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www.promobil.de<br />

test<br />

stROM<br />

auFWÄRts<br />

Leere Bordbatterien sollen mit der BRennstOFFZelle<br />

Truma Vega der Vergangenheit<br />

angehören. aus gas erzeugt sie netzunabhängig<br />

Strom und lädt damit die akkus. Wie gut die<br />

Technik funktioniert, klärt der erste Test.<br />

SONDERDRUCK aus Heft 01/2013<br />

EUROPAS GRÖSSTES REISEMOBIL-MAGAZIN


[ test ] Truma Vega<br />

stROM<br />

auFWÄRts<br />

Leere Bordbatterien sollen mit der BRennstOFFZelle Truma Vega der<br />

Vergangenheit angehören. aus gas erzeugt sie netzunabhängig Strom und<br />

lädt damit die akkus. Wie gut die Technik funktioniert, klärt der erste Test.<br />

Das wurde aber auch<br />

Zeit. Mit der Vega hat<br />

uns Truma nämlich<br />

ganz schön auf die<br />

Folter gespannt. Ursprünglich<br />

sollte das<br />

Brennstoffzellensystem bereits<br />

vor rund zwei Jahren an den<br />

Start gehen. Doch weil ein systemwichtiger<br />

Zulieferer die benötigten<br />

Komponenten nicht in<br />

der von Truma geforderten Qualität<br />

und in ausreichender Menge<br />

liefern konnte, musste der<br />

für Dezember 2010 geplante Serienstart<br />

verschoben werden.<br />

58 www.promobil.de 1/2013<br />

Danach wurde es erst mal<br />

still um die Vega. Nur hinter<br />

den Kulissen ging die Arbeit unter<br />

Hochdruck weiter. Mit dem<br />

Ergebnis, dass die Vega auf dem<br />

Caravan-Salon 2012 endgültig<br />

vorgestellt und der Verkaufsstart<br />

eingeläutet wurde. Seitdem laufen<br />

täglich zwei Stück vom Band.<br />

Das Thema Brennstoffzelle für<br />

Reisemobile ist bis dato von<br />

SFC und der Efoy Comfort besetzt.<br />

Sie erzeugt aus Methanol<br />

Ladestrom für die Bordbatterie.<br />

Demgegenüber – und das ist das<br />

revolutionäre – nutzt die Vega<br />

dafür Gas, das in praktisch jedem<br />

Reisemobil vorhanden ist.<br />

Allerdings ist sie damit nicht<br />

allein. Mit der Enyware L200<br />

von Enymotion steht bereits ein<br />

ähnliches Produkt in den Startlöchern.<br />

Dennoch darf die Vega<br />

für sich reklamieren, die erste<br />

flüssiggasbetriebene Bennstoffzelle<br />

auf dem Markt zu sein. Und<br />

promobil ist die erste Redaktion,<br />

die das System getestet hat.<br />

Der Test beginnt mit dem<br />

Einbau, für den man etwa fünf<br />

Stunden veranschlagen sollte.<br />

Die Bedienung der Vega erfolgt per<br />

berührungsempfi ndlichem Display.<br />

Nicht nur wegen der abschließend<br />

erforderlichen Gasprüfung<br />

bleibt er Fachleuten vorbehalten.<br />

In unserem Fall fand die<br />

Vega in der Heckgarage eines<br />

Concorde Liner Plus 940 M<br />

Platz (siehe Bilder auf Seite<br />

61). Im Prinzip käme auch der<br />

Zwischenboden oder ein Staufach<br />

für die Montage in Frage<br />

– sofern geräumig genug. Denn<br />

zu den Abmessungen der Brenn-


sO testet PROMOBIl<br />

Moderne Technik verlangt nach<br />

modernen Messverfahren. Um der<br />

Vega auf den Zahn zu fühlen, zapfte<br />

promobil mit Unterstützung von<br />

Mastervolt das Busnetz des Concorde<br />

Liner Plus 940 M an, in dem<br />

