lost of follow up<br />

+ 21 nicht erfolgreich<br />

+ 111 ohne Biopsie<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

c+d<br />

a+b+c+d<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 97


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Pfleiderer, S. O. R. et al: Interventionelle MR-Mammographie: Manipulator<strong>gestützte</strong><br />

Biopsie und interstitielle Lasertherapie von Tumoren der weiblichen<br />

Brust, Z. Med. Phys. 13 (2003) 198-202<br />

Keine Angaben<br />

Malignomverdächtige Brustläsionen<br />

Durchm. Median 15 mm (8-53 mm)<br />

Anwendung einer manipulator<strong>gestützte</strong>n Brustbiopsie innerhalb des Tomographen<br />

Abklärung von Läsionen aus MRM<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

Keine Angaben<br />

ROBITOM I<br />

(Hochgeschwindigkeitsbiopsie, kommerzielles System)<br />

Histologie (postinterventionelle Exstirpation)<br />

keine<br />

Keine Angaben zu weiterer Bildgebung<br />

1 x ILT<br />

Zahl der Zentren 1 (Uni Jena)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

98<br />

Keine Angaben<br />

Keine Angaben<br />

Abklärung nur bei auffälligem Biopsiebefund<br />

Bei unauffälligem Befund → MRM-Kontrollen<br />

03.08.2007


Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

16 (Biopsien)<br />

16<br />

8 gutartige Biopsiebef. → Kontrolle<br />

5 invasiv duktales Karzinom → OP-Histo bestätigt<br />

1 ADH → OP-Histo Karzinom<br />

2 Adenose, Epithelproliferation → OP-Histo Karzinom<br />

Aussage nur vorläufig, weitere Studien mit höheren Patientenzahlen erforderlich.<br />

ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />

Treffsicherheit möglich<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

16<br />

negativ<br />

Summe<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

5 + 3<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

b<br />

8<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

a+b<br />

16<br />

c+d<br />

a+b+c+d<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 99


Daraus berechnen sich:<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 5 / 16 = 31,3 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

100<br />

03.08.2007


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Schneider, J. P. et al: MR-Guided Percutaneous Core Biopsy of Small Breasr<br />

Lesions: First Experience With a Vertically Opern 0.5T Scanner, Journal of<br />

Magnetic Resonance Imaging 15:374-385 (2002)<br />

5/21 Nachuntersuchung nach BET<br />

2/21 axilläre LK-Metastase mit unbekanntem Primum<br />

4/21 Nachuntersuchung n. Mastektomie<br />

4/21 präop. Untersuchung (bilaterale oder multifokale Erkrankung)<br />

6/21 unsicherer Befund in Mammogr./Ultraschall<br />

Suspekte Läsionen in der diagn. MRM<br />

Prüfung der Durchführbarkeit u. Genauigkeit der Biopsie in offener MR-Spule<br />

Experimentell technisch<br />

s. o. Indikationen<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

(offene Spule)<br />

nein<br />

Core needle-Biopsie, 16 G (4 – 8 Stanzen/Läsion)<br />

Dauer des Eingriffs ca 45 Min (40-65)<br />

Histologie nur bei auffälligem Biopsiebefund<br />

(Histologie bestätigte Biopsie in diesen Fällen)<br />

keine<br />

Keine Angaben<br />

Zahl der Zentren 1 (Leipzig)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Keine Angaben<br />

keine<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 101


Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragne / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Alle biopt. Pat. wurden nachuntersucht.<br />

