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WissenHeute Nr. 06/2004 - Deutsche Telekom Training GmbH ...

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==!"§<br />

Fachzeitschrift der <strong>Telekom</strong> <strong>Training</strong> für Technik, Wirtschaft und Kommunikation<br />

Die „Unterrichtsblätter“<br />

in neuem Design.<br />

<strong>WissenHeute</strong><br />

Schnelle<br />

Erstellung von<br />

Webseiten.<br />

HTML-Crashkurs<br />

Seite 300<br />

57. Jahrgang<br />

<strong>06</strong>/<strong>2004</strong><br />

Wirtschaft<br />

Geschäftsfälle<br />

in der Buchführung<br />

Seite 315<br />

Technik<br />

Funktionsverläufe<br />

von Bauteilen – Teil 3<br />

Seite 331<br />

Wirtschaft<br />

Visuelle Geschäftsmodelle<br />

Seite 336<br />

<strong>Telekom</strong> <strong>Training</strong><br />

Bildungsoffensive<br />

Networking<br />

Seite 348<br />

Seminare<br />

Seite 350


Editorial<br />

Detlef Hechtel<br />

Chefredakteur <strong>WissenHeute</strong><br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

seit einem Monat ist die Europäische Union<br />

um zehn Länder erweitert. Hinzugekommen<br />

sind Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen,<br />

Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn<br />

und Zypern; in 2007 folgen dann Bulgarien<br />

und Rumänien. Ich bin mir sicher, dass die<br />

Multikultur Europas eine großartige gegenseitige<br />

Bereicherung ist. Für uns, die wir<br />

täglich in der Informations- und Nachrichtentechnik<br />

in unterschiedlichen Bereichen tätig<br />

sind, ist diese Feststellung nichts Neues. Erst<br />

die grenzüberschreitende Kommunikation<br />

und der Wille aller Beteiligten, Nachrichten<br />

in den verschiedenen Formen offen und vor<br />

allem diskriminierungsfrei weltweit auszutauschen<br />

führte zur Akzeptanz moderner<br />

Übertragungstechniken sowie der Möglichkeiten<br />

und Freiheiten, die damit verbunden<br />

sind. Die weite Verbreitung des Internets ist<br />

ein eindruckvolles Beispiel dafür, wie <strong>Telekom</strong>munikation<br />

heute grenzenlos für jedermann<br />

zugänglich gemacht werden kann –<br />

und wie sich die Welt dadurch verändert.<br />

Kaum ein Industrie- und Wirtschaftszweig<br />

ist aber so von internationalen Regelungen,<br />

Absprachen, Empfehlungen und Normen abhängig<br />

um zu funktionieren, wie die Informations-<br />

und Nachrichtentechnik. Viele Organisationen<br />

entwerfen, prüfen, schlagen vor und<br />

überwachen gültige Standards. Denn eine<br />

gemeinsame Sprache und Standards sind<br />

notwendig, um z. B. die Unabhängigkeit und<br />

die Vorteile des Mediums Internet voll ausschöpfen<br />

zu können und sinnvoll damit umzugehen.<br />

Der Schlüssel für das Internet beispielsweise,<br />

den alle Menschen zur Darstellung<br />

ihrer Informationen dort nutzen, ist die<br />

Hypertext Mark-up Language (HTML). Übersetzt<br />

bedeutet dies: die Sprache zur Auszeichnung<br />

von Hypertext.<br />

Sie ermöglicht es<br />

auf eine einfache<br />

Weise Dokumente für<br />

das Internet zu erstellen.<br />

Wie man HTML-<br />

Seiten schnell und einfach<br />

programmieren<br />

kann, erklärt Klaus<br />

Kosch auf Seite 300<br />

dieser Ausgabe.<br />

Eine internationale<br />

Orientierung beginnt<br />

heute schon bereits in<br />

der Ausbildung. Zusammen<br />

mit dem<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Wissen heute – ist grenzenlos.<br />

Heinz-Nixdorf-Berufskolleg entwickelte<br />

die BBi Essen ein Ausbildungsprojekt im<br />

IT-Bereich, das die beteiligten Auszubildenden<br />

(Azb) mit einem Zertifikat abschließen<br />

können. Mit dieser Zusatzqualifikation verfügen<br />

die Azb neben den dabei erworbenen<br />

überdurchschnittlichen Sprachkenntnissen<br />

(die Bildungsmaßnahme findet in englischer<br />

Sprache statt) auch über ein breites Spektrum<br />

an Fachwissen, dass ihre Chancen auf<br />

dem Arbeitsmarkt erhöhen wird. Lesen Sie<br />

dazu mehr auf Seite 348.<br />

Auch <strong>WissenHeute</strong> ist grenzenlos, denn wir<br />

in der Redaktion verfügen schon seit vielen<br />

Jahren über zahlreiche internationale Kontakte.<br />

So wird <strong>WissenHeute</strong> zurzeit regelmäßig<br />

in über 40 Länder geliefert, darüber hinaus<br />

erhalten wir Anfragen zu Artikeln, Themen<br />

oder nach unserer Jahres-CD aus allen Kontinenten.<br />

In diesem Zusammenhang wende ich mich<br />

besonders an unsere Leser in aller Welt: Vielleicht<br />

haben Sie selbst einmal Lust, als Autorin<br />

oder Autor den Lesern von <strong>WissenHeute</strong><br />

die <strong>Telekom</strong>munikation in Ihrem Heimatland<br />

oder auch Gastland vorzustellen. Scheuen<br />

Sie sich nicht, uns anzusprechen – oder uns<br />

einfach einen Artikel zuzusenden. Sie können<br />

sicher sein, auf eine große und interessierte<br />

Leserschaft zu treffen. Lassen Sie uns an<br />

Ihrem Wissen und Können teilhaben.<br />

Wissen ist grenzenlos, deshalb sollten wir<br />

das erweiterte Europa nicht nur als einen<br />

riesigen Binnenmarkt begreifen. Wir sollten<br />

vielmehr neugierig auf die Menschen sein,<br />

ihre Kultur, ihre Ansichten, ihre Meinungen<br />

und ganz besonders auch auf ihr Wissen.<br />

Ihr


Impressum<br />

<strong>WissenHeute</strong><br />

Fachzeitschrift der <strong>Telekom</strong> <strong>Training</strong><br />

für Technik, Wirtschaft und Kommunikation<br />

57. Jahrgang<br />

Herausgeber<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Telekom</strong> AG<br />

<strong>Telekom</strong> <strong>Training</strong><br />

Hellmut Thillmann<br />

Sprecher der Leitung<br />

Redaktion<br />

Detlef Hechtel (He, (He, verantwortlich)<br />

verantwortlich)<br />

Ellen Jahnke (J) (J)<br />

Roland George (Ge) (Ge)<br />

Petra Mühlenbruch (Mü) (Mü)<br />

Patrick Schlaak (Sch, (Sch, Azb) Azb)<br />

Leser- und Abo-Service/<br />

Redaktionsanschrift<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Telekom</strong> AG<br />

<strong>Telekom</strong> <strong>Training</strong><br />

Redaktion <strong>WissenHeute</strong><br />

Oberer Landweg 27, 21033 Hamburg<br />

Telefon 040 72555-670<br />

Telefax 040 72555-679<br />

Internet www.training.telekom.de<br />

Intranet http://training.telekom.de<br />

Bezugshinweise<br />

<strong>WissenHeute</strong> erscheint monatlich<br />

im Jahres-Abonnement.<br />

Preise:<br />

Inland: 23,40 €/jährlich<br />

Ausland: 30,60 €/jährlich<br />

Einzelheft Abonnenten 2,55 €<br />

Einzelheft Nichtabonnenten 3,00 €<br />

Alle Preise inkl. MwSt. und Versand.<br />

Abonnemententgelte sind im Voraus zu entrichten.<br />

Weitere Preise auf Anfrage.<br />

Bestellungen bitte direkt an die Redaktion.<br />

Änderungen vorbehalten.<br />

Ein Abonnement verlängert sich automatisch um<br />

ein weiteres Kalenderjahr, wenn es nicht bis zum<br />

1. November zum Ablauf des Jahres bei der Redaktion<br />

gekündigt wird.<br />

Rechte<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift<br />

darf ohne vorherige schriftliche Zustimmung der<br />

Redaktion vervielfältigt oder – auch in veränderter<br />

Form – verbreitet werden. Hierunter fällt insbesondere<br />

die Aufnahme in elektronische Datenbanken, das<br />

Internet sowie die Vervielfältigung auf Datenträgern<br />

wie CD-ROM, DVD-ROM und anderen elektronischen<br />

Datenträgern.<br />

Hinweis in eigener Sache<br />

Die in <strong>WissenHeute</strong> genannten Firmen und Produkte<br />

stellen keine Werbung, Kaufempfehlung oder<br />

Bewertung dar, sondern dienen lediglich dazu,<br />

technische und/oder betriebliche Zusammenhänge<br />

zu verdeutlichen. Alle Angaben werden sorgfältig<br />

recherchiert, trotzdem kann keine Haftung für deren<br />

Richtigkeit übernommen werden.<br />

Grafik<br />

Holger Dürkop<br />

artwork MEDIENDESIGN<br />

Mail: info@artwork-hl.de<br />

Satz und Druck<br />

Dräger+Wullenwever<br />

print+media Lübeck<br />

<strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Grapengießerstraße 30<br />

23556 Lübeck<br />

ISSN 1613-4389<br />

USt.-ld. <strong>Nr</strong>.: 123475223<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.<br />

Inhalt.<br />

Editorial<br />

Wissen heute – ist grenzenlos 298<br />

Technik<br />

HTML – ein Schnellkurs zum Erstellen von Webseiten 300<br />

Eine Sprache zur Beschreibung von Dokumenten für das Web<br />

Autor: Klaus Kosch<br />

Wirtschaft<br />

Buchführung – vom Beleg zum Jahresabschluss 315<br />

Der Weg einer Rechnung in die Bilanz<br />

Autor: Dipl.-Betriebswirt Jörgen Erichsen<br />

Technik<br />

Funktionsverläufe von Bauteilen in analytischer Form – Teil 3 331<br />

Wie Kennlinien mit Hilfe der Regressions-Methode berechnet werden<br />

Autor: Dipl.-Ing. Franz-Peter Zantis<br />

Kommunikation<br />

Vergleich visueller Methoden zur Darstellung von Geschäftsmodellen 336<br />

Beispielhafte Vorschläge für Einsatzmöglichkeiten<br />

Autor: Dipl.-Betriebswirt Thomas Deelmann<br />

<strong>Telekom</strong> <strong>Training</strong><br />

Bildungsoffensive Networking – Bereich IT-Ausbildung 348<br />

Neue Lernformen in der Ausbildung<br />

Autoren: Daniel Schaschek und Matthias Lehmann<br />

Weiterbildung – Seminare ab Juni <strong>2004</strong> 350<br />

Sprachen<br />

Telecommunication Standards Update 351<br />

Nouvel acteur dans le téléphone en France 352<br />

Gut zu wissen 353<br />

Medien<br />

Fachbücher, CD-ROM und Fachpresse 355<br />

Nachrichten & Neuerungen 360<br />

Titelbildgestaltung: artwork MEDIENDESIGN<br />

Bildnachweis<br />

Das Titelbild und die Fotos für diese Ausgabe stellten uns freundlicherweise folgende Unternehmen zur Verfügung:<br />

artwork MEDIENDESIGN, Volz-ITSC Software <strong>GmbH</strong> und T-Systems.<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

299


Technik > HTML-Crashkurs<br />

HTML – ein Schnellkurs<br />

zum Erstellen von Webseiten.<br />

1 Grundlagen<br />

1.1 Was ist HTML?<br />

Die Abkürzung HTML 1 steht für HyperText<br />

Markup Language. Hypertext bedeutet, dass<br />

einzelne Textseiten miteinander verknüpft<br />

sind. Diese Verknüpfungen lassen sich durch<br />

eine Benutzeraktion aktivieren (z. B. Anzeigen<br />

einer neuen Seite). Markup Language zeichnet<br />

HTML als formatbeschreibende Sprache<br />

aus. Das heißt, die verwendeten Befehle<br />

beschreiben lediglich die Art und Weise der<br />

Darstellung des Dokuments im Browser.<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Dieser HTML-(HyperText Markup Language-)Crashkurs wendet sich an alle Wissbegierigen zum Thema Internetseiten-Erstellung und vermittelt<br />

in anschaulicher Weise die wichtigsten Grundbegriffe und Funktionen zu HTML. Praxisnahe Beispiele, Illustrationen und tabellarische<br />

Übersichten in den jeweiligen Abschnitten sorgen dafür, dass ein grundlegendes Verständnis der Zusammenhänge erreicht wird.<br />

Der Autor<br />

300<br />

Klaus Kosch (52) ist<br />

Sachbearbeiter beim<br />

Facility Management<br />

(FM) der Technischen<br />

Infrastruktur Niederlassung<br />

Mitte-Ost in<br />

Magdeburg.<br />

Der Ursprung von HTML liegt in SGML 2<br />

(Standard Generalized Markup Language).<br />

Diese Sprache wurde 1978 von der Firma<br />

IBM als einheitliche Sprache zur Darstellung<br />

von Dokumenten entwickelt. Bei HTML han-<br />

1<br />

Siehe hierzu auch das Internetglossar, Unterrichtsblätter<br />

<strong>Nr</strong>. 2/2001, S. 92.<br />

2<br />

SGML: Internationaler Standard, der 1986 von der ISO zur<br />

Beschreibung der logischen Struktur und des Inhalts eines<br />

Dokuments in ISO 8879 definiert wurde. SGML trennt inhaltliche<br />

Struktur, Layoutinformation und programmabhängige<br />

Datenformatkennwerte konsequent voneinander, wodurch<br />

SGML-Dokumente unabhängig von Formatierungsleistungen<br />

einzelner Textverarbeitungssysteme und von der verwendeten<br />

Plattform sind.


Das Thema im Überblick<br />

Dokumente innerhalb des World Wide Web (WWW) werden in der Dokument-Beschreibungssprache<br />

HTML (Hypertext Markup Language) definiert. Diese Sprache beschreibt<br />

den Aufbau eines Dokuments mit Kapiteln, Abschnitten, Überschriften, Auszeichnungen<br />

und Verweisen zu anderen Dokumenten. HTML-Dokumente enthalten nur Text und lassen<br />

sich rechner- und plattformunabhängig bearbeiten und anzeigen. Zum Erstellen dieser<br />

Dokumente wird lediglich ein Editor benötigt, der auf allen Plattformen verfügbar ist.<br />

delt es sich um eine plattformunabhängige<br />

Auszeichnungssprache, das bedeutet, ein<br />

beispielsweise unter MS Windows NT<br />

verfasstes Dokument kann auch unter UNIX 3<br />

oder MS DOS 4 weiterbearbeitet und verwendet<br />

werden. Das Ergebnis ist bei Einhaltung<br />

einiger Grundregeln eine weltweit<br />

im Internet lesbare Textdatei.<br />

Seit Anfang 1998 ist HTML 4.0 als neuer<br />

HTML-Sprachstandard vom World Wide Web<br />

Consortium (W3C), dem Standardisierungs-<br />

Gremium für HTML, verabschiedet.<br />

1.2 HTML-Editoren<br />

Um mit HTML Webseiten erstellen zu können,<br />

genügt jeder herkömmliche Text-Editor,<br />

der standardmäßig mit dem Betriebssystem<br />

ausgeliefert wird (z. B. Notepad.exe bei<br />

MS Windows 95 und MS Windows 98).<br />

Mit Standard-Editoren gestaltet sich die<br />

Erstellung von Webseiten jedoch recht mühsam.<br />

Die alltägliche Arbeit können HTML-<br />

Editoren, die wichtige Funktionen bieten,<br />

sehr erleichtern.<br />

Zahlreiche HTML-Editoren bieten eine Syntaxhervorhebung,<br />

HTML-Sprachkonstrukte werden<br />

durch Farben markiert. Dies macht den<br />

HTML-Code leichter lesbar und übersichtlicher.<br />

Das Bild 1 zeigt den HTML-Quellcode<br />

bei dem Editor Homesite. Die farbliche<br />

Hervorhebung ist hier durch den Grauton<br />

zu erkennen.<br />

Im Gegensatz zu HTML-Editoren arbeiten<br />

HTML-Autorensysteme 5 nach dem so genannten<br />

WYSIWYG-Prinzip (What you see is<br />

what you get). Der Anwender benutzt dabei<br />

eine Art Baukasten von Elementen und stellt<br />

sich eine Seite zusammen, die Umsetzung<br />

der Seite in HTML erledigen die Autorensysteme.<br />

Ein sehr weit verbreitetes, weil kostenloses,<br />

Autorensystem ist z. B. der Netscape Composer.<br />

Er ist Teil des Netscape-Communicator-Pakets,<br />

das auch den Browser Netscape<br />

Navigator enthält.<br />

Ein preislich und vom Funktionsumfang her<br />

eher im professionellen Bereich angesiedeltes<br />

Autorensystem ist FrontPage 2000 von<br />

Microsoft. Das Programm bietet zahlreiche<br />

Vorlagen für Internetseiten, die an eigene<br />

Ansprüche angepasst werden können.<br />

Bild 1: Darstellung des HTML-Quellcodes im Editor Homesite<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Darüber hinaus ist ein Assistent integriert,<br />

der die Erstellung ganzer Websites (eine<br />

Ansammlung mehrerer zusammenhängender<br />

Internetseiten) unterstützt. In der Navigationsansicht<br />

werden die Bezüge zwischen<br />

den einzelnen Seiten übersichtlich präsentiert.<br />

Das Bild 2 zeigt die Struktur der Hyperlinks<br />

zwischen den Seiten beim Programm Front-<br />

Page. Der Funktionsumfang und die Vielzahl<br />

der Fähigkeiten machen FrontPage zu einem<br />

Tool (Werkzeug), um Webseiten zu erstellen<br />

und zu verwalten, ohne viel mit HTML in<br />

Berührung zu kommen.<br />

3<br />

Siehe hierzu den Beitrag „Das Betriebssystem UNIX“, Unterrichtsblätter<br />

<strong>Nr</strong>. 5/1996, S. 256 ff.<br />

4<br />

Siehe hierzu „Das Betriebssystem MS DOS“, Unterrichtsblätter<br />

<strong>Nr</strong>. 8/1991, S. 356 ff.<br />

5<br />

Autorensysteme dienen zum Erstellen von Multimedia-Anwendungen.<br />

Ein Autorensystem arbeitet auf zwei verschiedenen<br />

Ebenen: der Autoren- und der Leserebene. Während auf<br />

der Autorenebene alle Möglichkeiten zur Gestaltung und<br />

Präsentation zur Verfügung stehen, kann in der Leserebene<br />

lediglich das erstellte Programm aufgerufen und genutzt werden.<br />

Die ersten Autorensysteme mussten noch programmiert<br />

werden. Inzwischen haben sich objektorientierte Systeme,<br />

die sich intuitiv mit der Maus bedienen lassen, durchgesetzt.<br />

Die Basis eines Autorensystems ist eine Datenbank, in der<br />

die unterschiedlichen Objekte und Daten verwaltet werden.<br />

301


Technik > HTML-Crashkurs<br />

Bild 2: Struktur der Hyperlinks beim Programm FrontPage<br />

Je mehr man aber eine genaue Kenntnis des<br />

Programmcodes besitzt, desto gezielter kann<br />

Bild 3: Homepage „Frauen ans Netz“ im Internet Explorer<br />

302<br />

man das umsetzen, was den eigenen Vorstellungen<br />

entspricht. Ohne Kenntnisse in<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

HTML und den weiterführenden Techniken<br />

wie CSS 6 und JavaScript 7 ist man allzu sehr<br />

an schablonenhaft erstellte Seiten gebunden.<br />

1.3 Browser<br />

Ein Browser übersetzt HTML-Dokumente und<br />

zeigt diese an. Ohne Browser ist ein Surfen<br />

im Internet folglich nicht möglich. Die wohl<br />

bekanntesten Browser sind der Microsoft<br />

Internet Explorer und der Netscape Navigator.<br />

Beide Browser sind kostenlos im Internet<br />

oder oft auch auf Beilage-CD-ROMs zu Computerzeitschriften<br />

zu haben. Mit welchem<br />

Programm man besser arbeiten kann, lässt<br />

sich nur durch individuelles Ausprobieren<br />

herausfinden.<br />

In Bild 3 zeigt der Internet Explorer die<br />

Homepage der „Frauen ans Netz“ an.<br />

2 Basis<br />

2.1 Grundgerüst einer HTML-Datei<br />

Jedes HTML-Dokument hat eine feste Grundstruktur.<br />

Es besteht aus vier ineinander verschachtelten<br />

Containern: , ,<br />

und . Soll die Datei im Browser<br />

angezeigt werden, muss sie mit der Datei-<br />

Endung .htm (auch .html ist möglich) abgespeichert<br />

werden. In Tabelle 1 sind die<br />

Erklärungen aufgeführt.<br />

Die Datei muss folgenden Aufbau haben:<br />

<br />

<br />

Unsere erste HTML-Datei<br />

<br />

<br />

6<br />

CSS: Abk. für Cascading Style Sheets. Empfehlung des<br />

Konsortiums W3C zur Beschreibung der Layouteigenschaften<br />

von HTML-Dokumenten. CSS bilden eine Vorlage zur<br />

Umwandlung der logischen Auszeichnungen in die physikalischen<br />

Auszeichnungen einer HTML-Seite. Mit Hilfe der CSS<br />

ist es möglich, die gestalterischen Eigenschaften von HTML-<br />

Tags zu definieren und gegebenenfalls auch fortzuschreiben.<br />

7<br />

Ursprünglich mit LiveScript bezeichnete, von Brendan Eich<br />

bei Netscape entwickelte und im Dezember 1995 vorgestellte<br />

Java-basierte, objektorientierte Skriptsprache für den Einsatz<br />

in der Internetkommunikation, genauer gesagt zur Ausführung<br />

bestimmter Aktionen innerhalb des Webbrowsers.


Beinhaltet den eigentlichen (sichtbaren) Teil<br />

des Dokuments<br />

<br />

<br />

Wie die erste HTML-Datei im Browserfenster<br />

angezeigt wird, zeigt die folgende Darstellung:<br />

Beinhaltet den eigentlichen (sichtbaren)<br />

Teil des Dokuments<br />

2.2 Tag-Struktur<br />

Die Textelemente werden bei HTML mit Hilfe<br />

der so genannten „Tags“ ausgezeichnet.<br />

Die meisten HTML-Tags haben folgenden<br />

Aufbau:<br />

Text, auf den sich die Formatierung<br />

bezieht <br />

Ein Tag wird stets in spitze Klammern gesetzt.<br />

Es gibt ein einleitendes Tag und ein<br />

Abschluss-Tag. Das Abschluss-Tag wird<br />

durch einen voranstehenden Schrägstrich/<br />

gekennzeichnet. Hierzu ein Beispiel:<br />

<br />

<br />

Tag-Beispiel-Datei<br />

<br />

<br />

Frauen ans Netz<br />

<br />

<br />

Wie in Bild 4 gezeigt, wird das, mit Hilfe des<br />

Tag … definierte HTML-Element –<br />

eine Überschrift zweiter Ordnung (hier:<br />

Frauen ans Netz) – durch den Browser vergrößert<br />

und fett dargestellt.<br />

Es gibt nur einige wenige Tags, die keinen<br />

Abschluss-Tag benötigen, zum Beispiel das<br />

Tag -Tag, mit dessen Hilfe ein Zeilenumbruch<br />

erzeugt werden kann.<br />

2.3 Attribute<br />

Mit Attributen gibt es die Möglichkeit, innerhalb<br />

eines HTML-Befehls zusätzliche Forma-<br />

tierungsangaben zu machen. Zur Veranschaulichung<br />

ist hier das Beispiel aus dem<br />

Abschnitt 2.2 Tag-Struktur angeführt:<br />

<br />

<br />

Tag-Beispiel-Datei<br />

<br />

<br />

Frauen ans Netz<br />

<br />

<br />

Wie dargestellt, wird es im Browserfenster<br />

angezeigt:<br />

Frauen ans Netz<br />

Um die Überschrift im Anzeigefenster des<br />

Browsers zentriert auszurichten, wird hier<br />

das Attribut align="center" verwendet. Es<br />

wird hinter den öffnenden Tag-Befehl vor die<br />

schließende spitze Klammer gesetzt.<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Tabelle 1 Bedeutung der Container<br />

Tag Erläuterung<br />

… Umschließt das gesamte Dokument<br />

… Hier stehen die Informationen zum Dokument; diese<br />

Befehle haben keinen Einfluss auf die Formatierung oder<br />

das Aussehen des Dokuments<br />

… Titel der Web-Seite<br />

… Beinhaltet den eigentlichen (sichtbaren) Teil des Dokuments<br />

<br />

<br />

Tag-Beispiel-Datei<br />

<br />

<br />

Frauen ans Netz<br />

<br />

<br />

Wie angeführt, bewirkt das eingefügte Attribut<br />

diese Veränderung:<br />

Frauen ans Netz<br />

Welche Attribute bei welchem Tag eingesetzt<br />

werden können, wird in den folgenden Abschnitten<br />

näher erläutert.<br />

2.4 Verweise – Hyperlinks<br />

Der Einsatz von Verweisen (engl. Link) ermöglicht<br />

durch einfaches Anklicken einer<br />

Grafik oder einer Textpassage in einem<br />

Bild 4: Überschrift wird durch den Browser vergrößert und fett dargestellt<br />

303


Technik > HTML-Crashkurs<br />

HTML-Dokument ein anderes Dokument zu<br />

öffnen oder zu einem Textabschnitt innerhalb<br />

eines Dokuments zu springen. Zur Kenntlichmachung<br />

wird der entsprechende Textabschnitt<br />

in der Regel blau hervorgehoben und<br />

unterstrichen dargestellt. Beim Überfahren<br />

des Verweises verändert sich der Mauszeiger.<br />

Verweise innerhalb einer Datei<br />

(Interner Link)<br />

Um wie im obigen Beispiel innerhalb einer<br />

HTML-Seite von einer Stelle zu einer anderen<br />

Stelle springen zu können, muss ein interner<br />

Link gesetzt werden. Dazu wird das Sprungziel<br />

als auch die Stelle, von der aus gesprungen<br />

wird, definiert. Alle Verknüpfungen werden<br />

über das Anchor (engl. Anker)-Tag <br />

gelöst.<br />

Zuerst wird das Sprungziel definiert. Dazu<br />

wird ein Verweisanker benötigt; in diesem<br />

Fall ist das der Anfang der Bildüberschrift.<br />

Definition von Sprungziel<br />

<br />

Verweistext <br />

Unser Beispiel<br />

<br />

Und Sie laufen <br />

Nachdem das erledigt ist, ist der zweite Teil<br />

der Aufgabe, die Sprungquelle zu definieren.<br />

Hinter dem Begriff href= wird mit einer einleitenden<br />

Raute # der Name des Sprungziels<br />

angegeben. Zwischen den beiden Tags<br />

… wird anschließend der Verweistext<br />

eingefügt. Dieser wird dann standardmäßig<br />

farbig und unterstrichen angezeigt.<br />

Definition von Sprungquelle<br />

<br />

Verweistext <br />

Unser Beispiel<br />

<br />

Probieren Sie es !<br />

Link zu anderen Webseiten<br />

Hierbei muss unterschieden werden, ob sich<br />

die Seite im gleichen (lokalen) Verzeichnis<br />

304<br />

oder in einem anderen Verzeichnis befindet.<br />

Wenn sich die Seite, in unserem Beispiel<br />

eine Farbtabelle, im gleichen Verzeichnis<br />

befindet, kann die Sprungquelle folgendermaßen<br />

definiert werden:<br />

Definition von Sprungquelle<br />

Verweistext


muss bei Sprungziel und Sprungquelle exakt<br />

übereinstimmen.<br />

2.5 Eingabe von Sonderzeichen<br />

Die meisten Browser kommen ganz gut mit<br />

der Darstellung von Sonderzeichen zurecht.<br />

Da aber einige ältere Browser Sonderzeichen<br />

und Umlaute nicht richtig interpretieren können,<br />

werden bestimmte HTML-Zeichenfolgen<br />

verwendet, um eine einheitliche Darstellung<br />

dieser Zeichen zu gewährleisten.<br />

Als Beispiel seien hier die Umlaute Ä, Ö und<br />

Ü angeführt. Ein weiteres Beispiel sind die<br />

spitzen Klammern (). Da diese Zeichen<br />

Bestandteil der HTML-Syntax 8 sind, helfen<br />

hier HTML-Zeichenfolgen diese Zeichen<br />

darzustellen.<br />

Sonderzeichen benötigen eine bestimmte<br />

Form der Darstellung. Begonnen wird mit<br />

dem kaufmännischen Und (&), dann folgt der<br />

Name des darzustellenden Zeichens und<br />

den Abschluss bildet das Semikolon.<br />

Die Tabelle 2 führt einige der häufig verwendeten<br />

Sonderzeichen auf. Das Beispiel für<br />

die Darstellung des Zeichens ü in dem Wort<br />

Glühwein sieht wie folgt aus:<br />

Gl&uuml;hwein<br />

Die meisten HTML-Editoren haben eine<br />

Suchen/Ersetzen-Funktion. Der Text kann<br />

Tabelle 2<br />

Sonderzeichen in HTML<br />

Sonderzeichen HTML-Zeichenfolge<br />

Ä &Auml;<br />

ä &auml;<br />

Ö &Ouml;<br />

ö &ouml;<br />

Ü &Uuml;<br />

ü &uuml;<br />

ß &szlig;<br />

Leerzeichen &nbsp;<br />

& &amp;<br />

< &lt;<br />

> &gt;<br />

" &quot;<br />

Bild 5: Titel einer HTML-Datei<br />

somit (ganz normal) mit Sonderzeichen<br />

geschrieben werden und dann kann der<br />

HTML-Editor die Sonderzeichen durch die<br />

HTML-Zeichenfolge ersetzen.<br />

3 Struktur<br />

3.1 Titel festlegen<br />

Jedes HTML-Dokument muss einen Titel<br />

haben. Dieser Titel sollte aussagekräftig<br />

sein, weil er meistens in der Titelleiste des<br />

Browserfensters angezeigt wird. Viele Suchmaschinen<br />

verwenden den Titel, um die<br />

HTML-Seite thematisch einzuordnen. Browser<br />

übernehmen den Titel als Wiedererkennungswert<br />

beim Setzen von Lesezeichen.<br />

Der Titel einer HTML-Datei wird innerhalb<br />

des Seitenkopfes zwischen das …<br />

-Tag gesetzt.<br />

<br />

<br />

Frauen ans Netz-Homepage<br />

<br />

<br />

Das Bild 5 zeigt hierzu das Beispiel.<br />

Es ist nur ein Titel je Seite möglich. Zu verwenden<br />

sind prägnante Titel. Zu vermeiden<br />

sind zu lange Titel, weil anderenfalls die<br />

Gefahr besteht, dass er in der Titelzeile des<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Browserfensters nicht vollständig angezeigt<br />

werden kann.<br />

3.2 Farben und Hintergründe<br />

Für die Gestaltung der HTML-Dokumente<br />

stehen insgesamt 16,7 Millionen Farben zur<br />

Verfügung. Bei deren Einsatz sollten aber<br />

einige Grundregeln beachtet werden:<br />

■ Zu vermeiden sind zu viele Farben.<br />

■ Die Farben für die einzelnen Elemente<br />

sind aufeinander abzustimmen.<br />

■ Hinter- und Vordergrund sollten sich deut-<br />

lich voneinander abheben.<br />

■ Zu beachten sind bei Hinter- und Vordergrund,<br />

dass dunkler Text auf hellem<br />

Grund besser zu lesen ist, als heller Text<br />

auf dunklem Grund.<br />

Heller Text auf dunklem Grund<br />

Dunkler Text auf hellem Grund<br />

In der HTML-Spezifikation 9 sind mehrere<br />

Wege zur Angabe einer bestimmten Farbe<br />

möglich, nicht alle Browser können diese<br />

aber richtig interpretieren. Deshalb sollte die<br />

8<br />

Syntax: Zusammenordnung, Wortfügung oder Satzgefüge.<br />

In einer Sprache die übliche Verbindung von Wörtern zu<br />

Wortgruppen und Sätzen; korrekte Verknüpfung sprachlicher<br />

Einheiten im Satz.<br />

9<br />

Spezifikation: HTML hat keinen einheitlichen Standard. Es<br />

gibt z. B. die Spezifikationen HTML 2.0, HTML 3.2, HTML 4.0.<br />

305


Technik > HTML-Crashkurs<br />

Tabelle 3 Farbcodes in HTML<br />

Rot- Grün- Blauanteil<br />

anteil anteil<br />

Hexadezimaler<br />

Wert<br />

FF 00 80<br />

RGB-Farbanteile<br />

255 0 128<br />

Farbdefinition<br />

bgcolor="#FF0080"<br />

Angabe des Farbenwertes in hexadezimaler 10<br />

Form vorgenommen werden. Die Grundlage<br />

bildet das RGB-Modell. Nach diesem Farbmodell<br />

werden alle Farben aus nur drei Farben,<br />

Rot, Grün und Blau, zusammengesetzt.<br />

Jede der drei Farben kann einen Wert zwischen<br />

0 und 255 (entspricht der hexadezimalen<br />

Zahl FF) besitzen, also von 0 = nicht<br />

vorhanden bis 255 (FF) = höchster Farbanteil<br />

(Tabelle 3).<br />

3<strong>06</strong><br />

Die Farbcodes für die 16 Grundfarben und<br />

ihre hexadezimalen Werte sind in Tabelle 4<br />

aufgeführt. Diese Codes können auch mit<br />

ihrem englischen Namen eingegeben werden,<br />

weil sie auch von älteren Browsern richtig<br />

interpretiert werden. Es existiert ebenfalls<br />

eine Farbpalette mit den Standard-Farbcodes<br />

von 216 Farben (hier nicht angeführt).<br />

Benutzern von MS Windows erleichtert der<br />

in das Betriebssystem integrierte Taschenrechner<br />

(Calc.exe) in der wissenschaftlichen<br />

Ansicht das Umrechnen von dezimalen in<br />

hexadezimale Werte.<br />

Zur Bestimmung der Hintergrundfarbe einer<br />

HTML-Datei wird innerhalb des …<br />

-Tags das Attribut bgcolor gesetzt.<br />

Tabelle 4 Farbtabelle 16 Farben<br />

Farbname Hexadezimalcode Farbname Hexadezimalcode<br />

black #000000 silver #C0C0C0<br />

maroon #800000 red #FF0000<br />

green #008000 lime #00FF00<br />

olive #808000 yellow #FFFF00<br />

navy #000080 blue #0000FF<br />

purple #800080 fuchsia #FF00FF<br />

teak #008080 aqua #00FFFF<br />

gray #808080 white #FFFFFF<br />

Bild 6: Darstellung der Beispiel-Datei im Browser<br />

10 hexadezimal: auch Sedezimalsystem; Stellenwertsystem zur<br />

Darstellung von Zahlen zur Basis 16.<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Die Farbe wird als hexadezimaler Wert mit<br />

einleitendem # eingegeben.<br />

<br />

<br />

Farbenspiele <br />

<br />

<br />

Grün<br />

wirkt beruhigend !<br />

<br />

<br />

Das Bild 6 zeigt, wie im Browser die Beispiel-<br />

Datei aussieht. (Im Abschnitt 4.2.3 Schriftfarben<br />

wird erläutert, wie normaler Text „eingefärbt“<br />

werden kann.)<br />

Farbpalette<br />

Die Farbpalette mit den Standard-Farbcodes<br />

(216 Farben) gilt für die Attribute color,<br />

bgcolor, text, link, alink und vlink.<br />

3.3 Überschriften<br />

Mit Überschriften können Texte übersichtlich<br />

gestaltet werden und eine ansehnliche Struktur<br />

gegeben werden. Mit den Tags bis<br />

bietet HTML sechs unterschiedliche<br />

Formate für Überschriften an. Das Tag <br />

stellt hierbei die oberste Stufe dar. Standardmäßig<br />

sind Überschriften linksbündig ausgerichtet.<br />

Mit dem Attribut align kann die Überschrift<br />

in der Zeile ausgerichtet werden.<br />

Tag/Attribute Beschreibung<br />

bis Definiert die Größe<br />

einer Überschrift<br />

align="(left | Richtet die Überschrift<br />

center | right |<br />

justify)"<br />

in der Zeile aus<br />

Folgende Darstellung zeigt ein Beispiel hierzu:<br />


Bild 7a: Zeilenumbruch des HTML-Textes bei Querformat<br />

Bild 7b: Zeilenumbruch des HTML-Textes bei Hochformat<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Im Gegensatz zu Textprogrammen, wie etwa<br />

MS Word (z. B. Inhaltsverzeichnisse), haben<br />

die einzelnen Ebenen in HTML keine besondere<br />

Bedeutung. Die Darstellung der Überschriften<br />

unterliegt dem Anzeigeprogramm<br />

(Browser).<br />

Die Bilder 7a und 7b zeigen die unterschiedlichen<br />

Zeilenumbrüche des HTML-Textes, die<br />

entstehen, wenn das Browserfenster in der<br />

Größe verändert wird. Beim Beispiel der MS-<br />

Word-Datei wird folgender Text angezeigt:<br />

„Frauen ans Netz“ – eine Chance zur<br />

Gewinnung von Kundinnen für ISDN/<br />

T-Online/Internet?<br />

Im Herbst 1998 wurde auf Anregung der<br />

Gleichstellungsbeauftragten der <strong>Telekom</strong><br />

die Initiative „Frauen ans Netz“ ins Leben<br />

gerufen und in den Städten Leipzig, Bielefeld,<br />

München und Düsseldorf pilotiert. Im<br />

Herbst 1999 wird die <strong>Telekom</strong>-Offensive<br />

die Vermarktung von ISDN/T-Online für die<br />

Zielgruppe Kundinnen in ca. 100 Städten<br />

fortgesetzt. Am 22. 7. 1999 wurde dieses<br />

Projekt mit einer Kick-Off-Veranstaltung in<br />

der Zentrale eingeleitet.<br />

307


Technik > HTML-Crashkurs<br />

Dieser Text dient nur als Beispiel für die<br />

unterschiedliche Darstellung in einem<br />

HTML-Browser und im Programm WinWord.<br />

Beachten Sie die unterschiedlichen Seitenumbrüche,<br />

die entstehen, wenn Sie das<br />

Anzeigefenster in der Größe verändern.<br />

Der Einsatz einer Überschrift erzeugt automatisch<br />

einen Absatz zwischen Überschriftstext<br />

und Folgetext. Es ist nicht erforderlich,<br />

hinter der Überschrift einen Absatz mittels<br />

zu erzeugen.<br />

Es sind keine Überschriften-Tags zu verwenden,<br />

um Passagen innerhalb des Fließtextes<br />

hervorzuheben. Da einige Suchmaschinen<br />

anhand der Überschriften-Tags Stichwortlisten<br />

für Webseiten erzeugen, können dadurch<br />

unerwünschte Ergebnisse hervorgerufen<br />

werden.<br />

3.4 Absätze<br />

Absätze dienen der Gliederung des Fließtextes<br />

unter Überschriften. Dazu sieht HTML<br />

das -Tag (Paragraph) vor. In der ersten<br />

HTML-Version wurde ein Paragraph-Tag nur<br />

am Ende eines Absatzes gesetzt, es gab<br />

noch kein -Tag.<br />

Seit Version 2.0 besteht die Möglichkeit, den<br />

Anfang eines Absatzes mit zu beginnen<br />

und das Ende mit zu markieren.<br />

Obwohl das abschließende -Tag nach<br />

wie vor optional ist, sollte immer die zweite<br />

Form der Notation 11 eingesetzt werden. Bei<br />

der Ausrichtung von Absätzen muss mit<br />

… gearbeitet werden.<br />

Das folgende Beispiel verdeutlicht die Handhabung<br />

beider Notationen (Aufzeichnung,<br />

System von Zeichen oder Symbolen). Zu beachten<br />

ist hierbei, dass sich im Ergebnis die<br />

Notationen nicht voneinander unterscheiden.<br />

Erste Notation<br />

Ziel der Veranstaltung war es, in jeder OrgE<br />

ein E-Quality-Team einzurichten.Diese<br />

sollen unter anderem dazu beitragen, die<br />

Frauenförderung sowohl in den Basisstruk-<br />

308<br />

turen als auch bei den personalstrategischen<br />

und organisatorischen TQM-Zielen einzubinden.<br />

<br />

Zweite Notation <br />

Ziel der Veranstaltung war es, in jeder<br />

OrgE ein E-Quality-Team einzurichten.<br />

Diese sollen unter anderem dazu beitragen,<br />

die Frauenförderung sowohl in den<br />

Basisstrukturen als auch bei den personalstrategischen<br />

und organisatorischen TQM-<br />

Zielen einzubinden.<br />

Erste Notation<br />

Ziel der Veranstaltung war es, in jeder<br />

OrgE ein E-Quality-Team einzurichten.<br />

Diese sollen unter anderem dazu beitragen,<br />

die Frauenförderung sowohl in den<br />

Basisstrukturen als auch bei den personalstrategischen<br />

und organisatorischen<br />

TQM-Zielen einzubinden.<br />

Zweite Notation<br />

Ziel der Veranstaltung war es, in jeder<br />

OrgE ein E-Quality-Team einzurichten.<br />

Diese sollen unter anderem dazu beitragen,<br />

die Frauenförderung sowohl in den<br />

Basisstrukturen als auch bei den personalstrategischen<br />

und organisatorischen<br />

TQM-Zielen einzubinden.<br />

(Weitere Hinweise hierzu sind im Abschnitt<br />

4.1 zu finden.)<br />

3.5 Bereiche festlegen<br />

Um verschiedene Elemente, z. B. Textabschnitte,<br />

Grafiken, Listen, Tabellen, gemeinsam<br />

auf einer HTML-Seite auszurichten, bietet<br />

sich die Verwendung des Tags …<br />

an. Dieser Tag fasst alle Elemente zu<br />

einem gemeinsamen Bereich zusammen.<br />

Mit dem Attribut align können nun alle in die-<br />

Tag/Attribute Beschreibung<br />

Legt den gemeinsamen<br />

Bereich fest<br />

align="(left | Parameter für die Auscenter<br />

| right | richtung des gemeinjustify)"<br />

samen Bereichs<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

sem Bereich enthaltenen Elemente gemeinsam<br />

ausgerichtet werden.<br />

Durch die Eingabe von<br />

Hier folgt der gemeinsame<br />

Bereich<br />

kann ein vollständiger Bereich rechtsbündig<br />

dargestellt werden. Das Attribut align="right"<br />

braucht nicht bei jedem Element extra angegeben<br />

zu werden.<br />

3.6 Zeilenumbrüche kontrollieren<br />

Ein Fließtext wird abhängig von der Fenstergröße<br />

des anzeigenden Browsers automatisch<br />

umbrochen. Ein Zeilenumbruch<br />

wird – unabhängig davon, an welcher Stelle<br />

er in dem Quelltext eingefügt worden ist –<br />

vom Browser nicht angezeigt.<br />

Um Zeilenumbrüche zu erzwingen, wird der<br />

-Tag verwendet.<br />

Was brauchen Sie für T-Online ?<br />

Einen Computer,<br />

einen ISDN-Anschluss,<br />

eine ISDN-Steckkarte für den Computer<br />

und<br />

die Treibersoftware (T-Online CD-ROM).<br />

Wie in folgender Darstellung wird das Beispiel<br />

vom Browser angezeigt:<br />

Was brauchen Sie für T-Online?<br />

Einen Computer,<br />

einen ISDN-Anschluss,<br />

eine ISDN-Steckkarte für den Computer<br />

und<br />

die Treibersoftware (T-Online CD-ROM).<br />

Tags Beschreibung<br />

Das -Tag Fügt einen Zeilenbesitzt<br />

kein ab- umbruch ein<br />

schließendes Tag<br />

Verhindert einen<br />

Zeilenumbruch<br />

Fügt einen Absatz ein<br />

11<br />

Notation: allgemein ein System von Zeichen oder Symbolen<br />

einer Metasprache.