die Brennstoffzelle eingebaut<br />

worden war. Die Masterbus-USB-<br />

Schnittstelle ermöglicht mit einer<br />

Messgenauigkeit von ±0,5 Ampere<br />

alle Ströme, die in die Batterie<br />

hinein- und hinausgehen, zu<br />

überwachen und vom Computer<br />

aufzeichnen zu lassen. Zudem ermittelte<br />

promobil den Gasverbrauch<br />

sowie die Geräuschentwicklung.<br />

stoffzelle kommt weiterer Platzbedarf<br />

für die Abluftführung,<br />

den Frostwächter und für den<br />

Wassereinfüllbehälter hinzu.<br />

Beachten sollte man zudem:<br />

Je besser die Vega zu erreichen<br />

Die USB-Schnittstelle verbindet<br />

Laptop und Busnetz des Liners.<br />

ist, desto einfacher und günstiger<br />

ist die Wartung. Alle 1000<br />

Betriebsstunden steht ein Service<br />

an, der den Austausch von<br />

drei Filtern und der Entschwefelungskartusche<br />

umfasst<br />

»<br />

JETZT<br />

BESTELLEN!<br />

Die Vega (links) und ihr Lieferumfang: Dazu gehören neben Display<br />

und Frostwächter unter anderem ein Abgas- und Abluftrohr (rechts).<br />

Mit allen Einbau- und Montageteilen<br />

bringt die Vega 45 Kilo auf die Waage.<br />

Vor Erstinbetriebnahme muss man<br />

etwas destilliertes Wasser einfüllen.<br />

VeGA – Die innovative Brennstoffzelle<br />

Werden Sie jetzt Ihr<br />

eigener Stromversorger.<br />

Erleben Sie mehr Autarkie, mehr Freiheit und mehr<br />

Komfort – überall und jederzeit. Mit dem sparsamen,<br />

leistungsstarken und umweltfreundlichen Energiesystem<br />

VeGA, das aus Flüssiggas Strom erzeugt.<br />

• Starke 250 W Leistung, um mehrere<br />

elektronische Geräte gleichzeitig zu betreiben<br />

• Lädt Batterien schneller und effizienter<br />

mit hohem Ladestrom von 20 A<br />

• Deutlich weniger Betriebskosten als<br />

herkömmliche Systeme<br />

• Sauberer Brennstoff Flüssiggas<br />

Informieren Sie sich auf www.truma.de/vega<br />

!<br />

Fotos: Ingolf Pompe, Hans Lippert


0<br />

-20<br />

Stromstärke (A)<br />

Spannung (V)<br />

-40<br />

Verbraucher ein / Vega aus<br />

Verbraucher ein / Vega ein<br />

-60<br />

[ test ] Truma Vega<br />

Verbraucher aus / Vega ein<br />

0:00 1:00 2:00 3:00 4:00 5:00 6:00 7:00 8:00 9:00 10:00<br />

Stunden<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

ladeZYklus IM detaIl<br />

-10<br />

0:00 1:00<br />

Stunden<br />

2:00 3:00 4:00 5:00 6:00 7:00 8:00 9:00 10:00<br />

aus Gas WIRd stROM: sO FunktIOnIeRt dIe VeGa<br />

GLEICHSPANNUNGSWANDLER Wandelt<br />

den Strom aus der Brennstoffzelle<br />

in Ladestrom für die Bordbatterie(n) um.<br />

BRENNSTOFFZELLE Wasser- und<br />

Sauerstoff reagieren zu Wasser.<br />

Dabei wird chemische Energie in<br />

elektrische Energie umgewandelt.<br />

MEDIENVERSORGUNG Regelt die<br />

Versorgung von Brennstoffzelle und<br />

Reformer mit Gas, Luft und Wasser.<br />

ENTSCHWEFELUNG Hier werden Odorierungsmittel<br />

und Schwefelreste aus dem Gas gefiltert,<br />

die Reformer und Brennstoffzelle schaden.<br />

Stromstärke (A)<br />

Spannung (V)<br />

Ladezustand (%)<br />

Startphase<br />

Ladephase<br />

Nachladephase<br />

Abkühlphase<br />

100%<br />