Nachfolgende chirurgische Abklärung nur bei auffälligem Punktatbefund,<br />

bei benignem Befund MRM nach 6-12, 24 Monaten und Mammographie-US<br />

21 (23 – 68 J.)<br />

20/21 waren techn. erfolgreich = ausgewertet<br />

(1 Abbruch wegen Schmerzen → chir. Biopsie erfolgte)<br />

8 maligne<br />

12 benigne<br />

100%ige Übereinstimmung Biopsie + Histo bei Malignomen, also keine Unterschätzungen<br />

ppW der diagn. <strong>MRT</strong>: 8/21 = 38,1%<br />

Keine Angaben<br />

Methode kann technisch korrekt angewandt werden, Zeitaufwand hoch<br />

ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />

Treffsicherheit möglich<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

102<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

21<br />

negativ<br />

Summe<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

8<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

Befunde<br />

03.08.2007<br />

b<br />

12<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

a+b<br />

20 + 1<br />

c+d<br />

a+b+c+d


Daraus berechnen sich:<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 8 / 21 = 38,1 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 103


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

Zahl der Zentren 1<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

104<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Schneider, J.-P. et al: <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Markierung und Stanzbiopsie suspekter<br />

Mammaläsionen: Möglichkeiten und Erfahrungen an einem vertikal offenen 0,5-<br />

T-System<br />

in: Der Radiologe (2002) 42: 33-41<br />

Keine Angaben<br />

MRM-Befund in Verbindung mit Anamnesedaten, klinische Untersuchung und<br />

andere bildgebende Verfahren<br />

Erprobung des vertikal offenen MR-Tomographen bei Mammapunktionen<br />

Überprüfung im klinischen Routinebetrieb<br />

Markierung/Biopsie vorbeschriebener Herdbefunde<br />

Keine Angaben zur Indikation für MRM<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

nein<br />

„Dopplerschussapparatur“ (Daum, Schwerin)<br />

Histologie – nach Markierung für Biopsie keine Angaben<br />

keine<br />

Im Vorbefund kein Korrelat der Läsionen in Mammographie u./o. Sonographie<br />

Keine Angaben<br />

keine<br />

Alle Patienten mit benignen Befunden → klin. Untersuchung, engmaschige<br />

bildgebende Nachkontrolle<br />

Insgesamt 3 auff. Befunde:<br />

2 x weiterhin Läsion nachweisbar nach offener PE<br />

1 x 10 Monate nach Stanzbiopsie Nachweis eines Karzinoms<br />

03.08.2007


Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

1 x 10 Monate nach Stanzbiopsie Nachweis eines Karzinoms<br />

Keine weiteren Angaben nach pros. Biopsie<br />

96<br />

(105 Biopsien/Mark.):<br />

31 x Markierung sitzend<br />

46 x Markierung liegend<br />

28 x Biopsie<br />

93<br />

2 x Herdbefund nicht mehr nachweisbar<br />

1 x Abbruch wegen Mastodynie<br />

104 Biopsien mit Ergebnis<br />

Maligne Benigne<br />

I Markierung 29 48<br />

II Biopsie 10 17<br />

Keine Angaben<br />

39 65<br />

keine postinterventionellen Komplikationen<br />

ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />

Treffsicherheit möglich<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 105


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

28<br />

negativ<br />

Summe<br />

Daraus berechnen sich:<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

10<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 10 / 28 = 35,7 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

b<br />

17<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

106<br />

03.08.2007<br />

a+b<br />

27 + 1<br />

c+d<br />

a+b+c+d


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

J. Veltman et al : Magnetic Resonance-Guided Biopsies and Localizations of<br />

the Breast: Initial Experiences Using an Open Breast Coil and Compatible<br />

Intervention Device, Investigative Radiology, Vol. 40, Nr. 6, Juni 2005<br />

Screening bei fam. Belastung oder präoperatives Staging<br />

Offensichtlich BI-RADS® 4 und 5<br />

Anwendungsprüfung einer offenen Spule und eines kompatiblen Interventions-<br />

Set<br />

Prüfung der technischen Machbarkeit<br />

20 x <strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

23 x Drahtmarkierung<br />

Zahl der Zentren 1 (Nijmegen)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Ja<br />