Einige nützliche Tipps<br />

Bei Firmennamen oder Zahlen (z. B. 100 000),<br />

die zur besseren Lesbarkeit Leerzeichen enthalten,<br />

sieht es nicht schön aus, wenn diese<br />

in der Mitte umbrochen werden. Für diese<br />

Fälle wird das Leerzeichen durch folgende<br />

Zeichenkette ersetzt: &nbsp;. Diese Zeichenkette<br />

steht für „no break space“ und verhindert<br />

einen Umbruch.<br />

Um einen Textabschnitt zu definieren, der<br />

auf keinen Fall umbrochen werden soll, ist<br />

der Text zwischen die Tags …<br />

zu setzen.<br />

Sind dagegen sehr lange Worte zu umbrechen,<br />

obwohl sie keine Leerzeichen an<br />

bestimmten Stellen (z. B. Bindestrichen)<br />

haben, so sind diese Stellen mit dem Tag<br />

(word break) zu markieren. Beispiel:<br />

Onlinebanking- Programm.<br />

3.7 Kommentare<br />

Damit der Überblick über den Code der<br />

HTML-Datei nicht verloren wird, empfiehlt es<br />

sich, bestimmte Passagen zu dokumentieren.<br />

Für diese Kommentare wird das Tag


Technik > HTML-Crashkurs<br />

Bild 8: Darstellungsarten von Trennlinien durch verschiedene Attribute<br />

4.1.1 Logische Formatierung<br />

Bei der logischen Formatierung erhält der<br />

Text durch bestimmte Tags eine logische<br />

Struktur. Das genaue Erscheinungsbild wird<br />

aber erst durch den Browser dargestellt.<br />

Dieses Erscheinungsbild ist davon abhängig,<br />

wie gut der Browser die vorgegebene logische<br />

Struktur interpretieren kann. Der Browser<br />

310<br />

entscheidet somit, ob der Text fett oder kursiv<br />

dargestellt wird. Zur Erzielung eines bestimmten<br />

Ergebnisses sollte der physischen<br />

Formatierung der Vorrang gegeben werden.<br />

Zum Einsatz kommt die logische Formatierung<br />

beispielsweise bei Systemen, die mit<br />

Audio-Ausgabe arbeiten (HTML-Text wird in<br />

Sprache umgesetzt).<br />

4.1.2 Physische Formatierung<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Bei der physischen Formatierung wird der<br />

Browser gezwungen, den Text auf dem Bildschirm<br />

wie gewünscht darzustellen. Die<br />

Tabelle 5 zeigt eine Auswahl logischer und<br />

physischer Tags.<br />

4.2 Seiten-Layout<br />

Wenn mit dem Editor der Text einfach Satz<br />

für Satz in die HTML-Datei eingegeben wird,<br />

so wird der Zeilenumbruch immer am rechten<br />

Rand des Browserfensters durchgeführt<br />

– unabhängig davon, wie groß dieses ist. Um<br />

das Aussehen einer Seite (das Layout) ansprechend<br />

und übersichtlich zu gestalten,<br />

ist eine bestimmte Formatierung notwendig.<br />

Dafür stellt HTML eine ganze Reihe von<br />

Befehlen zur Verfügung.<br />

4.2.1 Schriftart<br />

Begonnen wird mit der Schriftart. Innerhalb<br />

des Tags … können zusätzliche<br />

Attribute eingegeben werden, die das Aussehen<br />

der Schriftart, deren Größe und Farbe<br />

festlegen. Die Einstellung der Schriftart geschieht<br />

über das Tag .<br />

Mehrere Schriftangaben werden (wie<br />

im Beispiel) durch Kommata getrennt angegeben.<br />

Die Darstellung ist wiederum von den<br />

installierten Schriften auf dem anzeigenden<br />

Computer abhängig. Der Browser vergleicht<br />

die angegebenen Schriften mit den gefundenen<br />

und entscheidet sich für die erste Übereinstimmung.<br />

Es kann nicht davon ausgegangen<br />

werden, dass der Betrachter der Seiten<br />

auch die gleichen Schriften verwendet, die<br />

installiert worden sind.<br />

Für Überschriften oder Textpassagen mit<br />

Schmuckschrift sollte eine Grafik eingebaut<br />

werden. Nur so kann sicher gegangen werden,<br />

dass das Ergebnis der Bemühungen<br />

auch erhalten bleibt (Bild 9).<br />

Bild 9: Überschriften oder Textpassagen<br />

mit Schmuckschrift


Tabelle 5 Funktionen der Tags<br />

logische Tags Beschreibung<br />

… Erzeugt eine leichte Hervorhebung; wird von den Browsern<br />

aber meist kursiv verstanden<br />

… Erzeugt eine starke Hervorhebung; Darstellung erfolgt meist<br />

fett<br />

… Darstellung eines Zitats<br />

… Darstellung von Programmcode<br />

… Darstellung von Beispieltext<br />

physische Tags Beschreibung<br />

… fett (bold)<br />

… kursiv (italic)<br />

… unterstrichen (underline)<br />

… hochgestellt (superior)<br />

… tiefgestellt (subscript)<br />

… größer geschrieben (big)<br />

… kleiner geschrieben (small)<br />

4.2.2 Schriftgröße<br />

Über das Tag wird die Größe<br />

der Schrift eingestellt. Das Attribut (hier mit<br />

x angegeben) wird als Zahlenwert zwischen<br />

eins und sieben angegeben (Standard ist<br />

drei). Dieser Wert ist relativ zur voreingestellten<br />

Browseranzeige. Beim MS Internet Explorer<br />

kann über den Menüpunkt „Ansicht“ die<br />

Anzeige „Schriftgrad“ auf „Mittel“ gestellt<br />

werden (Bild 10).<br />

4.2.3 Schriftfarbe<br />

Die Schriftfarbe wird mit dem Tag bestimmt. Die Farbe wird als hexadezimaler<br />

Wert mit einleitendem Raute-Zeichen<br />

# angegeben.<br />

Die Attribute face, size und color können<br />

auch innerhalb des -Tags kombiniert<br />

werden.<br />

Bild 10: Einstellung der Schriftgröße in Webseiten beim MS Internet Explorer<br />

Soll die Schriftfarbe der gesamten HTML-<br />

Datei festgelegt werden, ist innerhalb des<br />

Tags das Attribut text mit dem Hexadezimalwert<br />

einzugeben.<br />

Beispiel: ergibt den<br />

Farbton magenta.<br />

4.2.4 Ausrichtung von Text<br />

Um Textteile oder Überschriften auszurichten,<br />

wird auf das Tag … zurückgegriffen.<br />

Durch das Attribut align kann der Text linksbündig<br />

= left, rechtsbündig = right, zentriert<br />

= center oder im Blocksatz = justify ausgerichtet<br />

werden.<br />

4.3 Frames<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Mit Frames (Rahmen) kann man die Anzeige<br />

eines Browsers in verschiedene Bereiche<br />

aufteilen. In jedem Bereich kann ein eigenes<br />

HTML-Dokument angezeigt werden. So können<br />

durch Frames neben dem eigentlichen<br />

Begrüßungstext einer Homepage zugleich<br />

in einem abgetrennten Bereich ein Inhaltsverzeichnis<br />

als Navigationshilfe eingeblendet<br />

werden.<br />

Frames werden immer in einem so genannten<br />

Frameset eingerichtet. Dieses Frameset ruft<br />

seinerseits die darin enthaltenen HTML-Dokumente<br />

auf.<br />

Mit dem Parameter rows lassen sich Frames<br />

senkrecht aufteilen, mit dem Parameter cols<br />

wird eine waagerechte Aufteilung erzielt. Um<br />

die Breite der jeweiligen Frames zu bestimmen,<br />

sind hinter den Parametern Werte anzugeben.<br />

Diese können in Bildpunkten (Pixel)<br />

oder auch in Prozentwerten angegeben werden.<br />

Mit dem Stern * kann dem jeweiligen<br />

Rahmen der noch verbleibende Platz zugewiesen<br />

werden.<br />

Das Browserfenster wird wie folgt aufgeteilt:<br />

Die Datei navigation.htm wird im ersten senkrechten<br />

Rahmen (links) mit einer Breite von<br />

190 Bildpunkten dargestellt, der zweite senkrechte<br />

Rahmen (rechts) erhält durch den<br />

Wert * den verbleibenden Platz. Dieser zweite<br />

311


Technik > HTML-Crashkurs<br />

Bild 11: Aufteilung des Browserfensters in drei Flächen<br />

Rahmen wird waagerecht durch einen zweiten<br />

Frameset in einen oberen Bereich mit<br />

einer Höhe von 60 Bildpunkten für die Datei<br />

oben.htm abgeteilt. Der verbleibende Platz<br />

wird der Datei inhalt.htm zugewiesen.<br />

<br />

<br />

Beispiel_frames<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der Code für den Rahmencontainer bewirkt<br />

die in Bild 11 gezeigte Darstellung im Browserfenster.<br />

(Anmerkung: Die zweifache Anführung<br />

des -Tags ist notwendig, weil es<br />

sich in diesem Beispiel um zwei verschachtelte<br />

Framesets handelt.)<br />

4.4 Listen<br />

Mit Listen kann der Text übersichtlich formatiert<br />

werden. Es gibt bei MS Word mehrere<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Möglichkeiten der Darstellung. In HTML<br />

stehen folgende Typen zur Verfügung:<br />

■ nummerierte Listen<br />

■ Aufzeichnungslisten<br />

■ Definitionslisten<br />

Für die Erstellung von Listen sind zwei Tags<br />

notwendig. Das Tag für den Rahmen der Listenstruktur<br />

und die Tags für die einzelnen<br />

Listenelemente. Mit Attributen können die<br />

Aufzählungszeichen definiert werden.<br />

4.4.1 Nummerierte Liste<br />

Tag/Attribut Bedeutung<br />

... ol steht hier für ordered list,<br />

also geordnete Liste. Die<br />

Standardnummerierung<br />

sind arabische Ziffern.<br />

Mit Hilfe des Attributs<br />

type können innerhalb<br />

des -Tags die folgendenNummerierungstypen<br />

festgelegt werden:<br />

type=A Nummerierung mit<br />

großen alphabetischen<br />

Buchstaben<br />

type=a und hier mit kleinen<br />

alphabetischen Buchstaben.<br />

type=I Mit diesem Attribut wird<br />

eine Nummerierung<br />

mit großen römischen<br />

Ziffern geliefert<br />

type=i und hier mit kleinen<br />

römischen Ziffern<br />

Mit dem Attribut start<br />

wird der Startwert für<br />

die Nummerierung festgelegt,<br />

im Beispiel beginnt<br />

die Liste mit 3.<br />

... Erstellt einen Listeneintrag<br />

4.4.2 Aufzählungsliste<br />

Bei den Aufzählungslisten wird als Strukturmerkmal<br />

ein Aufzählungszeichen (bullet) verwendet.


Tag/Attribut Bedeutung<br />

... ul = unordered list,<br />

d. h. unsortierte Liste<br />

type=circle definiert das Bullet-<br />

Zeichen offener Kreis,<br />

type=square ein Viereck<br />

type=disc oder einen ausgefüllten<br />

Kreis.<br />

... Ein einzelnes Listenelement<br />

wird mit diesem<br />

Tag eingeschlossen;<br />

li steht für listitem, also<br />

Listenelement.<br />

4.4.3 Definitionsliste<br />

Bei der Definitionsliste, das Hauptanwendungsgebiet<br />

sind Glossare (bestehen aus<br />

einem zu definierenden Ausdruck und der<br />

Definition selbst), kann zu jedem Listenelement<br />

ein Titel festgelegt werden.<br />

Tag/Attribut Definitionsliste<br />

... dl = definition list, markiert<br />

eine Definitionsliste<br />

... kennzeichnet den zu<br />

definierenden Ausdruck<br />

... kennzeichnet die Definition<br />

Wie folgend gezeigt, sehen die einzelnen<br />

Listenformen im Browser aus:<br />

Die Nummerierte Liste<br />

1. Die Standardnummerierung<br />

A. Nummerierung mit großen alphabetischen<br />

Buchstaben<br />

I. Nummerierung mit großen römischen<br />

Ziffern<br />

Die Aufzählungsliste<br />

der offene Kreis<br />

■ das Quadrat<br />

der ausgefüllte Kreis<br />

Die Definitionsliste<br />

IP-Adresse<br />

(Internet-Protocol-Adresse) Eindeutige<br />

Adresse eines Rechners. Aus vier Zahlen<br />

von 0 bis 255 setzt sich die IP-Adresse<br />

zusammen. Um die Orientierung zu erleichtern,<br />

sind den IP-Adressen Domain-<br />

Namen zugeordnet<br />

4.4.4 Listen mit Grafiken<br />

als Aufzählungszeichen<br />

Da die Darstellung der Aufzählungszeichen<br />

abhängig von Schriftart und Browser unterschiedlich<br />

ausfallen kann, können auch<br />

kleine Grafiken als Aufzählungszeichen verwendet<br />

werden. Die einzelnen Elemente wer-<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Tabelle 6 Funktionen der Tags zur Tabelle<br />

Tag/Attribut Beschreibung<br />

… Das Gerüst der Tabelle<br />

… Definiert die Zeile<br />

… Definiert die eigentliche Zelle<br />

… Definiert eine Zelle, deren Inhalt hervorgehoben (fett) und<br />

zentriert dargestellt wird; wird verwendet zur Hervorhebung<br />

der Kopfzeile einer Tabelle<br />

Zusätzliche Attribute für die Gestaltung der Tabelle<br />

bgcolor In Verbindung mit dem entsprechenden Tag steht dieses<br />

Attribut für die Einfärbung einer Tabelle oder Zelle zur<br />

Verfügung, z. B. <br />

border="…" Mit diesem Attribut wird die Dicke des Außenrahmens<br />

bestimmt<br />

bordercolor="…" Bestimmt die Farbe des Tabellenrandes<br />

bordercolorlight="…" Legt die helle Farbe bei einem zweifarbigen Tabellenrand<br />

fest. Bei dieser Tabelle ist es #FFFFFF für weiß<br />

bordercolordark="…" Legt die dunkle Farbe bei einem zweifarbigen Tabellenrand<br />

fest, im Beispiel ist der Wert #000080 für navy<br />

align="(left | center | Mit dieser Anweisung kann die horizontale Ausrichtung<br />

right)" der Tabelle oder eines Zellinhalts festgelegt werden.<br />

valign="(top | middle |<br />

bottom | baseline)"<br />

Bestimmt die vertikale Ausrichtung des Inhalts<br />

cellpadding="..." Legt den Randabstand vom Zelleninhalt (Text oder auch ein<br />

Bild) zum Zellenrand fest<br />

cellspacing="…" Bestimmt die Dicke der Gitternetzlinien<br />

colspan="3" Verbindet drei Spalten<br />

rowspan="2" Verbindet zwei Zeilen<br />

height="…" Bestimmt die Höhe einer Tabelle oder Zelle<br />

width="…" Bestimmt die Breite einer Tabelle oder Zelle<br />

Domain<br />

Die Domain fasst einen oder mehrere<br />

Server oder Gruppen von E-Mail-Adressen<br />

zusammen, die die gleiche Namensendung<br />

haben. Die so genannte Toplevel<br />

Domain für Deutschland ist „.de“, eine<br />

der vielen Subdomains ist z. B. „telekom.<br />

de“. Die Domain befindet sich jeweils im<br />

Besitz einer Institution oder einer Person.<br />

den mit Hilfe von „blinden“ (rahmenlosen)<br />

Tabellen ausgerichtet. Das Beispiel in Bild 12<br />

zeigt zur besseren Darstellung den sonst nicht<br />

sichtbaren Tabellenrahmen als gestrichelte<br />

Linie.<br />

4.5 Tabellen<br />

Mit Tabellen lassen sich nicht nur Informationen<br />

übersichtlich präsentieren, sondern auch<br />

geordnete Layouts der Webseiten erstellen.<br />

In diesem Fall wird mit „blinden Tabellen“<br />

gearbeitet. (Der Rahmen wird hierbei nicht<br />

angezeigt.) Dieser einfache aber wirkungsvolle<br />

Trick ist nicht auf den ersten Blick zu<br />

erkennen.<br />

Die Tabelle wird von den Tags und<br />

umschlossen. Mit dem Tag <br />

313


Technik > HTML-Crashkurs<br />

wird die Zeile festgelegt und mit die einzelne<br />

Zelle bestimmt. Eine einfache Tabelle<br />

mit zwei Spalten und zwei Zeilen wird wie<br />

folgt geschrieben:<br />

<br />

<br />

die 1. Zelle in der 1. Zeile …<br />

… und die 2. Zelle in der 1. Zeile<br />

<br />

<br />

Zelle 1 in Zeile 2 …<br />

… und Zelle 2 in Zeile 2<br />

<br />

<br />

Ohne weitere Formatierungen würde der<br />

Browser die kleine Tabelle wie folgt darstellen:<br />

die 1. Zelle … und die 2. Zelle<br />

in der 1. Zeile … in der 1. Zeile<br />

Zelle 1 in Zeile 2 … … und Zelle 2 in Zeile 2<br />

Für eine optimale Anpassung und Darstellung<br />

der Tabelle sind die wichtigsten Tags und<br />

Attribute in der Tabelle 6 zusammengefasst.<br />

Zur Verdeutlichung wird diese Beispieltabelle<br />

mit einigen Attributen ergänzt:<br />

314<br />

Zelle 1<br />

in Zeile 3<br />


Wirtschaft > Buchführung – vom Beleg zum Jahresabschluss<br />

Buchführung – vom Beleg<br />

zum Jahresabschluss.<br />

Begriffsdefinitionen und Aufgaben<br />

Jedes Unternehmen pflegt Beziehungen zu<br />

vielen Geschäftspartnern. Aus diesen Geschäftsbeziehungen<br />

heraus entstehen so<br />

genannte Geschäftsvorfälle 1 , wenn beispielsweise<br />

Waren, Dienstleistungen oder Maschinen<br />

gekauft und verkauft werden. Jeder<br />

Geschäftsvorfall muss nach dem Handelsgesetzbuch<br />

(HGB) durch einen oder mehrere<br />

Belege dokumentiert und nachgewiesen<br />

sowie systematisch erfasst werden, soweit er<br />

eine Veränderung des Vermögens oder der<br />

Schulden betrifft, Einnahmen oder Ausgaben<br />

verursacht oder zu einem Wertzuwachs (Ertrag)<br />

oder einer Wertminderung (Aufwand)<br />

führt. Diese Erfassung wird als Buchführung<br />

bezeichnet. Der Begriff „Buchführung“ kommt<br />

daher, weil in früheren Jahrhunderten tat-<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Die Buchführung hält alle in Zahlenwerten festgestellten wirtschaftlich bedeutenden Geschäftsvorfälle eines Unternehmens in zeitlicher<br />

Reihenfolge fest. Die Informationen hieraus nutzen sowohl Unternehmer selbst als auch Dritte für verschiedene Zwecke. Die Grundlage<br />

der Buchführung sind die einzelnen Belege jedes einzelnen Geschäftsvorfalls. In diesem Beitrag beschreibt der Autor den Weg von<br />

einem Beleg bis hin zum Jahresabschluss eines Unternehmens.<br />

Der Autor<br />

Dipl.-Betriebswirt Jörgen<br />

Erichsen besitzt langjährige<br />

und umfassende<br />

Erfahrungen im betrieblichen<br />

Rechnungswesen,<br />

der Buchführung und<br />

dem Controlling in unterschiedlichenUnternehmen.<br />

Das Thema im Überblick<br />

Fast jede Entscheidung, die in einem Unternehmen getroffen wird, hat Einfluss auf die<br />

Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung. Beide sind Bestandteile des Jahresabschlusses,<br />

den jedes Unternehmen auf Grund gesetzlicher Bestimmungen erstellen<br />

muss. Das Aufstellen des Jahresabschlusses ist Aufgabe des betrieblichen Rechnungswesens,<br />

der Buchführung. Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung setzen sich<br />

zusammen aus der Summe aller Geschäftsvorfälle des Unternehmens. Allen Geschäftsvorfällen<br />

ist gemein, dass sie für den Jahresabschluss nachgewiesen werden müssen.<br />

In der Regel geschieht das mit Hilfe von Belegen. Jede Aktivität wird anhand von Belegen<br />

auf Konten erfasst und dokumentiert. Konten machen eine systematische und strukturierte<br />

Erfassung und Dokumentation möglich.<br />

sächlich einzelne Bücher, etwa ein Auftragsbuch,<br />

Lieferantenbuch oder ein Buch mit<br />

einem Anlagenverzeichnis, geführt wurden.<br />

Heute werden die Buchungen meist elektronisch<br />

vorgenommen; nur Belege werden<br />

noch zu einem großen Teil in Papierform<br />

geführt. Der Begriff Buchhaltung bezeichnet<br />

die Abteilung oder den Verwaltungsbereich,<br />

der die Buchführung übernimmt.<br />

Die Aufgaben der Buchführung bestehen im<br />

Wesentlichen darin,<br />

■ den Vermögens- und Schuldenstand festzustellen,<br />

1<br />

In einem Glossar auf Seite 317 werden Fachbegriffe zum<br />

Thema erklärt.<br />

315


Wirtschaft > Buchführung – vom Beleg zum Jahresabschluss<br />

■ die Veränderung der Vermögens- und<br />

Schuldenwerte zu dokumentieren,<br />

■ den Erfolg des Unternehmens zu er-<br />

316<br />

mitteln,<br />

■ Beweismittel bei möglichen Rechtsstreitigkeiten<br />

zu sichern und<br />

■ den Jahresabschluss jeweils zu einem<br />

bestimmten Stichtag zu erstellen, meist<br />

zum Geschäftsjahresende.<br />

Darüber hinaus dienen die in der Buchführung<br />

erfassten Daten dazu, Zahlen für die<br />

Kalkulation und die Planung (Kostenrechnung<br />

und Controlling) zu liefern. Gleichzeitig sind<br />

die Aufzeichnungen Grundlage zur Ermittlung<br />

der Steuern.<br />

Die Pflicht zur Buchführung ist gesetzlich geregelt.<br />

Neben der Gesetzerfüllung dient die<br />

Buchführung aber auch dem Schutz des<br />

Unternehmens, z. B. zum Nachweis bei Rechtsstreitigkeiten.<br />

Mit ihrer Hilfe ist ein Geschäftsvorfall<br />

auch zu einem späteren Zeitpunkt noch<br />

detailliert nachvollziehbar, selbst wenn sich<br />

die Beteiligten nicht mehr an die Zusammenhänge<br />

und Einzelheiten erinnern. Aus diesem<br />

Grund müssen Belege über einen längeren<br />

Zeitraum, meist zwischen zwei und zehn<br />

Jahren, aufbewahrt werden. Aus einem Beleg<br />

müssen immer die Art des Vorgangs, das<br />

Datum und der Betrag hervorgehen, damit<br />

sich die Richtigkeit eines Geschäftsvorfalles<br />

im Zweifel nachweisen lässt. Beispiele für<br />

Belege sind Rechnungen, Quittungen,<br />

Steuerbescheinigungen oder Bankauszüge.<br />

Pflicht zur Buchführung<br />

Die Pflicht zur Buchführung ist gesetzlich<br />

geregelt, in Deutschland vor allem durch das<br />

HGB, die Abgabenordnung (AO) und das<br />

Steuerrecht, z. B. Einkommensteuergesetz<br />

(EStG), Körperschaftsteuergesetz (KStG)<br />

oder Umsatzsteuergesetz (UStG). Hinzu<br />

kommen zahlreiche weitere Vorschriften, die<br />

sich oft auf bestimmte Unternehmensformen<br />

beziehen, wie z. B. das Aktiengesetz (AG)<br />

oder das Gesetz für Gesellschaften mit<br />

beschränkter Haftung (<strong>GmbH</strong>-Gesetz) sowie<br />

Richtlinien, die die Anwendung der genannten<br />

Gesetze, aber auch mögliche Wahlrechte,<br />

z. B. bei Abschreibungen, regeln.<br />

Im Rahmen der Internationalisierung der<br />

Handelstätigkeiten gewinnen für deutsche<br />

Unternehmen auch internationale Vorschriften<br />

an Bedeutung, wie die International Accounting<br />

Standards (IAS), die International Financial<br />

Reporting Standards (IFRS) oder die<br />

United States Generally Accepted Accounting<br />

Principles (US-GAAP) 2 . Die IAS und IFRS<br />

gelten für Unternehmen, die an europäischen<br />

Börsen notiert sind. Die Anwendung der<br />

US-GAAP kommt für Unternehmen in Frage,<br />

die an nordamerikanischen Börsen geführt<br />

werden. Das Ziel der Anwendung der IAS,<br />

IFRS oder US-GAAP ist es, langfristig die<br />

vielen unterschiedlichen nationalen Rechnungslegungsstandards<br />

und Bilanzierungsvorschriften<br />

mit ihren vielfältigen Vorschriften<br />

und Regelungen weltweit zu harmonisieren<br />

und vergleichbar zu machen.<br />

Ordnungsmäßigkeit<br />

Nach den Vorschriften des HGB besitzt nur<br />

eine Buchführung Beweiskraft, die sich an<br />

vorgegebenen Ordnungskriterien orientiert.<br />

Demnach gilt die Buchführung als ordnungsgemäß,<br />

wenn sie so beschaffen ist, dass sie<br />

einem sachverständigen Dritten in angemessener<br />

Zeit einen Überblick über die<br />

Geschäftsvorfälle und die Lage eines Unternehmens<br />

vermitteln kann. Sachverständige<br />

Dritte sind z. B. Wirtschaftsprüfer, Steuerberater<br />

oder Betriebsprüfer des Finanzamtes.<br />

Welcher Zeitraum jeweils „angemessen“ ist,<br />

ist schwer zu beantworten und hängt auch<br />

von Faktoren wie Unternehmensgröße oder<br />

Rechtsform ab. Ein Unternehmen muss jedoch<br />

je nach Rechtsform seinen Jahresabschluss<br />

mit sämtlichen zugehörigen Arbeiten<br />

innerhalb von drei bis sechs Monaten nach<br />

dem Geschäftsjahresende erstellen. Somit<br />

sollte ein sachkundiger Dritter auch in der<br />

Lage sein, sich innerhalb weniger Tage oder<br />

Wochen ein detailliertes und vollständiges<br />

Bild über ein Unternehmen zu verschaffen.<br />

Die Buchführung muss nach dem HGB zudem<br />

allgemein anerkannten und sachgerechten<br />

Normen entsprechen, dies sind die<br />

Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />

und Bilanzierung (GoB) sowie die Grundsätze<br />

ordnungsgemäßer Inventur und die<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Grundsätze ordnungsgemäßer Bewertung.<br />

Die GoB und die anderen Grundsätze sind<br />

aus der betrieblichen Praxis, der Wissenschaft,<br />

den Empfehlungen von Wirtschaftsverbänden<br />

und der Rechtsprechung (vor<br />

allem in Streitfragen) entstanden. Viele dieser<br />

Grundsätze sind heute soweit akzeptiert,<br />

dass sie in die gesetzlichen Vorschriften des<br />

Handels- und Steuerrechts aufgenommen<br />

wurden. Einige Beispiele für die Regelungen<br />

und Gebote der GoB sind:<br />

■ Keine Buchung ohne Beleg<br />

Alle Buchungen und Geschäftsvorfälle<br />

müssen anhand der Belege jederzeit<br />

nachprüfbar sein. Die Belege müssen<br />

laufend nummeriert, chronologisch erfasst<br />

und geordnet aufbewahrt werden.<br />

■ Gebot der Stetigkeit<br />

Hiernach müssen die beim vorherigen<br />

Jahresabschluss verwendeten Bewertungsmethoden,<br />

z. B. für eine Maschine,<br />

auch beim nächsten Jahresabschluss<br />

angewendet werden.<br />

■ Gebot der Einzelbewertung<br />

Alle Vermögensgegenstände und Schulden<br />

müssen einzeln bewertet und ausgewiesen<br />

werden. Ausnahmen sind nur<br />

in sehr wenigen Fällen möglich. Hierdurch<br />

können Veränderungen und ihre<br />

Ursachen leichter nachvollzogen werden.<br />

■ Vollständigkeitsgebot<br />

Es müssen alle Vermögensgegenstände<br />

und Schulden erfasst werden.<br />

■ Verrechnungsverbot<br />

Vermögen und Schulden dürfen nicht verrechnet<br />

werden, es darf also von einem<br />

auf Kredit gekauften Fahrzeug nicht der<br />

Kredit vom Kaufpreis abgezogen werden,<br />

sondern es müssen beide Positionen,<br />

Fahrzeug und Kredit, separat ausgewiesen<br />

werden. Zudem dürfen Aufwendungen<br />

und Erträge nicht verrechnet werden.<br />

■ Bilanzierungsverbot für unsichere<br />

Vermögensgegenstände<br />

Es dürfen nur Vermögensgegenstände<br />

ausgewiesen werden, für die sich ein<br />

Marktpreis ermitteln lässt. Selbst erstellte<br />

immaterielle Vermögensgegenstände,<br />

2<br />

Siehe hierzu „Ihre Fragen“, Unterrichtsblätter <strong>Nr</strong>. 11/2003,<br />

S. 657 f.


Glossar<br />

Anhang<br />

Er erklärt wichtige Einzelpositionen in der Bilanz oder Gewinnund<br />

Verlustrechnung, z. B. zur Wahl der Methode von Abschreibungen.<br />

Anlagevermögen<br />

Vermögensgegenstände, die bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb<br />

zu dienen. Wichtige Bestandteile des Anlagevermögens<br />

sind Gebäude, Maschinen, Fuhrpark oder immaterielle<br />

Wirtschaftsgüter. Das Anlagevermögen steht auf der Aktivseite<br />

einer Bilanz.<br />

Beleg<br />

Ein Dokument, anhand dessen sich ein Geschäftsvorfall, z. B. der<br />

Kauf von Waren, nachvollziehen und beweisen lässt. Ohne Beleg<br />

erkennt das Finanzamt einen Geschäftsvorfall in der Regel nicht<br />

an oder es muss auf einem anderen Weg versucht werden, einen<br />

Geschäftsvorfall glaubhaft darzulegen und zu beweisen. Ein unumstößlicher<br />

Grundsatz der Buchführung ist daher die Forderung:<br />

Keine Buchung ohne Beleg.<br />

Bilanz<br />

Eine Zeitpunktrechnung, die zum Bilanzstichtag die Höhe des<br />

Vermögens, des Eigen- und des Fremdkapitals nachweist.<br />

Eigenkapital<br />

Finanzmittel, die die Eigentümer „ihrem“ Unternehmen zeitlich<br />

unbegrenzt zur Verfügung stellen. Gewinne, die ein Unternehmen<br />

erzielt, erhöhen das Eigenkapital und Verluste, die erwirtschaftet<br />

werden, verringern es entsprechend.<br />

Fremdbeleg<br />

Beleg, der durch einen Dritten, etwa einen Lieferanten, erstellt<br />

wird, beispielsweise eine Rechnung oder eine Quittung.<br />

Fremdkapital<br />

Schulden oder Verbindlichkeiten; Finanzmittel, die Dritte einem<br />

Unternehmen gegen Zahlung von Zinsen über einen begrenzten<br />

Zeitraum zur Verfügung stellen. Es werden kurze und langfristige<br />

Verbindlichkeiten unterschieden. Zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

gehören z. B. so genannte Lieferanten- und Dispositionskredite.<br />

Zu den langfristigen Verbindlichkeiten zählen z. B. Hypothekenschulden<br />

oder Darlehen.<br />

Geschäftsvorfall<br />

Alle Arbeiten in einem Unternehmen, die Einfluss auf Vermögen,<br />

Schulden, Einnahmen, Ausgaben oder Wertveränderungen<br />

(Ertrag, Aufwand) haben.<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Eine Zeitraumrechnung, die alle Erträge und Aufwendungen eines<br />

Geschäftsjahres ausweist und einen Überblick über die Quellen<br />

z. B. Software, dürfen also nicht oder nur in<br />

sehr engem Rahmen erfasst und ausgewiesen<br />

werden.<br />

■ Vorsichtsprinzip<br />

Nach dem Vorsichtsprinzip dürfen Gewinne<br />

erst ausgewiesen werden, wenn<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

und das Zustandekommen des Jahreserfolges (Gewinn oder Verlust)<br />

ermöglicht. Sie ist ein Unterkonto des Eigenkapitalkontos und<br />

wird auch über dieses abgeschlossen.<br />

Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />

Hierbei handelt es sich um Regeln, die von der Rechtsprechung<br />

und der handelsrechtlichen Praxis zunächst als unbestimmte<br />

Rechtsbegriffe zur Ausfüllung von Gesetzeslücken und als Hilfsmittel<br />

für die Auslegung von Zweifelsfragen der Buchführung<br />

(z. B. bei gesetzlich zulässigen Wahlrechten) und des Jahresabschlusses<br />

entwickelt wurden. Inzwischen sind eine Reihe dieser<br />

GoB in Rechtsnormen (Gesetze) des Handelsgesetzbuches<br />

festgeschrieben worden.<br />

Handelsgesetzbuch<br />

Das Gesetzbuch für Kaufleute enthält neben einigen öffentlichrechtlichen<br />

Elementen auch Privatrecht und basiert auf dem<br />

Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Hieraus ergeben sich die ergänzenden<br />

Bestimmungen zum BGB für Kaufleute.<br />

Jahresabschluss<br />

Ein Unternehmen ist verpflichtet, zum Ende eines jeden Geschäftsjahres<br />

einen Jahresabschluss aufzustellen. Dieser soll<br />

Interessierten ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Unternehmenslage liefern. Bestandteil sind für alle<br />