Auf der Skala links sind Spannung und Stromstärke abgetragen,<br />

rechts der Ladezustand. Die Vega lädt mit annähernd konstanter<br />

Leistung. Der Ladestrom richtet sich nach der Batteriespannung.<br />

Mit einer Präzisionswaage ermittelte<br />

promobil den Gasverbrauch der Vega.<br />

60 www.promobil.de 1/2013<br />

75%<br />

50%<br />

Als Stromverbraucher diente unter<br />

anderem ein normaler Heizlüfter.<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

20<br />

PRaXIstest<br />

0:00 1:00<br />

Stunden<br />

zuzüglich 10 Arbeitsaufwand, für<br />

den man normalerweise 30 Mi-<br />

5<br />

nuten kalkulieren kann.<br />

Truma 0 geht von einer durch-<br />

Stromstärke (A)<br />

Spannung (V)<br />

Verbraucher ein / Vega aus<br />

Verbraucher ein / Vega ein<br />

Verbraucher aus / Vega ein<br />

2:00 3:00 4:00 5:00 6:00 7:00 8:00 9:00 10:00<br />

Licht, Radio, Fernseher, Kaffeemaschine ziehen zwei Stunden Strom<br />

aus den Batterien. Dann startet die Vega und gleicht den Verbrauch<br />

fast aus. Nach 6:30 Stunden wurden die Verbraucher abgeschaltet.<br />

(siehe 15 Funktionsgrafik unten).<br />

Das Serviceset kostet 299 Euro<br />

schnittlichen Nutzungsdauer der<br />

-5<br />

Vega von 100 bis 300 Betriebsstunden<br />

-10 pro Jahr aus. Demnach<br />

0:00 1:00<br />

fällt die erste Wartung nach zir-<br />

Stunden<br />

ka drei Jahren an. Nach rund<br />

zehn Jahren hat die Brennstoffzelle<br />

dieser Rechnung zufolge<br />

ihr Nutzungsende erreicht. Sie<br />

ist auf insgesamt 3000 Betriebsstunden<br />

ausgelegt.<br />

Und was passiert danach<br />

mit der Vega? Truma hat dafür<br />

zwar auch noch kein konkretes<br />

Maßnahmenpaket geschnürt,<br />

2:00 3:00 4:00 5:00 6:00 7:00 8:00 9:00 10:00<br />

REFORMER Spaltet die Kohlenwasserstoffketten im Gas mit<br />

Hilfe von Wasserdampf auf. Übrig bleibt eine geringe Menge CO CO2.<br />

WASSERRÜCKGEWINNUNG Der in der Brennstoffzelle<br />

entstehende Wasserdampf wird kondensiert<br />

und dem Reformerprozess wieder zugeführt.<br />

SYSTEMSTEUERUNG Überwacht unter<br />

anderem die Batterie(n). Fällt die Spannung<br />

unter 12,2 Volt, startet die Vega.<br />

WASSERANSCHLUSS Vor der ersten<br />

Inbetriebnahme muss die Vega mit<br />

destilliertem Wasser befüllt werden.<br />

GASANSCHLUSS Über ihn gelangt Gas für den<br />

Startbrenner und den Reformer in das System.<br />

100%<br />

verspricht allerdings: „Wir werden<br />

den Kunden eine sinnvolle<br />

und attraktive Lösung bieten.“ 75%<br />

Stromstärke (A)<br />

Spannung (V)<br />

Nach Ladezustand dem Einbau (%) wird es<br />

ernst. Startphase Im Praxistest muss 50% die<br />

Ladephase<br />

Vega unter Nachladephase strenger Kontrolle<br />

Abkühlphase<br />

zeigen, was sie kann. promobil<br />

zeichnete alle zehn Sekunden<br />

die Leistungsabgabe oder -aufnahme<br />

auf, ermittelte den Gasverbrauch<br />

und die Geräuschentwicklung<br />

(siehe Kästen auf<br />

Seite 59 und auf Seite 62).<br />

Vor der Erstinbetriebnahme<br />

oder nachdem der Frostwächter<br />

bei Minustemperaturen ausgelöst<br />

hat, muss man die Vega einmalig<br />

mit destilliertem Wasser<br />

– maximal 3,5 Liter – befüllen.


