Der Beruf - Landesbildungsserver Sachsen-Anhalt
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Richtlinien, Grundsätze, Anregungen<br />
Betriebserkundung <br />
<strong>Beruf</strong>sfindungsmesse<br />
Praktikum<br />
Gespräche<br />
mit Eltern<br />
Ferien-<br />
job<br />
„Tag der<br />
offenen Tür“<br />
in der <strong>Beruf</strong>sschule<br />
Besuch<br />
im BIZ<br />
Gespräche<br />
mit dem <strong>Beruf</strong>sberater<br />
Kompetenz-<br />
check<br />
Beiträge zur Gestaltung<br />
der Sekundarschule<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
an Sekundarschulen<br />
Grundsätze und Anregungen<br />
für die Unterrichtspraxis
An der Erarbeitung des vorliegenden Materials haben mitgewirkt:<br />
Dr. Helga Lohse Arbeitsgruppe Schule- Wirtschaft am LISA<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (Leitung)<br />
Wilfried Mai Arbeitsgruppe Schule- Wirtschaft am LISA <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>,<br />
Sekundarschule „Wolfgang- Borchert“, Halle<br />
Annet Brauner Arbeitsgruppe Schule- Wirtschaft am LISA <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>,<br />
Förderschule für Lernbehinderte „Fröbelschule“, Halle<br />
Edith Hoffmann Integrierte Gesamtschule Halle<br />
Heike Löber Integrierte Gesamtschule Halle<br />
Andreas Härtig Integrierte Gesamtschule Halle<br />
Beratend tätig waren:<br />
Steffen Baum Sekundarschule Schkopau<br />
Horst Barbendererde Gesamtschule „Regine Hildebrandt“, Magdeburg<br />
Wolfgang Müller <strong>Beruf</strong>sbildende Schule II, Halle<br />
Holger Häberer Sekundarschule „Wilhelm- Weitling“; Magdeburg<br />
Waltraud Beck Sekundarschule Thale/Nord, Thale<br />
Volker Henneberg Sekundarschule Thale/Nord, Thale<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Kultusministerium des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Redaktion: Dr. Helga Lohse, Helmar Liebscher<br />
Layout: Büromaterial GmbH, ein Unternehmen der PLATE-GRUPPE, Magdeburg<br />
Druck:<br />
Auflage: 600/2006
Vorwort<br />
1
Abb. 1: aus Dietrich W.: Exemplarische Bilder. Burckhardhaus-Verlag, Gelnhausen: 1978<br />
„Wenn ich an die <strong>Beruf</strong>swahl denke, dann entsteht bei mir im Kopf ein ziemliches Chaos –<br />
wie bei dem Mädchen an der Tafel. Da gibt es so viele Möglichkeiten und Dinge, die man<br />
beachten muss; schließlich hängt ja die Zukunft davon ab. Das ist wie ein Labyrinth, durch<br />
das man sich hindurch kämpfen muss. Ich hoffe nur, dass ich gut durchkomme.“ (Christine)<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort........................................................................................................................ 1<br />
1 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung/<strong>Beruf</strong>sorientierung an Sekundarschulen ................................ 7<br />
2 Schulspezifische Konzepte zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ..............................................10<br />
2.1 Schulische Maßnahmen zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ................................................. 12<br />
2.2 Curriculare Bezüge zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ......................................................... 13<br />
2.3 Themenfelder und Themenbereiche für die schulische <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung......... 20<br />
2.4 Beispiele für die schulische <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung................................................... 24<br />
2.4.1 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Integrierten Gesamtschule Halle ............................... 24<br />
2.4.2 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Sekundarschule Schkopau........................................ 26<br />
2.4.3 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Sekundarschule THALE/NORD................................. 29<br />
2.4.4 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Sekundarschule „Wilhelm Weitling“, Magdeburg ....... 32<br />
2.5 Schrittfolge zur Erarbeitung einer schulspezifischen Konzeption zur<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ............................................................................................. 36<br />
3 Module zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung im Unterricht........................................................37<br />
3.1 Themenfelder, Themenbereiche und Module.............................................................. 39<br />
3.2 Beispiel für die Anwendung der Module in den Schuljahrgängen 8 bis 10 .................. 40<br />
4 Didaktisch-methodische Hinweise zur Modulgestaltung.............................................. 45<br />
4.1 Themenbereich A: Bedürfnisse und Erwartungen....................................................... 46<br />
4.1.1 Modul A1 – Vom Traumberuf zum Wunschberuf ........................................................ 46<br />
4.1.2 Modul A2 − Ohne Moos nichts los .............................................................................. 65<br />
4.1.3 Modul A3 − Die Gesellschaft und ich .......................................................................... 70<br />
4.1.4 Modul A4 − <strong>Beruf</strong>schancen von Jungen und Mädchen............................................... 74<br />
4.2 Themenbereich B: Fähigkeiten/Eignung ..................................................................... 90<br />
4.2.1 Modul B1 − Das ist meine <strong>Beruf</strong>ung ........................................................................... 90<br />
4.2.2 Modul B2 − Meinen Fähigkeiten auf der Spur............................................................. 94<br />
4.3 Themenbereich C: <strong>Beruf</strong>e - Anforderungen, Möglichkeiten, Entwicklungen .............. 101<br />
4.3.1 Modul C1 − Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbildung ...................................................... 101<br />
4.3.2 Modul C2 − <strong>Beruf</strong>sverläufe früher und heute ............................................................ 115<br />
4.3.3 Modul C3 − Entstehung und Entwicklung von <strong>Beruf</strong>en ............................................. 133<br />
4.3.4 Modul C4 − Anforderungen an <strong>Beruf</strong>e ...................................................................... 141<br />
4.4 Themenbereich D: Betriebserkundung/-praktikum .................................................... 145<br />
4.4.1 Modul D1 − Erkundung eines Arbeitsplatzes ............................................................ 145<br />
4.4.2 Modul D2 − Das Betriebspraktikum – Einblick in <strong>Beruf</strong>e ........................................... 152<br />
4.5 Themenbereich E: Die <strong>Beruf</strong>sberatung der Agentur für Arbeit -<br />
<strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ) ............................................................................. 164<br />
5
4.5.1 Modul E1 − Wege zum <strong>Beruf</strong>.................................................................................... 164<br />
4.5.2 Modul E2 − <strong>Beruf</strong>sberatung der Agentur für Arbeit - als Institution............................ 181<br />
4.5.3 Modul E3 − <strong>Der</strong> Elternabend im <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ)............................ 190<br />
4.5.4 Modul E4 − Selbstinformation zur <strong>Beruf</strong>swahl........................................................... 194<br />
4.6 Themenbereich F: Arbeitsmarktsituation................................................................... 210<br />
4.6.1 Modul F1 − Regionaler Wirtschaftsraum................................................................... 210<br />
4.6.2 Modul F2 − Anforderungen der Unternehmen an die Schülerinnen und Schüler....... 217<br />
4.6.3 Modul F3 − Grüne <strong>Beruf</strong>e in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>............................................................ 231<br />
4.6.4 Modul F4 - Leben und Arbeiten in Europa ................................................................ 239<br />
4.7 Themenbereich G: Bewerbungsunterlagen............................................................... 242<br />
4.7.1 Modul G1 − Lebenslauf ............................................................................................ 242<br />
4.7.2 Modul G2 − Bewerbungsschreiben........................................................................... 245<br />
4.7.3 Modul G3 − Meine Bewerbungsmappe − Einmal komplett − immer greifbar ............. 251<br />
4.8 Themenbereich H: Test/Vorstellungsgespräch ......................................................... 252<br />
4.8.1 Modul H1 − Teste dich!............................................................................................. 252<br />
4.8.2 Modul H2 − Vorstellungsgespräch – Inhalt und Form müssen stimmen.................... 256<br />
4.9 Themenbereich I: Arbeitsrecht.................................................................................. 263<br />
4.9.1 Modul I1 − Ich habe nicht nur Rechte ....................................................................... 263<br />
4.9.2 Modul I2 − Mitbestimmung im Betrieb....................................................................... 268<br />
4.9.3 Modul I3 − Unternehmerische Selbstständigkeit....................................................... 272<br />
4.9.4. Modul I4 − Gründung einer Schülerfirma ...................................................................283<br />
5 Ausgewählte Methoden zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung .................................................286<br />
6 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass – Ein Begleiter während der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung für<br />
Schülerinnen und Schüler..........................................................................................288<br />
6.1 Aufbau des Begleithefters......................................................................................... 289<br />
6.2 Hinweise zum Umgang mit dem Begleithefter........................................................... 289<br />
6.3 Nutzung von Medien externer Partner am Beispiel von „Mach’s Richtig“ der Agentur<br />
für Arbeit .................................................................................................................. 289<br />
7 Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft...................................................291<br />
8 Rechtliche Rahmenbedingungen...............................................................................294<br />
9 Interessante Links......................................................................................................297<br />
10 Agenturen für Arbeit – <strong>Beruf</strong>sberatung.......................................................................303<br />
11 Zitierte und verwendete Literatur, weitere Medien......................................................304<br />
12 Abkürzungsverzeichnis..............................................................................................309<br />
6
1 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung/<strong>Beruf</strong>sorientierung an<br />
Sekundarschulen<br />
Eine gute allgemeine Bildung ist heute mehr denn je eine wichtige Voraussetzung für eine<br />
berufliche Ausbildung und für Erfolg im Erwerbsleben. Zur Vorbereitung auf das <strong>Beruf</strong>sleben<br />
brauchen die Jugendlichen die Unterstützung der Schule, der Eltern und weiteren am Be-<br />
rufsbildungsprozess Beteiligten.<br />
Die Schule hat den im Schulgesetz des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> verankerten Bildungs- und<br />
Erziehungsauftrag zu realisieren. Über die Entwicklung zu einer freien Persönlichkeit, die im<br />
Geiste der Toleranz bereit ist, Verantwortung für die Gemeinschaft mit anderen Menschen<br />
und Völkern und gegenüber künftigen Generationen zu tragen, ist die Schule insbesondere<br />
gehalten, die Schülerinnen und Schüler auch auf die Anforderungen der <strong>Beruf</strong>s- und Ar-<br />
beitswelt vorzubereiten.<br />
Die Sekundarschule, in der Schülerinnen und Schüler des fünften bis zehnten Schuljahrgan-<br />
ges unterrichtet werden, vermittelt eine allgemeine und berufsorientierte Bildung.<br />
Sie übernimmt die Aufgabe, den Heranwachsenden gezielt elementare Zugänge zur Arbeits-<br />
und Wirtschaftswelt erschließen zu helfen, die ihnen als Orientierungsgrundlage für das Be-<br />
rufsleben dienen und den Einstieg in eine berufliche Erstausbildung erleichtern.<br />
Ein zentrales Handlungsfeld für die Persönlichkeitsentwicklung ist die Erwerbsarbeit. Die<br />
Übernahme einer Erwerbstätigkeit wird von den Jugendlichen – neben Partnerwahl und Fa-<br />
miliengründung – als entscheidender Schritt für ihr Erwachsenwerden betrachtet.<br />
Die Erwerbsarbeit ist für die persönliche Lebensgestaltung und Lebensplanung, das Selbst-<br />
verständnis des Einzelnen und seine Integration in die Gesellschaft ein wesentliches Ele-<br />
ment einer modernen demokratischen Gesellschaft.<br />
Somit kommt der erfolgreichen Eingliederung in das Ausbildungs- und Beschäftigungssys-<br />
tem eine Schlüsselrolle zu.<br />
Eine zentrale Aufgabe der Sekundarschule besteht daher darin, die Schülerinnen und Schü-<br />
ler auf diesen biografisch so eminent wichtigen neuen Lebensabschnitt angemessen vorzu-<br />
bereiten.<br />
Ziel der schulischen Einflussnahme im Prozess der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ist die Entwick-<br />
lung eines beruflichen Selbstkonzeptes in Bezug auf die primäre <strong>Beruf</strong>swahl. Sie ist jedoch<br />
keine isolierte Phase auf dem Lebens- und <strong>Beruf</strong>sweg der Heranwachsenden, sondern sie<br />
ist vielmehr mit deren persönlichen Erfahrungshintergrund aus Vergangenheit, den sozio-<br />
ökonomischen Bedingungsfeldern der Gegenwart und den daraus genährten Zukunftserwar-<br />
tungen verknüpft.<br />
7
Die Qualifizierung zur Durchführung einer ersten <strong>Beruf</strong>s- und Ausbildungsentscheidung unter<br />
der Perspektive einer individuellen <strong>Beruf</strong>swegplanung verlangt von den Schülerinnen und<br />
Schülern eine möglichst umfassende Verinnerlichung all der objektiven und subjektiven<br />
Chancen und Widersprüche, die für diese Entscheidung relevant sind. Die Jugendlichen ste-<br />
hen an der Schwelle von der Schulpflicht zu selbst bestimmten Investitionen in das eigene<br />
Humanvermögen. Dies erfordert, dass die Jugendlichen den Konfliktcharakter der <strong>Beruf</strong>s-<br />
wahl mit ihren subjektiven (z. B. Werthaltungen, Fähigkeiten) wie auch sozioökonomischen<br />
Determinanten (z. B. Ausbildungs- und <strong>Beruf</strong>smöglichkeiten) erkennen und sich der Notwen-<br />
digkeit einer rationalen Entscheidung bewusst werden.<br />
Die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ist somit ein komplexer und langfristiger Lern- und Entwick-<br />
lungsprozess. Sie wird durch vielfältige individuelle und gesellschaftliche Rahmenbedingun-<br />
gen determiniert und ist auf die Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz gerichtet.<br />
Unter Bezugnahme auf BUSSHOF(1992) und DIBBERN (1993) kann die <strong>Beruf</strong>swahlkompe-<br />
tenz als die Fähigkeit verstanden werden, eine weitgehend rational begründete und mög-<br />
lichst selbstständige Entscheidung für eine schulische und betriebliche Ausbildung in einem<br />
<strong>Beruf</strong>sfeld zu treffen und in situationsgerechte Handlungen umzusetzen.<br />
Die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung verfolgt im Sinne des Erwerbs der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz nach-<br />
folgend aufgeführte Ziele:<br />
Die Jugendlichen können<br />
• die <strong>Beruf</strong>swahl als Aufgabe wahrnehmen und sind motiviert, sich damit zu befassen.<br />
• in einem Selbstkonzept ihre <strong>Beruf</strong>svorstellungen und entsprechende Problemlö-<br />
sungsstrategien entwickeln.<br />
• die Chancen und Risiken auf dem Arbeitsmarkt kritisch bewerten.<br />
• die in der <strong>Beruf</strong>swahl liegenden Selbstbestimmungschancen entdecken, die <strong>Beruf</strong>s-<br />
wahlsituation realistisch einschätzen.<br />
• Entscheidungskriterien und -möglichkeiten erarbeiten, Erfahrungs- und Informations-<br />
quellen nutzen, berufliche Alternativen (verschiedene Ausbildungsformen und Maß-<br />
nahmen zur <strong>Beruf</strong>svorbereitung/ zum <strong>Beruf</strong>seinstieg) gewichten und überprüfen so-<br />
wie deren Realisierungschancen einschätzen.<br />
• die in der <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung liegende Herausforderung zur Eigen-<br />
verantwortung erkennen und annehmen.<br />
• ihre <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung in situationsgerechtem Handeln verwirklichen.<br />
• erkennen, dass die <strong>Beruf</strong>swahl auch bei gewissenhafter Vorbereitung das Risiko<br />
des Scheiterns beinhalten kann.<br />
8
Gegenstand der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung und <strong>Beruf</strong>sorientierung ist somit die <strong>Beruf</strong>sarbeit<br />
bzw. Erwerbsarbeit in einem doppelten Sinn: Erschließung individueller Chancen in konkre-<br />
ten <strong>Beruf</strong>en und die Erschließung des gesellschaftlichen Systems der Arbeitsteilung.<br />
Im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung muss somit der gesellschaftliche Aspekt und der<br />
individuelle Aspekt der <strong>Beruf</strong>s- bzw. Erwerbsarbeit Berücksichtigung finden.<br />
Abb. 2: Einflussfaktoren auf die Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz im Prozess der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Die selbstverantwortliche Gestaltung des Übergangs in die <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt erfordert<br />
Wissen über Wege, alternative Angebote, Unterstützungssysteme und Hilfen für den erfolg-<br />
reichen Start in die berufliche Tätigkeit.<br />
Je überschaubarer die Wirkungszusammenhänge beim individuellen <strong>Beruf</strong>sfindungsprozess<br />
für den Einzelnen sichtbar gemacht werden und je mehr Optionen für die <strong>Beruf</strong>swahl er-<br />
schlossen werden können, um so fundierter kann eine individuelle <strong>Beruf</strong>swahl erfolgen.<br />
Für einen qualifizierten schulischen Beitrag zur Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz sind<br />
deshalb vielfältige Möglichkeiten der Einbindung von Eltern und außerschulischen Partnern<br />
zu berücksichtigen.<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung/<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung durch die<br />
Individuelle Aspekte<br />
Grundrecht auf freie <strong>Beruf</strong>swahl,<br />
individuelle <strong>Beruf</strong>swegplanung<br />
Eltern,<br />
Freunde,<br />
Verwandte<br />
Schule<br />
Vorbilder<br />
<strong>Beruf</strong>swahlkompetenz<br />
9<br />
Medien<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung/<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung durch<br />
die <strong>Beruf</strong>sberatung der<br />
Agentur für Arbeit<br />
Gesellschaftliche Aspekte<br />
<strong>Beruf</strong>stätigkeit als Erscheinungsform<br />
gesellschaftlicher Arbeit<br />
Unternehmen,<br />
Verbände,<br />
Initiativen u. a.
2 Schulspezifische Konzepte zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Die schulische <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung leistet einen wichtigen Beitrag zur Motivation und<br />
Befähigung der Schülerinnen und Schüler, ihre individuelle <strong>Beruf</strong>swegplanung als<br />
wesentlichen Teil der Lebensplanung und Lebensgestaltung zu verstehen und zu gestalten.<br />
Für die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung wurde auf der Grundlage der Rahmenrichtlinien und fach-<br />
übergreifender Überlegungen gemeinsam mit vielen Partnern ein umfangreiches System mit<br />
einer großen Anzahl von Angeboten für die Schülerinnen und Schüler entwickelt.<br />
Keine Schule kann dabei von allen Möglichkeiten Gebrauch machen, sondern muss auf der<br />
Basis schulinterner konzeptioneller Überlegungen zu ihrer eigenen Systematik für die Ent-<br />
wicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz finden.<br />
Ein solches Vorgehen erfordert die Zusammenarbeit aller Lehrerinnen und Lehrer einer<br />
Schule.<br />
In einem schulspezifischen Konzept zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung sind alle Maßnahmen<br />
enthalten, die die Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz unterstützen. Dazu gehören curri-<br />
culare Abstimmungen zwischen den einzelnen Fächern der Stundentafel der Sekundarschu-<br />
le, die inhaltliche Vorbereitung und Begleitung der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung durch fachbezo-<br />
gene Schwerpunktsetzungen im Fach Wirtschaft, die abgestimmte Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung der Agentur für Arbeit, die Einbindung von vielfältigen Praxispartnern, wie<br />
Unternehmen, Verbänden, Vertretern berufsbildender Schulen u. a. sowie der Eltern.<br />
Die Entwicklung eines solchen Konzeptes erfordert die Berücksichtigung der über Verord-<br />
nungen und Erlasse geregelten schulischen Maßnahmen zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung (z. B.<br />
Schülerbetriebspraktikum), die curriculare Einbindung von Themenstellungen zur <strong>Beruf</strong>s-<br />
wahlvorbereitung in die Unterrichtsfächer der Stundentafel sowie den individuellen Be-<br />
rufswahlprozess in Abhängigkeit von der Schullaufbahn der Schülerinnen und Schüler.<br />
Die fachübergreifende Zusammenstellung der Themenauswahl soll den Schülerinnen und<br />
Schülern den komplexen Charakter der <strong>Beruf</strong>swahl verdeutlichen und problemlösendes<br />
Denken fördern.<br />
Einen wichtigen Beitrag dazu können die Fächer des Lernbereiches Wirtschaft, Technik,<br />
Hauswirtschaft in enger Abstimmung mit solchen Unterrichtsfächern wie Deutsch, Geschich-<br />
te, Sozialkunde, dem Wahlpflichtunterricht sowie den Fächern Ethik und Religion leisten.<br />
Insbesondere im Fach Wirtschaft werden enge Bezüge zur Arbeits- und Wirtschaftswelt im<br />
Zusammenhang mit der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung hergestellt.<br />
Darüber hinaus nehmen die Klassenlehrerinnen und -lehrer der Schuljahrgänge 7 bis 10 eine<br />
wichtige Schlüsselstellung ein. Sie sind das Bindeglied zwischen Eltern, Schülerinnen und<br />
Schülern, Schulleitung und Kollegium sowie der Agentur für Arbeit.<br />
10
Eine effektive Zusammenarbeit setzt die Beauftragung einer Lehrkraft voraus, die für die Ko-<br />
ordinierung der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Schule verantwortlich ist und als Ansprech-<br />
partnerin/Ansprechpartner für alle Beteiligten am schulischen Prozess der <strong>Beruf</strong>swahlvorbe-<br />
reitung zur Verfügung steht.<br />
Die Bemühungen der Schule zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung, die im schulspezifischen Konzept<br />
ihren Niederschlag finden, sind den Schülerinnen und Schüler bekannt zu machen, um ei-<br />
nerseits den Prozesscharakter zu verdeutlichen und andererseits anzuzeigen, dass sie auf<br />
diesem schwierigen Weg Partnerinnen und Partner finden, die ihnen mit Rat und Tat zur Sei-<br />
te stehen.<br />
Darüber hinaus ist es empfehlenswert, an den Schulen einen festen Rahmen (Ort und Zeit)<br />
für die individuelle <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung zu schaffen. Damit wird es den Schülerinnen und<br />
Schülern sowie auch deren Eltern ermöglicht, sich selbstständig aber auch unter Inan-<br />
spruchnahme von Hilfen durch die verantwortliche Lehrkraft, Klassenlehrerinnen und Klas-<br />
senlehrer, <strong>Beruf</strong>sberaterinnen und <strong>Beruf</strong>sberater der Agentur, kompetente Eltern und weitere<br />
Experten über alle Fragen und Probleme zur <strong>Beruf</strong>swahl zu informieren. Das setzt eine<br />
Raumausstattung voraus, die die Nutzung moderner Informations- und Kommunikations-<br />
technologien ermöglicht.<br />
11
2.1 Schulische Maßnahmen zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Die nachfolgende Übersicht macht deutlich, dass durch Verordnungen, Erlasse und Be-<br />
kanntmachungen des Kultusministeriums bereits für alle Schülerinnen und Schüler Angebote<br />
zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung in den schulischen Alltag integriert sind.<br />
Die Aufgabe der Schule besteht darin, die einzelnen Angebote so auszugestalten und mit-<br />
einander zu vernetzen, dass in Bezug auf die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung eine konsequente<br />
Strategie entwickelt und verfolgt werden kann.<br />
Schulische Angebote<br />
Schulische und<br />
außerschulische<br />
Angebote mit<br />
Partnern<br />
Elternarbeit<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an den Sekundarschulen<br />
5/6 7 8 9 10<br />
Beiträge einzelner Fächer der Stundentafel<br />
Lernortwechsel<br />
z.B. Erkundungen, Museumsbesuche<br />
Vertiefende Angebote mit Partnern<br />
12<br />
Verbindliches<br />
Thema:<br />
Betriebs- und<br />
Arbeitsplatzerkundung,<br />
…<br />
Betriebserkundung<br />
Lernortwechsel<br />
z.B. Erkundungen, Museumsbesu-<br />
cheBetriebsBetriebspraktikum<br />
I praktikum II<br />
Schwerpunktsetzungen im Fach Wirtschaft<br />
Praxistage<br />
Vertiefende Angebote mit Partnern<br />
<strong>Beruf</strong>sberaterinnen und <strong>Beruf</strong>sberater der Agentur für<br />
Arbeit in der Schule<br />
Besuche im <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ)<br />
Abb. 3: Allgemeine Vorgaben für die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an Sekundarschulen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Die Erarbeitung und Abstimmung eines schulspezifischen Konzeptes sollte sich schwer-<br />
punktmäßig auf die Schuljahrgänge sieben bis zehn konzentrieren. Darüber hinaus ist es<br />
sinnvoll, wenn bereits in den Schuljahrgängen fünf und sechs die Möglichkeiten der einzel-<br />
nen Fächer für die <strong>Beruf</strong>sorientierung Berücksichtigung finden.<br />
Da die Eltern im Prozess der <strong>Beruf</strong>swahl eine wichtige Funktion übernehmen, ist der Eltern-<br />
arbeit ab dem Schuljahrgang 7 unter diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
2.2 Curriculare Bezüge zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
In den meisten Unterrichtsfächern finden sich vielfältige Lerninhalte, die bei entsprechender<br />
didaktisch-methodischer Aufbereitung die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung der Schülerinnen und<br />
Schüler unterstützen können. Die auf den folgenden Seiten dargestellten Übersichten zeigen<br />
Anknüpfungspunkte für alters-, geschlechts- und regionalspezifische Möglichkeiten der Be-<br />
rufswahlvorbereitung in den Fächern Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, Wirtschaft, Technik<br />
und Hauswirtschaft.<br />
Sofern darüber hinaus berufsorientierende Aspekte in den Rahmenrichtlinien für Fremdspra-<br />
chen, Naturwissenschaften, Ethik und Religion aufgeführt sind oder sinnvoll integriert werden<br />
können, sollten sie in das schulspezifische Konzept eingebunden werden (Katholischer Reli-<br />
gionsunterricht 9/10 - Thema 1.6 „Arbeit und <strong>Beruf</strong>“). Im Rahmen des Ethikunterrichts kön-<br />
nen zum Beispiel Fragen zu den Themen „<strong>Beruf</strong> und <strong>Beruf</strong>ung“, „Bezahlte und unbezahlte<br />
Arbeit“, „Helfende <strong>Beruf</strong>e und Ehrenamt“ u. a. aufgeworfen werden.<br />
Einen wichtigen Beitrag zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung leisten auch die Wahlpflichtkurse ab<br />
Schuljahrgang 7.<br />
13
Schwer-<br />
punkte <br />
Lern-<br />
inhalte <br />
Arbeits-<br />
Schuljahrgang 7<br />
techniken<br />
Interview<br />
Partner<br />
Deutsch Geschichte Sozialkunde Wirtschaft Technik Hauswirtschaft<br />
Kommunikationssituationen<br />
des Alltags<br />
Umgang mit Sach- und<br />
Gebrauchstexten<br />
Umgang mit Medien<br />
Persönliche/offizielle Kontaktformen<br />
Praktikumsbetrieb finden<br />
(Gelbe Seiten; Annoncen)<br />
telefonische Informationsübermittlung<br />
und -<br />
speicherung<br />
Gespräche führen<br />
Informationsbeschaffung,<br />
Informationssammlung<br />
<strong>Beruf</strong>serkundung vorbereiten<br />
Rollenspiel/Dialogisieren<br />
Eltern<br />
Agentur für Arbeit<br />
BIZ, <strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />
<strong>Beruf</strong>sberater<br />
Medien, Bibliotheken<br />
Leben im Absolutismus<br />
Zeitalter der Aufklärung<br />
Alltag einer Bauernfamilie<br />
(Rechte und Pflichten)<br />
Ständeordnung im Absolutismus,<br />
Merkantilismus, Manufakturwesen<br />
-> Aufstieg des Wirtschaftsbürgertums<br />
Wandel der Wissenschaften<br />
Biografien interpretieren<br />
Textquellen analysieren<br />
Mit Karten arbeiten<br />
Denkmäler untersuchen<br />
Architektur als Quelle nutzen<br />
Museen, Universitäten, Ausstellungen<br />
Bundeszentrale für politische<br />
Bildung<br />
Wird in Klasse 7<br />
nicht unterrichtet<br />
14<br />
Wird in Klasse 7<br />
nicht unterrichtet<br />
Technisches Zeichnen<br />
Textverarbeitung<br />
Herstellen von mehrteiligen<br />
Gebrauchsgegenständen<br />
Lesen und Anfertigen technischer<br />
Zeichnungen und<br />
Skizzen<br />
Arbeitsschritte bei der Herstellung<br />
eines Gebrauchsgegenstandes<br />
Exaktes und maßgenaues<br />
Zeichnen<br />
Übersichtliches Skizzieren<br />
Informationsentnahme (Lesen<br />
einer Zeichnung)<br />
Schreiben nach DIN-Vorschrift<br />
Anfertigen von Tabellen<br />
Herstellen eines Gebrauchsgegenstandes<br />
(Gesamtplanung,<br />
Gebrauchseigenschaften, Materialauswahl,<br />
Kosten, Arbeitsschritte<br />
planen, Arbeitsgerätewahl,<br />
Bewerten)<br />
Unternehmen<br />
Eltern<br />
Arbeitsplätze im Haushalt<br />
einrichten und gestalten<br />
Aufgaben der Haushaltsführung<br />
Wohnen und Zusammenleben<br />
Anforderungen an Arbeitsplätze<br />
bestimmen<br />
(Material, Sicherheit, Beleuchtung….)<br />
Analysieren<br />
Ableiten<br />
Gestalten<br />
Bewerten (ökonomisch,<br />
gestalterisch, funktionell)<br />
Projekt<br />
Lernzirkel<br />
Raumausstatter<br />
Küchenstudios
Schuljahrgang 8<br />
Kommunikationssituation des<br />
Alltags<br />
Schwer-<br />
Umgang mit Sach- und<br />
punkte Gebrauchstexten<br />
Umgang mit Medien<br />
Lern-<br />
inhalte <br />
Arbeits-<br />
techniken<br />
Partner<br />
Deutsch Geschichte Sozialkunde Wirtschaft Technik Hauswirtschaft<br />
Persönliche/offizielle Kontaktformen <br />
Gespräche/Gesprächsführung<br />
(Informations-, Bewerbungs-,<br />
Vorstellungs- und<br />
Verhandlungsgespräch)<br />
Bewerbungsschreiben für<br />
Praktikum<br />
Informationsbeschaffung,<br />
Informationsentnahme<br />
Anwenden von Rezeptionstechniken<br />
Informationsspeicherung Informationsdarbietung<br />
Textverarbeitung<br />
Berichten, Erzählen, Beschreiben,<br />
Argumentieren,<br />
Interview, Fragebogen<br />
Agentur für Arbeit<br />
BIZ, <strong>Beruf</strong>sberater/in<br />
Krankenkassen<br />
Medien, Bibliotheken<br />
Weg in die Industriegesellschaft<br />
Merkantilismus<br />
Manufaktur, Heimarbeit<br />
Industrialisierung Mitteldeutschlands<br />
Biografien interpretieren<br />
Simulationsspiel<br />
Analysieren von: Karikaturen,<br />
Bildern, Quellen, Liedern<br />
Museen, Universitäten,<br />
Ausstellungen,<br />
Bundes- und Landeszentrale<br />
für politische<br />
Bildung<br />
Arbeit und Arbeitsmarkt Ausbildung und <strong>Beruf</strong><br />
in der modernen Gesell- Arbeitsplätze in verschaftschiedenenWirtschaftsbereichen<br />
Betriebspraktikum<br />
Arbeitsmarktsituation in<br />
der BRD und <strong>Sachsen</strong>anhalt <br />
GeschlechtsspezifischerArbeitsmarkt<br />
Auswerten von Statistiken<br />
Analysieren der Standortsituation<br />
Medien, Agentur für<br />
Arbeit<br />
Bundes- und Landeszentrale<br />
für politische<br />
Bildung<br />
15<br />
<strong>Beruf</strong>sfelder<br />
Grundlagen der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
Verbindliches Thema zur<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
Informationsbeschaffung<br />
und Auswertung<br />
Bericht<br />
Beschreiben<br />
Interview, Befragung<br />
Werten<br />
Agentur für Arbeit, BIZ,<br />
<strong>Beruf</strong>sberater/in<br />
Krankenkassen<br />
Medien, Unternehmen<br />
Eltern<br />
<strong>Beruf</strong>sbildende Schulen<br />
Textverarbeitung<br />
Maschinen arbeiten für<br />
den Menschen<br />
Elektrische Energie in<br />
Haushalt und Industrie<br />
Arbeit am Computer:<br />
z. B. Bewerbungsschreiben,<br />
Lebenslauf<br />
Veränderung der Arbeit<br />
durch Maschinen<br />
Nutzungsmöglichkeiten,<br />
Energiesparmaßnahmen,<br />
Umwelt, Si-<br />
cherheitsmaßnahmen<br />
Analysieren und<br />
Bewerten<br />
Aufbau von Schaltungen<br />
Prüfen elektrischer Bauteile<br />
Experiment<br />
Krankenkassen<br />
Unternehmen<br />
Energieunternehmen<br />
Verbraucherzentrale<br />
<strong>Beruf</strong>sbildende Schulen<br />
Auswirkungen des<br />
Einsatzes der Haushaltstechnik<br />
Wohnen und Zusammenleben<br />
Umgang mit Textilien<br />
Arbeitserleichterung,<br />
Zeiteinsparung, Kosten,<br />
Umwelt<br />
Vielfältige Lebensformen<br />
Lebens-, Wohn- und<br />
Wirtschaftseinheit<br />
Herstellung von Textilien<br />
Vergleichen/<br />
Interpretieren von<br />
Filmen, Bildern…<br />
Ausführen der Herstellungstechniken<br />
Interview<br />
Expertengespräch<br />
Erkundung<br />
Stiftung Warentest,<br />
Verbraucherzentrale<br />
Museen und Ausstellungen<br />
Kammern
Schwer-<br />
punkte <br />
Lern-<br />
inhalte<br />
Schuljahrgang 9<br />
Deutsch Geschichte Sozialkunde Wirtschaft Technik Hauswirtschaft<br />
Wie Schuljahrgang 8 auf<br />
höherem Niveau<br />
<strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />
Einstellungstests<br />
Vorstellungsgespräch<br />
(Videotechnik)<br />
Angewandte Rhetorik<br />
Lebenslauf<br />
Erstellen einer Datenbank<br />
Beschreibung der Praktikumsplätze<br />
Wie Schuljahrgang 8 auf<br />
höherem Niveau<br />
Arbeits-<br />
Expertengespräch<br />
techniken<br />
Protokollformen<br />
Umgang mit Medien<br />
Agentur für Arbeit<br />
BIZ, <strong>Beruf</strong>sberater/in<br />
Partner Krankenkassen<br />
Medien, Bibliotheken<br />
Weimarer Republik<br />
Rationalisierungsbewegung<br />
und wirtschaftliche<br />
Stabilisierung; Weltwirtschaftskrise<br />
Alltag in der Weimarer<br />
Republik<br />
Analysieren (Filme, Fotos,<br />
Statistiken, Bücher, Lieder..)<br />
und Vergleichen<br />
Denkmäler untersuchen<br />
Biografien interpretieren<br />
Museen, Universitäten,<br />
Ausstellungen<br />
Bundeszentrale für politische<br />
Bildung<br />
Kino<br />
Theater<br />
Interessenvertretung und<br />
Konfliktregelung in der<br />
Arbeitswelt<br />
Interessenvertretung von<br />
Arbeitnehmer/-geber<br />
Innerbetriebliche Mitbestimmung<br />
Expertengespräch<br />
Befragung<br />
Planspiel<br />
Gewerkschaftsverbände,<br />
Unternehmer, Medien,<br />
Agentur für Arbeit<br />
Bundes- und Landes-<br />
zentrale für politische<br />
Bildung<br />
16<br />
Arbeit und Betrieb Planen, Modellieren,<br />
Betriebspraktikum Bauen und Erhalten<br />
Verbraucherin/Verbraucher Bereitstellen, Verteilen<br />
und Verbraucherrecht und Nutzen von Energie<br />
Geld und Kredit Leben mit Medien<br />
Anforderungen an be- Bauweisen<br />
stimmte <strong>Beruf</strong>sgruppen Umweltgerechtes und<br />
Gesetzliche Grundlagen energiearmes Bauen<br />
zur <strong>Beruf</strong>sausbildung Umweltbelastung,<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung in der Bereitstellen, Verteilen,<br />
Region<br />
Speichern und Nutzung<br />
Bewerbungs- und Einstel- von Energie<br />
lungsverfahren<br />
Erstellen einer Daten-<br />
Form/Inhalt von Tarifverbank zur Erfassung und<br />
trägen<br />
Beschreibung der<br />
Verbraucherschutzgesetze Schülerbetriebs-<br />
Angebote der Verbraucherinformation<br />
Funktionen des Geldes<br />
Kredite<br />
praktikumsplätze<br />
Informationsbeschaffung<br />
und Auswertung<br />
Bericht<br />
Befragung<br />
Fallbeispiel/Planspiel<br />
Betriebspraktikum<br />
Agentur für Arbeit<br />
BIZ, <strong>Beruf</strong>sberater/in<br />
Krankenkassen<br />
Medien, Unternehmen<br />
Eltern<br />
<strong>Beruf</strong>sbildende Schulen<br />
Wahlthema:<br />
Freizeit sinnvoll gestalten<br />
Textile Gegenstände<br />
herstellen<br />
Kennen lernen von <strong>Beruf</strong>sfeldern<br />
Fertigungsabläufe bei der<br />
Herstellung textiler Gegenstände<br />
Arbeitstechniken<br />
Exkursionen<br />
Erkundung<br />
Vergleichen, Auswählen,<br />
Bewerten<br />
Gespräche und Erpro-<br />
Expertengespräch bungen<br />
Experiment Informationsbeschaffung<br />
und Auswer- Erarbeitung von Präsentungtationen<br />
Energieunternehmen<br />
Verbraucherzentrale<br />
Medien<br />
<strong>Beruf</strong>sbildende Schulen<br />
Betriebe<br />
Freizeiteinrichtungen<br />
<strong>Beruf</strong>sbildende Schulen<br />
sowie andere Bildungseinrichtungen
Schwer-<br />
punkte <br />
Lern-<br />
inhalte<br />
Schuljahrgang 10<br />
Deutsch Geschichte Sozialkunde Wirtschaft Technik Hauswirtschaft<br />
Wie Schuljahrgang 8 und<br />
9 auf höherem Niveau<br />
Wie Schuljahrgang 8 und<br />
9 auf höherem Niveau<br />
Selbstständige Informa-<br />
Arbeits-<br />
tionsrecherche und<br />
techniken -verarbeitung<br />
Partner<br />
Wie Schuljahrgang 8 und<br />
9 auf höherem Niveau<br />
Krankenkassen<br />
BIZ<br />
Agentur für Arbeit<br />
Eltern….<br />
Deutschland nach 1945<br />
Europäische Einigung<br />
Dritte Welt zwischen Befreiung<br />