Unternehmen die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung.<br />

Bei Kapitalgesellschaften kommen noch ein Anhang und ein<br />

Lagebericht hinzu.<br />

Lagebericht<br />

Er soll einen Überblick über die wirtschaftliche Gesamtsituation<br />

eines Unternehmens ermöglichen. In ihm sind Sachverhalte dargestellt,<br />

die nicht aus dem restlichen Jahresabschluss zu erkennen<br />

sind, beispielsweise Vorgänge, die nach dem Schluss eines Geschäftsjahres<br />

eingetreten sind und Auswirkungen auf die künftige<br />

Entwicklung des Unternehmens haben.<br />

Umlaufvermögen<br />

Vermögensgegenstände, die nicht dazu bestimmt sind, dauernd<br />

dem Geschäftsbetrieb zu dienen. Eine eindeutige Definition des<br />

Umlaufvermögens fehlt im Handelsgesetzbuch. Allgemein werden<br />

dem Umlaufvermögen aber Vorräte, Halbfertig- und Fertigerzeugnisse,<br />

geleistete Anzahlungen, Forderungen, Wertpapiere, die nur<br />

kurze Zeit gehalten werden, sowie Schecks, Bargeld und Bankguthaben<br />

zugerechnet.<br />

Verbindlichkeitenspiegel<br />

Analog dem Anlagevermögen werden die Verbindlichkeiten<br />

(Schulden) eines Unternehmens detailliert, positionsweise und<br />

nach Laufzeiten sortiert im Verbindlichkeitenspiegel über einen<br />

Zeitraum von zwei oder drei Jahren dargestellt. So erhält der<br />

Bilanzleser einen besseren Überblick über die Entwicklung der<br />

Schulden.<br />

sie tatsächlich erzielt worden sind (Buchgewinne,<br />

also Gewinne „auf dem Papier“<br />

dürfen nicht angesetzt werden), Verluste<br />

317


Wirtschaft > Buchführung – vom Beleg zum Jahresabschluss<br />

hingegen müssen bereits ausgewiesen<br />

werden, wenn sie möglich sind. Von mehreren<br />

für die Bewertung zur Verfügung<br />

stehenden Werten muss stets der niedrigste<br />

genommen werden.<br />

■ Stichtagsprinzip<br />

Es sind zu einem gegebenen Zeitpunkt<br />

(Bilanzstichtag), meist zum kalendarischen<br />

Jahreswechsel, alle vorhandenen Vermögensgegenstände<br />

und Schulden zu<br />

erfassen und zu bewerten.<br />

■ Gebot zeitnaher Bilanzierung<br />

Die Buchführung muss zeitnah zu allen<br />

Geschäftsvorfällen und der Jahresabschluss<br />

zeitnah zum Bilanzstichtag vorgenommen<br />

werden. Zeitnah bedeutet für<br />

Geschäftsvorfälle eine Verbuchung möglichst<br />

noch am Tag des Eingangs, für die<br />

Erstellung des Jahresabschlusses sind<br />

je nach Gesellschaftsform drei bis sechs<br />

Monate vorgeschrieben.<br />

■ Gebot der Bilanzwahrheit<br />

Es muss ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechender Jahresabschluss aufgestellt<br />

werden. Der Leser einer Bilanz<br />

oder eines Geschäftsberichts muss sich<br />

darauf verlassen können, dass das dargestellte<br />

Unternehmensbild den tatsächlichen<br />

Mengen- und Wertverhältnissen<br />

entspricht.<br />

Darüber hinaus bestehen noch viele weitere<br />

Grundsätze, etwa der Periodenabgrenzung<br />

oder der Klarheit und Übersichtlichkeit,<br />

die bei der Buchführung beachtet werden<br />

müssen.<br />

318<br />

Bild 1 Bestandteile eines Jahresabschlusses<br />

Bilanz<br />

Gewinn- und<br />

Verlustrechnung<br />

Jahresabschluss<br />

Anhang Lagebericht<br />

= Pflicht für alle Unternehmen = Zwingend nur für Kapitalgesellschaften<br />

Folgen von Verstößen<br />

Verstöße eines Unternehmens gegen Gesetze<br />

zur Buchführung haben in der Regel zur Folge,<br />

dass die Umsatz- und Ertragslage von<br />

den Behörden nach deren Ermessen und Erfahrungen<br />

mit vergleichbaren Unternehmen<br />

geschätzt wird. Dabei wird regelmäßig von<br />

zu hohen Umsätzen und/oder zu geringen<br />

Kosten ausgegangen, so dass das Unternehmen<br />

einen höheren (geschätzten) Gewinn<br />

ausweisen muss, als es tatsächlich erwirtschaftet<br />

hat. Die Folgen sind höhere Abgaben<br />

und Steuern und gegebenenfalls<br />

Strafzinsen. In besonders schwerwiegenden<br />

Fällen, z. B. bei grober Fahrlässigkeit, bei<br />

Vorsatz oder im Fall von Wiederholungen,<br />

sind Geld- und sogar Haftstrafen für die Verantwortlichen<br />

möglich.<br />

Jahresabschluss<br />

Aus allen Geschäftsvorfällen und Belegen<br />

erstellt die Buchhaltung nach dem Ablauf<br />

eines Geschäftsjahres den Jahresabschluss 3 .<br />

Hierzu sind alle Unternehmen gesetzlich verpflichtet.<br />

Der Jahresabschluss hat die Aufgabe,<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln.<br />

Für alle Unternehmen zwingend vorgeschrieben<br />

ist die Erstellung einer Bilanz<br />

sowie einer Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(GuV). Kapitalgesellschaften, also Aktiengesellschaften<br />

(AG) oder Gesellschaften mit<br />

beschränkter Haftung (<strong>GmbH</strong>), müssen den<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Jahresabschluss um einen Lagebericht und<br />

einen Anhang ergänzen. Der Jahresabschluss<br />

eines Unternehmens besteht also, wie in<br />

Bild 1 dargestellt, aus mindestens zwei und<br />

höchstens vier Teilen:<br />

■ Bilanz<br />

■ Gewinn- und Verlustrechnung<br />

■ Anhang (zwingend nur für Kapitalgesellschaften)<br />

■ Lagebericht (zwingend nur für Kapitalgesellschaften)<br />

Bilanz<br />

Eine Bilanz besteht aus zwei Seiten: der Aktivund<br />

der Passivseite. Auf der linken Seite, der<br />

Aktivseite oder Aktiva, werden die zu einem<br />

bestimmten Stichtag vorhandenen Vermögensgegenstände,<br />

etwa Gebäude, Maschinen,<br />

Hard- und entgeltlich erworbene Software,<br />

Rohstoffe, Forderungen oder Finanzmittel,<br />

aufgelistet. Auf der rechten Seite, der Passivseite<br />

oder Passiva, wird das zum Stichtag<br />

vorhandene Kapital, untergliedert nach<br />

Eigen- und Fremdkapital, aufgeführt. Die<br />

Passivseite gibt Aufschluss darüber, woher<br />

ein Unternehmen sein Kapital, seine finanziellen<br />

Mittel, hat. Die Aktivseite zeigt, wofür<br />

dieses Kapital verwendet worden ist.<br />

Bilanz ist das lateinische Wort für Waage.<br />

Dieses „Bild“ steht dafür, dass beide Seiten<br />

einer Bilanz stets den gleichen Summenbetrag<br />

aufweisen müssen. Ist dies nicht der<br />

Fall, wurden in der Buchhaltung falsche<br />

Eingaben getätigt. Treten Differenzen auf,<br />

müssen die fehlenden Beträge so lange<br />

gesucht werden, bis der gleiche Summenbetrag<br />

hergestellt werden kann. Dies kann<br />

zum Teil sehr langwierig und mühsam sein.<br />

Die Positionen der Bilanz (Bild 2) sind nach<br />

ihrer Fristigkeit gegliedert: An erster Stelle<br />

stehen die Positionen, die erfahrungsgemäß<br />

am längsten im Unternehmen verbleiben, an<br />

letzter Stelle die Positionen, die nur kurze<br />

Zeit im Unternehmen verweilen. Das Anlage-<br />

3 Siehe hierzu den Beitrag „Betriebswirtschaftslehre – eine<br />

Einführung in Bilanz, Erfolgsrechnung, Jahresabschluss<br />

und betriebliche Kennzahlen“, Unterrichtsblätter <strong>Nr</strong>. 5/1997,<br />

S. 282 ff.


Bild 2 Positionen einer Bilanz<br />

Aktiva<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen<br />

2. Geschäfts- oder Firmenwert<br />

3. geleistete Anzahlungen<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und Gebäude<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen<br />

3. Beteiligungen<br />

4. Ausleihungen an Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

5. Wertpapiere des Anlagevermögens<br />

6. Sonstige Ausleihungen<br />

Summe Anlagevermögen<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

2. unfertige Erzeugnisse<br />

3. fertige Erzeugnisse und Waren<br />

4. geleistete Anzahlungen<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

4. Sonstige Vermögensgegenstände<br />

III. Wertpapiere<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

2. Eigene Anteile<br />

3. Sonstige Wertpapiere<br />

IV. Schecks, Kassenbestand, Bundesbankguthaben,<br />

Guthaben bei Kreditinstituten<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

vermögen, Grundstücke und Gebäude sowie<br />

Maschinen, verbleibt neben den immateriellen<br />

Vermögensgegenständen am längsten<br />

im Unternehmen. Die flüssigen Mittel, z. B.<br />

Kassenbestände oder Bankguthaben, verbleiben<br />

am kürzesten. Auf der Passivseite ist<br />

vermerkt, wie viel Eigenkapital die Eigentümer<br />

dem Unternehmen unbefristet zur Verfügung<br />

stellen, daher steht es hier an erster<br />

Stelle. Es folgen langfristige Verbindlichkeiten,<br />

wie Hypothekendarlehen und dann<br />

erst Lieferantenkredite (Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen), die in<br />

vergleichsweise kurzer Zeit wieder zurückgezahlt<br />

werden müssen.<br />

Aus dem Verhältnis dieser Positionen kann<br />

der Bilanzleser wichtige Rückschlüsse über<br />

Passiva<br />

A. Eigenkapital<br />

I. Gezeichnetes Kapital<br />

II. Kapitalrücklage<br />

III. Gewinnrücklage<br />

1. gesetzliche Rücklage<br />

2. Rücklage für eigene Anteile<br />

3. satzungsmäßige Rücklage<br />

4. andere Gewinnrücklagen<br />

IV. Gewinn-/Verlustvortrag<br />

V. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag<br />

Summe Eigenkapital<br />

B. Rückstellungen<br />

den Zustand eines Unternehmens ziehen.<br />

Ein hoher Eigenkapitalanteil z. B. zeigt, dass<br />

mit dem vorhandenen Geld dauerhaft und<br />

ohne größere Risiken gewirtschaftet werden<br />

kann. Dieses Geld kann nicht durch Gläubiger<br />

zurückgefordert werden. Ein hoher Bestand<br />

an Anlagevermögen zeigt unter anderem,<br />

dass das vorhandene Geld sicher verwendet<br />

wurde. Allerdings sind keine verbindlichen<br />

Schlüsse für alle Unternehmen zulässig,<br />

weil auch die Branchenzugehörigkeit<br />

betrachtet werden muss. Denn ein geringer<br />

Anteil Anlagevermögen ist bei einem Dienstleistungsunternehmen<br />

ohne Produktionsanlagen<br />

und umfassende Betriebsausstattung<br />

nichts Ungewöhnliches. Im Gegenteil, hier<br />

müsste das Umlaufvermögen höher ausfallen.<br />

Daher sollte eine vergleichende Jahresab-<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

2. Steuerrückstellungen<br />

3. sonstige Rückstellungen<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

1. Anleihen<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen<br />

4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

5. Verbindlichkeiten a. d. Annahme gezogener u. d. Ausstellung eigener Wechsel<br />

6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

7. Verbindlichkeiten ggü. Unternehmen, mit d. ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

8. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

davon aus Steuern<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

schluss- und Bilanzanalyse möglichst nur<br />

zwischen Unternehmen der gleichen Branche<br />

vorgenommen werden.<br />

Die Rechnungsabgrenzungsposten als letzte<br />

Position der Bilanz dienen dazu, Geschäftsvorfälle<br />

abzugrenzen, die vom Bilanzstichtag<br />

aus gesehen dem kommenden Geschäftsjahr<br />

zuzuordnen sind. Bei den Aufwendungen<br />

ist es beispielsweise üblich, Versicherungsbeiträge<br />

für das kommende Jahr im „alten“<br />

Geschäftsjahr im Voraus zu bezahlen. Dann<br />

wird die Zahlung, also der Geldausgang,<br />

zwar noch im alten Jahr vorgenommen, der<br />

Leistungsanspruch entsteht aber erst für das<br />

Folgejahr. Die Aufwendungen des alten Jahres<br />

müssen daher um diesen Betrag „bereinigt“<br />

werden. Diese bereinigten Aufwendungen<br />

319


Wirtschaft > Buchführung – vom Beleg zum Jahresabschluss<br />

werden als aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

auf der linken Bilanzseite erfasst, weil<br />

es sich um eine Vorauszahlung einer Forderung<br />

handelt. Und Forderungen werden auf<br />

der Aktivseite ausgewiesen. Weil es sich aber<br />

um einen besonderen Forderungstyp handelt,<br />

ist eine separate Erfassung erforderlich.<br />

Umgekehrt müssen Einnahmen, die ein<br />

Unternehmen im alten Jahr erhält, die aber<br />

inhaltlich dem neuen Geschäftsjahr zuzurechnen<br />

sind, ebenfalls separat, in diesem<br />

Fall als passive Rechnungsabgrenzungs-<br />

320<br />

Bild 3 Gliederungs- und Darstellungsvorschrift für die G+V<br />

1. Umsatzerlöse<br />

2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen oder unfertigen Erzeugnissen<br />

3. andere aktivierte Eigenleistungen<br />

4. sonstige betriebliche Erträge<br />

5. Materialaufwand<br />

a. Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren<br />

b. Aufwendungen für bezogene Leistungen<br />

6. Personalaufwand<br />

a. Löhne und Gehälter<br />

b. soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung, davon Altersversorgung<br />

7. Abschreibungen<br />

a. auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf aktivierte<br />

Aufwendungen für die Ingangsetzung des Geschäftsbetriebes<br />

b. auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen<br />

Abschreibungen überschreiten<br />

8. sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

9. Erträge aus Beteiligungen, davon aus verbundenen Unternehmen<br />

10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens,<br />

davon aus verbundenen Unternehmen<br />

11. sonstige Zinsen und Erträge, davon aus verbundenen Unternehmen<br />

12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, davon aus verbundenen Unternehmen<br />

14. Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit<br />

15. außerordentliche Erträge<br />

16. außerordentliche Aufwendungen<br />

17. außerordentliches Ergebnis<br />

18. Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />

19. sonstige Steuern<br />

20. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag<br />

Bild 4 Gegenüberstellung Erträge zu Kosten<br />

posten ausgewiesen werden. Wenn das Unternehmen<br />

beispielsweise eine Mietvorauszahlung<br />

für das kommende Jahr erhält, stellt<br />

dieser Sachverhalt eine Leistungsverbindlichkeit<br />

dar, denn die Leistung für den Mieter<br />

wird erst im Folgejahr erbracht. Und Verbindlichkeiten<br />

werden auf der Passivseite der<br />

Bilanz ausgewiesen.<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Erträge und Aufwendungen mehren oder<br />

schmälern das Eigenkapital. Insofern könnten<br />

Aufwendungen Erträge<br />

Material 5.000 Umsatzerlöse 10.960<br />

Personal 3.800 Erlöse aus Nebengeschäften 600<br />

Mieten 900 Zinserträge 350<br />

Abschreibungen 1.400 außerordentliche Erträge 400<br />

Sonstige Kosten 600 sonstige Erträge 250<br />

Gewinn 860<br />

Summe 12.560 Summe 12.560<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

diese Positionen dem Eigenkapital auch<br />

direkt hinzugerechnet oder davon abgezogen<br />

werden. Allerdings ist eine solche Vorgehensweise<br />

kaum anwendbar, weil die Anzahl der<br />

Buchungen auf dem Konto „Eigenkapital“<br />

kaum zu handhaben wäre. Zudem ist so<br />

keine übersichtliche und transparente Darstellung<br />

der Zahlungsvorgänge möglich.<br />

Daher wurde die GuV geschaffen, die nichts<br />

anderes ist als ein Unterkonto des Eigenkapitalkontos.<br />

Die GuV erfasst detailliert und<br />

systematisch die in einer Periode aufkommenden<br />

Erträge und Aufwendungen. Am Ende<br />

des Geschäftsjahres werden beide Seiten<br />

addiert. Sind die Erlöse größer als die Aufwendungen,<br />

verbleibt ein Gewinn. Sind sie<br />

kleiner als die Aufwendungen, entsteht ein<br />

Verlust. Unabhängig vom Ergebnis wird die<br />

GuV immer über das Eigenkapitalkonto abgeschlossen.<br />

Die GuV kann nach zwei unterschiedlichen<br />

Verfahren erstellt werden: dem Gesamtkostenund<br />

dem Umsatzkostenverfahren. Beim Gesamtkostenverfahren<br />

(GKV) werden die Erträge<br />

einer Periode den Aufwendungen dieser<br />

Periode gegenübergestellt. Wenn Produktions-<br />

und Absatzmengen nicht übereinstimmen,<br />

was der Normalfall in einem Unternehmen<br />

ist, werden auf der Ertragsseite der<br />

GuV die Bestandserhöhungen (Zugang zum<br />

Lager, Produktion ist größer als die Verkaufsmengen)<br />

und auf der Aufwandsseite die<br />

Bestandsminderungen (Abgang vom Lager,<br />

Produktion ist kleiner als die Verkaufsmengen)<br />

erfasst. Beim Umsatzkostenverfahren<br />

(UKV) werden den nach Produktarten oder<br />

Produktgruppen gegliederten Erlösen die<br />

ebenso gegliederten Selbstkosten der verkauften<br />

Erzeugnisse gegenübergestellt. Alle<br />

Aufwendungen werden also ausschließlich<br />

den verkauften Produkten zugerechnet. Im<br />

Gegensatz zum GKV bleiben Bestandsveränderungen<br />

unberücksichtigt. Der Bezug auf<br />

die verkauften und nicht auf die produzierten<br />

Produkte bewirkt, dass es beim Verkauf vom<br />

Lager zu hohen Gewinnen kommt und bei<br />

der Aufstockung des Lagers zu hohen Verlusten.<br />

Das UKV hat somit eine sehr viel geringere<br />

Aussagekraft und Genauigkeit als<br />

das GKV und ist in der Praxis weit weniger<br />

stark verbreitet.


In Bild 3 ist die Gliederungs- und Darstellungsvorschrift<br />

des HGB für die GuV nach dem<br />

Gesamtkostenverfahren dargestellt. Diese<br />

sehr ausführliche Darstellung ist für große<br />

Kapitalgesellschaften verbindlich vorgeschrieben.<br />

Für kleinere Unternehmen sind<br />

Zusammenfassungen und Vereinfachungen<br />

in der Darstellung erlaubt.<br />

Die nach dem Gesetz vorgeschriebene<br />

Gliederung führt zwar dazu, dass sich Dritte<br />

sehr schnell zurechtfinden. Für Nicht-Fachleute<br />

ist die Darstellung aber eher verwirrend.<br />

Diese GuV lässt sich daher besser in einer<br />

stark vereinfachten Form als Gegenüberstellung<br />

von Erträgen und Aufwendungen<br />

darstellen, wie es in Bild 4 abgebildet ist.<br />

Auch hier ist zu erkennen, dass beide Seiten<br />

der GuV die selbe Endsumme aufweisen<br />

müssen. Im Beispiel sind die Erlöse höher<br />

als die Aufwendungen, so dass ein Gewinn<br />

entsteht, der auf der linken Seite – im Soll –<br />

ausgewiesen wird. Wären die Erlöse kleiner<br />

als die Aufwendungen, würde ein Verlust<br />

entstehen, der dann auf der rechten Seite –<br />

im Haben – der GuV auszuweisen ist. Diese<br />

Art der Darstellung dient jedoch lediglich der<br />

Förderung der Transparenz und ist gesetzlich<br />

nicht zulässig.<br />

Wie eine GuV über das Konto Eigenkapital<br />

abgeschlossen wird, ist in Bild 5 festgehalten.<br />

In diesem Beispiel hat das betreffende Unternehmen<br />

einen Gewinn erzielt, der auf der<br />

Sollseite ausgewiesen wird. Im umgekehrten<br />

Fall würde der Verlust auf der rechten Seite,<br />

im Haben, ausgewiesen werden.<br />

Anhang<br />

Der Anhang ist der Erläuterungsteil zu der<br />

Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung.<br />

Hier werden unter anderem Aussagen zu den<br />

angewandten Bewertungs- und Wahlrechten,<br />

Zahlenangaben, Aufgliederungen und Ergänzungen<br />

zu bestimmten Jahresabschlusspositionen<br />

getroffen oder Erläuterungen zu<br />

bestimmten Darstellungsweisen gegeben.<br />

Im Anhang sind auch Zusatzberichte, wie<br />

z. B. der Anlage- und Verbindlichkeitenspiegel<br />

oder die Zusammensetzung des Cashflows,<br />

enthalten. Ohne diese zusätzlichen Erläuterungen<br />

ist es für einen externen Bilanzleser<br />

Bild 5 Abschluss der GuV über das Eigenkapital<br />

Abschluss der Gewinn- und Verlustrechnung über das Eigenkapital<br />

Aktiva<br />

Anlagevermögen<br />

Umlaufvermögen<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Summe Mittelverwendung<br />

Aufwendungen<br />

Personal<br />

Material<br />

Mieten<br />

..........<br />

Gewinn<br />

Summe<br />

kaum möglich, den Jahresabschluss eines<br />

Unternehmens sicher zu bewerten. Ein Beispiel<br />

für den Inhalt und die Struktur eines<br />

Anhangs ist in Auszügen in der Tabelle 1 dargestellt.<br />

Es können noch weitere Informationen<br />

hinzukommen, z. B. Angaben zur Muttergesellschaft<br />

oder Angaben zu Beteiligungen ab<br />

einem bestimmten Prozentsatz. Bei kleinen<br />

und mittelgroßen Gesellschaften sind Er-<br />

Bilanz<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Eigenkapital<br />

Gewinn<br />

Fremdkapital<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Summe Mittelverwendung<br />

Umsatzerlöse<br />

Erlöse aus Nebengeschäften<br />

Zinserträge<br />

..........<br />

Summe<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Aktiva<br />

Erträge<br />

leichterungen möglich; bestimmte Angaben<br />

dürfen entfallen.<br />

Lagebericht<br />

Der Lagebericht hat die Aufgabe, für das<br />

Unternehmen wichtige Ereignisse darzustellen,<br />

die erst nach dem Schluss des Geschäftsjahres,<br />

aber noch vor Veröffentlichung<br />

des Jahresabschlusses entstanden sind, etwa<br />

Tabelle 1 Mögliche Inhalte eines Anhangs<br />

Position Inhalt<br />

A Bewertungsmethoden und Bilanzierungsansätze<br />

B Abweichungen zum Vorjahr sowie deren Auswirkungen<br />

C Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren<br />

D Absicherung der Schulden durch Pfandrechte und ähnliche Rechte<br />

E andere finanzielle Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz erscheinen<br />

F Aufgliederung der Umsatzerlöse<br />

G Erläuterungen zu Abschreibungen und zu Sonderposten mit Rücklageanteil<br />

H Steuern von Einkommen und Ertrag sowie ihr Einfluss auf ordentliches und<br />

außerordentliches Ergebnis<br />

I Beschäftigtenzahl<br />

J beim Umsatzkostenverfahren: Material- und Personalaufwand<br />

K Gesamtbezüge von Geschäftsführung, Aufsichtsrat und Beirat<br />

L Rückstellungen<br />

M Firmenwert<br />

321


Wirtschaft > Buchführung – vom Beleg zum Jahresabschluss<br />

Mögliche Inhalte eines Lageberichtes<br />

Position Inhalt<br />

A Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

B Geschäftsverlauf: Umsatz, Ertrag, Produktion, Auftragslage, Beschäftigungssituation<br />

C Vermögens- und Kapitalstruktur<br />

D Forschung und Entwicklung<br />

E Ausblick<br />

Tabelle 2<br />

zusätzliche größere Aufträge oder starke<br />

Preiserhöhungen bei wichtigen Rohstoffen.<br />

Er kann auch weitergehende Erläuterungen<br />

enthalten, z. B. zum Geschäftsverlauf und<br />

zu den Aussichten im kommenden Jahr. Ein<br />

Beispiel zur Struktur eines Lageberichts ist<br />

in der Tabelle 2 dargestellt.<br />

Geschäftsvorfälle, Belege und Konten<br />

Geschäftsvorfälle<br />

Unter Geschäftsvorfällen werden alle Arbeiten<br />

in einem Unternehmen verstanden, die Einfluss<br />

auf das Vermögen, die Schulden, die<br />

Einnahmen, die Ausgaben oder Wertveränderungen<br />

haben. Geschäftsvorfälle entstehen<br />

immer dann, wenn ein Unternehmen<br />

Transaktionen mit Dritten vornimmt und/oder,<br />

wenn intern von einer Abteilung Produkte<br />

oder Leistungen für eine andere erbracht<br />

werden. Jedes Unternehmen hat viele potenzielle<br />

externe und interne Gruppen von Geschäftspartnern,<br />

mit denen es in Beziehung<br />

steht. Beispiele möglicher Geschäftsvorfälle<br />

mit den einzelnen Gruppen sind:<br />

■ Mitarbeiter<br />

Zahlung von Lohn, Gehalt, Dienstreisen,<br />

Bewirtung, Personalkauf<br />

■ Kunden<br />

Verkäufe von Waren und Dienstleistungen,<br />

Garantie- und Kulanzleistungen<br />

■ Lieferanten<br />

Einkauf von Rohstoffen, Dienstleistungen,<br />

Maschinen, Büromaterial<br />

■ Banken<br />

Überweisungen, Zinszahlungen und<br />

-gutschriften<br />

■ Staat<br />

Zahlung von Steuern, Abgaben, Gebühren,<br />

Genehmigungen, Beiträgen, Zoll<br />

322<br />

■ Sponsoring<br />

Zahlungen von Fördergeldern für Sportvereine,<br />

Kultureinrichtungen, Stiftungen<br />

■ Sozialträger<br />

Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen<br />

■ Abteilungen<br />

Entnahme von Rohstoffen, Verrechnung<br />

interner Leistungen, Umbuchungen in der<br />

Buchführung, Abschlussbuchungen für<br />

die Erstellung des Jahresabschlusses<br />

Belege<br />

Zu jedem Geschäftsvorfall muss mindestens<br />

ein Beleg vorliegen, der über diesen Vorgang<br />

detailliert Auskunft gibt. Der Beleg muss<br />

dabei so gestaltet sein, dass er verbindlich<br />

Rückschlüsse über die Art des Vorgangs,<br />

das Datum und den Betrag gibt. Ein Beleg<br />

dient als Nachweis der Richtigkeit einer Aufzeichnung<br />

in der Buchführung. Zudem sollen<br />

Belege auch nachweisen, dass ein Geschäftsabschluss<br />

stattgefunden hat und dass z. B.<br />

eine Zahlung für einen Kauf geleistet werden<br />

oder ein Kunde einen Erlös entrichten muss.<br />

Aus sämtlichen Belegen werden am Ende<br />

eines Geschäftsjahres die Bilanz und die<br />

GuV erstellt. Weil die Daten der Buchführung<br />

gleichzeitig die Grundlage für die Kostenrechnung<br />

und das Controlling darstellen, ist<br />

es in vielen Unternehmen mittlerweile üblich,<br />

nicht nur zum Bilanzstichtag, etwa dem Jahresende,<br />

einen Abschluss zu erstellen, sondern<br />

auch unterjährig, etwa einmal je Quartal<br />

oder sogar monatlich. Auf diese Weise lassen<br />

sich, weil die vorhandenen Daten zeitnäher<br />

ausgewertet werden, eventuelle Fehlentwicklungen<br />

schneller erkennen, so dass<br />

schneller Steuerungsmaßnahmen zu ihrer<br />

Behebung eingeleitet werden können.<br />

Beispiele für Belege sind<br />

■ Rechnungen<br />

■ Bankauszüge<br />

■ Quittungen<br />

■ Entnahmescheine<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Belege werden nach unterschiedlichen<br />

Kriterien unterteilt, etwa nach Herkunft, nach<br />

der Entstehung oder nach der Anzahl der<br />

festgehaltenen Geschäftsvorfälle:<br />

■ Belegherkunft<br />

externe Belege, z. B. Eingangsrechnungen,<br />

oder interne Belege, z. B. Materialentnahmeschein<br />

der Produktion, Lohnlisten<br />

oder Quittungen<br />

■ Belegentstehung<br />

Fremdbelege, Eigenbelege oder „künstliche“<br />

Belege, z. B. vorbereitende Abschlussbuchungen,<br />

Abschlussbuchungen<br />

oder Notbelege, wenn kein Originalbeleg<br />

mehr existiert<br />

■ Anzahl der Geschäftsvorfälle<br />

Einzelbeleg oder Sammelbeleg<br />

In einigen Fällen sind Überschneidungen<br />

möglich. Beispielsweise ist ein Entnahmeschein<br />

für das Lager ein Einzelbeleg und<br />

gleichzeitig ein interner Beleg. Eine Rechnung<br />

ist ein externer Beleg und gleichzeitig<br />

ein Einzel- oder Sammelbeleg. Die Unterscheidung<br />

zwischen Fremd- und Eigenbelegen<br />

reicht jedoch aus. Einfach ausgedrückt<br />

ist ein Fremdbeleg ein Beleg, der von einem<br />

Dritten, z. B. von einem Lieferanten, einer<br />

Versicherung, einer Bank oder einem Hotel,<br />

ausgestellt wird. Ein Eigenbeleg hingegen<br />

wird von Mitarbeitern des Unternehmens erzeugt<br />

und dient dazu, bei fehlenden Fremdbelegen<br />

einen Geschäftsvorfall doch noch<br />

zu dokumentieren. Zudem werden mit Eigenbelegen<br />

auch innerbetriebliche Geschäftsvorfälle,<br />

etwa die Entnahme von Stoffen aus<br />

dem Lager oder Umbuchungen, dokumentiert.<br />

Die wichtigsten Anforderungen an korrekte<br />

Belege in der Buchführung sind:<br />

■ Belege müssen rechnerisch richtig sein<br />

und aus dem Belegtext muss unmissverständlich<br />

hervorgehen, welcher<br />

Geschäftsvorfall zu Grunde liegt.<br />

■ Aus dem Beleg muss hervorgehen, auf<br />

welchem Konto er in der Buchführung


erfasst worden ist. Aber auch umgekehrt<br />

muss sich der Weg nachvollziehen lassen,<br />

also z. B. muss es möglich sein, durch die<br />

Angabe der Belegnummer den jeweiligen<br />

Geschäftsvorfall rekonstruieren zu<br />

können.<br />

■ Belege müssen lückenlos und in chronologischer<br />

Reihenfolge erfasst und archiviert<br />

werden. Dies kann entweder in<br />

Papierform oder mit Hilfe von Dateien<br />

(Datenbanken) geschehen.<br />

Der wichtigste und am meisten verwendete<br />

externe Beleg ist die Rechnung. Eine Rechnung<br />

wird für jeden Verkaufs- oder Bestellvorgang<br />

erstellt. Zwar sind Rechnungen<br />

nicht an eine Form gebunden, sie müssen<br />

aber nach § 14 Abs. 1 Umsatzsteuergesetz<br />

(UStG) folgende Mindestangaben enthalten:<br />

■ Name und Anschrift des Lieferanten oder<br />

Leistenden<br />

■ Leistungsempfänger<br />

■ Gegenstand der Lieferung oder sonstigen<br />

Leistung<br />

■ Rechnungsdatum<br />

■ fortlaufende und unverwechselbare Rech-<br />

nungsnummer<br />

■ Nettoentgelt<br />

■ Steuersatz<br />

■ Umsatzsteuerbetrag<br />

■ Rechnungsbetrag brutto<br />

■ Steuernummer des Liefernden<br />

■ soweit vorhanden: USt-Identifikationsnummer<br />

Konten<br />

In einem Unternehmen gehen täglich viele<br />

unterschiedliche Belege ein, oft einige Dutzend<br />

oder sogar mehrere Hundert, je nach<br />

Größe des Unternehmens und Anzahl der<br />

Geschäftsvorfälle. Die Belege können nicht<br />

einzeln jeweils z. B. auf dem Bankkonto verbucht<br />

und anschließend abgeheftet werden.<br />

Bereits nach wenigen Tagen würde der Überblick<br />

verloren gehen. Es ist also erforderlich,<br />

einige Ordnungskriterien einzuhalten, damit<br />

die Buchführung alle Geschäftsvorfälle und<br />

Belege eines Unternehmens lückenlos, vollständig<br />

und planmäßig erfassen kann. Im<br />

Sinne der gesetzlichen Vorgaben bedeutet<br />

dies, dass alle Geschäftsvorfälle und Belege<br />

Bild 6 Buchungsbeispiel Aktivkonto<br />

zeitlich und sachlich geordnet werden müssen.<br />

Um diese Ordnung schaffen zu können,<br />

gibt es Konten, auf die die Geschäftsvorfälle<br />

mit Hilfe der Belege gebucht werden. Für<br />

jede Geschäftsart und für jede Art eines<br />

Geschäftsvorfalls gibt es ein eigenes Konto.<br />

Dabei wird nach<br />

■ Bestands- und<br />

■ Ertragskonten<br />

unterschieden. Vereinfacht ausgedrückt<br />

handelt es sich bei den Konten der Bilanz, mit<br />

Ausnahme des Eigenkapitals, um Bestandskonten<br />

und bei den Konten der GuV um<br />

Erfolgskonten. Ein Konto erfasst jeden Geschäftsvorfall<br />

in Zahlen. Es weist dazu eine<br />

Soll- und eine Habenseite auf, unabhängig<br />

davon, ob es sich um Bestands- oder Erfolgskonten<br />

handelt. Wegen der charakteristischen<br />

Form bei der Teilung in Soll und Haben wird<br />

auch von T-Konten gesprochen. Bei einem<br />

Aktivkonto, in der Bilanz die Vermögensseite<br />

und in der GuV die Aufwandsseite, werden<br />

der Anfangsbestand und die Zugänge eines<br />

Kontos immer links (im Soll) eingegeben.<br />

Dies zeigen in Bild 6 die Beispiele eines<br />

Kontos für Maschinen (Vermögen, Bilanz) und<br />

eines Kontos für Personalaufwand (Kosten,<br />

GuV). Bei den Passivkonten, in der Bilanz die<br />

Kapitalseite und in der GuV die Erlöse, ist es<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Bilanzkonto<br />

Maschinen<br />

Anfangsbestand 50.000 Abgang 19.500<br />

Zugang 1 30.000 Endbestand 95.500<br />

Zugang 2 15.000<br />

Zugang 3 20.000<br />

Saldo 115.000 Saldo 115.00<br />

G+V-Konto<br />

Personalaufwand<br />

Januar 8.000 Endbestand 24.300<br />

Februar 8.200<br />

März<br />

.....<br />

8.100<br />

Saldo 24.300 Saldo 24.300<br />

genau umgekehrt. Dies zeigen in Bild 7 die<br />

Beispiele der Konten Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen (Bilanz) sowie<br />

Umsatzerlöse (GuV).<br />

Konten weisen immer eine verbale Beschreibung<br />

auf und verfügen gleichzeitig über<br />

Nummern, um sie eindeutig zuordnen und<br />

leichter maschinell verarbeiten zu können.<br />

Sämtliche Konten sind in einem so genannten<br />

Kontenrahmen festgehalten. Er hat die Aufgabe,<br />

die vielen bestehenden Konten zu gliedern,<br />

wobei es für bestimmte Konten feste<br />

Nummernkreise gibt, so genannte Kontenklassen.<br />

Für unterschiedliche Branchen bestehen<br />

unterschiedliche Kontenrahmen. Ein<br />

bekannter und häufig angewandter Kontenrahmen<br />

ist der Gemeinschaftskontenrahmen<br />

der Industrie (GKR). In diesem sind beispielsweise<br />

das Anlagevermögen und das langfristige<br />

Kapital in der Kontenklasse 0 und das<br />

Umlaufvermögen und die kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

in der Klasse 1 festgehalten.<br />

Bestände werden in der Klasse 3 und Kosten<br />

und Erlöse in den Klassen 4 und 8 festgehalten.<br />

In der Tabelle 3 ist der Gemeinschaftskontenrahmen<br />

der Industrie in einem stark<br />

verkürzten Auszug abgebildet. Weil diese<br />

Struktur aber immer noch vergleichsweise<br />

grob ist, sind weitere Unterteilungen notwendig,<br />

etwa indem dem Anlagevermögen<br />

323


Wirtschaft > Buchführung – vom Beleg zum Jahresabschluss<br />

weitere Klassen (mit zweistelligen Nummern)<br />

zugeordnet werden. Beispiele für diese „Unterklassen“<br />

sind in der Klasse 0 die Grundstücke<br />

und Gebäude (00) oder die Maschinen<br />

(01/02). Unter diesen Klassen sind dann erst<br />

die Konten angeordnet. Jede Unterklasse<br />

324<br />

Bild 7 Buchungsbeispiel Passivkonto<br />

Bilanzkonto<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

Abgang 1 3.100 Anfangsbestand 3.500<br />

Abgang 2 2.500 Zugang 1 5.800<br />

Endbestand 9.800 Zugang 2 6.100<br />

Saldo 15.400 Saldo 15.400<br />

G+V-Konto<br />

Umsatzerlöse<br />

Endbestand 26.500 Anfangsbestand 0<br />

Monat 1 12.000<br />

Monat 2<br />

.......<br />

14.500<br />

Saldo 26.500 Saldo 26.500<br />

kann dabei durchaus mehrere Dutzend bis<br />

hin zu einigen hundert Konten aufweisen.<br />

Beispielsweise ist es möglich, für jede Maschine<br />

oder für jeden Maschinentyp ein eigenes<br />

Konto einzurichten. Bei den Sozialkosten<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

der Klasse 44 werden z. B. meist noch eine<br />

Reihe weiterer Konten geführt, etwa Sozialabgaben<br />

für Angestellte und Arbeiter, und<br />

hier wieder untergliedert in die einzelnen<br />

Abgabenarten, etwa Renten-, Arbeitslosen-,<br />

Kranken-, Pflege- oder Unfallversicherung.<br />

Ein Unternehmen ist bei der Strukturierung<br />

nur an wenige Einschränkungen gebunden.<br />

Mit dieser Systematik ist sichergestellt, dass<br />

jeder Geschäftsvorfall eindeutig zugeordnet<br />

werden kann und er jederzeit schnell wieder<br />

aufzufinden ist.<br />

Die einzelnen Kontennummern sind meist<br />

sechs- bis zehnstellig, je nachdem, wie viele<br />

Konten und Kontenklassen es in einem Unternehmen<br />

gibt. Löhne werden dann z. B. auf<br />

ein Konto 431100 und die Gehälter auf ein<br />

Konto 432200 gebucht. Gibt es mehrere<br />

Lohnarten, z. B. den „normalen“ Lohn und<br />

Reinigungslöhne, können weitere Konten in<br />

der Klasse 43 gebildet werden. Die Detaillierung<br />

und Untergliederung macht es später<br />

auch einfacher, die Planung für das kommende<br />

Jahr zu erstellen oder nach den Ursachen<br />

von Abweichungen zu forschen.<br />

Tabelle 3 Kontenklassen und Konten<br />

0 Anlagevermögen/ 1 Finanz- und Umlauf- 3 Stoffe und Bestände 4 Kostenarten 8 Erträge (Erlöse)<br />

langfristiges Kapital vermögen/kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

00 Grundstücke<br />

und Gebäude<br />

10 Kasse 30 Rohstoffe 40 Fertigungsmaterial 83 Erlöse aus Verkäufen<br />

01/02 Maschinen 11 Geldanstalten 33 Hilfsstoffe 41 Hilfsstoffe 85 Handelswaren<br />

03 Fahrzeuge, Werk- 12 Schecks, Barwechsel 34 Betriebsstoffe 42 Energien 86 Erlöse aus Nebenzeuge,<br />

Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung<br />

geschäften<br />

04 Sachanlagen – 13 Wertpapiere des 38 bezogene Bestand- 43 Löhne und Gehälter 87 Eigenleistungen<br />

Sammelkonto Umlaufvermögens und Fertigteile<br />

05 sonstiges Anlagever- 14 Forderungen 39 Handelswaren 44 Sozialkosten 88 Erlösberichtigungen<br />

mögen (z. B. Wertpapiere auf Grund von<br />

und Beteiligungen) Warenlieferungen<br />

<strong>06</strong> langfristiges 15 andere Forderungen 45 Instandhaltung 89 Bestands-<br />