Schritt für Schritt So wird die Vega eingebaut<br />

1 Zunächst wird der Einbauort der Vega bestimmt.<br />

Dann legen die Techniker vom Verteilerblock<br />

aus eine neue Gasleitung zur Vega.<br />

4 Die Bodenausschnitte in der Heckgarage für<br />

Luftansaugung (Kühl-, Verbrennungsluft) und<br />

Kamin werden mittels Schablone festgelegt.<br />

7 Durch das innere Rohr (silbern) wird<br />

das Abgas, durch das größere, äußere Rohr<br />

die Kühlluft an die Umgebung abgeführt.<br />

Zudem muss am Bediendisplay<br />

einmal der eingebaute Akkutyp<br />

eingestellt werden. Zur Auswahl<br />

stehen Blei-Säure-Batterien mit<br />

Nass-, Gel- oder AGM-Technik.<br />

Für den Praxistest simulierte<br />

promobil eine typische Verbrauchssituation<br />

mit eingeschalteten<br />

Lichtern, Fernseher und<br />

Kaffeemaschine. Wie von Truma<br />

beabsichtigt schaltete die Vega<br />

automatisch ein, als die Batteriespannung<br />

unter 12,2 Volt gefallen<br />

war (siehe Diagramm auf<br />

der linken Seite, oben rechts).<br />

2 Als Nächstes werden die Mess- und Ladekabel<br />

zwischen Vega und Batterie verlegt.<br />

Außerdem das Bedienteilkabel zum Display.<br />

5 Die Vega wird eingesetzt und der Einfüllbehälter<br />

für destilliertes Wasser installiert.<br />

Er muss mindestens gleiches Niveau haben.<br />

8 Von außen, hier: unterm Fahrzeug, wird auf<br />

das Abluftrohr ein Kamin gesch raubt. Die Abluft<br />

kann auch seitlich hinausgeführt werden.<br />

Die rein spannungsabhängige<br />

Schaltung ist nicht ganz<br />

unproblematisch. Bei modernen<br />

Blei-Säure-Akkus sagt die<br />

Spannung mitunter nur wenig<br />

über den Ladezustand aus. So<br />

beobachtete promobil, dass die<br />

Kapazität der Akkus bereits auf<br />

rund 60 Prozent gesunken war,<br />

ehe die Brennstoffzelle reagierte.<br />

Ratsam ist es daher, die Vega<br />

in ein vorhandenes Energiemanagementsystem<br />

zu integrieren,<br />

das neben der Spannung auch<br />

die Kapazität bilanziert.<br />

Über das Display kann man<br />

das System auch manuell starten,<br />

sofern die Batteriespannung<br />

unter 12,8 Volt liegt. Außerdem<br />

schaltet die Vega bei Motorstart,<br />

wenn die Lichtmaschine die Akkus<br />

lädt, selbsttätig in Standby.<br />

Der Betrieb des Brennstoffzellensystems<br />

teilt sich in vier<br />

Phasen auf (siehe Diagramm<br />

auf der linken Seite, oben<br />

links). In der Startphase wird<br />

das System mit Hilfe eines<br />

Startbrenners auf Temperatur<br />

gebracht. Für die Prozesse in<br />

3 Der Bedienmonitor findet oberhalb der Aufbautür<br />

Platz. Dafür muss mit einer Stichsäge<br />

die Holzverblendung ausgeschnitten werden.<br />

6 Der Frostwächter entleert das Wasser der<br />

Vega bei Frostgefahr. Vor Inbetriebnahme muss<br />

sie dann erst einmalig wieder befüllt werden.<br />

9 Letzter Schritt: Die Mess- und Ladeleitungen<br />