und neuer Abhängigkeit<br />
Umgestaltung der kapitalistischenProduktionsweise:<br />
- zentrale Planwirtschaft<br />
- wirtschaftliche und politische<br />
Integration der<br />
EWG zur EU<br />
Alltagsleben in einem<br />
nachkolonialen Staat<br />
Menschen anderer Kulturen<br />
in unserer Gesellschaft<br />
Grundprobleme der europäischen<br />
Integration<br />
Europäischer Gedanke<br />
Chancen und Risiken der<br />
Osterweiterung<br />
Ausländer- und Zuwanderungspolitik<br />
der BRD<br />
Erwerbsarbeit und Globalisierung<br />
Arbeitsalltag im Kapita- Erkundung:<br />
lismus, Sozialismus, Eine Welt Laden<br />
Soziale Marktwirtschaft<br />
und Planwirtschaft vergleichen<br />
Filme, Textquellen, Plakate,<br />
Karikaturen analysieren<br />
und vergleichen<br />
Denkmäler untersuchen<br />
Museen<br />
Universitäten<br />
Ausstellungen<br />
Bundeszentrale für politische<br />
Bildung<br />
Kino<br />
Theater<br />
Unternehmen der Region<br />
Agentur für Arbeit<br />
Bundes- und Landeszentrale<br />
für politische<br />
Bildung<br />
17<br />
Strukturwandel<br />
Soziale Marktwirtschaft<br />
System der sozialen Sicherung<br />
Erwerbstätige in der EU<br />
Ausbildung und <strong>Beruf</strong><br />
Staatliche Fördermaßnahmen<br />
Ordnungselemente der<br />
sozialen Marktwirtschaft<br />
Säulen der sozialen Sicherung<br />
Arbeitssuche in Europa<br />
Möglichkeiten der<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
Gesetzliche Bestimmun-<br />
Steuern und Regeln<br />
Informations- und Kommunikationstechnik<br />
Überblick über:<br />
- die Entwicklung<br />
- Anwendungsmöglich-<br />
keiten<br />
- Konsequenzen der verstärkten<br />
Nutzung moderner<br />
Informations- und<br />
Kommunikationstechnik<br />
Veränderungen der Argen<br />
der <strong>Beruf</strong>sausbildung beitsplätze<br />
Auswertung von Statisti- Experiment<br />
ken<br />
Vergleichen<br />
Auswertung von Dia- Analysieren<br />
grammen<br />
Bewerten<br />
<strong>Beruf</strong>sbildende Schulen<br />
Unternehmen<br />
Kammern<br />
Expertengespräch<br />
Sammeln und Auswerten<br />
von Informationsmaterial<br />
Medien<br />
Eltern<br />
Unternehmen<br />
Wohnen und Zusammenleben<br />
Ernähren unter bestimmten<br />
Bedingungen<br />
Anforderungen an Arbeits-<br />
und Wohnräume<br />
bestimmen<br />
Veränderung der Haushaltssituation<br />
Erzeugung und Verarbeitung<br />
von Lebensmitteln<br />
Informationsbeschaffung<br />
und Auswertung<br />
Gesprächsprotokolle<br />
Museen<br />
Austauschschüler<br />
Verbraucherzentrale
Die Lerninhalte folgender Wahlpflichtkurse können die Schülerinnen und Schüler in ihrer<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung sinnvoll unterstützen.<br />
Wahlpflichtkurs „Bauen, Planen und Gestalten“ (Schuljahrgänge 7 – 10)<br />
<strong>Der</strong> Wahlpflichtkurs stellt ein Angebot für Schülerinnen und Schüler dar, die sich für produk-<br />
tiv-praktische Tätigkeiten interessieren. Die Orientierung des Kurses auf die Planung, Her-<br />
stellung und Präsentation bzw. Vermarktung eines Finalproduktes ermöglicht das Nachvoll-<br />
ziehen ausgewählter berufstypischer kaufmännischer und handwerklicher Tätigkeiten. Da-<br />
durch können Schülerinnen und Schülern Einblicke in verschiedene berufliche Richtungen<br />
erhalten und ihnen Hilfen bei ihrer individuellen <strong>Beruf</strong>swegplanung gegeben werden.<br />
Dazu eignen sich zum Beispiel die Themen:<br />
„Alten Handwerkstechniken auf der Spur“<br />
„Unser täglich Brot“<br />
„Leute machen Kleider - Kleider machen Leute“<br />
Wahlpflichtkurs „Moderne Medienwelten“ (Schuljahrgänge 7 – 10)<br />
Im Rahmen dieses Kurses setzen sich Schülerinnen und Schüler mit modernen Medien aus-<br />
einander und erfahren deren Einfluss auf das tägliche Leben. Veränderungen in den Anfor-<br />
derungen der <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt können beispielhaft nachvollzogen werden.<br />
Dafür eignen sich u. a. solche Themen wie<br />
„Wie ein Film entsteht“<br />
„Wirtschaftsfaktor Medien“<br />
„Computer machen Druck“<br />
Wahlpflichtkurs „Rechtskunde“ ( Schuljahrgänge 9 – 10)<br />
In Hinblick auf eine zukünftige Ausbildung und die anschließende <strong>Beruf</strong>stätigkeit können die<br />
Schülerinnen und Schüler in diesem Wahlpflichtkurs auf ihre Rechte und Pflichten als Aus-<br />
zubildende und Arbeitnehmer/innen vorbereitet werden.<br />
Thema:<br />
„Recht in der Schule, Recht in der Ausbildung und in der <strong>Beruf</strong>stätigkeit<br />
Wahlpflichtkurs „Angewandte Naturwissenschaften“ (Schuljahrgänge 7 – 10)<br />
<strong>Der</strong> Kurs "Angewandte Naturwissenschaften" lehnt sich an Wissen und Können an, das in<br />
den Fächern Biologie, Chemie, Physik, Geografie, Wirtschaft, Technik und Astronomie er-<br />
worben wird. Unter Nutzung der Erfahrungen und Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schü-<br />
ler geht es um eine selbst bestimmte und handlungsorientierte Auseinandersetzung mit ihrer<br />
Lebenswelt. Deshalb kommt solchen Themen aus Gesellschaft, Arbeit und <strong>Beruf</strong> Priorität zu,<br />
18
die eine bewusste <strong>Beruf</strong>swegplanung und Lebensgestaltung befördern.<br />
Durch die Anwendung grundlegender Arbeitsweisen wie Beobachten, Experimentieren, Er-<br />
kunden, Messen, Aufstellen von Vermutungen, Darstellen von Ergebnissen erschließen sich<br />
die Schülerinnen und Schüler Zusammenhänge zwischen Natur, Mensch und Gesellschaft.<br />
Den Schülerinnen und Schülern wird ermöglicht, den Unterricht aktiv und selbstverantwort-<br />
lich mitzugestalten, eigene Schwerpunkte zu setzen, unterschiedliche Lernwege zu entwi-<br />
ckeln, partnerschaftlich zusammenzuarbeiten.<br />
In dem Kurs „Einführung in die Arbeit mit dem PC“ in den Schuljahrgängen 7 und 8 wer-<br />
den die Schülerinnen und Schüler u. a. befähigt mithilfe des Computers Texte zu gestalten,<br />
sich Informationen zu beschaffen und diese sinnvoll auszuwerten. Damit werden wichtige<br />
Grundlagen für die <strong>Beruf</strong>sorientierung und den Bewerbungsprozess der Jugendlichen gelegt.<br />
19
2.3 Themenfelder und Themenbereiche für die schulische <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Die <strong>Beruf</strong>swahl ist ein längerer Prozess, der sich in mehreren Schritten und vielen Einzel-<br />
entscheidungen vollzieht.<br />
Grundsätzlich lässt sich eine zu treffende <strong>Beruf</strong>swahl - je nach Lebensabschnitt mit unter-<br />
schiedlicher Ausprägung - in drei Phasen gliedern:<br />
• <strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />
• Entscheidungsfindung (<strong>Beruf</strong>swahlprozess),<br />
• Realisierung (Bewerbungsprozess).<br />
Unter Bezugnahme auf diese drei Phasen lassen sich für die schulische <strong>Beruf</strong>swahlvorberei-<br />
tung und damit eng verknüpft für die Unterstützung der Entwicklung eines beruflichen Selbst-<br />
konzeptes, die in der Abbildung dargestellten Themenfelder und Themenbereiche ableiten.<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Themenfelder Themenbereiche<br />
Arbeitswelt-<br />
und <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
<strong>Beruf</strong>swahlprozess<br />
Bewerbungsprozess<br />
Abb. 4: Phasen der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
20<br />
Bedürfnisse<br />
Erwartungen<br />
Lebensplanung<br />
Fähigkeiten<br />
Fertigkeiten<br />
Interessen<br />
Neigungen<br />
Arbeit und <strong>Beruf</strong><br />
• Anforderungen<br />
• Entwicklungen<br />
• Möglichkeiten<br />
Betriebserkundungen<br />
Betriebspraktika<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung, BIZ<br />
Arbeitsmarktsituation<br />
Bewerbungsunterlagen<br />
Vorstellungsgespräche<br />
Tests<br />
Arbeitsrecht
<strong>Beruf</strong>sorientierungsprozesse beginnen bereits im Alter von fünf Jahren. In der Primarstufe<br />
werden erste Grundlagen hinsichtlich der Orientierung von Schülerinnen und Schülern auf<br />
Arbeit und <strong>Beruf</strong> gelegt.<br />
Insbesondere die Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung muss als ein durchgängiger Pro-<br />
zess über alle Schuljahrgänge und Schulformen fungieren, da der Kompetenzzuwachs der<br />
Schülerinnen und Schüler und die Reflexion darüber zu neuen Komponenten bei der Ent-<br />
wicklung eines beruflichen Selbstkonzeptes führen<br />
In den Schuljahrgängen 1 bis 4 beginnen die Schülerinnen und Schüler eigene Erwartun-<br />
gen zu formulieren und lernen sich selbst einzuschätzen. Sie erwerben Kenntnisse über ver-<br />
schiedene Wege der schulischen und beruflichen Ausbildung und erhalten kindgemäße Ein-<br />
blicke in Tätigkeitsbereiche verschiedener <strong>Beruf</strong>sfelder, die in ihrer Erfahrungswelt vorkom-<br />
men und zu den Unterrichtsthemen passen. Mit der Herausbildung der Geschlechtsidentität<br />
und der Entwicklung einer geschlechtstypischen Sicht auf die <strong>Beruf</strong>swelt können Fragen der<br />
Gleichberechtigung im Interesse des Abbaus geschlechtsspezifischer Klischeevorstellungen<br />
thematisiert werden. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler zum Äußern von <strong>Beruf</strong>s-<br />
wünschen angeregt werden, wobei neben der kommunikativen Kompetenz insbesondere die<br />
Förderung der Personalkompetenz an Bedeutung gewinnt. In den Schuljahrgängen 5 und 6<br />
erhalten die Schülerinnen und Schüler insbesondere im Werkunterricht die Möglichkeit,<br />
durch das Erleben von Anforderungen aus verschiedenen <strong>Beruf</strong>en und <strong>Beruf</strong>sfeldern bei der<br />
Ausführung geistiger, geistig-praktischer und praktischer Tätigkeiten, Einsichten in ihr eige-<br />
nes Können zu bekommen und zu reflektieren.<br />
Mit Beginn des 7. Schuljahrganges, spätestens mit Beginn des achten Schuljahresganges<br />
rückt der Prozess der <strong>Beruf</strong>swahl in das unmittelbare Blickfeld der Schülerinnen und Schü-<br />
ler. Ein Teil von ihnen verlässt in zwei Jahren die Schule und muss bis dahin erste eigenver-<br />
antwortliche Entscheidungen treffen. In der Verantwortung von Elternhaus, Schule und Be-<br />
rufsberatung der Agentur für Arbeit liegt es nun, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schü-<br />
lern den Prozess der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung so zu gestalten, dass für jeden Einzelnen der<br />
Übergang in eine „passende“ Ausbildung bzw. der Einstieg in die Erwerbsarbeit gegeben ist.<br />
Das erfordert, dass die Schülerinnen und Schüler praxisnah Anforderungsprofile von <strong>Beruf</strong>en<br />
kennen lernen, mit ihren eigenen beruflichen Vorstellungen und ihren Interessen, Fähigkei-<br />
ten und Fertigkeiten abgleichen. Dazu gehört sowohl eine zielgerichtete Lernplanung für die<br />
Zeit des Verbleibs in der Schule als auch ein Probehandeln in Bezug auf ein erfolgreiches<br />
Bewerbungsverfahren für einen Ausbildungsplatz. Im 8. Schuljahrgang setzt dann der Be-<br />
werbungsprozess um einen Praktikums- bzw. Ausbildungsplatz ein. Schülerinnen und<br />
Schüler erstellen Bewerbungsunterlagen und üben simulierte Vorstellungsgespräche, an<br />
denen wenn möglich Unternehmensvertreterinnen und -vertreter beteiligt sind.<br />
21
Durch gezielte Aufgabenstellungen im Rahmen des Praktikums können sie sich mit ihren<br />
eigenen beruflichen Vorstellungen kritisch auseinander setzen. Priorität gewinnt jetzt die Be-<br />
trachtung und Erkundung des regionalen Wirtschaftsraumes, um reale Chancen für die eige-<br />
ne Perspektive ableiten zu können. Hier bewährt sich insbesondere die Zusammenarbeit mit<br />
der/dem <strong>Beruf</strong>sberaterin/er der Agentur für Arbeit und den <strong>Beruf</strong>sinformationszentren (BIZ).<br />
Weitere Handlungsfelder für die <strong>Beruf</strong>swahl eröffnen sich im Rahmen des zweiten Betriebs-<br />
praktikums für Schülerinnen und Schüler im 9. Schuljahrgang und durch die Einbeziehung<br />
weiterer Praxis- und Übungsfelder, die u. a. in Form von Praxistagen in Kooperation mit Un-<br />
ternehmen, Kammern und Bildungseinrichtungen der Region angeboten werden können.<br />
Darüber hinaus gibt es vielfältige Angebote zur Förderung von Begabungen sowie von sozial<br />
und/oder individuell benachteiligten Jugendlichen (z.B. Produktives Lernen).<br />
Im 9. und 10. Schuljahr bewerben sich die Jugendlichen um einen Ausbildungsplatz.<br />
Schülerinnen und Schüler besitzen meist hohe idealistische Ansprüche an ihren zukünftigen<br />
<strong>Beruf</strong>. In diesen Schuljahrgängen werden verstärkt Kompetenzchecks und Bewerbungstrai-<br />
nings durchgeführt, um sie auf die nun eintretenden realen Situationen im Rahmen eines<br />
Bewerbungsverfahrens vorzubereiten. Trotz großem Engagements und einer starken Motiva-<br />
tion zur Erlangung eines Ausbildungsplatzes, muss man auch mit Rückschlägen und Misser-<br />
folgen rechnen. Die mögliche Ablehnung von Bewerbungen und die Nichterfüllung von Be-<br />
rufswünschen können zu wachsendem Selbstzweifel und sinkendem Selbstbewusstsein füh-<br />
ren, das in Resignation und individuelles Vermeidungsverhalten abgleiten kann. Eine starke<br />
Problemorientierung auf praktische <strong>Beruf</strong>swahlfragen, die Entwicklung von Strategien zur<br />
Überwindung von Widerständen und Enttäuschungen sollten in diesem Zusammenhang<br />
auch im Unterricht Berücksichtigung finden.<br />
Die in der nachfolgenden Übersicht dargestellten Schritte wurden aus dem allgemeinen Ver-<br />
lauf der <strong>Beruf</strong>swahl abgeleitet, sind den einzelnen Themenfeldern mit ihren Themenberei-<br />
chen zuordenbar, strukturieren diesen Prozess und sollen die Möglichkeiten der schulischen<br />
Einflussnahme bezogen auf einen realschulbezogenen Abschluss überschaubarer machen.<br />
Für Schülerinnen und Schüler, die den Hauptschulabschluss anstreben, verlagern sich die<br />
dargestellten Schritte jeweils um ca. ein halbes Schuljahr nach vorn.<br />
22
Schritte<br />
Auseinandersetzung mit<br />
sich selbst;<br />
die eigenen Fähigkeiten<br />
und Neigungen in Bezug<br />
auf die <strong>Beruf</strong>swahl richtig<br />
einschätzen<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
- in der Schule<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
- als Thema zu Hause<br />
Sich informieren,<br />
zum Beispiel im BIZ, in<br />
BbS, im Internet, bei<br />
Bekannten, bei den<br />
Kammern, im Ausbildungszentren<br />
des<br />
Handwerks u. a.<br />
Schülerbetriebspraktika<br />
Praxistage<br />
Bewerbungstraining<br />
Wahlpflichtkurse bzw.<br />
wahlfreie Kurse zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
Angebote der <strong>Beruf</strong>s-<br />
und Studienberatung<br />
- BIZ-Besuche<br />
- Klassenbesprechungen<br />
- Elternveranstaltungen<br />
- <strong>Beruf</strong>sinformationstage<br />
- Persönliche Beratung<br />
- Ausbildungsplatz-<br />
information<br />
- Bewerbung<br />
- Realisierung<br />
Schuljahrgang<br />
7<br />
Bezüge zur<br />
<strong>Beruf</strong>s- und<br />
Arbeitswelt<br />
herstellen<br />
Schuljahrgang<br />
8<br />
Sich kennen<br />
lernen; <strong>Beruf</strong>e<br />
kennen lernen<br />
und erkunden<br />
und mit den<br />
eigenen Interessen<br />
und<br />
Fähigkeiten<br />
vergleichen<br />
Abb. 5: Schritte im Rahmen der schulischen <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung (bezogen auf den realschulbezogenen Abschluss)<br />
23<br />
Schuljahrgang<br />
9<br />
<strong>Beruf</strong>sziele<br />
überprüfen,<br />
entscheiden,<br />
Chancen erkunden<br />
und<br />
über Alternativennachdenken<br />
Schuljahrgang<br />
10<br />
Bewerben,<br />
Auswahltests,<br />
Vorstellungsgespräche,<br />
Alternativen<br />
suchen
2.4 Beispiele für die schulische <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Unter Berücksichtigung der gegenwärtig gültigen schulischen Rahmenbedingungen für die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung und den zu beachtenden regionalen<br />
Besonderheiten an den Einzelstandorten der Sekundarschulen werden nachfolgend vier Beispiele vorgestellt.<br />
2.4.1 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Integrierten Gesamtschule Halle<br />
Schuljahrgang 8<br />
Zeitraum<br />
Erstes<br />
Halbjahr<br />
Zweites<br />
Halbjahr<br />
Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Elternabend<br />
mit allen Eltern des<br />
Schuljahrganges<br />
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den<br />
Themenfeldern Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />
<strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />
Verbindliches Thema:<br />
Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung,<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung<br />
<strong>Beruf</strong>sfindung<br />
Projekt<br />
Dauer: 1 Woche<br />
Inhalt<br />
Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
Angebote der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
Durchführung des Projektes „<strong>Beruf</strong>sfindung“,<br />
Betriebspraktika<br />
Besuch im BIZ<br />
- Computeranalyse<br />
- detaillierte Information über mindestens<br />
zwei <strong>Beruf</strong>sfelder<br />
Bewerbungsschreiben<br />
Interessenbezogene Arbeitsplatzerkundung<br />
Anfertigung einer <strong>Beruf</strong>smappe<br />
Praktikumsplatzsuche Möglichst selbstständige Suche eines<br />
Praktikumsplatzes durch die Schülerinnen<br />
und Schüler entsprechend<br />
ihren beruflichen Vorstellungen in<br />
Abstimmung mit der verantwortlichen<br />
Koordinatorin der Schule<br />
Durchführung des ersten<br />
Betriebspraktikums<br />
Anfertigen einer Praktikumsmappe:<br />
- Tagesberichte<br />
- Mein Praktikumsbetrieb<br />
- Anforderungen an den <strong>Beruf</strong><br />
- Arbeitsplatzerkundung<br />
24<br />
Beteiligte<br />
Schulleiter<br />
Eltern<br />
Tutorinnen/Tutoren<br />
<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />
<strong>Beruf</strong>sberater der<br />
Agentur für Arbeit<br />
Lehrerinnen/ Lehrer,<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler des Teams 8<br />
<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />
<strong>Beruf</strong>sberater der<br />
Agentur für Arbeit<br />
Klassenverband<br />
Fachlehrerin/ Fachlehrer<br />
Wirtschaft<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler<br />
Unternehmen der<br />
Region<br />
Verantwort-<br />
lichkeit<br />
Praktikumsleiterin/<br />
Praktikumsleiter der<br />
Schule,<br />
Lehrerinnen/<br />
Lehrer des Teams 8<br />
Fachlehrerin/ Fachlehrer<br />
Wirtschaft,<br />
Lehrerinnen/<br />
Lehrer des Teams 8,<br />
Fachlehrerin/ Fachlehrer<br />
Deutsch,<br />
Lehrerin/Lehrer<br />
Informatik<br />
Praktikumsleiterin/<br />
Praktikumsleiter der<br />
Schule,<br />
Fachlehrerin/ Fachlehrer<br />
Wirtschaft<br />
Fachlehrerin/ Fachlehrer<br />
Wirtschaft,<br />
Tutorinnen/Tutoren<br />
Materialien/<br />
Medien<br />
Elternbriefe<br />
Beiträge zur Gestaltung<br />
der Sekundarschule<br />
– Heft 1<br />
„Pflichtprojekt“<br />
Agentur für Arbeit<br />
BIZ<br />
Praktikumsmappen<br />
verschiedener Anbieter
Schuljahrgang 9<br />
Zeitraum<br />
Erstes<br />
Halbjahr<br />
Zweites<br />
Halbjahr<br />
Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern<br />
Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />
Besuch der/des <strong>Beruf</strong>sberaterin/<strong>Beruf</strong>sberaters<br />
in der Tutorenstunde/<br />
Klassenstunde<br />
Durchführung eines Elternabends<br />
im BIZ<br />
Inhalt Beteiligte<br />
Ablauf des Bewerbungsverfahrens<br />
Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
Zugangsvoraussetzungen<br />
Fragestunde<br />
Vereinbarung von persönlichen Beratungsterminen<br />
Ablauf des Bewerbungsverfahrens<br />
Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
Zugangsvoraussetzungen<br />
Fragestunde<br />
Vereinbarung von persönlichen Beratungsterminen<br />
Praktikumsplatzsuche selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes<br />
durch die Schülerinnen<br />
und Schüler, entsprechend ihrer<br />
beruflichen Vorstellungen in Abstimmung<br />
mit der verantwortlichen<br />
Koordinatorin der Schule<br />
Bewerbungstraining Übung von Vorstellungsgesprächen<br />
Lebenslauf<br />
Bewerbungsschreiben<br />
Durchführung des zweiten<br />
Betriebspraktikums<br />
Anfertigen einer Praktikumsmappe:<br />
- Tagesberichte<br />
- Mein Praktikumsbetrieb<br />
- Anforderungen an den <strong>Beruf</strong><br />
- Arbeitsplatzerkundung<br />
25<br />
Tutorinnen/Tutoren<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />
<strong>Beruf</strong>sberater der Agentur<br />
für Arbeit<br />
Eltern/Kind<br />
<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />
<strong>Beruf</strong>sberater der Agentur<br />
für Arbeit<br />
Klassenverband<br />
Fachlehrerin/Fachlehrer<br />
Wirtschaft<br />
Klassenverband<br />
Fachlehrerin/Fachlehrer<br />
Deutsch<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
Unternehmen aus der<br />
Region<br />
Verantwort-<br />
lichkeit<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Tutorinnen/Tutoren<br />
<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />
<strong>Beruf</strong>sberater der<br />
Agentur für Arbeit<br />
Praktikumsleiterin/<br />
Praktikumsleiter der<br />
Schule<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Deutsch<br />
und Wirtschaft<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Tutorinnen/Tutoren<br />
Materialen/<br />
Medien<br />
verschiedene<br />
Krankenkassen<br />
Praktikumsmappe
2.4.2 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Sekundarschule Schkopau<br />
Schuljahrgang 8<br />
Zeitraum<br />
Erstes<br />
Halbjahr<br />
Zweites<br />
Halbjahr<br />
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern<br />
Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />
Schulische Angebote zur<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung Inhalt Beteiligte Verantwortlichkeit<br />
Projekt (3 Tage)<br />
Verbindliches Thema:<br />
„Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung,<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>sberatung,<strong>Beruf</strong>sfindung“<br />
Schulspezifischer Wahlpflichtkurs<br />
„Expedition<br />
<strong>Beruf</strong>“<br />
Elternabend<br />
mit allen Eltern der Klassenstufe<br />
Kennen lernen ausgewählter <strong>Beruf</strong>sfelder<br />
Eigenständige Bearbeitung einer produktorientierten<br />
Aufgabenstellung aus einem frei<br />
wählbaren <strong>Beruf</strong>sfeld<br />
Erstellen einer Berichtsmappe<br />
Zertifizierung der Teilnahme<br />
Kennen lernen von Anforderungen an den<br />
<strong>Beruf</strong> durch selbstständige Bearbeitung von<br />
Aufgabenstellungen in ausgewählten <strong>Beruf</strong>sfeldern<br />
Zertifizierung der Teilnahme<br />
Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
Angebote der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
Betriebspraktika<br />
Praktikumsplatzsuche selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes<br />
durch die Schülerinnen und Schüler,<br />
entsprechend ihrer beruflichen Vorstellungen<br />
in Abstimmung mit den verantwortlichen<br />
Koordinatorinnen und Koordinatoren der<br />
Schule<br />
Durchführung des ersten<br />
Betriebspraktikums<br />
Anfertigen einer Praktikumsmappe als begleitende<br />
Arbeitsmappe bis Schuljahrgang 10<br />
Tagesberichte Betriebsanalyse<br />
Steckbrief zum <strong>Beruf</strong>swunsch<br />
Zertifizierung der Teilnahme<br />
26<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft,<br />
Klassenlehrerin/Klassenlehrer,<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Deutsch<br />
VHS Großkayna<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Schülerinnen/Schüler<br />
Auszubildende, Ausbilderinnen<br />
und Ausbilder<br />
von Dow Chemical,<br />
Werk Schkopau<br />
Schulleiterin/<br />
Schulleiter<br />
Klassenlehrerin/<br />
Klassenlehrer<br />
Schülerinnen/Schüler<br />
<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />
<strong>Beruf</strong>sberater der<br />
Agentur für Arbeit<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Schülerinnen/Schüler<br />
Unternehmen der<br />
Region<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Praktikumsleiterin/<br />
Praktikumsleiter der<br />
Schule<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Klassenlehrerin/<br />
Klassenlehrer<br />
Materialien/<br />
Medien<br />
Beiträge zur<br />
Gestaltung der<br />
Sekundar-<br />
schule – Heft 1<br />
„Pflichtprojekt“<br />
Praktikumsmappe
Schuljahrgang 9<br />
Zeitraum<br />
Erstes<br />
Halbjahr<br />
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern<br />
Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />
Schulische Angebote zur<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Besuch der/des <strong>Beruf</strong>sberaterin/<strong>Beruf</strong>sberaters<br />
in der Schule<br />
Inhalt Beteiligte<br />
Ablauf des Bewerbungsverfahrens<br />
Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
Fragestunde<br />
Vereinbarung von Beratungsterminen<br />
Besuch des BIZ Ablauf des Bewerbungsverfahrens<br />
Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
Zugangsvoraussetzungen<br />
Ausbildungsvertrag<br />
Jugendarbeitsschutzgesetz<br />
Vereinbarung von persönlichen<br />
Beratungsterminen<br />
Elternabend<br />
mit allen Eltern der<br />
Klassenstufe<br />
Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
Angebote der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
Bewerbungszeitplan<br />
Betriebspraktika<br />
Bewerbungstraining Übung von Vorstellungsgesprächen<br />
Lebenslauf<br />
Bewerbungsschreiben<br />
Herstellung einer Bewerbungsmappe<br />
Praktikumsplatzsuche selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes<br />
durch die Schülerinnen<br />
und Schüler, Vorstellungen in Abstimmung<br />
mit der verantwortlichen<br />
Koordinatorin der Schule<br />
Waldlager Spitzberg Schwerpunkt<br />
„Umweltschule“ – Grüne <strong>Beruf</strong>e<br />
27<br />
Klassenlehrerin/ Klassenlehrer<br />
,<br />
<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />
<strong>Beruf</strong>sberater der<br />
Agentur für Arbeit<br />
<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />
<strong>Beruf</strong>sberater der<br />
Agentur für Arbeit<br />
und Eltern/Kind<br />
Schulleiterin/<br />
Schulleiter<br />
Klassenlehrerin/<br />
Klassenlehrer<br />
Klassenverband<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Deutsch<br />
Schülerinnen/Schüler<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
31 Schülerinnen und<br />
Schüler nach Auswahlverfahren<br />
Verantwort-<br />
lichkeit<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Klassenlehrerin/ Klassenlehrer<br />
<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />
<strong>Beruf</strong>sberater der Agentur<br />
für Arbeit<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Klassenlehrerin/ Klassenlehrer<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Deutsch<br />
Praktikumsleiterin/<br />
Praktikumsleiter der<br />
Schule<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Verantwortliche/<br />
Verantwortlicher für<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung<br />
Materialien/<br />
Medien<br />
<strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz<br />
Muster AusbildungsvertragJugendarbeitsschutzgesetz<br />
verschiedene<br />
Krankenkassen<br />
Arbeitsmaterial<br />
des Landesbauernverbandes
Schuljahrgang 9<br />
Schuljahrgang 10<br />
Zeitraum<br />
Zweites<br />
Halbjahr<br />
Erstes<br />
Halbjahr<br />
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt<br />
- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />
Schulische Angebote der<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung Inhalt Beteiligte Verantwortlichkeit<br />
Durchführung des zweiten<br />
Betriebspraktikums<br />
Bewerbungstest<br />
Abschluss der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Bewerbungstraining<br />
Projekttag<br />
Anfertigen einer Praktikumsmappe<br />
Tagesberichte<br />
Mein Praktikumsbetrieb im regionalen<br />
Wirtschaftsraum<br />
Arbeitsplatzerkundung<br />
Ausfüllen eines Kompetenzchecks,<br />
z.B. durch die Agentur für Arbeit<br />
Präsentation der Praktikums,-<br />
Bewerbungs- und Berichtsmappen<br />
Bewerbungstraining mit Auswertung<br />
durch Vertreterinnen/Vertreter der Personalabteilungen<br />
regionaler Unternehmen<br />
28<br />
Schülerinnen/<br />
Schüler<br />
Klassenlehrerin/<br />
Klassenlehrer<br />
Unternehmen der<br />
Region<br />
Klassenlehrerin/<br />
Klassenlehrer<br />
Agentur für Arbeit<br />
Schülerinnen/Schüler<br />
Unternehmensvertreterinnen/Unternehmensvertreterverschiedener<br />
Branchen<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Klassenlehrerin/<br />
Klassenlehrer<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Fachlehrerin/<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Materialien/<br />
Medien<br />
Praktikumsmappe <br />
Testunterlagen <br />
BerichtsmappePraktikumsmappeBewerbungsmappe
2.4.3 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Sekundarschule THALE/NORD<br />
Schuljahrgänge 7 - 8<br />
Zeitraum<br />
Zweites<br />
Halbjahr<br />
Schuljahrgang<br />
7<br />
Erstes<br />
Halbjahr<br />
Schuljahrgang<br />
8<br />
Zweites<br />
Halbjahr<br />
Schuljahrgang<br />
8<br />
Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />
Praxisorientiertes Lernen<br />
(PoL)<br />
Vorbereitung des Betriebspraktikums<br />
Schnupperpraktika in den<br />
Ferien<br />
Projekt zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung,Arbeitsplatzerkundung<br />
und<br />
<strong>Beruf</strong>sfindung<br />
Betriebspraktikum (Durchführung)<br />
"Produktives Lernen" in<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
"Bosseschule" Quedlinburg<br />
Inhalt Beteiligte<br />
Schnupperpraktikum für den Hauptschulbildungsgang<br />
14-tägig, 1- Tag im BTZ , <strong>Beruf</strong>sfeld: Metalltechnik<br />
(geplant Holztechnik und Kunststofftechnik)<br />
Unterstützung der Schülerinnen und Schüler<br />
bei der Suche eines Praktikumsplatzes ab<br />
ca. Dezember<br />
Durchführung eines Praktikums von zwei bis<br />
fünf Tagen in Organisation des Bildungswerkes<br />
Quedlinburg im Projekt SPRINT (Projektträger:<br />
Bildungswerk der Wirtschaft für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
BWSA)<br />
1. Tag: Kennen lernen der Betriebe in der<br />
Region, Bekanntmachen mit den Kammerverbänden,<br />
<strong>Beruf</strong>swahl "Tipps und Tricks"<br />
2. Tag: Arbeitsplatzerkundung in regionalen<br />
Betrieben (Gruppen 6 + 1)<br />
Anfertigen des Praktikumshefters<br />
Präsentation in Form eines Kurzvortrages<br />
nach dem Praktikum<br />
Leistungsschwache bzw. „schulmüde“ Jugendliche<br />
zum Hauptschulabschluss führen<br />
29<br />
Klassenverband<br />
Fachlehrer/in Technik<br />
BTZ Thale (privater<br />
Bildungsträger)<br />
Klassenverband<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Fachlehrer/in Deutsch<br />
Interessierte Schülerinnen<br />
und Schüler<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Bildungswerk Quedlinburg,<br />
SPRINT<br />
Klassenverband<br />
Klassenlehrerin/ Klassenlehrer<br />
Krankenkassen<br />
IHK<br />
regionale Betriebe<br />
Fachlehrer/er Wirtschaft<br />
Fachlehrer/in Deutsch<br />
ca. 3- 6 Schülerinnen<br />
und Schüler<br />
„Bosseschule“, Quedlinburg<br />
Verantwort-<br />
lichkeit<br />
Materialien/<br />
Medien<br />
Schulleitung Erkundungshefter<br />
Praktikumsleiter/in<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Klassenlehrerin/ Klassenlehrer<br />
Schulleitung<br />
verantwortliche/r Lehrer/in<br />
für <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
Klassenlehrerin/ Klassenlehrer<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
(Praktikumsleiter/in)<br />
Schulleitung<br />
Arbeitsblätter<br />
zur Bewerbung<br />
Arbeitsblätter<br />
zur Arbeitsplatzerkundung <br />
Praktikumshefter<br />
der Sparkasse
Schuljahrgang 9<br />
Zeitraum<br />
Erstes<br />
Halbjahr<br />
Zweites<br />
Halbjahr<br />
Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />
<strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung im Unterricht<br />
Schnupperpraktika in allen<br />
Ferien<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
im Unterricht und<br />
im Ganztagsschulbereich<br />
Besuch des BIZ<br />
<strong>Beruf</strong>schancentest<br />
Monatlicher <strong>Beruf</strong>sberatertag<br />
Inhalt Beteiligte<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung, Bekanntmachen mit dem<br />
dualen System und den berufsbildenden<br />
Vollzeitschulen, Hinweise zu überbetrieblichen<br />
und außerbetrieblichen Maßnahmen<br />
Durchführung eines Praktikums von zwei bis<br />
fünf Tagen in Organisation des Bildungswerkes<br />
Quedlinburg im Projekt SPRINT<br />
Anfertigen von Bewerbungen,<br />
Lebenslauf und Durchführung von Einstellungstests<br />
Einweisung in die Lehrstellensuche<br />
Arbeit im BIZ<br />
Fragestunden<br />
Absolvierung eines 3-stündigen Testverfahrens<br />
mit Auswertung durch die Akademie der<br />
Ruhr-Universität<br />
Persönliche Beratungstermine<br />
mit Eltern und Schülerinnen und Schülern<br />
30<br />
Klassenverband<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
interessierte Schülerinnen<br />
und Schüler<br />
Fachlehrer Wirtschaft<br />
Bildungswerk Quedlinburg<br />
Klassenverband<br />
Fachlehrer/in Deutsch<br />
Krankenkassen,<br />
Bildungswerk Quedlinburg<br />
Klassenverband<br />
Berater/in der Agentur für<br />
Arbeit<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Klassenverband<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Vertreter/in der Allianz<br />
Berater/in der Agentur für<br />
Arbeit<br />
Eltern/Schülerinnen und<br />
Schüler<br />
Verantwort-<br />
lichkeit<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Fachlehrer/in<br />
Deutsch<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Materialien/<br />
Medien<br />
Testunterlagen<br />
BIZ-Computer,<br />
berufskundliche<br />
Filme und<br />
Schriften<br />
<strong>Beruf</strong>swahltest<br />
der Ruhr-<br />
Universität<br />
Bochum
Schuljahrgang 9<br />
Schuljahrgang 10<br />
Zeitraum<br />
Zweites<br />
Halbjahr<br />
Erstes<br />
Halbjahr<br />
Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />
Vorbereitung Betriebspraktikum<br />
Durchführung eines thematischen<br />
Elternabends<br />
Betriebspraktikum<br />
(Durchführung)<br />
Informationen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
für Eltern und<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
(thematischer Elternabend)<br />
Monatliche <strong>Beruf</strong>sberatertage<br />
Besuch der berufsbildenden<br />
Schule zum „Tag der<br />
offenen Tür“<br />
Inhalt Beteiligte<br />
Selbstständige Suche eines Praktikums-<br />
platzes ab ca. Oktober durch die Schülerinnen<br />
und Schüler<br />
Information über Bewerbungsverfahren,<br />
Duales System und berufsbildende Vollzeitschulen,<br />
überbetriebliche und außerbetriebliche<br />
Ausbildung sowie weiterführende Schulen<br />
Anfertigen des Praktikumshefter<br />
Präsentation in Form eines Kurzvortrages<br />
nach dem Praktikum<br />
Orientierung auf berufsbildende Vollzeitschulen<br />
(Assistentenausbildung, mehrjährige <strong>Beruf</strong>sfachschule)<br />
Persönliche Beratertermine mit Schülerinnen,<br />
Schülern und den Eltern in der Schule<br />
Kennen lernen der berufsbildenden Schule<br />
Themenabsprache nach Interessengebiet<br />
und <strong>Beruf</strong>swunsch<br />
31<br />
Klassenverband<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Fachlehrer/in Deutsch<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
Eltern<br />
<strong>Beruf</strong>sberater/in der<br />
Agentur für Arbeit,<br />
Vertreter/in der berufsbildenden<br />
Schulen und der<br />
weiterführenden Schulen<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Fachlehrer/in Deutsch<br />
Vertreter/in der berufsbildenden<br />
Schulen<br />
Berater/in der Agentur für<br />
Arbeit<br />
Berater/in der Agentur für<br />
Arbeit<br />
Klassenverband<br />
Vertreter/in der berufsbildenden<br />
Schulen<br />
Klassenlehrer/in<br />
Verantwort-<br />
lichkeit<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft(Praktikumsleiter/in)<br />
Klassenlehrer/in<br />
Materialien/<br />
Medien<br />
Hinweisblätter<br />
(Anmeldung,<br />
Arbeitsschutz u.<br />
ä.)<br />
Klassenlehrer/in Unterlagen der<br />
Agentur für<br />
Arbeit,<br />
Informationsmaterial<br />
der <strong>Beruf</strong>schulen<br />
und der<br />
weiterführenden<br />
Schulen<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft(Praktikumsleiter/in)<br />
Klassenlehrer/in<br />
Praktikumshefter<br />
Klassenlehrer/in Unterlagen der<br />
Agentur für<br />
Arbeit, Informationsmaterial<br />
der berufsbildenden<br />
Schulen<br />
Klassenlehrer/in<br />
Klassenlehrer/in
2.4.4 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Sekundarschule „Wilhelm Weitling“, Magdeburg<br />
Schuljahrgang 7<br />
Zeitraum<br />
Erstes<br />
Halbjahr<br />
Zweites<br />
Halbjahr<br />
Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern<br />
Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />
Elternabend mit allen Eltern<br />
des Schuljahrganges<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung im BBZ<br />
4 Tage<br />
Inhalt Beteiligte<br />
Vorstellen des <strong>Beruf</strong>swahlkonzeptes<br />
der Schule<br />
Überblick über die Leistungen im<br />
Handwerk<br />
Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
im Internet<br />
Kennen lernen der Werkstätten des<br />
<strong>Beruf</strong>sbildungszentrums<br />
Schnuppertag im <strong>Beruf</strong>sfeld 1<br />
Schnuppertag im <strong>Beruf</strong>sfeld 2<br />
Aufgaben zur Kompetenzfeststellung<br />
Auswertung der Kompetenzfeststellung<br />