Fremdkapital veränderungen<br />

07 Eigenkapital 16 Verbindlichkeiten 46 Steuern, Gebühren,<br />

auf Grund von Beiträge, Versicherungs-<br />

Warenlieferungen prämien<br />

08 Wertberichtigungen, 17 andere 47 Mieten, Büro-, Werbe-<br />

Rückstellungen Verbindlichkeiten und sonstige Kosten<br />

09 Rechnungs- 18 Schuldwechsel, 48 Abschreibungen<br />

abgrenzungsposten Bankschulden<br />

49 Sondereinzelkosten


Buchungsvorgang<br />

Um zu entscheiden, auf welche Konten ein<br />

Geschäftsvorfall zu buchen ist, ist zu klären,<br />

was bei dem Geschäftsvorfall in Bezug auf<br />

die Buchführung tatsächlich geschieht und<br />

welche Buchungsvorgänge ausgelöst werden.<br />

Es müssen Fragen gestellt und beantwortet<br />

werden wie:<br />

■ Was passiert durch einen bestimmten<br />

Geschäftsvorfall?<br />

■ Wie wirkt er sich auf Bilanz und/oder GuV<br />

aus?<br />

■ Werden nur Positionen der Bilanz berührt?<br />

Welche?<br />

■ Werden nur Positionen der GuV berührt?<br />

Welche?<br />

■ Werden Positionen in der Bilanz und in<br />

der GuV berührt? Welche?<br />

Dann wird ein so genannter Buchungssatz<br />

gebildet, der den Sachverhalt noch einmal<br />

zusammenfasst und zeigt, welche Konten mit<br />

welchen Beträgen im Soll und welche im<br />

Haben angesprochen werden müssen. Ein<br />

Buchungssatz ist so aufgebaut, dass er zunächst<br />

immer das Konto nennt, das im Soll,<br />

und dann das Konto nennt, das im Haben<br />

gebucht wird. Werden drei oder mehr Konten<br />

angesprochen, bleibt die Systematik die<br />

gleiche: Zuerst werden die Konten genannt,<br />

die im Soll, dann die Konten, die im Haben<br />

gebucht werden. Der Grundsatz lautet immer<br />

„Soll an Haben“.<br />

Vom Geschäftsvorfall zur Bilanz<br />

Die Vorgehensweise von der Analyse eines<br />

Geschäftsvorfalls, über die Bildung des<br />

Buchungssatzes bis hin zur Darstellung der<br />

Auswirkungen in der Bilanz wird im Folgenden<br />

anhand einiger einfacher Beispiele<br />

gezeigt. Es gelten dabei folgende Grundannahmen:<br />

■ Mehrwertsteuer bleibt unberücksichtigt<br />

■ Skonto oder andere Rabatte werden nicht<br />

angesetzt<br />

■ Anschaffungsnebenkosten werden nicht<br />

angesetzt<br />

Kauf einer Maschine gegen Bankverbindlichkeiten,<br />

Wert 30.000 Euro<br />

Mit dieser Maßnahme wird zunächst der<br />

Maschinenpark ausgebaut und somit das Anlagevermögen<br />

erhöht. Gleichzeitig erhöhen<br />

sich die Verbindlichkeiten, hier die Bankverbindlichkeiten.<br />

Insgesamt steigt damit die<br />

Bilanzsumme auf beiden Seiten, Aktiva und<br />

Passiva, um 30.000 Euro (Bilanzverlängerung).<br />

Mit dem Kauf der Maschine werden<br />

die Konten „Maschinen“ (gegebenenfalls<br />

gibt es hier ein spezifisches Maschinenkonto,<br />

z. B. für Fräs-, Dreh- oder Bohrmaschinen)<br />

und „Bankverbindlichkeiten“ angesprochen.<br />

Der Buchungssatz lautet daher:<br />

Maschinen 30.000 Euro an Bankverbindlichkeiten<br />

30.000 Euro<br />

Dieser Geschäftsvorfall lässt sich auch wie<br />

in Bild 8 darstellen: Ausgangspunkt ist eine<br />

stark verkürzte Bilanz vor der Buchung des<br />

Geschäftsvorfalles. Die vom Geschäftsvorfall<br />

betroffenen Konten sind hervorgehoben. Die<br />

einzelnen Buchungsschritte sind mit Pfeilen<br />

und Nummern bezeichnet. Zunächst werden<br />

der Buchungssatz gebildet und die Buchungen<br />

auf den Konten nachvollzogen. Das<br />

Maschinenkonto weist einen Anfangsbestand<br />

von 60.000 Euro (Bilanz alt) auf und verbucht<br />

einen Zugang von 30.000 Euro. Der neue<br />

Endbestand von 90.000 Euro wird in die<br />

Bilanz neu übernommen. Bei den Bankverbindlichkeiten<br />

beträgt der Anfangsbestand<br />

der Bilanz alt 90.000 Euro, hinzu kommt der<br />

Kredit für die Maschine, so dass der neue<br />

Endbestand von 120.000 Euro in die Bilanz<br />

neu zu übernehmen ist.<br />

Wird die Maschine aus einem vorhandenen<br />

Bankguthaben bezahlt, erhöht sich das Anlagevermögen.<br />

Allerdings wird in diesem Fall<br />

kein Passivkonto angesprochen, weil sich die<br />

Schulden nicht vergrößern. Stattdessen verringert<br />

sich das Bankguthaben, das ebenfalls<br />

zum Vermögen, dem Umlaufvermögen,<br />

gehört. Dieser Vorgang, der nur die Aktivseite<br />

der Bilanz anspricht, aber die Bilanzsumme<br />

unverändert lässt (Anlagevermögen<br />

nimmt zu, Umlaufvermögen nimmt ab), wird<br />

als Aktivtausch bezeichnet. Der Buchungssatz<br />

lautet:<br />

Maschinen 30.000 Euro an Bank<br />

30.000 Euro<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Auch dieser leicht geänderte Geschäftsvorfall<br />

lässt sich, wie der vorherige, anhand<br />

eines Schemas verfolgen, das in Bild 9 dargestellt<br />

ist.<br />

Zahlung von Gehältern durch Banküberweisung<br />

14.500 Euro<br />

Bei diesem Geschäftsvorfall entstehen dem<br />

Unternehmen Aufwendungen. Somit wird ein<br />

Teil der Buchung in der GuV vorgenommen.<br />

Der andere Teil betrifft wieder die Bilanz, weil<br />

das Bankguthaben (Umlaufvermögen) durch<br />

die Zahlung der Gehälter sinkt. Damit verringert<br />

sich auch die Bilanzsumme. Zudem wird<br />

der Gewinn in der GuV geschmälert und somit<br />

auch das Eigenkapital (die GuV wird über<br />

das Eigenkapital abgeschlossen), weil neue<br />

Aufwendungen entstehen. Insgesamt wird<br />

die Passivseite der Bilanz um 14.500 Euro<br />

verkürzt. Der Buchungssatz lautet:<br />

Gehälter 14.500 Euro an Bank 14.500 Euro<br />

Dieser Geschäftsvorfall ist in Bild 10 dargestellt.<br />

Dadurch, dass auch Veränderungen in<br />

der GuV vorgenommen werden, muss in<br />

diesem Beispiel ein Rechenschritt mehr als<br />

in den anderen Beispielen aufgenommen<br />

werden.<br />

Darüber hinaus gibt es Geschäftsvorfälle,<br />

bei denen mit einer Buchung drei oder mehr<br />

Konten angesprochen werden. In diesem<br />

Fall spricht man von zusammengesetzten<br />

Buchungssätzen. Ein Beispiel hierzu.<br />

Ein Kunde bezahlt eine Rechnung über<br />

1.000 Euro mit einem Scheck über 600 Euro<br />

und den Rest von 400 Euro gegen bar<br />

Durch einen Verkauf von Waren entstehen<br />

für das Unternehmen Forderungen an einen<br />

Kunden. Die Forderungen bleiben so lange<br />

bestehen, bis sie bezahlt (ausgeglichen)<br />

werden. Forderungen sind Bestandteil des<br />

Umlaufvermögens und werden auf der Aktivseite<br />

der Bilanz geführt. Im Beispiel besteht<br />

eine Forderung und der Kunde gleicht sie<br />

durch Bezahlung per Scheck und bar aus.<br />

Die Forderungen nehmen ab und der Kassen-<br />

325


Wirtschaft > Buchführung – vom Beleg zum Jahresabschluss<br />

bestand sowie der Bestand an Schecks nehmen<br />

zu. Es werden also drei Konten angesprochen.<br />

Die Bilanz bleibt unverändert, weil<br />

Kasse und Scheck ebenfalls Bestandteil des<br />

Umlaufvermögens sind. Es kommt lediglich<br />

zu Verschiebungen auf der Aktivseite, wie es<br />

in Bild 11 dargestellt ist. Der Buchungssatz<br />

lautet:<br />

Kasse 400 Euro und Bankguthaben (einschließlich<br />

Scheck) 600 Euro an Forderungen<br />

1.000 Euro<br />

326<br />

Bild 8 Buchung Kauf einer Maschine gegen Banküberweisung<br />

1. Bilanz alt<br />

Anlagevermögen<br />

Grundstücke und Gebäude 750.000<br />

Maschinen 60.000<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 31.300<br />

Umlaufvermögen<br />

Rohstoffe 1 30.500<br />

Unfertige Erzeugnisse 14.500<br />

Fertige Erzeugnisse 9.800<br />

Forderungen 15.900<br />

Bankguthaben 38.000<br />

950.000<br />

2. Geschäftsfall, Buchungssatz und Konten<br />

Buchungssatz: Maschinen 30.000 an Bankverbindlichkeiten 30.000<br />

3. Buchung auf Konten<br />

Verändert sich die Vermögensstruktur, ohne<br />

dass sich die Bilanzsumme erhöht oder<br />

vermindert, liegt ein Aktivtausch vor. Um<br />

einen Passivtausch handelt es sich, wenn<br />

sich die Kapitalstruktur ändert, ohne dass<br />

sich die Bilanzsumme erhöht oder vermindert.<br />

Vermehren sich die Aktiv- und die<br />

Passivseite um den gleichen Betrag, kommt<br />

es zur Bilanzverlängerung. Vermindern sich<br />

beide Seiten der Bilanz um den gleichen<br />

Betrag, spricht man von einer Bilanzverkürzung.<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 240.000<br />

Gewinn 80.000<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

Hypotheken 250.000<br />

Darlehen 95.000<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Verbindlichkeiten aus L+L 100.000<br />

Bankverbindlichkeiten 90.000<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 95.000<br />

4<br />

3<br />

Maschinen Bankverbindlichkeiten<br />

Anfangsbestand 60.000 Endbestand 90.000<br />

Zugang (Kauf) 30.000<br />

90.000 90.000<br />

4. Bilanz neu<br />

Anlagevermögen<br />

Grundstücke und Gebäude 750.000<br />

Maschinen 90.000<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 31.300<br />

Umlaufvermögen<br />

Rohstoffe 30.500<br />

Unfertige Erzeugnisse 14.500<br />

Fertige Erzeugnisse 9.800<br />

Forderungen 15.900<br />

Bankguthaben 38.000<br />

980.000<br />

5<br />

950.000<br />

Endbestand 120.000 Anfangsbestand 90.000<br />

Zugang (Kredit) 30.000<br />

120.000 120.000<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital<br />

Gewinn<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

6<br />

240.000<br />

80.000<br />

Hypotheken 250.000<br />

Darlehen<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

95.000<br />

Verbindlichkeiten aus L+L 100.000<br />

Bankverbindlichkeiten 120.000<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 95.000<br />

980.000<br />

Die genannten, einfachen Beispiele zu Geschäftsvorfällen<br />

zeigen, welche Arbeit die<br />

Buchhaltung leisten muss, um alle Anforderungen<br />

zu erfüllen. In der Praxis kommen<br />

zudem zu jeder Buchung noch viele weitere<br />

Arbeiten hinzu, etwa die Verbuchung der<br />

Mehrwertsteuer oder die richtige Behandlung<br />

von Skonto und Rabatten. Und bei der<br />

Lieferung und beim Aufbau von Maschinen<br />

kommen viele Nebenkosten auf, etwa Frachten,<br />

Montage oder Versicherungen. Garantieoder<br />

Kulanzleistungen müssen erfasst und<br />

2


Bild 9 Buchung Kauf einer Maschine durch Banküberweisung<br />

1. Bilanz alt<br />

Anlagevermögen<br />

Grundstücke und Gebäude 750.000<br />

Maschinen 60.000<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 31.300<br />

Umlaufvermögen<br />

Rohstoffe<br />

Unfertige Erzeugnisse 1<br />

30.500<br />

14.500<br />

Fertige Erzeugnisse 9.800<br />

Forderungen 15.900<br />

Bankguthaben 38.000<br />

950.000<br />

2. Geschäftsfall, Buchungssatz und Konten<br />

Buchungssatz: Maschinen 30.000 an Bankguthaben 30.000<br />

3. Buchung auf Konten<br />

verbucht werden oder Mitarbeiter rechnen<br />

ihre Dienstreisen ab. Auch hier werden für einen<br />

an sich einfachen Geschäftsvorfall mehrere<br />

Konten angesprochen. Unter anderem<br />

müssen unter bestimmten Voraussetzungen<br />

auch die Gehaltszahlungen der Beschäftigten<br />

um zu versteuernde Anteile einer Geschäftsreise<br />

korrigiert werden. Die Jahresabgrenzungen<br />

(Rechnungsabgrenzungen)<br />

müssen ebenfalls vorgenommen werden. Es<br />

stellt sich dabei immer wieder die Frage, ob<br />

ein Geschäftsvorfall als Kosten oder als In-<br />

vestition zu behandeln ist. Von der richtigen<br />

Bewertung und Buchung der Geschäftsvorfälle<br />

hängt unter anderem die Höhe des<br />

Ergebnisses ab. Und die Höhe des Ergebnisses<br />

ist unter anderem maßgebend für die<br />

Bemessung von Steuern und Abgaben.<br />

Sicherstellung der richtigen<br />

Verbuchung<br />

Eine sehr feine Untergliederung bei den<br />

Konten hat einen großen Nachteil: Sie stellt<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 240.000<br />

Gewinn 80.000<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

Hypotheken 250.000<br />

Darlehen 95.000<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Verbindlichkeiten aus L+L 100.000<br />

Bankverbindlichkeiten 90.000<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 95.000<br />

Maschinen Bankguthaben<br />

Anfangsbestand 60.000 Endbestand 90.000<br />

Zugang (Kauf) 30.000<br />

90.000 90.000<br />

4. Bilanz neu<br />

Anlagevermögen<br />

Grundstücke und Gebäude 750.000<br />

Maschinen 90.000<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 31.300<br />

Umlaufvermögen<br />

Rohstoffe 30.500<br />

Unfertige Erzeugnisse 14.500<br />

Fertige Erzeugnisse 9.800<br />

Forderungen 15.900<br />

Bankguthaben 8.000<br />

950.000<br />

3<br />

5<br />

2<br />

4<br />

950.000<br />

Anfangsbestand 38.000 Abgang 30.000<br />

Endbestand 8.000<br />

38.000 38.000<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital<br />

6<br />

240.000<br />

Gewinn<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

80.000<br />

Hypotheken 250.000<br />

Darlehen<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

95.000<br />

Verbindlichkeiten aus L+L 100.000<br />

Bankverbindlichkeiten 90.000<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 95.000<br />

950.000<br />

sehr hohe Anforderungen an die Mitarbeiter<br />

der Buchhaltung was die Zuordnung einzelner<br />

Geschäftsvorfälle zu den Konten angeht.<br />

Je mehr Konten vorhanden sind, desto größer<br />

die Möglichkeit von Fehlbuchungen und<br />

Fehlinterpretationen. Es müssen z. B. Fragen<br />

beantwortet werden wie: Handelt es sich um<br />

Aufwand für Instandhaltung oder Entwicklung?<br />

Hat die Reisekosten ein Angestellter<br />

oder ein Arbeiter verursacht? Welcher<br />

Maschine muss der Reparaturaufwand zugeordnet<br />

werden? Wie ist die Energierechnung<br />

327


Wirtschaft > Buchführung – vom Beleg zum Jahresabschluss<br />

aufzuteilen? In welche Kontenklasse und<br />

welches Konto gehören Bewirtungen?<br />

Weil die Mitarbeiter der Buchhaltung viele<br />

Geschäftsvorfälle meist nicht vollständig be-<br />

328<br />

Bild 10 Zahlung von Gehältern durch Banküberweisung<br />

1. Bilanz alt<br />

Anlagevermögen<br />

Grundstücke und Gebäude 750.000<br />

Maschinen 60.000<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 31.300<br />

Umlaufvermögen<br />

Rohstoffe 30.500<br />

Unfertige Erzeugnisse 14.500<br />

Fertige Erzeugnisse 9.800<br />

Forderungen 15.900<br />

Bankguthaben 38.000<br />

950.000<br />

2. Geschäftsfall, Buchungssatz und Konten<br />

Buchungssatz: Gehälter 14.500 an Bankguthaben 14.500<br />

3. Buchung auf Konten<br />

urteilen können, müssen die Beschäftigten<br />

in den Fachabteilungen in vielen Fällen Vorarbeiten<br />

leisten. Beispielsweise werden sie<br />

aufgefordert, Belege vorzukontieren. Dies<br />

bedeutet, sie müssen die in Frage kommen-<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 240.000<br />

Gewinn 80.000<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

Hypotheken 250.000<br />

Darlehen 95.000<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Verbindlichkeiten aus L+L 100.000<br />

Bankverbindlichkeiten 90.000<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 95.000<br />

Gehälter Bankguthaben<br />

Anfangsbestand 18.000 Endbestand 32.500<br />

Gehaltszahlung 14.500<br />

32.500 32.500<br />

4. Auswirkungen in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

5. Bilanz neu<br />

Anlagevermögen<br />

Grundstücke und Gebäude 750.000<br />

Maschinen 60.000<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 31.300<br />

Umlaufvermögen<br />

Rohstoffe 30.500<br />

Unfertige Erzeugnisse 14.500<br />

Fertige Erzeugnisse 9.800<br />

Forderungen 15.900<br />

Bankguthaben 23.500<br />

935.500<br />

3<br />

1<br />

950.000<br />

Anfangsbestand 38.000 Abgang 14.500<br />

Endbestand 23.500<br />

5<br />

38.000 38.000<br />

G+V alt G+V neu<br />

Gehälter 18.000 Erlöse 122.000<br />

Material 15.000<br />

Sonstige Kosten 9.000<br />

Gewinn 80.000<br />

122.000 122.000<br />

4<br />

2<br />

Gehälter 32.500 Erlöse 122.000<br />

Material 15.000<br />

Sonstige Kosten 9.000<br />

Gewinn 65.500<br />

122.000 122.000<br />

6 7<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 240.000<br />

Gewinn 65.500<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

Hypotheken 250.000<br />

Darlehen 95.000<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Verbindlichkeiten aus L+L 100.000<br />

Bankverbindlichkeiten 90.000<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 95.000<br />

935.500<br />

den Konten für einen Geschäftsvorfall selbst<br />

heraussuchen. Auch die Kostenstelle, auf die<br />

der Geschäftsvorfall gebucht werden soll,<br />

muss festgehalten werden. Und hier gibt es<br />

ein besonderes Problem: Die Mitarbeiter


Bild 11 Buchung einer Rechnungszahlung durch einen Kunden per Scheck und bar<br />

1. Bilanz alt<br />

Anlagevermögen<br />

Grundstücke und Gebäude 750.000<br />

Maschinen 60.000<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 31.300<br />

Umlaufvermögen<br />

Rohstoffe 30.500<br />

Unfertige und fertige Erzeugnisse 24.300<br />

Forderungen 15.900<br />

Kasse 12.000<br />

Bankguthaben (inkl. Scheck) 1 26.000<br />

950.000<br />

2. Geschäftsfall, Buchungssatz und Konten<br />

Buchungssatz: Kasse 400 an Forderungen 1.000<br />

Bankguthaben (Scheck) 600<br />

3. Buchung auf Konten<br />

außerhalb der Buchhaltung verfügen meist<br />

nicht über ausreichendes Fachwissen – und<br />

auch nicht über genügend Zeit – um immer<br />

eine richtige Zuordnung sicherzustellen.<br />

Viele Unternehmen geben ihren Beschäftigten<br />

daher Hilfsmittel an die Hand, etwa einen<br />

vollständigen Kontenplan mit Erläuterungen,<br />

welche Geschäftsvorfälle auf welches Konto<br />

zu buchen sind. Allerdings zeigt die Praxis,<br />

dass es trotz dieser Hilfsmittel kaum möglich<br />

ist, stets eine fehlerfreie Zuordnung und Kontierung<br />

zu erreichen. Welche Arbeit sich für<br />

die Buchhaltung hinter solchen „ungelösten“<br />

Geschäftsvorfällen verbergen kann, zeigen<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 240.000<br />

Gewinn 80.000<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

Hypotheken 250.000<br />

Darlehen 95.000<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Verbindlichkeiten aus L+L 100.000<br />

Bankverbindlichkeiten 90.000<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 95.000<br />

Kasse Forderungen<br />

Anfangsbestand 12.000 Endbestand 12.400<br />

Zugang (Bar) 400<br />

12.400 12.400<br />

Bankguthaben (inkl. Scheck)<br />

Anfangsbestand 26.000 Endbestand 26.600<br />

Zugang (Scheck) 600<br />

26.600 26.600<br />

4. Bilanz neu<br />

Anlagevermögen<br />

8<br />

7<br />

Grundstücke und Gebäude 750.000<br />

Maschinen 60.000<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 31.300<br />

Umlaufvermögen<br />

Rohstoffe 30.500<br />

Unfertige und fertige Erzeugnisse 24.300<br />

Forderungen 14.900<br />

Kasse 12.400<br />

Bankguthaben (inkl. Scheck) 26.600<br />

950.000<br />

4<br />

2<br />

5<br />

3<br />

950.000<br />

Anfangsbestand 15.900 Abgang 1.000<br />

Endbestand 14.900<br />

15.900 15.900<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 240.000<br />

Gewinn 80.000<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

Hypotheken 250.000<br />

Darlehen 95.000<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Verbindlichkeiten aus L+L 100.000<br />

Bankverbindlichkeiten 90.000<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 95.000<br />

9<br />

6<br />

950.000<br />

Erhebungen. Danach können schon in einem<br />

mittelständischen Unternehmen mit etwa<br />

50 Mitarbeitern monatlich bis zu 1.000 Buchungsvorgänge<br />

aufkommen. Wird unterstellt,<br />

dass nur drei Prozent der Belege falsch<br />

oder unvollständig ausgefüllt werden und<br />

der Zeitaufwand für die Klärung eines fehler-<br />

329


Wirtschaft > Buchführung – vom Beleg zum Jahresabschluss<br />

haften Buchungsvorgangs etwa 30 Minuten<br />

beträgt, so ergibt sich bei 1.000 Belegen ein<br />

monatlicher Zeitaufwand für die Klärung von<br />

etwa 15 Stunden. In der Praxis sind meist der<br />

Prozentsatz und auch der Zeitaufwand, der<br />

für die Klärung aufkommt, deutlich höher. Um<br />

die Zahl der Fehlkontierungen und Falschbuchungen<br />

gering zu halten, kann ein Unternehmen<br />

verschiedene Wege gehen. So ist es<br />

z. B. unabdingbar, dass allen Beschäftigten<br />

330<br />

in ausreichendem Maß Informationen bereitgestellt<br />

werden. Beispielsweise lassen sich<br />

Kontenpläne, Anlageverzeichnisse, Formulare,<br />

Vordrucke oder allgemeine Informationen<br />

zur Buchführung im Intranet oder auf einem<br />

zentralen Server vorhalten. Auf diese Weise<br />

kann ein Verständnis für die Buchführung<br />

und die Genauigkeit von Angaben erreicht<br />

werden, was wiederum die Arbeit der Buchhaltung<br />

erleichtert. (J)<br />

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<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong>


Technik > Funktionsverläufe<br />

Funktionsverläufe von Bauteilen<br />

in analytischer Form – Teil 3.<br />

Einführung in die Regressionsanalyse<br />

Die starken Exemplarstreuungen bei elektronischen<br />

Bauteilen – wie etwa diskreten Halbleitern<br />

– sind hierfür ein gutes Beispiel. Bei<br />

der Regressionsanalyse wird nicht jeder Vorgabepunkt<br />

exakt in den Kurvenverlauf mit einbezogen.<br />

Stattdessen wird ein „Mittelweg“<br />

zwischen den Vorgabepunkten berechnet.<br />

Dadurch ist die ermittelte Funktion „statistisch<br />

ausgeglichen“ und liefert in aller Regel<br />

eine für die Paxis weit bessere Näherung an<br />

die Vorgabe als bei den bisher dargebotenen<br />

Verfahren. Betrachtet wird hier nur die für<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

In den beiden ersten Teilen dieser Beitragsreihe (Unterrichtsblätter 10/2003 und <strong>WissenHeute</strong> 5/<strong>2004</strong>) wurden Methoden vorgestellt,<br />

mit denen Kennlinien oder empirisch (auf Grund von Erfahrungswerten) ermittelte Funktionswerte in analytischer Form darstellbar sind.<br />

Die ermittelte Funktion kann dann bequem durch ein Computerprogramm berechnet werden. Bei den vorgestellten Verfahren wird jeder<br />

einzelne Vorgabepunkt erfasst und in die Kurve einbezogen. Die vorgegebenen Punkte sind aber im Allgemeinen einer statistischen<br />

Streuung unterworfen. Dies gilt für empirisch ermittelte Zusammenhänge und – je nach Fall – auch für fertig vorgegebene Kennlinien,<br />

die grundsätzlich großen Abweichungen unterliegen können.<br />

Der Autor<br />

Dipl.-Ing. Franz-Peter<br />

Zantis studierte in Aachen<br />

Nachrichtentechnik,<br />

arbeitete an einem Forschungsprojekt,<br />

das durch<br />

das BMFT gefördert wurde,<br />

beschäftigt sich mit<br />

Spracherkennung, insbesondere<br />

Dialogsysteme,<br />

und war in diesem Bereich<br />

als Referent und<br />

Schulungsleiter tätig. Seit<br />

2000 arbeitet er in der<br />

binauralen Mess- und<br />

Analysetechnik.<br />

Das Thema im Überblick<br />

Die hier beschriebene Regressions-Methode ermöglicht es, Kennlinien elektronischer<br />

Bauteile in analytischer Form zu erfassen und somit zu berechnen und berücksichtigt die<br />

statistischen Streuungen, denen Messpunkte unterliegen. Diese Methode liefert eine für<br />

die Praxis bessere Näherung als die anderen vorgestellten Verfahren, weil ein Mittelweg<br />

zwischen den Vorgabepunkten berechnet wird. Betrachtet wird hier die Methode der<br />

kleinsten Fehlerquadrate. Anhand eines Beispiels wird die Anwendung und der Nutzen<br />

der Regression in der Technik verdeutlicht.<br />

den Techniker wichtigste Regressionsart: die<br />

Regression nach der Methode der kleinsten<br />

Fehlerquadrate. Ebenso wie die anderen vorgestellten<br />

Verfahren setzt auch die Regression<br />

einen vorhandenen Zusammenhang<br />

zwischen den Größen voraus.<br />

Dieser grundsätzliche, funktionale Zusammenhang<br />

muss vor der Durchführung<br />

der Regression bekannt sein oder angegeben<br />

werden. Die Abschätzung anhand einer<br />

Anzahl Punkte (Punktwolke) in einem Koordinatensystem<br />

ist nicht immer einfach. Häufig<br />

sind mehrere Versuche notwendig, um ein<br />

befriedigendes Ergebnis zu erhalten. Der<br />

331


Technik > Funktionsverläufe<br />

Bild 9 Lösungsgerade durch Punktwolke<br />

332<br />

498<br />

446<br />

394<br />

342<br />

290<br />

238<br />

186<br />

134<br />

82<br />

gemessener Wert<br />

berechneter Wert<br />

28,5 30 31,5 33 34,5 36 37,5 39 40,5<br />

Rechenaufwand ist erheblich und steigt mit<br />

der Anzahl der zu berücksichtigenden Punkte<br />

im Koordinatensystem an. Durch den Einsatz<br />

eines Rechnerprogramms auf PC bemerkt<br />

der Anwender dies jedoch nicht mehr. Damit<br />

ist es dann innerhalb kürzester Zeit möglich,<br />

vollkommen unterschiedliche Kurvenverläufe<br />

(Funktionen) zu Grunde zu legen und anschließend<br />

das Optimum auszuwählen.<br />

Lineare Regression<br />

Bei der linearen Regression liegt eine mathematische<br />

Funktion der Form<br />

y = b · x + a<br />

zu Grunde. Es geht folglich darum, eine<br />

Gerade zu finden, die eine gegebene Punkt-<br />

Bild 10 Schaltung eines DC-AC-Konverters<br />

DC<br />

–1V ... +1 V R11<br />

1k<br />

R16<br />

1M<br />

R25<br />

2k7<br />

270<br />

R26<br />

AC Alternating Current<br />

DC Direct Current<br />

D4<br />

3V6<br />

D5<br />

3<br />

2<br />

+<br />

–<br />

1<br />

OP1<br />

3V6<br />

R13<br />

10k<br />

R24<br />

47k<br />

2<br />

+<br />

–5V<br />

3<br />

–<br />

R12<br />

10k<br />

OP3<br />

1<br />

wolke gut charakterisiert. Die gesuchte<br />

Lösungsgerade (auch „Ausgleichsgerade“<br />

genannt) ist genau die Gerade, die die Summe<br />

der Quadrate der vertikalen Abstände (wenn<br />

in vertikaler Richtung die abhängige Variable<br />

aufgetragen ist) zwischen den Punkten im<br />

Streuungsdiagramm und der Geraden minimiert.<br />

Anders ausgedrückt: Die Gerade ist<br />

so zu legen, dass die Summe der Quadrate,<br />

die durch die Abweichungen der Ordinatenwerte<br />

aufgespannt sind, möglichst klein wird<br />

(Bild 9).<br />

Der Nachweis, dass dem so ist, gelingt mit<br />

Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung – er<br />

soll aber hier nicht weiter ausgeführt werden.<br />

Mit Hilfe der Differenzialrechnung lässt sich<br />

ableiten, dass nach dieser Forderung für a<br />

und b gelten muss:<br />

AC ~<br />

10 mV<br />

0 ... 2V<br />

+<br />

5 7<br />

– D6<br />

6 OP2<br />

1N4148<br />

R10<br />

330<br />

C1<br />

R17<br />

1M<br />

220n<br />

IC Integrated Circuit<br />

OP Operationsverstärker<br />

10<br />

+<br />

10 mV ... 400 mV<br />

9<br />

– 8<br />

OP4 100k<br />

R19<br />

22<br />

P4<br />

1 IC2 6<br />

2 4 H11F1<br />

b =<br />

x =<br />

y =<br />

r =<br />

n<br />

(x i – x) · (y i – y)<br />

i = 1<br />

n<br />

(x i – x) 2<br />

i = 1<br />

Dabei gilt<br />

n<br />

x i<br />

i = 1<br />

n<br />

n<br />

y i<br />

i = 1<br />

n<br />

mit n = Anzahl der Punkte.<br />

a = y – b · x<br />

n<br />

(x i – x) · (y i – y)<br />

i = 1<br />

n n<br />

(x i – x) 2<br />

(yi – y) 2<br />

i = 1 i = 1<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

In diesem Zusammenhang wird b als<br />

„Regressions-Koeffizient“ bezeichnet. Die<br />

unbekannte Größe a kann dann wie folgt<br />

berechnet werden:<br />

(14)<br />

Die Herleitung ist für die meisten technischen<br />

Anwendungen nicht von Bedeutung und<br />

wird deshalb hier nicht weiter vorgestellt.<br />

Korrelationskoeffizient<br />

Wie bereits erwähnt, wird bei der Regression<br />

unterstellt, dass zwischen den Abszissenund<br />

Ordinatenwerten ein funktionaler Zusammenhang<br />

besteht. Nachprüf- bzw. abschätzbar<br />

ist ein solcher Zusammenhang mit<br />

Hilfe des Korrelationskoeffizienten r. Es gilt<br />

für r:<br />

Es gilt weiterhin für r: -1 r 1<br />

(15)<br />

Ein Zusammenhang ist wahrscheinlich, wenn<br />

r in der Nähe der +1 oder der –1 liegt. Wenn<br />

gilt –1 r < 0, hat die Gerade eine negative<br />

Steigung. Wenn hingegen gilt 0 < r 1, hat<br />

die Gerade eine positive Steigung.<br />

Beispiel<br />

Eine Gleichspannung, die ihren Wert zwischen<br />

–1 V und +1 V ändert, soll in eine Wechselspannung<br />

konstanter Frequenz und variierender<br />

Amplitude zwischen 10 mV und 400 mV


Scheitelspannung überführt werden. Dazu<br />

wurde die Schaltung eines DC-AC-Konverters<br />

(Gleichstrom-Wechselstrom-Wandler),<br />

wie in Bild 10 gezeigt, aufgebaut.<br />

Am Kondensator C1 wird die Referenzfrequenz<br />

mit konstanter Amplitude von 10 mV<br />

und konstanter Frequenz (z. B. 1 kHz) angelegt.<br />

Wird dann am Eingang eine Gleichspannung<br />

angelegt, die sich zwischen –1 V<br />

und +1 V ändert, so ändert sich synchron<br />

dazu der Scheitelwert der sinusförmigen<br />

Ausgangsspannung.<br />

Der Zusammenhang zwischen der Gleichspannung<br />

am Eingang U E und der Wechselspannung<br />

am Ausgang U A sollte dabei linear<br />

sein:<br />

U A = a · U E + b<br />

Eine Messung ergab folgende elf Werte:<br />

U E/V U A/V<br />

–0,99 0,39<br />

–0,91 0,38<br />

–0,59 0,30<br />

–0,39 0,26<br />

–0,11 0,21<br />

0,16 0,15<br />

0,29 0,12<br />

0,45 0,095<br />

0,70 0,05<br />

0,87 0,025<br />

0,99 0,014<br />

UA /V<br />

~<br />

Bild 11 Anordnung der Spannungswerte der Messung<br />

0,45<br />

0,4<br />

0,35<br />

0,3<br />

0,25<br />

0,2<br />

0,15<br />

0,1<br />

0,05<br />

Werden diese Werte in ein Koordinatensystem<br />

eingezeichnet, so zeigt sich die Darstellung<br />

in Bild 11. Die Lage der Punkte im Koordinatensystem<br />

lässt vermuten, dass es sich<br />

um einen linearen Zusammenhang handelt.<br />

Die Bestätigung soll der Korrelationskoeffizient<br />

r liefern. Mit seiner Hilfe soll abgeschätzt<br />

werden, ob tatsächlich ein Zusammenhang<br />

zwischen den Größen U E und U A besteht<br />

oder nicht.<br />

Um die Rechnung zu vereinfachen, wurde<br />

hier zweckmäßigerweise eine Tabelle angelegt.<br />

Es gilt mit<br />

U E = x, U A = y und n = 11:<br />

n<br />

x =x i = 0,47 = 0,042727273<br />

i = 1 11<br />

n<br />

y =y i = 1,994 = 0,181272727<br />

i = 1 11<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

0<br />

–1,5 –1 –0,5 0<br />

UE /V=<br />

0,5 1 1,5<br />

Nun stehen alle Zahlenwerte zur Verfügung,<br />

um den Korrelationskoeffizienten durch einfaches<br />

Einsetzen zu berechnen. Nach obiger<br />

Formel gilt:<br />

–0,946438<br />

r =<br />

–0,9976<br />

4,8396182 · 0,1859882<br />

Der Wert für r ist negativ und liegt nahe bei –1.<br />

Ein funktionaler Zusammenhang ist sehr<br />

wahrscheinlich. Der Funktionsgraph (Gerade)<br />

wird eine negative Steigung haben.<br />

Zwischenwerte für die elf Messwerte<br />

<strong>Nr</strong>. x y x–x y–y (x–x)(y–y) (x–x) 2<br />

(y–y) 2<br />

1 –0,99 0,390 –1,032727 0,2087273 –0,215558 1,<strong>06</strong>65256 0,043567074<br />

2 –0,91 0,380 –0,952727 0,1987273 –0,189333 0,9076893 0,039492529<br />

3 –0,59 0,300 –0,632727 0,1187273 –0,075122 0,4003438 0,014096165<br />

4 –0,39 0,260 –0,432727 0,0787273 –0,034<strong>06</strong>7 0,1872529 0,0<strong>06</strong>197983<br />

5 –0,11 0,210 –0,152727 0,0287273 –0,004387 0,0233256 0,000825256<br />

6 0,16 0,150 0,1172727 –0,031273 –0,003667 0,0137529 0,000977983<br />

7 0,29 0,120 0,2472727 –0,<strong>06</strong>1273 –0,015151 0,<strong>06</strong>11438 0,003754347<br />

8 0,45 0,095 0,4072727 –0,086273 –0,035137 0,1658711 0,007442983<br />

9 0,70 0,050 0,6572727 –0,131273 –0,086282 0,4320074 0,017232529<br />

10 0,87 0,025 0,8272727 –0,156273 –0,129280 0,6843802 0,024421165<br />

11 0,99 0,014 0,9472727 –0,167273 –0,158453 0,8973256 0,027980165<br />

Summen: 0,47 1,994 0 0 –0,946438 4,8396182 0,185988200<br />

Tabelle<br />

333


Technik > Funktionsverläufe<br />

334<br />

Bild 12 Messpunkte und Ausgleichsgerade<br />

UA /V<br />

~<br />

0,45<br />

0,4<br />

0,35<br />

0,3<br />

0,25<br />

0,2<br />

0,15<br />

0,1<br />

0,05<br />

0<br />

–0,05<br />

–1 –0,5 0<br />

UE /V=<br />

0,5 1<br />

Als Nächstes können die Konstanten der<br />

Ausgleichsgeraden berechnet werden. Unter<br />

Beanspruchung der ersten Formel für die<br />

Konstante b gilt:<br />

b = –0,9464380 –0,19556<br />

4,8396182<br />

für a gilt nach obiger Formel:<br />

a = y – b · x = 0,181272727– (–0,19556)<br />

· 0,042727273<br />

a 0,18963<br />

Damit lautet die Gleichung der Ausgleichsgeraden<br />

wie folgt:<br />

Bild 13: Die Oberfläche des VBA-Programms<br />

y = b · x + a<br />

y = – 0,19556 · x + 0,18963<br />

und nach dem Einsetzen der ursprünglichen<br />

Größen für x und y:<br />

U A/V = –0,19556 · U E/V + 0,18963<br />

Wird die Gerade in das Koordinatensystem<br />

mit der Punktwolke eingezeichnet, so ergibt<br />

sich die Darstellung in Bild 12. Dort ist das<br />

Diagramm mit den eingezeichneten Messpunkten<br />

und der berechneten Ausgleichsgeraden<br />

zu sehen. Es ist deutlich zu erkennen,<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

dass die Gerade nicht jeden Punkt exakt erfasst,<br />

sondern einen Mittelweg durch die<br />

Punktwolke beschreibt. Streng genommen<br />

hat die ermittelte Funktion nur Gültigkeit im<br />

Bereich der Punktwolke. Für den Definitionsbereich<br />

gilt demnach:<br />

–0,99 V U E/V 0,99 V<br />

Ob und inwieweit noch Punkte außerhalb<br />

dieses Gültigkeitsbereiches verlässliche Ergebnisse<br />

liefern können, hängt vom physikalischen<br />

Zusammenhang (d. h. im vorliegenden<br />

Beispiel von der Schaltung) und von der<br />

Güte der ermittelten Funktionsgleichung<br />

(abzuschätzen am Korrelationsfaktor) ab.<br />

Es lässt sich leicht erkennen, dass ein erheblicher<br />

Rechenaufwand betrieben werden<br />

muss. Die Anzahl der auszuführenden Rechenoperationen<br />

steigt mit der Anzahl der zu berücksichtigenden<br />

Punkte linear an. Werden<br />

alle Rechnungen ohne Hilfsmittel ausgeführt,<br />

sind Fehler kaum zu vermeiden. Aus diesem<br />

Grund sollte für das Erstellen der Tabelle ein<br />

Kalkulationsprogramm oder zumindest die<br />

statistischen Funktionen eines technisch-wissenschaftlichen<br />

Taschenrechners genutzt<br />

werden.<br />

Programm<br />

Nachstehend ist ein kleines VBA-(Visual<br />

Basic for Applications-)Programm im Kasten<br />

aufgeführt, das die Ausgleichsgerade aus<br />

maximal 100 Vorgabepunkten berechnet.<br />

Es müssen mindestens drei Punkte (x, y) eingegeben<br />

werden. Anschließend kann die<br />

Berechnung gestartet werden. Die Oberfläche<br />

des VBA-Programmes ist in Bild 13<br />

zu sehen. (Ge)<br />

Der Beitrag wird fortgesetzt.<br />

Literaturhinweis<br />

F. P. Zantis: „Die Funktion einer Spannungsquelle“, Elrad 1989,<br />

Heft 7/8, S. 105 ff.