sowie der Temperaturfühler<br />

für die Batterien werden angeschlossen.<br />

Reformer und Brennstoffzelle<br />

sind Temperaturen zwischen<br />

160 und 750 Grad Celsius erforderlich,<br />

wobei das Gehäuse<br />

höchstens handwarm wird.<br />

Die Länge der Startphase ist<br />

abhängig von der Umgebungstemperatur.<br />

Im Test dauerte sie<br />

durchschnittlich etwas mehr als<br />

25 Minuten. Währenddessen<br />

zieht die Vega rund 1,7 Amperestunden<br />

Strom aus den<br />

Bordbatterien und verbraucht,<br />

hochgerechnet auf eine Stunde,<br />

ungefähr 250 Gramm Gas.<br />

»<br />

1/2013 www.promobil.de 61


[ test ] Truma Vega<br />

In der folgenden Ladephase<br />

reduziert sich der Verbrauch im<br />

Schnitt auf 97 Gramm pro Stunde.<br />

Gas wird jetzt nur noch in<br />

der Brennstoffzelle zur Stromerzeugung<br />

benötigt – der CO 2 -<br />

Ausstoß sinkt entsprechend.<br />

Nach zirka 30 Minuten erreicht<br />

die Vega den Volllastbereich.<br />

Mit welcher Stromstärke<br />

sie die Batterie lädt, hängt von<br />

deren Spannung ab. Je geringer<br />

sie ist, desto mehr Ampere<br />

liefert die Brennstoffzelle.<br />

Der Ladestrom beträgt maximal<br />

20 Ampere. Das ist relativ<br />

viel, jedoch bekam es die Vega<br />

im Test mit drei AGM-Batterien<br />

von Mastervolt mit zusammen<br />

480 Amperestunden Kapazität<br />

zu tun. Nachdem promobil die<br />

Brennstoffzelle bei einer Restkapazität<br />

von 50 Prozent manuell<br />

gestartet hat, dauerte es rund<br />

8:45 Stunden bis die Akkus zu<br />

93 Prozent geladen waren.<br />

Zahlen und Fakten<br />

Mit einer Stromzange kontrollierte<br />

promobil die ermittelten Messdaten.<br />

Max. Leistungsabgabe<br />

Gerätedaten<br />

250 W<br />

Max. Leistungsaufnahme 50 W<br />

Nennspannung 12 V<br />

Max. Ladekapazität 6000 Wh/Tag (500 Ah/Tag)<br />

Max. Ladestrom 20 A<br />

Energieträger Flüssiggas<br />

Max. Gasverbrauch Startphase 330 g/h<br />

Max. Gasverbrauch Ladephase 100 g/h<br />

Max. Dauer Startphase 20–25 min1) Max. Dauer Abkühlphase 40 min<br />

Geräusche 33–38 dB(A) 2)<br />

Abmessungen 717 x 462 x 290 mm<br />

Gewicht 40 kg<br />

Preis 6995 Euro3) Messwerte<br />

Durchschn. Gasverbrauch Vorlaufphase 249 g/h<br />

Durchschn. Gasverbrauch Ladephase 97 g/h<br />

Durchschn. Dauer Startphase 26:30 min4) Durchschn. Dauer Abkühlphase 15:40 min<br />

Durchschn. Stromverbrauch: – Startphase 1,74 Ah<br />

Max. Ladestrom<br />

– Abkühlphase 0,86 Ah<br />

20 A<br />

Max. erreichter Ladezustand der Batterien 93 % 5)<br />

Dauer, bis max. Ladezustand erreicht 8:46:40 h6) (206 Ah Ladeleistung)<br />

Gesamtgewicht 45 kg7) Geräusche: – Startphase 59 dB(A)<br />

– Ladephase<br />

– Abkühlphase<br />

8)<br />

54 dB(A) 8)<br />

61 dB(A) 8)<br />

Info: telefon 0 89/4 61 70, www.truma.com<br />

1) Abhängig u. a. von Umgebungstemperatur. 2) Je nach Phase, gemessen bei 7 Meter Entfernung nach<br />