Core-needle-Biopsie, 16 G<br />

Dauer des Eingriffs ca. 40 Minuten<br />

14 Läsionen mit Nachweis im Ultraschall,<br />

bei keiner Läsion wurde jedoch ein tastbarer Befund erhoben<br />

retrospektive Evaluation von 41 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Interventionen, für 14 Fälle<br />

Vergleich zur US-<strong>gestützte</strong>n Biopsie<br />

Unklar<br />

25/32 Pat. mit Brustkrebs in Eigen- oder Familienanamnese<br />

Nein<br />

Alle n. Punktat unklaren Befunde wurden histologisch abgeklärt: nach Drahtmarkierung<br />

erfolgte eine Lumpektomie mit histologischer Aufarbeitung.<br />

Genauigkeit der Drahtmarkierung wurde vermessen.<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 107


Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

108<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

35 Läsionen bei 32 Frauen<br />

43 Interventionen geplant (in 8 Fällen Lokalisation nach Biopsie der gleichen<br />

Läsion), 18 Biopsien tatsächlich durchgeführt<br />

Histolog. Befund n. 14 US-<strong>gestützte</strong>n Biopsien: Diskordanz oder unauffällig!<br />

Hohe Versagerrate der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Biopsie:<br />

Aus 18 Biopsien → 1 x Ca, 2 x ADH, 15 benigne + unklar<br />

(bei Nachkontrolle 2 x Ca, 1 x ADH)<br />

ppW der diagn. <strong>MRT</strong> n. Biopsie: 1/20 = 5%, n. Drahtmarkierung: 2/23 = 8,7%<br />

unvollst. Punktion/Diskordanz: 9/18 = 50%<br />

[Lokalisation nicht bewertet, Fragestellung]<br />

Keine<br />

Es bleibt unklar, nach welchen Kriterien Läsionen zur Biopsie bzw. zur Drahtmarkierung<br />

zugewiesen wurden.<br />

Schwierigkeit bei Punktion mit Implantat in situ<br />

Geringe Trefferquote der Stanzbiopsie!<br />

ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />

Treffsicherheit möglich<br />

03.08.2007


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

20<br />

negativ<br />

Summe<br />

Daraus berechnen sich:<br />

positiv (pathologisch) negativ oder unklar Summe<br />

a<br />

1<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

b<br />

17<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 1 / 20 = 5 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

b+d<br />

a+b<br />

18 + 2<br />

c+d<br />

a+b+c+d<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 109


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Viehweg et al.: MR-guided interventional breast procedures considering<br />

vacuum biopsy in particular<br />

in: European Journal of Radiology 42 (2002) 32-39<br />

k.A.<br />

auffällige Anreicherung nur im <strong>MRT</strong> bzw. exakte Lokalisation nur im <strong>MRT</strong><br />

Überblick über verschiedene <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Biopsietechniken<br />

VB alternativlos, Entwicklung von Heywang-Köbrunner (Mitautorin)<br />

Test zur Validierung der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n VB<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

nein<br />

Zahl der Zentren 1 (Halle)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

110<br />

Ergebnisse incl. Histologie des Punktats nur für VB (24 Zylinder, Lokalanästhesie)<br />

k.A. zum weiteren follow-up<br />

s.o. unter Indikation zur Biopsie<br />

retrospektive Auswertung<br />

222 Patientinnen, 280 Läsionen, 1/1997 –9/2000<br />

keine Angaben zum Verlauf bei neg. <strong>MRT</strong><br />

k.A.<br />

k.A.<br />

k.A. zur weiteren Abklärung der Punktatbefunde, auch nicht zur definitiven<br />

Pathologie der malignen Punktatbiopsie<br />

03.08.2007


Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

280 auffällige Befunde bei 222 Frauen<br />

277 Läsionen mit repräsentativer Biopsie<br />

Sens. und Spez. in diesem Design nicht möglich<br />

277 erfolgreiche Biopsien, 170 davon < 10 mm<br />

Zugang auch in Mamillennähe und thoraxwandnah möglich, kaum Narbenbildung<br />

ppW der diagn. <strong>MRT</strong> 72/280 = 26%<br />

Anteil unvollständiger Punktionen: 3/280 = 1%<br />

k.A.<br />

Entwicklung <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r VB erlaubt Abklärung <strong>MRT</strong>-auffälliger Herde (30 –<br />