Individuelle Empfehlung für weiteren<br />
<strong>Beruf</strong>swahlprozess<br />
32<br />
Schulleiter,<br />
Eltern, Klassenlehrer/in<br />
Vertreter/in des <strong>Beruf</strong>sbildungszentrum<br />
der Handwerkskammer<br />
Magdeburg<br />
(BBZ)<br />
Klassenlehrer/in<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Lehrkräfte des <strong>Beruf</strong>sbildungszentrums<br />
der Handwerkskammer<br />
Magdeburg<br />
Verantwort-<br />
lichkeit<br />
Schulleiter<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Materialien/<br />
Medien<br />
Elternbriefe<br />
Werkstätten des<br />
<strong>Beruf</strong>sbildungszentrums<br />
der<br />
Handwerkskammer<br />
Magdeburg
Schuljahrgang 8<br />
Zeitraum<br />
Erstes<br />
Halbjahr<br />
Zweites<br />
Halbjahr<br />
Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern<br />
Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />
Arbeit mit dem <strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Projektwoche zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
<strong>Beruf</strong>sfindung im <strong>Beruf</strong>sbildungszentrum/<br />
im Betrieb<br />
5 Tage<br />
Praktikum in einem Betrieb<br />
5 Tage<br />
33<br />
Inhalt Beteiligte<br />
Kennen lernen des <strong>Beruf</strong>swahlpasses<br />
Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung<br />
üben<br />
Erkundung von <strong>Beruf</strong>en im Wohngebiet/<br />
in der Region mit dem Ziel<br />
Herstellen von Kontakten zu Betrieben<br />
in der Region<br />
Vereinbarung von Vorstellungsgesprächen<br />
für das Betriebspraktikum<br />
Wahl zwischen<br />
Kennen lernen <strong>Beruf</strong>sfeld 3<br />
oder Vertiefungskurs <strong>Beruf</strong>sfeld<br />
1 oder 2<br />
oder <strong>Beruf</strong>sfeld eigener Wahl in<br />
einem Betrieb<br />
Praktikum in einem Betrieb<br />
Klassenverband<br />
Klassenlehrer/in<br />
Schüler/innen<br />
Klassenlehrer/in<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Unternehmen<br />
im Wohngebiet/in<br />
der Region<br />
Schüler/innen<br />
Klassenlehrer/in<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Lehrkräfte des<br />
<strong>Beruf</strong>sbildungszentrum<br />
Unternehmen<br />
aus der Region<br />
Schüler/innen<br />
Unternehmen der<br />
Region<br />
Verantwort-<br />
lichkeit<br />
Klassenlehrer/in<br />
Klassenlehrer/in<br />
Verantwortliche/r<br />
Lehrer/in für <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
Praktikumsleiter/in<br />
der Schule<br />
Praktikumsleiter/in<br />
der Schule<br />
Materialien/<br />
Medien<br />
Materialien<br />
des<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpasses <br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Werkstätten des<br />
<strong>Beruf</strong>sbildungszentrum <br />
Praktikumshefter
Schuljahrgang 9<br />
Zeitraum<br />
Erstes<br />
Halbjahr<br />
Zweites<br />
Halbjahr<br />
Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern<br />
Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />
Elterncafe (Novemberveranstaltung)<br />
Bewerbertraining im BBZ<br />
2 Tage<br />
34<br />
Inhalt Beteiligte<br />
Veranstaltung für Eltern und<br />
Schüler/innen speziell zum Thema<br />
<strong>Beruf</strong>swahl<br />
Inhalt und Form von Bewerbungen<br />
Durchführen von Einstellungstests<br />
Auftreten in Bewerbungsgesprächen<br />
Lebenskompetenzhefter Versicherungen<br />
Verträge (Ausbildungsvertrag)<br />
erste eigenen Wohnung usw.<br />
Praktikum in einem Betrieb<br />
10 Tage<br />
Durchführen des Schülerbetriebspraktikum<br />
in einem Betrieb<br />
eigener Wahl<br />
Schulleiter,<br />
Eltern, Klassenlehrer/in,<br />
Vertreter/in des<br />
<strong>Beruf</strong>sbildungszentrums,<br />
Berater/in<br />
der Agentur für<br />
Arbeit, Vertreter/in<br />
der Handwerkskammer<br />
bzw. Industrie-<br />
und Handelskammer,Ausbildungsleiter/innen<br />
und Auszubildende<br />
aus<br />
Unternehmen der<br />
Region<br />
Schüler/innen<br />
Fachlehrer/in<br />
Deutsch<br />
Lehrkräfte des <strong>Beruf</strong>sbildungszentrums.<br />
Klassenverband<br />
Fachlehrer/in WirtschaftWohnungsgesellschaft<br />
aus dem<br />
Wohngebiet<br />
Schüler/innen<br />
Fachlehrer/in Wirtschaft<br />
Klassenlehrer/in<br />
Verantwort-<br />
lichkeit<br />
Materialien/<br />
Medien<br />
Schulleiter Elternbriefe<br />
Klassenlehrer/in Bewerbungsmappe<br />
Fachlehrer/in<br />
Wirtschaft<br />
Praktikumsleiter/in<br />
der Schule<br />
Lebenskompetenzhefter <br />
Praktikumshefter
Im Zusammenhang mit der Entwicklung von Schulprogrammen an allgemein bildenden<br />
Schulen zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung schulischer Arbeit (Arbeit der Schu-<br />
len in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> mit Schulprogrammen, Rd.Erl. des MK vom 14.5.2003 (SVBl. LSA.<br />
S.137), bietet sich ein Rahmen für die Entwicklung schulspezifischer Konzepte zur <strong>Beruf</strong>s-<br />
wahlvorbereitung/<strong>Beruf</strong>sorientierung. Da die Lebenswege der Jugendlichen angesichts der<br />
vielfältigen Möglichkeiten, aber auch Grenzen im Wirtschafts- und Arbeitsleben nicht (immer)<br />
„geradlinig“ verlaufen, müssen Schülerinnen und Schüler befähigt werden, die eigene Le-<br />
bens- und <strong>Beruf</strong>swegplanung zu gestalten und zu reflektieren. Die schulische <strong>Beruf</strong>swahl-<br />
vorbereitung wird in diesem Zusammenhang zu einem wichtigen Baustein der Lebensorien-<br />
tierung. Die Qualität schulischer Arbeit zeigt sich auch darin, wie die Schülerinnen und Schü-<br />
ler den Übergang von der Schule in ein Ausbildungsverhältnis meistern.<br />
Zusammenfassung:<br />
Die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an den Sekundarschulen<br />
- bietet Schülerinnen und Schülern Hilfestellung für eine individuelle Lebens- und<br />
<strong>Beruf</strong>splanung,<br />
- muss als Prozess gesehen und geführt werden,<br />
- soll Bestandteil der Schulprogrammarbeit sein,<br />
- ist in enger Kooperation zwischen Schule, der Agentur für Arbeit, Eltern und weiteren<br />
externen Partnern zu gestalten,<br />
- ermöglicht realitätsnahe Einblicke in die <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt,<br />
- stellt direkte Kontakte zur <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt her,<br />
- umfasst die Vorstellung eines breiten Spektrums von <strong>Beruf</strong>en und <strong>Beruf</strong>sfeldern,<br />
- wirkt geschlechtsspezifischen Einschränkungen bei der <strong>Beruf</strong>swahl entgegen,<br />
- muss handlungs- und erfahrungsorientiert aufgebaut sein,<br />
- muss fachübergreifend angelegt sein,<br />
- fördert die Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz,<br />
- entwickelt Strategien zur Überwindung von Widersprüchen und Enttäuschungen.<br />
35
2.5 Schrittfolge zur Erarbeitung einer schulspezifischen Konzeption zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Um den Anforderungen einer schulischen <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung gerecht zu werden, ist die Entwicklung einer schulspezifischen Konzeption, wel-<br />
che die Schaffung eines kooperativen Lern- und Arbeitsbereiches umfasst, anzustreben. Dabei muss berücksichtigt werden, dass nicht nur die<br />
Arbeit aller Lehrerinnen und Lehrer einer Schule abzustimmen ist, sondern darüber hinaus auch die Einbeziehung externer Partner, wie die Agen-<br />
tur für Arbeit und Unternehmen der Region, einen hohen Stellenwert einnimmt. Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit ist daher eine gründli-<br />
che Vorbereitung. <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass unterstützt hierbei in besonderem Maße. Die nachfolgend aufgeführte Schrittfolge zeigt einen praktikablen<br />
Weg für die Arbeit an der Schule. Die jeweiligen Regelungen zur Arbeit und Unterrichtsorganisation in den Sekundarschulen (Rd.Erl. des MK in<br />
der jeweils gültigen Fassung) sind zu berücksichtigen.<br />
Schritte Schule Praxispartner Eltern/Öffentlichkeit Agentur für Arbeit<br />
1 Meinungsbildung in der Schule Information über Vorhaben an<br />
Schulelternrat und Schülerrat,<br />
Diskussion, Beschluss<br />
Information über Vorhaben<br />
2 Beratungslehrerin/Beratungslehrer der Schule<br />
Einbeziehung des Schülerra-<br />
bildet Arbeitsgruppe aus Fachlehrerinnen/Fachlehrern<br />
und Klassenlehrerinnen/Klassenlehrern<br />
(Erarbeitung einer schulspezifischen Konzeption)tes/Schulelternrates<br />
3 Abstimmung in der Gesamtkonferenz Informationsabend für Eltern der<br />
betroffenen Schuljahrgänge<br />
4 Auswählen und Zusammenstellen der Ar- Kontakt zu Koordinatoren für<br />
Einbeziehung der <strong>Beruf</strong>sbebeitsmaterialien<br />
für den Unterricht und den das Betriebspraktikum, Kamraterinnen<br />
und <strong>Beruf</strong>sberater<br />
Begleithefter für Schülerinnen und Schüler mern, Unternehmen; kommunale<br />
Einrichtungen<br />
Information über Vorhaben<br />
5 Übernahme ins Schulprogramm Werbung, direkte Anfragen Zusendung von Informationsmate- Zusendung von Informati-<br />
bei Betrieben zur Zusamrialien, aktive Unterstützung der onsmaterialienmenarbeit<br />
Arbeit<br />
6 Evaluation der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Fragebogen/Gespräche<br />
Rückmeldung über Anschluss im Ausbildungs- und Beschäftigungssystem<br />
36
3 Module zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung im Unterricht<br />
Für die Erstellung und Umsetzung eines schulspezifischen Konzeptes zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbe-<br />
reitung sind unter Bezugnahme auf Kapitel 2 drei wesentliche Schwerpunkte zu berücksichti-<br />
gen:<br />
1 Rechtliche Rahmenorientierungen zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
2 Curriculare Aspekte zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung, die in den Rahmenrichtlinien der<br />
Einzelfächer der Stundentafel bereits implementiert sind,<br />
3 Berücksichtigung von Themenfeldern und Themenbereichen, die den allgemeinen<br />
Verlauf der <strong>Beruf</strong>swahl kennzeichnen und in einen inhaltlichen und zeitlichen Unter-<br />
richtszusammenhang, möglichst aller Fächer, zu bringen sind.<br />
Um die konzeptionelle Arbeit an den Schulen zu erleichtern und Anregungen für die konkrete<br />
Unterrichtsarbeit zu geben, wurden für die drei Themenfelder und die ihnen zugeordneten<br />
Themenbereiche, die in der Abbildung 6 dargestellten Module entwickelt.<br />
Mithilfe der modularen Struktur soll es gelingen, die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen ei-<br />
ner Schule, die Beiträge zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung leisten, zielführend zu strukturieren,<br />
transparent darzustellen und didaktisch-methodisch so umzusetzen, dass die Förderung der<br />
<strong>Beruf</strong>swahlkompetenz der Jugendlichen als eine wesentliche Aufgabe der Sekundarschule<br />
an Qualität weiter zunimmt.<br />
Die Module der einzelnen Themenbereiche stellen ein Angebot dar und sollten in Abhängig-<br />
keit von den Interessenlagen und dem Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler<br />
ausgetauscht, frei untereinander kombiniert, ergänzt und für die Umsetzung innerhalb des<br />
schulspezifischen Konzeptes genutzt werden. Sie dienen als Anregung und müssen durch<br />
eigene schülerbezogene Unterrichtskonzepte ersetzt, vertieft oder erweitert werden.<br />
Für die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung im Rahmen des schulspezifischen Konzeptes ist es jedoch<br />
zwingend notwendig, alle drei Themenfelder mit den zugeordneten Themenbereichen für die<br />
Arbeit in schulischen Zusammenhängen aufzubereiten und gegebenenfalls mehrfach zu be-<br />
arbeiten.<br />
37
Wenn im Rahmen der schulischen <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung Hilfen für Lebenssituationen von<br />
Jugendlichen gegeben werden sollen, die sie in absehbarer Zeit bewältigen müssen, kann es<br />
aber nicht nur um die Bearbeitung vorgegebener Lerninhalte gehen. Darüber hinaus muss<br />
ein Unterrichtsangebot bereitstehen, dass es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, ihre<br />
eigenen Stärken und Potenziale so weiterzuentwickeln, um erreichbare Ziele bei der <strong>Beruf</strong>s-<br />
wahl zu verfolgen.<br />
Zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler sind solche Lernanlässe für die <strong>Beruf</strong>s-<br />
wahlentscheidung zu arrangieren, die für junge Menschen das individuelle Ausprobieren von<br />
beruflichen Chancen zulassen und die Übernahme größerer Verantwortung für die selbst-<br />
ständige Planung, Durchführung und Auswertung ihres persönlichen <strong>Beruf</strong>sorientierungspro-<br />
zesses ermöglichen.<br />
38
Modul A4<br />
<strong>Beruf</strong>schancen<br />
von Jungen und<br />
Mädchen<br />
Modul A3<br />
Die Gesellschaft<br />
und ich<br />
Modul A2<br />
Bedürfnisse –<br />
ohne Moos nichts<br />
los<br />
Modul A1<br />
Vom Traumberuf<br />
zum Wunschberuf<br />
(Zukunftswerkstatt<br />
Lebensberuf)<br />
Bedürfnisse/<br />
Erwartungen<br />
Themenbereich A<br />
3.1 Themenfelder, Themenbereiche und Module<br />
Modul B2<br />
Meinen Fähigkeiten<br />
auf der Spur<br />
Modul B1<br />
Das ist meine<br />
<strong>Beruf</strong>ung<br />
Fähigkeiten/<br />
Eignung<br />
Themenbereich B<br />
Modul C4<br />
Anforderungen an<br />
<strong>Beruf</strong>e<br />
Modul C3<br />
Entstehung und<br />
Entwicklung von<br />
<strong>Beruf</strong>en<br />
Modul C2<br />
<strong>Beruf</strong>sverläufe<br />
früher und heute<br />
Modul C1<br />
Möglichkeiten der<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
<strong>Beruf</strong>e -<br />
Anforderungen/<br />
Entwicklungen/<br />
Möglichkeiten<br />
Themenbereich C<br />
Mein Begleiter während der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung – <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Modul D2<br />
Das Betriebs-<br />
Praktikum – Einblick<br />
in <strong>Beruf</strong>e<br />
Modul D1<br />
Erkundung eines<br />
Arbeitsplatzes<br />
Betriebserkundung/<br />
-<br />
praktikum<br />
Themenbereich D<br />
Modul E4<br />
Selbstinformation<br />
zur <strong>Beruf</strong>swahl<br />
Modul E3<br />
<strong>Der</strong> Elternabend<br />
im BIZ<br />
Modul E2<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung als<br />
Institution<br />
Modul E1<br />
Wege zum <strong>Beruf</strong><br />
<strong>Beruf</strong>sberatung/<br />
BIZ<br />
Themenbereich E<br />
39<br />
Modul F4<br />
Leben und Arbeiten<br />
in Europa<br />
Modul F3<br />
Grüne <strong>Beruf</strong>e in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Modul F2<br />
Anforderungen der<br />
Unternehmen<br />
Modul F1<br />
Regionaler Wirtschaftsraum<br />
Arbeitsmarkt-<br />
situation<br />
Themenbereich F<br />
Modul G3<br />
Meine Bewerbungsmappe<br />
-<br />
Einmal komplettimmer<br />
greifbar?!<br />
Modul G2<br />
Bewerbungsschreiben<br />
Modul G1<br />
Lebenslauf<br />
Bewerbungs-<br />
unterlagen<br />
Themenbereich G<br />
Modul H3<br />
Durchführung von<br />
<strong>Beruf</strong>stests<br />
Modul H2<br />
Vorstellungsgespräch<br />
– Inhalt<br />
und Form müssen<br />
stimmen<br />
Modul H1<br />
Teste dich!<br />
Test/<br />
Vorstellungsgespräch<br />
Themenbereich H<br />
Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung <strong>Beruf</strong>swahlprozess Bewerbungsprozess<br />
Abb. 6: Modulstruktur<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Modul I4<br />
Gründung einer<br />
Schülerfirma<br />
Modul I3<br />
Unterneh-<br />
merische Selbst-<br />
ständigkeit<br />
Modul I2<br />
Mitbestimmung<br />
im Betrieb<br />
Modul I1<br />
Ich habe nicht<br />
nur Rechte!<br />
Arbeitsrecht/<br />
unterneh-<br />
merische<br />
Selbstständigkeit<br />
Themenbereich I
Schuljahrgang 8 Mein Begleiter während der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung – <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Modul A4<br />
<strong>Beruf</strong>schancen<br />
von Jungen und<br />
Mädchen<br />
Modul A3<br />
Die Gesellschaft<br />
und ich<br />
Modul A2<br />
Bedürfnisse –<br />
ohne Moos nichts<br />
los<br />
Modul A1<br />
Vom Traumberuf<br />
zum Wunschberuf<br />
(Zukunftswerkstatt<br />
Lebensberuf)<br />
Bedürfnisse/<br />
Erwartungen<br />
3.2 Beispiel für die Anwendung der Module in den Schuljahrgängen 8 bis 10<br />
Modul B2<br />
Meinen Fähigkeiten<br />
auf der Spur<br />
Modul B1<br />
Das ist meine<br />
<strong>Beruf</strong>ung<br />
Fähigkeiten/<br />
Eignung<br />
Modul C4<br />
Anforderungen an<br />
<strong>Beruf</strong>e<br />
Modul C3<br />
Entstehung und<br />
Entwicklung von<br />
<strong>Beruf</strong>en<br />
Modul C2<br />
<strong>Beruf</strong>sverläufe<br />
früher und heute<br />
Modul C1<br />
Möglichkeiten der<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
<strong>Beruf</strong>e -<br />
Anforderungen/<br />
Entwicklungen/<br />
Möglichkeiten<br />
Modul D2<br />
Das Betriebs-<br />
praktikum – Einblick<br />
in <strong>Beruf</strong>e<br />
Modul D1<br />
Erkundung eines<br />
Arbeitsplatzes<br />
Betriebserkundung/<br />
-<br />
praktikum<br />
Modul E4<br />
Selbstinformation<br />
zur <strong>Beruf</strong>swahl<br />
Modul E3<br />
<strong>Der</strong> Elternabend<br />
im BIZ<br />
Modul E2<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung<br />
als Institution<br />
Modul E1<br />
Wege zum <strong>Beruf</strong><br />
<strong>Beruf</strong>sberatung/<br />
BIZ<br />
40<br />
Modul F4<br />
Leben und Arbeiten<br />
in Europa<br />
Modul F3<br />
Grüne <strong>Beruf</strong>e in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Modul F2<br />
Anforderungen<br />
der Unternehmen<br />
Modul F1<br />
Regionaler Wirtschaftsraum<br />
Arbeitsmarkt-<br />
situation<br />
Modul G3<br />
Meine Bewerbungsmappe<br />
-<br />
Einmal komplettimmer<br />
greifbar?!<br />
Modul G2<br />
Bewerbungsschreiben<br />
Modul G1<br />
Lebenslauf<br />
Bewerbungs-<br />
unterlagen<br />
Modul H2<br />
Vorstellungs-<br />
gespräch – Inhalt<br />
und Form müssen<br />
stimmen<br />
Modul H1<br />
Teste dich!<br />
Test/<br />
Vorstellungsgespräch<br />
Modul I4<br />
Gründung einer<br />
Schülerfirma<br />
Modul I3<br />
Unternehmeri-<br />
sche Selbst-<br />
ständigkeit<br />
Modul I2<br />
Mitbestimmung im<br />
Betrieb<br />
Modul I1<br />
Ich habe nicht nur<br />
Rechte!<br />
Arbeitsrecht/<br />
unterneh-<br />
merische<br />
Selbstständigkeit<br />
Themenbereich A Themenbereich B Themenbereich C Themenbereich D Themenbereich E Themenbereich F Themenbereich G Themenbereich H Themenbereich I<br />
Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung <strong>Beruf</strong>swahlprozess Bewerbungsprozess<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung
Schuljahrgang 9 Mein Begleiter während der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung – <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Modul A4<br />
<strong>Beruf</strong>schancen von<br />
Jungen und Mädchen<br />
Modul A3<br />
Die Gesellschaft<br />
und ich<br />
Modul A2<br />
Bedürfnisse – ohne<br />
Moos nichts los<br />
Modul A1<br />
Vom Traumberuf<br />
zum Wunschberuf<br />
(Zukunftswerk-statt<br />
Lebensberuf)<br />
Bedürfnisse/<br />
Erwartungen<br />
Modul B2<br />
Meinen Fähigkeiten<br />
auf der Spur<br />
Modul B1<br />
Das ist meine<br />
<strong>Beruf</strong>ung<br />
Fähigkeiten/<br />
Eignung<br />
Modul C4<br />
Anforderungen<br />
an <strong>Beruf</strong>e<br />
Modul C3<br />
Entstehung und<br />
Entwicklung von<br />
<strong>Beruf</strong>en<br />
Modul C2<br />
<strong>Beruf</strong>sverläufe<br />
früher und heute<br />
Modul C1<br />
Möglichkeiten der<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
<strong>Beruf</strong>e -<br />
Anforderungen/<br />
Entwicklungen/<br />
Möglichkeiten<br />
Modul D2<br />
Das Betriebs-<br />
praktikum – Einblick<br />
in <strong>Beruf</strong>e<br />
Modul D1<br />
Erkundung eines<br />
Arbeitsplatzes<br />
Betriebserkundung/<br />
-<br />
praktikum<br />
Modul E4<br />
Selbstinformation<br />
zur <strong>Beruf</strong>swahl<br />
Modul E3<br />
<strong>Der</strong> Elternabend<br />
im BIZ<br />
Modul E2<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung<br />
als Institution<br />
Modul E1<br />
Wege zum <strong>Beruf</strong><br />
<strong>Beruf</strong>sberatung/<br />
BIZ<br />
41<br />
Modul F4<br />
Lernen und Arbeiten<br />
in Europa<br />
Modul F3<br />
Grüne <strong>Beruf</strong>e in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Modul F2<br />
Anforderungen<br />
der Unternehmen<br />
Modul F1<br />
Regionaler Wirtschaftsraum<br />
Arbeitsmarkt-<br />
situation<br />
Modul G3<br />
Meine Bewerbungsmappe<br />
-<br />
Einmal komplett<br />
immer greifbar?!<br />
Modul G2<br />
Bewerbungs-<br />
schreiben<br />
Modul G1<br />
Lebenslauf<br />
Bewerbungs-<br />
unterlagen<br />
Modul H2<br />
Vorstellungs-<br />
gespräch – Inhalt<br />
und Form müssen<br />
stimmen<br />
Modul H1<br />
Teste dich!<br />
Test/<br />
Vorstellungsgespräch<br />
Modul I4<br />
Gründung einer<br />
Schülerfirma<br />
Modul I3<br />
Unternehmeri-<br />
sche Selbst-<br />
ständigkeit<br />
Modul I2<br />
Mitbestimmung<br />
im Betrieb<br />
Modul I1<br />
Ich habe nicht<br />
nur Rechte!<br />
Arbeitsrecht/<br />
unterneh-<br />
merische<br />
Selbstständigkeit<br />
Themenbereich A Themenbereich B Themenbereich C Themenbereich D Themenbereich E Themenbereich F Themenbereich G Themenbereich H Themenbereich I<br />
Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung <strong>Beruf</strong>swahlprozess Bewerbungsprozess<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung
Schuljahrgang 10 Mein Begleiter während der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung – <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Modul A4<br />
<strong>Beruf</strong>schancen<br />
von Jungen und<br />
Mädchen<br />
Modul A3<br />
Die Gesellschaft<br />
und ich<br />
Modul A2<br />
Bedürfnisse –<br />
ohne Moos nichts<br />
los<br />
Modul A1<br />
Vom Traumberuf<br />
zum Wunschberuf<br />
(Zukunftswerkstatt<br />
Lebensberuf)<br />
Bedürfnisse/<br />
Erwartungen<br />
Modul B2<br />
Meinen Fähigkeiten<br />
auf der Spur<br />
Modul B1<br />
Das ist meine<br />
<strong>Beruf</strong>ung<br />
Fähigkeiten/<br />
Eignung<br />
Modul C4<br />
Anforderungen an<br />
<strong>Beruf</strong>e<br />
Modul C3<br />
Entstehung und<br />
Entwicklung von<br />
<strong>Beruf</strong>en<br />
Modul C2<br />
<strong>Beruf</strong>sverläufe<br />
früher und heute<br />
Modul C1<br />
Möglichkeiten der<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
<strong>Beruf</strong>e -<br />
Anforderungen/<br />
Entwicklungen/<br />
Möglichkeiten<br />
Modul D2<br />
Das Betriebs-<br />
Praktikum – Einblick<br />
in <strong>Beruf</strong>e<br />
Modul D1<br />
Erkundung eines<br />
Arbeitsplatzes<br />
Betriebserkundung/praktikum<br />
Modul E4<br />
Selbstinformation<br />
zur <strong>Beruf</strong>swahl<br />
Modul E3<br />
<strong>Der</strong> Elternabend<br />
im BIZ<br />
Modul E2<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung<br />
als Institution<br />
Modul E1<br />
Wege zum <strong>Beruf</strong><br />
<strong>Beruf</strong>sberatung/<br />
BIZ<br />
42<br />
Modul F3<br />
Grüne <strong>Beruf</strong>e in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Modul F2<br />
Anforderungen<br />
der Unternehmen<br />
Modul F1<br />
Regionaler Wirtschaftsraum<br />
Arbeitsmarkt-<br />
situation<br />
Modul G3<br />
Meine Bewerbungsmappe<br />
-<br />
Einmal komplett-<br />
immer greifbar?!<br />
Modul G2<br />
Bewerbungs-<br />
schreiben<br />
Modul G1<br />
Lebenslauf<br />
Bewerbungs-<br />
unterlagen<br />
Modul H2<br />
Vorstellungs-<br />
gespräch – Inhalt<br />
und Form müssen<br />
stimmen<br />
Modul H1<br />
Teste dich!<br />
Test/<br />
Vorstellungsgespräch<br />
Modul I4<br />
Gründung einer<br />
Schülerfirma<br />
Modul I3<br />
Unternehmeri-<br />
sche Selbst-<br />
ständigkeit<br />
Modul I2<br />
Mitbestimmung<br />
im Betrieb<br />
Modul I1<br />
Ich habe nicht<br />
nur Rechte!<br />
Arbeitsrecht/<br />
unterneh-<br />
merische<br />
Selbstständigkeit<br />
Themenbereich A Themenbereich B Themenbereich C Themenbereich D Themenbereich E Themenbereich F Themenbereich G Themenbereich H Themenbereich I<br />
Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung <strong>Beruf</strong>swahlprozess Bewerbungsprozess<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung
Bei der Themenauswahl für die Einzelmodule wird sichtbar, dass sich nahezu zu allen Fä-<br />
chern Verknüpfungspunkte ergeben (siehe auch Pkt. 2.2). Auf eine Zuordnung einzelner Fä-<br />
cher zu den Modulen wird daher verzichtet. Hervorzuheben ist an dieser Stelle das Fach<br />
Wirtschaft, das durch seine Inhaltsbestimmung eine Leitfunktion übernehmen kann. Weiter-<br />
hin leisten die Fächer Technik und Hauswirtschaft durch ihre produktiv-praktische Ausrich-<br />
tung einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz, da Basisqualifikati-<br />
onen besonders für technische, handwerkliche, pflegerische und gesundheitsbezogene Be-<br />
rufe erworben werden können.<br />
Ebenso bieten sich die Fächer Geschichte – z. B. Entstehung und Entwicklung von <strong>Beruf</strong>en<br />
und <strong>Beruf</strong>sgruppen, Deutsch – z. B. Beobachtungen, Erkundungen, Lebenslauf und Bewer-<br />
bungsschreiben, Mathematik – z. B. Auswertung von Statistiken und das Herstellen von Dia-<br />
grammen, Sozialkunde – z.B. Durchführung einer Zukunftswerkstatt zum Thema Wunschbe-<br />
ruf, Biologie – z. B. „Grüne <strong>Beruf</strong>e“ für ein fächerübergreifendes Lernen und Arbeiten an.<br />
Auch der Religionsunterricht und das Fach Ethik erlauben im Zusammenhang mit der Debat-<br />
te über den Wert von Arbeit, Erwerbsarbeit - Arbeit im Haushalt und im Ehrenamt, <strong>Beruf</strong>e<br />
und <strong>Beruf</strong>ung wichtige Anknüpfungspunkte im Rahmen der persönlichen Auseinanderset-<br />
zung mit einem zukünftigen Ausbildungsberuf. Darüber hinaus assoziieren die Module mit<br />
ihren Inhalten auch Bezüge zu Fächern wie Chemie, Geografie oder Kunst. Grenzen sind<br />
hier nicht gesetzt und es sollten möglichst viele Fächerverbindungen gesucht und genutzt<br />
werden.<br />
In allen Schuljahrgängen können darüber hinaus weitere Vertiefungsangebote zur <strong>Beruf</strong>s-<br />
wahlvorbereitung in das schulspezifische Konzept integriert werden. Von großer Bedeutung<br />
sind vor allem Projekte mit Initiativen, Verbänden und Unternehmen der regionalen Wirt-<br />
schaft, die eine Erhöhung praxisrelevanter Erfahrungen im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorberei-<br />
tung ermöglichen.<br />
Solche Vertiefungsangebote sind u. a.<br />
• Wettbewerbe (z. B. „Fit für die Ausbildung“)<br />
• Teilnahme an <strong>Beruf</strong>sfindungsmessen, an Tagen der offenen Tür in berufsbildenden<br />
Schulen und überbetrieblichen Ausbildungsstätten der Kammern, u. a.<br />
• Teilnahme am Girls-day<br />
• Schulspezifische Wahlpflichtkurse (z. B. „Expedition <strong>Beruf</strong>“)<br />
• Einrichtung von Praxistagen<br />
• Expertengespräche mit Unternehmensvertretern<br />
• Bewerbungstraining mit Unternehmensvertretern oder mit regionalen freien Trägern<br />
• …<br />
Zusätzliche Angebote in der Freizeit (z. B. Ferienpraktika u. a. in helfenden <strong>Beruf</strong>en,<br />
berufsbezogene Projekte in der Freiwilligenarbeit)<br />
43
Die Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz von Schülerinnen und Schülern separiert sich<br />
nicht in Schulfächern, sondern vollzieht sich immer in vielfältiger Kausalität und Determina-<br />
tion in der realen Welt, die die Schülerinnen und Schüler erfahren sollen. Das schulspezifi-<br />
sche Konzept soll dieses Anliegen verwirklichen helfen.<br />
44
4 Didaktisch-methodische Hinweise zur Modulgestaltung<br />
Zur Unterstützung der Vorbereitungsarbeiten der Lehrerinnen und Lehrer auf den Unterricht<br />
wurden didaktisch-methodische Hinweise für neun Themenbereiche entwickelt, die jeweils<br />
mehrere Module umfassen.<br />
Diese Module stellen ein Angebot dar. Sie müssen in Abhängigkeit von der Klassensituation,<br />
den individuellen Interessenlagen und dem konkreten Entwicklungsstand der Schülerinnen<br />
und Schüler präzisiert, vertieft, ergänzt und aufbereitet werden. Sie dienen als Anregung und<br />
können durch eigene Unterrichtskonzepte ersetzt bzw. erweitert werden. Auf eine Zeitvorga-<br />
be für die Umsetzung einzelner Module wurde verzichtet, da die curricularen Abstimmungen<br />
auch im Zusammenhang mit der Einführung von Praxistagen von Schulstandort zu Schul-<br />
standort regionale Besonderheiten aufweisen können.<br />
Für die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung im Rahmen des schulspezifischen Konzeptes ist jedoch zu<br />
beachten, dass alle drei Themenfelder mit den zugeordneten Themenbereichen für die Arbeit<br />
in schulischen Zusammenhängen aufzubereiten und gegebenenfalls mehrfach zu bearbeiten<br />
sind. Dabei sollte sich die Unterrichtsarbeit in den Schuljahrgängen 5 – 7 auf das Themen-<br />
feld „Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung“ konzentrieren. Am Ende des Schuljahrganges 7<br />
bzw. ab dem Schuljahrgang 8 sollten Module des Themenfeldes „<strong>Beruf</strong>swahlprozess“ und je<br />
nach angestrebtem schulformbezogenen Abschluss, zeitlich abgestimmt in den Schuljahres-<br />
ablauf, Module des Themenfeldes „Bewerbungsprozess“ eingeordnet werden. Dabei kommt<br />
es zu Vernetzungen zwischen den Modulen aller Themenfelder, die ein aufbauendes Lernen<br />
ermöglichen.<br />
Eine Auswahl von Medien- und Methodenhinweisen sind den einzelnen Modulen zugeordnet<br />
und entsprechend gekennzeichnet. Zur Orientierung für die Lehrkräfte sind in der nachfol-<br />
genden Abbildung die in der Spalte Medien verwendeten Abkürzungen erklärt.<br />
D1-1<br />
A1-2<br />
BIZ<br />
L6<br />
45<br />
Modulkennzeichnung<br />
Nummer des Arbeitsblattes<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
Kapitel 11<br />
Nummer der Literaturstelle<br />
im Verzeichnis Kapitel 10.1
4.1 Themenbereich A: Bedürfnisse und Erwartungen<br />
4.1.1 Modul A1 – Vom Traumberuf zum Wunschberuf<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung des Projektbausteines Medien<br />
Schülerinnen und Schüler sollen<br />
• die Bedeutung der beruflichen<br />
Ausbildung für die eigene Lebens-<br />
planung erfassen,<br />
• Ansprüche und Vorstellungen über<br />
die eigene berufliche Zukunft entwickeln,<br />
• Traumberufe benennen und<br />
Begründungen für den <strong>Beruf</strong> angeben,<br />
• berufliche Anforderungen analysieren,<br />
• den Entwicklungsstand berufsrelevanter<br />
Fähigkeiten einschätzen und<br />
bewerten,<br />
• Auswirkungen beruflicher Tätigkeit<br />
auf den Tagesablauf, das Zusammenleben,<br />
Freizeit und gesellschaftliche<br />
Anerkennung ermitteln.<br />
Bedeutung des <strong>Beruf</strong>es<br />
für die eigene Lebensplanung<br />
Begriffe: Job, Arbeit,<br />
<strong>Beruf</strong>, Karriere, <strong>Beruf</strong>ung<br />
Merkmale eines <strong>Beruf</strong>es<br />
Faszination von Traumberufen,<br />
Gründe für die<br />
Wahl eines Traumberufes,<br />
Erwartungen an das<br />
eigene Leben und die<br />
berufliche Entwicklung<br />
Anforderungen der<br />
<strong>Beruf</strong>e<br />
Einfluss der beruflichen<br />
Tätigkeit auf die Lebensgestaltung<br />
Partnerinterview/Sprechmühle zur Erfassung der Bedeutsamkeit der<br />
beruflichen Entwicklung für den Einzelnen<br />
Diskussionsrunde über die Bedeutung des <strong>Beruf</strong>es. Im Zentrum kann<br />
die Auseinandersetzung mit Zitaten zur <strong>Beruf</strong>swahl stehen.<br />
Beispiel:<br />
„Wähle einen <strong>Beruf</strong>, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in<br />
deinem Leben mehr arbeiten.“ Konfuzius (551 – 479 v. Chr.) Chinesi-<br />
scher Philosoph<br />
Diskussionsrunde über die Bedeutung des <strong>Beruf</strong>es<br />
(Auseinandersetzung mit der Bedeutung der<br />
Begriffe Job, Arbeit, <strong>Beruf</strong>, <strong>Beruf</strong>ung, Karriere)<br />
Beschreibung der allgemeinen Merkmale eines <strong>Beruf</strong>es an einem<br />
selbst gewählten Beispiel<br />
Zukunftswerkstatt: Lebensplanung - <strong>Beruf</strong>swegplanung<br />
Phasen:<br />
Kritik/Bestandsaufnahme<br />
Fantasie/Utopie<br />
Realisierung/Umsetzung<br />
Analyse berufsrelevanter Fähigkeiten zu Wunschberufen<br />
Stärken-Schwächen-Analyse<br />
Bearbeitung von Fallbeispielen<br />
Ermitteln und Diskutieren der eigenen Tagesablaufplanung<br />
46<br />
A1-1<br />
A1-2<br />
A1-2<br />
A1-3<br />
A1-12, A1-4<br />
A1-5, A1-6<br />
A1-11<br />
A1-8, A1-9, A1-10<br />
A1-7
Methode: Sprechmühle<br />
47<br />
A 1 - 1<br />
Die Sprechmühle ist eine themenzentrierte Selbstdarstellung und wurde als Methode von<br />
amerikanischen Psychologen entwickelt. Die Methode verfolgt zwei Ziele mit jeweils unter-<br />
schiedlicher Gewichtung. Erstens können sich die Schülerinnen und Schüler einer Lerngrup-<br />
pe auf relativ ungezwungene Weise kennen lernen, andererseits werden bei Anwendung<br />
dieser Methode inhaltliche Ergebnisse produziert, auf denen der Unterricht aufbauen kann.<br />
Die Übersetzung „Sprechmühle“ soll das kreisförmige „Sich-durcheinander-bewegen“ wäh-<br />
rend einer Musikphase darstellen, andererseits klarstellen, dass es hier ausschließlich um<br />
Sprache und sprachliche Darstellungen geht.<br />
Vorbereitung:<br />
3 – 5 Fragen zum Thema<br />
Kassette mit passender Musik<br />
Schaffung eines großen freien Platzes im Klassenraum<br />
Ablauf:<br />
Während der Musikphase schlendern die Schülerinnen und Schüler durch den Klassenraum,<br />
wie auf einem Marktplatz. Sobald die Musik aussetzt, wendet sich jeder dem/der Partner/in<br />
zu, der/die gerade neben ihm steht. Die Partner/innen legen untereinander fest, wer Part-<br />
ner/in A und wer Partner/in B ist. Die erste Frage wird bekannt gegeben. Partner/in A hat ca.<br />
2 Minuten Zeit, Partner/in B seine Lösung zu präsentieren. Dann wechseln nach einem Sig-<br />
nal des/der Spielleiters/in die Partner/innen die Positionen und Partner/in B ist derjenige, der<br />
redet. <strong>Der</strong>/die jeweils Zuhörende übt aktives Zuhören. <strong>Der</strong>/die Redende wird nicht unterbro-<br />
chen und es werden keine Fragen gestellt. Nach ca. 2 Minuten setzt die Musik wieder ein,<br />
das Umherschlendern beginnt wieder, wird nach einiger Zeit unterbrochen und der oben be-<br />
schriebene Ablauf beginnt erneut mit der nächsten Frage/Aufgabe. Nach drei bis fünf Durch-<br />
gängen ist die Sprechmühle beendet.<br />
Aufbereitung:<br />
Die vielen in der Sprechmühle geäußerten Meinungen sollten in verdichteter Form allen<br />
Schülerinnen und Schülern zugänglich gemacht werden.<br />
Zwei Varianten werden vorgeschlagen.<br />
1. Jede Schülerin, jeder Schüler notiert auf einer Karteikarte in Stichworten die wichtigsten<br />
Äußerungen des/der Gesprächspartners/Gesprächpartnerin.<br />
2. Wenn die letzte Aufgabe einen resümierenden Charakter hat, empfiehlt es sich in Zwei-<br />
ergruppen, die sich beim letzten Durchgang gefunden haben, gemeinsam auf einer Kar-<br />
teikarte das Ergebnis der abschließenden Gesprächsrunde notieren zu lassen.<br />
Die Karten werden strukturiert, an die Wand gehängt und bilden die Grundlage für die weite-<br />
re Arbeit.<br />
Quelle: vgl. Graving, J./Paradies, L.: Unterrichtseinstiege – Ein Studien- und Praxisbuch. Cornelsen-<br />
Scriptor-Verlag, Berlin: 1996
Arbeitsblatt zur Erfassung der Aussagen des/der<br />
Interviewpartners/Interviewpartnerin<br />
• Mögliche Fragen für ein Partnerinterview/Sprechmühle<br />
1. Welche berufliche Entwicklung würdest du nach dem Abschluss der Schule gerne<br />
nehmen?<br />
2. Welche Bedeutung haben für dich Arbeit, <strong>Beruf</strong> und Freizeit?<br />
3. Welchen <strong>Beruf</strong>/ welche <strong>Beruf</strong>e würdest du gern einmal ausüben wollen?<br />
4. Warum ist dir gerade diese berufliche Entwicklung so wichtig?<br />
5. Welche Anforderungen wird der <strong>Beruf</strong> an dich stellen?<br />
6. Wer berät dich bei deinen Überlegungen für eine berufliche Entwicklung?<br />
7. ........................................................................................................................<br />
• Antworten meiner/meines Interviewpartnerin/Interviewpartners<br />
1. Vorstellungen<br />
über Entwicklung<br />
nach der Schule<br />
Frage Partner/in 1 Partner/in 2 Partner/in ... n<br />
2. Bedeutung von<br />
Arbeit, <strong>Beruf</strong> und<br />
Freizeit<br />
3. <strong>Beruf</strong>swünsche<br />
4. Gründe für die<br />
gewählte<br />
<strong>Beruf</strong>srichtung<br />
5. Erwartete<br />
Anforderungen, die<br />
der <strong>Beruf</strong> stellt<br />
6. Beratung bei der<br />
<strong>Beruf</strong>swahl<br />
7. ........<br />
48<br />
A 1 - 1
<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong><br />
………………………………………………………………………….<br />
………………………………………………………………………….<br />
………………………………………………………………………….<br />
………………………………………………………………………….<br />
Merkmale eines <strong>Beruf</strong>es<br />
2<br />
4<br />
<strong>Beruf</strong>e, die die Qualifikation<br />
für das <strong>Beruf</strong>sleben<br />
schaffen (Erstausbildung).<br />
Beispiel:<br />
5<br />
1<br />
Merkmale von<br />
<strong>Beruf</strong>en<br />
Einteilung der <strong>Beruf</strong>e<br />
<strong>Beruf</strong>e, die den Aufstieg<br />
innerhalb eines <strong>Beruf</strong>es<br />
kennzeichnen.<br />
Beispiel:<br />
49<br />
3<br />
A 1 – 2<br />
<strong>Beruf</strong>e können auch<br />
durch Umschulung<br />
erlernt werden z. B. bei<br />
Arbeitslosigkeit, bei<br />
Wandel von <strong>Beruf</strong>en<br />
oder bei gesundheitlichen<br />
Einschränkungen.