Quellcode<br />

'VBA-Programm zur Linearen Regression<br />

Option Explicit<br />

Option Base 1<br />

Dim x(100) As Double<br />

Dim y(100) As Double<br />

Dim zaehler As Integer<br />

Dim wertanzahl As Integer<br />

Private Sub berechnung_Click()<br />

Dim sum_x As Double<br />

Dim sum_y As Double<br />

Dim x_durchschnitt As Double<br />

Dim y_durchschnitt As Double<br />

Dim sum_xxyy As Double<br />

Dim sum_xx As Double<br />

Dim sum_yy As Double<br />

Dim i As Integer<br />

Dim r As Double 'Korrelationskoeffizient<br />

Dim b As Double 'b-Koeffizient<br />

Dim a As Double 'Konstante a<br />

If zaehler < 3 Then<br />

Else<br />

'Verhindern das weitere Werte eingegeben werden<br />

Uebernehmen.Caption = "Neustart"<br />

wertanzahl = zaehler – 1<br />

'Durchschnittswerte ermitteln<br />

For i = 1 To wertanzahl<br />

sum_x = sum_x + x(i)<br />

sum_y = sum_y + y(i)<br />

Next i<br />

x_durchschnitt = sum_x / wertanzahl<br />

y_durchschnitt = sum_y / wertanzahl<br />

'Andere Summen berechnen<br />

For i = 1 To wertanzahl<br />

sum_xxyy = sum_xxyy + (x(i) – x_durchschnitt) *<br />

(y(i) – y_durchschnitt)<br />

sum_xx = sum_xx + (x(i) - x_durchschnitt) ^ 2<br />

sum_yy = sum_yy + (y(i) - y_durchschnitt) ^ 2<br />

Next i<br />

'Korrelationskoeffizient berechnen<br />

r = sum_xxyy / (sum_xx * sum_yy) ^ (1 / 2)<br />

'b-Koeffizient berechnen<br />

b = sum_xxyy / sum_xx<br />

a = y_durchschnitt – b * x_durchschnitt<br />

ergebnis.Caption = "y = " & CStr(b) & " x + " & CStr(a)<br />

End If<br />

End Sub<br />

Public Sub UserForm_Initialize()<br />

zaehler = 1<br />

wertanzahl = 0<br />

x_Wert.Value = ""<br />

y_Wert.Value = ""<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Uebernehmen.Caption = CStr(zaehler) & ". Wertepaar übernehmen."<br />

berechnung.TabStop = False<br />

End Sub<br />

Private Sub Uebernehmen_Click()<br />

If Uebernehmen.Caption = "Neustart" Then<br />

Erase x()<br />

Erase y()<br />

zaehler = 1<br />

wertanzahl = 0<br />

ergebnis.Caption = ""<br />

berechnung.Caption = ""<br />

x_Wert.Value = ""<br />

y_Wert.Value = ""<br />

Uebernehmen.Caption = CStr(zaehler) & ". Wertepaar<br />

übernehmen."<br />

berechnung.TabStop = False<br />

Else<br />

If x_Wert.Value = "" Or y_Wert.Value = "" Then<br />

If x_Wert.Value = "" Then<br />

MsgBox "Bitte einen x-Wert eingeben!"<br />

End If<br />

If y_Wert.Value = "" Then<br />

MsgBox "Bitte einen y-Wert eingeben!"<br />

End If<br />

Else<br />

x(zaehler) = CDbl(x_Wert.Value)<br />

y(zaehler) = CDbl(y_Wert.Value)<br />

zaehler = zaehler + 1<br />

x_Wert.Value = ""<br />

y_Wert.Value = ""<br />

End If<br />

If zaehler > 3 Then<br />

berechnung.Caption = "Berechnung starten!"<br />

berechnung.TabStop = True<br />

End If<br />

Uebernehmen.Caption = CStr(zaehler) & ". Wertepaar<br />

übernehmen."<br />

End If<br />

End Sub<br />

335


Wirtschaft > Vergleich visueller Methoden zur Darstellung von Geschäftsmodellen<br />

Vergleich visueller Methoden zur<br />

Darstellung von Geschäftsmodellen.<br />

336<br />

Strategie und Geschäftsmodell<br />

Strategien sind allgemein als wichtige Hilfsmittel<br />

für die Weiterentwicklung von Unternehmen<br />

anerkannt. Als Unternehmensstrategie<br />

sichern sie den Fortbestand oder die<br />

Ausrichtung auf einzelne Funktionsbereiche<br />

beispielsweise als Marketing- oder IT-(Informationstechnologie-)Strategie.<br />

Sie können<br />

jedoch nicht losgelöst aus einem Kontext 1<br />

betrachtet werden. Strategien werden immer<br />

auf einen bereits vorhandenen Zustand<br />

(einer Organisation) oder zur Erreichung<br />

eines zukünftigen Zustandes angewandt.<br />

Zum effektiven Umsetzen einer Strategie<br />

muss man sich zunächst des Ausgangszustandes<br />

der Organisation bewusst werden.<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Häufig werden zur visuellen Darstellung von Geschäftsmodellen einfache Abbildungen in gängigen Präsentationsprogrammen, wie zum<br />

Beispiel MS Powerpoint TM , genutzt. Für die Darstellung von Geschäftsmodellen sind diese Möglichkeiten aber als eher unbefriedigend<br />

einzustufen. Das freie Zeichnen ist methodisch nicht abgesichert, die Prozessmodellierung oftmals zu detailliert. Deshalb haben sich<br />

verschiedene grafische Darstellungsweisen zur Geschäftsmodellierung entwickelt. Eine Bewertung dieser Methodiken mit einem Vorschlag<br />

für Einsatzmöglichkeiten der einzelnen Abbildungsarten rundet den nachfolgenden Artikel ab.<br />

Der Autor<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH)<br />

Thomas Deelmann ist<br />

externer Doktorand am<br />

Lehrstuhl von Prof. Peter<br />

Loos (Mainz). Zu seinen<br />

Forschungsarbeiten zählen<br />

die Geschäftsmodellierung<br />

sowie Beratungsforschung.<br />

Er ist Mitarbeiter<br />

im Inhouse Consulting<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Telekom</strong><br />

in Bonn.<br />

Hierzu hilft es, ein Modell des Unternehmens,<br />

das so genannte Geschäftsmodell, zu erstellen.<br />

Das Geschäftsmodell ist demnach das<br />

zeitpunktbezogene Abbild der ordentlichen<br />

Geschäftstätigkeit eines Unternehmens,<br />

wohingegen die Strategie einen Zeitraum<br />

der Transformation eines Geschäftsmodells<br />

zwischen zwei Zeitpunkten beschreibt.<br />

Der Umgang mit Geschäftsmodellen empfiehlt<br />

sich allen, die sich praktisch oder<br />

theoretisch mit Strategien beschäftigen. Sie<br />

erhalten einen Fixpunkt, auf den sie eine<br />

Strategie anwenden können. Projektleitern,<br />

Führungskräften, Studenten der Wirtschafts-<br />

1 Kontext: Zusammenhang.


Das Thema im Überblick<br />

Bei der Entwicklung, Vorstellung und Präsentation von Geschäftsmodellen oder neuen<br />

Geschäftsideen, Szenarien und Einsatzmöglichkeiten neuer Techniken bietet es sich oftmals<br />

an, diese zum besseren Verständnis visuell darzustellen. Dieser Beitrag stellt fünf<br />

verschiedene Methoden vor, die zum Beispiel einem Manager oder Projektleiter helfen,<br />

seine Ideen zu visualisieren, den Ist-Zustand aufzunehmen und den Soll-Zustand zu<br />

präsentieren. Diese Methoden werden mit Hilfe eines Merkmalrasters charakterisiert und<br />

ihre Umsetzung wird anhand eines Anwendungs- oder Praxisbeispiels demonstriert.<br />

wissenschaften und auch Auszubildenden<br />

werden die Ausführungen zu den verschiedenen<br />

diskutierten Ansätzen zur Geschäftsmodellierung<br />

helfen, eine Grundlage zu<br />

finden, um Strategien zu entwickeln, umzusetzen<br />

oder zu verstehen.<br />

Die in diesem Beitrag vorgestellten Ansätze<br />

zur grafischen Darstellung von Geschäftsmodellen<br />

stammen allesamt von international<br />

renommierten Praktikern und Wissenschaftlern.<br />

Eine Dominanz eines bestimmten Ansatzes<br />

ist derzeit noch nicht auszumachen.<br />

Methodik von Boulton, Libert<br />

und Samek<br />

Das Geschäftsmodell der drei Autoren ist ein<br />

auf Werte (Values) ausgerichtetes Konstrukt.<br />

Sie erheben durchgehend die Forderung,<br />

neue Werte im Unternehmen zu identifizieren<br />

und bekannt zu machen. Das Unternehmen<br />

soll so viel Wert sein, wie die Summe aller<br />

seiner Vermögenswerte (Assets). Dazu zählen<br />

die fünf Vermögenswertkategorien<br />

■ physische Vermögenswerte,<br />

■ finanzielle Vermögenswerte,<br />

■ Mitarbeiter und Lieferanten,<br />

■ Kunden und die<br />

■ Organisation.<br />

Es handelt sich deshalb hier um ein eher<br />

praxisnahes Werk, das ein Geschäftsmodell<br />

definiert als:<br />

„Die einzigartige Kombination von materiellen<br />

und finanziellen Vermögenswerten, welche<br />

die Fähigkeit einer Organisation bestimmt,<br />

Wert zu schaffen oder zu zerstören.“<br />

Zur Visualisierung dieser Betrachtungsweise<br />

stellen sie dem Leser eine visuelle Technik<br />

(„Value Imaging“) vor, die helfen soll, das<br />

„ganze Bild zu sehen“ und die im Rahmen<br />

des Entwerfens von Geschäftsmodellen<br />

unterstützend eingesetzt werden soll.<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Merkmale<br />

Als Zielgruppe der vorgeschlagenen Methodik<br />

können die Vorstände und das Top-Management<br />

eines Unternehmens angesehen<br />

werden, die sich auf eine abstrakte Weise ein<br />

Bild über die Zusammensetzung ihrer Vermögenswerte<br />

machen wollen. Die Betrachtungsebene<br />

erscheint auf das Unternehmen<br />

beschränkt, wobei dieser Blickwinkel als<br />

sehr grobgranular 2 bezeichnet werden kann.<br />

Die Technik des Value Imaging lässt sich<br />

sowohl zur Visualisierung der Ist-Situation<br />

(Ist-Modell) einsetzen als auch zur Darstellung<br />

2 granular: von Granularität; mit der Granularität wird im Folgenden<br />

die Detaillierung der Modelle bezeichnet. Eine feine<br />

Granularität meint also ein detailreiches Modell mit vielen<br />

Modellelementen.<br />

Tabelle 1<br />

Merkmale der Methodik von Boulton, Libert und Samek<br />

Merkmal Merkmalsausprägung<br />

Zielgruppe Vorstand Risikokapitalgeber<br />

Projektleiter IT-Mitarbeiter<br />

Betrachtungs- Wirtschafts- und Unternehmung IT-System Subsystem<br />

ebene Gesellschaftssystem<br />

Modellart Ist-Modell Soll-Modell<br />

Zweck Simulation Ideenskizze Schulung,<br />

Wissenstransformation<br />

Granularität Grob Mittel Fein<br />

Darstellung Text Grafik Film Ton<br />

Primäres Produkt/ Organisations- Aufgabe Betriebs- Wert<br />

Gruppierungs- Produkt- einheit/ mittel/<br />

objekt gruppe Geschäftspartner<br />

Ressource<br />

Primärer Beschaffung Produktion Absatz Rechnungs- Organisation/<br />

betrieblicher wesen Unterneh-<br />

Funktionsbereich<br />

mensführung<br />

Volatilität<br />

des Modells<br />

Hoch Mittel Gering<br />

Komplexitätsgrad<br />

Hoch Mittel Gering<br />

Integrations- Funktions- Phasen- Räumlich Zeitlich<br />

ausrichtung orientiert orientiert<br />

(horizontal) (vertikal)<br />

Organisatorische Innerbetrieblich<br />

Reichweite<br />

Unternehmensübergreifend<br />

Räumliche<br />

Reichweite<br />

Verteilt Lokal<br />

Zeitliche<br />

Reichweite<br />

Asynchron Synchron<br />

337


Wirtschaft > Vergleich visueller Methoden zur Darstellung von Geschäftsmodellen<br />

eines zukünftigen Geschäftsmodells (Soll-<br />

Modell), um beispielsweise eine mögliche<br />

Idee einer Veränderung zu skizzieren. Während<br />

die Darstellung leicht als Kombination<br />

von Text und Grafik bezeichnet werden kann,<br />

ist das primäre Gruppierungsobjekt 3 nicht<br />

direkt aus den oben vorgeschlagenen Elementen<br />

abzuleiten. Für den hier vorliegenden<br />

Fall wird daher das Gruppierungsobjekt<br />

„Wert“ eingeführt.<br />

Der betrachtete betriebliche Funktionsbereich<br />

dieser Methodik kann durch die starke Ausrichtung<br />

auf Werte als das interne und externe<br />

Rechnungswesen eines Unternehmens mit<br />

seiner Fähigkeit der Quantifizierung und dem<br />

Ausweisen von Werten identifiziert werden.<br />

Ein einmal erstelltes Modell unterliegt lediglich<br />

dann Änderungsanforderungen, wenn<br />

ausdrücklich ein Neues erstellt werden soll,<br />

oder wenn sich Rahmenparameter entscheidend<br />

verändern. Es kann somit als geringvolatil<br />

4 bezeichnet werden. Auch der Komplexitätsgrad<br />

der Abbildung ist als eher gering<br />

einzustufen, eine Integrationsrichtung 5<br />

kann jedoch nicht identifiziert werden.<br />

338<br />

Bild 1 Value Imaging am Beispiel eines Computerherstellers<br />

Physikalische<br />

Vermögenswerte<br />

■ Geringe<br />

Lagerbestände<br />

■ Ausgelagerte<br />

Komponentenfertigung<br />

Finanzielle<br />

Vermögenswerte<br />

■ Geringe<br />

Forderungen<br />

(minimales<br />

Betriebskapital)<br />

Organisation<br />

■ Firmenchef<br />

■ Systeme & Prozesse<br />

■ Marken<br />

■ Geistiges Eigentum<br />

(Patente)<br />

Kunden<br />

■ Produktzusammenstellung<br />

nach Kundenwünschen<br />

■ Nutzung des Internets<br />

Mitarbeiter und<br />

Lieferanten<br />

■ Lieferantenbeziehungen<br />

■ Mitarbeiter<br />

Durch die im Modell der drei Autoren geforderte<br />

Vernetzung der fünf Vermögenswertkategorien<br />

besteht zwar eine Verknüpfung<br />

zu Kunden und Lieferanten, im Zentrum steht<br />

jedoch die Organisation des Unternehmens.<br />

Die so genannte organisatorische Reichweite<br />

wird an dieser Stelle daher als innerbetrieblich<br />

bezeichnet. Über die räumliche und zeitliche<br />

Reichweite der visuellen Darstellung<br />

von Geschäftsmodellen mit Hilfe des Value<br />

Imaging lässt sich keine Aussage treffen.<br />

Die oben getroffenen Aussagen lassen sich<br />

in der Form einer Merkmalstabelle zusammenfassen<br />

(Tabelle 1). In der ersten Spalte<br />

jeder Zeile finden sich die beschriebenen<br />

Merkmale, in den weiteren Spalten die der<br />

möglichen Merkmalsausprägungen. Die<br />

graue Einfärbung bezeichnet eine für die<br />

Methodik des Value Imaging identifizierte<br />

Merkmalsausprägung.<br />

Beispiel<br />

Die vorgestellte Methodik zur Visualisierung<br />

von Geschäftsmodellen hat eine starke Ausrichtung<br />

auf Werte. Die Anwendung wird<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

anhand eines Beispiels einer Computerfirma<br />

vorgestellt (Bild 1).<br />

Das Bild zeigt eine angenommene Wertdarstellung<br />

der durch die fünf Vermögenswertkategorien<br />

beigetragenen Wertsteigerungen.<br />

Bei einer gleichmäßigen Verteilung der Wertbeiträge<br />

wären alle Rechtecke als Quadrate<br />

gleicher Größe dargestellt. Es ist zu erkennen,<br />

dass Mitarbeiter und Lieferanten sowie Kunden<br />

die wertvollsten Vermögenskategorien<br />

darstellen, gefolgt von der Organisation und<br />

finanziellen sowie physischen Vermögenswerten.<br />

Ein besonderer Wert entsteht aus dem in<br />

dieser Firma verwendeten Geschäftsmodell<br />

„Be Direct“, in dem Computer auf Bestellung<br />

gefertigt werden, um Kunden und Zulieferer<br />

mit Hilfe des Internets zu verbinden. Weiterhin<br />

lagert das Unternehmen viele seiner Tätigkeiten<br />

aus. Dies erfordert den Ausbau von<br />

engen Beziehungen zu Zulieferern in allen<br />

Geschäftsbereichen. Zu den wichtigsten Vermögenswerten<br />

gehört neben einer Vielzahl<br />

von Patenten auch die Leistungsfähigkeit der<br />

Prozesse des Unternehmens und schließlich<br />

der Firmeninhaber selber. Die Kosten für die<br />

Lagerhaltung können so verringert werden,<br />

indem die Strategie der Kunden- und Lieferketten<br />

wirksam umgesetzt wird. Die hierdurch<br />

erzielten geringen finanziellen Belastungen<br />

bzw. den geringen Kapitalbedarf stellen<br />

einen weiteren positiven Aspekt dar.<br />

Wie aus Bild 1 zu entnehmen ist, wird zwar<br />

die relative Bedeutung einzelner Vermögenswerte<br />

(soweit dies buchhalterisch richtig ist)<br />

als Lieferant von Wertbeiträgen dargestellt.<br />

Eine Quantifizierung geschieht jedoch nicht<br />

und ist in der vorgestellten Methodik nicht zu<br />

erkennen. Jedoch lassen die Darstellungen<br />

des Value Imaging eine grundsätzliche Aus-<br />

3<br />

Gruppierungsobjekt: Element oder Objekt, anhand dessen<br />

die Modellierung vorgenommen wird und um das herum alle<br />

anderen Elemente gruppiert werden.<br />

4<br />

Volatilität: Ausmaß der Schwankung von Preisen, Aktienund<br />

Devisenkursen, Zinssätzen oder auch Märkten innerhalb<br />

einer kurzen Zeitspanne. Hier: Ausmaß der Änderungshäufigkeit<br />

des Modells.<br />

5<br />

Integrationsrichtung: hauptsächlich horizontal und vertikal.<br />

Eine horizontale Integration umfasst mehrere betriebliche<br />

Funktionen (z. B. Einkauf, Produktion, Vertrieb), eine vertikale<br />

mehrere Hierarchie-Ebenen.


sage über die Bedeutung einzelner Kategorien<br />

von Vermögenswerten zu, vor allem, wenn<br />

alte und neue Geschäftsmodelle (z. B. die<br />

der so genannten Alten und Neuen Ökonomie)<br />

verglichen werden.<br />

Sonstiges<br />

Neben der Beschreibung der grafischen<br />

Darstellung der Vermögenswerte durch die<br />

Value-Imaging-Methode schlagen die Autoren<br />

zusätzlich einen sehr kurzen Handlungsleitfaden<br />

für den Entwurf eines Geschäftsmodells<br />

vor (Bild 2) 6 .<br />

In einem ersten Schritt sind die derzeit eingesetzten<br />

materiellen und immateriellen Vermögenswerte<br />

zu bestimmen, die im Unternehmen<br />

eingesetzt werden. Diese werden<br />

mit Hilfe der Technik des Value Imaging zu<br />

einem Wertbild zusammengefügt. Neben<br />

dieser Ist- wird anschließend eine Soll-Darstellung<br />

entwickelt, aus der hervorgeht, wie<br />

das Unternehmen in den nächsten Jahren<br />

Wert schöpfen möchte. Die nötigen Veränderungen<br />

vom Ist- zum Soll-Zustand sind zu<br />

bestimmen. Schließlich ist noch zu überlegen,<br />

wie das betrachtete Unternehmen alle<br />

oder eine Auswahl aus grundlegenden Asset-<br />

Portfolio-Strategien (beispielsweise Aufbauen,<br />

Verbinden, Verbessern, Umwandeln und<br />

Blockieren) einsetzen kann, um Wert zu<br />

schaffen. Begleitet wird dieser kurze Handlungsleitfaden<br />

von Hinweisen zur Beachtung<br />

der möglichen Skalierung von Vermögenswerten<br />

und der Aufforderung zur Beobachtung<br />

der Konkurrenten.<br />

Methodik von Gordijn<br />

Das von Gordijn entwickelte Value Model<br />

zielt – wie die Methodik von Boulton, Libert<br />

und Samek – bei der Geschäftsmodellierung<br />

auf eine starke Herausstellung von Werten<br />

ab. Im Gegensatz zum oben vorgestellten<br />

Modell ist der von Gordijn theoretischer und<br />

mehr auf E-Business-Situationen ausgerichtet.<br />

Das Geschäftsmodell (Value Model) wird<br />

hierbei als Konzeptionelles Modell verstanden,<br />

6 Ein solcher Handlungsleitfaden kann als „prozessorientiertes<br />

Metamodell“ zur Geschäftsmodellierung beschrieben<br />

werden.<br />

Bild 2 Vorgehen Value Imaging<br />

Entwerfen Sie<br />

Ihr Geschäftsmodell<br />

Derzeitiges Portfolio<br />

von Vermögenswerten<br />

Zukünftiges Portfolio<br />

von Vermögenswerten<br />

Bestimmen Sie Ihre<br />

Vermögenswerte und<br />

deren Wertbeitrag<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Stellen Sie fest, welche Vermögenswerte<br />

Sie brauchen<br />

und wie Sie diese Werte schaffen<br />

Vermögenswertstrategie Setzen Sie Ihre Vermögenswertstrategien<br />

ein (...), um den Wert<br />

zu erhöhen<br />

Tabelle 2 Merkmale der Methodik von Gordijn<br />

Merkmal Merkmalsausprägung<br />

Zielgruppe Vorstand Risikokapitalgeber<br />

Projektleiter IT-Mitarbeiter<br />

Betrachtungs- Wirtschafts- und Unternehmung IT-System Subsystem<br />

ebene Gesellschaftssystem<br />

Modellart Ist-Modell Soll-Modell<br />

Zweck Simulation Ideenskizze Schulung,<br />

Wissenstransformation<br />

Granularität Grob Mittel Fein<br />

Darstellung Text Grafik Film Ton<br />

Primäres Produkt/ Organisations- Aufgabe Betriebs- Wert<br />

Gruppierungs- Produkt- einheit/ mittel/<br />

objekt gruppe Geschäftspartner<br />

Ressource<br />

Primärer Beschaffung Produktion Absatz Rechnungs- Organisation/<br />

betrieblicher wesen Unterneh-<br />

Funktionsbereich<br />

mensführung<br />

Volatilität<br />

des Modells<br />

Hoch Mittel Gering<br />

Komplexitätsgrad<br />

Hoch Mittel Gering<br />

Integrations- Funktions- Phasen- Räumlich Zeitlich<br />

ausrichtung orientiert orientiert<br />

(horizontal) (vertikal)<br />

Organisatorische Innerbetrieblich<br />

Reichweite<br />

Unternehmensübergreifend<br />

Räumliche<br />

Reichweite<br />

Verteilt Lokal<br />

Zeitliche<br />

Reichweite<br />

Asynchron Synchron<br />

339


Wirtschaft > Vergleich visueller Methoden zur Darstellung von Geschäftsmodellen<br />

welches zeigt, wie ein Netz von Akteuren<br />

Objekte, denen ein Wert zugewiesen wird,<br />

durch wertschöpfende Aktivitäten erstellen,<br />

austauschen oder konsumieren.<br />

„[…] a conceptual model that shows how a<br />

network of actors create, exchanges and<br />

consumes objects of value by performing<br />

value adding activities.“<br />

Der Rahmen für die Erstellung dieses Geschäftsmodells<br />

umfasst drei Einzelsichten,<br />

die einer<br />

■ so genannten allwissenden Darstellung<br />

(global actor viewpoint),<br />

■ Sichtweise eines ganz bestimmten Akteurs,<br />

also einer Person oder einer Organisation<br />

(detailed actor viewpoint) und<br />

■ Wertaktivität (value activity viewpoint)<br />

dienen. Hierbei zeigt die allwissende Darstellung,<br />

■ welche Akteure beteiligt sind,<br />

■ welche Objekte, die einen ökonomischen<br />

Wert besitzen, von den Akteuren erstellt,<br />

getauscht und konsumiert werden,<br />

340<br />

Bild 3 Value Modeling am Beispiel eines kostenlosen ISP<br />

Legende<br />

Marktsegment<br />

Wertschnittstelle<br />

Wertobjekt<br />

Wertaustausch<br />

Wertanker<br />

Akteur<br />

ISP Internet Service Provider<br />

Internetzugang<br />

Beendigungsmöglichkeit<br />

Surfer<br />

Telefonverbindung<br />

Lokale Telefongesellschaft<br />

Telefonverbindung<br />

Kostenloser Internet Service Provider<br />

Telefonkosten<br />

Telefonkosten<br />

■ die Objekte mit einem ökonomischen<br />

Wert, die als Gegenleistung für eine<br />

erbrachte Leistung erwartet werden,<br />

■ solche Objekte, die in Kombinationen angeboten<br />

oder nachgefragt werden sowie<br />

■ Ereignisse, die einen Objekttausch<br />

zwischen Akteuren verursachen.<br />

Die Sichtweise eines einzelnen Akteurs zeigt<br />

■ Partnerschaften zwischen Akteuren, in<br />

denen diese Objekte gemeinsam anbieten<br />

oder nachfragen,<br />

■ Beziehungen zwischen Akteuren, die beispielsweise<br />

aus Gründen der Verringerung<br />

der Komplexität nicht in der allwissenden<br />

Darstellung (s. o.) zu sehen sind und<br />

■ zusätzlich bei Bedarf die Angaben der<br />

allwissenden Darstellung, soweit sie für<br />

die Sichtweise des einzelnen Akteurs<br />

nützlich sind. In diesem Fall werden nur<br />

die Angaben für eben diesen Akteur dargestellt.<br />

Die Sichtweise einer Wertaktivität zeigt die<br />

wertschöpfenden und -steigernden Aktivitäten<br />

und ihre Zuordnung zu einzelnen Akteuren.<br />

Die grafischen Darstellungen der einzelnen<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Sichten sind nicht vollständig und werden<br />

durch textliche Hinweise für zum Beispiel die<br />

Erläuterungen über erbrachte Leistungen<br />

und Gegenleistungen ergänzt.<br />

Merkmale<br />

Die Zielgruppe des Value Model sind zunächst<br />

Vorstände, was sich an der bewussten Verringerung<br />

der Komplexität der allwissenden<br />

Darstellung widerspiegelt, die bei Bedarf<br />

durch die anderen beiden Sichten ergänzt<br />

werden kann. Als Betrachtungsebene soll,<br />

gemäß den oben beschriebenen Merkmalen<br />

und ihren Merkmalsausprägungen, das<br />

Unternehmen herangezogen werden. Allerdings<br />

ist hier eine starke überbetriebliche<br />

Komponente in den Darstellungen und Möglichkeiten<br />

zu erkennen.<br />

Das Value Model kann sowohl für Ist- als<br />

auch für Soll-Modelle herangezogen werden,<br />

dementsprechend sind hier sowohl die Ideenskizze<br />

und die Möglichkeit der Simulation<br />

mögliche Einsatzzwecke. Die Darstellungen<br />

sind in ihrer Gesamtheit als sowohl grob- als<br />

auch als feingranular zu bezeichnen und<br />

nutzen grafische Symbole, die durch Texte<br />

ergänzt werden.<br />

Beim Merkmal des primären Gruppierungsobjektes<br />

kann wieder auf keine der vorgeschlagenen<br />

Merkmalsausprägungen zurückgegriffen<br />

werden. Daher wird auch hier die<br />

Ausprägung „Wert“ eingeführt. Auch kann<br />

ein vorrangig betrieblicher Funktionsbereich<br />

nicht erkannt werden. Die Volatilität des<br />

Modells wird – bedingt durch ihre teilweise<br />

vorhandene Feingranularität – als mittel bis<br />

hoch eingeschätzt. Eine ebensolche Einschätzung<br />

wird für die Komplexität vorgenommen,<br />

da u. a. die Symbolik nicht sprechend,<br />

d. h. direkt eingängig ist. (Beispiel: Person:<br />

☺ = gute, = schlecht)<br />

Eine vorgeschlagene oder bevorzugte Integrationsrichtung<br />

kann nicht identifiziert werden,<br />

die räumliche Reichweite wird wegen der<br />

unternehmensübergreifenden Darstellung<br />

als verteilt beschrieben. Zur zeitlichen Reichweite<br />

kann keine Aussage gemacht werden.<br />

Die oben getroffenen Aussagen lassen sich<br />

wie in Tabelle 2 zusammenfassen.


Beispiel<br />

Aus den drei oben genannten möglichen<br />

Sichtweisen wird für das folgende Beispiel<br />

die des so genannten allwissenden Betrachters<br />

ausgewählt, um die Visualisierung eines<br />

Value Model zu erläutern. In Bild 3 ist der<br />

starke Bezug zur Modellierung von Werten<br />

erkennbar. Neben der Darstellung eines Akteurs<br />

und einer Vielzahl von Akteuren, einem<br />

Marktsegment sind alle anderen Elemente<br />

wertbezogen. Ein Wertobjekt wird zwischen<br />

zwei Wertbasen, die in entsprechenden<br />

Schnittstellen anzutreffen sind, zwischen<br />

zwei Akteuren (entweder dediziert 7 oder allgemein<br />

als Gruppe oder Segment) ausgetauscht.<br />

Im Beispiel erhält ein Surfer von einem kostenlosen<br />

Internet Service Provider (ISP) einen<br />

Zugang zum Internet. Der Nutzer hat gegenüber<br />

dem ISP eine Möglichkeit, diesen Zugang<br />

zu beenden. Weiterhin erhält der Nutzer<br />

von einem lokalen Telefonanbieter eine<br />

Verbindung zum Telefonnetz und zahlt für<br />

diese ein Entgeld. Auch der ISP erhält vom<br />

Telefonanbieter eine Verbindung und entrichtet<br />

hierfür ein Entgeld. Aus dem Bild sind<br />

die Wertflüsse zu erkennen; eine Quantifizierung<br />

erfolgt ebenso wenig, wie eine Reihung<br />

zeitlicher Abfolgen 8 .<br />

Sonstiges<br />

Neben der Methodik der visuellen Darstellung<br />

ist es nicht versäumt worden, eine Anleitung<br />

im Sinne eines prozessorientierten Metamodells<br />

vorzuschlagen. Hierbei – und das<br />

zeichnet diese Arbeit beispielsweise gegenüber<br />

der von Boulton, Libert und Samek aus<br />

– wird stark auf E-Business-Situationen fokussiert,<br />

indem beispielsweise der erste Schritt<br />

im „Bekommen“ einer innovativen E-Commerce-Idee<br />

liegt. Interessant an dieser Stelle<br />

ist es, dass ausdrücklich die Ideenfindung<br />

erwähnt wird und nicht die Geschäftsidee<br />

einschließlich des noch nicht modellierten<br />

Geschäftsmodells „einfach so“ vorhanden<br />

ist. Ist eine Idee vorhanden, lassen sich die<br />

nachfolgenden Schritte in eine zeitliche Ordnung<br />

bringen:<br />

■ Identifizierung von Szenarien,<br />

■ Identifizierung von Akteuren,<br />

■ Entscheidung, ob der identifizierte Akteur<br />

als Einzelperson oder als Marktsegment<br />

dargestellt werden soll,<br />

■ Identifizierung von Wertobjekten, Wertbasen,<br />

Wertangeboten und Wertschnittstellen,<br />

■ Identifizierung von Wertaustauschen,<br />

■ Identifizierung von Szenariopfaden sowie<br />

■ Erstellung der Sichtweisen der allwissenden<br />

Darstellung und gegebenenfalls der<br />

eines einzelnen Akteurs und der einer<br />

Wertaktivität.<br />

Gegebenenfalls können einzelne Schritte<br />

wiederholt werden. Neben dem reinen Erstellen<br />

von Wertmodellen wird angeregt, dass<br />

weitere Sichtweisen erstellt werden und die<br />

modellierte E-Commerce-Idee beurteilt wird.<br />

Methodik von Osterwalder<br />

und Pigneur<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Tabelle 3 Merkmale der Methodik von Osterwalder und Pigneur<br />

Merkmal Merkmalsausprägung<br />

Zielgruppe Vorstand Risikokapitalgeber<br />

Projektleiter IT-Mitarbeiter<br />

Betrachtungs- Wirtschafts- und Unternehmung IT-System Subsystem<br />

ebene Gesellschaftssystem<br />

Modellart Ist-Modell Soll-Modell<br />

Zweck Simulation Ideenskizze Schulung,<br />

Wissenstransformation<br />

Granularität Grob Mittel Fein<br />

Darstellung Text Grafik Film Ton<br />

Primäres Produkt/ Organisations- Aufgabe Betriebs-<br />

Gruppierungs- Produkt- einheit/ mittel/<br />

objekt gruppe Geschäftspartner<br />

Ressource<br />

Primärer Beschaffung Produktion Absatz Rechnungs- Organisation/<br />

betrieblicher wesen Unterneh-<br />

Funktionsbereich<br />

mensführung<br />

Volatilität<br />

des Modells<br />

Hoch Mittel Gering<br />

Komplexitätsgrad<br />

Hoch Mittel Gering<br />

Integrations- Funktions- Phasen- Räumlich Zeitlich<br />

ausrichtung orientiert orientiert<br />

(horizontal) (vertikal)<br />

Organisatorische Innerbetrieblich<br />

Reichweite<br />

Unternehmensübergreifend<br />

Räumliche<br />

Reichweite<br />

Verteilt Lokal<br />

Zeitliche<br />

Reichweite<br />

Asynchron Synchron<br />

Die Arbeiten von Osterwalder und Pigneur 9<br />

zur Darstellung eines E-Business-Modells<br />

verfolgen im Gegensatz zu den bereits vorgestellten<br />

Arbeiten einen stärkeren marktund<br />

produktorientierten Ansatz. Ein Geschäftsmodell<br />

ist danach nichts weiter, als der Auf-<br />

7 dedizieren: jemanden etwas zueignen, für ihn bestimmen.<br />

8<br />

Das Nicht-Vorhandensein von Darstellungsmöglichkeiten<br />

zeitlicher Abfolgen ist jedoch nur bei den grundlegenden<br />

Modellen zu bemängeln. In späteren Abbildungen sind so<br />

genannte Szenariopfade eingeführt.<br />

9<br />

Es haben weitere Autoren an den verschiedenen Arbeiten<br />

von Osterwalder und Pigneur mitgewirkt (siehe hierzu das<br />

Literaturverzeichnis). Da Osterwalder und Pigneur den Autorenkern<br />

bilden, sollen sie aus Gründen der Einfachheit und<br />

der besseren Verständlichkeit genannt werden.<br />

341


Wirtschaft > Vergleich visueller Methoden zur Darstellung von Geschäftsmodellen<br />

bau eines Unternehmens und seiner Geschäftspartner,<br />

um Wert zu schaffen, zu vermarkten<br />

oder an Kunden zu liefern und hierdurch<br />

einen dauerhaften und profitablen<br />

Einnahmestrom zu erzeugen.<br />

„nothing else than the architecture of a firm<br />

and its network of partners for creating, mar-<br />

342<br />

Bild 4 E-Business-Modell-Bestandteile<br />

Kundenbeziehung Wert für Produktinnovation Ressource für<br />

Gefühl für Kunden<br />

Dienen/Bedienen<br />

Markenaufbau<br />

Zielgruppe<br />

Value Proposition<br />

Fähigkeiten<br />

Finanzielle Aspekte<br />

Tabelle 4 Ebene 1 des e-Business Models in ontologischer Darstellung<br />

Name des Business-<br />

Modell-Elements<br />

E-Business-Modell Ontologie (Ausgangselement)<br />

Besteht aus ■ Produktinnovation<br />

■ Kundenbeziehung<br />

■ Infrastrukturmanagement<br />

■ finanzielle Aspekte<br />

Dekompositionsstufe 0 (Ausgangselement)<br />

Tabelle 5 Ebene 2 des e-Business Models in ontologischer Darstellung<br />

Name des Business-<br />

Modell-Elements<br />

Ausgangselement: Business-Modell<br />

Besteht aus ■ Zielgruppensegment<br />

■ Value Proposition<br />

■ Fähigkeiten<br />

Infrastrukturmanagement<br />

Ressourcen/Vermögen<br />

Aktivitäten/Prozess<br />

Partnernetzwerk<br />

Umsatz Gewinn Kosten<br />

Dekompositionsstufe 1<br />

Verbunden mit ■ wird durch Kundenbeziehungen vermarktet: Produktionsinnovation<br />

hat für das Unternehmen nur einen Wert, wenn sie<br />

Kunden angeboten wird, mit denen eine Beziehung besteht<br />

■ basiert auf Infrastrukturmanagement: um Produktinnovationen<br />

herbeiführen zu können, muss eine entsprechende Infrastruktur<br />

bestehen<br />

keting and delivering value and relationship<br />

capital to one or several segments of customers<br />

in order to generate profitable and<br />

sustainable revenue streams.“<br />

Diese Architektur besteht im Wesentlichen<br />

aus vier Säulen:<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

■ Produkten und Dienstleistungen<br />

■ Kundenbeziehungen<br />

■ Infrastrukturmanagement<br />

■ finanzielle Gesichtspunkte<br />

Auch hier sprechen die Autoren von einem<br />

Geschäftsmodell des Electronic Business.<br />

Die vorgestellten Möglichkeiten der Beschreibung<br />

eines Geschäftsmodells lassen sich<br />

zwar grafisch darstellen, mit der Einführung<br />

der e-Business Model Ontology (e-BMO)<br />

wird eine textlastige Top-Down-Analyse und<br />

-Darstellung von hauptsächlich Beziehungen<br />

gefördert. Die Arbeiten von Osterwalder und<br />

Pigneur sind weniger praktischer als theoretischer<br />

Natur.<br />

Merkmale<br />

Eine ausdrückliche Bezeichnung einer Zielgruppe<br />

für das E-Business-Modell geschieht<br />

nicht. Auf Grund der mit Hilfe der vorgestellten<br />

Begriffsbestimmung erzielbaren Vielschichtigkeit<br />

können sowohl Projektleiter als auch<br />

Mitarbeiter im Bereich der Informationstechnik<br />

(IT) von den Darstellungen Nutzen ziehen.<br />

Die Betrachtungsebene ist grundsätzlich das<br />

Unternehmen, aber auch IT-Systeme sowie<br />

verschiedene Subsysteme können leicht abgebildet<br />

werden. In allen Fällen ist es denkbar,<br />

sowohl den Ist-Zustand als auch einen<br />

zukünftigen Soll-Zustand zu simulieren und/<br />

oder im Sinne einer Ideenskizze zu modellieren.<br />

In dieser Darstellung werden grafische und<br />

Textelemente genutzt, wobei besonders der<br />

Einsatz letzterer zu einer eher feingranularen<br />

Darstellung führt. Auf Grund der umfassenden<br />

Darstellung des E-Business-Modells ist es<br />

schwierig, ein primäres Gruppierungsobjekt<br />

zu erkennen. Es werden sowohl Produkte,<br />

Organisationseinheiten und Geschäftspartner<br />

als auch Betriebsmittel und Ressourcen,<br />

die alle über Beziehungen in Kontakt miteinander<br />

treten, betrachtet. Als vorrangige betriebliche<br />

Funktionsbereiche lassen sich die<br />

Produktion und der Absatz identifizieren, die<br />

beide den markt- und produktorientierten<br />

Ansatz dieser Methodik unterstützen.<br />

Die Vielschichtigkeit des Modells kann als<br />

hoch, seine Volatilität als mittel bis hoch ein-


geschätzt werden. Beides steht stark mit der<br />

möglichen Detailtiefe in Verbindung. Eine<br />

Integrationsrichtung kann als horizontal beschrieben<br />

werden, weil ein Produktionsprozess<br />

abgebildet wird. Die organisatorische<br />

Reichweite ist mit steigender Detaillierung<br />

des E-Business-Modells als unternehmensübergreifend<br />

zu bezeichnen. Für die räumliche<br />

und die zeitliche Reichweite können<br />

keine Angaben gemacht werden (Tabelle 3).<br />

Beispiel<br />

Die Methodik zur Beschreibung eines Geschäftsmodells<br />

von Osterwald und Pigneur<br />

wird zunächst auf höchster Ebene vorgestellt,<br />

bevor anschließend die mögliche Verfeinerung<br />

in tieferen Ebenen an einem allgemeinen<br />

Beispiel beschrieben wird.<br />

Bild 4 zeigt alle vier Hauptbestandteile (Kundenbeziehungen,<br />

Produktinnovation, Infrastrukturmanagement<br />

und finanzielle Aspekte<br />

dieses Geschäftsmodells mit ihren Bestandteilen<br />

[z. B. Kosten, Gewinne und Umsätze<br />

unterhalb der Finanzen]). Das Management<br />

der Infrastruktur stellt die Ressourcen für die<br />

Produkte bereit. Diese wiederum bergen Wert<br />

für die Kundenbeziehung. Mit dem Management<br />

der Infrastruktur sind Kosten verbunden,<br />

aus der Beziehung mit Kunden entstehen Umsätze<br />

und die Produkte erzeugen Gewinne.<br />

Diese Darstellung lässt sich mit Hilfe der so<br />

genannten e-Business Model Ontology vereinfacht<br />

beschreiben (Tabellen 4 und 5).<br />

Mit Hilfe der ontologischen Darstellungen<br />

können Verbindungen zwischen einzelnen<br />

Elementen eines Geschäftsmodells detailliert<br />

dargestellt werden. Dies gelingt zum einen<br />

zwischen Elementen unterschiedlicher Ebenen<br />

(Child of = stammt ab von); (Composed<br />

of = besteht aus) ebenso wie zwischen Elementen<br />

einer Ebene (Related to = verbunden<br />

mit). Für die nächsten Ebenen wird eine lediglich<br />

textliche Beschreibung der Bestandteile,<br />

ihrer Eigenschaften und Beziehungen vorgeschlagen.<br />

Methodik von Weill, Vitale<br />

Die Autoren schlagen rund um die E-Business<br />

Model Schematics eine vierstufige Zerlegung<br />

zur Beschreibung des Themenfeldes E-Business<br />

vor. Eine E-Business-Einführung beschreibt<br />

umfassend alle Aktivitäten, die mit<br />

der erfolgreichen Einführung von E-Business<br />

verbunden sind. Hierzu gehören unter anderem<br />

auch das Personalwesen und das Marketing.<br />

Ein Unternehmen kann eine oder<br />

mehrere E-Business-Initiativen unterhalten,<br />

die in ihrer Gesamtheit Teil der E-Business-<br />

Einführung sind. Die E-Business-Initiativen<br />

werden als einzigartige Kombination von<br />

Kundenzielgruppen, Informationstechnologie-(IT-)Architekturen,<br />

Marketing-Kanälen in<br />

einem E-Business-Modell beschrieben. Ein<br />

E-Business-Modell ist hierbei die Kombination<br />

von kleineren E-Business-Modellelementen,<br />

Rollen und Beziehungen zwischen den<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Tabelle 6<br />