DIN EN ISO 3743-1. 3) Zzgl. Einbau. 4) Bei durchschnittlich 10°C Umgebungstemperatur. 5) Testbatterien:<br />

3 x 160 Ah AGM von Mastervolt. 6) Ausgehend von einem Ladezustand der Batterien von 50 %, Zeitangabe<br />

ohne Vorlaufphase. 7) Inklusive Montagematerial. 8) Gemessen zirka 10 Zentimeter mittig über der Vega.<br />

62 www.promobil.de 1/2013<br />

Für eine Vollladung wäre<br />

nun über Stunden ein kontinuierlich<br />

abnehmender Ladestrom<br />

nötig. Die Vega reduziert in der<br />

Nachladephase den Ladestrom<br />

bis auf etwa acht Ampere. Doch<br />

weiter runter geht er nicht mehr,<br />

da die Brennstoffzelle unterhalb<br />

ineffizient arbeiten würde.<br />

Stattdessen beginnt die Abkühlphase,<br />

in der ein Gebläse<br />

Kühlluft durch das System be-<br />

Alle zehn Sekunden zeichnete der<br />

Rechner die Leistung der Vega auf.<br />

fördert. Im Schnitt dauerte die<br />

Phase auch nach rund 24-stündigem<br />

Dauerbetrieb der Vega<br />

kaum mehr als 15 Minuten. Der<br />

Stromverbrauch liegt bei durchschnittlich<br />

0,9 Amperestunden.<br />

In dieser Phase arbeitet die<br />

Vega am lautesten. Vom Innenraum<br />

aus ist sie aber nur bei<br />

konzentriertem Hinhören zu vernehmen.<br />

Die Geräusche der Heizung<br />

sind in aller Regel lauter.<br />

f A Z i t<br />

Faszination technik<br />

Geräusche wurden in stellplatzähnlicher<br />

Umgebung gemessen.<br />

Leise, umweltfreundlich und<br />

witterungsunabhängig Strom zu<br />

erzeugen, das sind die Stärken<br />

der Vega. Hinzu kommen eine<br />

hohe Systemsicherheit und geringe<br />

Verbrauchskosten. Nachteilig<br />

sind vor allem der noch<br />

hohe Anschaffungspreis und<br />

die Servicekosten. Dennoch hat<br />

sich die Zeit des Wartens auf<br />

die Vega insgesamt gelohnt.<br />

........................................Jörn Ebberg<br />

Dass die Vega in der Heckgarage unter dem Bett des Concorde Liner Plus<br />

940 M Dienst tut, bekommt man nur mit, wenn man konzentriert hinhört.<br />

Mit der Vega schlägt Truma ein neues Kapitel in der Technikgeschichte auf.<br />

Sie ist das weltweit erste Brennstoffzellensystem, das aus Flüssiggas Strom<br />

erzeugt. Dabei hält die Vega, was Truma verspricht. Im Test lieferte sie ihre<br />

Leistung zuverlässig, leise, umweltschonend und mit hoher Systemsicherheit<br />

ab. Als kleineres Manko fiel einzig die lange Vorlaufzeit auf. Die Vega ist<br />

eine Zusatzenergiequelle und vermag die Standzeiten fernab vom Landstrom<br />

zu verlängern, ganz verzichtbar macht sie ihn indes nicht, um die Batterien<br />

ab und an ganz voll zu laden. Mit Blick auf Leistung, Gewicht und<br />

Preis ist sie vor allem für Premium-Fahrzeuge interessant, auch wenn für<br />

die in dieser Klasse immer beliebteren Lithium-Akkus aktuell noch eine Anbindung<br />

fehlt. Doch die wird kommen, die Entwicklung weitergehen, vielleicht<br />

auch hin zu etwas kleineren, schwächeren, aber günstigeren Varianten.

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