<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong><br />
Ein <strong>Beruf</strong> ist jede auf Dauer angelegte und nicht nur<br />
vorübergehende Erwerbstätigkeit. Er dient der Schaffung und Erhaltung<br />
einer Lebensgrundlage.<br />
Merkmale eines <strong>Beruf</strong>es<br />
Die Ausübung eines <strong>Beruf</strong>es erfordert<br />
allgemeine und berufsspezifische Kom-<br />
petenzen.<br />
<strong>Beruf</strong>e haben spezielle, abgrenzbare<br />
Tätigkeitsfelder.<br />
<strong>Beruf</strong>e erfahren unter-<br />
schiedlicheAnerken- nung in der Gesell-<br />
schaft.(<strong>Beruf</strong>spresti- ge)<br />
<strong>Beruf</strong>e, die die Qualifikation<br />
für das <strong>Beruf</strong>sleben<br />
schaffen (Erstausbildung).<br />
Beispiel:<br />
Kaufmann/ Kauffrau im<br />
Einzelhandel<br />
Tischler/ Tischlerin<br />
Merkmale von<br />
<strong>Beruf</strong>en<br />
<strong>Beruf</strong>e haben typische Aufstiegsmöglichkeiten.<br />
Einteilung der <strong>Beruf</strong>e<br />
<strong>Beruf</strong>e, die den Aufstieg<br />
innerhalb eines <strong>Beruf</strong>es<br />
kennzeichnen.<br />
Beispiel:<br />
Handelsassistent/ Handelsassistentin<br />
Einzelhandel<br />
Meister im Handwerk<br />
(Tischlermeister)<br />
50<br />
A 1 – 2<br />
Die Ausübung des Beru-<br />
fes verlangt eine syste-<br />
matische Qualifikation<br />
(z. B. Erstausbildung).<br />
Um eine <strong>Beruf</strong>sbezeich-<br />
nung führen zu können,<br />
muss eine Prüfung abge-<br />
legt werden.<br />
<strong>Beruf</strong>e, die als Zweitberufe<br />
durch Umschulung<br />
erlernt werden z.B.<br />
bei Arbeitslosigkeit, bei<br />
Wandel von <strong>Beruf</strong>en<br />
oder bei gesundheitlichen<br />
Einschränkungen.
Fakten und Daten zum Thema<br />
Arbeit<br />
51<br />
A 1 - 3<br />
Für den Begriff der Arbeit findet man einen gewaltigen Fundus von Definitionen.<br />
Das Wort Arbeit bezeichnet:<br />
• die zielgerichtete, zweckgebundene menschliche Verrichtung allgemeiner Art (Tätigkeit)<br />
• einen <strong>Beruf</strong> in der Arbeitswissenschaft<br />
• die bewusste schöpferische Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur und der Gesellschaft<br />
in der Philosophie,<br />
• die zielbewusste und sozial durch Institutionen abgestützte Tätigkeit in der Soziologie<br />
• einen Produktionsfaktor in der Wirtschaftslehre<br />
• ……<br />
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit Stand: 18.10.2006<br />
- Arbeit ist bewusstes, zielgerichtetes Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung<br />
wie der Befriedigung von Einzelbedürfnissen; zugleich wesentlicher. Moment der Daseinserfüllung.<br />
Quelle: <strong>Der</strong> Brockhaus in fünfzehn Bänden. Leipzig – Mannheim. 1997, S. 234ff.<br />
- Arbeit im wirtschaftlichen Sinne ist jede planvolle, menschliche Tätigkeit, die auf das Erreichen<br />
eines bestimmten ökonomischen Ziels gerichtet ist.<br />
Jede geistige und körperliche Tätigkeit von Menschen, die darauf gerichtet ist, ein Einkommen zu<br />
erzielen.<br />
Quelle: Werk, Otto/Erbrecht, Rüdiger (Hg.): Wissensspeicher Wirtschaft. Volk und Wissen Verlag GmbH, Berlin: 1996<br />
- Arbeit ist eine zielbewusste und sozial durch Institutionen (Bräuche) abgestützte besondere Form<br />
der Tätigkeit, mit der Menschen seit ihrer Menschwerdung in ihrer Umwelt zu überleben versuchen.<br />
Dabei ist ihr Charakter zwiespältig: Sie stellt immer sowohl etwas her wie sie auch etwas<br />
zerstört, wobei dies Zuschreibungen sind, die von einem Beobachterstandpunkt abhängen.<br />
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit_(Soziologie). Stand 18.10.2006<br />
- Das bewusste, zielgerichtete Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung wie der<br />
Befriedigung von Einzelbedürfnissen.<br />
Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – <strong>Der</strong> Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh:<br />
2000<br />
- … Summe aller Tätigkeiten, die Menschen verrichten um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.<br />
Quelle: Matthes, Wolfgang u. a.: Politik erleben. Sozialkunde. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn: 2005<br />
<strong>Beruf</strong><br />
- Tätigkeit eines Menschen, im Rahmen seiner Fähigkeiten Dienste zu leisten, um dadurch seine wirtschaftliche<br />
Existenzgrundlage zu sichern. Ursprünglich wurde unter <strong>Beruf</strong> eine Tätigkeit verstanden,<br />
die den Begabungen und Neigungen des Einzelnen entsprach. Durch die starke Arbeitsteilung,<br />
durch fehlende Vorbildung, durch unentdeckte Fähigkeiten, Umwelteinflüsse und den Zwang, Geld<br />
verdienen zu müssen, verlor aber die „<strong>Beruf</strong>ung“ zu einer Tätigkeit immer mehr an Bedeutung.<br />
Quelle: vgl. Lexikon Wirtschaft. Orbis Verlag, München: 1989<br />
- Unter <strong>Beruf</strong> wird die erlernte Tätigkeit (Arbeiten/Dienste leisten) eines Menschen im Rahmen seiner<br />
geistigen und körperlichen Fähigkeiten verstanden, um damit seine wirtschaftliche Existenzgrundlage<br />
zu sichern.<br />
Quelle: Huster, Sonja/Knüppel Adelgund (Hg.): Kleiner Leitfaden Wirtschaft- Hauswirtschaft. paetec Gesellschaft für Bildung<br />
und Technik mbH, Berlin: 2003<br />
- Unter dem <strong>Beruf</strong> versteht man diejenige institutionalisierte Tätigkeit, die ein Mensch für (a) finanzielle<br />
oder (b) herkömmliche Gegenleistungen oder (c) im Dienste Dritter regelmäßig erbringt, bzw. für<br />
die er ausgebildet, erzogen oder berufen ist. Im Allgemeinen dient die Ausübung eines <strong>Beruf</strong>es der<br />
Sicherung des Lebensunterhaltes.
52<br />
A 1 - 3<br />
Die erwirtschafteten Geld-, Sach- oder Tauschleistungen dienen der Stillung der persönlichen Bedürfnisse<br />
oder denen der sozialen Gemeinschaft (z.B. der Familie), der der Ausübende angehört.<br />
Dazu gehören in erster Linie die Ernährung, die Bekleidung, der (häusliche) Schutz vor Gefahr und<br />
Krankheit und die Vorratsbildung.<br />
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit_(<strong>Beruf</strong>). Stand 18.10.2006<br />
- <strong>Der</strong> Kreis von Tätigkeiten mit zugehörigen Pflichten und Rechten, der im Allgemeinen zum Erwerb<br />
des Lebensunterhaltes dient.<br />
Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – <strong>Der</strong> Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2000<br />
Existenz-<br />
sicherung<br />
für den Menschen<br />
Abb. 7: Bedeutung des <strong>Beruf</strong>es<br />
Element der<br />
Selbstverwirklichung<br />
Zur Befriedigung von<br />
• Grundbedürfnissen<br />
• Kulturbedürfnissen<br />
• Wünschen nach Annehmlichkeiten<br />
• inneren Bedürfnissen<br />
<strong>Beruf</strong><br />
heißt<br />
Funktion<br />
in der Gesellschaft<br />
sozialem Status/<br />
beruflicher Stellung<br />
Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung, auch gemeint als Dienst<br />
am Mitmenschen und für die Gemeinschaft<br />
Unterteilung der<br />
Erwerbsarbeit nach<br />
Qualifikation
53<br />
A 1 - 3<br />
<strong>Beruf</strong>ung<br />
- emotionaler, gefühlsmäßiger Ausdruck der Selbstverwirklichung des Erwerbstätigen in sei-<br />
ner beruflichen Tätigkeit, seiner Beziehung zum <strong>Beruf</strong>, verbunden mit der Bewusstheit der<br />
Befähigung für seine berufliche Arbeit und der Nützlichkeit seiner beruflichen Arbeit für die<br />
Menschen und/oder Natur und/oder Gesellschaft<br />
- innere Bestimmung für die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit, innere Bestimmung etwas<br />
zu tun, Aufgabe, Sendung<br />
Quelle: vgl. Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Bertelsmann- Lexikothek, Gütersloh: 1991<br />
- innerer Auftrag zu einer Tätigkeit, besonders in einem künstlerischen oder karikativen <strong>Beruf</strong><br />
Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – <strong>Der</strong> Weg zum Wunschberuf. Mohndruck<br />
GmbH, Gütersloh: 2000<br />
Job<br />
- gewinnbringendes Geschäft, Verdienstmöglichkeit; (vorübergehende) Stelle im Erwerbs-<br />
bereich, Beschäftigung<br />
Quelle: Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F: A. Brockhaus AG, Mannheim:<br />
1996<br />
- Lohnarbeit, Akkordarbeit, Geschäft, Stelle, Arbeitsplatz<br />
Quelle: Wörterbuch Englisch-Deutsch. Orbis Verlag, München: 1991<br />
- die zufällige Erwerbstätigkeit mit entsprechender Entlohnung<br />
Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – <strong>Der</strong> Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH,<br />
Gütersloh: 2000<br />
Karriere<br />
- schnelle, erfolgreiche Laufbahn<br />
- rascher Aufstieg in Leben und <strong>Beruf</strong><br />
Quelle: vgl. Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Bertelsmann- Lexikothek, Gütersloh: 1991<br />
Karrierismus<br />
- Gesinnungsloses Streben nach Erfolg<br />
Quelle: vgl. Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F:A.<br />
Brockhaus AG, Mannheim: 2004<br />
Karrierist<br />
- Abwertend für Rücksichtsloser Karrieremacher<br />
Quelle: vgl. Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F:A.<br />
Brockhaus AG, Mannheim: 2004
Entscheidungsprozesse zur <strong>Beruf</strong>swahl<br />
(Vorstellungen, Wünsche, Erwartungen)<br />
Es kommt bei der Entscheidung darauf an, inwiefern die Wünsche durch<br />
den <strong>Beruf</strong> erfüllt werden.<br />
54<br />
1 - 4<br />
Sicherheit Erfolg Zukunftsaussichten<br />
Karriere Arbeit für die Allgemeinheit<br />
Prestige Einfluss Mobilität<br />
Tätigkeitsart Altersversorgung Geld<br />
Teamarbeit Position Flexibilität<br />
Anforderungen Bedarf Unabhängigkeit<br />
Tradition<br />
1. Welche Vorstellungen hast du über deinen <strong>Beruf</strong>swunsch? Ergänze die oben ange-<br />
gebenen Aspekte.<br />
2. Stell eine Rangordnung dieser Vorstellungen her und begründe sie.<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
Aufgabenblatt zur Beschreibung von <strong>Beruf</strong>en/<br />
Mit welchen Arbeitstätigkeiten<br />
hat der <strong>Beruf</strong> zu<br />
tun?<br />
........................................<br />
........................................<br />
........................................<br />
........................................<br />
........................................<br />
........................................<br />
........................................<br />
.................................<br />
Welche geistigen und<br />
körperlichen Anforderungen<br />
stellt der <strong>Beruf</strong>?<br />
....................................<br />
....................................<br />
....................................<br />
....................................<br />
....................................<br />
....................................<br />
....................................<br />
....................................<br />
Wie verläuft die<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung?<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
Arbeitsplätzen<br />
Wie ist der Arbeitsablauf<br />
organisiert?<br />
(z. B. Vorbereitung der<br />
Arbeit, Hand- oder Maschinenarbeit,<br />
Arbeit mit<br />
dem Computer)<br />
.......................................<br />
.......................................<br />
.......................................<br />
.......................................<br />
.......................................<br />
.......................................<br />
<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der/des<br />
......................................<br />
.......<br />
unter der Lupe<br />
Welche Chancen bietet<br />
der <strong>Beruf</strong>?<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
55<br />
Welche Arbeitsergebnisse<br />
werden erzielt?<br />
.......................................<br />
.......................................<br />
.......................................<br />
.......................................<br />
.......................................<br />
.......................................<br />
..............................<br />
....................................<br />
Welche Einflüsse gibt<br />
es am Arbeitsort auf die<br />
Arbeitenden? (Umgebungseinflüsse,<br />
wie<br />
Lärm, Hitze...)<br />
..............................<br />
..............................<br />
..............................<br />
..............................<br />
..............................<br />
..............................<br />
Welche Einflüsse gibt es<br />
durch andere auf die<br />
Arbeitenden? (Gruppenarbeit,<br />
Einzelarbeit…)<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
................................<br />
A 1 - 5
Aufgabenblatt zur Erkundung von <strong>Beruf</strong>en/Arbeitsplätzen<br />
<strong>Beruf</strong>e kann man beschreiben<br />
Beschreibe den Ausbildungsberuf eines/einer:<br />
..................................................<br />
1. Tätigkeitsmerkmale des <strong>Beruf</strong>s<br />
a) Womit hat der <strong>Beruf</strong> zu tun?<br />
......................................................................................................<br />
.....................................................................................................<br />
b) Welche Tätigkeiten erfordert der <strong>Beruf</strong>?<br />
...................................................................................................................................<br />
...................................................................................................................................<br />
2. Anforderungsprofil des <strong>Beruf</strong>s<br />
a) Wie sieht der Arbeitsplatz aus?<br />
...................................................................................................................................<br />
...................................................................................................................................<br />
b) Welche körperlichen Anforderungen stellt der <strong>Beruf</strong>?<br />
...................................................................................................................................<br />
...................................................................................................................................<br />
c) Welche geistigen Anforderungen stellt der <strong>Beruf</strong>?<br />
...................................................................................................................................<br />
...................................................................................................................................<br />
d) Welche sozialen und kommunikativen Anforderungen stellt der <strong>Beruf</strong>?<br />
...................................................................................................................................<br />
...................................................................................................................................<br />
3. <strong>Beruf</strong>swege<br />
a) Wie verläuft die <strong>Beruf</strong>sausbildung?<br />
...................................................................................................................................<br />
...................................................................................................................................<br />
b) Welche Chancen bietet der <strong>Beruf</strong>?<br />
...................................................................................................................................<br />
...................................................................................................................................<br />
4. Warum könnte dich dieser <strong>Beruf</strong> interessieren?<br />
Warum würdest du diesen <strong>Beruf</strong> nicht ergreifen?<br />
...................................................................................................................................<br />
...................................................................................................................................<br />
56<br />
A 1 - 6
Uhrzeit<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
1<br />
Mein Tagesablaufplan an einem Schülerarbeitstag<br />
Freizeit<br />
Verpflichtungen in der<br />
Schule<br />
57<br />
A 1 - 7<br />
Verpflichtungen außerhalb<br />
der Schule
Warum möchten Herr und Frau Meyer auf ihre berufliche Tätigkeit nicht verzichten?<br />
58<br />
A 1 - 8<br />
<strong>Der</strong> Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung<br />
Frau Meyer erzählt:<br />
Ich bin verheiratet und habe ein Mädchen und einen<br />
Jungen im Alter von drei und fünf Jahren. Ich arbeite in<br />
einem großen Chemiebetrieb als Chemikantin. Meine<br />
Arbeit gefällt mir sehr gut. Ich sitze in einem Kontroll-<br />
raum und überwache am Computerpult den Ablauf der<br />
Produktionsanlage. Mit meiner Arbeit sichere ich die<br />
Qualität der von meinem Betrieb hergestellten Produk-<br />
te. Da die Anlagen Tag und Nacht laufen, müssen wir<br />
im Schichtdienst arbeiten. Dies erfordert für unser Ar-<br />
beitsteam gezielte Absprachen hinsichtlich der zeitli-<br />
chen Einteilung. Ich habe im Wechsel Früh-, Spät- oder auch Nachtschicht. Da die techni-<br />
sche Entwicklung ständig fortschreitet, muss ich darüber hinaus zu verschiedenen Lehrgän-<br />
gen. Dies finde ich sehr gut, weil ich mich dadurch nicht nur beruflich auf dem Laufenden<br />
halte, sondern auch Kolleginnen und Kollegen treffe, mit denen ich mich austauschen kann.<br />
Meine Kinder sind ganztags im Kindergarten. Ich habe dabei großes Glück, weil die Öff-<br />
nungszeiten flexibel gestaltet werden können. Die Kinder können im Zeitraum von 6.00 Uhr<br />
bis 19 Uhr im Kindergarten sein.<br />
Mein Mann arbeitet als Großhandelskaufmann in einem mittelständischen Unternehmen mit<br />
einer in der Regel festen Arbeitszeit von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Manchmal kommt es aber<br />
auch vor, dass er wegen wichtiger Geschäfte länger arbeiten muss. Je nach dem, wie mein<br />
Schichtplan ist, bringen mein Mann oder ich die Kinder morgens in den Kindergarten bzw.<br />
holen sie dort ab. Daher sind die Kinder nicht während der gesamten Öffnungszeit im Kin-<br />
dergarten, sondern verbringen mit meinem Mann und mir viele Stunden bei uns zuhause.<br />
Mein Mann und ich teilen uns die Hausarbeit und haben insbesondere am Wochenende aus-<br />
reichend Zeit, gemeinsam mit unseren Kindern zu spielen oder etwas zu unternehmen.<br />
Ich finde es schön, dass mein Mann und ich die Aufgaben in Familie und Haushalt gemein-<br />
sam besprechen, einteilen und verwirklichen.<br />
Aufgaben:<br />
Sprecht über die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit auf den Lebensalltag von Familie<br />
Meyer!<br />
Welche Vor- und Nachteile hat die berufliche Tätigkeit für Herrn und Frau Meyer?<br />
Könntet ihr euch die geschilderten Arbeits- und Lebensbedingungen für eure eigene Le-<br />
bensperspektive vorstellen?
59<br />
A 1 - 9<br />
<strong>Der</strong> Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung<br />
Lisa-Marie ist Verkäuferin!<br />
Ich bin 20 Jahre und zurzeit solo. Nach dem Abschluss der <strong>Beruf</strong>saus-<br />
bildung zur Verkäuferin habe ich in einem Kaufhaus eine Stelle be-<br />
kommen. Ich bin sehr modebewusst und die Arbeit in der Abteilung<br />
Herrenoberkleidung liegt mir. Die Arbeitszeit im Kaufhaus beginnt erst<br />
8.55 Uhr, aber ich bin immer 15 Minuten früher da. Das ist für mich<br />
wichtig, um vor der Ladenöffnungszeit noch einmal den Warenbestand<br />
und die Präsentation zu prüfen und um den Arbeitstag ruhig zu begin-<br />
nen. Wir sind heute nur zwei Verkäuferinnen in der ganzen Abteilung. <strong>Der</strong> Auszubildende ist<br />
im Lager und die Abteilungsleiterin muss zur Lagebesprechung. Zeitweise bin ich allein in<br />
der Abteilung. Kundenberatung, Kasse, Nachfrage, Ware auspacken - manchmal kaum zu<br />
schaffen - aber immer freundlich. Das fällt mir nicht schwer. Wenn alle Mitarbeiter und Mitar-<br />
beiterinnen der Abteilung da sind, bleibt auch mal Zeit für ein persönliches Wort, Gespräche<br />
mit den Kunden, da macht die Arbeit richtig Spaß. Mein Leben ohne den Umgang mit Men-<br />
schen, wie hier im Kaufhaus, könnte ich mir nicht vorstellen. Abends tun schon mal die Füße<br />
weh, der Rücken schmerzt und man freut sich auf den Feierabend. Nach 20.00 Uhr sind oft<br />
noch ein paar Kunden da. Dann wird’s wieder spät mit der Kassenabrechnung. Ich spare<br />
jetzt für ein Auto, damit ich abends flexibler und schneller nach Hause komme, denn wenn<br />
der Bus weg ist, wartet man mindestens 30 Minuten. Mit meinem Lohn komme ich gerade so<br />
aus. Wenn ich Zeit habe beschäftige ich mich mit Seidenmalerei. Heute Abend wird es sich<br />
kaum lohnen damit anzufangen. Vielleicht am Sonntag oder Montag, denn da habe ich frei.<br />
Aber meist sind dann meine kleine 2-Raum-Wohnung und die Wäsche dran. Für ein Hobby<br />
bleibt meist wenig Zeit, aber der kleine Nebenverdienst mit den Seidentüchern ist auch nicht<br />
zu verachten. Schade, dass in meinem <strong>Beruf</strong> Kreativität nicht so stark gefragt ist, aber dafür<br />
lebe ich mich in Sachen „Mode“ in der Freizeit aus. Ich überlege mir gerade, ob ich mich<br />
nicht qualifizieren sollte, denn ich träume von einer eigenen Boutique in der ich auch meine<br />
Kreationen anbieten kann. Heute ist Freitag. Katrin ruft bestimmt bald an, ob ich mit in die<br />
Disco gehe. Wird wohl nichts, denn ich habe Sonnabend wieder Schicht. Auf Morgen freue<br />
ich mich sehr, da kommt mein Stammkunde Rainer. Ob ihm die Hose wohl gefällt, die wir<br />
heute neu rein bekommen haben?<br />
Aufgaben:<br />
Sprecht über die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit auf den Lebensalltag von<br />
Lisa-Marie!<br />
Warum möchte Lisa-Marie auf ihre berufliche Tätigkeit nicht verzichten?<br />
Könntet ihr Euch die geschilderten Arbeits- und Lebensbedingungen für eure eigene Le-<br />
bensperspektive vorstellen?<br />
Welche Tätigkeiten schätzt ihr an Lisa-Maries <strong>Beruf</strong> und welche würden euch eher belasten?<br />
Weitere Informationen zum <strong>Beruf</strong>sbild einer Fachverkäuferin findet Ihr unter der Adresse:<br />
www.berufenet.de
60<br />
A 1 - 10<br />
<strong>Der</strong> Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung<br />
Ben ist Bäcker!<br />
Ich arbeite seit 5 Jahren in der Bäckerei von Hans Heisig. In der Back-<br />
stube wird noch nach alter Tradition viel von Hand hergestellt wird. Zur<br />
Bäckerei gehört auch ein kleines Cafe´, in dem, die von uns hergestellten<br />
Backwaren, wie Kleingebäck, Feinbackwaren, Torten und Desserts und<br />
Backwarensnacks angeboten werden. <strong>Der</strong> Betrieb läuft gut. Vor zwei<br />
Jahren habe ich die Gesellenprüfung bestanden. Weil ich während der Ausbildung gute Leis-<br />
tungen erbracht habe, wurde ich übernommen, denn Herr Heisig hat in unserer Stadt eine<br />
neue Filiale eröffnet. Die Arbeit gefällt mir. Ich kann mal etwas Neues ausprobieren und<br />
überschaue die Arbeitsabläufe.<br />
Meine Arbeitszeit ist weniger gut. Ich arbeite von 4.00 Uhr bis 12.20 Uhr. Samstags geht es<br />
schon um 3.00 Uhr los. Dafür haben wir montags frei. In der Woche halte ich es abends mit<br />
Freunden nicht lange aus - auch wenn ich nachmittags schlafe. Meine Freundin muss ich<br />
immer auf das Wochenende vertrösten, da bin ich auch gern mal bereit in die Disco zu ge-<br />
hen oder ins Kino bzw. Theater. Dafür schlafen wir dann sonntags bis Mittag. Da wir noch<br />
getrennt wohnen, erledigt jeder seine Pflichten im Haushalt selbst. Solche Sachen mache ich<br />
dann meistens in der Woche nachmittags oder abends.<br />
In der Backstube sind wir zu viert. Wir sind ein tolles Team. Jeder hat seinen eigenständigen<br />
Arbeitsbereich und trägt für ein bestimmtes Arbeitsergebnis Verantwortung. Das ist gut. Mit<br />
dem Lohn kommt man aus. Ich kann auch noch etwas sparen.<br />
Ich überlege, ob ich nicht meinen Handwerksmeister mache oder mich zum Lebensmittel-<br />
techniker weiterbilde. Unser Chef ist alt und Kinder hat er nicht. Vor einiger Zeit hat er mit mir<br />
über eine Geschäftsübernahme gesprochen. Das macht mich stolz. Ich möchte mich auf<br />
jeden Fall beruflich weiterentwickeln. Da hat man mehr Chancen und ist auch anerkannt.<br />
Aufgaben:<br />
Sprecht über die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit von Ben auf seine<br />
Lebensgestaltung!<br />
Warum möchte Ben auf seinen <strong>Beruf</strong> und Möglichkeiten der Qualifikation nicht<br />
verzichten?<br />
Welche Tätigkeiten schätzt ihr an Ben seinem <strong>Beruf</strong> und welche würden euch eher<br />
belasten?
61<br />
A 1 - 11<br />
<strong>Der</strong> Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung<br />
Claudia ist Zahnmedizinische Fachangestellte:<br />
Ich bin 22 Jahre alt und lerne zurzeit an der Schule des Zweiten<br />
Bildungsweges, um mein Abitur zu machen, weil ich gern<br />
Zahnärztin werden möchte.<br />
Nach dem Abschluss der 10. Klasse erhielt ich einen<br />
Ausbildungsvertrag als Zahnmedizinische Fachangestellte in<br />
einer Zahnarztpraxis in Magdeburg. Darüber war ich sehr froh<br />
und glücklich. In der Zahnarztpraxis arbeitete ich im Team,<br />
betreute Patienten vor, während und nach der Behandlung,<br />
assistierte bei den Behandlungen und dokumentierte Behandlungen. Ich saß aber auch am<br />
Telefon, vereinbarte Termine, organisierte Praxisabläufe, erstellte und überwachte Termin-<br />
planungen. Außerdem musste ich Leistungen für die Abrechnungen erfassen und dabei<br />
selbstverständlich im Umgang mit dem Computer topfit sein. Ich kontrollierte Zahlungsein-<br />
gänge und führte den Schriftverkehr durch. Natürlich tat ich nicht alles gleichzeitig, sondern<br />
im Laufe meiner dreijährigen Ausbildungszeit lernte ich die verschiedenen und vielfältigen<br />
Arbeitsbereiche kennen.<br />
Die Arbeit mit den Patienten und das Assistieren bei der Behandlung fand ich besonders<br />
interessant. Geärgert habe ich mich schon manchmal, wenn Patienten nicht pünktlich oder<br />
gar nicht kamen, kurzfristig absagten oder eine Behandlung länger dauerte, weil sich dann<br />
mein Feierabend verzögerte. Zum Glück hatte mein Freund Verständnis dafür.<br />
Nach dem Abschluss der <strong>Beruf</strong>sausbildung arbeitete ich für ein Jahr in der Zahnarztpraxis,<br />
aber immer wieder träumte ich davon, nicht nur zu Assistieren. So sprach ich mit meinem<br />
Chef und er bestärkte mich in dem Wunsch, noch das Abi zu machen und dann zu studieren.<br />
Meine berufliche Ausbildung wird mir beim Studium sicher gut helfen. So drücke ich jetzt<br />
wieder die Schulbank, aber ich weiß ja, wofür. Auch das Geldverdienen hatte mit dem<br />
Schulbeginn ein Ende, aber ich erhalte BAföG.<br />
In meiner Freizeit betätige ich mich gern sportlich und künstlerisch. Mit meinem Freund bin<br />
ich mit dem Fahrrad oder den Inlinern unterwegs. Meine Bastelideen schmücken unser ge-<br />
meinsames Heim. Fürs Lernen brauche ich jetzt auch wieder viel Zeit, weil Mathematik und<br />
Geschichte nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern gehören. Aber noch klappt alles gut.<br />
Mein Freund arbeitet auf dem Bau und spielt Fußball. Da ist er mit seinem Team ohnehin oft<br />
unterwegs und vor allem im Sommer muss er öfter mal länger arbeiten.<br />
Aufgabe:<br />
Welche Vor- und Nachteile hat die berufliche Entwicklung von Claudia auf ihre<br />
persönliche Lebensgestaltung?
Meine Stärken bestimmen und meine Ziele klären<br />
(Selbsteinschätzung)<br />
Name: Datum:<br />
1. Ich bin körperlich belastbar.<br />
2. Ich bin handwerklich geschickt.<br />
3. Ich mache praktische Arbeiten gerne.<br />
4. Ich bin an vielen Dingen interessiert und möchte viel darüber lernen.<br />
5. Ich erledige schriftliche Aufträge sorgfältig.<br />
6. Ich erledige schriftliche Arbeiten rechtzeitig.<br />
7. Ich kann mich über einen längeren Zeitraum konzentrieren.<br />
8. Ich verstehe schnell, wenn mir etwas erklärt wird.<br />
9. Ich frage nach, wenn ich etwas nicht verstanden habe.<br />
10. Ich erarbeite mir gerne selbst ein Thema.<br />
11. Ich erledige wichtige Dinge gleich und verschiebe sie nicht auf später.<br />
12. Ich lege Wert auf Ordnung in meinem Umfeld.<br />
13. Ich gehe mit meinem Arbeitsmaterial pfleglich um.<br />
14. Ich habe beim Arbeiten mein Ziel vor Augen.<br />
62<br />
Mein persönliches Profil<br />
15. Ich will ein Ziel, das ich mir gesetzt habe, erreichen, auch wenn es schwer fällt.<br />
16. Ich arbeite selbstständig an einer Aufgabe weiter, auch wenn sie auf dem ersten<br />
Blick schwierig ist.<br />
17. Ich bringe neue Ideen in den Unterricht ein.<br />
18. Ich bin kontaktfreudig und gerne mit anderen zusammen.<br />
19. Ich kann gut mit anderen zusammenarbeiten.<br />
20. Ich helfe meinen Mitschülerinnen und Mitschülern, wenn sie etwas nicht verstehen.<br />
21. Ich setze mich für Mitschülerinnen und Mitschüler ein.<br />
22. Ich übernehme Aufgaben für die Schulgemeinschaft.<br />
23. Ich kann bei einem Streit auch nachgeben.<br />
24. Ich kann es hinnehmen, wenn ich für einen Fehler kritisiert werde.<br />
25. Ich packe gerne mit an, wenn irgendwo Arbeit anfällt.<br />
26. Ich halte ein, was ich zugesagt habe.<br />
27. Ich bin pünktlich.<br />
A 1 - 12<br />
+2 +1 -1 -2<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B.<br />
Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben<br />
des BMBF, 2004<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
Methode: Zukunftswerkstatt<br />
Die Idee<br />
63<br />
A 1 - 13<br />
<strong>Der</strong> Zukunftsforscher Robert Jungk (1913 – 1994) entwarf in den sechziger Jahren die Zu-<br />
kunftswerkstatt als eine Methode zur Entwicklung von Vorstellungen über wünschenswerte<br />
Zukunft. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie eine ideale Zukunft aussehen sollte und welchen<br />
Platz man selber darin einnehmen will.<br />
„Nur wer die Zukunft im Vorausgriff erfindet, kann hoffen, sie wirksam zu beeinflussen.“<br />
(Robert Jungk)<br />
Sie ist im Prozess der <strong>Beruf</strong>sfindung ein geeignetes Mittel, um über eigene Lebensentwürfe<br />
nachzudenken, Ideen für die Lebensplanung zu sammeln und zu überlegen, wie sie realisiert<br />
werden können. Bei der Benennung eigener Zukunftsträume und -wünsche sowie dem Ent-<br />
werfen möglicher Wege und Handlungsalternativen sind besonders Kreativität und Fantasie<br />
gefragt.<br />
Phasen<br />
Jede Zukunftswerkstatt besteht aus drei Phasen:<br />
• Kritik/Bestandsaufnahme<br />
Alle Teilnehmenden äußern ihre Fragen, Ängste, Probleme im Zusammenhang mit dem ge-<br />
wählten Thema.<br />
• Fantasie/Utopie<br />
Die Teilnehmenden treten eine Fantasiereise an. Es werden unter Bezug auf die Kritikpunkte<br />
Wünsche für die Zukunft entworfen. Diese müssen nicht umsetzbar sein, im Gegenteil, es<br />
sollen utopische, unrealistische Vorstellungen ohne Einschränkungen entwickelt werden.<br />
• Realisierung/Umsetzung<br />
Vergleich von Fantasie und Realität. Die Durchsetzungschancen der Entwürfe werden kri-<br />
tisch geprüft. Für die Erfolg versprechendsten oder interessantesten Fantasieprodukte wer-<br />
den Durchsetzungsstrategien entwickelt.
Zukunftswerkstatt - Lebensplanung<br />
64<br />
A 1 - 13<br />
Kritik/Bestandsaufnahme Fantasie/Utopie Realisierung/Umsetzung<br />
Wir reden uns Frust, Angst oder<br />
Sorgen von der Seele und<br />
schreiben jeweils auf ein Kärtchen,<br />
z. B.<br />
Was stört mich<br />
- an meinem Leben?<br />
- an meinen Mitmenschen?<br />
- an der Gesellschaft?<br />
Was macht mir Angst, wenn ich<br />
- an die Zukunft denke?<br />
- an mein zukünftiges<br />
<strong>Beruf</strong>sleben denke?<br />
- an meine Verantwortung<br />
denke?<br />
Welche Probleme sehe ich in<br />
der Zukunft<br />
- für mein persönliches Leben?<br />
- in der <strong>Beruf</strong>s- und<br />
Arbeitswelt?<br />
Materialien<br />
• Farbstifte,<br />
• Klebstoff,<br />
• großformatiges Papier,<br />
• farbige Karten,<br />
• Pinnwände,<br />
• Bilder zum Thema,<br />
Wir machen eine Fantasiereise.<br />
Die Kritik wird in wünschbare<br />
Zukünfte umgewandelt, dabei<br />
gibt es keine Schranken, Träumen<br />
ist erwünscht.<br />
Mögliche Fragen für Zukunftsentwürfe:<br />
Wie erträume ich mein Leben in<br />
20 Jahren?<br />
- <strong>Beruf</strong>stätigkeit<br />
- soziale Stellung<br />
- Freizeit/Hobby<br />
- gesellschaftliches Engagement<br />
- Familie<br />
- Kinder<br />
• eventuell Fotoapparat, Videokamera, Kassettenrekorder,<br />
• Zeitschriften,<br />
• Broschüren, Bücher<br />
Regeln<br />
• Jeder ist wichtig, alle Beiträge sind wertvoll.<br />
• Möglichst oft schriftlich Stichpunkte sammeln.<br />
• Alle Ideen aufschreiben, anpinnen, dann auswählen, ordnen.<br />
• Nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten.<br />
• Die Zukunftswerkstatt soll Ergebnisse haben.<br />
Wir konfrontieren die Utopie mit<br />
der heutigen Lebenswirklichkeit<br />
und suchen nach Wegen zu<br />
den Visionen.<br />
Mögliche Fragestellung:<br />
Was soll ich schon jetzt dafür<br />
tun, um meinen Zukunftsvorstellungen<br />
z. B. über<br />
- meine berufliche<br />
Position,<br />
- meine Lebensweise,<br />
- meine Stellung in der<br />
Gesellschaft<br />
näher zu kommen?<br />
Die offene, freundliche Atmosphäre, das Ernst nehmen jedes Beitrages und das Zulassen<br />
kreativer und visionärer Elemente steigern das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden,<br />
schaffen Kraft für das Anpacken von Alltagsproblemen und machen Mut,<br />
sich in die Gestaltung der Zukunft einzumischen.<br />
Quelle: Vgl.: Holzendorf, U.(Hg.). Wirtschaft – Arbeit - Technik. paetec Verlag für Bildungsmedien, Berlin:<br />
2004, S. 15
4.1.2 Modul A2 − Ohne Moos nichts los<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
die Arbeit als Basis des<br />
wirtschaftlichen Handelns<br />
kennen lernen,<br />
erkennen, wie unterschiedlich<br />
Bedürfnisse sein können<br />
und wie sie von individuellen<br />
Lebenssituationen abhängen,<br />
Güter und Dienstleistungen<br />
als Mittel zur Bedürfnisbefriedigung<br />
bestimmen und<br />
einordnen,<br />
das Einkommen als Voraussetzung<br />
für die Existenzsicherung<br />
erkennen und begründen.<br />
„Warum denn arbeiten?"<br />
als eine fundamentale<br />
Frage<br />
Bedürfnisse als Ursache<br />
des Wirtschaftens<br />
Klassifizierung der Bedürfnisse<br />
Einteilung der Güter:<br />
zunehmende Bedeutung<br />
der Dienstleistungen<br />
Einkommensarten<br />
einfacher Wirtschaftskreislauf<br />
Definition von Arbeit und Unterscheidung verschiedener Formen von Arbeit<br />
Zusammenhang von Arbeit und Konsum als wirtschaftliches Handeln von Jugendlichen<br />
und Erwachsenen<br />
Analyse der historischen Entwicklung der Bedürfnisse – Bedürfniswandel<br />
Vergleich regionaler, landes- und europaweiter Unterschiede der menschlichen<br />
Bedürfnisse<br />
Bedarfsweckung durch Werbung<br />
Notwendigkeit der Gütererzeugung<br />
Unterschiede von freien und wirtschaftlichen Gütern erschließen<br />
„Rechte“ als wirtschaftliche Güter (Warenzeichen, Patente, Lizenzen)<br />
Kennen lernen des privaten Haushalts als bedeutende vielfältige wirtschaftliche<br />
Einheit mit den Betriebsmitteln Arbeitskraft, Geld, Sachgüter<br />
65<br />
L1, S.5ff.<br />
A2-1<br />
A2-2<br />
A2-3<br />
A2-4<br />
L1, S.21ff.