Merkmale der Methodik von Weill und Vitale<br />

Merkmal Merkmalsausprägung<br />

Zielgruppe Vorstand Risikokapitalgeber<br />

Projektleiter IT-Mitarbeiter<br />

Betrachtungs- Wirtschafts- und Unternehmung IT-System Subsystem<br />

ebene Gesellschaftssystem<br />

Modellart Ist-Modell Soll-Modell<br />

Zweck Simulation Ideenskizze Schulung,<br />

Wissenstransformation<br />

Granularität Grob Mittel Fein<br />

Darstellung Text Grafik Film Ton<br />

Primäres Produkt/ Organisations- Aufgabe Betriebs-<br />

Gruppierungs- Produkt- einheit/ mittel/<br />

objekt gruppe Geschäftspartner<br />

Ressource<br />

Primärer Beschaffung Produktion Absatz Rechnungs- Organisation/<br />

betrieblicher wesen Unterneh-<br />

Funktionsbereich<br />

mensführung<br />

Volatilität<br />

des Modells<br />

Hoch Mittel Gering<br />

Komplexitätsgrad<br />

Hoch Mittel Gering<br />

Integrations- Funktions- Phasen- Räumlich Zeitlich<br />

ausrichtung orientiert orientiert<br />

(horizontal) (vertikal)<br />

Organisatorische Innerbetrieblich<br />

Reichweite<br />

Unternehmensübergreifend<br />

Räumliche<br />

Reichweite<br />

Verteilt Lokal<br />

Zeitliche<br />

Reichweite<br />

Asynchron Synchron<br />

Kunden eines Unternehmens, die grundsätzlichen<br />

Produkt-, Informations- und Finanzflüsse<br />

zwischen Geschäftspartnern, sowie<br />

eine Beschreibung des Nutzens eines jeden<br />

Beteiligten.<br />

Zusammengefasst ist ein E-Business-Modell<br />

eine Beschreibung der Rollen und Beziehungen<br />

zwischen den Konsumenten, Kunden,<br />

Lieferanten und Partnern eines Unternehmens,<br />

welche die relevanten Produkt-, Informationsund<br />

Finanzflüsse sowie die einzelnen Nutzen<br />

der Beteiligten beschreiben. Die Autoren entstammen<br />

zwar dem wissenschaftlichen Umfeld,<br />

haben mit ihrem Geschäftsmodell jedoch<br />

ein Werk geschaffen, welches durch seine<br />

einfach gehaltene grafische Darstellungs-<br />

343


Wirtschaft > Vergleich visueller Methoden zur Darstellung von Geschäftsmodellen<br />

weise einen starken praktischen Bezug hat<br />

und dennoch für Theoretiker von Bedeutung<br />

ist. Obwohl durchgängig von E-Business-<br />

Modellen gesprochen wird, ist nicht unmittelbar<br />

ersichtlich, was die elektronische Komponente<br />

des Geschäftsmodells in der<br />

grafischen Darstellung ausmacht.<br />

344<br />

Bild 5 e-Business Model Schematic am Beispiel eines Computerherstellers<br />

Traditionelles Geschäftsmodell<br />

Computerhersteller<br />

Neues Geschäftsmodell<br />

Hersteller<br />

Kunde<br />

Partner<br />

$<br />

$<br />

Großhändler<br />

0 0<br />

Computerhersteller<br />

0<br />

$<br />

Elektronische Beziehung<br />

Primäre Beziehung<br />

Einzelhändler<br />

Kunde<br />

0<br />

$<br />

0<br />

$<br />

Finanzfluss<br />

Warenfluss<br />

Kunde<br />

Merkmale<br />

Die Anwendung der Methodik von Weill und<br />

Vitale ist sowohl für das Top-Management eines<br />

Unternehmens als auch für Risikokapitalgeber<br />

von Interesse. Durch die Möglichkeiten<br />

der Darstellung unterschiedlicher Grade der<br />

Granularität und Verfeinerungen, wie sie<br />

Bild 6 e-Business Model Schematic am Beispiel eines Allfinanzdienstleisters<br />

Versicherungsunternehmen<br />

E-Broker<br />

$<br />

Bezahlung für Werbung<br />

oder Interessenten<br />

Hersteller<br />

Lieferant<br />

Kunde<br />

$<br />

Versicherungsprodukt 0 $ Gebühr<br />

Allfinanzdienstleister<br />

Handel 0 $ Gebühr<br />

Partner<br />

Elektronische Beziehung<br />

Primäre Beziehung<br />

Gebühr für<br />

Service-Abonnement<br />

0<br />

$<br />

0<br />

$<br />

Portfolioanalyse<br />

Finanzberatung<br />

Finanzprodukt<br />

Finanzfluss<br />

Warenfluss<br />

Investor<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

oben bereits kurz beschrieben wurden, können<br />

auch Projektleiter gut mit der Methodik<br />

arbeiten. Die Betrachtungsebene wird vorrangig<br />

auf die Unternehmung als auch,<br />

wegen der starken Einbeziehung von dritten<br />

Parteien, auf das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem<br />

gelegt.<br />

Dieses Modell kann zum einen die Funktion<br />

der Darstellung der Ist-Situation und zum anderen<br />

die Darstellung einer zukünftigen Soll-<br />

Situation übernehmen. Je nach Modellart<br />

scheint es zu Simulationszwecken, als Ideenskizze<br />

oder für Schulungen und zum Wissenstransfer<br />

geeignet zu sein. Die Darstellungen<br />

können als grobgranular bis zu einer Granularität<br />

mittlerer Stufe beschrieben werden<br />

und weisen eine mittlere bis geringe Volatilität<br />

auf. Die grafischen Geschäftsmodelle<br />

orientieren sich zum einen an den beteiligten<br />

Organisationseinheiten und zum anderen an<br />

den ausgetauschten Leistungen und Gegenleistungen.<br />

Aufgaben und Betriebsmittel<br />

werden nicht betrachtet. Die betrieblichen<br />

Funktionsbereiche beziehen sich auf die<br />

beschriebenen Gruppierungsobjekte Beschaffung<br />

und Absatz.<br />

Der Komplexitätsgrad der grafischen Abbildungen<br />

ist durch eine einfache Symbolik verhältnismäßig<br />

gering. Während eine Integrationsausrichtung<br />

nur schwer zu erkennen ist,<br />

ist die organisatorische Reichweite leicht als<br />

unternehmensübergreifend beschreibbar.<br />

Ebenso kann die räumliche Reichweite mit<br />

dem Verweis auf die Vielzahl der Akteure als<br />

verteilt beschrieben werden, wohingegen die<br />

zeitliche Reichweite nicht identifiziert werden<br />

kann (Tabelle 6).<br />

Beispiel<br />

Die grafische Darstellung der Methodik von<br />

Weill und Vitale profitiert unter anderem von<br />

ihrer sprechenden und damit eingängigen<br />

Darstellungsweise. In Bild 5 wird das herkömmliche<br />

Modell eines PC-Vertriebs dem<br />

der bereits beschriebenen Computerfirma<br />

gegenüber gestellt.<br />

Werden mit Hilfe der E-Business Model<br />

Schematic andere Darstellungen erstellt, die<br />

anspruchsvoller sind, als das Modell der


Computerfirma, so ist zu erkennen, dass<br />

wegen der einfachen grafischen Darstellungsweise<br />

die Komplexität gering bleibt. Dies<br />

gilt sowohl für das Erstellen als auch für das<br />

Lesen von Geschäftsmodellen (Bild 6).<br />

Methodik von Wirtz und Kleineicken<br />

Wirtz und Kleineicken stellen unterschiedliche<br />

Geschäftsmodelle des Business-to-Consumer<br />

E-Business vor (Content, Commerce, Contex<br />

und Connection). Im Rahmen dieser Vorstellung<br />

mit überwiegend wissenschaftlicher<br />

Ausrichtung nutzen die Autoren grafische<br />

Symbole, die nicht näher beschrieben und<br />

spezifiziert werden, jedoch in ihrer angewandten<br />

Kombination von grafischen Elementen<br />

mit textlichen Unterstützungen einen gewissen<br />

einheitlichen Aufbau erkennen lässt.<br />

Ein Geschäftsmodell wird hier wie folgt<br />

definiert: Mit dem Begriff Geschäftsmodell<br />

(Business Model) wird die Abbildung des<br />

betrieblichen Produktions- und Leistungssystems<br />

einer Unternehmung bezeichnet.<br />

Hierunter fallen das<br />

■ Kapitalmodell (Finanzierungs- und Erlösmodell),<br />

■ Beschaffungsmodell,<br />

■ Leistungserstellungsmodell,<br />

■ Distributionsmodell,<br />

■ Marktmodell (Wettbewerbs- und Nachfragermodell)<br />

und<br />

■ Leistungsangebotsmodell als Teilmodelle<br />

eines umfassenden Geschäftsmodells.<br />

Das Geschäftsmodell bildet ab, welche externen<br />

Ressourcen in die Unternehmung fließen<br />

und wie diese durch den innerbetrieblichen<br />

Prozess der Leistungserstellung in vermarktungsfähige<br />

Informationen, Produkte und/<br />

oder Dienstleistungen übertragen werden.<br />

Diese Definition lässt sich sowohl für die verwendeten<br />

grafischen Symbole für Geschäftsmodelle<br />

im Bereich des E-Business als auch<br />

für herkömmliche Geschäftsmodelle nutzen.<br />

Merkmale<br />

Die Zielgruppe der betrachteten grafischen<br />

Methodik von Wirtz und Kleineicken wird vorrangig<br />

auf der Ebene der Projektleitung ge-<br />

sehen. Jedoch kann ein entsprechend visualisiertes<br />

Geschäftsmodell auch Risikokapitalgebern<br />

für eine leicht vertiefende Prüfung<br />

der Idee nutzen, wie auch IT-Mitarbeitern, die<br />

hieraus eine integrierte IT-Architektur ableiten<br />

wollen. Betrachtet werden können sowohl<br />

Ist- als auch Soll-Modelle auf Unternehmensebene,<br />

obwohl auch Verknüpfungen zu Geschäftspartnern<br />

abgedeckt werden. Ein<br />

modelliertes Modell kann sowohl zu Zwecken<br />

der Schulung und Wissenstransformation<br />

genutzt werden als auch zu Zwecken der<br />

Simulation. Für Ideenskizzen erscheint die<br />

Visualisierung zu komplex und zu feingranular.<br />

Als Darstellungsmethode wird auf eine<br />

Kombination von Text- und Grafikelementen<br />

zurückgegriffen. Gestaltende Gruppierungsobjekte<br />

sind zum einen das Produkt mit sei-<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Tabelle 7<br />

Merkmale der Methodik von Wirtz<br />

Merkmal Merkmalsausprägung<br />

Zielgruppe Vorstand Risikokapitalgeber<br />

Projektleiter IT-Mitarbeiter<br />

Betrachtungs- Wirtschafts- und Unternehmung IT-System Subsystem<br />

ebene Gesellschaftssystem<br />

Modellart Ist-Modell Soll-Modell<br />

Zweck Simulation Ideenskizze Schulung,<br />

Wissenstransformation<br />

Granularität Grob Mittel Fein<br />

Darstellung Text Grafik Film Ton<br />

Primäres Produkt/ Organisations- Aufgabe Betriebs- Finanzen<br />

Gruppierungs- Produkt- einheit/ mittel/<br />

objekt gruppe Geschäftspartner<br />

Ressource<br />

Primärer Beschaffung Produktion Absatz Rechnungs- Organisation/<br />

betrieblicher wesen Unterneh-<br />

Funktionsbereich<br />

mensführung<br />

Volatilität<br />

des Modells<br />

Hoch Mittel Gering<br />

Komplexitätsgrad<br />

Hoch Mittel Gering<br />

Integrations- Funktions- Phasen- Räumlich Zeitlich<br />

ausrichtung orientiert orientiert<br />

(horizontal) (vertikal)<br />

Organisatorische Innerbetrieblich<br />

Reichweite<br />

Unternehmensübergreifend<br />

Räumliche<br />

Reichweite<br />

Verteilt Lokal<br />

Zeitliche<br />

Reichweite<br />

Asynchron Synchron<br />

nem Produktionsprozess und zum anderen<br />

Finanzaspekte, die durch Finanzierungs-,<br />

Kosten- und Erlösmodell spezifiziert werden.<br />

Entsprechend hierzu sind die vorrangig<br />

abgebildeten betrieblichen Funktionen Beschaffung,<br />

Produktion und Absatz.<br />

Die mittel- bis meist feingranulare Abbildung<br />

unterstützt die mittlere bis hohe Komplexität<br />

der Modellabbildungen und die damit einhergehende<br />

mittlere bis hohe Volatilität. Da<br />

mehrere Wertschöpfungsschritte vom Lieferanten<br />

über den Produzenten bis zum Kunden<br />

abgedeckt werden, kann im vorliegenden Fall<br />

von einer phasenorientierten Integration und<br />

einer unternehmensübergreifenden organisatorischen<br />

Reichweite gesprochen werden.<br />

Über die räumliche und zeitliche Reichweite<br />

345


Wirtschaft > Vergleich visueller Methoden zur Darstellung von Geschäftsmodellen<br />

können keine spezifischen Angaben gemacht<br />

werden (Tabelle 7).<br />

Beispiel<br />

Wie bereits beschrieben, unterscheiden Wirtz<br />

und Kleineicken vier grundsätzliche Typen<br />

von Geschäftsmodellen im Business-to-Consumer-Bereich.<br />

Als Beispiel für das Geschäftsmodell<br />

Content führen sie die Online-Ausgabe<br />

einer Tageszeitung in Deutschland an,<br />

welches beispielhaft für die grafische Darstellungsweise<br />

und für die anderen Geschäftsmodelle<br />

wiedergegeben ist (Bild 7).<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Bei den im Beitrag vorgestellten verschiedenen<br />

Methodiken zur visuellen Abbildung von<br />

346<br />

Bild 7 Darstellung des Geschäftsmodelltypus Content am Beispiel der Online-Ausgabe einer Tageszeitung<br />

Produktions- und<br />

Leistungserstellungsprozess<br />

Geschäftsmodellen fällt es schwer, die beste<br />

Modellierungsmethodik zu bestimmen. Vielmehr<br />

haben alle Vorgehensweisen ihre Vorund<br />

Nachteile und ihre Einsatzgebiete.<br />

So ist die Technik des Value Imaging von<br />

Boulton, Libert und Samek zwar sehr grob<br />

in ihrer Abbildungsweise. Sie eignet sich<br />

dafür aber gut zur Darstellung von Vorher-<br />

Nachher-Vergleichen, wenn Unternehmenstransformationen<br />

vorgenommen werden<br />

sollen.<br />

Die von Gordijn entwickelte Methode des<br />

Value Modeling betrachtet nicht nur ein<br />

Unternehmen, sondern auch den direkten<br />

Unternehmenskontext. Hierbei werden Wertflüsse<br />

detailliert wiedergegeben.<br />

Business Supply<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Nachrichtenagenturen<br />

Meldung von<br />

Inhalten<br />

Aufnahme der<br />

Inhalte<br />

Sammlung, Selektion,<br />

Systematisierung und<br />

Kompilierung von<br />

fremderst. Inhalten<br />

Bereitstellung<br />

der<br />

Content<br />

■ Personalisiert<br />

■ Public-Interest<br />

■ Special-Interest<br />

Präsentation<br />

Distribution Privater<br />

Vergütung der<br />

Inhalte<br />

Redaktionelle Erstellung<br />

eigener Online-Inhalte<br />

Inhalte ■ Ad-hoc-Meldungen<br />

■ Datenbanken<br />

Konsument<br />

Internet<br />

Community/<br />

Unternehmen<br />

Anzeigenkunde<br />

Kosten- und<br />

Beschaffungsmodell<br />

Koordination<br />

externer<br />

Kommunikation<br />

Angebot von<br />

Werbekooperationen<br />

Übergabe der<br />

Werbeinhalte<br />

Verwaltung der<br />

Kommunikationsdienste<br />

Management von<br />

Werbekooperationen<br />

Nutzerinteraktion<br />

Platzierung/<br />

Einbindung<br />

Connection<br />

■ Diskussionsforen<br />

■ Empfehlungsservice<br />

Werbung<br />

■ Bannerwerbung<br />

Erlös- und<br />

Distributionsmodell<br />

Integriertes<br />

Produkt-/Dienstleistungsangebot<br />

Werbeerlöse<br />

Anzeigenkunde<br />

Das E-Business-Modell von Osterwalder und<br />

Pigneur erscheint visuell weniger ansprechend<br />

als andere betrachtete Methodiken, bietet<br />

aber durch die vorhandene Möglichkeit der<br />

weiteren Verfeinerung eine hervorragende<br />

Ausgangsposition, um den Spannungsbogen<br />

zwischen Fach- und IT-Konzept zu schließen.<br />

Weill und Vitale bieten mit den e-Business-<br />

Model Schematics eine flexible Möglichkeit<br />

zur Visualisierung verschiedener unternehmerischer<br />

Gesichtspunkte, deren holistischer 10<br />

Blickwinkel durch sprechende Grafiken unterstützt<br />

wird. Die Geschäftsmodelltypologien<br />

von Wirtz und Kleineicken ziehen ihre Vorund<br />

Nachteile aus eben dieser Typologisie-<br />

10 holistisch: das Ganze betreffend.


ung. Auf der einen Seite bieten sie einen<br />

grundlegenden Rahmen, auf der anderen<br />

Seite sind sie durch die vorgegebene Struktur<br />

gegebenenfalls sehr einschränkend<br />

gegenüber der Modellierungsfreiheit.<br />

Mit Hilfe der Kenntnis der unterschiedlichen<br />

Vor- und Nachteile sowie Visualisierungsweisen<br />

der einzelnen Methodiken kann nun<br />

je nach Anwendungsfall die passende Methodik<br />

ausgewählt werden, um im betrieblichen<br />

Arbeitsalltag die zu präsentierenden<br />

Ideen prägnant, methodisch ausreichend<br />

und visuell sicher zu kommunizieren. (He)<br />

Literaturhinweise<br />

Ben Lagha, S.; Osterwalder, A.; Pigneur, Y.: Modeling e-business<br />

with XML. In Proceedings of CIMRE 2001.<br />

Boulton, R.; Libert, B.; Samek, S.: Value Code – Werte schaffen<br />

in der Neuen Wirtschaft: Erfolgsstrategien, Geschäftsmodelle,<br />

Praxisbeispiele. Econ Verlag, München 2001.<br />

Deelmann, T.; Loos, P.: Entwurf eines Merkmal-Sets zur Beschreibung<br />

ausgewählter organisatorischer, funktionaler und<br />

ökonomischer Aspekte elektronischer Publikationen. In: Loos, P.;<br />

Stöckert, B. (Hrsg.): Working Papers of the Research Group<br />

Information Systems & Management, Paper 7, Chemnitz 2002,<br />

S. 4–12.<br />

Doubosson-Torbay, M.; Osterwalder, A.; Pigneur, Y.: eBusiness<br />

Model Design, Classification and Measurements. In: Thunderbird<br />

International Business Review, Vol. 44, <strong>Nr</strong>. 1, 2002, S. 5–23.<br />

Gordijn, J.: Value-based Requirements Engineering – Exploring<br />

Innovative e-Commerce Ideas. Dissertation, Vrije Universiteit<br />

Amsterdam 2002.<br />

Gordijn, J.; Akkermans, H.; Vliet, H.v.: What’s in an Electronic<br />

Business Model? In: Proceedings of 12th International Conference<br />

EKAW 2000, Knowledge Engineering and Knowledge Management<br />

– Methods, Models, and Tools. Juan-les-Prins, France October<br />

2000. Springer Verlag, Berlin 2000, S. 257–273.<br />

Gordijn, J.; Akkermans, H.: Ontology-Based Operators for e-Business<br />

Model De- and Reconstruction. In: Proceedings of International<br />

Conference on Knowledge Capture 2001, New York,<br />

NY, USA, ACM Press 2001, S. 60–67.<br />

Kartseva, V.; Gordijn, J.; Akkermans, H.: A Design Perspective on<br />

Networked Business Models – A Study of Distributed Generation<br />

in the Power Industry Sektor. In: Proceedings of 16th Bled<br />

Electronic Commerce Conference.<br />

Kruse, C.: Referenzmodellgestütztes Geschäftsprozessmanagement<br />

– ein Ansatz zur prozessorientierten Gestaltung vertriebslogistischer<br />

Systeme. Wiesbaden 1996, S. 26.<br />

Ihr Wissen ist uns wichtig —<br />

werden Sie Autorin/Autor<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Loos, P.: Produktionslogistik in der chemischen Industrie –<br />

Betriebstypologische Merkmale und Informationsstrukturen.<br />

Gabler Verlag, Wiesbaden 1997, S. 86.<br />

Osterwalder, A.; Pigneur, Y.: An e-Business Model Ontology for<br />

Modelling e-Business. In: Proceedings of 15th Bled Electronic<br />

Commerce Conference – e-Reality: Constructing the e-Economy.<br />

Bled, Slowenien 2002a.<br />

Osterwalder, A.; Ben Lagha, S.; Pigneur, Y.: An Ontology for<br />

Developing E-Business Models. In: Proceedings of IFIP DsiAge<br />

2002b.<br />

Osterwalder, A.; Ben Lagha, S.; Pigneur, Y.: Formalizing an<br />

e-Business Model Ontology with XML, Xlink and XPointer. Working<br />

Paper, submitted, 2002c<br />

Strahringer, S.: Metamodelle als Instrument des Methodenvergleichs<br />

– Eine Evaluierung am Beispiel objektorientierter<br />

Analysemethoden. Shaker Verlag, Aachen 1996.<br />

Strahringer, S.: Ein sprachbasierter Metamodellbegriff und seine<br />

Verallgemeinerung durch das Konzept des Metaisierungsprinzips.<br />

In: Pohl, K.; Schürr, A.; Vossen, G. (Hrsg.): Proceedings<br />

des GI-Workshops Modellierung 98. Online unter: SunSITE.Informatik.RWTH-Aachen.de/Publications/CEUR-WS/Vol-9/abgerufen<br />

am 3. August 2003.<br />

Weill, P.; Vitale, M. R.: Place to Space. Harvard Business School<br />

Press, Boston, MA, USA 2001.<br />

Wirtz, B. W.: Electronic Business. Betriebswirtschaftlicher Verlag<br />

Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 2000.<br />

Wirtz, B. W.; Kleineicken, A.: Geschäftsmodelltypologien im<br />

Internet. In: WiSt, Heft 11, 2000.<br />

Für die Leserinnen und Leser von <strong>WissenHeute</strong> sind fachlich einwandfreie, exakt recherchierte und aktuelle<br />

Informationen zu den Themen in der <strong>Telekom</strong>munikation und angrenzenden Themenbereichen wichtig.<br />

Hier sind Ihr fachliches Wissen und Können gefragt. Werden Sie Autorin/Autor für die Fachzeitschrift<br />

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und das notwendige Hintergrundwissen verfügen, um den Entwicklungen und Marktgeschehnissen in der<br />

Branche folgen zu können.<br />

Rufen Sie uns an unter 040 72555-670. Die Redaktion berät Sie gern bei Ihrer Themengestaltung und der<br />

Manuskripterstellung.<br />

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Ihre Redaktion <strong>WissenHeute</strong><br />

347


<strong>Telekom</strong> <strong>Training</strong> > Bildungsoffensive Networking<br />

<strong>Telekom</strong> <strong>Training</strong>.<br />

Bildungsoffensive Networking –<br />

Bereich IT-Ausbildung.<br />

Die Autoren<br />

Der Autor<br />

348<br />

Matthias Lehmann (22)<br />

und Daniel Schaschek<br />

(22) sind Auszubildende<br />

zu IT-Systemkaufleuten<br />

im zweiten Ausbildungs-<br />

Dipl.-Ing. jahr bei der Stefanus BBi Essen Römer der<br />

ist <strong>Deutsche</strong>n seit 1994 <strong>Telekom</strong>. bei der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Telekom</strong> im Produktmanagement<br />

tätig.<br />

Seit April 2001 arbeitet er<br />

als Produktmanager bei<br />

T-Mobile, wo er insbesondere<br />

für das Produkt<br />

Mobile IP VPN sowie für<br />

mobile Intranet-Access-<br />

Lösungen zuständig ist.<br />

Hintergrund<br />

In der Informationstechnologie (IT) ist der<br />

Innovationsdruck besonders hoch. Fachleute<br />

gehen davon aus, dass sich das Wissen in<br />

diesem Bereich etwa alle fünf Jahre verdoppelt.<br />

So wird zum Beispiel ein Fünftel dessen,<br />

was ein Elektroingenieur heute an Fachwissen<br />

aufweist, innerhalb von zwölf Monaten veraltet<br />

sein. Anders ausgedrückt sind 50 Prozent<br />

der IT-Technik des Jahres 2005 heute noch<br />

nicht erfunden. Die Unternehmen dieser<br />

Branche benötigen daher Nachwuchskräfte,<br />

die nach ihrer Ausbildung über den neuesten<br />

technischen Wissensstand verfügen und<br />

darauf vorbereitet sind, sich in ihrem beruflichen<br />

Umfeld stets weiterzuentwickeln. Das<br />

Verhältnis von „altbewährten“ Lerninhalten<br />

und aktuellem Wissen in der Ausbildung<br />

muss vor diesem Hintergrund überdacht<br />

werden.<br />

Bildungsoffensive<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Das Heinz-Nixdorf-Berufskolleg (HNBK) in<br />

Essen widmete sich zusammen mit der<br />

Berufsbildung (BBi) Essen der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Telekom</strong> der beschriebenen Problematik und<br />

gründete daraufhin die Bildungsoffensive<br />

Networking. Das Ziel dieser Bildungsoffensive<br />

ist es, Auszubildenden (Azb) die Möglichkeit<br />

umfassender Zusatzqualifizierungen anzubieten<br />

und insbesondere den Erwerb international<br />

anerkannter Zertifikate zu ermöglichen.<br />

Die Bildungsoffensive gründet dazu<br />

auf einem intensiven Netzwerk-Grundlagentraining<br />

des Unternehmens Cisco Systems.<br />

An diesem <strong>Training</strong>, das online in den Räumen<br />

des Berufskollegs abgewickelt wird, können<br />

die Azb zusätzlich zum Berufsschulunterricht<br />

und im Onlinestudium zu Hause teilnehmen<br />

und so ihre Kenntnisse vertiefen. Ergänzt<br />

wird das Grundlagentraining in der Berufs-


schule durch fachspezifische <strong>Training</strong>sprogramme<br />

zu speziellen Themen wie Java-Programmierung,<br />

professionelle Betriebssysteme<br />

und Wireless Local Area Networks (W-LAN).<br />

Die Azb bereiten sich so mit Hilfe des Berufsschulunterrichts<br />

auf die Abschlussprüfung<br />

der Industrie- und Handelskammer in ihrem<br />

Ausbildungsberuf vor und können zusätzlich<br />

mit Hilfe der Bildungsoffensive ein breites<br />

Spektrum an Weiterqualifizierung auf neuestem<br />

technischen Wissensstand erlangen. Die<br />

einzelnen Bausteine des Konzeptes sind in<br />

Bild 1 dargestellt. Diese Form des „vermischten“<br />

Lernens wird als „Blended Learning“<br />

bezeichnet und hat sich als eine erfolgreiche<br />

Methode bewährt.<br />

Zusammenarbeit Berufskolleg<br />

und Cisco<br />

Weltweit bestehen zurzeit mehr als 5 800<br />

Cisco-Akademien, die auf 94 Länder verteilt<br />

sind. Deutschland ist mit 219 Akademien<br />

vertreten, an denen insgesamt über 9 500<br />

Studenten, betreut von mehr als 500 Instruktoren,<br />

eingeschrieben sind. Im Jahr 2002 erhielt<br />

das Heinz-Nixdorf-Berufskolleg, an dem<br />

auch die Azb der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Telekom</strong> lernen,<br />

die Auszeichnung als beste Akademie in Europa,<br />

des mittleren Ostens sowie Südafrikas.<br />

Diese Auszeichnung unterstreicht die besondere<br />

Stellung des HNBK als regionale Cisco-<br />

Akademie und spiegelt die überdurchschnittliche<br />

Ausstattung der Räumlichkeiten sowie<br />

die exzellente Arbeit der Instruktoren wider.<br />

Die Azb finden hier somit beste Vorrausset-<br />

Bild 1 Blended Learning<br />

online curriculum<br />

Hardware<br />

Konzept<br />

Bildungsinitiative<br />

online testing<br />

Support<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

externe Zertifizierung<br />

Bild 2 Konzept Cisco Schulung<br />

University<br />

Tech. College<br />

College<br />

High School<br />

UNIX<br />

Sun<br />

IT1<br />

HP<br />

Sponsored<br />

Curriculum<br />

Fundamentals<br />

Courses<br />

VDC<br />

Panduit<br />

IT2<br />

HP<br />

CCNA Cisco Certified Network Associate<br />

CCNP Cisco Certified Network Professional<br />

HP Hewlett Packard<br />

zungen hinsichtlich der technischen Ausstattung<br />

sowie der Unterstützung durch<br />

hochqualifiziertes und hochmotiviertes Lehrpersonal<br />

vor, um alle angebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

effizient nutzen zu<br />

können.<br />

Kursangebot Cisco<br />

JAVA<br />

Sun<br />

1<br />

Basics<br />

2 Routing<br />

CCNA<br />

Das Unternehmen Cisco leistet im Rahmen<br />

der Bildungsoffensive mit seinem speziellen<br />

Kursangebot Cisco Certified Network Associate<br />

(CCNA) und einer Abschlussprüfung<br />

einen Beitrag zur Weiterbildung des Nachwuchses.<br />

Das Angebot CCNA dient auch im<br />

Rahmen der Bildungsoffensive als Grundlage<br />

für den Erwerb von Qualifikationen im<br />

Bereich Networking mit dem Internet Protocol<br />

und der Fehlerbehebung. So umfasst der<br />

entsprechende Lehrplan unter anderem die<br />

Funktionsweisen von Local Area Networks<br />

(LAN), Wide Area Networks (WAN), Virtual<br />

Private Networks (VPN) sowie Storage Area<br />

Networks. Weitere Themen sind Internet-<br />

Protocol-Adressierung, Cisco Command<br />

Line Interface, Routing- und Switching-Technologien<br />

sowie deren Protokolle. Eine abschließende<br />

CCNA-Zertifizierung umfasst<br />

zusätzlich die Bewertung der Fähigkeiten<br />

der Teilnehmer bezüglich Technologien und<br />

Testsimulationen.<br />

Security<br />

4<br />

WAN<br />

3 Switching<br />

1<br />

Advanced<br />

Routing<br />

Wireless<br />

Career<br />

Network Installer<br />

Basic IT Support<br />

System Admin<br />

Software Support / dev<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

SMB Small and Medium Businesses<br />

VDC Vietnam Datacommunications Company<br />

WAN Wide Area Network<br />

Aufbauend auf dem Zertifikat des CCNA<br />

können sich Teilnehmer anschließend zum<br />

Cisco Certified Network Professional (CCNP)<br />

weiterbilden. Des Weiteren werden Lernangebote<br />

in den Bereichen Java, Linux,<br />

Wireless LAN, Unix und Solaris zur Verfügung<br />

gestellt (Bild 2).<br />

Das Besondere an diesen Weiterbildungsangeboten<br />

ist es, dass die Lernunterlagen und<br />

auch die Prüfung in Englisch gehalten sind.<br />

So werden noch weitere Ansprüche an die<br />

Qualifizierung der Auszubildenden gestellt.<br />

Im Anschluss an jeden der angebotenen<br />

Kurse CCNA und CCNP erhalten die Teilnehmer<br />

nach bestandener Prüfung ein Zertifikat.<br />

Die Prüfungen werden, analog zu den Kursangeboten,<br />

online abgehalten. Sie können<br />

in den Räumen der HNBK unter externer Aufsicht<br />

durchgeführt werden.<br />

Auslandspraktika<br />

Enterprise<br />

2 Networking<br />

Remote Career<br />

Access<br />

4<br />

CCNP Trouble<br />

Shooting<br />

3<br />

Multilayer<br />

Switching<br />

Career<br />

SMB Networking<br />

Auf die praktische Anwendung von theoretischem<br />

Wissen wird in Zukunft seitens des<br />

Berufskollegs und auch der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Telekom</strong><br />

besonderer Wert gelegt. Hinzu kommt,<br />

dass zunehmend auch Sprachkenntnisse<br />

an Bedeutung gewinnen. So gibt es Überlegungen,<br />

für Azb der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Telekom</strong> in<br />