80 % benigne Auffälligkeiten!)<br />

Vorteile der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n VB werden plausibel dargestellt. OP-Zeit ~ 1 h,<br />

Revision nach 4 h oder am Folgetag amb. Prozedur??? 16% mit Sedierung<br />

nach Clipmarkierung Reexzision dann unter US-Führung (billiger?)<br />

ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />

Treffsicherheit möglich<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

Referenzverfahren:<br />

nur Punktathistologie!<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

280<br />

negativ<br />

Summe<br />

positiv (pathologisch)<br />

/<br />

a<br />

72 + 6<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

negativ<br />

b<br />

199<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

Summe<br />

a+b<br />

277 + 3 unvollst. Punktionen<br />

c+d<br />

a+b+c+d<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 111


Daraus berechnen sich:<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 72 / 280 = 26 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*<br />

Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

112<br />

03.08.2007


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Viehweg et al.: <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Interventionen der Brust bei Patientinnen mit<br />

einem histologisch gesicherten Mammakarzinom<br />

in: GebFra 2006; 66: 756 - 762<br />

1. intensivierte Nachsorge<br />

2. präoperatives lokales Staging<br />

3. Differenzierung Narbe/Ca<br />

4. unklare Befunde in der Nachsorge<br />

auffällige Anreicherung in diagnost. <strong>MRT</strong><br />

Evaluation der <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Intervention bei gesichertem MammaCa<br />

s.o. unter Indikation<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie<br />

ja: 15 Läsionen BI-RADS 3, 44 Läsionen BI-RADS 4, 1 Läsion BI-RADS 5<br />

50 Läsionen VB mit je 20 Zylindern, 10 Läsionen mit präoperativer Drahtmarkierung<br />

– max. 2 Biopsien/Sitzung<br />

Zuweisungsentscheidung unklar<br />

bei auffälligem Punktat Histologie, bei benignem Punktat Verlaufskontrolle<br />

Die hier beschriebenen Läsionen waren mit konventioneller Diagnostik nicht<br />

auffällig.<br />

retrospektive Auswertung<br />

39 Patientinnen, 37 – 81J., 7/1997 – 10/2002<br />

keine Angaben zum Verlauf bei negativem <strong>MRT</strong><br />

Zahl der Zentren 4? (Autoren aus Dresden, Halle, München, Mainz)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

Alle 53 Gewebeentnahmen nach Punktion wurden histologisch aufgearbeitet.<br />

16 maligne bzw. Indikatorläsionen in offener Biopsie überprüft, 37 benigne<br />

bekamen konservative Verlaufskontrolle über 2 Jahre.<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 113


auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

60 auffällige Befunde bei 39 Frauen<br />

53 Herde mit reproduzierbarer Anreicherung im <strong>MRT</strong><br />

Sensitivität und Spezifität in diesem Design nicht möglich<br />

Anteil eingeschlossener Auffälligkeiten ohne Biopsie: 7/60 = 12%<br />

ppW der diag. <strong>MRT</strong>: 14/60 = 23,3% (ADH und LCis nicht mitrechnen!)<br />

nach Indikation: 1. 15%, 2. 16,7%, 3. 16,7% 4. 43,7%<br />

Anteil unvollständiger Punktionen: 1/53 = 2%<br />

Anteil DCis-Unterschätzung: 1/7 = 14,3%<br />

Anteil vollständiger Entfernung durch MiMi: 3/16 = 18,8%<br />

Malignom nach <strong>MRT</strong>-BI-RADS 3: 6,7%<br />

k.A.<br />

2 ID neu gefunden, 2 Indikatorläsionen entdeckt<br />

Rest: therapeut. Konsequenz eines früher entdeckten Rezidivs?<br />

nicht reproduzierbare Anreicherung, Indikation zur präoperativen OP-Planung<br />