Ich arbeite, um<br />
meinen Lebensunterhalt<br />
zu verdienen.<br />
Ich finde es sehr befriedigend,<br />
anderen<br />
Menschen zu helfen.<br />
Wenn wir im<br />
Team wieder<br />
ein Problem in<br />
den Griff bekommen<br />
haben,<br />
dann macht<br />
meine Arbeit<br />
Spaß.<br />
Irgendwie macht<br />
es mich stolz, zu<br />
sagen: „Das ist<br />
mein Werk“.<br />
Aufgabe<br />
Warum denn arbeiten?<br />
In m einem B eruf lerne ich<br />
eine M enge interessanter<br />
L eute kennen<br />
Ιχη βιν γερνε υντερ Κολλε<br />
γεν υνδ γενιε⇓ε δεν Ζυσαµ<br />
µενηαλτ υνδ διε Καµεραδ<br />
66<br />
σχηαφτ.<br />
Ich möchte meinem<br />
Leben einen Sinn<br />
verleihen.<br />
1. Warum würdest du arbeiten? Gib mindestens fünf Gründe an!<br />
2. In welchen <strong>Beruf</strong>en könntest du diese Ziele verwirklichen?<br />
Ich kann auf Arbeit anderen sagen,<br />
was sie tun sollen und, kann sie<br />
kontrollieren. Ich trage gerne<br />
Verantwortung.<br />
A 2 -1<br />
In meinem <strong>Beruf</strong> kann ich<br />
meine Ideen und Vorstellungen<br />
in verschiedenen<br />
Projekten verwirklichen.<br />
Ich finde es toll, wenn mein<br />
Arbeitsergebnis bewundert<br />
wird.<br />
D urch m einen B eruf<br />
genieße ich R espekt<br />
und A nerkennung.
Einkommensarten<br />
1. Lies die Fallbeispiele durch und ergänze den Lückentext.<br />
a) Die Chefsekretärin Frau Ladeburg arbeitet als Teilzeitbeschäftigte 26 Stunden pro Woche.<br />
Sie ist Angestellte im öffentlichen Dienst. Für ihre Arbeit erhält sie Entgelt in Form von<br />
............................................................................................................................................. .<br />
b) Dieter Roth hat ein Haus geerbt, das er der Familie seiner Schwester zur Nutzung über-<br />
lässt. Herr Roth erhält hierfür ein Entgelt in Form von ….................................................... .<br />
c) Doreen kann monatlich 60 Euro sparen. Deshalb hat sie mit der Bank einen Sparvertrag<br />
abgeschlossen. Am Jahresende erhält sie von der Bank für ihr angespartes Geld<br />
………………………………………………………………………………................................ .<br />
d) Mario hat seit September eine Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel aufgenommen.<br />
Für die Zeit der <strong>Beruf</strong>sausbildung erhält er ....................................................................... .<br />
e) Olafs Schwiegermutter konnte vergangene Woche ihren 65. Geburtstag feiern. Sie erhält<br />
jetzt monatlich ……………………...................................................................................... .<br />
f) Herrn Müller wurde wegen Betriebsauflösung gekündigt. Eine neue Arbeitsstelle konnte er<br />
noch nicht finden. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, erhält er<br />
…………………………………………………………………................................................. .<br />
g) Frau Thurley hat seit mehreren Monaten einen gut gehenden Friseursalon. Sie erwirt-<br />
schaftet ihr Entgelt zum Lebensunterhalt in Form von ….................................................. .<br />
h) <strong>Der</strong> Künstler Herr Hermann erhält für seine Leistungen eine ....................................... oder<br />
ein ………………………………………………………………………………......................... .<br />
2. Schreibe selber Lückentexte für folgende Beispiele auf: Lohn, Gehalt, Ausbildungs-<br />
vergütung, Sold, Wohngeld, Krankengeld, Elterngeld, Schüler-BaföG, Arbeitslosengeld.<br />
Tausche mit deinem Lernpartner die Unterlagen und fülle dessen Lückentexte aus. Ver-<br />
gleicht eure Ergebnisse.<br />
3. Ordne die Einkommensformen aus der Aufgabe 1 und 2 den Einkommensarten zu.<br />
• Arbeitseinkommen: .......................................................................................<br />
• Transfereinkommen: .....................................................................................<br />
• Kapitaleinkommen: ........................................................................................<br />
Quelle: vgl. Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft. Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen. Oldenbourg<br />
Verlag GmbH, München: 2001, S. 10<br />
67<br />
A 2 - 2
Name: ___________________________ Datum: __________________________<br />
Klasse: __________________________<br />
Güter und Dienstleistungen<br />
Dienstleistungen und Sachgüter benötigen wir, um unsere Bedürfnisse befriedigen zu können.<br />
1. Ordne die nachfolgenden Begriffe in die Übersicht ein.<br />
68<br />
A 2 - 3<br />
Arbeitsblatt<br />
Reparaturen, Garn, Brot, Blech, Versicherungen, Banken, Werkhalle, Wäscherei, Maschinen,<br />
Kraftfahrzeug, Kaffeemaschine, Papier, Wasser, Hotel, Kleid, Bett, Hammer, Zahnplombieren<br />
Dienstleistungen:<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
Konsumgüter:<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
Produktionsgüter:<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
2. Unterscheide die Sachgüter in a) Gebrauchsgüter und b) Verbrauchsgüter.<br />
Zimmer, Blumen, Stuhl, Geschirr, Zeitung, Lebensmittel, Schrank, Getränke, Tisch, Elektroenergie,<br />
Wasser, Besteck, Seife, Auto, Kosmetik<br />
a<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
b<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
3. Worin besteht der Unterschied zwischen den Gebrauchs- und Verbrauchsgütern?<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________<br />
Quelle: vgl. Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft. Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen. Oldenbourg<br />
Verlag GmbH, München: 1994, S. 9
Wovon hängt die Höhe der Ausbildungsvergütung ab?<br />
Aufgabe: Ordne die Aussagen den Faktoren zu!<br />
A<br />
Die Ausbildungsvergütung<br />
ist von <strong>Beruf</strong><br />
zu <strong>Beruf</strong> und von Branche<br />
zu Branche verschieden<br />
z. B. erhält ein/e Friseur/-in<br />
weniger als<br />
ein/e Mechatroniker/-in.<br />
U<br />
Es wird im Süden besser<br />
gezahlt als im Norden,<br />
im Westen besser<br />
als im Osten und in der<br />
Stadt besser als auf<br />
dem Land.<br />
R<br />
Die Höhe der Ausbildungsvergütung<br />
richtet<br />
sich oft nach einem<br />
Tarifvertrag, den die<br />
Gewerkschaft mit den<br />
Arbeitgebern abgeschlossen<br />
hat.<br />
69<br />
A 2 - 4<br />
Kontrolltipp: richtige Lösung ergibt<br />
einen <strong>Beruf</strong><br />
Sicher spielt das Thema Geld eine wichtige Rolle bei der <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung. Es ist jedoch auf<br />
Grund der oben genannten Faktoren sehr schwierig, konkrete Angaben über die Höhe der zukünftigen<br />
Ausbildungsvergütung zu machen. Häufig findet man sehr unterschiedliche Angaben für die einzelnen<br />
<strong>Beruf</strong>e. Die folgende Übersicht soll dir als Orientierung dienen. Dabei ist zu beachten, dass die angegebenen<br />
Werte nur für das Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> gelten und dass die Ausbildungsvergütung immer im<br />
Zusammenhang mit dem konkreten Ausbildungsplatz ermittelt wird. Du kannst deshalb aus diesen<br />
Angaben keinen Rechtsanspruch auf einen bestimmten Betrag ableiten.<br />
<strong>Beruf</strong>/Branche/<br />
Tarifvertrag<br />
<strong>Beruf</strong><br />
<strong>Beruf</strong><br />
Vergütung 1.-3./4.<br />
Ausbildungsjahr<br />
(Stand 1. 4. 2005)<br />
Branche<br />
Unternehmen<br />
Region<br />
Tarifvertrag<br />
Ausbildungsjahr<br />
<strong>Beruf</strong>/Branche/<br />
Tarifvertrag<br />
R<br />
Die Ausbildungsvergütung<br />
muss mindestens<br />
jährlich<br />
ansteigen.<br />
§ 17 BiBG<br />
E<br />
Häufig gilt: Je leistungsfähiger<br />
der Betrieb,<br />
desto besser wird<br />
verdient.<br />
M<br />
Die Chemieindustrie,<br />
Banken und Finanzdienstleister,Automobilindustrie,Energieunternehmen<br />
zahlen mehr als<br />
zum Beispiel der Einzelhandel<br />
oder die Gastronomie.<br />
Vergütung 1.-3./4.<br />
Ausbildungsjahr<br />
(Stand 1. 4. 2005)<br />
Tischlerhandwerk 286- 439 Euro Baugewerbe 490- 972 Euro<br />
Holz- und Kunststoffverarbeitende<br />
Industrie<br />
476- 538 Euro<br />
Florist- Fachbetriebe, Blumen- und Kranzbinderei<br />
230- 363 Euro<br />
Bäckerhandwerk 325- 381 Euro Garten-, Landschafts-, und Sportplatzbau 399- 543 Euro*<br />
Brot- und Backwarenindustrie 501- 643 Euro Chemische Industrie 525- 687 Euro<br />
Gerüstbaugewerbe 518- 873 Euro Einzelhandel 538- 694 Euro**<br />
Hotel- und Gaststättengewerbe 300- 500 Euro Kraftfahrzeughandwerk, -handel, -gewerbe 360- 495 Euro<br />
Friseurhandwerk 153- 204 Euro Fleischerhandwerk 276- 424 Euro<br />
Gebäudereinigerhandwerk 359- 513 Euro Metall- und Elektroindustrie 647- 818 Euro<br />
Privates Bankgewerbe 717- 831 Euro Metallverarbeitendes Handwerk 299- 470 Euro<br />
*Vergütung abhängig vom Alter des Auszubildenden **Vergütung abhängig von der Anzahl der Beschäftigen im Unternehmen<br />
Aufgabe: Warum ist es schwierig, die Höhe der Ausbildungsvergütung für den <strong>Beruf</strong> Bürokauffrau/mann<br />
anzugeben?
4.1.3 Modul A3 − Die Gesellschaft und ich<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schüler und Schülerinnen<br />
sollen:<br />
• den Menschen als Mitglied<br />
unterschiedlicher Gruppen<br />
innerhalb der Gesellschaft<br />
erkennen und sich mit den<br />
unterschiedlichen Wertmaßstäben<br />
vertraut machen.<br />
• die Bedeutsamkeit der Arbeit<br />
für das Individuum und<br />
die Gesellschaft erörtern.<br />
• zwischen dem Bedürfnis auf<br />
Selbstverwirklichung und<br />
den gesellschaftlichen<br />
Zwängen einen eigenen<br />
Standpunkt finden.<br />
Engagement des Einzelnen<br />
in der Gesellschaft<br />
Personenbegriff im<br />
Grundgesetz<br />
Zeit der Aufklärung<br />
Arbeit im <strong>Beruf</strong><br />
Arbeit als <strong>Beruf</strong>ung<br />
Arbeit im Ehrenamt<br />
Gesellschaftsstrukturen und<br />
soziale Ungleichheit Jugendarbeitslosigkeit<br />
Armut<br />
Wertewandel und Erziehung<br />
Tendenz zur Individualisierung<br />
Erkennen des Zusammenhang von Individualität, Sozialität und Personalität<br />
Die Europäische Geistesbewegung des 18. Jahrhunderts als Ausgangspunkt für<br />
das Streben nach grundlegenden Gesellschaftsreformen<br />
Erörtern des Stellenwertes von Arbeit<br />
Auswerten von Statistiken; Analysieren der Standortsituation<br />
Interview zur ehrenamtlichen Arbeit<br />
Fallstudie: Lebensläufe von Jugendlichen aus verschiedenen Schichten;<br />
Gesellschaftspolitik - Ausgleich sozialer Unterschiede (z.B.: Steuer-,<br />
Bildungspolitik);<br />
Vergleich der Ausgaben und Einnahmen für Ledige, kinderlose Ehepaare, Ein-Kind-<br />
Familien ...<br />
Auswirkungen auf die Globalisierung<br />
Sozialisationsfunktionen: Ich-Identität des jungen Menschen (primäre und sekundäre<br />
Sozialisation)<br />
70<br />
www.teleunterric<br />
ht.de/teleunterricht2/Materialien/Sozialkunde<br />
/Gesellschaftsw<br />
andel.PDF<br />
A3-1<br />
A1-2,<br />
A1-3<br />
A3-2<br />
www.schauni<br />
chtweg.de<br />
A3-3<br />
www.bpb.de
Zitate zum Stichwort „Arbeit“<br />
Wenn du nicht arbeiten willst, musst<br />
du arbeiten, damit du genug Geld<br />
verdienst, um nicht arbeiten zu müssen.<br />
(Odgen Nash (1902-71), US-amerikanischer<br />
Schriftsteller und Journalist)<br />
„Die Arbeit ist die Quelle allen Reichtums,<br />
sagen die Ökonomen. Sie ist<br />
dies – neben der Natur, die ihr den<br />
Stoff liefert, den sie in Reichtum verwandelt.<br />
Aber sie ist noch viel mehr<br />
als dies. Sie ist die erste Grundbedingung<br />
menschlichen Lebens … .“<br />
Friedrich Engels. <strong>Der</strong> Anteil der Arbeit an der Menschwerdung<br />
des Affen.<br />
Aufgaben:<br />
Arbeit hat in unserer Gesellschaft<br />
nicht nur die Funktion<br />
eines Broterwerbs, sondern ist<br />
gleichzeitig beinahe schon ein<br />
Statussymbol und trägt zur Verwirklichung<br />
und Erfüllung des<br />
Selbst bei. Unbekannt<br />
Gehe in deiner Arbeit auf,<br />
nicht unter.<br />
Jacques Tati (1908 - 1982), französischer<br />
Schauspieler<br />
Freude an der Arbeit lässt<br />
das Werk trefflich geraten.<br />
Aristoteles<br />
1 Sammelt weitere Zitate zum Thema „Arbeit“.<br />
2 Welche konkreten Aussagen werden in den Zitaten<br />
• zum Sinn der Arbeit<br />
• zur Bedeutung für die eigene Person,<br />
• zur Definition von Arbeit<br />
• zur Bedeutung für die Gesellschaft gemacht?<br />
71<br />
Wenn du ein Schiff bauen willst,<br />
so trommle nicht Männer<br />
zusammen, um Holz zu beschaffen,<br />
Werkzeuge vorzubereiten,<br />
Aufgaben zu vergeben, und die<br />
Arbeit einzuteilen, sondern lehre<br />
die Männer die Sehnsucht nach<br />
dem weiten endlosen Meer.<br />
Antoine de Saint-Exupery<br />
Über Nacht wird man nur<br />
dann berühmt,<br />
wenn man tagsüber hart<br />
gearbeitet hat.<br />
Howard Carpendale<br />
Das Gesetz der Arbeit<br />
scheint äußerst ungerecht -<br />
aber es ist da, und niemand<br />
kann es ändern: Je mehr<br />
Vergnügen du an deiner<br />
Arbeit hast, desto besser<br />
wird sie bezahlt.<br />
Mark Twain<br />
Ein Mensch, der seine Arbeit<br />
liebt, wird niemals alt.<br />
Pablo Casals (1876 - 1973), spanischer<br />
Cellist, Komponist und Dirigent<br />
Es stimmt, dass Arbeit noch<br />
nie jemanden umgebracht<br />
hat, Aber warum das Risiko<br />
eingehen?<br />
Ronald Reagan<br />
A 3 - 1
72<br />
A 3 - 2<br />
„Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss.“<br />
Hermann Gmeiner (1919-86), östr. Sozialpädagoge, Gründer d. SOS-Kinderdörfer<br />
In der Bundesrepublik Deutschland arbeiten 23 Millionen Menschen ehrenamtlich. Das heißt, dass 23<br />
Millionen Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, die beruflich tätig, arbeitslos, in der Erziehungs-<br />
zeit, Schülerinnen und Schüler, Studierende oder Rentnerinnen und Rentner sind, ohne Bezahlung für<br />
Andere arbeiten.<br />
Viele Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen und Lebenssituationen brauchen Hilfe.<br />
In einem Altenheim bereichert ein Chorleiter den Alltag der Menschen, in der Jugendarbeit macht eine<br />
ehrenamtliche Reisebegleitung eine Fahrt vielleicht erst möglich und auf dem Weg ins <strong>Beruf</strong>sleben<br />
stehen erfahrene ältere Menschen den Jugendlichen als Begleiter auf dem Weg zu einem Ausbil-<br />
dungsplatz zu Seite.<br />
Aufgaben:<br />
Sie alle arbeiten unentgeltlich, aber nicht umsonst.<br />
Jonas Martini hat ein<br />
Schülersozialpraktikum<br />
im Altenheim in Halle<br />
gemacht und dabei<br />
festgestellt: „Das hat<br />
wahnsinnig viel Spaß<br />
gemacht und ich habe<br />
in den zwei Wochen<br />
mehr gelernt als in der<br />
Zeit in der Schule. Ich<br />
glaube ich werde einen helfenden <strong>Beruf</strong><br />
ergreifen, denn diese Arbeit erfordert soziales<br />
Engagement, bringt Menschen zusammen,<br />
hält aktiv und erfordert professionelle<br />
Zusammenarbeit.“<br />
Ruth Nowag ist 67 Jahre<br />
alt. Das Leben allein ist<br />
nichts für sie, deshalb<br />
führt sie schon längere<br />
Zeit einmal in der Woche<br />
in den Räumen der<br />
Volkssolidarität einen<br />
Nachmittag zum<br />
kreativen Gestalten mit<br />
Naturmaterialien durch.<br />
Sie ist für die Teilnehmenden eine<br />
wichtige Gesprächspartnerin.<br />
Frau Nowag macht diese Arbeit gern, kommt<br />
sie doch selbst unter Menschen und kann ihre<br />
Fähigkeiten sinnvoll einsetzen.<br />
1 Warum hat die Arbeit im Ehrenamt einen hohen Stellenwert<br />
• für den Einzelnen und<br />
• für die Gesellschaft.<br />
2 Teil Euch in kleine Gruppen auf. Entwickelt einen Interviewleitfaden. Zum Thema<br />
„Ehrenamt“. Führt in der Schule, in einem Einkaufszentrum, auf einem zentralen<br />
Platz Interviews durch.<br />
3 Wertet die Interviews aus, indem ihr ein Plakat zum Thema „Ehrenamt“ erstellt.<br />
4 Diskutiert in Eurer Gruppe die Aussage: „Sie alle arbeiten unentgeltlich, aber nicht<br />
umsonst.“<br />
Welche Bedeutung hat für Euch die ehrenamtliche Arbeit?<br />
Kommt ihr selbst in den Genuss ehrenamtlicher Arbeit?<br />
Seid ihr selbst bereits ehrenamtlich tätig?<br />
Könntet ihr euch vorstellen ehrenamtlich zu arbeiten?<br />
5 Warum gibt es so viele Menschen, die mehr tun als sie müssen?<br />
6 Beschreibe zwei <strong>Beruf</strong>e, in deren Mittelpunkt Hilfeleistungen für andere Menschen<br />
stehen.
Methode: Fallstudie<br />
Die Fallstudie ist ein praxisorientiertes Unterrichtsverfahren. Die Schülerinnen und<br />
Schüler werden mit einem konkreten Fall aus dem Leben konfrontiert.<br />
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Fähigkeiten zum Erkennen von Problemen,<br />
zum Sammeln, Ordnen und Auswerten von Informationen sowie zum Entscheiden und<br />
Bewerten von Problemlösungen. Die Fallstudie vermittelt in der Auseinandersetzung mit<br />
konkreten Sachverhalten Einblicke in komplexe Lebenszusammenhänge. <strong>Der</strong> Fall soll<br />
durch die Lehrkräfte oder andere Personen leicht erfassbar, eindeutig und in<br />
anschaulicher Form übermittelt werden.<br />
Die Aktivitäten der Lehrkräfte beschränken sich auf die Lenkung bzw. Organisation des<br />
Arbeitsprozesses. Das Initiieren, Impulsgeben bzw. Andeuten von Wegen muss Vorrang<br />
gegenüber herkömmlichen Formen erhalten. <strong>Der</strong> Schwerpunkt ist auf die Vermittlung<br />
eines hohen Methodenbewusstseins zu legen. Egal wie der Fall liegen mag, auf<br />
geordnete Denkabläufe ist stets zu orientieren.<br />
Allgemeiner Verlauf einer Fallstudie<br />
Themenspezifische Lernziele<br />
festlegen!<br />
Wichtige inhaltliche Schwerpunkte<br />
festlegen!<br />
1. Konfrontation<br />
<strong>Der</strong> Fall: Was ist passiert?<br />
- Auseinandersetzung mit dem Fall<br />
- Analyse des Falls<br />
73<br />
A 3 - 3<br />
2. Information<br />
Welche Informationen brauchen wir?<br />
- Sammeln und Auswerten von Informationen<br />
3. Exploration<br />
Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es?<br />
Welche Konsequenzen sind denkbar?<br />
- Lösungsvarianten entwickeln, bewerten,<br />
optimieren.<br />
4. Resolution<br />
Wir treffen eine Entscheidung!<br />
5. Disputation<br />
Wir verteidigen und begründen die Entscheidung!<br />
6. Kollation<br />
Wir vergleichen mit der Wirklichkeit!
4.1.4 Modul A4 − <strong>Beruf</strong>schancen von Jungen und Mädchen<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler sollen<br />
• generelle sowie geschlechtsspezifische<br />
Probleme der <strong>Beruf</strong>swahl<br />
erkennen,<br />
• vorhandene Vorurteile gegenüber<br />
der Erwerbstätigkeit von<br />
Frauen abbauen,<br />
• Probleme der <strong>Beruf</strong>stätigkeit<br />
von Frauen erkennen und Lösungen<br />
diskutieren,<br />
• Selbstvertrauen im Zusammenhang<br />
mit der <strong>Beruf</strong>swahl<br />
entwickeln.<br />
allgemeine Fragen der <strong>Beruf</strong>swahl<br />
spezifische Probleme der <strong>Beruf</strong>swahl<br />
Vorurteile gegenüber der <strong>Beruf</strong>swahl<br />
und Erwerbstätigkeit<br />
von Frauen<br />
<strong>Beruf</strong>swege von Frauen darstellen<br />
Möglichkeiten für die Erwerbstätigkeit<br />
von Frauen<br />
Mädchen in technischen <strong>Beruf</strong>en,<br />
Jungen in typischen Frauenberufen<br />
Einfluss moderner Technologien<br />
auf die Entstehung neuer<br />
<strong>Beruf</strong>e<br />
Gruppendiskussion zum Thema „Ausbildungsberuf = Lebensberuf?“<br />
Was soll ich werden? Auswertung eines Fragebogens sowie Aussagen<br />
von <strong>Beruf</strong>stätigen analysieren<br />
Rollenspiel oder Pro-Contra-Debatte zu Vorurteilen und deren<br />
Entkräftung betreffs der Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern<br />
Fallbeispiele zu Erwerbsbiografien-<strong>Beruf</strong>swege von Frauen in der<br />
eigenen Familie aufzeigen<br />
Wandzeitung zur Geschichte der Frauenberufe; Vereinbarkeit von<br />
Familie und <strong>Beruf</strong>, u. a. durch Nutzung des Multimedia-Labors<br />
„JOBLAB“<br />
Vorstellen von <strong>Beruf</strong>sbildern, die für Jungen und Mädchen geeignet<br />
sind<br />
Besuch des BIZ, Recherche im Internet (z. B. www.fujogi.de) oder<br />
Besuch von Ausbildungseinrichtungen zum Sammeln von Informationen<br />
zu neuen <strong>Beruf</strong>sbildern<br />
74<br />
A4-1, A4-2,<br />
A4-3<br />
A4-4, ,<br />
E4-6<br />
A4-5, A4-6, I3-6,<br />
A4-7<br />
A3-4, A1-8,<br />
A1- 9, A1-11<br />
A4-9<br />
E4-8<br />
A4-10<br />
A4-11
Ausbildungsberuf = Lebensberuf?<br />
An den<br />
Lebensberuf<br />
glaube ich nicht.<br />
Ich halte es aber<br />
schon für wichtig,<br />
welche Ausbildung<br />
am Anfang steht.<br />
<strong>Beruf</strong>swahl?<br />
Ich werde Dachdecker!<br />
Dann ist die<br />
Sache für mich<br />
gelaufen.<br />
Maria David Lisa Alex<br />
75<br />
<strong>Beruf</strong>swahl ……….<br />
Eine Wahl fürs Leben?<br />
Das ist doch<br />
ziemlich egal was ich<br />
lerne. Ich habe<br />
gehört, dass jeder<br />
mindestens dreimal<br />
seinen <strong>Beruf</strong><br />
wechselt.<br />
Lebenslang in einem<br />
<strong>Beruf</strong>?<br />
Unwahrscheinlich.<br />
Wichtig ist, dass man<br />
das Erlernte später<br />
vielseitig verwenden<br />
kann.<br />
Wenn es nach Lisa ginge, wäre <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung überflüssig.<br />
A 4 -1<br />
David geht davon aus, dass es darauf ankommt, beim Start den richtigen <strong>Beruf</strong> zu<br />
wählen. Er glaubt, dass alles andere sich dann von selbst regelt.<br />
Maria ist da anderer Meinung. Sie hält den Erstberuf für wichtig, auch wenn man mit<br />
einem <strong>Beruf</strong>swechsel rechnen muss.<br />
Alex meint, dass es den Lebensberuf nicht gibt. Er will einen <strong>Beruf</strong> ergreifen, der eine<br />
„breite“ Grundlage hat, so dass man einmal erworbenes Wissen und Können vielsei-<br />
tig verwenden kann.<br />
Aufgaben:<br />
Vergleicht die Aussagen der Befragten!<br />
Gibt es einen „Lebensberuf“?<br />
Diskutiert die Aussagen von David und Maria! Wer hat recht?
<strong>Beruf</strong> fürs Leben - immer seltener<br />
76<br />
A 4 -2<br />
Früher war es die Regel, dass man einen <strong>Beruf</strong> für das ganze Leben erlernte. Heute ist das<br />
anders; denn fast jeder/jede zweite Arbeitnehmer/in - so ermittelte das „Institut für Arbeits-<br />
markt- und <strong>Beruf</strong>sforschung der Bundesanstalt für Arbeit“ in Nürnberg - übt nicht mehr den<br />
<strong>Beruf</strong> aus, den sie/er in der Jugend einmal erlernt hat. Die Grafik verdeutlicht, wie sich die<br />
Zahl der Beschäftigten in einigen Branchen verändert hat.<br />
Aufgaben:<br />
Betrachtet die Grafik. Vergleicht die Anzahl der Erwerbstätigen in den einzelnen Branchen in<br />
den Jahren 1991 und 2010 (Prognose).<br />
Sucht nach Gründen, warum der Trend bei einigen Branchen nach oben, bei anderen nach<br />
unten geht.<br />
Wie beurteilt ihr die Chancen für euren Wunschberuf?<br />
Quelle: Globus Infografik-GmbH
Erwartungen, Interessen und berufliche Anforderungen<br />
Allgemeines<br />
<strong>Beruf</strong>licher Erfolg, beginnend mit einem Ausbildungsplatz, ist kein Zufallsprodukt. Gefragt<br />
sind in erster Linie persönliches <strong>Beruf</strong>swahlengagement sowie Eigenaktivität und viele<br />
Informationen. Die Richtigkeit einer beruflichen Entscheidung lässt sich aber nicht nur an<br />
der Menge der Informationen messen, vielmehr bleibt diese Einschätzung immer persön-<br />
lich und subjektiv.<br />
Die <strong>Beruf</strong>swahl ist ein bedeutsamer Schritt beim Übergang von der Schule in den <strong>Beruf</strong>.<br />
Die Entscheidung ist aber nicht unumkehrbar. Obwohl es den <strong>Beruf</strong> für das ganze Leben<br />
nicht mehr geben wird, hat die erste <strong>Beruf</strong>swahl einen besonderen Stellenwert als Basis-<br />
qualifikation.<br />
Die individuelle aktive Beschäftigung mit der <strong>Beruf</strong>swahl findet oft erst während oder nach<br />
der Abschlussklasse statt. Untersuchungen belegen: Schülerinnen und Schüler setzen<br />
sich mit dem Thema <strong>Beruf</strong>sfindung auseinander:<br />
43 % vor dem letzten Schuljahr,<br />
29 % während des letzten Schuljahres,<br />
28 % nach dem letzten Schuljahr.<br />
Schrittweise <strong>Beruf</strong>swahl<br />
Jede <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung sollte im Zusammenhang mit persönlichen Lebenszielen<br />
getroffen werden.<br />
Am Anfang steht immer die Erkundung der eigenen<br />
- Wertorientierungen,<br />
- Interessen,<br />
- Fähigkeiten (s. Tabelle - Einflussfaktoren).<br />
Jugendliche, sowohl Jungen als auch Mädchen, folgen bei ihrer <strong>Beruf</strong>swahl zumeist ei-<br />
nem traditionellen (veralteten) Rollenverständnis. Sie ordnen ihre Entscheidungen der<br />
Einteilung in männertypische und frauentypische <strong>Beruf</strong>e unter, nicht zuletzt weil sie auch<br />
auf einen weitgehend nach Geschlechtern geteilten Arbeitsmarkt treffen.<br />
77<br />
A 4 - 3
Einflussfaktoren auf die <strong>Beruf</strong>swahl<br />
Subjektive Faktoren Bezugspersonen Phasen<br />
1. Lebensziele Eltern<br />
2. Interessen Geschwister<br />
3. Fähigkeiten Bekannte<br />
4. Wünsche Freunde Probewahl<br />
5. Leistungsvermögen Lehrer/in<br />
6. Geschlecht <strong>Beruf</strong>sberater/in<br />
… … …<br />
78<br />
A 4 - 3<br />
Fantasiewahl<br />
- Wahrnehmen<br />
von <strong>Beruf</strong>srollen<br />
- Traumberufe<br />
Realistische <strong>Beruf</strong>swahl/<br />
- Wunschberufe<br />
Obwohl es etwa 350 Ausbildungsberufe und eine Vielzahl von Studienberufen gibt, kon-<br />
zentrieren sich die Jugendlichen auf wenige <strong>Beruf</strong>e. Mehr als die Hälfte aller Bewerberin-<br />
nen und Bewerber drängen in ca. 25 <strong>Beruf</strong>e.<br />
Traditionen und Vorurteile<br />
Nach wie vor sind bestimmte <strong>Beruf</strong>e teilweise männer- oder frauendominiert. Auch be-<br />
zügliche der Karrierechancen haben Frauen, trotz hoher Leistungen noch immer gegen<br />
Vorurteile zu kämpfen. In Deutschland sind z. B. nur 5 % der Frauen in den obersten Füh-<br />
rungsebenen der Wirtschaft tätig. Auch verdienen die weiblichen Führungskräfte im<br />
Durchschnitt 30 % weniger als ihre männlichen Kollegen.
Wozu einen<br />
<strong>Beruf</strong> erlernen?<br />
Du heiratest<br />
ja doch!<br />
Hat denn keiner Lust<br />
Geld zu verdienen?<br />
Lohnender Nebenverdienst<br />
Tel. BZ 0180/53987<br />
Lern<br />
Verkäuferin!<br />
Schneiderin<br />
ist ein<br />
schöner<br />
<strong>Beruf</strong>!<br />
Werd<br />
doch<br />
Schlosser!<br />
Was soll ich bloß<br />
werden?<br />
Suche ehrgeizige/n<br />
Jungkoch/-köchin<br />
Burgrestaurant<br />
79<br />
Entscheide<br />
Dich endlich!<br />
Geh doch zur <strong>Beruf</strong>sfachschule?<br />
Du solltest<br />
Dich vorstellen!<br />
Als Mädchen<br />
hast Du doch<br />
keine Chance!<br />
<strong>Beruf</strong>sfach-<br />
Auszubildende<br />
als Bäckereiverkäuferin ab<br />
sofort gesucht!<br />
Zuschr. an BZ u. 90732 Z<br />
A 4 - 4
Frauen und Männer sind<br />
gleichberechtigt<br />
80<br />
A 4 - 5<br />
In den letzten Jahrzehnten sind Frauen in Deutschland in vielen Lebensbereichen<br />
der Gleichberechtigung ein Stück näher gekommen. Noch nie waren so viele Frauen<br />
erwerbstätig wie heute, auch wenn sie verheiratet sind und Kinder haben. Trotz glei-<br />
cher Ausbildungsmöglichkeiten werden jedoch einige <strong>Beruf</strong>e bevorzugt von jungen<br />
Mädchen bzw. jungen Männern gewählt.<br />
Aufgaben<br />
1. Schreibe je drei <strong>Beruf</strong>e auf, die deiner Meinung nach stärker von Frauen bzw.<br />
Männern ausgeübt werden!<br />
Frauen<br />
<strong>Beruf</strong>:<br />
<strong>Beruf</strong>:<br />
<strong>Beruf</strong>:<br />
Männer<br />
<strong>Beruf</strong>:<br />
<strong>Beruf</strong>:<br />
<strong>Beruf</strong>:<br />
2. Begründet und diskutiert eure Auswahl in der Klasse.<br />
3. Was davon sind Vorurteile und wo liegen tatsächliche Schwierigkeiten?<br />
4. Wie kann der Staat die Gleichberechtigung von Frauen und Männern unterstüt-<br />
zen?<br />
„<strong>Der</strong> Staat fördert die tatsächliche<br />
Durchsetzung der Gleichberechtigung von<br />
Frauen und Männern und wirkt auf die Be-<br />
seitigung bestehender Nachteile hin.“<br />
(Art. 3 Grundgesetz, ergänzt am 27.10.1994)
Methode: Rollenspiel<br />
Im schulischen Bereich sind zwei Grundvarianten vorherrschend:<br />
• das situative/freie Rollenspiel,<br />
• das geplante Rollenspiel.<br />
Das situative Rollenspiel<br />
Situative Rollenspiele erwachsen aus konflikthaltigen Unterrichtssituationen. Diese Rol-<br />
lenspiele sind meist nicht geplant, somit stehen auch keine besonderen Informationsma-<br />
terialien und Spielinstruktionen zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler greifen da-<br />
bei ihnen bekannte Rollen und Rollenkonstellationen auf und füllen sie mit ihren Erfah-<br />
rungen und Vorstellungen aus.<br />
Von den Lehrkräften werden nur die jeweilige Problematik bzw. Situation vorgegeben,<br />
ohne intensivere Einstimmung.<br />
<strong>Der</strong> Nutzen dieser Rollenspielform liegt darin, dass eine praktische Lebenssituation ohne<br />
große Vorbereitung in den Unterrichtsprozess integriert wird.<br />
Das geplante Rollenspiel<br />
Ein durch Lehrerinnen/Lehrer geplantes oder angeleitetes pädagogisches Rollenspiel<br />
setzt Situationen und Probleme in den Vordergrund, die nicht der unmittelbaren Erfah-<br />
rungswelt der Schülerinnen und Schüler entspricht. Die Schülerinnen und Schüler sollen<br />
sich mit unbekannten Problemen bzw. Situationen auseinandersetzen, versuchen zu<br />
handeln und praxisrelevante Lösungsvorschläge aufzuzeigen.<br />
Die Lehrkraft muss zuerst den Schülerinnen und Schülern die Spielsituation verdeutli-<br />
chen, notwendige Grundinformationen im Sinne von Situationsbeschreibung liefern und<br />
grundsätzliche Rahmenbedingungen nennen.<br />
Zur Veranschaulichung unbekannter Sachverhalte sollte die Lehrkraft auch audiovisuelle<br />
Unterrichtsmaterialien, Kartenmaterial, Zeitungsausschnitte, Fotos, Tondokumente und<br />
ähnliche Materialien benutzen.<br />
Bei dem geplanten Rollenspiel werden Rollenspielkarten an die Schülerinnen und Schü-<br />
lern ausgeteilt. Damit erhalten die Akteure spezifische Hinweise zur Gestaltung ihrer Rol-<br />
len.<br />
Wichtig ist es auch, dass die nicht unmittelbar am Spiel beteiligten Schülerinnen und<br />
Schüler das Spielgeschehen aufmerksam beobachten, sich gegebenenfalls die gemach-<br />
ten Beobachtungen in Bezug auf vorher gestellte Beobachtungsaufgaben notieren, um<br />
am Ende das Rollenspiel gemeinsam auszuwerten.<br />
81<br />
A 4 - 6
Aufgaben der Lehrkraft beim geplanten Rollenspiel<br />
Die Lehrkraft<br />
• leitet, lenkt, setzt Zäsuren (Einschnitte),<br />
• bricht ab, wenn es ihr zweckmäßig erscheint,<br />
• bestimmt den Wiederbeginn,<br />
• sorgt für Medien und andere Unterrichtsmittel,<br />
• fasst zusammen,<br />
• wertet mit der Klasse aus,<br />
• stellt den Gedanken- und Ergebnisaustausch sicher,<br />
• gibt Arbeitsaufgaben und kann als Experte/Expertin für Schülergruppen fungieren.<br />
Verlaufsphasen des Rollenspiels<br />
Es gibt drei Phasen beim Einsatz von Rollenspielen, dies sich gegenseitig abwechseln.<br />
Phase der Motivation<br />
82<br />
A 4 - 6<br />
• die Schülerinnen und Schüler sollen zum Rollenspiel aufgefordert, animiert werden,<br />
• der Spielanlass ist zu ergründen,<br />
• die Rollenübertragung ist vorzunehmen und die Beobachtungsaufgaben sind zu<br />
verteilen.<br />
Phase der Aktion<br />
• umfasst das eigentliche Rollenspiel (gegebenenfalls Wiederholung des Rollen-<br />
spiels mit anderen Akteuren).<br />
Phase der Reflexion<br />
• die Auswertung des Rollenspiels (dazu werden die Beobachtungen, Eindrücke<br />
und Erfahrungen mit herangezogen),<br />
• der Gedankenaustausch; vielleicht ergeben sich neue Lösungsmöglichkeiten, all-<br />
gemeine Erkenntnisse zur Bewältigung ähnlicher Situationen bzw. Probleme, die<br />
im Alltag auftreten können.<br />
Allgemeine Ziele des Rollenspiels<br />
Die Schülerinnen und Schüler lernen im Sinne einer der Realität entnommenen Rolle zu<br />
agieren, sie setzen sich mit den situationsbezogenen Inhalten der eigenen Rollen und der<br />
Rollen der anderen Schülerinnen und Schüler auseinander und sie versuchen ihre Rolle,<br />
in der Interpretation mit dem/der jeweiligen Spielpartner/in zu gestalten.<br />
Sehr häufig wurde beobachtet, dass dieses komplexe Fernhandeln Spaß und Freude<br />
macht, als anregend empfunden wird und nicht als Mühe und Stress betrachtet wird.