349


<strong>Telekom</strong> <strong>Training</strong> > Seminare<br />

Zusammenarbeit mit den Cisco-Akademien<br />

zweiwöchige Auslandsaufenthalte in englischsprachigen<br />

Ländern anzubieten. Während<br />

dieser Zeit könnten die Azubis in den Cisco-<br />

Akademien oder Partnerunternehmen praktische<br />

Arbeitserfahrung im IT-Bereich sammeln.<br />

Ein erster Schritt in diese Richtung ist<br />

es, dass im Rahmen der Bildungsoffensive<br />

alle Grundlagentexte und Arbeitsmaterialien<br />

in Englisch verfasst sind. Zudem ist bereits<br />

jetzt Englisch die Arbeitssprache in den betreffenden<br />

Unterrichtseinheiten. Dadurch ist<br />

sichergestellt, dass die Azb des Berufskollegs<br />

auch international eingesetzt werden können<br />

und auf die Herausforderungen des größer<br />

gewordenen europäischen Arbeitsmarktes<br />

vorbereitet sind.<br />

Personal-Development-Programm<br />

Kosten einsparen: Bringen Sie Ihr Unternehmen<br />

jetzt auf den richtigen Kurs!<br />

In diesem Seminar erfahren Sie, wie Sie Ihre<br />

Kosten in den Griff bekommen und erkennen,<br />

wann Sparen Sinn macht und in welchen<br />

Fällen Sie besser investieren sollten. Aktuelle<br />

Fälle werden im Seminar praxisnah dargestellt<br />

und Lösungen erarbeitet.<br />

Sie erarbeiten eine persönliche Checkliste,<br />

anhand derer Sie Einsparpotenziale in Ihrem<br />

Bereich/Unternehmen erkennen und nutzen<br />

können. Sie erfahren, welche Maßnahmen<br />

geeignet sind, kurz- oder langfristige Einsparungen<br />

zu erzielen. Mit diesem Seminar<br />

bekommen Sie Ihre Kosten in den Griff und<br />

sichern den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens.<br />

Code K000998<br />

Rhetorik Aufbau<br />

Zielgruppe sind alle Beschäftigten, die<br />

vor anderen sprechen müssen. Der Besuch<br />

350<br />

Nutzen<br />

Alle IT-Auszubildenden der BBi Essen besuchen<br />

das HNBK und können somit an der<br />

Bildungsoffensive teilnehmen. Ihnen wird die<br />

Möglichkeit der professionellen Weiterbildung<br />

gegeben und gleichzeitig erlangen sie wichtige<br />

Schlüsselqualifikationen im Bereich Electronic<br />

Learning. Die Azb verfügen durch diese<br />

Kombination aus regulärer Berufsausbildung<br />

und Zusatzqualifikationen über eine<br />

große Bandbreite von Fachwissen und können<br />

des Weiteren, bedingt durch das englischsprachige<br />

Lehrprogramm, auch eine überdurchschnittliche<br />

Sprachkompetenz vorweisen.<br />

Damit reagieren das HNBK und die<br />

BBi Essen mit der Bildungsoffensive optimal<br />

auf die Entwicklung im IT-Bereich.<br />

Weiterbildung – Seminare<br />

ab Juni <strong>2004</strong>.<br />

eines Grundlagenseminars Rhetorik ist<br />

Voraussetzung.<br />

In Ihrem Berufsalltag müssen Sie immer<br />

wieder vor Gruppen sprechen, sei es nun<br />

spontan oder vorbereitet. Sie haben schon<br />

ein Grundlagenseminar Rhetorik (Code<br />

K000171) besucht und möchten nun aber<br />

noch besser werden, denn rhetorisches Geschick<br />

ist ein Erfolgsfaktor im Beruf. In diesem<br />

Seminar trainieren Sie die freie Rede,<br />

erleben und erlernen die Technik des Sprechdenkens<br />

und vertreten bei einem verbalen<br />

Schlagabtausch souverän Ihren Standpunkt.<br />

Durch intensives <strong>Training</strong> verbessern Sie<br />

Ihre rhetorischen Fähigkeiten. Sie erhalten<br />

die Aufmerksamkeit Ihres Publikums schnell<br />

und zielsicher und legen Ihren Standpunkt<br />

verständlich dar. Sie lernen, wie Sie mit Hilfe<br />

des Sprechdenkens spontane Reden erfolgreich<br />

halten können.<br />

Code K00<strong>06</strong>61<br />

Sicher verhandeln im Kundengespräch<br />

Zielgruppe sind Beschäftigte aus dem Ver-<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

trieb oder anderen Bereichen, die häufig Verhandlungen<br />

mit Kunden führen. Sie haben<br />

bereits Vorkenntnisse aus einem Grundlagenseminar<br />

zur Kommunikation.<br />

In diesem Seminar lernen Sie, sich fit zu<br />

machen für Ihre nächsten Verhandlungen<br />

und die Grundlagen der erfolgreichen und<br />

sicheren Verhandlungsführung im Kundengespräch<br />

kennen. Meistern Sie herausfordernde<br />

Situationen souverän – mit Gespür,<br />

Strategie und der richtigen Verhandlungstechnik.<br />

Sie erkennen Ihre eigene Verhandlungskommunikation<br />

und üben an Fallbeispielen<br />

typische Verhandlungssituationen aus Ihrer<br />

Berufspraxis. Sie gehen souveräner mit Konfliktsituationen<br />

im Kundengespräch um und<br />

erarbeiten mit dem Kunden eine „Win-Win-<br />

Lösung“. Sie erhalten professionelles Feedback<br />

zur Verbesserung Ihrer Verhandlungspraxis,<br />

auf Wunsch auch mit Hilfe einer<br />

Videokamera.<br />

Code K000828<br />

IT/TK-Programm<br />

Java Aufbau – Server Programmierung<br />

Sie sind Systementwickler oder Berater mit<br />

Grundkenntnissen der objektorientierten<br />

Programmiersprache Java, wie sie im Seminar<br />

„Java Basics – Ihr optimaler Einstieg“ (Code<br />

K000783) vermittelt werden. Sie wollen jetzt<br />

Ihre Kenntnisse der Programmierung mit<br />

Java vertiefen.<br />

Ein wichtiges Argument für die Programmierung<br />

mit Java ist für viele Anwender seine<br />

Plattformunabhängigkeit. In diesem Seminar<br />

erfahren Sie Wichtiges zu Schnittstellen und<br />

Tools für die serverseitige Programmierung<br />

mit Java. Außerdem erhalten Sie eine Ein-<br />

Kontakt<br />

Serviceline: 0180 5 005151*<br />

Anmeldefax: 0711 972-91911<br />

Internet: www.training.telekom.de<br />

* 0,12 €/min. aus dem Festnetz der T-Com


Sprachen ><br />

führung in die Grundlagen, auf denen alle<br />

weiteren Technologien wie z. B. J2EE (Java 2<br />

Platform Enterprise Edition) aufbauen.<br />

Sie lernen die in der Praxis bewährten Techniken<br />

und performanten Routinen rund um<br />

Java-Server kennen, welche Ihren Erfolg in<br />

der Umsetzung garantieren. Von praxiserfahrenen<br />

Dozenten erhalten Sie wertvolle<br />

Hinweise, die Ihre tägliche Arbeit mit Java<br />

erleichtern.<br />

Code K000767<br />

Professionelles Web Design mit HTML<br />

und JavaScript<br />

Als Beschäftigte aus den Bereichen Werbung,<br />

Marketing, Kommunikation oder EDV wollen<br />

Sie wissen, wie Sie Ihre Webseiten optimieren<br />

und mit Technologien wie HTML (Hypertext<br />

Markup Language) und JavaScript aufwerten<br />

können. Internet-Grundkenntnisse werden<br />

vorausgesetzt.<br />

Dynamik und Interaktion sind die wichtigsten<br />

Erfolgskriterien Ihrer Website. Mit HTML und<br />

JavaScript können Sie interessante Weblösungen<br />

realisieren. Erlernen Sie in diesem<br />

Seminar den professionellen Umgang mit<br />

DHTML (Dynamic HTML) und erwerben Sie<br />

Grundkenntnisse zu JavaScript. Realisieren<br />

Sprachen.<br />

Telecommunication Standards<br />

Update<br />

[The International Telecommunication Union]<br />

ITU is a world-wide organization which brings<br />

governments and industry together to coordinate<br />

the establishment and operation of<br />

global telecommunication networks and<br />

services. Telecommunication Standards Update,<br />

to be issued regularly, aims at keeping<br />

media and the corporate world abreast of<br />

Sie einfache, schnelle Seiten oder komplette<br />

Firmenpräsentationen. In vielen praktischen<br />

Übungen setzen Sie Ihr neu erworbenes<br />

Wissen direkt in die Praxis um.<br />

Code K000877<br />

MS SQL Server-Administration<br />

in der Praxis<br />

Dieses Seminar ist für Beschäftigte aus dem<br />

Datenbankbereich konzipiert, die einen<br />

praktischen Einstieg in die Welt des MS SQL<br />

Server (Structured Query Language = SQL)<br />

benötigen. Auch Beschäftigte aus dem Projektbereich<br />

sowie Client-Entwickler, die sich<br />

mit dem SQL Server beschäftigen, sind angesprochen.<br />

Sie besitzen gute Datenbank-<br />

Grundkenntnisse, Kenntnisse in der Datenbank-Programmierung<br />

und haben bereits<br />

Erfahrungen mit Server-Datenbanken.<br />

Basisadministration und Datensicherheit,<br />

aber auch die Programmierung einfacher<br />

Batches bis hin zu komplexen Workflows<br />

sind für Sie wichtige Erfolgsfaktoren Ihrer<br />

täglichen Arbeit mit dem SQL Server. Steigen<br />

Sie in die Administration und Programmierung<br />

des MS SQL Server ein und lernen Sie<br />

die grundlegenden Werkzeuge für Ihren<br />

praktischen Einsatz kennen.<br />

Code K000792<br />

An dieser Stelle werden in loser Reihenfolge kurze Artikel aus englisch- und/oder französischsprachigen<br />

Zeitschriften veröffentlicht. Zusammen mit den erklärten Vokabeln,<br />

die im Text durch Unterstreichungen gekennzeichnet sind, können vorhandene Sprachkenntnisse<br />

vertieft oder aufgefrischt werden.<br />

key developments in the field of global standards-setting.<br />

[…]<br />

Gigabit to the Home: One Step Closer<br />

The ITU Study Group responsible for optical<br />

networks has completed another step in the<br />

development of a family of standards that will<br />

allow service-providers to deploy all-optical<br />

networks with the adoption of a series of<br />

new standards. Called ITU-T G.984 series,<br />

the new standards build on the existing and<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Vokabeln<br />

(etw = etwas; fig = figurativ; jmd = jemand;<br />

lit = wörtlich; s.o. = someone; sth = something)<br />

to be issued herausgegeben werden<br />

to keep abreast auf dem Laufenden<br />

of halten<br />

adoption of Annahme<br />

unprecedented beispiellos<br />

foreseeable absehbar, voraussehbar<br />

to allow for berücksichtigen,<br />

einrechnen<br />

network access Netzzugangstechnik<br />

technology<br />

renewed neu<br />

ill-defined unklar definiert<br />

increased höher, zunehmend<br />

primarily hauptsächlich,<br />

in erster Linie<br />

topic Thema<br />

underlying zu Grund liegend<br />

unrestricted uneingeschränkt<br />

widely adopted G.983 series. Recommendations<br />

relating to broadband [Passive Optical<br />

Networks] PONs, by providing unprecedented<br />

network capacity. Increasing capacity to gigabit<br />

levels should more than satisfy foreseeable<br />

customer demands. G-PON (used to connect<br />

residential and SME premises in an all-fibre<br />

network) maintains the same optical distribution<br />

network, wavelength plan and full-service<br />

network design principles of G.983. As well<br />

as allowing for increased network capacity,<br />

the new standards offer more efficient Internet<br />

Protocol and Ethernet handling. All-optical<br />

networks will allow service-providers to deliver<br />

applications such as video-on-demand,<br />

streamed video, on-line games and [Voice<br />

over IP] VoIP.<br />

All-Star Gathering in Geneva<br />

ITU-T Study Group 15, the leader in standardizing<br />

[Digital Subscriber Line] xDSL and<br />

optical access technologies, is organizing a<br />

workshop to bring together the main players<br />

and standards development organizations<br />

(SDOs) in network access technology. The<br />

All-Star Network Access workshop, to be held<br />

in Geneva, 2–4 June, promises to provide an<br />

overview of all access technologies including<br />

traditional copper, (x)DSL, wireless, metro-<br />

351


Sprachen ><br />

Everyday English – Umgangsenglisch<br />

to the core zutiefst, bis ins Innerste<br />

to have s.o. in your corner von jmd unterstützt werden<br />

just (right) around the corner etw steht unmittelbar bevor<br />

to be out for the count sehr tief schlafen; bewusstlos sein<br />

at the crack of dawn sehr früh am Morgen<br />

a cross to bear mit einer Verantwortlichkeit/schwierigen Lage abfinden<br />

to be caught in the crossfire unter den Auseinandersetzungen anderer leiden<br />

oder von den Entwicklungen betroffen sein<br />

a far cry from sth etw unterscheidet sich sehr von etw anderem<br />

cut and dried alles ist klar; genau festgelegt, abgesprochen sein<br />

ethernet, satellite, fibre to the home (FTTH),<br />

[Cable Television] CATV and powerline. […]<br />

Next Generation Networks on ITU Agenda<br />

Operators, manufacturers and administrations<br />

who make up the membership of ITU have<br />

called for work on next generation networks<br />

(NGN) to take renewed priority. [The] NGNs<br />

will form the basis for the future of all telecommunication<br />

services. As a start-point, a recent<br />

meeting agreed on a working definition for<br />

the often-used but ill-defined term. [The]<br />

Chairman of the ITU-T Study Group meeting<br />

[…] said that the group’s last two meetings<br />

had seen increased attendance, primarily because<br />

of the inclusion of NGN on the agenda<br />

and growing interest in the topic within the<br />

telecoms industry. The meeting saw a proposal<br />

for a next generation network (NGN)<br />

Study Group to centralize ITU’s work on the<br />

topic.<br />

The agreed working definition of NGN is:<br />

a packet-based network able to make use<br />

of multiple broadband, [Quality of Service-]<br />

QoS-enabled transport technologies and in<br />

which service-related functions are independent<br />

from underlying transport-related technologies.<br />

It offers unrestricted access by users<br />

to different service providers. It supports generalized<br />

mobility, which will allow consistent<br />

and ubiquitous provision of services to users.<br />

Nouvel acteur dans le téléphone<br />

en France<br />

352<br />

ITU<br />

19.03.<strong>2004</strong><br />

Le concept commercial du « marketing en<br />

réseau » vient des Etats-Unis, et il rappelle<br />

(Quelle: Hueber, Englische Idioms von A–Z)<br />

la méthode pour vendre des « Tupperware ».<br />

Or, cette fois, avec ACN, il ne s’agit pas de la<br />

vente d’une marchandise, mais d’un service,<br />

celui des communications du téléphone fixe.<br />

A l’origine de cette offre commerciale, la société<br />

américaine ACN, née avec la déréglementation,<br />

qui « compte un peu moins de<br />

600 0000 clients aux Etats Unis » […]. L’activité<br />

semble rentable. L’entreprise, détenue par<br />

ses neuf fondateurs, « a dégagé une marge<br />

nette égale à 10 % du chiffre d’affaires global.<br />

Et le résultat net représentait 8 % du chiffre<br />

d’affaires européen qui était de 200 millions<br />

d’euros en 2003 » poursuit le responsable<br />

européen.<br />

Ses investissements sont très faibles. « Entre<br />

0,25 et 0,8 million d’euros seulement par pays<br />

» où elle s’implante. Et elle embauche très peu<br />

de salariés. Le principe est simple. La société<br />

recrute uniquement des « représentants<br />

indépendants », payés à la commission et<br />

qui touchent un pourcentage compris entre<br />

2 % et 8 % sur la facture mensuelle des<br />

clients qu’ils font abonner aux services.<br />

Expressions figées – Redewendungen<br />

Vokabeln<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

(f = féminin; weiblich; etw = etwas;<br />

jmd = jemand; m = masculin, männlich;<br />

qn = quelqu’un; qc = quelque chose)<br />

rappeler erinnern an<br />

marchandise (f) Ware<br />

détenir besitzen<br />

fondateur (m) Gründer<br />

dégager herausziehen<br />

marge nette (f) Netto-Gewinnspanne<br />

égal, e à ist gleich, in Höhe von<br />

faible gering<br />

s’implanter sich ansiedeln<br />

embaucher einstellen<br />

salarié (m) Arbeitnehmer<br />

toucher un salaire ein Gehalt beziehen<br />

statut (m) Rechtsstellung<br />

doit d’entrée (m) Beitrittsgebühr<br />

acquitter bezahlen<br />

frais de gestion Verwaltungskosten<br />

numéro vert (m) kostenlose Rufnummer<br />

(vergleichbar mit<br />

0180)<br />

prendre racine Wurzeln schlagen<br />

Hexagone (m) Frankreich<br />

(das Mutterland;<br />

wegen seiner Form<br />

eines Sechseckes)<br />

moyen, ne durchschnittlich<br />

Ce statut de « représentant » s’obtient en<br />

recrutant six clients, n’importe lesquels en<br />

France, des particuliers ou des entreprises.<br />

De plus, un droit d’entrée (550 euros) doit<br />

d’être acquittée, pour devenir représentant. «<br />

Il s’agit d’une charge pour les frais de gestion.<br />

Car 95 % du chiffre d’affaires sont réalisés<br />

avec la vente de services de téléphone » […].<br />

Mieux encore, il serait possible de recruter<br />

des représentantes et de gagner un pour-<br />

donner le feu vert grünes Licht geben<br />

de ma vie Zeit meines Lebens<br />

toucher au vif zutiefst treffen, ins Mark treffen<br />

de vive force mit roher Gewalt<br />

être en bonne voie auf dem richtigen Weg sein<br />

cela n’a rien à voir ici das gehört nicht hierher, das hat hier nichts zu suchen<br />

au vu et au su de tout le monde vor aller Augen<br />

à vol d’oiseau in gerader Linie, Luftlinie<br />

sonner à toute volée mit vollem Klang läuten<br />

je veux bien das ist mir recht; ich habe nichts dagegen<br />

(Quelle: Langenscheidt, 1000 französische Redensarten)


Gut zu wissen ><br />

centage sur leurs clients. Un représentant<br />

pourrait, selon la direction d’ACN, gagner de<br />

l’argent jusqu’à 7 générations d’abonnés.<br />

Pour tester son service qui sera lancé le 5<br />

avril en France (et commercialisé depuis plus<br />

d’un an dans les pays scandinaves), ACN va<br />

mettre en place un numéro vert, avec un support<br />

clientèle, à la Rochelle. Si le « concept »<br />

Gut zu wissen.<br />

Der Begriff „USP“<br />

Die Abkürzung USP steht für „Unique Selling<br />

Proposition“, was auf Deutsch in etwa<br />

bedeutet: einzigartiges Verkaufsargument<br />

und Nutzenversprechen. Es ist ein Begriff<br />

aus dem Marketing und bezieht sich auf die<br />

Eigenschaft(en) eines Produktes, durch die<br />

es sich von Wettbewerbsprodukten unterscheidet.<br />

Dies wird oft auch als Alleinstellungsmerkmal<br />

in einem Marktsegment bezeichnet,<br />

das nicht einfach zu kopieren ist.<br />

Für Kunden sollte erkennbar sein, worin sich<br />

ein Unternehmen oder Produkt über Produktoder<br />

Leistungsvorteile von den Wettbewerbern<br />

unterscheidet, damit sie es auf Grund<br />

des Vorteils für sich selbst bevorzugen. Das<br />

USP ist damit ein einzigartiger Vorteil und<br />

ein Merkmal eines Produktes oder einer<br />

Marke, an dem die Werbung anknüpft und<br />

das die Differenzierung zu anderen (Konkurrenz-)Produkten<br />

oder Marken sicherstellt. (Ja)<br />

Funktionsweise des Franchising<br />

Das englische „to franchise“ steht für „Lizenz<br />

erteilen“. Das System Franchising bedeutet,<br />

dass ein als Franchisegeber bezeichnetes<br />

Unternehmen einem Franchisenehmer Schutzrechte<br />

(Lizenz) an seiner Herstellermarke sowie<br />

Know-how überlässt und Unterstützung<br />

gewährt. Die Franchisegeber übernehmen<br />

beispielsweise die Ausstattung der Verkaufsstätten,<br />

führen nationale Werbekampagnen<br />

prend racine dans l’Hexagone, la société<br />

pourrait élargir son offre au téléphone mobile<br />

en 2005. En attendant, elle va essayer de<br />

revendre des abonnements souscrits, en gros,<br />

auprès de 9 Telecom-LDCom (groupe Dreyfus)<br />

et MCI. « La durée de vie moyenne d’un<br />

client chez ACN est de dix-huit mois » […].<br />

durch, schulen die Mitarbeiter, beraten das<br />

Management, stellen das Firmenemblem zur<br />

Verfügung, garantieren einen Gebietsschutz<br />

und gewähren finanzielle Hilfen. Die Franchisenehmer<br />

treten dadurch alle einheitlich am<br />

Markt auf. Der Franchisenehmer übernimmt<br />

ein bewährtes Firmenkonzept und den Namen<br />

des Franchisegebers und darf dieses gegen<br />

Entgelt nutzen. Er tritt somit unter dem Namen<br />

des Franchisegebers, aber mit seinem eigenen<br />

Kapital und für eigene Rechnung auf;<br />

er ist also rechtlich und auch wirtschaftlich<br />

selbstständig. Allerdings legen die Franchisegeber<br />

den Franchisenehmern oft Ausschließlichkeitsbindungen<br />

auf. So erlauben sie ihnen<br />

häufig nicht, sich anderen Tätigkeiten außer<br />

denen für den Franchisegeber zuzuwenden,<br />

insbesondere auch, Konkurrenzprodukte in<br />

ihr Programm aufzunehmen (Exklusivvertrieb).<br />

Das Ziel der Franchisegeber ist es vor<br />

allem, die unternehmerische Aktivität, Einsatzbereitschaft,<br />

Kreativität und Flexibilität der<br />

Franchisenehmer als Alternative zu einem System<br />

von Filialbetrieben (Filialunternehmung)<br />

zu nutzen. Für die Franchisegeber hat Franchising<br />

u. a. folgende Vorteile:<br />

■ schnellere Expansion,<br />

■ Kontrolle des Absatzsystems,<br />

■ geringeres Konkursrisiko und<br />

■ umsatzabhängige Einnahmen.<br />

Le Figaro<br />

29.03.<strong>2004</strong><br />

Unter dieser Rubrik werden unter anderem kurze Antworten auf häufig gestellte Fragen<br />

unserer Leserinnen und Leser abgedruckt. Wenn auch Sie eine Frage haben, schicken<br />

Sie uns diese bitte als Telefax unter 040 72555-679.<br />

Für ihre Rechte und Dienstleistungen haben<br />

Franchisenehmer in der Regel beim Eintritt<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

in das System Geld- und/oder Sachmittel einzubringen<br />

und später Umsatzprovision an<br />

den Franchisegeber zu zahlen. Zudem übernimmt<br />

er das Unternehmerrisiko und die<br />

Konzentration auf Produkte des Franchisegebers.<br />

Seine Vorteile im Einzelnen:<br />

■ Selbstständigkeit im Rahmen des<br />

Vertrages,<br />

■ Unterstützung und Beratung in der<br />

Betriebsführung,<br />

■ Vorteile aus dem Image des Franchisegebers,<br />

abzuführende Gebühren sind<br />

variable Kosten.<br />

Vor allem aber trägt er ein geringeres Startrisiko,<br />

weil er auf ein einheitliches Marketingkonzept<br />

zugreifen kann.<br />

Je nach Vertragsgestaltung lassen sich drei<br />

Typen des Franchising unterscheiden:<br />

■ Vertriebsfranchising (z. B. Baumärkte),<br />

■ Dienstleistungsfranchising (z. B. Hotel-<br />

ketten) und<br />

■ Produktfranchising (z. B. Abfüllbetrieb für<br />

Getränke). (Ja)<br />

Mehrfachzugriffsverfahren<br />

bei der Mobilfunkübertragung<br />

Mobilfunkstationen kommunizieren mit der<br />

festen Netzinfrastruktur über ein gemeinsames<br />

Funkmedium. Dabei lassen sich vier<br />

grundlegende Verfahren unterscheiden:<br />

FDMA, TDMA, CDMA und SDMA.<br />

Bei Frequency Division Multiple Access<br />

(FDMA) wird die verfügbare Gesamt-Übertragungsbandbreite<br />

in benachbarte getrennte<br />

Frequenzkanäle unterteilt. Zu jedem Frequenzkanal<br />

gehört eine eigene Trägerfrequenz, mit<br />

der das jeweilige Basisbandsignal moduliert<br />

wird. Im Empfänger wird die Trennung der<br />

Signale durch abgestimmte Filter vorgenommen.<br />

Auf Grund der endlichen Flankensteilheit<br />

der Empfangsfilter sind Schutzbänder<br />

zwischen den Frequenzkanälen erforderlich,<br />

um Nachbarkanalstörungen zu vermeiden.<br />

Eingesetzt wird FDMA beispielsweise beim<br />

GSM-(Global System for Mobile Communications-)Standard.<br />

353


Gut zu wissen ><br />

Bei Time Division Multiple Access (TDMA)<br />

wird die Gesamt-Übertragungsdauer in getrennte<br />

Zeitschlitze unterteilt, die in Gruppen<br />

zu Zeitrahmen zusammengefasst werden.<br />

Die Zeitschlitze eines Rahmens werden den<br />

Übertragungskanälen zugeordnet. Daher<br />

steht den sendenden Benutzern kurzzeitig<br />

innerhalb der ihnen zugeordneten Zeitschlitze<br />

die Gesamt-Übertragungsbandbreite zur<br />

Verfügung. Die Unterscheidung der Übertragungskanäle<br />

im Empfänger wird durch<br />

die Zeitschlitzfolge innerhalb des Rahmens<br />

erreicht. Zwischen den einzelnen Zeitschlitzen<br />

sind Schutzzeiten erforderlich, um ein Tasten<br />

des Senders zu ermöglichen und Signallaufzeit-Unterschiede<br />

auszugleichen. Eingesetzt<br />

wird TDMA beispielsweise bei DECT-(Digital<br />

Enhanced Cordless Telecommunication-)<br />

Telefonen und auch beim GSM.<br />

Bei Code Division Multiple Access (CDMA)<br />

werden alle Benutzersignale, die gleichzeitig<br />

im gleichen Frequenzband übertragen werden,<br />

mit unterschiedlichen CDMA-Codes<br />

versehen:<br />

■ Beim Frequency Hopping (FH) wird die<br />

Trägerfrequenz des Übertragungskanals<br />

entsprechend dem benutzerindividuellen<br />

CDMA-Code gewechselt.<br />

■ Beim so genannten Slow Frequency<br />

Hopping (SFH) ist die Dauer T S eines zu<br />

übertragenden Datensymbols kürzer als<br />

die Dauer T C eines CDMA-Code-Elements<br />

(„Chip“), dagegen ist beim Fast Frequency<br />

Hopping (FFH) T S größer als T C.<br />

Beim Universal Mobile Telecommunications<br />

System (UMTS) kommt ein W-CDMA (Wideband-CDMA)<br />

zum Einsatz.<br />

Das Direct Sequencing (DS) ist das gebräuchlichste<br />

CDMA-Verfahren, bei dem der zu übertragende<br />

Datenstrom mit dem CDMA-Code<br />

multipliziert und gespreizt wird. Hier ist T C in<br />

jedem Fall kleiner als T S. Bei DS-CDMA steht<br />

jedem Benutzer die gesamte Übertragungsdauer<br />

und Übertragungsbandbreite zur Verfügung.<br />

Einzelne Benutzersignale überlagern<br />

sich zu einem Summensignal. Die Trennung<br />

der Benutzersignale im Empfänger kann<br />

durch Korrelationsverfahren erreicht werden.<br />

354<br />

Bei Space Division Multiple Access (SDMA)<br />

wird eine Zelle in einzelne Sektoren aufgeteilt.<br />

Diese Aufteilung kann statisch oder beim Einsatz<br />

adaptiver Antennen auch zeitlich veränderlich<br />

sein. Im einfachsten Fall wird SDMA<br />

beispielsweise bei der Bildung von Sektorzellen<br />

zur Reduzierung der Gleichkanalinterferenz<br />

angewendet. Es wird nur in Kombination<br />

mit den anderen Verfahren eingesetzt.<br />

Die Grundlage für SDMA wird von Zellen<br />

und sektorisierten Antennen gebildet, das<br />

heißt der Infrastruktur, die Raummultiplex<br />

ermöglicht.<br />

Bei den meisten Mobilkommunikationssystemen<br />

wird eine Vollduplexübertragung realisiert.<br />

Das Trennen der beiden Übertragungsrichtungen<br />

kann entweder im Frequenzbereich<br />

(Frequency Division Duplexing = FDD)<br />

oder im Zeitbereich (Time Division Duplexing<br />

= TDD) realisiert werden. (Ge)<br />

Das Differenzial-GPS (DGPS)<br />

Satellitengestützte Verfahren zur Positionsbestimmung<br />

gehören heute zum Leistungsangebot<br />

der <strong>Telekom</strong>munikation. Das Global<br />

Positioning System (GPS) ist ein Satelliten-<br />

Navigationsverfahren, mit dem jeder Punkt<br />

der Erde jederzeit genau mit seinen Koordina-<br />

Bild 1 Prinzip des DGPS nach terrestrischen Verfahren<br />

mobile Station<br />

Empfang der lokalen<br />

Korrekturwerte<br />

DGPS Differenzial-GPS<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

ten nach Länge und Breite bestimmt werden<br />

kann. Das Prinzip ergibt sich aus der mathematischen<br />

Berechnung, dass die Entfernung<br />

= Geschwindigkeit Zeit ist, d. h. ein GPS-<br />

Empfänger irgendwo auf der Erde misst die<br />

Zeit, die ein Signal braucht, um die Entfernung<br />

von den Satelliten zu dem GPS-Empfänger<br />

zurückzulegen. Zur Positionsbestimmung<br />

werden die Daten von mindestens drei Satelliten<br />

benötigt. Ist die Entfernung zu diesen<br />

bekannt, können durch trigonometrische Berechnungen<br />

die Koordinaten des Empfängerstandortes<br />

als Längen- und Breitengrad, also<br />

in einer Ebene (zweidimensional) bestimmt<br />

werden. Bei Daten von vier und mehr Satelliten<br />

kann zusätzlich zur zweidimensionalen<br />

Positionsangabe noch die Höhe des GPS-<br />

Empfängers errechnet werden.<br />

Die Infrastruktur des GPS besteht grundsätzlich<br />

aus 24 erdumlaufenden Satelliten und<br />

mehreren über die Erde verteilten Kontrollstationen.<br />

Betreiber ist das US-amerikanische<br />

Verteidigungsministerium. Das GPS ist für jedermann<br />

kostenfrei zugänglich und besteht<br />

aus einem militärischen und einem zivilen<br />

Sektor. Für die zivile Nutzung wird die Genauigkeit<br />

vom Betreiber bewusst durch Störsignale,<br />

der Selective Availability (S/A-Code)<br />

vermindert. Während die militärische Nut-<br />

Rechner mit Software<br />

zur nachträglichen<br />

Korrekturrechnung<br />

DGPS-<br />

Station


Medien ><br />

zung eine Positionsgenauigkeit von wenigen<br />

Zentimetern erlaubt, beträgt sie im zivilen<br />

Bereich einige Meter. Für viele kommerzielle<br />

Anwendungen ist dies jedoch zu ungenau.<br />

Die Ungenauigkeit ergibt sich aber auch beispielsweise<br />

durch die in den Satelliten eingebauten<br />

Uhren und durch die Ablenkung<br />

der elektromagnetischen Wellen in der<br />

Atmosphäre. Mit Hilfe eines zusätzlichen Korrekturverfahrens<br />

lässt sich nun die Positionsbestimmung<br />

des GPS erheblich verbessern.<br />

Dieses Verfahren wird als Differenzial-GPS<br />

(DGPS) bezeichnet. Hier wiederum gibt es<br />

zwei Möglichkeiten: das<br />

■ terrestrische und ein auf<br />

■ Satelliten<br />

beruhendes Verfahren.<br />

Beim terrestrischen Verfahren werden Bodenstationen,<br />

die exakt vermessen sind, zur Hilfe<br />

genommen (Bild 1). Diese vergleichen ständig<br />

ihre eigenen Koordinaten mit den Signalen<br />

der GPS-Satelliten und errechnen daraus<br />

den so genannten Korrekturwert. Dieser wird<br />

über Ultrakurzwellen-(UKW-) oder Langwellen-<br />

(LW-)Sender (terrestrisch) an die mobilen<br />

GPS-Empfänger über eine Schnittstelle gesendet,<br />

die damit ihrerseits eine Korrektur<br />

ihrer eigenen Koordinaten durchführen. Die<br />

Korrekturwerte werden über UKW im Bereich<br />

von 87,5 MHz und über Langwelle mit 122,5<br />

kHz übertragen. Für DGPS sind ein GPS-<br />

Empfänger und ein Empfänger für die Korrekturdaten<br />

notwendig (Bild 2). Bei diesem<br />

Verfahren lassen sich Genauigkeiten von ein<br />

bis drei Metern erzielen.<br />

Beim Satelliten-Verfahren hingegen werden<br />

geostationäre Satelliten genutzt, die in etwa<br />

36 000 Kilometer Höhe über dem Äquator<br />

stehen und Korrekturdaten zur Erde senden.<br />

Diese Verfahren nennt man Wide Area Augmentation<br />

System (WAAS) oder European<br />

Geostationary Navigation Overlay System<br />

(EGNOS).<br />

Anwendung findet das DGPS unter anderem<br />

in Seeschiff-Fahrt, Luftfahrt, der Landwirtschaft<br />

oder im Vermessungswesen. (He)<br />

Bild 2<br />

Moderne Übertragungsmedien –<br />

Vom Bronzedraht zum Lichtwellenleiter<br />

Holger Ueker. Medien-Institut Verlag Bremen,<br />

<strong>2004</strong>. Umfang 114 Seiten mit zahlreichen<br />

Abbildungen und Tabellen. Preis 10,90 €.<br />

ISBN 3-932229-72-X.<br />

Weltweit werden leitergebundene und drahtlose<br />

Nachrichtennetze ständig weiter ausgebaut.<br />

Die Nachrichtennetze stellen dem<br />

Endkunden eine immer größere Bandbreite<br />

zur Verfügung und bieten somit vielfältige<br />

Möglichkeiten zur Kommunikation. So werden<br />

über das Telefonnetz längst nicht nur Sprachsignale,<br />

sondern auch Datensignale und mit<br />

Einführung des Bildtelefons auch Videosignale<br />

übertragen. Das Internet hat der ISDN- und<br />

DSL-Technik einen großen Boom beschert<br />

und wächst unaufhörlich weiter. Ebenso hat<br />

die Mobilfunkbranche einen enormen Zuwachs.<br />

Die vorhandenen Netze werden mit<br />

neuen Techniken noch besser ausgenutzt<br />

und verfügen über „ungeahnte“ Reserven.<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Kombinierter GPS/DGPS-Empfänger (Foto: Trimble)<br />

Medien.<br />

Hinweise auf Bücher und CD-ROM sowie die Auszüge aus der Fachpresse besagen nichts<br />

über die Richtigkeit der Inhalte und stellen auch keine Kaufempfehlung dar.<br />

Das Buch (Bild 1) wendet sich in erster Linie<br />

an einen Interessentenkreis, der sich vorrangig<br />

einen Überblick über die in der Nachrichtentechnik<br />

vorkommenden Techniken<br />

Bild 1<br />

Vom Bronzedraht zum Lichtwellenleiter<br />

355


Medien ><br />

und neuen Anwendungen verschaffen möchte.<br />

Deshalb ist auch auf eine leicht lesbare<br />

Betrachtung mit Beispielen Wert gelegt worden.<br />

Es soll darüber hinaus Techniker und<br />

Technikinteressierte gleichermaßen ansprechen.<br />

Aus dem Inhalt: Netzarten / Übertragungsmedien<br />

/ Digitale Übertragungstechnik /<br />

Moderne Übertragungsverfahren / Abbildungsverzeichnis<br />

/ Glossar / Sachwörterverzeichnis.<br />

Duden Basiswissen Schule – Technik<br />

Dudenverlag Mannheim, Leipzig, Wien,<br />

Zürich / Paetec Verlag für Bildungsmedien<br />

Berlin, <strong>2004</strong>. 2. Auflage. Umfang 264 Seiten<br />

mit zahlreichen Abbildungen, Grafiken und<br />

Tabellen einschl. CD-ROM. Preis 21,00 €.<br />

ISBN 3-411-71522-7.<br />

Der Band zum Thema Technik vermittelt<br />

unterrichtsrelevantes Wissen bis zum Abitur<br />

und bleibt ein kompetentes Nachschlagewerk,<br />

das technische Funktionsweisen erklärt<br />

und in einer zunehmend technisierten<br />

Lebenswelt zur Aufklärung beiträgt. Neben<br />

vielen detaillierten Beiträgen findet sich ein<br />

großer Teil Allgemeinwissen in dem handlichen<br />

Band. Das Buch beginnt mit einer soliden<br />

Einführung, definiert den Technikbegriff<br />

und liefert einen spannenden Abriss zur<br />

Geschichte der Technik. Technische Fachbegriffe<br />

und Gegenstände aus dem Alltag<br />

werden mit prägnanten Texten für den Schüler<br />

verständlich gemacht. Wie bei allen Bänden<br />

der Reihe bietet auch hier die CD-ROM<br />

zusätzliches Material wie Animationen oder<br />

Videos.<br />

Aus dem Inhalt: Allgemeines / Stoff umsetzende<br />

Systeme / Energie umsetzende<br />

Systeme / Daten umsetzende Systeme /<br />

Anhang.<br />

Seriell geht es schnell<br />

Mit dem „Mobile Pixel Link“ (MPL) steht Entwicklern<br />

von Mobiltelefonen und anderen<br />

mit Display und eventuell Kamera ausgestatteten<br />

Geräten eine neue Strom sparende<br />

356<br />

und störsichere Schnittstelle zur Verfügung.<br />

Sie bietet sich als Ersatz für die nicht standardisierten,<br />

vieladrigen und leistungsintensiven<br />

parallelen Schnittstellen an, die heute im<br />

Video-Signalweg verwendet werden.<br />

Bisher wird keine Schnittstelle den besonderen<br />

Einschränkungen gerecht, die der Einsatz<br />

in kleinen Kommunikationsgeräten mit<br />

sich bringt. Bestehende Interface-Techniken<br />

der letzten Notebook-Generation sparten<br />

zwar Strom und Verdrahtungsaufwand und<br />

verbesserten die Elektromagnetische Verträglichkeit<br />

(EMV) durch geringere Abstrahlung.<br />

Handys und Personal Digital Assistants (PDAs)<br />

von morgen sind jedoch auf noch weniger<br />

Stromverbrauch, Schnittstellen mit weniger<br />

Adern sowie auf eine noch weiter verbesserte<br />

EMV angewiesen. Hier bietet sich MPL als<br />

optimiertes Interface zwischen den Video-<br />

Ports der Quell- und Zielbausteine an.<br />

Die physikalische Übertragungsebene (Physical<br />

Layer = PHY) dieser Schnittstelle zeichnet<br />

sich durch folgende Hauptmerkmale aus:<br />

Da nur wenige Leitungen benötigt werden,<br />

bleiben Steckverbinder und flexible Flachbandkabel<br />

klein und kostengünstig. Die geringe<br />

Leistungsaufnahme ergibt eine maximale<br />

Batterielebensdauer. Die verbesserte<br />

EMV senkt das Störaufkommen. Die hohe<br />

Betriebssicherheit und die eingebaute Pegelund<br />

Busumsetzung erlauben das Kombinieren<br />

unterschiedlicher Bauelemente.<br />

Das MPL-Prinzip beseitigt auch Probleme,<br />

die durch unterschiedliche Input-/Output-<br />

Spannungspegel entstehen können. Typische<br />

Kamera-Module arbeiten meist mit höheren<br />

Spannungen als Prozessoren, die wegen<br />

ihrer hohen Integrationsdichte und zur Senkung<br />

der Verlustleistung vorwiegend mit<br />

niedrigen Spannungen betrieben werden.<br />

Eine direkte Verbindung zwischen diesen<br />

Elementen scheidet deshalb meistens aus.<br />

Der Vorzug von MPL ist nun, dass beide<br />

Seiten mit den ihnen eigenen Spannungen<br />

arbeiten können.<br />

Das MPL Physical Layer basiert auf der<br />

„WhisperBus-Technik“, die in abgewandelter<br />

Form in großformatigen Thin Film Transistor-<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Liquid Crystal Displays (TFT-LCDs) eingesetzt<br />