sinnvoll? Wieviel Schaden könnte durch unnütze Punktion benigner Auffälligkeiten<br />

entstehen (neue Narben)? Wie geht man mit multiplen Anreicherungen<br />

um, z.B. >15?<br />

ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />

Treffsicherheit möglich<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch): 60<br />

114<br />

negativ: 0<br />

Summe<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

14 + 2<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

03.08.2007<br />

b<br />

37<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

a+b<br />

53 + 7 nicht biopsiert<br />

c+d<br />

a+b+c+d


Daraus berechnen sich:<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 14 / 60 = 23,3 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 115


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Viehweg et al.: MR-guided intervention in women with a family history of breast<br />

cancer<br />

in: European Journal of Radiology 57 (2006) 81 – 89<br />

Screening im Risikokollektiv mit familiärer Belastung<br />

Läsion nur im <strong>MRT</strong> sichtbar oder nur per <strong>MRT</strong> lokalisierbar<br />

aber: <strong>MRT</strong> ausschlaggebend zur Intervention 56 / 87!<br />

Evaluation <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>r Interventionen für diese Indikation<br />

<strong>MRT</strong>-Biopsie oder Drahtmarkierung<br />

eigene Kriterien, in Übereinstimmung mit ACR<br />

6 BI-RADS® 3<br />

86 BI-RADS® 4<br />

5 BI-RADS® 5<br />

VB 11 G, mind. 24 Proben<br />

OP-Zeit: 60 – 70 Min.<br />

retrospektive Analyse<br />

2/1997 – 7/2001<br />

max. 2 Läsionen / Sitzung biopsiert<br />

Zahl der Zentren ? 3 Autoren firmieren für "our department" in Dresden, Halle und München<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

116<br />

Ausschluß bei bekanntem Mamma Ca in der Eigenanamnese<br />

Bei Malignität oder ADH in der Punktathistologie: offene Biopsie zur weiteren<br />

Abklärung, alle anderen: follow-up <strong>MRT</strong> in 6 Mon.<br />

03.08.2007


auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten<br />

Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

97 Läsionen: 83 zur Biopsie, 14 zur Drahtmarkierung vorgesehen<br />

63 Frauen, 27- 78 J. (einzelner Herd bei 39 Frauen)<br />

87 Prozeduren an 56 Pat.: 13 Drahtmarkierungen, 74 VB<br />

10 Interventionen nicht durchgeführt, da keine redproduzierbare Anreicherung:<br />

10,3%<br />

21Ca + DCis / 87 Prozeduren, 19 maligne Befunde bei Pat. mit low-risk (nur<br />

summarische Angaben, da Ergebnisse nicht exakt auf <strong>MRT</strong>-Indikation bezogen<br />

mitgeteilt werden!)<br />

ppW insgesamt: 21/97 = 21,7%<br />

ppW, nur fam. Belastung: 6/31 = 19%<br />

ppW, fam. Belastung + präop. Staging: 3/11 = 27%<br />

ppW, fam. Belastung + Auffälligkeit in 1 Mammographie-Ebene 2/4 = 50%<br />

ADH-Unterschätzung: 1/3 = 33,3%<br />

vollständige Entfernung per MiMi: 4/21 = 19%<br />

46 / 47 Frauen im follow-up n. durchschnittl. 23 Mon. ohne patholog. Befund<br />

offen bleibt, nach welchen Kriterien Pat. zur VB oder zur Drahtmarkierung vorgesehen<br />

wurden<br />

ppW bei fam. Belastung variiert mit nicht genet. Faktoren<br />

ohne chirurgische Nachresektion aller biopsierten Läsionen keine Aussage zur<br />