Phasenstruktur von Rollenspielen im Unterricht<br />
Informationsphase<br />
Vorbereitungsphase<br />
Spielphase<br />
Diskussionsphase<br />
Ergebnisphase<br />
Generalisierungsphase<br />
Transferphase<br />
83<br />
A 4 - 6<br />
• Alle Schülerinnen und Schüler informieren sich über<br />
den konkreten Konfliktfall, der im Rollenspiel diskutiert<br />
wird.<br />
• Lösen von Aufgaben zum Konfliktfall<br />
• Vertiefen der Informationen<br />
• Verfolgen der Diskussion<br />
• Notieren von<br />
Schwerpunkten<br />
• Bilden einer eigenen<br />
Meinung<br />
• Rollenspielerinnen und<br />
Rollenspieler lesen ihre<br />
Rolle und sammeln<br />
Argumente<br />
• Spielen und diskutieren<br />
entsprechend der<br />
übernommenen Rolle<br />
• Alle Schülerinnen und Schüler diskutieren über die Argumente<br />
der Spielerinnen und Spieler<br />
• Wesentliche Ergebnisse werden zusammengefasst<br />
• Wertung der Argumentation<br />
• Ableiten von allgemeinen Erkenntnissen aus dem Rollenspiel<br />
• Übertragen der gewonnenen allgemeinen Erkenntnisse<br />
auf analoge Situationen
Wer eine Ausbildungsstelle<br />
sucht, kann grundsätzlich<br />
zwischen ca. 350 anerkannten<br />
Ausbildungsberufen wählen.<br />
Dazu kommen noch schulische<br />
Ausbildungsgänge.<br />
Das Interesse der Suchenden<br />
richtet sich jedoch besonders<br />
auf wenige Trendberufe.<br />
Anerkannte Ausbildungsberufe<br />
sind nach dem <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetzgeregelt.<br />
Mehr dazu in findet man in<br />
BERUF AKTUELL und<br />
www.berufenet.de.<br />
<strong>Beruf</strong>e für Frauen und Männer!?<br />
In vielen <strong>Beruf</strong>en arbeiten vorwiegend Männer oder Frauen.<br />
Das wird häufig schon bei der <strong>Beruf</strong>swahl festgelegt.<br />
Sie sind zwar immer noch in der Minderheit, aber<br />
wenn sie dann durchstarten, haben sie die Nase vorn:<br />
Frauen in typischen Männerberufen.<br />
Sowohl die Industrie- und Handelskammer als auch<br />
die Handwerkskammer bestätigen, dass Frauen<br />
außerordentlich gut und meist besser als ihre männlichen<br />
Kollegen ihren Job machen, wenn sie denn in<br />
der Metall verarbeitenden Branche (Industriemechanikerin,<br />
Elektromechanikerin, Zerspanungsmechanikerin)<br />
oder im KFZ-Bereich (KFZ-Mechatronikerin)<br />
arbeiten. Etwas Mut, Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen<br />
sollten sie allerdings mitbringen. Im Kommen<br />
sind bei Frauen die handwerklich-kreativen<br />
<strong>Beruf</strong>e wie Tischlerinnen, Bäckerinnen und Raumausstatterinnen<br />
sowie Gestaltungsberufe wie Mediengestalterin<br />
(ca. 70 Prozent Frauen) und naturwissenschaftliche<br />
Arbeitsfelder (Pharmakantin, Chemielaborantin:<br />
60 Prozent).<br />
Dauerbrenner bei den Frauen waren und sind <strong>Beruf</strong>e<br />
im kaufmännischen Bereich (Einzelhandel, Bürokauffrau).<br />
Eine Männerdomäne mit 95 Prozent ist der IT-<br />
Bereich, hier besonders die Programmierer.<br />
Umgekehrt ist der Männeranteil in Frauenberufen in<br />
den letzten Jahren fast gleich geblieben. Bei Jobs wie<br />
Krankenschwester oder Friseurin hatten die Männer<br />
2002 gerade mal einen Anteil von 8,4 Prozent, wie<br />
das Statistische Bundesamt jetzt meldete. 1997<br />
waren es mit 9,1 Prozent sogar noch etwas mehr.<br />
Insgesamt dominieren Frauen circa ein Fünftel aller<br />
Ausbildungsberufe.<br />
www.einslive.de/daswort/derservice/job/frauen_in_maennerb<br />
erufen/index.phtml, Stand: 11. 04. 2005<br />
1. Lies die Texte aufmerksam durch.<br />
2. Bilde dir eine Meinung zum Thema „Frauen-“ oder „Männerberufe“!<br />
3. Begründe Deine Meinung!<br />
Meinungen zu <strong>Beruf</strong>en mit Technik-Anteilen bei der<br />
<strong>Beruf</strong>swahl junger Frauen und Männer<br />
84<br />
A 4 - 7<br />
Zweifellos besteht das Leben vor allem aus Entscheidungen. Es fängt<br />
doch schon am Morgen an, welche Hose man anzieht.<br />
Doch vor größeren Entscheidungen stehen zurzeit die Schüler und Studenten.<br />
Woher soll man in diesem Alter schon wissen, welchen <strong>Beruf</strong>sweg<br />
man später eingehen möchte. Gewiss wird sich der <strong>Beruf</strong>swunsch noch<br />
viele Male ändern, wenn man überhaupt schon einen hat. Weil es so<br />
verwirrend viele <strong>Beruf</strong>e gibt, und jeden Tag neue entstehen, ist es für<br />
Schüler heute besonders wichtig, sich rechtzeitig und dann immer wieder<br />
neu zu informieren.<br />
Denn nur so kann man feststellen, was man besonders gern tut. Sonst<br />
kann es passieren, dass man mit der Schule fertig ist und immer noch<br />
nicht weiß, was man werden will. Gerade in den Trendberufen sind auch<br />
Studienplätze begehrt und schnell vergeben. Kümmert man sich schon<br />
früh, hat man bessere Chancen, den <strong>Beruf</strong> zu ergreifen, den man sich<br />
wünscht.<br />
Klar ist, dass gerade junge Leute sich für Trendberufe interessieren. Das<br />
sind <strong>Beruf</strong>e, die gerade sehr begehrt sind. Für junge Leute ist z. B. das<br />
Internet wie ein zweites zu Hause. Verständlich, macht doch das Surfen<br />
im world wide web riesig Spaß. Da überlegt man doch, wieso man den<br />
Spaß nicht zum <strong>Beruf</strong> macht!<br />
Constanze Scheit, Goethe-Gymnasium ,<br />
www.learnline.nrw.de/angebote/zeus/thema/thema/computer/01_07trend.htm,<br />
Stand: 01. 04. 2005)<br />
So scheinen fast nur geschlechtsspezifische Interessen<br />
und Neigungen die <strong>Beruf</strong>swahl zu bestimmen. Männer<br />
wählen vorwiegend Fertigungsberufe des Handwerks<br />
sowie kaufmännische <strong>Beruf</strong>e und Frauen vor allem<br />
Dienstleistungsberufe (Büro, Praxen, Handel,…). Auch in<br />
neu geschaffenen <strong>Beruf</strong>en des Bereichs Informations-<br />
und Telekommunikationstechnik liegt der Frauenanteil<br />
trotz starker Werbung unter 25 %.<br />
Torsten: In unserer Computer AG peilen Frauen das kaum. Ich<br />
hab auch mal rumgefragt, wer einen PC zu Hause hat. Die<br />
Jungen fast alle, bei den Mädchen gerade 4 von 10.<br />
Melanie: Ich hab keinen Bock nur auf Technik im <strong>Beruf</strong>. Ich will<br />
mit Menschen zu tun haben. Arzthelferin oder Restaurantfachfrau<br />
wären gut. Aber die Computer-Nutzung werde ich wohl<br />
trotzdem lernen müssen.<br />
Maren: Mich interessiert schon, in einem technischen <strong>Beruf</strong> zu<br />
arbeiten. Auch wenn Schule das wenig gefördert hat. Zum<br />
Glück konnte mein Bruder und ich mit unserem Vater viel werken.<br />
Aber später fast nur mit Männern arbeiten, kann ich mir<br />
nicht vorstellen.<br />
Jeanette: Im BIZ habe ich gehört, dass <strong>Beruf</strong>e dauernd modernisiert<br />
werden und auch neue entstehen. Dabei zeigt sich, dass<br />
sowohl mit Technik als auch im Team gearbeitet werden muss,<br />
also Kontakt mit Menschen, Kollegen und Kunden besteht. Es<br />
muss also vermehrt auf Tätigkeiten, die vielseitiges und selbstständiges<br />
Handeln erfordern und bei denen Dienstleistungen<br />
erbracht werden, vorbereitet werden. Das müsste gerade was<br />
für Frauen sein.
Lebenslanges Lernen<br />
85<br />
A 4 - 8<br />
Herr Beimler und drei weitere Eltern sitzen im Klassenraum ihrer Kinder mal wieder auf einer<br />
Schulbank. Sie haben sich bereit erklärt, an einer Expertenbefragung im Unterricht teilzunehmen.<br />
Sie wollen den Schülerinnen und Schülern Auskunft geben über ihren beruflichen<br />
Werdegang, ihre Erlebnisse und Erfahrungen in der Arbeitswelt.<br />
Herr Beimler<br />
Ich habe vor über 20 Jahren eine Ausbildung zum Stahlbetonbauer<br />
gemacht. Die Arbeit hat mir von Anfang an viel Freude<br />
bereitet. Mit 25 Jahren bin ich dann Polier geworden. Heute leite<br />
ich eine Gruppe von 18 Männern. Das ging natürlich nicht ohne<br />
persönlichen Einsatz, Fortbildungskurse und ein bisschen<br />
Glück. Das Glück besteht darin, dass bei dem Auf- und Ab in<br />
der Baubranche bisher meine Arbeit als Gruppenleiter benötigt<br />
wurde.<br />
Frau Frühauf<br />
1990 habe ich meine Ausbildung zur Drogistin beendet und wurde<br />
danach im gleichen Betrieb weiter beschäftigt. 1995 kam<br />
dann unser erstes Kind zur Welt und ich musste die Arbeit vorerst<br />
aufgeben. Nach der Geburt des zweiten Kindes habe ich<br />
ganz gekündigt und mich der Familie gewidmet. Jetzt arbeite ich<br />
wieder stundenweise in der Drogerie, um den Anschluss nicht<br />
zu verpassen. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, werde ich<br />
wieder voll ins <strong>Beruf</strong>sleben einsteigen.<br />
Herr Quenzler<br />
Seit neun Jahren lebe ich nun schon mit meiner Familie im<br />
Großraum Mannheim. Wir haben unsere Heimat in der Altmark<br />
schweren Herzens verlassen, weil das Angebot an Arbeitsplätzen<br />
in meinem erlernten <strong>Beruf</strong> als Landmaschinenmechaniker<br />
sehr schlecht war. Die Agentur für Arbeit hat mir damals eine<br />
Umschulung zum Mechatroniker bezahlt. Auch meine Frau hat<br />
hier Arbeit gefunden. <strong>Der</strong> Umzug hat sich für uns aus beruflicher<br />
Sicht gelohnt.<br />
Frau Lohmann<br />
Als ich den <strong>Beruf</strong> der Köchin gelernt habe, konnte ich mir nichts<br />
Besseres vorstellen. Die Arbeit in einer Großküche hat mich<br />
jedoch schon nach wenigen Jahren so sehr belastet, dass ich<br />
auf ärztliche Empfehlung hin gekündigt habe. Eine Stelle in einer<br />
kleinen Küche hat sich nicht geboten. So machte mir die<br />
Agentur für Arbeit den Vorschlag, mich zur Hauswirtschafterin<br />
weiter zu bilden. Heute leite ich eine kleine Jugendherberge und<br />
bin mit dieser Tätigkeit sehr zufrieden.<br />
Nach diesen kurzen Berichten haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, Fragen an<br />
die Eltern zu richten.<br />
Welche Fragen werden sie wohl an die Eltern stellen?
Geschichte der Frauenberufe – am Beispiel der „Arzthelferin“<br />
18.<br />
Jahrhundert<br />
1754<br />
1865<br />
1890<br />
Geschichtliche Erwähnung von "Hilfen" beim Zahnarzt<br />
(damals noch Barbier).<br />
Diese Tätigkeit wurde meist von barmherzigen höheren Töchtern<br />
wahrgenommen.<br />
Die erste deutsche Ärztin, Dr. Dorothea Erxleben, promoviert in<br />
Halle.<br />
86<br />
A 4 -9<br />
Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF), der<br />
sich unter anderem für die Rechte der arbeitenden Frauen einsetzt.<br />
Die Berliner Gewerkschaftskonferenz beschließt die Aufnahme<br />
weiblicher Gewerkschaftsmitglieder.<br />
1898 Die Universität Breslau lässt als erste deutsche Hochschule Medizinstudentinnen<br />
zum Examen zu.<br />
Vorher mussten Frauen, die ein Examen machen wollten, an ausländische<br />
Hochschulen gehen.<br />
1899 <strong>Der</strong> Bundesrat beschließt die Zulassung von Frauen zu<br />
medizinischen, zahnärztlichen und pharmazeutischen Examen.<br />
1901<br />
Öffnung der Hochschulen für Frauen, allerdings nicht zur<br />
regulären Immatrikulation.<br />
1903 Gründung der "<strong>Beruf</strong>sorganisation der Krankenpflegerinnen<br />
Deutschlands (BO)".<br />
1908 Frauen werden zur regulären Immatrikulation an Hochschulen zugelassen.<br />
1918 Frauen erhalten das aktive und passive Wahlrecht.<br />
11. 08 1919 Die Gleichberechtigung von Mann und Frau wird erstmals<br />
in der Verfassung der Weimarer Republik festgelegt.<br />
1921 Frauen werden zur Börse zugelassen.<br />
1922 Juristinnen werden zum Richteramt zugelassen.<br />
1933 Im Zuge der "Gleichschaltung" werden alle Gewerkschaften aufgelöst<br />
und von Nazi-Organisationen "übernommen". Die <strong>Beruf</strong>sverbände<br />
im Gesundheitswesen gehen auf in der "Reichsarbeitsgemeinschaft<br />
der <strong>Beruf</strong>e im ärztlichen und sozialen Dienst".<br />
1940 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der Apothekenhelferin und der Zahnarzthelferin wird offiziell<br />
als Anlernberuf anerkannt.<br />
23.05.1949<br />
Das Grundgesetz der BRD tritt in Kraft.<br />
Die Gleichberechtigung der Frau wird garantiert.<br />
30.05.1949 Die Verfassung der DDR tritt in Kraft.<br />
Die Gleichberechtigung der Frau wird garantiert.
1954 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der Zahnarzthelferin wird zum vollwertigen Lehrberuf.<br />
1955 Das Bundesarbeitsgericht erklärt die Praxis, Frauen für gleiche Arbeit<br />
weniger Lohn zu zahlen als Männern ("Frauenabschlag"), für<br />
rechtswidrig.<br />
1965 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der Arzthelferin wird offiziell als Lehrberuf anerkannt.<br />
1968 Einführung des <strong>Beruf</strong>s der Pharmazeutisch- technischen<br />
Assistentin (PTA).<br />
1986 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der Tierarzthelferin wird staatlich anerkannter<br />
Ausbildungsberuf.<br />
87<br />
A 4 -9<br />
1993 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der Pharmazeutisch- kaufmännischen Angestellten (PKA)<br />
wird offiziell als Ausbildungsberuf anerkannt. Die Bezeichnung<br />
"Apothekenhelferin" wird durch "PKA" abgelöst.<br />
1998 Neue Ausbildungsordnung für die Pharmazeutisch- technischen<br />
Assistentin (PTA).<br />
Die Entwicklung von <strong>Beruf</strong>en kann man auch auf den Internetseiten des BiBB finden.<br />
Arzthelferin - http://bibb.skygate.de/z/genealogie/html/b0010.html (Stand 11.04.2005)<br />
Aufgaben:<br />
1. Wähle einen <strong>Beruf</strong> aus, der dich interessiert.<br />
2. Erarbeite für die Entwicklung dieses <strong>Beruf</strong>es einen Zeitstrahl.<br />
3. Informiere dich über das gegenwärtige Anforderungsprofil dieses <strong>Beruf</strong>es.<br />
4. Notiere, welchen neuen Anforderungen man in diesem <strong>Beruf</strong> gerecht werden<br />
muss.<br />
5. Suche nach Ausbildungsangeboten für diesen <strong>Beruf</strong> in deiner Region bzw. in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.<br />
6. Ist dieser <strong>Beruf</strong> auch heute noch frauen- oder männerdominiert?<br />
Begründe deine Antwort.<br />
Arzthelfer (Arzthelferin/<br />
Arzthelfer)<br />
10.12.1985 VO <strong>Beruf</strong>sausbildung zum Arzthelfer/zur<br />
Arzthelferin (Arzthelfer-<br />
Ausbildungs-VO ArztHAusbV)<br />
10.12.1985 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der Arzthelferin ist aufgegangen<br />
im Arzthelfer/Arzthelferin<br />
12.01.1965 anerkannt durch Erl. BMA vom<br />
12.01.1965 - II a 5 - 2561 - BK - 8157<br />
[zitiert nach BABl. 4/65, S. 153];
<strong>Beruf</strong>swünsche von Jungen und Mädchen<br />
Aufgaben:<br />
1. Beschreibe die nachfolgenden Grafiken.<br />
2. Erläutere und vergleiche die Inhalte der nachfolgenden Grafik.<br />
3. Reflektiere die Aussagen der Grafik kritisch. Erläutere hierbei auch, über welche<br />
Sachverhalte die Grafik Aussagen tätigt und worüber nicht.<br />
Die Top Ten der Ausbildungsberufe in Deutschland<br />
Männliche Auszubildende mit einem neu<br />
abgeschlossenem Ausbildungsvertrag 2004<br />
Kraftfahrzeugmechatroniker<br />
Industriemechaniker (alle<br />
Fachrichtungen)<br />
Kaufmann im Einzelhandel<br />
Koch<br />
Anlagenmechaniker<br />
Elektroniker (alle<br />
Fachrichtungen)<br />
Tischler<br />
Maler und Lackierer<br />
Kaufmann im Groß- und<br />
Außenhandel<br />
Metallbauer<br />
Quelle: Statistisches Bundsamt<br />
14072<br />
13483<br />
13118<br />
10526<br />
10560<br />
9359<br />
9280<br />
8405<br />
8015<br />
Weibliche Auszubildende mit einem neu<br />
abgeschlossenem Ausbildungsvertrag 2004<br />
Bürokauffrau<br />
Kauffrau im Einzelhandel<br />
88<br />
21955<br />
Friseurin<br />
Arzthelferin<br />
Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte<br />
Industriekauffrau<br />
Fachverkäuferin im<br />
Nahrungsmittelhandwerk<br />
Verkäuferin<br />
Kauffrau für<br />
Bürokommunikation<br />
Hotelfachfrau<br />
12214<br />
11509<br />
11146<br />
10931<br />
10615<br />
9365<br />
A 4 -10<br />
16905<br />
16363<br />
14939<br />
14378
Die Vielfalt neuer <strong>Beruf</strong>e!<br />
Was ist ein IT-System-Kaufmann/<br />
eine IT-System-Kauffrau?<br />
Was ist ein Mediengestalter/eine Mediengestalterin<br />
für visuelles Marketing?<br />
Was ist ein Technischer Produktdesigner/<br />
eine Technische Produktdesignerin<br />
Fast jedes Jahr gibt es neue <strong>Beruf</strong>e und auch derzeit<br />
sind weitere geplant.<br />
1. Wähle mindestens zwei neue <strong>Beruf</strong>e aus, die du interessant findest.<br />
89<br />
Was ist ein Mechatroniker/<br />
eine Mechatronikerin<br />
A 4 - 11<br />
Was ist ein Kaufmann/ eine Kauffrau<br />
für Tourismus und Freizeit?<br />
2. Informiere Dich über das Anforderungsprofil dieser <strong>Beruf</strong>e. Nutze dazu das Internet.<br />
www.bibb.de.
4.2 Themenbereich B: Fähigkeiten/Eignung<br />
4.2.1 Modul B1 − Das ist meine <strong>Beruf</strong>ung<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
in der Lage sein, ihre<br />
Interessen zu benennen<br />
und zu erfassen,<br />
entsprechend der<br />
Interessenlage geeignete<br />
<strong>Beruf</strong>sbilder auswählen<br />
können.<br />
sich mit <strong>Beruf</strong>en, <strong>Beruf</strong>sethos<br />
und <strong>Beruf</strong>ung auseinandersetzen<br />
und im Zusammenhang<br />
mit eigenen<br />
beruflichen Vorstellungen<br />
reflektieren.<br />
Mein persönlicher Steckbrief<br />
Interessen erfassen<br />
Bestimmung der möglichen<br />
<strong>Beruf</strong>e entsprechend<br />
der Interessenlage<br />
Bedeutung des <strong>Beruf</strong>es<br />
Arbeit aus <strong>Beruf</strong>ung<br />
Erstellen eines persönlichen Steckbriefes:<br />
Einzelarbeit/Gruppenarbeit<br />
Personen nach Steckbrief benennen<br />
Korrektur der Einschätzung durch die Gruppenmitglieder<br />
Was interessiert mich/mich nicht? Einzelarbeit<br />
<strong>Beruf</strong>liche Interessen entdecken und bewerten<br />
Besuch im BIZ – Computeranalyse<br />
„Welche <strong>Beruf</strong>e entsprechen meiner Interessenlage?“<br />
Diskussion über <strong>Beruf</strong> und <strong>Beruf</strong>ung, Arbeit aus <strong>Beruf</strong>ung<br />
Analyse von Texten<br />
- Biografie Albert Schweitzer<br />
- Ärzte ohne Grenzen<br />
- Biografie Mutter Theresa<br />
90<br />
B1-1<br />
B1-2, L 2, L 3<br />
B1-3, L 6, S. 17ff u. S. 43<br />
BIZ<br />
L15, S. 3ff<br />
L25, S. 4/5<br />
A1-2, A1-3, A3-2, A3-5,
Arbeitshinweis:<br />
Ordne in berufliche und nicht berufliche Interessen!<br />
Arbeitshinweis:<br />
Sortiere die beruflichen Interessen nach ihrer Bedeutung für dich. Beginne mit dem Wichtigsten.<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit (Hg.): Mach´s richtig. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer.<br />
Promotion Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005<br />
91<br />
B 1 - 1
92<br />
B 1 - 2<br />
Quelle: Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Mach´s richtig. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion<br />
Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005
93<br />
B 1 - 3<br />
Quelle: Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Mach´s richtig. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion<br />
Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005
4.2.2 Modul B2 − Meinen Fähigkeiten auf der Spur<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
ihre Fähigkeiten kennen<br />
lernen und systematisieren,<br />
erkennen, dass eine realistische<br />
Einschätzung eigener<br />
Fähigkeiten eine wichtige<br />
Voraussetzung für die <strong>Beruf</strong>swahl<br />
ist,<br />
erkennen, dass persönliche<br />
Vorlieben und Fähigkeiten<br />
für die <strong>Beruf</strong>swahl in Einklang<br />
gebracht werden<br />
müssen.<br />
Fähigkeiten:<br />
körperliche,<br />
geistige,<br />
soziale Fähigkeiten<br />
Selbsteinschätzung und<br />
Fremdeinschätzung der<br />
persönlichen Fähigkeiten<br />
Mein Traumberuf<br />
Entwicklung eines persönlichen<br />
Fahrplans<br />
Ordnen der Fähigkeiten<br />
Partnerarbeit:<br />
Wie ich mich selbst einschätze und wie andere mich einschätzen<br />
Bearbeitung des Schülerarbeitsheftes „Meinen Fähigkeiten auf der Spur“<br />
Überarbeitung der Selbsteinschätzung<br />
www.berufswahl-tipps.de/wer_bin_ich.htm<br />
Vorstellung des Wunschberufes<br />
(Collage, Plakat, Vortrag)<br />
Vergleichen der vorhandenen persönlichen Kompetenzen mit den<br />
erforderlichen Fähigkeiten<br />
Zusammenfassung<br />
Was kann ich schon gut?<br />
Welche Fähigkeiten benötige ich für meinen <strong>Beruf</strong>?<br />
Welche Ziele muss ich mir stecken?<br />
Anmerkung: Unterstützung bei der Durchführung von Potenzialanalysen<br />
bieten z. B. Agentur für Arbeit, Bildungswerk der Wirtschaft<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (BWSA), Unternehmen, Private<br />
Bildungsträger u. a.<br />
94<br />
B2-1<br />
B2-2, A1-11, B1-3<br />
L2<br />
B2-3, B 2-4<br />
B2-5<br />
B2-6<br />
L 23, Arbeitsblatt 1<br />
L 13, Heft 2/3<br />
Modul A1
Name: __________________________ Datum: _______________________<br />
Klasse: __________________________<br />
Fähigkeiten und <strong>Beruf</strong>swahl<br />
95<br />
B 2 - 1<br />
Das Ausüben von <strong>Beruf</strong>en erfordert bestimmte Fähigkeiten. Man<br />
kann geistige, körperliche und soziale Fähigkeiten unterscheiden.<br />
Ordne die nachfolgend aufgeführten Fähigkeiten den entsprechenden Bereichen zu:<br />
Rechenfähigkeit, Ideenreichtum/Kreativität, Hörvermögen, räumliches Vorstellungsvermö-<br />
gen, Hand- und Fingerfertigkeit, allgemeine Denkfähigkeit, Ausdauer,<br />
Konzentrationsfähigkeit, Kontaktsicherheit, sprachliche Geschicklichkeit, Teamfähigkeit<br />
Fähigkeiten<br />
geistig körperlich sozial<br />
Ergänze in der Übersicht mindestens<br />
zwei Fähigkeiten je Bereich!
Meinen Fähigkeiten auf der Spur<br />
Wie andere mich einschätzen<br />
Geistige Fähigkeiten<br />
Körperliche Fähigkeiten<br />
Soziale Fähigkeiten<br />
Stärken Schwächen<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
…………………………………………<br />
96<br />
B 2 - 2<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
…………………………………………..<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
……………………………………………<br />
Aufgaben:<br />
• Bevor du dich von anderen einschätzen lässt, schreibe erst auf, welche Stärken und<br />
Schwächen du an dir selbst wahrnimmst.<br />
• Geh mit diesem Arbeitsblatt zu einem Freund oder Freundin, deiner Schwester oder deinem<br />
Bruder. Du kannst auch deine Mutter oder deinen Vater befragen. Erkläre ihnen,<br />
welche Eigenschaften den einzelnen Fähigkeitsbereichen zuzuorden sind. (Zeig jedoch<br />
nicht, wie du dich selbst eingeschätzt hast.)<br />
• Bitte deine Gesprächspartnerin/deinen Gesprächspartner, dass sie oder er dieses Blatt<br />
ausfüllen. Worin sehen sie deine Stärken und Schwächen?<br />
• Vergleiche deine eigenen Angaben mit denen der befragten Personen. Unterhalte dich<br />
mit ihnen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede.<br />
Nimm zur Hilfe und Unterstützung das Schülerheft „Machs richtig“ zur Hand.<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
Meine Stärken bestimmen und meine Ziele klären<br />
(Fremdschätzung - Lehrkraft/Elternteil/Betrieb)<br />
Name: Datum:<br />
1. … ist körperlich belastbar.<br />
2. … ist handwerklich geschickt.<br />
3. … macht praktische Arbeiten gerne.<br />
4. … ist an vielen Dingen interessiert und möchte viel darüber lernen.<br />
5. … erledigt schriftliche Aufträge sorgfältig.<br />
6. … erledigt schriftliche Arbeiten rechtzeitig.<br />
7. … kann sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren.<br />
8. … versteht schnell, wenn ihr/ihm etwas erklärt wird.<br />
9. … fragt nach, wenn sie/er etwas nicht verstanden hat.<br />
10. … erarbeitet sich gerne selbst ein Thema.<br />
11. … erledigt wichtige Dinge gleich und verschiebt sie nicht auf später.<br />
12. … legt Wert auf Ordnung in ihrem/seinem Umfeld.<br />
13. … geht mit Arbeitsmaterial pfleglich um.<br />
14. … hat beim Arbeiten ihr/sein Ziel vor Augen.<br />
97<br />
Mein persönliches Profil<br />
15. … will ein Ziel, das sie/er sich gesetzt hat, erreichen, auch wenn es schwer fällt.<br />
16.<br />
… arbeitet selbstständig an einer Aufgabe weiter, auch wenn sie auf dem ersten<br />
Blick schwierig ist.<br />
17. … bringt neue Ideen in die Arbeit ein.<br />
18. … ist kontaktfreudig und gerne mit anderen zusammen.<br />
19. … kann gut mit anderen zusammenarbeiten.<br />
20. … hilft anderen, wenn sie/er etwas nicht versteht.<br />
21. … setzt sich für ihre/seine Mitschülerinnen und Mitschüler ein.<br />
22. … übernimmt Aufgaben für die (Schul-)Gemeinschaft.<br />
23. … kann bei einem Streit auch nachgeben.<br />
24. … kann es hinnehmen, wenn sie/er für einen Fehler kritisiert wird.<br />
25. … packt gerne mit an, wenn irgendwo Arbeit anfällt.<br />
26. … hält ein, was sie/er zugesagt hat.<br />
27. … ist pünktlich.<br />
+2 +1 -1 -2<br />
B 2 - 3<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B.<br />
Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben<br />
des BMBF, 2004<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
Mein Persönlichkeitsbild im Spiegel der Selbst- und Fremdeinschätzung<br />
Persönlichkeitsbild im Spiegel der Selbsteinschätzung<br />
98<br />
Persönlichkeitsbild im Spiegel der Fremdeinschätzung<br />
B 2 - 4<br />
Fähigkeiten/Interessen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Fähigkeiten/Interessen<br />
Sprachliche Fähigkeiten<br />
Rechnerische Fähigkeiten<br />
Logisches Denken<br />
Räumliches Vorstellungsvermögen<br />
Kontaktfähigkeit zu anderen<br />
Menschen<br />
Körperliche Geschicklichkeit<br />
Umgang mit Technik<br />
Umgang mit Menschen<br />
Umgang mit Zahlen und<br />
Daten<br />
Umgang mit Pflanzen<br />
und Tieren<br />
Quelle: Lorenz, W. : Leitfaden für Schulabgänger. Stockmann-Verlag, Bochum-München, o.J.<br />
Sprachliche Fähigkeiten<br />
Rechnerische Fähigkeiten<br />
Logisches Denken<br />
Räumliches Vorstellungsvermögen<br />
Kontaktfähigkeit zu anderen<br />
Menschen<br />
Körperliche Geschicklichkeit<br />
Umgang mit Technik<br />
Umgang mit Menschen<br />
Umgang mit Zahlen und<br />
Daten<br />
Umgang mit Pflanzen<br />
und Tieren
Wer bin ich?<br />
99<br />
B 2 - 5<br />
Begib dich auf die Spurensuche nach deinen Fähigkeiten - hört sich gut an, ist aber gar nicht<br />
so einfach.<br />
Stell dir möglichst viele Fragen wie z. B.:<br />
In welchen Schulfächern bin ich gut, durchschnittlich, schwach?<br />
Was fällt mir in der Schule leicht und was eher schwer?<br />
Welche Hobbys habe ich bzw. womit beschäftige ich mich gerne in der Freizeit?<br />
Was habe ich bisher in meinem Leben alles sehr gern getan?<br />
Was fällt mir alles leicht?<br />
Für welche Handlungen und Verhaltensweisen werde ich häufig gelobt? Von wem?<br />
Auf welche Taten, Ergebnisse und Erfolge bin ich stolz?<br />
Wie gehe ich auf Menschen zu?<br />
Wie komme ich mit anderen Menschen aus bzw. gehe mit ihnen um?<br />
Wie gut kann ich mich ausdrücken (mündlich/schriftlich)?<br />
Wie gut sind meine Fremdsprachenkenntnisse?<br />
Wie gut kann ich mit Zahlen umgehen?<br />
Wie gut ist meine dreidimensionale (räumliche) Vorstellungskraft?<br />
Wie sieht es mit meiner körperlichen Leistungsfähigkeit aus?<br />
Wie kräftig und ausdauernd bin ich?<br />
Was habe ich für gesundheitliche Beeinträchtigungen?<br />
Wie leicht begreife ich Zusammenhänge?<br />
Wie geschickt bin ich mit meinen Händen/Fingern?<br />
Wie sieht es mit meinem Ideenreichtum/meiner Kreativität aus?<br />
Wie ist es um meinen Ordnungssinn/meine Gewissenhaftigkeit bestellt?<br />
Wie gut sind meine Computerkenntnisse?<br />
Wie ist es um mein technisches Verständnis bestellt?<br />
Die Liste der Fragen, die man sich stellen kann, um den eigenen Fähigkeiten nachzuspüren,<br />
ist unendlich lang. Bei etwas Nachdenken fallen dir sicher noch viele Fragen ein.<br />
Quelle: Vgl. http://www.berufswahl-tipps.de/wer_bin_ich.htm, Stand 13. 04. 2005
Mein persönliches Profil<br />
Meine Stärken bestimmen und meine Ziele klären<br />
Schlussfolgerungen aus der Auswertung<br />
100<br />
B 2 - 6<br />
Wenn deine Stärken und Fähigkeiten nicht zu deinen Zielen passen: Entscheide dich, ob du<br />
deine Ziele deinen Fähigkeiten anpasst oder deine Fähigkeiten verbesserst.<br />
1. Das sind meine fünf wichtigsten Stärken und Fähigkeiten:<br />
Datum: _____________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
2. Ich möchte mich in einigen Bereichen verbessern. Das will ich erreichen:<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
3. Dabei brauche ich Unterstützung: Wer? Wobei? Wodurch?<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
Wenn du diese Seite ausfüllst, solltest du sie den Lehrkräften zeigen, die dich unterstützen können.<br />
Auch deine Eltern und andere Personen, die die helfen können, solltest du einbeziehen.<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
4.3 Themenbereich C: <strong>Beruf</strong>e - Anforderungen, Möglichkeiten, Entwicklungen<br />
4.3.1 Modul C1 − Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
• einen allgemeinen Überblick<br />
zu Wegen der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
erhalten,<br />
• Formen und Möglichkeiten<br />
der <strong>Beruf</strong>sausbildung analysieren,<br />
• Überbrückungsmöglichkeiten<br />
als Vorbereitung auf<br />
eine <strong>Beruf</strong>sausbildung kennen.<br />
Ausbildungswege entsprechend<br />
dem Schulabschluss<br />
Betriebliche Ausbildung<br />
Außerbetriebliche Ausbildung<br />
Vollzeitschulische Ausbildung<br />
<strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr<br />
<strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />
Freiwilliges soziales Jahr<br />
Praktikum<br />
Auslandsaufenthalt<br />
Schematische Darstellung von Ausbildungswegen (z. B. Grafik)<br />
Einbeziehung regionaler Ausbildungseinrichtungen<br />
Gruppendiskussion zur Bedeutung schulischer Abschlüsse<br />
Entwickeln einer Übersicht über Wege zum <strong>Beruf</strong><br />
Analyse der Struktur der dualen Ausbildung in Deutschland<br />
Herstellen von Collagen, Rollenspiele<br />
Besuch eines Ausbildungsbetriebes bzw. einer <strong>Beruf</strong>sschule zum Kennenlernen<br />
von Ausbildungsinhalten<br />
Expertenbefragung zu besonderen Ausbildungsformen<br />
Nutzen des Internets<br />
Brainstorming: Wann könnte ein Überbrückungsjahr sinnvoll sein?<br />
Sammeln von Informationen über Überbrückungsmöglichkeiten<br />
(www.arbeitsagentur.de/nn_228166/Navigation/zentral/Arbeitnehmerinfo/Bestimmte-personengruppen/Jugendliche/Jugendliche-Nav.html__nnn=true)<br />
Zwei – Felder – Tafel: z. B. „Vor- und Nachteile einer betrieblichen Ausbildung“<br />
„Was spricht für eine <strong>Beruf</strong>sfachschule – was dagegen“?<br />
Exkursion in Gruppen oder im Klassenverband in Bildungseinrichtungen (BVJ /<br />
BGJ)<br />
101<br />
C1-1, C1-2<br />
E1-5, E1-6<br />
C1-3, C1-4<br />
C1-5, C1-6<br />
C1-7, C1-8<br />
C1-9,<br />
Material der<br />
Agentur für<br />
Arbeit<br />
„Fit for Job“<br />
C1-10, C1- 11
Formen und Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
102<br />
C 1 - 1<br />
In Abhängigkeit vom Schulabschluss und der gewünschten beruflichen Ausbildungsrichtung<br />
kann man im Rahmen der betrieblichen (dualen) Ausbildung oder durch den Besuch einer<br />
<strong>Beruf</strong>sfachschule (schulische Ausbildung) einen beruflichen Abschluss erlangen.<br />
In der folgenden Übersicht werden beide Formen gegenübergestellt:<br />
Unterschiede zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung<br />
Betriebliche Ausbildung Kriterium<br />
Friseur/-in<br />
Bankkaufmann/-frau<br />
Bürokaufmann/-frau<br />
Maurer/-in<br />
Mechatroniker/- in<br />
Veranstaltungskaufmann/-frau<br />
kein bestimmter Abschluss vorgeschrieben<br />
Betrieb entscheidet<br />
ab Ende des vorletzten Schuljahres<br />
bis zum Schulabschluss<br />
Beispiel<br />
Welche schulischen Voraussetzungen<br />
brauche<br />
ich?<br />
Wann bewerbe ich mich?<br />
im Betrieb Wo bewerbe ich mich?<br />
Schriftliche Bewerbung, mit<br />
Anschreiben, Lebenslauf mit<br />
Foto, Kopie des aktuellen<br />
Zeugnisses<br />
im Betrieb und in der <strong>Beruf</strong>sschule<br />
(duales System), ggf. in<br />
einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte<br />
Teilzeitunterricht in der <strong>Beruf</strong>schule,<br />
Praxis im Betrieb<br />
Auszubildende/-r mit Ausbildungsvertrag<br />
Ausbildungsvergütung<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildungsbeihilfe (BAB)<br />
bei der zuständigen Agentur für<br />
Arbeit<br />
Wie bewerbe ich mich?<br />
Wo lerne ich?<br />
Schulische <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
Kinderpfleger/-in<br />
Physiotherapeut/-in<br />
Sozialassistent/-in<br />
Wirtschaftsassistent/-in<br />
Erzieher/-in,<br />
Ergotherapeut/-in<br />
nach <strong>Beruf</strong> und Bundesland<br />
unterschiedlich<br />
ab Ende des vorletzten Schuljahres;<br />
der Bewerbungszeitraum<br />
wird von der jeweiligen Schule<br />
geregelt (z. B. bis zum 31.03.<br />
eines Jahres<br />
an der Schule<br />
Anschreiben, Lebenslauf mit<br />
Foto, beglaubigte Kopie des<br />
letzten Zeugnisses, Einverständniserklärung<br />
der Eltern<br />
an der berufsbildenden Schule<br />
(teilweise in Verbindung mit<br />
betrieblichen Praktika)<br />
In welcher Form lerne ich? Vollzeitunterricht mit Praktika<br />
Welchen Status habe ich? Schüler/-in<br />
Welche Vergütung erhalte<br />
ich?<br />
Welche finanzielle Unterstützung<br />
kann ich beantragen?<br />
(Bestimmte Bedingungen<br />
müssen erfüllt sein!)<br />
Keine Vergütung, häufig wird<br />
bei privaten Schulen Schulgeld<br />
verlangt<br />
Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />
(BAföG) beim Amt für Ausbildungsförderung<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
<strong>Beruf</strong>sausbildung im dualen System<br />
103<br />
C 1 - 2<br />
In Deutschland beginnen rund zwei Drittel aller Jugendlichen ihren <strong>Beruf</strong>sweg mit einer Be-<br />
rufsausbildung im dualen System. Sie erlernen einen von rund 350 staatlich anerkannten<br />
Ausbildungsberufen. Die Ausbildung findet an zwei Lernorten, dem Betrieb und der <strong>Beruf</strong>s-<br />
schule statt, deshalb spricht man vom dualen System. Die Jugendlichen lernen drei bis vier<br />
Tage pro Woche im Betrieb, an ein bis zwei Tagen besuchen sie die <strong>Beruf</strong>sschule. Die Inhal-<br />
te der Ausbildung in Betrieb und <strong>Beruf</strong>sschule sind miteinander verzahnt, wobei der Betrieb<br />
mehr für die Praxis, die <strong>Beruf</strong>sschule stärker für die Theorie zuständig ist. Betrieb und Be-<br />
rufsschule tragen gemeinsam zu einer möglichst guten Qualifizierung der Jugendlichen bei.<br />
Für die Ausbildung im Betrieb sind in der Ausbildungsordnung bundesweit verbindlich Min-<br />
deststandards festgelegt. Ausbildungsordnungen werden im Bundesinstitut für <strong>Beruf</strong>sbildung<br />
mit Sachverständigen von Arbeitgeber- und Gewerkschaftsseite entwickelt und von der Bun-<br />
desregierung erlassen. Die Ausbildung in der <strong>Beruf</strong>sschule erfolgt auf der Grundlage des<br />
Rahmenlehrplans der Kultusministerkonferenz der Länder. Die Ausbildungsordnung legt fest,<br />
dass in der <strong>Beruf</strong>sausbildung sowohl eine breit angelegte berufliche Grundbildung als auch<br />
die zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit notwendigen Fertigkeiten und<br />
Kenntnisse (berufliche Fachbildung) vermittelt werden müssen. Die <strong>Beruf</strong>sausbildung hat<br />
ferner den Erwerb der erforderlichen <strong>Beruf</strong>serfahrungen zu ermöglichen (§ 1 Absatz 2 Be-<br />
rufsbildungsgesetz). <strong>Der</strong> Ausbildungsrahmenplan (Betrieb) und der Rahmenlehrplan (Be-<br />
rufsschule) werden für die beiden Lernorte des dualen Systems parallel entwickelt und inhalt-<br />
lich aufeinander abgestimmt.<br />
Die <strong>Beruf</strong>sausbildung im dualen System ist der wichtigste Zugangsweg zu den rund 30000<br />
<strong>Beruf</strong>stätigkeiten, die das Statistische Bundesamt gezählt hat. <strong>Beruf</strong>sausbildung und <strong>Beruf</strong>s-<br />
tätigkeit sind wichtige Grundlagen für die berufliche Fortbildung und das lebenslange Lernen.<br />
Aufgaben:<br />
1. Informiert euch über das duale System der <strong>Beruf</strong>sausbildung!<br />
2. Erarbeitet in Gruppen ein Glossar über die duale <strong>Beruf</strong>sausbildung!<br />
• Duales System<br />
• <strong>Beruf</strong>sschule<br />
• Anerkannter Ausbildungsberuf<br />
• Ausbildungsordnung<br />
• Ausbildungsvertrag<br />
• ……………………..<br />
Vergleicht eure Ergebnisse. Nutzt Informationsmaterial des <strong>Beruf</strong>sinformationszentrums<br />
(BIZ) oder das Internet!