wurde. Dies aus den gleichen Gründen, aus<br />

denen sie in Portable-Handheld-Anwendungen<br />

verwendet wird. Das MPL übernimmt die<br />

Grundlagen des WhisperBus-PHY, ergänzt<br />

um einen stromsparenden Sleep-Modus,<br />

dieser bezeichnet die Fähigkeit für bidirektionale<br />

Datentransfers sowie ein eigenes, für<br />

den mobilen Einsatz optimiertes Protokoll.<br />

Die einfachste MPL-Verbindung besteht aus<br />

zwei aktiven Signal-Leitungen und einer Signal-Masse.<br />

Der Takt ist unidirektional und wird<br />

stets von einem Master-/Serializer-Baustein<br />

angesteuert. Das Datensignal ist synchron<br />

zum Takt vom Master zum Slave. Die ersten<br />

MPL-Anwendungen sind für eine Datenrate<br />

von 128 Mbit/s bzw. 256 Mbit/s in Vorwärtsrichtung<br />

ausgelegt. Diese Werte ergeben<br />

sich aus der Größe des Bildsensors und der<br />

Frame-Rate bzw. aus Auflösung und Bildwiederholrate<br />

des Displays.<br />

Der Beitrag beschreibt in detaillierter Form<br />

einen offenen Standard für eine schnelle,<br />

stromsparende und störsichere Video-Übertragungstechnik<br />

in Mobiltelefonen und gibt<br />

hierfür ein Anwendungsbeispiel.<br />

Dachantennen wieder aktuell<br />

Elektronik<br />

<strong>2004</strong>, <strong>Nr</strong>. 4, S. 36–40<br />

Durch die Einführung von Digital Video Broadcasting<br />

– Terrestrial (DVB-T) gewinnt das klassische<br />

Antennenfernsehen erneut für Millionen<br />

von Verbrauchern an Bedeutung. Nach dem<br />

Umstieg vom analogen zum DVB-T im Großraum<br />

Berlin-Brandenburg sollen nach den<br />

Plänen der Initiative Digitaler Rundfunk (IDR)<br />

bald weitere Gebiete in Nordrhein-Westfalen<br />

und in Norddeutschland mit terrestrischem<br />

digitalem Überall-Fernsehen versorgt<br />

werden.<br />

Nach Schätzungen betrifft dieser Umstieg in<br />

den vorgesehenen Regionen rund 800 000<br />

Haushalte, die ihre Programme zurzeit ausschließlich<br />

analog terrestrisch über Dachoder<br />

Zimmerantenne empfangen. Hinzu<br />

kommen dort 9,2 Millionen Kabel- und Satellitenhaushalte.<br />

Nach den bisher in Berlin


gemachten Erfahrungen entscheiden sich<br />

wahrscheinlich nicht nur die bisher rein<br />

terrestrisch versorgten Haushalte für den<br />

Kauf von DVB-T-Empfangs-Hardware.<br />

Weitere Millionen Haushalte können hinzukommen,<br />

wenn die Bundesländer Hessen<br />

und Bayern ebenfalls ihre angekündigten<br />

DVB-T-Pläne umsetzen.<br />

Die analoge Verbreitungstechnik benötigt viel<br />

mehr Bandbreite als die digitale Technik. Ein<br />

analoges TV-Programm füllt eine gesamte<br />

Kanalbandbreite aus: bei Very High Frequency<br />

(VHF) 7 MHz und bei Ultra High Frequency<br />

8 MHz (UHF). Weil die Anzahl der verfügbaren<br />

Kanäle gering ist, konnten bislang in den<br />

meisten Regionen in Deutschland nur fünf<br />

bis sechs Programme empfangen werden, in<br />

Ausnahmefällen in manchen Ballungsräumen<br />

bis zu zehn. Dies waren in der Regel ARD,<br />

ZDF, das Dritte und – abhängig vom Wohnort<br />

– RTL, SAT 1 sowie – je nach Bundesland –<br />

ein alternatives anderes Programm. Durch<br />

die digitale Verarbeitung der terrestrischen<br />

Signale und die damit verbundene Datenreduktion<br />

ändert sich diese Situation. Nach<br />

dem DVB-Standard passen bis zu vier digitale<br />

TV-Programme auf einen Übertragungskanal<br />

(Bild 2).<br />

Dass die Antenne den besten Verstärker darstellt,<br />

gilt auch beim digitalen Überall-Fernsehen.<br />

Für den Empfang lassen sich in der<br />

Bild 2 Kanalbelegung analog/digital<br />

Darstellung symbolisch<br />

1 Kanalbreite<br />

1 TV-Programm<br />

Kanalbreite 7...8 MHz<br />

Analog: Übertragung von nur einem<br />

Programm<br />

Kanalbreite 7...8 MHz<br />

Digital: Übertragung von bis zu vier<br />

TV-Programmen in einem Datenstrom<br />

und zusätzliche Daten<br />

Quelle: de<br />

TV1 TV2 TV3 TV4 D<br />

Regel die vorhandenen terrestrischen Antennen<br />

und Verstärker weiter verwenden. Sie<br />

sollten jedoch unbedingt auf elektrische und<br />

mechanische Funktion geprüft und notfalls<br />

ausgetauscht werden.<br />

Der Aufwand für den Empfang von DVB-T mit<br />

Stab- und Zimmerantenne hängt vor allem<br />

von der Entfernung vom Senderstandort und<br />

den baulichen und topographischen Gegebenheiten<br />

am Nutzungsort ab. Im Kernbereich<br />

des jeweiligen Sendegebietes reicht<br />

eine kleine Stabantenne aus. Weiter von den<br />

Sendemasten entfernt, ist mindestens eine<br />

Außenantenne, für den Fernbereich eine auf<br />

den Hauptsender ausgerichtete Dachantenne<br />

erforderlich.<br />

Der Beitrag beschreibt in knapper Form die<br />

Veränderungen, die für den Verbraucher mit<br />

der Einführung der neuen digitalen Fernsehtechnik<br />

verbunden sind und geht dabei auch<br />

auf Gemeinschaftsanlagen ein.<br />

Mobilfunk-Ruf auf Knopfdruck<br />

de, Der Elektro- und<br />

Gebäudetechniker<br />

<strong>2004</strong>, <strong>Nr</strong>. 4, S. 52–54<br />

Mit der Push-to-Talk-Technik wird das Leistungsspektrum<br />

von Mobiltelefonen deutlich<br />

erweitert: Entsprechend ausgestattete<br />

Handys bieten künftig auch so genannte<br />

Walkie-Talkie-Funktionen.<br />

Der Push-to-Talk-Dienst (PTT) ist eine bidirektionale<br />

Kommunikationsform, bei welcher<br />

der Anwender durch einfaches Betätigen<br />

einer Taste auf dem Mobiltelefon direkt mit<br />

einem oder mehreren Empfängern kommunizieren<br />

kann – vergleichbar mit einer Walkie-<br />

Talkie-Kommunikation. Ein Verbindungsaufbau<br />

über die klassische Vermittlungstechnik,<br />

wie man ihn aus dem Mobilfunknetz kennt,<br />

ist nicht erforderlich. Alle Teilnehmer sind<br />

über GPRS (General Packet Radio Service)<br />

permanent verbunden und die Sprachmitteilung<br />

kann daher mit vernachlässigbar geringem<br />

Zeitverzug an ein anderes Endgerät<br />

übertragen werden, welches die Mitteilung<br />

direkt empfängt. Für die Antwort betätigt der<br />

angesprochene Teilnehmer wiederum eine<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Taste am Endgerät und spricht. Die Antwort<br />

ist an der Gegenstelle nahezu in Echtzeit zu<br />

hören. Mit Push-to-Talk werden entsprechend<br />

ausgerüstete Handys zum mobilen Walkie-<br />

Talkie mit der Möglichkeit zum Gruppenruf.<br />

Da Push-to-Talk den weit verbreiteten GSM-<br />

(Global System for Mobil Communications-)<br />

Mobilfunk nutzt, besteht im Gegensatz zum<br />

Walkie-Talkie keine Reichweitenbegrenzung.<br />

Einsatzmöglichkeiten für die neue Technologie<br />

finden sich sowohl im privaten als auch<br />

im beruflichen Umfeld.<br />

Mit Push-to-Talk over Cellular (PoC) bieten<br />

die Netzausrüster den Mobilfunk-Netzbetreibern<br />

eine Komplettlösung für das Angebot<br />

von Push-to-Talk-Diensten an. Darüber hinaus<br />

umfassen die Aufgaben der Netzkomponenten<br />

die Signalisierung beim Rufaufbau, die<br />

Reservierung von Übertragungskapazitäten<br />

und das Echtzeit-Routing von IP-(Internet<br />

Protocol-)Paketen. Sie bieten auch Schnittstellen<br />

zu den Dienstbereitstellungs- und<br />

Netzmanagement-Systemen des Netzbetreibers<br />

und generieren CDR (Charging Detail<br />

Records), die als Grundlage für die Abrechnung<br />

dienen.<br />

Der Beitrag beschreibt wie mit der Push-to-<br />

Talk-Technik das Leistungsspektrum von entsprechend<br />

ausgestattetem Handy erweitert<br />

werden kann.<br />

funkschau<br />

<strong>Telekom</strong>munikation – Netzwerke – IT<br />

<strong>2004</strong>, <strong>Nr</strong>. 6, S. 34–37<br />

Besuch beim Herrn der Ringe<br />

Wenn die Raumsonde Cassini am 1. Juli in<br />

eine Umlaufbahn um den Saturn einschwenkt,<br />

endet eine fast achtjährige Reise. Ein kosmisches<br />

Billardspiel in den Gravitationsfeldern<br />

der Venus, der Erde und des Jupiters katapultierte<br />

die Sonde an ihr Ziel. Mindestens vier<br />

Jahre lang soll der Satellit den Riesenplaneten<br />

umkreisen und die Welt seiner Ringe und<br />

Monde erkunden. Im Januar 2005 wird die<br />

Landeeinheit Huygens auf der Oberfläche<br />

des Saturnmondes Titan aufsetzen (Bild 3).<br />

Die Max-Planck-Gesellschaft ist an dieser<br />

Mission mit vier Instrumenten beteiligt. Bereits<br />

im Anflug lieferten die Geräte wertvolle<br />

Messdaten.<br />

357


Medien ><br />

Bild 3<br />

Der Vorbeiflug am Jupiter im Dezember 2000<br />

und Januar 2001 war der bisherige Höhepunkt<br />

dieser Mission. Die Ergebnisse ließen<br />

bereits erkennen, wie exzellent Wissenschaftler,<br />

Ingenieure und Techniker auf allen<br />

Ebenen gearbeitet haben – denn die Qualität<br />

der Daten ist einzigartig. Gewonnen wurden<br />

sie unter anderem mit dem „Magnetospheric<br />

Imaging Instrument“ (MIMI). Es besteht aus<br />

den drei Sensoren MIMI/INCA („Ion Neutral<br />

Camera“), MIMI/CHEMS („Charge Energy<br />

Mass Spectrometer“) sowie MIMI/LEMMS<br />

(„Low Energy Magnetospheric Measurement<br />

System“) und misst die Ladungszustände,<br />

Energien und Flugrichtungen von Atomen<br />

und geladenen Teilchen. Messungen dieser<br />

Teilchen machen die sonst unsichtbare Magnetosphäre<br />

– eine Art magnetischer Schutzschild<br />

um den Planeten – sichtbar. In einem<br />

solchen natürlichen „Labor“ laufen faszinierende<br />

Prozesse ab. Neutrale Partikel verlassen<br />

ihre Entstehungsregion ungehindert,<br />

geladene Teilchen sind an elektrische und<br />

magnetische Felder gebunden und gestatten<br />

Rückschlüsse über Richtung und Stärke dieser<br />

Felder. Es wird möglich, die Bewegung<br />

der Partikel zu bestimmen und die globale<br />

Magnetfeldkonfiguration und die Teilchendynamik<br />

zu analysieren.<br />

Auch andere Planeten als die Erde – darunter<br />

auch Jupiter und Saturn – besitzen ein internes<br />

Magnetfeld und damit eine Magnetos-<br />

358<br />

Künstlerische Darstellung der Landung von Huygens auf dem Titan<br />

phäre, die den Planeten und seine nähere<br />

Umgebung gegenüber dem einfallenden<br />

Sonnenwind abgrenzt und teilweise schützt.<br />

Ohne die Wirkung der Magnetosphäre gäbe<br />

es auf der Erde kein Leben. Magnetosphären<br />

sind die größten Objekte in unserem Sonnensystem.<br />

Wäre die Saturnmagnetosphäre von<br />

der Erde aus sichtbar, hätte sie fast den doppelten<br />

Durchmesser der Sonnenscheibe; Die<br />

Jupitermagnetosphäre wäre sogar zehnmal<br />

so groß. Mit MIMI möchte man besser verstehen,<br />

wie dieser Schutzschild funktioniert<br />

und welche physikalischen Prozesse in<br />

planetaren Magnetosphären – speziell in der<br />

Saturnmagnetosphäre – ablaufen.<br />

Ergebnisse von MIMI/LEMMS während des<br />

Jupiter-Vorbeiflugs von Cassini zeigten, das<br />

die Magnetfeldlinien im Jupitersystem noch<br />

bei Abständen von 200 Planetenradien –<br />

14 Millionen Kilometer – geschlossen sein<br />

müssen und mit dem Planeten verbunden<br />

sind. Man folgert das aus der aufgezeichneten<br />

„Pitchwinkelverteilung“, bei der die Einfallswinkel<br />

der Teilchen relativ zur Magnetfeldrichtung<br />

untersucht werden. Elektronen<br />

innerhalb der Jupitermagnetosphäre bewegen<br />

sich im Wesentlichen entlang der<br />

Magnetfeldlinien (0 und 180 Grad in der<br />

Pitchwinkelverteilung) zwischen Nord- und<br />

Südpol des Planeten hin und her. Diese<br />

frühen Ergebnisse des MIMI-Instruments<br />

schrauben die Erwartungen für Saturn sehr<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

hoch. Hier erhofft man sich erste direkt<br />

gemessene energiereiche Neutralteilchen<br />

(ENAs) von dem Planeten und seinem Mond<br />

Titan. Weiterhin wird man sehr detailliert und<br />

global die Bewegungsrichtungen von Elektronen<br />

und Ionen in der Saturnmagnetosphäre<br />

messen können – und erstmals auch die<br />

Ladungszustände der Ionen.<br />

Ein in die Sonde integriertes Flugzeitmassenspektrometer<br />

bestimmt die elementare Zusammensetzung<br />

der mikrometergroßen Staubteilchen.<br />

Während des Vorbeiflugs am Jupiter<br />

war die Registrierung der Staubraten auf<br />

eine Dauer von zwölf Stunden beschränkt, es<br />

zeigten sich aber hohe Einschlagsraten. Zusammen<br />

mit gleichzeitigen Messungen des<br />

Staubdetektors auf der Raumsonde Galileo<br />

ließ sich durch eine Korrelationsanalyse die<br />

Phasenverschiebung der beiden Ratenmessungen<br />

ermitteln. Danach „weht“ der Staub<br />

mit einer Geschwindigkeit von 400 Kilometern<br />

je Sekunde, und die Partikel haben Radien<br />

von nur 8 Nanometern (Millionstel Millimeter).<br />

Ein Höhepunkt der Mission ist zweifellos das<br />

Absetzen der Atmosphären- und Landeeinheit<br />

Huygens auf Titan. Auf dem Himmelskörper<br />

herrscht ein Oberflächendruck von<br />

eineinhalb (Erd-)Atmosphären, seine Hülle<br />

besteht hauptsächlich aus Stickstoff, enthält<br />

aber keinen Sauerstoff, sondern Methan und<br />

möglicherweise das Edelgas Argon. Die<br />

ultraviolette Sonneneinstrahlung spaltet die<br />

Stickstoff- und Methanmoleküle in Titans<br />

Stratosphäre und bildet damit komplexe<br />

organische Verbindungen. Wenn auch die<br />

Oberflächentemperatur mit minus 180 Grad<br />

Celsius sehr viel geringer ist als auf unserem<br />

Planeten, ähneln die chemischen Prozesse<br />

doch denen in der frühen Erdatmosphäre,<br />

die schließlich zur Entstehung von Leben<br />

geführt haben.<br />

Der Schwerpunkt der Huygens-Mission liegt<br />

auf Messungen während des Abstiegs. Aber<br />

wenn die Sonde den vom Fallschirm gebremsten<br />

Aufprall heil übersteht, soll sie auf<br />

der Oberfläche weitere Daten sammeln.<br />

MaxPlanckForschung<br />

<strong>2004</strong>, <strong>Nr</strong>. 1, S. 46–49


Fehlerfrei Decodieren<br />

Eine neuartige Filtertechnik erlaubt es, GMSK-<br />

(Gaussian Minimum Shift Keying-)Signale mit<br />

einem Signal-Rausch-Verhältnis unter 0 dB<br />

praktisch fehlerfrei zu decodieren. Solche<br />

Systeme lassen sich mit einem vergleichsweise<br />

geringen Aufwand an Logik-Gattern<br />

für Bitraten bis über 10 Mbit/s realisieren.<br />

Die Schaltung eignet sich ohne jede Konfiguration<br />

für beliebige BT-Faktoren (Bandbreite<br />

B mal Periodendauer T).<br />

Bei der Übertragung von Funksignalen<br />

kommt bei vielen Systemen, z. B. beim Mobilfunksystem<br />

GSM (Global System for Mobile<br />

Communications) und dem Schnurlosstandard<br />

DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunication),<br />

eine digitale Frequenzmodulation<br />

zum Einsatz. Zur Reduzierung<br />

der Bandbreite werden die nahezu unendlich<br />

steilen Flanken der Digitalsignale gefiltert.<br />

Sehr weit verbreitet sind hier so genannte<br />

Gauß-Filter. Sie machen aus einem Digitalimpuls<br />

eine Glockenkurve (Bild 4).<br />

Als Frequenzmodulation wird meist ein Minimum<br />

Shift Keying (MSK) mit zusätzlicher<br />

Gauß-Filterung verwendet (GMSK). Bei MSK<br />

ist die Phasendrehung eines Trägers so mit<br />

dem Datensignal verknüpft, dass eine logische<br />

Eins eine Phasendrehung von +90°und<br />

eine Null eine Drehung von –90°innerhalb<br />

der Dauer eines Bits bewirkt. Bei zusätzlicher<br />

Gauß-Filterung wird der Knick im Phasenverlauf<br />

ausgerundet. Dadurch erreicht die<br />

Bild 4<br />

Bildung eines GSM-Signals<br />

(Quelle: Elektronik)<br />

Phasendrehung nicht mehr bei allen Bitkombinationen<br />

die Endwerte von ± 90°. Die<br />

Stärke der Filterung wird durch den so genannten<br />

BT-Faktor beschrieben.<br />

Um digitale Signale, die über den Funkweg<br />

als quasi-analoge Signale übertragen werden,<br />

ins Basisband zu verschieben, werden häufig<br />

Quadratur-Demodulatoren verwendet. Diese<br />

erzeugen aus dem modulierten Träger zwei<br />

orthogonale Schwingungen I und Q im Basisband,<br />

deren Vektorsumme die Phase des<br />

Signals S darstellt.<br />

Die Aufgabe, aus den beiden Signalen des<br />

Basisbands die Digital-Information herauszulesen,<br />

übernimmt der Decodierer. Am Eingang<br />

des Decodierers liegen die beiden<br />

analogen Signale I und Q, die durch A/D-<br />

(Analog/Digital-)Wandlung in parallele Digitalsignale<br />

umgeformt werden. Am Ausgang<br />

liefert er ein Digitalsignal und ein Taktsignal.<br />

Dieses Taktsignal wird auf dem Funkweg<br />

nicht mitübertragen. Es muss vom Decodierer<br />

phasenrichtig zu den Daten erzeugt<br />

werden.<br />

Die Rekonstruktion der Daten und die Erzeugung<br />

des zugehörigen Taktsignals werden<br />

erschwert durch Rauschen, das dem Analog-<br />

Signal in mehr oder weniger starkem Maße<br />

überlagert ist. Ziel jeder Entwicklung ist es,<br />

die Anzahl der durch das Rauschen verursachten<br />

Bitfehler so gering wie möglich zu<br />

halten. Als Maß dient die Bitfehlerrate BER<br />

(Bit Error Rate), welche die Anzahl der fehlerhaften<br />

Bits im Vergleich zur Gesamtzahl der<br />

übertragenen Bits ins Verhältnis setzt. Für<br />

technische Systeme wie Mobil- und Schnurlos-Telefone<br />

sollte die Bitfehlerrate kleiner<br />

als 0,001 sein.<br />

Grundsätzlich lässt sich die Funktion des<br />

Decodierers in die Aufgabenbereiche Reduzierung<br />

des Rauschens, Synchronisation auf<br />

den Datenstrom und Erkennung des Logiksignals<br />

einteilen. Das Rauschen wird dadurch<br />

reduziert, dass die Abtastrate, mit der die<br />

I- und Q-Signale erfasst werden, das Rauschspektrum<br />

nach oben begrenzt. Durch digitale<br />

Filterung über mehrere Abtastwerte wird die<br />

Rauschamplitude gedämpft.<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

Der Beitrag beschreibt die experimentelle<br />

Realisierung eines GMSK-Decodierers mit<br />

Hilfe einer FPGA-(Field Programmable Gate-<br />

Array-)Schaltung, an der Bitfehler-Messungen<br />

durchgeführt wurden.<br />

Elektronik<br />

<strong>2004</strong>, <strong>Nr</strong>. 6, S. 48–52<br />

Mobiler Datenfunk für gelbe Engel<br />

Der ADAC (Allgemeiner <strong>Deutsche</strong>r Automobil-<br />

Club) betreibt fünf Pannenhilfezentralen, die<br />

etwa drei Millionen Pannenmeldungen bearbeiten.<br />

Bis vor einigen Jahren disponierten<br />

die Zentralen die Einsatzfahrzeuge über analogen<br />

Sprechfunk. Einen deutlichen Produktivitätsschub<br />

brachte Mitte der Neunziger<br />

Jahre ein mobiles Datenfunknetz, das der<br />

ADAC noch im eigenen Haus betrieb. Damit<br />

verteilten die Pannenhilfezentralen die Aufträge<br />

auf elektronischem Weg mit wenigen<br />

Mausklicks an die Straßenwachtfahrer.<br />

Ein flächendeckendes Funknetz in Eigenregie<br />

zu betreiben, hat jedoch seinen Preis.<br />

Um auch in entlegenen Gebieten die Einsatzfahrzeuge<br />

zu erreichen, baute der ADAC zahlreiche<br />

Senderstandorte in Deutschland auf.<br />

Festverbindungen verbanden die Anlagen<br />

mit dem Unternehmensnetz. Störungen<br />

musste der Automobilclub selbst beheben.<br />

Beim ADAC suchte man nach einem externen<br />

Partner, der deutschlandweit ein flächendeckendes<br />

und zuverlässiges Kommunikationsnetz<br />

anbietet. Den Zuschlag erhielten<br />

die Tochter-Unternehmen der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Telekom</strong>: T-Systems und T-Mobile. Das Netz<br />

der T-Mobile bot den GPRS-(General Packet<br />

Radio Service-)Standard flächendeckend<br />

und in ausreichender Verfügbarkeit an.<br />

Wegen seiner Erfahrung im Projektgeschäft<br />

wirkte T-Systems dabei als Generalunternehmer<br />

und zentrale Anlaufstelle für alle<br />

Leistungen.<br />

Den Straßenwachtfahrern steht nun ein<br />

flächendeckendes Funknetz zur Verfügung<br />

(Bild 5). Auf Grund des automatischen Handover<br />

müssen sie sich nicht jedes Mal neu anmelden,<br />

wenn sie den Funkbereich wechseln.<br />

Sollte dennoch die Datenverbindung<br />

359


Nachrichten & Neuerungen ><br />

Bild 5<br />

zur Zentrale ausfallen, kommt das Servicemanagement<br />

der T-Systems zur Anwendung.<br />

Den First-Level-Support mit den Straßenwachtfahrern<br />

unterhält der ADAC noch selbst.<br />

Neben den Vorteilen Verfügbarkeit und<br />

Service bestätigt die betriebswirtschaftliche<br />

Seite des Projekts die Entscheidung des Automobilclubs.<br />

Außer den Kosten für Wartung<br />

und Pflege entfallen auch die Festverbindungsentgelte,<br />

um Sendeanlagen mit dem<br />

Unternehmensnetz zu verknüpfen. Dabei<br />

kommt der Volumentarif der T-Mobile den<br />

Arbeitsbedingungen der Straßenwacht entgegen.<br />

Der ADAC zahlt nur die tatsächlich<br />

übertragenen Daten, so dass die Empfangsgeräte<br />

in den Einsatzfahrzeugen online<br />

bleiben können.<br />

360<br />

Verknüpfung von mobilem und stationärem Datennetz bei der ADAC-Pannenhilfe<br />

(Quelle: net)<br />

Erweiterung der Europäischen Union<br />

Am 1. Mai <strong>2004</strong> traten zehn Länder der Europäischen<br />

Union (EU) bei. Es entstand ein<br />

neues Europa mit etwa 450 Millionen Einwohnern.<br />

Die neuen EU-Mitglieder nehmen<br />

bereits am 13. Juni an der Europawahl teil.<br />

Das Beitrittsdatum stand für die endgültige<br />

Überwindung der Spaltung Europas 15 Jahre<br />

nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und für<br />

den Aufbruch in eine gemeinsame Zukunft.<br />

T-Systems betreibt das Datennetz, das die<br />

200 Niederlassungen des ADAC verbindet.<br />

Das Systemhaus baute eine homogene Netzarchitektur<br />

auf, die das mobile Funknetz mit<br />

dem Geschäftsstellennetz verbindet. Beide<br />

Netze arbeiten nach dem Internet Protocol<br />

(IP), was den reibungslosen Datenaustausch<br />

gewährleistet.<br />

Der Beitrag stellt das neue Mobile IP VPN im<br />

GPRS-Netz der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Telekom</strong> für den<br />

ADAC vor und vergleicht es mit dem bisherigen<br />

Netz des Automobilclubs.<br />

Nachrichten & Neuerungen.<br />

net<br />

Zeitschrift für<br />

Kommunikationsmanagement<br />

<strong>2004</strong>, <strong>Nr</strong>. 4, S. 28–29<br />

Der alte Kontinent wächst auf der Grundlage<br />

des gemeinsamen Erbes in einer neuen Form<br />

zusammen. Es kamen die fünf mitteleuropäischen<br />

Staaten Polen, Slowakei, Slowenien,<br />

Tschechien und Ungarn, die drei baltischen<br />

Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie<br />

die Mittelmeerinseln Malta und Zypern dazu.<br />

Dieses neue Europa reicht vom Nordkap bis<br />

Nikosia, von Portugal bis Polen; es ist ein<br />

Raum, in dem sich die Hoffnung der Menschen<br />

auf dauerhaften Frieden, Wohlstand<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

und sozialen Fortschritt entfalten kann. Für<br />

diese Perspektiven erbringen die Menschen<br />

in den Beitrittsländern – aber auch in Deutschland<br />

und den anderen bisherigen EU-Ländern<br />

– immense Anstrengungen und Reformleistungen.<br />

Die Osterweiterung ist die größte, historisch<br />

bedeutsamste und zugleich schwierigste<br />

Ausdehnung der EU. Sie bringt zehn neue<br />

Länder auf einen Schlag, gibt der EU eine<br />

gesamteuropäische Dimension, aber ist wegen<br />

des großen Wohlstandsgefälles zwischen<br />

Ost und West auch schwieriger zu gestalten<br />

als vergangene Erweiterungen.<br />

Die Beitrittsländer haben es geschafft, die<br />

Kopenhagener Kriterien zu erfüllen. Dabei<br />

verlangt die EU von den Kandidaten eine<br />

stabile Demokratie mit Garantien für Rechtsstaat<br />

und Menschenrechte, eine funktionierende<br />

Marktwirtschaft mit wettbewerbsfähigen<br />

Unternehmen im europäischen Binnenmarkt<br />

und die Übernahme des EU-Rechts. Mit der<br />

Aufnahme der östlichen Nachbarländer<br />

rückt das wiedervereinigte Deutschland in<br />

die Mitte der Europäischen Union und kann<br />

von der zentralen Lage wirtschaftlich und<br />

politisch profitieren. Schon im Vorfeld der Erweiterung,<br />

die den größten Binnenmarkt der<br />

westlichen Welt bringen wird, ist der Handel<br />

zwischen Deutschland und seinen östlichen<br />

Nachbarn kräftig in Schwung gekommen<br />

und hat mittlerweile einen Anteil von 12 Prozent<br />

des Außenhandels erreicht. Die gemeinsame<br />

Mitgliedschaft demokratischer Staaten<br />

in der EU ist die stärkste Option für dauerhaften<br />

Frieden und gute Nachbarschaft nach<br />

allen Seiten.<br />

Grundservice Plus<br />

Bundesministerium der Finanzen<br />

Referat Postwertzeichen<br />

6. Mai <strong>2004</strong><br />

Top-Service für die Geschäftskunden von<br />

T-Com: Seit Januar <strong>2004</strong> steht allen Geschäftskunden,<br />

die eine <strong>Telekom</strong>munikationsanlage<br />

im aktuellen Portfolio der T-Octopus oder<br />

T-Comfort Familie gekauft oder geleast haben,<br />

mit dem Grundservice Plus ein kostengünstiges<br />

Servicepaket zur Verfügung. Der


Grundservice Plus wurde bereits im Juni<br />

letzten Jahres als Kundendienstleistung zunächst<br />

für <strong>Telekom</strong>munikationsanlagen der<br />

Reihen T-Octopus F- und T-Octopus Open<br />

eingeführt und im Dezember auf die T-Comfort<br />

Familie ausgeweitet.<br />

Der Grundservice Plus dient als Einstieg in<br />

das Serviceangebot von T-Com und erfüllt<br />

die grundlegenden Serviceanforderungen<br />

professioneller Nutzer von <strong>Telekom</strong>munikationsanlagen<br />

wie kurze und klar definierte<br />

Reaktionszeiten, schnelle Entstörung und<br />

Software-Updates. Das Servicepaket gilt für<br />

die jeweilige <strong>Telekom</strong>munikationsanlage und<br />

ihr Zubehör, das heißt die Zentraleinheit, integrierte<br />

Baugruppen, Software/Lizenzen<br />

und Anwendungen am Abfrageplatz. Der<br />

Preis für Grundservice Plus richtet sich nach<br />

der zu betreuenden Anlage.<br />

Grundservice Plus deckt die folgenden Leistungen<br />

ab: Im Rahmen der Serviceannahme<br />

können rund um die Uhr Störungsmeldungen<br />

an die Rufnummern der Service Hotlines<br />

abgegeben werden. Von dort aus erfolgt die<br />

direkte Weitergabe der Störungsmeldung an<br />

das zuständige regionale Remote Service<br />

Center von T-Com, das die Störung entsprechend<br />

der vereinbarten Kundendienstleistungen<br />

bearbeitet. Die Diagnose und Beseitigung<br />

von Softwarestörungen im System wird<br />

über Fernwartung und damit in kürzester Zeit<br />

vorgenommen. Der Software Update Service<br />

ermöglicht es Kunden mit einem Service-Vertrag,<br />

die in ihrem System installierte Software<br />

im Falle eines Softwarefehlers ebenfalls über<br />

Remote-Zugriff auf das System aktualisieren<br />

zu lassen.<br />

Darüber hinaus beinhaltet Grundservice Plus<br />

eine mehrmals jährlich stattfindende Sicherung<br />

der statischen Konfigurationsdaten des<br />

Systems. Die Datensicherung findet mindestens<br />

einmal je Quartal und zusätzlich bei Bedarf<br />

im Falle einer Störungsbeseitigung statt.<br />

Vorteil für den Kunden: Wird ein Neustart der<br />

<strong>Telekom</strong>munikationsanlage erforderlich, ist<br />

die kurzfristige Wiederherstellung der kundenspezifischen<br />

Konfiguration sichergestellt.<br />

Auch die Reaktionszeiten bei Störungsmeldungen<br />

sind fest definiert.<br />

Der technische Kundendienst der T-Com<br />

gewährleistet außerdem die Verfügbarkeit<br />

spezifischer Baugruppen und Ersatzteilen<br />

innerhalb von maximal drei Arbeitstagen<br />

nach Eingang der Störungsmeldung. Innerhalb<br />

der gesetzlichen Gewährleistung wird<br />

die Hardware kostenlos ausgetauscht.<br />

Leistungsstarke Telefonanlagen<br />

T-Com<br />

Pressemitteilung<br />

<strong>2004</strong><br />

Einfach und kostensparend oder leistungsstark<br />

für Profis: Mit den neuen T-Eumex<br />

Telefonanlagen kann man mehr als nur telefonieren.<br />

Auch für den Datenverkehr sind<br />

die Newcomer gut gerüstet.<br />

Ob für Familien oder kleine Büros – die<br />

T-Eumex 520PC (Bild) ist besonders für<br />

ISDN-Einsteiger zu empfehlen, denn bis zu<br />

vier vorhandene analoge Telefone und Fax-<br />

Geräte können über diese Telefonanlage am<br />

digitalen Anschluss weiter genutzt werden.<br />

Auch die USB-(Universal Serial Bus-) Schnittstelle<br />

für den PC fehlt nicht. Die integrierten<br />

Router- und Firewallfunktionen sowie ein<br />

doppelter Dialerschutz sorgen für den automatischen<br />

und sicheren Internetzugang.<br />

Die Anlage unterstützt Windows 98 SE / ME /<br />

2000 und XP. Auch neue Netzdienste wie<br />

SMS (Short Message Service) und MMS<br />

(Mail Messaging System) im Festnetz können<br />

darüber genutzt werden. Die kleine Anlage<br />

ist einfach zu bedienen.<br />

Kommunikationszentrale für kleine<br />

bis mittlere Büros<br />

Auf die Ansprüche von Büros, Handwerksbetrieben<br />

oder kleineren Hotels ist die neue<br />

T-Eumex 820 LAN zugeschnitten. Die erweiterbare<br />

TK-Anlage für T-ISDN und T-DSL<br />

ist mit High Speed Internet Router, Voice-Applikationen<br />

sowie professionellen Netzwerk-<br />

Funktionen für PC-Netzwerke ausgestattet.<br />

Steigenden Anforderungen begegnet dieses<br />

System, indem es einfach mitwächst.<br />

Zusätzlich zur Grundausstattung mit sechs<br />

analogen Anschlüssen und einem internen<br />

ISDN-Anschluss kann die T-Eumex 820 LAN<br />

Bild<br />

T-Eumex 520PC<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

um weitere 16 analoge oder acht ISDN-Anschlüsse<br />

erweitert werden. Die integrierten<br />

Router-Funktionen verbinden ein lokales PC-<br />

Netzwerk mit dem Internet und bieten unter<br />

anderem vielfältige Sicherheitsoptionen.<br />

Die integrierten Voice-Funktionen der T-Eumex<br />

820 LAN ermöglichen einen professionellen<br />

Service für Anrufer, der bisher nur mit externen<br />

Lösungen und hohen Zusatzkosten angeboten<br />

werden konnte. So können maximal<br />

acht verschiedene Voice-Boxen mit jeweils<br />

bis zu 64 Minuten Aufzeichnungsdauer, Ansage<br />

vor Abfrage, Music on Hold oder Meldetexten<br />

genutzt werden. Auch eine Infobox<br />

oder typische Hotel-Funktionen wie Weckansagen<br />

ermöglicht die Anlage. Verschiedene<br />

Geräte wie analoge oder ISDN-Telefone,<br />

DECT-(Digital Enhanced Cordless Telecommunication-)Schnurlostelefone,<br />

Faxgeräte,<br />

Türfreisprecheinrichtung, PCs, W-LAN (Wireless<br />

Local Area Network), Access Point oder<br />

Switch können problemlos angeschlossen<br />

werden.<br />

Produktinformation<br />

MyTeamNet<br />

14.04.<strong>2004</strong><br />

T-Octopus Open: Business<br />

<strong>Telekom</strong>munikationsanlage mit<br />

erweiterten Leistungsmerkmalen<br />

Neues Release steigert die Erreichbarkeit<br />

und Flexibilität professioneller Anwender –<br />

Telearbeitsplatz-Lösung „Nomadic Mode“<br />

ermöglicht Anrufsteuerung der eigenen<br />

Nebenstelle über das Internet – Neue integrierte<br />

Call-Center-Lösung gestattet mehr<br />

Kundennähe durch optimale Anrufverteilung<br />

zum richtigen Ansprechpartner.<br />

361


Nachrichten & Neuerungen ><br />

T-Com erweitert das Leistungsspektrum der<br />

Business <strong>Telekom</strong>munikationsanlage T-Octopus<br />

Open: Die neue Telefonie-Funktion „Nomadic<br />

Mode“ ermöglicht es professionellen<br />

Anwendern, ihre eigene Nebenstelle von<br />

einem beliebigen Ort aus über das Internet<br />

zu steuern. Gleichzeitig ergänzt die in die<br />

neue Software-Version integrierte Call-Center-<br />

Lösung die bisherige Anrufverteilung mit<br />

einer Vielzahl praktischer Kommunikationsund<br />

Management-Funktionen. Die Produktfamilie<br />

T-Octopus Open ist für kleine und<br />

mittelständische Unternehmen mit bis zu<br />

200 Nebenstellen ausgelegt. Mit dem modularen<br />

<strong>Telekom</strong>munikationssystem lassen sich<br />

nicht nur die klassischen Telefonie-Dienste<br />

nutzen. Auf Basis der Voice-over-IP-Technologie<br />

kann mit dem System auch ein einheitliches<br />

Netz für Sprach- und Datenkommunikation<br />

aufgebaut werden.<br />

Die permanente Erreichbarkeit unter einer<br />

Rufnummer gewährleistet die neue Telearbeitsplatz-Lösung<br />

„Nomadic Mode“. Sie ist<br />

Bestandteil der T-Octopus Open-Anwendung<br />

Web Communication Assistant (WCA) für<br />

den standortunabhängigen Zugriff auf die<br />

persönliche E-Mail- und Voice-Mail-Box. Mit<br />

Hilfe des Web-Browsers im WCA lässt sich<br />

über eine Internetanbindung zur <strong>Telekom</strong>munikationsanlage<br />

von einem beliebigen Ort<br />

aus die Anrufsteuerung der eigenen Nebenstelle<br />

konfigurieren. Private Telefone, Hoteltelefone<br />

oder Handys können so individuell<br />

an die Anlage angeschlossen werden.<br />

362<br />

Und so funktioniert das neue Leistungsmerkmal:<br />

An jedem neuen Standort – ob<br />

auf Dienstreisen im Hotelzimmer oder am<br />

Arbeitsplatz im Home Office – kann das dort<br />

vorhandene Telefon per Web-Browser zum<br />

„Nomadic“-Telefon bestimmt werden. Das<br />

Telefon im Büro ist damit gesperrt, alle einund<br />

ausgehenden Verbindungen werden<br />

weiterhin über die Rufnummer der eigenen<br />

Nebenstelle geleitet. Im Display des Angerufenen<br />

erscheint stets die Rufnummer des<br />

regulären Anschlusses – unabhängig, von<br />

wo aus sich der Anrufer meldet.<br />

Im Unterschied zu einer konventionellen Rufumleitung<br />

kann per WCA jederzeit orts- und<br />

geräteunabhängig ein neues Telefon als Umleitungsziel<br />

bestimmt werden. Das Plus: Da<br />

auch bei aktiven Anrufen die Verbindung von<br />

der eigenen Nebenstelle aus in Richtung<br />

„Nomadic“-Telefon aufgebaut wird, können<br />

weitgehend Standardtarife genutzt und intensive<br />

Mobilfunk-Kommunikation sowie teure<br />

Hoteltarife vermieden werden. Geschäftskunden,<br />

die häufig unterwegs sind, steigern<br />

so ihre Erreichbarkeit und Flexibilität, ohne<br />

dass zusätzliche Kosten am „Nomadic Anschluss“<br />

entstehen.<br />

Mehr Kundennähe durch optimale Anrufverteilung<br />

zum richtigen Ansprechpartner<br />

gestattet die neue T-Octopus Open Call-<br />

Center-Lösung, mit der kleine und mittlere<br />

Unternehmen ein komplettes Call-Center in<br />

einem Paket erhalten. Die Call-Center-Soft-<br />

<strong>WissenHeute</strong> Jg. 57 6/<strong>2004</strong><br />

ware erweitert die bisherige Anrufverteilung<br />

mit der neuen integrierten ACD-Lösung (Automatic<br />

Call Distribution) um zahlreiche Funktionalitäten,<br />

beispielsweise eine integrierte<br />

Voice-Mail, Ansagefunktionen und automatische<br />

Vermittlung. T-Octopus Open CallCenter<br />

lässt sich einfach konfigurieren und administrieren,<br />

ein Statistikmodul bietet umfassende<br />

Auswertungsmöglichkeiten. In Verbindung<br />

mit dem Softwarepaket T-Octopus CTI IP und<br />

einem USB-Headset lässt sich ein PC damit<br />

zum vollwertigen Softwaretelefon aufrüsten.<br />

Für das Betreiben der Call-Center-Software<br />

ist kein externer Server erforderlich. Die<br />

Anrufverteilung kann bei T-Octopus Open<br />

Call-Center wahlweise nach Rufnummer des<br />

Anrufenden (CLIP, Calling Line Identification<br />

Presentation), nach gewählter Rufnummer<br />

(DID, Direct Inward Dialing), nach einer Kombination<br />

aus beidem oder nach Auswahl in<br />

der automatischen Vermittlung erfolgen.<br />

Gleichzeitig kann die Anrufverteilung nach<br />

fester Priorität, nach rotierender Verteilung<br />

oder nach längster Wartezeit eingestellt werden.<br />

Zusätzlich ermöglicht die Call-Center-<br />

Software ein zentrales Gruppenmanagement<br />

und die Erstellung einer Echtzeit-Statistik<br />

für Agenten und Gruppen. T-Octopus Open<br />

Call-Center ist für die internationale Kommunikation<br />

ausgelegt und verwaltet vier<br />

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch<br />

und Italienisch.<br />

T-Com<br />

Pressemitteilung<br />

17.05.<strong>2004</strong>


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30,00 € für Nichtabonnenten der Fachzeitschrift. Buchen Sie den Betrag bitte von meinem Bankkonto ab.<br />

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Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung. Das Widerrufsrecht erlischt sechs Monate nach Abschluss des Vertrages.<br />

(§§ 312 d I 1, 355 III BGB).<br />

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Tochterunternehmen beschäftigt.<br />

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Stand: Juni <strong>2004</strong>

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