Treffsicherheit möglich<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

97<br />

negativ<br />

Summe<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

21 + 4<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

b<br />

62<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

a+b<br />

87 + 10<br />

c+d<br />

a+b+c+d<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 117


<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Daraus berechnen sich: eingesparte offene Biopsie: 21+ 62/87 =95,4%<br />

Sensitivität: a / (a+c)<br />

Spezifität: d / (b+d)<br />

positiver prädiktiver Wert: a / (a+b): 21 / 97 = 21,7 %<br />

negativer prädiktiver Wert: d / (c+d)<br />

Schätzer 95%-Konfidenz-Intervall*<br />

Prävalenz: (a+c) / (a+b+c+d) (Vortest-<br />

Wahrscheinlichkeit)<br />

*Die 95%-KI für die Raten (p) kann man grob durch folgende Rechnung abschätzen:<br />

p ± 1 . 96 ∗ SE mit SE = p(<br />

1−<br />

p)<br />

/ n<br />

118<br />

03.08.2007


Quelle<br />

Indikation für diagnostische <strong>MRT</strong><br />

Indikation zur Biopsie<br />

Fragestellung /<br />

Zielsetzung<br />

dieser Studie<br />

Anwendungssituation<br />

zu prüfendes Verfahren<br />

<strong>MRT</strong>-BI-RADS®-Lexikon?<br />

oder andere Definition?<br />

Methode der Biopsie?<br />

MiMi (core needle/VB) oder offene<br />

Biopsie?<br />

Referenzverfahren (Goldstandard)<br />

Histologie<br />

evtl. weitere Verfahren<br />

Mx +/- US<br />

Design<br />

verschiedene Arten der Bildgebung?<br />

bei denselben Frauen?<br />

oder in 2 Gruppen?<br />

Zahl der Zentren 1 (Stanford)<br />

Patientenauswahl<br />

Selektion?<br />

wechselseitige Verblindung<br />

Details, falls >1<br />

Work-up / Verification<br />

wurden alle Pat. mit Biopsie histologisch<br />

abgeklärt oder nur die mit<br />

auffälligem Befund?<br />

analog für Mx +/- US<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Wallace et al.: Rates of Reexcision für Breast Cancer after MRI-guided Bracket<br />

Wire Localization<br />

in: J AM Coll Surg 2005, 200, p. 527 – 537<br />

19 x bekanntes Ca + Wunsch n. BET (davon 4 n. neoadjuvanter Chemotherapie),<br />

2 x fam. Belastung, 5 x Abklärungsdiagnostik<br />

BI-RADS® 4 oder 5, Befunde auch ausgewertet n. Herdgröße und Anreicherungskinetik<br />

Wie korreliert der Befund eines freien Schnittrandes mit Patientendaten und<br />

Merkmalen der Bildgebung?<br />

Problem d. MRI: Abgrenzung patholog. Anreicherung<br />

chirurg. Ziel: BET auch bei multifokalem Befund, wenn die Herde klein sind und<br />

dicht beisammen liegen<br />

Vollständigkeit der Exzision n. Drahtmarkierung des Schnittrandes<br />

ja<br />

25/26 Frauen hatten präoperativ 1 Mammogramm, 8/26 einen Ultraschall.<br />

<strong>MRT</strong> zeigte Tumorausdehnung in all diesen Fällen genauer<br />

retrospektive Analyse von 243 <strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong>n Drahtmarkierungen, 9/1997-<br />

2/2004<br />

Mammographie n. Drahtmarkierung<br />

Präparateradiographie n. OP<br />

Histologiebefund incl. Beurteilung d. Schnittränder (≥ 3mm bei invasivem Ca,<br />

≥ 5 mm bei DCis)<br />

Anzahl zu behandelnder Patienten 26 Pat. mit Drahtmarkierung zur Abgrenzung des Anreicherungsareals (> 2<br />