Duale <strong>Beruf</strong>sausbildung in Deutschland<br />
104<br />
C 1 - 3<br />
In Deutschland wird die berufliche Erstausbildung überwiegend im so genannten „dualen System“ durchgeführt.<br />
„Dual“ wird das <strong>Beruf</strong>sbildungssystem deshalb genannt, weil die für den <strong>Beruf</strong> notwendigen Kompetenzen an<br />
zwei verschiedenen Ausbildungs- bzw. Lernorten, nämlich im Unternehmen (praktische Ausbildung) und in der<br />
<strong>Beruf</strong>sschule (theoretische Ausbildung) vermittelt werden. Unternehmen und <strong>Beruf</strong>sschule verantworten die<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung gemeinsam.<br />
Unternehmen A<br />
(Ausbildungsordnung)<br />
Unternehmen B<br />
(Ausbildungsordnung)<br />
Überbetriebliches • Mittelständische Ausbildungszentrum/<br />
Unternehmen<br />
Ausbildung • im Kleine Verbund Handwerksbetriebe<br />
2<br />
Überbetriebliche Ausbildungsstätten und die Ausbildung<br />
im Verbund haben den Auftrag, den betrieblichen<br />
Teil der <strong>Beruf</strong>sausbildung im dualen System<br />
außerhalb des Betriebes zu ergänzen, wenn dieser<br />
die vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte nicht vollständig<br />
vermitteln kann. Nach § 27 <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz<br />
(BBiG) kann die zuständige Stelle<br />
festlegen, dass bestimmte Ausbildungsinhalte in<br />
überbetrieblichen <strong>Beruf</strong>sbildungsstätten zu vermitteln<br />
sind.<br />
Gemeinsame Entwicklung und Neuordnung von<br />
Ausbildungsberufen<br />
Unternehmen<br />
(Ausbildungsordnung)<br />
<strong>Beruf</strong>sschule<br />
(Rahmenlehrplan)<br />
Ausbildungsberuf<br />
Die Ausbildungsdauer in den anerkannten Ausbildungsberufen<br />
ist nicht einheitlich. Sie reicht von 2<br />
Jahren bis zu 3 ½ Jahren und wird in der Ausbildungsordnung<br />
festgelegt.<br />
Monoberuf<br />
Monoberufe sind anerkannte Ausbildungsberufe deren Ausbildungsinhalte zeitlich und systematisch aufeinander<br />
aufbauen und zu einem einheitlichen <strong>Beruf</strong>sprofil führen. Es gibt keine Wahlmöglichkeiten zu alternativen <strong>Beruf</strong>sprofilen.<br />
Ausbildungsberuf mit Fachrichtungen<br />
Bei <strong>Beruf</strong>en mit Fachrichtungen werden in den ersten beiden Ausbildungsjahren die berufliche Grundbildung und<br />
Fachbildung vermittelt. Im Regelfall wird ab dem 3. Ausbildungsjahr die Ausbildung in einer Fachrichtung fortgesetzt.<br />
Die Abschlussprüfung erfolgt dann auch in der jeweiligen Fachrichtung. Vor einer Ausbildung muss man sich<br />
jedoch für eine Fachrichtung entscheiden, die auch in den Ausbildungsvertrag eingetragen wird.<br />
Ausbildungsberuf mit Schwerpunkten<br />
Die Ausbildung nach Schwerpunkten erfolgt, wie bei den Monoberufen, nach einer einheitlichen Ausbildungsberufsbildstruktur.<br />
Bei ausgewählten Ausbildungsinhalten wird entsprechend der berufsspezifischen Anforderungen<br />
eine Differenzierung vorgenommen. Die Ausbildungsdauer in dem jeweiligen Schwerpunkt kann ein Drittel der<br />
Ausbildungszeit betragen.<br />
Ausbildungsberuf mit Stufenausbildung<br />
Diese Ausbildungsberufe ermöglichen gestufte Abschlüsse. In der Regel gibt es eine zweijährige 1. Stufe (z.B.<br />
Bauindustrie, Textilindustrie) die nach einer Zwischenprüfung am Ende des ersten Ausbildungsjahres und mit einer<br />
Abschlussprüfung am Ende des zweiten Jahres beendet werden kann. Nach einer einjährigen weiteren 2. Stufe, in<br />
der berufsbezogene spezielle Ausbildungsinhalte vermittelt werden, kann wieder eine Abschlussprüfung abgelegt<br />
werden. Es ist jedoch auch möglich, die dreijährige Ausbildung ohne das gestufte Verfahren zu durchlaufen, dann<br />
entspricht die Prüfung nach den ersten beiden Jahren der Zwischenprüfung.<br />
Ausbildungsberuf mit Wahl- und Pflichtqualifikationen<br />
Neu geordnete <strong>Beruf</strong>e enthalten Pflicht- und Wahlqualifikationen, um schneller auf die sich ändernde Arbeitsrealität<br />
eingehen und praxisorientiert ausbilden zu können. Sie sind so konzipiert, dass die Ausbildung von Anfang an entsprechend<br />
den beruflichen Anforderungen breit angelegt ist. Durch Wahlqualifikationseinheiten können besondere<br />
Anforderungen des ausbildenden Betriebes oder der Branche berücksichtigt werden.
<strong>Beruf</strong>sausbildung im<br />
dualen System<br />
Ausbildungsberufe<br />
Ausbildungsdauer<br />
Rechte und Pflichten<br />
Informationen zur „dualen <strong>Beruf</strong>sausbildung“<br />
Ausbildungsvergütung<br />
Ausbildungsvertrag<br />
Prüfungen<br />
Jugendvertretung<br />
105<br />
C 1 - 4<br />
In Deutschland wird die berufliche Erstausbildung überwiegend im so genannten<br />
„dualen System“ durchgeführt. „Dual“ wird das <strong>Beruf</strong>sbildungssystem deshalb genannt,<br />
weil die für den <strong>Beruf</strong> notwendigen Kompetenzen an zwei verschiedenen Ausbildungs-<br />
bzw. Lernorten, nämlich im Unternehmen (praktische Ausbildung) und in<br />
der <strong>Beruf</strong>sschule (theoretische Ausbildung) vermittelt werden.<br />
Unternehmen<br />
(Ausbildungsordnung)<br />
Ausbildungsberuf<br />
<strong>Beruf</strong>sschule<br />
(Rahmenlehrplan)<br />
Unternehmen und <strong>Beruf</strong>sschule verantworten die <strong>Beruf</strong>sausbildung gemeinsam.<br />
http://www.s-hb.de/duale-ausbildung-de<br />
Zurzeit (Stand: August 2005) gibt es in Deutschland 338 <strong>Beruf</strong>e in der dualen Ausbildung.<br />
Inklusive der unterschiedlichen Fachrichtungen sind es 444 <strong>Beruf</strong>e.<br />
http://www.ausbildungplus.de/azubis/info_zq/abb/index.htm<br />
l<br />
Die Ausbildungsdauer in den anerkannten Ausbildungsberufen erstreckt sich von zwei<br />
bis zu dreieinhalb Jahren.<br />
Die genaue Dauer wird in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt. In Einzelfällen<br />
kann die Ausbildungszeit verkürzt werden, wenn aufgrund schulischer Leistungen<br />
in der allgemein bildenden oder beruflichen Schule zu erwarten ist, dass die/der<br />
Auszubildende das Ausbildungsziel in verkürzter Zeit erreicht.<br />
In der Praxis verkürzen ca. 15 Prozent der Auszubildenden ihre Lehrzeit.<br />
Die Rechte und Pflichten, die sich für Auszubildende aus einem Ausbildungsverhältnis<br />
ergeben, sind im <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz geregelt (§§ 6-9 BBiG).<br />
Während ihrer Ausbildung erhalten die Auszubildenden eine Vergütung. Die Höhe<br />
dieser Ausbildungsvergütung schwankt je nach Branche und Ausbildungsberuf und<br />
richtet sich nach der bereits absolvierten Lehrzeit: Vom ersten bis zum 3. oder 4.<br />
Lehrjahr steigt sie in der Regel kontinuierlich an.<br />
In der Datenbank Ausbildungsvergütungen des Bundesinstituts für <strong>Beruf</strong>sbildung<br />
(BIBB) finden Sie Informationen über die Höhe der Ausbildungsvergütungen für nahezu<br />
alle wichtigen Ausbildungsberufe. Bei den Angaben handelt es sich um Tarifvereinbarungen.<br />
Ihre tatsächliche Vergütung kann um bis zu 20% davon abweichen.<br />
http://www.bibb.de/de/wlk8446.htm<br />
<strong>Der</strong> Ausbildungsvertrag mit dem Ausbildungsbetrieb steht am Anfang des <strong>Beruf</strong>sausbildungsverhältnisses.<br />
Das <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz schreibt vor, den wesentlichen<br />
Inhalt des Vertrages zwischen dem/der Ausbildenden und dem/der Auszubildenden<br />
schriftlich niederzulegen.<br />
http://www.halle.ihk.de/webKreator/index.asp<br />
Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes wird während der <strong>Beruf</strong>sausbildung eine Zwischenprüfung<br />
(§ 48 BiBG) oder eine gestreckte Abschlussprüfung (§ 37 und § 38)<br />
durchgeführt. Inhalt und Zeitpunkt der Zwischenprüfung sind in der jeweiligen Ausbildungsordnung<br />
vorgeschrieben. Die Teilnahme an der Zwischenprüfung ist Voraussetzung<br />
für die Zulassung zur Abschlussprüfung.<br />
Die Ausbildung in den staatlich anerkannten Ausbildungsberufen endet mit einer Abschlussprüfung<br />
vor der zuständigen Kammer (z.B.: Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) oder Handwerkskammer). In den Fällen, in denen die Ausbildungsordnung<br />
vorschreibt, dass Berichtshefte geführt werden müssen, gelten sie neben der Teilnahme<br />
an der Zwischenprüfung als weitere Zulassungsvoraussetzung. In der Abschlussprüfung<br />
wird festgestellt, ob die Auszubildenden die notwendigen praktischen<br />
und theoretischen Kenntnisse für den gewählten <strong>Beruf</strong> besitzen. Dabei werden die<br />
Prüfungsanforderungen der jeweiligen Ausbildungsordnung zugrunde gelegt. Die<br />
Abschlussprüfung kann zweimal wiederholt werden.<br />
Für die Wahrnehmung von Rechten Auszubildender kann eine Jugendvertretung<br />
gewählt werden, wenn im Unternehmen ein Betriebs- oder Personalrat vorhanden<br />
ist. Bildung, Wahl und Geschäftsführung der Jugendvertretung ist in den §§ 60-69<br />
BetrVG (Betriebsverfassungsgesetz) geregelt.
<strong>Der</strong> Mechatroniker/<br />
die Mechatronikerin<br />
Ausbildungsberuf<br />
Ausbildungsdauer<br />
Zugangsvoraussetzungen<br />
Ausbildungsinhalte<br />
im Betrieb<br />
§§<br />
Duale <strong>Beruf</strong>sausbildung in Industrie und im Handwerk<br />
106<br />
C 1 - 5<br />
In Deutschland wird die berufliche Erstausbildung überwiegend im so genannten „dualen System“ durchgeführt. „Dual“ wird das <strong>Beruf</strong>sbildungssystem<br />
deshalb genannt, weil die für den <strong>Beruf</strong> notwendigen Kompetenzen an zwei verschiedenen Ausbildungs- bzw. Lernorten, nämlich im Unternehmen<br />
(praktische Ausbildung) und in der <strong>Beruf</strong>sschule (theoretische Ausbildung) vermittelt werden.<br />
Unternehmen<br />
(Ausbildungsordnung )<br />
Ausbildungsberuf<br />
Mechatroniker/Mechatronikerin<br />
Unternehmen und <strong>Beruf</strong>sschule verantworten die <strong>Beruf</strong>sausbildung gemeinsam. http://www.s-hb.de/duale-ausbildung-de;<br />
Mechatroniker/innen bauen mechanische, elektrische und elektronische Komponenten zu komplexen Systemen zusammen, installieren Steuerungssoftware<br />
und halten die Systeme instand.<br />
Beschäftigung finden Mechatroniker/innen in der Herstellung von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen, im Schienen-, Luft- und Raumfahrzeugbau.<br />
Sie arbeiten in der Chemie- und Automobilindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau, bauen Kräne, Pumpen und Verpackungsmaschinen.<br />
Darüber hinaus sind sie in der Forschung und Entwicklung beschäftigt, hier vor allem im Bereich Ingenieur- und Naturwissenschaften.<br />
Sie arbeiten in Werkstätten und Werkhallen, bei der Montage und bei Wartungsarbeiten auch in den Produktionsstätten der Kunden. Diese können<br />
gelegentlich auch im Ausland liegen.<br />
www.berufenet.de ; http://www.vdma.org/wps/portal<br />
Mechatroniker/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz (BBiG). Er ist keinem <strong>Beruf</strong>sfeld zugeordnet.<br />
<strong>Der</strong> Monoberuf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten in Industrie und Handwerk ausgebildet.<br />
Die Ausbildung erfolgt in der Regel im Ausbildungsbetrieb und in der <strong>Beruf</strong>sschule .<br />
Eine schulische Ausbildung wird ebenfalls angeboten.<br />
Die Ausbildung dauert 3 1/2 Jahre.<br />
Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine<br />
bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.<br />
Über zwei Drittel der von den Betrieben angestellten Ausbildungsanfänger/innen hatten einen mittleren Bildungsabschluss . Etwa ein Siebtel der angehenden<br />
Mechatroniker/innen verfügte über die Hochschulreife , ein knappes Zehntel über den Hauptschulabschluss .<br />
In der Regel führen Betriebe ein Auswahlverfahren durch, das neben dem Einstellungsgespräch noch einen schriftlichen Test umfasst. Zunehmend wird<br />
auch die Teilnahme an einer Gruppenübung oder einem Gruppengespräch mit anderen Bewerbern und Bewerberinnen verlangt.<br />
http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/berufId.do?_pgnt_pn=0&_pgnt_act=goToAnyPage&_pgnt_id=resultShort&status=A06<br />
Folgende Ausbildungsinhalte sind beispielsweise Teil der betrieblichen Ausbildung im 1. Ausbildungsjahr:<br />
Lesen technischer Pläne und Anfertigen von Protokollen<br />
Werkstücke vermessen und prüfen<br />
manuelles und maschinelles Bearbeiten von Werkstücken<br />
Installieren elektrischer Baugruppen und Komponenten<br />
Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes, Arbeits- und Tarifrecht, Umwelt- und Arbeitsschutz<br />
Planen und Kontrollieren von Arbeitsabläufen<br />
<strong>Beruf</strong>sschule<br />
(Rahmenlehrplan)
Ausbildungsinhalte<br />
in der <strong>Beruf</strong>sschule<br />
§§<br />
Ausbildungsvergütung<br />
Prüfungen<br />
Im 2. Ausbildungsjahr werden den Auszubildenden unter anderem folgende Ausbildungsinhalte vermittelt:<br />
Installieren und Testen von Hard- und Softwarekomponenten<br />
Programmierung mechatronischer Systeme<br />
Baugruppen und Komponenten prüfen und vormontieren<br />
mechanische und elektrische Sicherheitsvorkehrungen überprüfen<br />
Werkzeuge, Prüf- und Messmittel betriebsbereit machen und überprüfen<br />
Schließlich erfahren die Auszubildenden im 3. und 4. Ausbildungsjahr folgende Ausbildungsinhalte:<br />
Produkte bei der Übergabe erläutern und in die Funktion einweisen<br />
Baugruppen und Komponenten zu Maschinen und Systemen zusammenbauen<br />
Netzwerke und Bussysteme installieren und konfigurieren sowie Versionswechsel von Software durchführen<br />
Programmierung mechatronischer Systeme<br />
mechatronische Systeme prüfen und einstellen<br />
Ursachen von Fehlern und Qualitätsmängeln feststellen<br />
Während des theoretischen Unterrichts in der <strong>Beruf</strong>sschule erwirbt man grundlegende Kenntnisse auf verschiedenen für den <strong>Beruf</strong> wichtigen<br />
Gebieten der Mechatronik, zum Beispiel über:<br />
Analysieren von Funktionszusammenhängen in mechatronischen Systemen<br />
Untersuchung der Energie- und Informationsflüsse in elektrischen, pneumatischen und hydraulischen Baugruppen<br />
Design und Erstellen mechatronischer Systeme<br />
Untersuchen des Informationsflusses in komplexen mechatronischen Systemen<br />
Realisieren von einfachen mechatronischen Komponenten<br />
Installieren elektrischer Betriebsmittel unter Beachtung sicherheitstechnischer Aspekte<br />
Kommunizieren mit Hilfe von Datenverarbeitungssystemen<br />
Planen und Organisieren von Arbeitsabläufen<br />
Herstellen mechanischer Teilsysteme<br />
Planen der Montage und Demontage<br />
Inbetriebnahme, Fehlersuche und Instandsetzung<br />
vorbeugende Instandsetzung<br />
Übergabe von mechatronischen Systemen an Kunden<br />
107<br />
C 1 - 5<br />
Mechatroniker/innen werden in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie oder des Handwerks ausgebildet. Auszubildende erhalten eine monatliche<br />
Ausbildungsvergütung, deren Höhe meist tarifvertraglich festgelegt wird.<br />
Für die Auszubildenden ist die Ausbildung im Betrieb kostenfrei. Allerdings können für den <strong>Beruf</strong>sschulunterricht - je nach <strong>Beruf</strong>sschulstandort - anteilig<br />
Fahrtkosten und Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen. Über Förderungsmöglichkeiten für Auszubildende und Lehrgangsteilnehmer/innen<br />
informiert die Agentur für Arbeit.<br />
http://www.bibb.de/de/wlk8446.htm<br />
Ausbildungsabschluss<br />
Die Prüfung in diesem anerkannten Ausbildungsberuf wird auf Grundlage der Verordnung über die <strong>Beruf</strong>sausbildung zum Mechatroniker/.zur<br />
Mechatronikerin durchgeführt.<br />
Nachweise/Zulassung zur Prüfung<br />
Voraussetzungen für die Zulassung zur Abschluss-/Gesellenprüfung bei einer <strong>Beruf</strong>sausbildung in Betrieb und <strong>Beruf</strong>sschule sind vorgeschriebene<br />
schriftliche Ausbildungsnachweise sowie die Teilnahme an vorgeschriebenen Zwischenprüfungen.
Prüfungen<br />
Zuständige prüfende<br />
Stelle<br />
Hinweis:<br />
108<br />
C 1 - 5<br />
Zuzulassen ist auch,<br />
wer in einer berufsbildenden Schule oder sonstigen <strong>Beruf</strong>sbildungseinrichtung ausgebildet worden ist. Dieser Bildungsgang muss allerdings<br />
der <strong>Beruf</strong>sausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf entsprechen.<br />
Wer nachweist, dass er mindestens das Eineinhalbfache der Zeit, die als Ausbildungszeit vorgeschrieben ist, in dem <strong>Beruf</strong> tätig gewesen ist, in<br />
dem die Prüfung abgelegt werden soll.<br />
Erforderliche Prüfungen<br />
Zwischenprüfung<br />
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres wird eine Zwischenprüfung durchgeführt. Sie besteht aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil.<br />
Im praktischen Prüfungsteil soll in höchstens sieben Stunden unter Verwendung vorgefertigter Teile eine Arbeitsaufgabe bearbeitet werden. Hierfür<br />
kommen insbesondere das Anfertigen und Prüfen einer funktionsfähigen mechatronischen Komponente nach Unterlagen, einschließlich manuelles und<br />
maschinelles Bearbeiten, Zusammenbauen, Verdrahten und Verschlauchen sowie Anfertigen eines Arbeitsplanes und eines Prüf- und Messprotokolls<br />
in Betracht.<br />
Abschlussprüfung/Gesellenprüfung<br />
Die Abschluss-/Gesellenprüfung wird in Form einer praktischen und einer schriftlichen Prüfung durchgeführt.<br />
Im praktischen Prüfungsteil soll in höchstens 30 Stunden ein betrieblicher Auftrag bearbeitet und dokumentiert und in höchstens 30 Minuten ein Fachgespräch<br />
hierüber geführt werden.<br />
Dafür kommt insbesondere folgende Aufgabe in Betracht:<br />
das Errichten, Ändern oder Instandhalten eines mechatronischen Systems, einschließlich Arbeitsplanung, Montieren, Demontieren, Ändern<br />
und Konfigurieren von Programmen sowie das Inbetriebnehmen.<br />
Im schriftlichen Prüfungsteil wird in den Fächern Arbeitsplanung, Funktionsanalyse sowie Wirtschafts- und Sozialkunde insgesamt höchstens sechs<br />
Stunden geprüft.<br />
Bei nicht eindeutigen Prüfungsergebnissen in der schriftlichen Prüfung kann eine zusätzliche mündliche Prüfung durchgeführt werden.<br />
Die Prüfung ist bestanden, wenn jeweils in der praktischen und schriftlichen Prüfung mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden.<br />
Prüfungswiederholung<br />
Nicht bestandene Prüfungen können nach dem <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz zweimal wiederholt werden.<br />
Die Prüfung wird<br />
• bei Ausbildung in der Industrie bei der Industrie- und Handelskammer abgelegt,<br />
• bei Ausbildung im Handwerk bei der Handwerkskammer.<br />
„Zuständige Stellen“ nach dem <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz (BBiG)<br />
Das <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz weist bestimmte Aufgaben zur praktischen Durchführung der <strong>Beruf</strong>sausbildung, wie etwa die Organisation der Abschlussprüfungen<br />
und Feststellung der Eignung von Ausbildungspersonen und Ausbildungsstätte, den so genannten „zuständigen Stellen“ zu.<br />
Die zuständige Stelle überwacht die Durchführung des <strong>Beruf</strong>sausbildung und fördert diese durch Beratung der Ausbildenden und Auszubildenden.<br />
Sie dient den Auszubildenden auch als Auskunfts- und Beschwerdestelle in Fragen der <strong>Beruf</strong>sausbildung.<br />
„Zuständige Stelle“ für die <strong>Beruf</strong>sausbildung sind in den meisten Wirtschafts- und <strong>Beruf</strong>szweigen die Kammern, z.B. die Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK), die Handwerkskammer (HK), die Landwirtschaftskammern, die Rechts- und Patentanwaltskammern, die Notarkammern, die Wirtschaftsprüferkammer<br />
sowie die <strong>Beruf</strong>skammern der Steuerberater und der Steuerbevollmächtigten, die Ärzte-, Tierärzte-, Zahnärzte- und Apothekerkammer<br />
sowie sonstige durch Rechtsverordnung bestimmte Einrichtungen (§§ 72-75 BBiG).
Aufgaben der zuständigen Stellen (siehe §9 und §71 BBiG)<br />
109<br />
C 1 - 6<br />
Wichtige Aufgaben bei der Durchführung und Überwachung der <strong>Beruf</strong>sausbildungsvorberei-<br />
tung, der <strong>Beruf</strong>sausbildung und der beruflichen Fortbildung und Umschulung nehmen die<br />
„zuständigen Stellen“ – meist sind dies Kammern – wahr. Die „zuständigen Stellen errichten<br />
einen <strong>Beruf</strong>sbildungsausschuss, der in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bil-<br />
dung zu unterrichten und zu hören ist und Rechtsvorschriften bzw. Stellungnahmen zur<br />
Durchführung der <strong>Beruf</strong>sbildung beschließt. Im Ausbildungsbereich Industrie und Handel, der<br />
die meisten Auszubildenden aufweist, gibt es bundesweit über 80, im Handwerk über 50<br />
Kammern.<br />
Prüfung der Eignung<br />
von Ausbildungsstätte<br />
und Ausbildenden<br />
(s. §32 BBiG)<br />
Entscheidung über<br />
die Zulassung zur<br />
Abschlussprüfung<br />
(s. §46 BBiG)<br />
Durchführung von Zwischen-<br />
und Abschlussprüfungen<br />
(s. §37 und §48 BBiG)<br />
<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>sbildungssauschuss der<br />
zuständigen Stelle erlässt Rechtsvorschriften<br />
für die Durchführung der<br />
Ausbildung, z. B. Prüfungsvorschriften,<br />
Ausbildungsvertrag und Berichtsheft,<br />
Anrechnung von Vorkenntnissen<br />
auf die Ausbildungszeit<br />
(s. §7, §47, §54, §59, §79 BBiG)<br />
Handwerkskammer<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Landwirtschaftskammer<br />
Anwaltskammer<br />
Ärztekammer<br />
……..<br />
Eintragen, Ändern und<br />
Löschen von Ausbildungsverträgen<br />
(s. § 34 BBiG)<br />
Auf Antrag der Menschen<br />
mit Behinderung<br />
oder deren Vertreter<br />
treffen die zuständigen<br />
Stellen entsprechend<br />
der Empfehlung des<br />
Hauptausschusses des<br />
Bundesinstituts für <strong>Beruf</strong>sbildung<br />
(BiBB) Ausbildungsregelungen<br />
für<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
(s. §66 BBiG)<br />
Beraten von Betrieben und Auszubildenden/Lehrlingen,<br />
z. B.<br />
Einrichtung von Ausbildungsplätzen,<br />
Streitigkeiten zwischen Betrieb und<br />
Auszubildenden, <strong>Beruf</strong>swechsel von<br />
Auszubildenden<br />
(s. §76 BBiG)<br />
Quelle: Bundesinstitut für <strong>Beruf</strong>sbildung (Hg.): Schaubilder zur <strong>Beruf</strong>sbildung/ Ausgabe 2006.<br />
Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Bonn, 2006, S. 125
Betriebliche und außerbetriebliche Ausbildung<br />
Bundesländer<br />
(Auswahl)<br />
Ausbildungsplatzangebot<br />
Erfolgreich besetztes betriebliches<br />
Angebot<br />
Besetztes außerbetriebliches<br />
Angebot<br />
Unbesetzte Ausbildungsstellen<br />
110<br />
Ausbildungsplatznachfrage <br />
Ausbildungsplatznachfrager<br />
Erfolgreiche<br />
Nachfrager<br />
Noch nicht<br />
vermittelte<br />
Bewerber<br />
Alternativ vermittelte Bewerber<br />
nach weiteren Vermittlungswunsch<br />
C 1 - 7<br />
Angebots-<br />
Nachfrage-<br />
Relation<br />
Vor dem Marktausgleich: Betriebliche<br />
Angebote je 100<br />
einheimische Nachfrager<br />
Anzahl Prozent<br />
Nach dem Marktausgleich:<br />
Angebote je 100 erfolgreiche<br />
Nachfrager und Unvermittelte<br />
Bayern 90.595 2.801 2.718 93.396 5.013 8.020 89,6 97,7<br />
Brandenburg 12.309 5.610 80 17.919 3.080 1.442 48,6 85,7<br />
Hessen 36.751 1.976 1.173 38.727 3.568 5.127 81,1 94,3<br />
Rheinland-Pfalz 26.713 1.207 1.290 27.920 2.595 1.130 87,7 95,7<br />
<strong>Sachsen</strong> 22.508 8.107 85 30.615 2.614 2.353 59,9 92,4<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 13.953 6.375 176 20.328 1.176 914 56,8 95,2<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
18.370 944 504 19.314 803 901 93,0 98,5<br />
Thüringen 13.131 5.552 130 18.683 1.470 517 58,3 93,4<br />
Abb: Ausbildungsangebot, Ausbildungsstellennachfrage und Angebots-Nachfrage-Relation nach Ländern 2004<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>sbildungsbericht der Bundesregierung. 2005, S. 42<br />
1. Ermittle die Anzahl der Nachfrager (in Prozent), die im Jahr 2004 in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
erfolgreich in eine Ausbildung vermittelt worden sind?<br />
2. Nimm Stellung zu der Aussage: „…allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen<br />
jungen Menschen [wird] ein Angebot auf Ausbildung unterbreitet.“<br />
(Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland. 2004, S. 2)<br />
3. Vergleiche das betriebliche mit dem außerbetrieblichen Arbeitsplatzangebot in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.<br />
4. In welchen Bundesländern hat die außerbetriebliche Ausbildung eine geringere Be-<br />
deutung? Suche nach Gründen.<br />
Hintergrundinformation:<br />
Als „außerbetrieblich“ werden die Ausbildungsplätze bezeichnet, die vollständig oder nahezu vollständig auf gesetzlicher<br />
Grundlage mit öffentlichen Mitteln bzw. Mitteln der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. Beispiele<br />
dafür sind die Förderung von behinderten Jugendlichen nach §102 SGB III oder die Förderung von lernbeeinträchtigten<br />
und sozialbenachteiligten Jugendlichen nach § 242 SGB III. An die Stelle von ausbildenden<br />
Betrieben treten Bildungsträger, die die Auszubildenden in Werkstätten, Kabinetten und anderen Übungseinrichtungen<br />
ausbilden. In den außerbetrieblichen Ausbildungsstätten findet ausbildungsbegleitend eine besondere<br />
pädagogische Betreuung dieser Jugendlichen statt. Benachteiligten Jugendlichen, die auf dem „freien Markt“ nur<br />
geringe Chancen haben, wird so eine fundierte <strong>Beruf</strong>sausbildung ermöglicht.<br />
In allen neuen Bundesländern, so auch in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, ist die Ausbildungssituation besonders angespannt.<br />
Fehlende Plätze für betriebliche Ausbildung machen hier spezielle Förderprogramme wie z. B die Bund-<br />
Länderprogramme Ost und die Länderprogramme Ost nötig. Gefördert werden so genannte „marktbenachteiligte“<br />
Jugendliche in Regionen mit wenig betrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten.
C 1 - 8<br />
Vergleich betrieblicher und außerbetrieblicher Ausbildung<br />
Ich habe meinen Ausbildungsvertrag mit<br />
einem Betrieb abgeschlossen.<br />
Ich habe einen Realschulabschluss.<br />
Wo lernst du?<br />
Ich lerne in einer außerbetrieblichen Einrichtung<br />
meinen <strong>Beruf</strong>. Meinen Ausbildungsvertrag habe<br />
ich mit dem Bildungsträger abgeschlossen.<br />
Welche schulischen Voraussetzungen sind nötig?<br />
Ich habe mich in verschieden Betrieben beworben.<br />
In diesem Betrieb hat es dann geklappt,<br />
sicher weil ich hier bereits im Schülerbetriebspraktikum<br />
war.<br />
Meine praktische Ausbildung erhalte ich in<br />
meinem Betrieb. Dabei durchlaufe ich verschiedene<br />
Abteilungen in unserer Verwaltung.<br />
Eine Woche bin ich immer im Betrieb, in der<br />
anderen Woche an drei Tagen in der <strong>Beruf</strong>sschule.<br />
Dort findet mein theoretischer Unterricht<br />
statt. Übrigens Nina und ich gehen in<br />
dieselbe <strong>Beruf</strong>sschulklasse.<br />
Ich verdiene im ersten Ausbildungsjahr 453<br />
Euro im Monat (Brutto). Später steigt die Ausbildungsvergütung.<br />
Ich werde meine Prüfungen vor der zuständigen<br />
IHK ablegen.<br />
Ich hoffe, dass mich mein Ausbildungsbetrieb<br />
übernehmen kann. Das hängt nicht nur von<br />
meinen Leistungen ab, sondern ist auch abhängig<br />
von der wirtschaftlichen Situation meines<br />
Betriebes. In diesem Jahr konnten drei<br />
der vier Auszubildenden übernommen werden.<br />
Das sind Janine und Nina<br />
Mein <strong>Beruf</strong>sziel:<br />
Bürokauffrau<br />
Ich werde Bürokauf-<br />
frau<br />
Wo hast du dich beworben?<br />
Wo findet die Ausbildung statt?<br />
Was verdienst du?<br />
Wo machst du deine Prüfung?<br />
Und nach der Ausbildung?<br />
Ich habe einen Realschulabschluss.<br />
Ich habe viele Bewerbungen geschrieben. Ein paar<br />
Mal war ich auch zum Vorstellungsgespräch. Aber<br />
nichts hat geklappt. Weg von hier wollte ich auf keinen<br />
Fall. Deshalb war ich froh, dass mir die Agentur für<br />
Arbeit diesen Ausbildungsplatz vermittelt hat.<br />
In meiner Ausbildungseinrichtung befinden sich<br />
Übungsbüros. Dort werden alle Abläufe (Bestellung,<br />
Buchführung, Rechnung schreiben usw.), die in einem<br />
Betrieb üblich sind, mit uns trainiert. In den Praktika<br />
können wir diese Fähigkeiten dann anwenden.<br />
Genau wie Janine besuche ich 14-tägig an drei Tagen<br />
die <strong>Beruf</strong>sschule.<br />
Meine Vergütung ist geringer. Ich erhalte elternunabhängig<br />
eine finanzielle Unterstützung von 282 Euro,<br />
die ich bei der Agentur für Arbeit beantragt habe.<br />
Außerdem werden mir Fahrtkosten und Kosten für das<br />
Mittagessen erstattet.<br />
Auch ich werde von der zuständigen IHK geprüft.<br />
Nach meiner Ausbildung muss ich mich erneut in den<br />
Betrieben bewerben. Da ich während der Ausbildung<br />
viele Praktika durchführe, habe ich die Hoffnung, auf<br />
diesem Weg in einem Betrieb Fuß zu fassen. So<br />
schlecht stehen die Chancen dafür gar nicht. Über die<br />
Hälfte der Auszubildenden meiner Ausbildungseinrichtung<br />
haben im vorigen Jahr Arbeit in einem Betrieb<br />
bekommen.<br />
Aufgabe: Benenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede von betrieblicher und außerbetrieblicher<br />
Ausbildung.<br />
111
Frau Kunze,<br />
Mitarbeiterin der<br />
Agentur für Arbeit,<br />
gibt Auskunft.<br />
Vollzeitschulische Ausbildung<br />
1 Was hat Sebastian falsch gemacht?<br />
2 Wo muss sich Nadine bewerben?<br />
3 Beurteile die Zukunftschancen der beiden <strong>Beruf</strong>e.<br />
112<br />
C 1 - 9<br />
Sebastian möchte Physiotherapeut werden. Sein letztes Praktikum<br />
hat er deshalb in einer physiotherapeutischen Praxis gemacht. Es<br />
hat ihm dort richtig gut gefallen. Die Arbeit war interessant und abwechslungsreich<br />
und die Kolleginnen waren sehr nett. Sein Entschluss,<br />
Physiotherapeut zu werden, stand also fest. Sebastian<br />
schickte an diese und an drei weitere physiotherapeutischen Praxen<br />
seine Bewerbung. Aber er bekam noch nicht mal eine Einladung<br />
zum Vorstellungsgespräch. Seine Enttäuschung ist riesig.<br />
Auch Nadine ist ratlos. Schon seit langem stand für sie fest, dass<br />
sie Kinderpflegerin werden wollte. Es macht ihr viel Spaß, sich mit<br />
kleinen Kindern zu beschäftigen. Nadine betreute deshalb häufig<br />
Kinder von Bekannten und Verwandten. Um ihren Traumberuf erlernen<br />
zu können, hat sich Nadine schon im letzten Schuljahr besonders<br />
angestrengt und konnte ihren Notendurchschnitt verbessern.<br />
Ihre Bewerbungen schickte sie an verschiedene Kindereinrichtungen<br />
in der Umgebung. Doch statt der erhofften Zusagen,<br />
erhielt sie nur die Auskunft, dass die Kindereinrichtungen nicht<br />
ausbilden.<br />
Aufgabe:<br />
Es gibt eine Reihe von Ausbildungsberufen die nur durch eine vollzeitschulische<br />
Ausbildung in einer <strong>Beruf</strong>sfachschule erlernt werden können<br />
(z. B. Kinderpfleger/in). Dazu gehören auch nichtärztliche Heilberufe<br />
zum Beispiel Ergotherapeut/in, Physiotherapeut/in, Diätassistent/in, Medizinisch-<br />
technische/r Assistent/in. Diese <strong>Beruf</strong>e bieten in der Regel auch<br />
gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Zu beachten ist, dass staatliche<br />
Schulen und Schulen in freier Trägerschaft (private Schulen) existieren.<br />
Einige <strong>Beruf</strong>e (zum Beispiel Wirtschaftsassistent/in Bürowirtschaft, Gestaltungstechnische/r<br />
Assistent/in, Touristikassistent/in, Technische/r Assistent/in<br />
für Informatik), die vollzeitschulisch ausgebildet werden, stehen<br />
in Konkurrenz zu <strong>Beruf</strong>en der dualen Ausbildung und bieten deshalb geringere<br />
Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Vorteil ist aber, dass durch die<br />
vollzeitschulische Ausbildung nach einem unterrichtlichen Zusatzangebot<br />
und Ablegung einer Zusatzprüfung gleichzeitig mit dem <strong>Beruf</strong>sabschluss<br />
die Fachhochschulreife erworben werden kann.<br />
Für jede vollzeitschulische Ausbildung gilt, dass keine Ausbildungsvergütung<br />
gezahlt wird. In der Regel verlangen private Bildungsträger<br />
Schulgeld. Aber man kann, wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen,<br />
beim Amt für Ausbildungsförderung eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />
(BAföG) beantragen. Zu beachten ist<br />
weiterhin, dass nach der Ausbildung kein Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />
besteht, da während der Ausbildungszeit keine Abgaben in die Sozialversicherung<br />
gezahlt werden!