<strong>MDS</strong> 03.08.2007 119


Anzahl eingeschlossener und<br />

ausgewerteter Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Angaben zu Sensitivität, Spezifität,<br />

ppW, DCis-Unterschätzung?<br />

Differenzierung nach verschiedenen<br />

Indikationen?<br />

nur klin. Outcomes?<br />

Konsequenzen<br />

Auswirkung des <strong>MRT</strong>-Befundes<br />

auf den Krankheitsverlauf?<br />

offene Fragen / Bemerkungen<br />

Bewertung<br />

<strong>MRT</strong>-<strong>gestützte</strong> Mamma-Biopsie<br />

Drähte), für Pat. mit 2 Drähten zus. Methylenblauanfärbung), 29 – 72 J.<br />

26 Patientinnen<br />

5/26 Pat hatten benignen Befund i.d. Histologie<br />

21/26 Pat. hatten Ca : 12 mit freiem Schnittrand, 9 nicht , also Nachresektion<br />

statistisch signifikante Merkmale für die Notwendigkeit einer Nachresektion:<br />

durchschn. Größe der Läsionen im <strong>MRT</strong>: 3,5 cm, bei benignen Befunden: 2,4<br />

cm<br />

9 Krebspat. mit Nachresektion: 4,8 cm, 12 mit freien Schnitträndern: 2,9 cm ,<br />

entsprechende Maße n. histolog. Befund: mit Nachresektion 4,6 cm, mit freiem<br />

Schnittrand 1,2 cm, <strong>MRT</strong> zeigt also größeres Ausmaß der Tumorausdehnung!<br />

Autoren plädieren dafür, die gesamte Anreicherungszone in die Exzision einzubeziehen.<br />

Allerdings erfordert diese Technik zügiges Arbeiten beim Setzen<br />

der Markierungsdrähte, da die Anreicherung n. Kontrastmittelinjektion nur 8 –<br />

10 Min. sichtbar bleibt<br />

Cave: vorausgegangene neoadjuvante Chemotherapie kann die Anreicherungskinetik<br />

verändern!<br />

Pat. mit Nachresektion sind im Durchschnitt 45 J. alt, die mit freien Schnitträndern<br />

54 J.<br />

Es wird z.Zt. diskutiert, ob MRM-Befunde, z.B. im präoperativen Staging, das<br />

Ausmaß des geplanten Eingriffs günstig beeinflußen oder nicht.<br />

OP-Vorbereitung mit dieser Technik der Drahtmarkierung dauert 1 h<br />

43% aller Ca-Pat. brauchten Nachresektion, Vergleich mit Studie von Libermann<br />

zur mammographischen-Größenbestimmung: 56%.<br />

<strong>MRT</strong> ist weniger genau als Mx bei DCis, aber besonders sensitiv für invasives<br />

Ca, was Dcis-Residuen in 42% der Nachresektate erklärt.<br />

Nutzen der Biopsie mit dieser Studie nicht beurteilbar, da keine Biopsie durchgeführt<br />

wurde<br />

Folgende Tabelle (Vierfeldertafel) muss angegeben oder aus den vorgelegten Daten ableitbar sein:<br />

Biopsie wurde nicht durchgeführt<br />

zu prüfendes<br />

Verfahren<br />

120<br />

Referenzverfahren<br />

positiv (pathologisch)<br />

negativ<br />

Summe<br />

positiv (pathologisch) negativ Summe<br />

a<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

positiven Ergebnissen<br />

c<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

negativen Ergebnissen<br />

a+c<br />

03.08.2007<br />

b<br />

Anzahl Patienten mit falsch<br />

positiven Ergebnissen<br />

d<br />

Anzahl Patienten mit richtig<br />

negativen Ergebnissen<br />

b+d<br />

a+b<br />

c+d<br />

a+b+c+d


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