Kein Ausbildungsplatz – Was nun?<br />
.<br />
Einstiegsqualifizierung<br />
für Jugendliche (EQJ)<br />
<strong>Beruf</strong>svorbereitende<br />
Bildungsmaßnahme<br />
(BvB) **<br />
113<br />
C 1 - 10<br />
Wähle zwei Überbrückungsmöglichkeiten aus, die für dich in Frage kommen könnten, wenn<br />
du nach dem Schulabschluss möglicherweise keine <strong>Beruf</strong>sausbildung beginnen kannst!<br />
Informiere dich bei der Agentur für Arbeit oder in der Schule über die erforderlichen Schritte,<br />
Bewerbungsmöglichkeiten und Adressen!<br />
* nur für Jugendliche ohne Hauptschulabschluss<br />
Überbrückungsmöglichkeiten können unter Berücksichtigung<br />
der Schulpflicht als Vorbereitung auf<br />
eine <strong>Beruf</strong>sausbildung oder zur Erweiterung und<br />
Festigung deines Wissens und Könnens dienen.<br />
Ebenso kannst du dich damit in punkto Reife und<br />
Selbstständigkeit weiter entwickeln.<br />
<strong>Beruf</strong>svorbereitungs-<br />
jahr* (BVJ)<br />
<strong>Beruf</strong>sgrundbildungs-<br />
Jahr (BGJ)<br />
Als Au pair in<br />
einer Familie<br />
im Ausland<br />
Sprachaufenthalt im<br />
Ausland<br />
Überbrückungsmöglichkeiten<br />
Freiwilliges Soziales<br />
Jahr, Praktikum ( z. B.<br />
Kindergarten, Heim)<br />
Freiwilliges<br />
ökologisches Jahr<br />
Ohne Ausbildung<br />
nach der Schule zu<br />
arbeiten, bedeutet<br />
meistens mehr Geld<br />
zu verdienen als in<br />
einer Ausbildung.<br />
Nach der Ausbildung<br />
kann sich das aber<br />
schnell ändern.<br />
Arbeitsstelle<br />
Darum prüfe immer, ob du nicht<br />
auch eine Ausbildung mit Abschluss<br />
machen könntest.<br />
**Informationen zum Sonderprogramm EQJ unter: www.arbeitsagentur.de/nn_124484/zentraler-Content/A03-<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung/A031-<strong>Beruf</strong>seinsteiger/Allgemein/Sonderprogramm-Einstiegsqualifizierung-f.html<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
Methode: Brainstorming<br />
Ziel:<br />
114<br />
C 1 - 11<br />
Mit dieser Methode sollen innerhalb einer kurzen Zeit zu einem vorgegebenen Thema viele<br />
Ideen oder Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. Brainstorming wird häufig zu Beginn<br />
schwieriger Lernsequenzen eingesetzt. Dabei soll den Beteiligten „Wind durch das Hirn bla-<br />
sen“, so dass auch verborgene Ideen aufgespürt werden oder gar Geistesblitze entstehen.<br />
Durchführung:<br />
Die/der Lehrerin/Lehrer beginnt das Brainstorming mit einem Stichwort oder einer Problem-<br />
stellung. Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, alle spontan assoziierten Ideen<br />
und Gedanken zu äußern. Mit den Jugendlichen sollten im Vorfeld einige grundsätzliche Re-<br />
geln festgelegt werden.<br />
• Die Einfälle der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen nicht kommentiert oder<br />
reglementiert werden. Deshalb sind Kommentare, Korrekturen oder Kritik nicht er-<br />
laubt.<br />
• Die geäußerten Ideen werden von der Lehrkraft an die Tafel o. Ä. geschrieben<br />
• Die Ideenbewertung kommt erst später. Brainstorming ist vor allem ein Verfahren<br />
der Ideenfindung. Dabei geht Quantität vor Qualität.<br />
• Alle sollen sich zum Thema äußern. Formulierungen wie: „Das wollte ich auch sa-<br />
gen“, „Ich sehe das auch so“ sollten vermieden werden.<br />
• Ein Aufgreifen und Weiterentwickeln der Ideen ist erwünscht.<br />
Auswertung:<br />
Die Ideen und Vorschläge aus dem Brainstorming müssen nun strukturiert werden. Erst in<br />
dieser Phase ist Kritik wieder erlaubt und sicher auch notwendig. Ähnliche Vorschläge kön-<br />
nen zusammengefasst oder nach Realisierbarkeit (z. B. sofort realisierbar, später realisier-<br />
bar, nicht realisierbar) sortiert werden. Nun kann auch eine Liste der favorisierten Lösungs-<br />
vorschläge angefertigt werden.
4.3.2 Modul C2 − <strong>Beruf</strong>sverläufe früher und heute<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler sollen<br />
• sich mit Fragen und Problemen von<br />
<strong>Beruf</strong>sverläufen in Vergangenheit und<br />
Gegenwart auseinandersetzen,<br />
• erfassen, dass <strong>Beruf</strong>sverläufe heute<br />
nicht immer geradlinig verlaufen,<br />
• erkennen, dass sich <strong>Beruf</strong>sbilder wandeln,<br />
neue <strong>Beruf</strong>e entstehen, neue Wirtschaftsbereiche<br />
entstehen,<br />
• erkennen, dass alternative Überlegungen<br />
für die eigene <strong>Beruf</strong>swahl wichtig<br />
sind,<br />
• wahrnehmen, dass die <strong>Beruf</strong>swahl auch<br />
die Möglichkeit des Scheiterns und der<br />
Neuorientierung umfasst.<br />
<strong>Beruf</strong>stätigkeit in Vergangenheit<br />
und Gegenwart<br />
Erwerbsbiografien heute<br />
Begriff:<br />
Patchwork - Biografien,<br />
Ursachen für Patchwork-<br />
Biografien<br />
Wandel von <strong>Beruf</strong>sbildern<br />
<strong>Beruf</strong>stätigkeit als lebenslanges<br />
Lernen<br />
Wunschberuf und alternative<br />
<strong>Beruf</strong>e<br />
Auseinandersetzung mit dem Zitat: „Wähle deinen <strong>Beruf</strong> mit großer Sorgfalt<br />
aus, denn du hast mit ihm dein ganzes Leben zu tun“<br />
Analyse von <strong>Beruf</strong>sverläufen in der Vergangenheit und Gegenwart<br />
z. B.: - durch Fallbeispiele,<br />
- durch Befragungen von Personen,<br />
- Dokumentation<br />
- Herstellen eines Familienstammbaumes<br />
Analyse von Fallbeispielen<br />
Erarbeitung von Ursachen für die Zunahme von Patchwork-Biografien<br />
Erfassen und Dokumentieren des Wandels von <strong>Beruf</strong>en durch wirtschaftlich<br />
– technische Entwicklungen<br />
z. B. vom Drucker/in zum Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien<br />
Erfassen und Dokumentieren des Wandels von <strong>Beruf</strong>en und der angestrebten<br />
eigenen <strong>Beruf</strong>stätigkeit durch Fort- und Weiterbildung<br />
Überprüfung der eigenen beruflichen Vorstellungen hinsichtlich der Veränderungen,<br />
die sich durch die wirtschaftlich – technischen Entwicklungen<br />
vollzogen haben und die sich durch Fort- und Weiterbildung ergeben könnten<br />
Arbeitsmarktsituation in diesem <strong>Beruf</strong>sfeld analysieren<br />
Auswählen alternativer <strong>Beruf</strong>e<br />
Anforderungen ermitteln hinsichtlich der Entwicklung und der Überprüfen<br />
der Marktsituation<br />
115<br />
C2-1<br />
A4-8<br />
C2-2<br />
C2-3,C2-4,<br />
C2-5, C2-6,<br />
BERUFE-<br />
NET<br />
C2-7,<br />
C2-8,<br />
C2-9,<br />
A4-1,<br />
C2-10,<br />
C2-11<br />
C2-12
<strong>Beruf</strong>stätigkeit in Vergangenheit und Gegenwart<br />
Ururgroßmutter<br />
Berta<br />
1882 – 1963<br />
Hausfrau, ungelernt<br />
Fabrikarbeiterin<br />
Urgroßmutter<br />
Gertrud<br />
1905 – 1995<br />
Schneiderin<br />
Urgroßmutter<br />
Anna- Auguste<br />
1893 – 1967<br />
Hausfrau<br />
Ururgroßmutter<br />
Grete<br />
1876 – 1942<br />
Hausfrau<br />
ungelernt<br />
Heimarbeiten<br />
Großmutter<br />
Christa<br />
1927 –<br />
Kontoristin<br />
Ururgroßvater<br />
Eduard<br />
1880 – 1953<br />
Dreher<br />
Urgroßvater<br />
Willhelm<br />
1894 -1981<br />
Fleischer<br />
Tochter<br />
Julia<br />
1977 –<br />
Physiotherapeutin<br />
Tochter<br />
Anne<br />
1994 -<br />
Schülerin<br />
Großmutter<br />
Ursula<br />
1929 – 2002<br />
Kontoristin<br />
?<br />
Urgroßvater<br />
Gustav<br />
1891 – 1950<br />
Buchhalter<br />
Ururgroßvater<br />
Leopold<br />
1872 -1950<br />
ungelernt<br />
Arbeiter<br />
Ururgroßmutter<br />
Anna<br />
1873 – 1932<br />
Hausfrau, ungelernt<br />
Näherin<br />
Urgroßmutter<br />
Hulda<br />
1900 – 1986<br />
Hausfrau, ungelernt<br />
Putzfrau<br />
Urgroßmutter<br />
Johanna<br />
1900 – 1935<br />
Hausfrau<br />
Ururgroßmutter<br />
Pauline<br />
1878 – 1954<br />
Hausfrau<br />
116<br />
Großvater<br />
Erich<br />
1925 -2006<br />
Dreher<br />
Meister 1964<br />
Ingenieur 1969<br />
Ururgroßvater<br />
Hugo<br />
1865 – 1926<br />
ungelernt<br />
Markthelfer<br />
Urgroßvater<br />
Paul<br />
1892 – 1969<br />
Böttcher<br />
Mutter<br />
Christine<br />
1955 –<br />
Lehrerin,<br />
Dr. paed.<br />
Vater<br />
Werner<br />
1957 –<br />
Fahrzeugschlosser<br />
Handwerksmeister<br />
Großvater<br />
Karl - Heinz<br />
1923 –<br />
Fleischer<br />
Koch Wirtschaftsleiter<br />
Urgroßvater<br />
Karl-Richard<br />
1893 – 1940<br />
Kaufmann<br />
Fabrikant<br />
Ururgroßvater<br />
Heinrich<br />
1876 – 1953<br />
Kaufmann<br />
Fabrikant<br />
C 2 - 1
<strong>Beruf</strong>stätigkeit in Vergangenheit und Gegenwart<br />
Ururgroßmutter<br />
Urgroßmutter<br />
Ururgroßmutter<br />
Großmutter<br />
Ururgroßvater<br />
Urgroßvater<br />
Ururgroßvater<br />
117<br />
Ururgroßmutter<br />
Urgroßmutter<br />
Mutter<br />
Vater<br />
Großvater<br />
Großmutter Großvater<br />
Urgroßmutter Urgroßvater Urgroßmutter<br />
Ururgroßvater<br />
Urgroßvater<br />
Urgroßvater<br />
Ururgroßmutter Ururgroßvater<br />
C 2 - 1
Einflussfaktoren auf den <strong>Beruf</strong>sverlauf<br />
Traditioneller <strong>Beruf</strong>sverlauf<br />
Mann Frau<br />
118<br />
Schule<br />
Schule Ausbildung<br />
Ausbildung Erwerbsleben<br />
Erwerbsleben Geburt der Kinder/Erziehungszeit<br />
Erwerbsleben<br />
Ruhestand<br />
Veränderte <strong>Beruf</strong>sverläufe heute<br />
Wertewandel<br />
Ausbildung<br />
Wirtschaftlichtechnischer<br />
Fortschritt<br />
Erwerbsarbeit<br />
Weiterbildung<br />
Sabbatical*<br />
Familienphase<br />
Umschulung<br />
Erwerbsarbeit<br />
Ruhestand<br />
Lebenslanges<br />
Lernen<br />
Zusatzausbildung<br />
Erwerbsarbeit<br />
C 2 - 2<br />
Verändertes<br />
Rollenverständnis<br />
Gleitender Ruhestand<br />
Teilzeitarbeit<br />
*Sabattical = Ausstieg aus der Erwerbsarbeit auf Zeit. Arbeitszeitmodell, bei dem der Arbeitnehmer<br />
mit dem Arbeitgeber vereinbart, bei gleicher Arbeitszeit auf einen Teil seines Gehalts<br />
zu verzichten. So entsteht ein Anspruch auf Freizeit, den man später im Block einlösen kann.
Spezialisierungen und Erfindungen führen zu neuen <strong>Beruf</strong>en<br />
Alle Tätigkeiten in der Urzeit waren dar-<br />
auf ausgerichtet, die unmittelbaren Be-<br />
dürfnisse der eigenen Familie oder Sip-<br />
pe zu befriedigen. Sie versorgten sich<br />
mit allem, was sie benötigten, selbst.<br />
Das galt insbesondere für Nahrung,<br />
Kleidung und Wohnung. Eine solche<br />
Wirtschaftsform nennt man „geschlos-<br />
sene Hauswirtschaft“. Aber auch dort,<br />
wo nur für den Eigenbedarf der Sippe<br />
Produkte erstellt wurden, zeigte sich,<br />
dass einige Mitglieder des Stammes<br />
bestimmte Tätigkeiten besser als andere<br />
konnten und mit der Zeit diese Tätigkei-<br />
ten für den gesamten Stamm übernah-<br />
men. Daraus entwickelten sich erste<br />
handwerkliche Fertigkeiten. So bildeten<br />
sich die ersten Grundberufe wie<br />
Schmied, Müller, Bäcker, Metzger und<br />
Schneider heraus.<br />
Grundberuf Schmied<br />
Waffenschmied Hufschmied Kunstschmied<br />
119<br />
C 2 - 3<br />
Harnischschmied Schwerthersteller Goldschmied Kupferschmied<br />
Klingenschmied Härter<br />
Griffehersteller<br />
Silberschmied<br />
Juwelenfasser<br />
Mit dem Anwachsen der Bevölkerung in den Dörfern und Städten erweiterten sich die Be-<br />
dürfnisse. Handwerker aus den ländlichen Gebieten wanderten in die Städte ab. Zwischen<br />
den landwirtschaftlichen Gebieten und den Städten entwickelte sich Handel.<br />
Neue Produkte konnten hergestellt und abgesetzt werden. Neue Fertigkeiten mussten entwi-<br />
ckelt und erlernt werden, um diese speziellen Güter herstellen zu können. Aus den Grundbe-<br />
rufen entwickelten sich neue <strong>Beruf</strong>e.<br />
Landwirtschaftliches Siedlungsgebiet<br />
produziert für den eigenen Bedarf<br />
Steigerung der Produktion – Produktionsüberschüsse<br />
Gründe: z.B. Fruchtwechsel, neue Ackergeräte, bessere Flächennutzung<br />
Landwirtschaftliches Siedlungsgebiet<br />
Landwirtschaft Handwerk<br />
z.B. Bauer z.B. Schmied z.B. Weber<br />
Quelle: Arbeitslehre Technik/Wirtschaft 7. Westermann Schulbuchverlag<br />
GmbH, Braunschweig: 1985
120<br />
C 2 - 3<br />
So wie sich aus dem Grundberuf des Schmieds neue <strong>Beruf</strong>sbilder entwickelten, entstanden<br />
auch in anderen Handwerksbereichen neue <strong>Beruf</strong>e. In den Städten gewannen die Handwer-<br />
ker an beachtlichem Einfluss. Um Anerkennung und Schutz zu finden, schlossen sich sie<br />
sich in „Zünften“ zusammen. Sie kontrollierten den Markt, regelten die <strong>Beruf</strong>sausbildung,<br />
legten fest, welche Aufträge einzelne Handwerker bekamen und regulierten den Preis. Tech-<br />
nische Neuerungen durften nur mit Einwilligung der Zunft eingeführt werden, um zu verhin-<br />
dern, dass einzelne Betriebe den anderen gegenüber vorteilhafter arbeiten konnten. Jedes<br />
Mitglied der Zunft sollte ein standesgemäßes Auskommen haben. Diese strenge Ordnung<br />
der Zünfte behinderte die Entwicklung technischer Geräte und die Einführung neuer Ar-<br />
beitsmethoden.<br />
Drahtzieher Eisenflechter<br />
Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen,<br />
Berlin: 1989, S. 132<br />
Für die immer mächtiger gewordenen Händler und<br />
Kaufleute, die nicht an die Zunftordnung gebunden wa-<br />
ren, boten sich hier Möglichkeiten, ihr Geld anzulegen.<br />
Viele Handwerker, die sich selbstständig machen konn-<br />
ten, waren bereit, unter bestimmten Bedingungen für<br />
sie zu arbeiten. Sie bekamen das Material, die Maschi-<br />
nen und Werkzeuge gestellt und erhielten für die fertige<br />
Arbeit einen Lohn. Immer mehr Betriebe dieser Art ent-<br />
standen, die sich rasch vergrößerten. Neue Arbeitsor-<br />
ganisationen wurden notwendig. Die Arbeiten wurden in<br />
einzelne Arbeitsschritte aufgeteilt, die Tätigkeiten spe-<br />
zialisierten sich.<br />
Technische Erfindungen im 18. und 19. Jahrhundert<br />
veränderten die <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt enorm. Man<br />
spricht von der industriellen Revolution. Besonders der<br />
Einsatz der Dampfmaschine ermöglichte neue Produkti-<br />
onsverfahren. Wurden vorher Maschinen der Manufaktur<br />
mithilfe von Wasser, Wind- oder Muskelkraft angetrie-<br />
ben, so konnte nun kraftaufwendige Arbeit durch diese<br />
neue Technik an beliebigen Orten geleistet werden. Für<br />
die leichten und einfachen Arbeiten wurden Frauen und<br />
Kinder angelernt. Die Industrialisierung<br />
brachte aber nicht nur die unqualifizierte Hilfsarbeit, be-<br />
sonders für Frauen und Kinder, hervor.<br />
Es entstanden auch die <strong>Beruf</strong>e des Ingenieurs, Technikers und Maschinenbauers für die<br />
Entwicklung, den Bau und die Reparatur der Maschinen.<br />
Blick in eine Buchdruckerei 16.Jh.<br />
Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen,<br />
Berlin: 1989, S. 206
Entstehung der Arbeitsteilung und der <strong>Beruf</strong>e –<br />
ein Erkundungsgang durch die Geschichte<br />
Wie wär´s mit einem Erkundungsgang durch die Geschichte?<br />
Bearbeitet dabei folgende Fragen:<br />
1. Warum und seit wann gibt es eine Arbeitsteilung?<br />
121<br />
C 2 - 4<br />
2. Was haben Arbeitsteilung und die Entstehung von <strong>Beruf</strong>en eigentlich miteinander<br />
zu tun?<br />
Die notwendigen Informationen findet ihr in<br />
- Schulbüchern zur Geschichte, Sozialkunde und Wirtschaft,<br />
- Büchern zur Geschichte eurer Stadt oder Gemeinde,<br />
- Lexika,<br />
- Museen, z. B. Museen für Stadt- und Landesgeschichte, Museen für Kunst und<br />
Gewerbe.<br />
Besorgt euch Bücher und Materialien<br />
- in der Schulbücherei,<br />
- in der Stadtbibliothek,<br />
- bei Eltern, Freunden und Bekannten,<br />
- bei der Agentur für Arbeit.<br />
Nachfolgende Texte und Abbildungen geben einen ersten Einstieg in die Informationssuche.<br />
Erste Formen der Arbeitsteilung bei Jägern und Sammlern.<br />
Quelle: Geschichte 5. Volk und Wissen,<br />
Berlin:1988, S. 19<br />
Jäger und Sammler lebten in größeren Gruppen von<br />
50 bis 60 Menschen an einem Wohnplatz und bildeten<br />
eine Sippe. Jedes Mitglied einer Sippe hatte seine<br />
besonderen Aufgaben. Jüngere und kräftigere Männer<br />
leisteten schwere körperliche Arbeiten. Sie errichteten<br />
die Wohnhütten und Zelte. Vor allem gingen sie auf<br />
die Jagd. Die älteren Männer stellten Waffen und<br />
Werkzeuge her, weil sie darin die größte Erfahrung<br />
besaßen. Bei ihnen lernten die heranwachsenden<br />
Jungen auch Fährten zu lesen, sich unbemerkt dem<br />
Wild zu nähern und es blitzschnell mit dem geschleu-<br />
derten Speer zu treffen. Jeder arbeitete nach seinen<br />
Kräften in der Gemeinschaft. Die Jagd und Sammel-<br />
beute gehörte allen und wurde unter allen aufgeteilt.
Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen,<br />
Berlin: 1989, S.12<br />
122<br />
C 2 - 4<br />
Vielseitig war die Arbeit der Frauen. Gemeinsam zogen sie aus, um Früchte und Knollen<br />
zu sammeln. Sie legten die Wintervorräte an. Frauen säuberten und gerbten die Felle der<br />
erbeuteten Tiere, um daraus Kleidung zu nähen. Schließlich sammelten sie Holz, bereite-<br />
ten das Essen zu und versorgten die Kinder. Die etwas größeren Kinder halfen dabei. Die<br />
Arbeiten in der Sippe waren so aufgeteilt, wie es den von der Natur gegebenen Möglichkei-<br />
ten und Fähigkeiten der Menschen entsprach.<br />
Entstehung von Handwerk und Zünften<br />
Aus Jägern und Sammlern werden sesshafte<br />
Bauern<br />
Als die Jäger, Sammler und Fischer dazu über-<br />
gingen, Getreide anzubauen und Haustiere zu<br />
züchten, veränderte sich auch ihr tägliches Le-<br />
ben. Die Felder lagen unmittelbar vor ihren<br />
Wohnplätzen. Auch die Haustiere weideten<br />
ganz in der Nähe. So war es nicht mehr not-<br />
wendig, auf der Suche nach Wild und Früchten<br />
weit umherzustreifen und mehrmals im Jahr<br />
neue Lagerplätze zu suchen. Sie wurden sess-<br />
hafte Bauern. Die Bauern stellten alles was sie<br />
zum Leben brauchten, selbst her. Das stellte<br />
keine dauerhafte Lösung dar. Verschiedene<br />
Bauern begannen sich darauf zu spezialisieren,<br />
bestimmte Erzeugnisse herzustellen. Es ent-<br />
standen die ersten <strong>Beruf</strong>e wie Müller, Bäcker,<br />
Schneider und Schmied.<br />
„Mit den Städten entwickelte sich das Handwerk. Je mehr Wohlstand sich bei den Kaufleu-<br />
ten und Grundherren ansammelte, desto mehr Spezialisten für den Bau und die Ausstat-<br />
tung von Herrschaftssitzen, Bürgerhäusern sowie Klöstern waren gefragt. Mit den Ansprü-<br />
chen und dem Bedarf der Auftraggeber nahm die Spezialisierung zu. Neben dem Bau-<br />
handwerk gewannen das Textil- und das Metallgewerbe an Bedeutung. Um Anerkennung<br />
und Schutz zu finden, schlossen sich die Handwerksmeister zu Zünften zusammen. Die<br />
Zunft regelte die Ausbildung, die Zulassung zum Gewerbe und die Zahl der Beschäftigten.<br />
Sie überwachte die Preise, Menge und Qualität der Waren. Jedes Mitglied der Zunft sollte<br />
ein standesgemäßes Auskommen haben. Wettbewerb war verboten.“<br />
Quelle: Lernbereich Wirtschaft 5/6. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf, 1991, S. 37
Entstehung von Manufakturen<br />
123<br />
C 2 - 4<br />
Für die Handwerker wurde es immer schwieriger, den zunehmenden Bedarf der Bevölkerung<br />
zu decken. Deshalb entschlossen sich die reichen Fürsten und Kaufleute, neue Produktions-<br />
stätten, die Manufakturen, zu gründen. Während die Handwerker auf Bestellung produzier-<br />
ten, wurde in den Manufakturen auf Vorrat produziert. Die Errichtung einer Manufaktur erfor-<br />
derte neben viel Geld eine gute Planung und Organisation. Viele Handwerker arbeiteten in<br />
einem Arbeitshaus nebeneinander Hand in Hand. Jeder Handwerker brauchte nur bestimmte<br />
Arbeiten auszuführen. Er spezialisierte sich und schaffte mehr als früher.<br />
Quelle: vgl.: Lernbereich Wirtschaft 5/6. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf, 1991, S. 37ff.<br />
Quelle: Geschichte 6.Volk und Quelle: Geschichte 7. Volk und Wissen, Quelle: Geschichte 7. Volk und Wissen,<br />
Wissen, Berlin: 1989, S156 Berlin: 1989, S. 56 Berlin: 1989, S. 56<br />
Technische Erfindungen und Industrialisierung<br />
Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde in England die Handarbeit der Manufakturar-<br />
beiter in zunehmendem Tempo durch Maschinenarbeit abgelöst. Technische Erfindungen<br />
wurden in großem Umfang wirtschaftlich genutzt. Die Ablösung der Handarbeit mit Werkzeu-<br />
gen durch Maschinenarbeit wälzte die seit Jahrhunderten überlieferte Produktionstechnik<br />
um. Die Produktion stieg sprunghaft an. Es wurde ein Vorgang eingeleitet, den wir heute als<br />
industrielle Revolution bezeichnen. Wichtige technische Erfindungen dieser Zeit sind:<br />
- 1764 „Spinning-Jenny“,<br />
- 1784 Industrielle Nutzung der Dampfmaschine in England,<br />
- 1784 Mechanischer Webstuhl,<br />
- 1807 Erstes Dampfschiff,<br />
- 1814 Erste Lokomotive,<br />
- 1834 Erster Elektromotor von Jacobi,<br />
- 1835 Erste Eisenbahn,<br />
- 1861 Telefon,<br />
- 1876 Otto-Motor,<br />
- 1895 Röntgenstrahlen,<br />
- 1897 Drahtlose Telegraphie,<br />
- 1903 Motorflüge<br />
Die Erfindung und Nutzung neuer Produkte und Produktionsverfahren erfolgt in immer<br />
schnellerer Folge.
Neue Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien<br />
Durch die Anwendung von Mikroprozessoren (Verbund elektronischer Schaltkreise)<br />
vollzieht sich eine grundlegende Veränderung der Produktionsprozesse.<br />
124<br />
C 2 - 4<br />
Computer unterstützen und steuern die Produktion. Sie erobern und durchdringen a-<br />
ber nicht nur die Bereiche der Produktion.<br />
Sie hielten Einzug in Banken, um den Zahlungsverkehr zu vereinfachen, in Büros, um<br />
den Schriftverkehr und das Rechnungswesen zu vereinfachen. Auch private Haushal-<br />
tebedienen sich zunehmend moderner Informations- und Kommunikationstechnolo-<br />
gien, um ihre Vorzüge zu nutzen. Dieser Wandel hat die Entwicklung von <strong>Beruf</strong>en und<br />
<strong>Beruf</strong>sanforderungen stark beeinflusst.<br />
Leitstand im Zementwerk<br />
Steuerzentrale einer Mühle<br />
Melkanlage
125<br />
C 2 - 5<br />
Blick in eine Buchdruckerei Anfang des 16. Jahrhunderts<br />
Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen, Berlin: 1989, S. 206<br />
Mönche oder Lohnschreiber haben mühevoll bis in das 15. Jahrhundert hinein Bücher ge-<br />
schrieben oder abgeschrieben. Um 1445 erfand Johannes Gutenberg aus Mainz (um 1397<br />
bis 1468) das Gießen von Lettern, die man immer wieder verwenden und zu beliebigen<br />
Wörtern zusammenstellen konnte. Auch Druckfarben und eine Druckpresse führte Guten-<br />
berg ein. Zu seinen ersten Büchern gehörten Schulbücher und Kalender.
Nacht im Druckhaus gehört der Mitteldeutschen Zeitung<br />
Quelle: Pressemitteilung der MZ vom 15.01.2000<br />
126<br />
C 2 - 6
<strong>Beruf</strong>e verändern sich - Wandel der Tätigkeiten<br />
127<br />
C 2 - 7<br />
Die Entwicklung der Arbeit ist eng mit der Entwicklung des Menschen verbunden. Heute be-<br />
finden wir uns in einer Phase, in der völlig neue Technologien entstanden und entstehen.<br />
Moderne Informations- und Kommunikationstechniken haben unser gesamtes Leben nach-<br />
haltig beeinflusst. Die Leistungsfähigkeit der Industrie steigt ständig. Anteilmäßig werden dort<br />
immer weniger Arbeitskräfte gebraucht, die Güter gewinnen, erzeugen, fertigen oder Anla-<br />
gen und Maschinen warten. Mit dem Aufstieg und dem Niedergang bestimmter Branchen<br />
unterliegen auch die verschiedenen <strong>Beruf</strong>e einer eigenen Konjunktur. <strong>Der</strong> Trend geht weg<br />
von <strong>Beruf</strong>en in der Fertigung - hin zu <strong>Beruf</strong>en im Dienstleistungsbereich. Im Druck- und Ver-<br />
lagswesen zum Beispiel werden immer weniger gelernte Schriftsetzer benötigt, Medienge-<br />
stalterinnen und Mediengestalter sowie Grafikdesignerinnen und Grafikdesigner sind gefragt.<br />
Erwerbstätige<br />
1991 1995 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Anzahl in Tausend<br />
Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei 92,6 35,8 34,9 33,00 31,7 30,9 30,6<br />
Produzierendes Gewerbe ohne Bau 371,3 179,0 150,4 149,4 148,9 147,8 148,6<br />
Baugewerbe 133,2 207,5 133,9 114,1 98,8 91,3 84,9<br />
Handel, Gastgewerbe, Verkehr 223,6 214,4 225,7 222,7 220,1 216,4 215,9<br />
Finanzierung, Vermietung,<br />
Unternehmensdienstleister<br />
64,8 85,2 106,1 109,9 110,4 111,9 115,1<br />
Öffentliche und private<br />
Dienstleister<br />
326,2 332,1 322,9 326,5 328,2 323,5 319,1<br />
Alle Wirtschaftsbereiche 1211,6 1054,0 973,9 955,6 938,1 921.9 914,3<br />
Erwerbstätige und Arbeitnehmer mit Arbeitsort im Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Quelle:http://www.stala.sachsenanhalt.de/Internet/Home/Daten_und_Fakten/1/13/133/13311/Erwerbstätige_und_Arbeitnehmer_mit<br />
Arbeitsort_im_Land_<strong>Sachsen</strong>_<strong>Anhalt</strong>_und_Wirtschaftsabschnitten.html (Stand 18.04.2005)<br />
Aufgaben:<br />
1. Markiert farblich in der Tabelle die Bereiche, die bezüglich der Anzahl der Beschäftigen<br />
stark wachsen und kennzeichnet mit einer anderen Farbe die Bereiche, in denen die Be-<br />
schäftigtenzahlen stark sinken.<br />
2. Gebt Gründe an, die zu einem veränderten Anteil von Erwerbstätigen in den einzelnen<br />
Wirtschaftsbereichen führen.<br />
3. Erörtert an Beispielen den Wandel im Tätigkeitsprofil der <strong>Beruf</strong>e in den einzelnen Wirt-<br />
schaftsbereichen. Führt dazu Interviews mit Beschäftigten durch! Sprecht mit Eltern oder<br />
Bekannten darüber, wie sich ihre beruflichen Anforderungen verändert haben.<br />
4. Begründet die Notwendigkeit der beruflichen Fortbildung.
Qualifikation lohnt sich – Fortbildung und beruflicher Aufstieg<br />
Jeder sollte sich in regelmäßigen<br />
Abständen fragen: Bin ich fit für den<br />
Arbeitsmarkt? Wenn ich mich heute<br />
bewerben müsste, würde ich eine<br />
Arbeit finden? Viele Chefinnen und<br />
Chefs erwarten, dass sich ihre Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter nebenberuflich<br />
weiterbilden.<br />
Wer einen guten Job<br />
machen will, sollte ständig<br />
am Ball bleiben und<br />
sich weiterbilden. Es<br />
gehr aber nicht nur darum,<br />
sein<br />
Fachwissen aufzupolieren,<br />
sondern auch an<br />
seinen Einstellungen und<br />
Fertigkeiten zu arbeiten.<br />
Eine abgeschlossene<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung, ein<br />
Studium und der Wille<br />
zur Weiterbildung<br />
senken deutlich das<br />
Risiko arbeitslos zu<br />
werden.<br />
128<br />
C 2 - 8<br />
Quelle: Berichtsystem Weiterbildung IX, BMBF, Bonn 2006, S. 40<br />
<strong>Beruf</strong>stätige müssen sich den Anforderungen des <strong>Beruf</strong>swandels<br />
stellen und zur Weiterbildung bzw. Fortbildung und<br />
Umschulung, bereit sein.<br />
Durch lebenslanges (berufliches) Lernen müssen sie ihre<br />
Qualifikationen entwickeln und sich Zukunftsberufe erschließen.<br />
Es hat sich gezeigt, dass man in diese vor allem<br />
über Fortbildung hineinwächst.<br />
Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten<br />
• Erweiterung und Vertiefung des beruflichen<br />
Könnens nach der Ausbildung durch<br />
Betriebswechsel (z.B. bei Köchen üblich).<br />
• regelmäßiges Lesen von Fachzeitschriften.<br />
• Besuch von Fachmessen.<br />
• Teilnahme an Schulungen der Verbände und<br />
Kammern sowie der Betriebe.<br />
Fortbildung und Weiterbildung ist auch eine wesentliche Voraussetzung für beruflichen Aufstieg.<br />
Oft ist damit eine interessantere, abwechslungsreichere, aber auch verantwortungsvollere<br />
Tätigkeit zu erreichen. Meist steigt auch der Verdienst. Die Agentur für Arbeit fördert die<br />
berufliche Fortbildung und Entwicklung.<br />
In vielen <strong>Beruf</strong>en kann die Meisterprüfung<br />
abgelegt werden. Meister dürfen einen<br />
Betrieb leiten, sich selbstständig machen<br />
und ausbilden. Auch für Meister besteht die<br />
Notwendigkeit der Fortbildung.<br />
Aufgaben:<br />
1. Lies die Texte. Überlege, welche Gründe für ein lebenslanges (berufliches) Lernen<br />
sprechen!<br />
2. Von welchen Faktoren hängen die <strong>Beruf</strong>schancen in Zukunft ab?<br />
Diskutiert eure Meinung in kleinen Gruppen!
Arbeitsplatz- und <strong>Beruf</strong>swechsel<br />
Aufstiegsfortbildung<br />
Fortbildung:<br />
Ich bin gelernter Koch!<br />
Anpassungsfortbildung<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
- - - - - - -- - -- - - - - - - --- - - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
129<br />
Neue berufliche<br />
Ausbildung:<br />
C 2 - 9<br />
Trage die Stationen einer möglichen beruflichen Weiterentwicklung in die Tabelle ein! Nutze<br />
dazu das Taschenbuch „<strong>Beruf</strong> aktuell“ sowie die <strong>Beruf</strong>sberatung!<br />
Ich möchte mich<br />
beruflich<br />
verändern!<br />
Umschulung:<br />
.................................................<br />
oder: .....................................<br />
oder:......................................<br />
oder: .....................................
Gründe für einen Arbeitsplatz- und <strong>Beruf</strong>swechsel<br />
können sehr verschieden sein!<br />
Helft Petra bei der Auswahl einer<br />
geeigneten beruflichen Entwicklung!<br />
....................................................<br />
....................................................<br />
....................................................<br />
....................................................<br />
Welche beruflichen Möglichkeiten<br />
bieten sich für Manfred K. in<br />
einem Chemiebetrieb?<br />
....................................................<br />
....................................................<br />
....................................................<br />
Informiert euch über berufliche<br />
Entwicklungsmöglichkeiten, bei<br />
denen die Fähigkeiten von Marianne<br />
L. besonders gefragt<br />
sind!<br />
....................................................<br />
....................................................<br />
....................................................<br />
130<br />
C 2 - 10<br />
Petra S. besuchte die Fachoberschule in der Fachrichtung<br />
Wirtschaft und Verwaltung. Nach dem Abschluss<br />
der Fachoberschule bewarb sie sich um einen Ausbildungsplatz<br />
als Buchhändlerin. Nach zweijähriger Ausbildungszeit<br />
wurde sie für längere Zeit krank und musste<br />
die Ausbildung abbrechen. Um nach der Genesung ihren<br />
Neigungen weiterhin nachgehen zu können, arbeitet<br />
sie seit einigen Jahren als Aushilfe in verschiedenen<br />
Buchhandlungen. Da sie diese Tätigkeiten auf die Dauer<br />
nicht ausfüllen, versucht sie einen neuen Anlauf.<br />
Manfred K. hat Tischler gelernt. Vor Jahren hat er den<br />
kleinen Betrieb seiner Eltern übernommen. Mit einem<br />
Gehilfen zusammen war er bis vor kurzem noch in seinem<br />
<strong>Beruf</strong> tätig. Da die Aufträge immer weniger wurden<br />
und das Geschäft sich nicht mehr lohnte, musste er seinen<br />
Mitarbeiter entlassen, die Firma schließen und sich<br />
selbst nach einer neuen Existenzgrundlage umsehen.<br />
Als sich im nahe liegenden Gewerbepark ein Chemiebetrieb<br />
ansiedelte und nach Fachkräften suchte, bot sich<br />
für Manfred K. eine neue berufliche Tätigkeit an.<br />
Mithilfe der Agentur für Arbeit schulte er um.<br />
Marianne L. wurde Schauwerbegestalterin. Schon in der<br />
Schule hatte sie viel Spaß daran, nach eigener Fantasie<br />
schöpferisch tätig zu sein, etwas zu gestalten. Aber ihre<br />
beruflichen Erwartungen wurden in keiner Weise erfüllt.<br />
Sie hatte nur begrenzte Möglichkeiten, selbst gestalterisch<br />
wirksam zu werden. Sie musste bereits fertig gestellte<br />
Dekorationsteile verwenden und hatte genaue<br />
Vorgaben, wie einzelne Fenster zu gestalten waren.<br />
Auch die Hoffnung, selbst Chefgestalterin zu werden,<br />
musste sie aufgeben.<br />
Sie möchte eine neue Tätigkeit finden.
<strong>Beruf</strong> fürs Leben - immer seltener<br />
Das <strong>Beruf</strong>sleben scheint in den letzten<br />
Jahrzehnten immer turbulenter und<br />
unsicherer geworden zu sein.<br />
Früher war es die Regel, dass man<br />
einen <strong>Beruf</strong> für das ganze Leben erlernte.<br />
Heute ist das anders; denn fast jeder<br />
zweite verändert im Laufe seines <strong>Beruf</strong>slebens<br />
seine Tätigkeit und übt nicht<br />
mehr den <strong>Beruf</strong> aus, den er in seiner<br />
Jugend einmal erlernt hat.<br />
Die beiden Grafiken verdeutlichen, wie<br />
sich die Zahl der Beschäftigten in einigen<br />
Branchen verändert hat.<br />
Aufgaben:<br />
• Betrachtet die Grafiken!<br />
• Wie beurteilt ihr die Chancen<br />
für euren Wunschberuf?<br />
• Sucht nach Gründen, warum<br />
der Trend bei einigen Branchen<br />
nach oben, bei anderen nach<br />
unten geht!<br />
Arbeitsmarkt im Wandel<br />
Quelle: Start frei! <strong>Der</strong> Weg zum <strong>Beruf</strong>swunsch, Gesellschaft für Bankpublizität, Berlin:<br />
Ausgabe 2000, S. 88<br />
http://www.jugend-und-ausbildung.de, Stand 17.07.2006<br />
131<br />
C 2 - 11
“Steckbrief” des <strong>Beruf</strong>es –<br />
das <strong>Beruf</strong>sbild!<br />
Für jeden anerkannten Ausbildungsberuf gibt es<br />
ein <strong>Beruf</strong>sbild. In ihm sind alle wesentlichen<br />
Merkmale, Ausbildungsphasen, das zu erlernende<br />
Wissen und die anzueignenden Fähigkeiten und<br />
Fertigkeiten festgehalten. Von Zeit zu Zeit müssen<br />
diese <strong>Beruf</strong>sbilder überarbeitet und auf den neues-<br />
ten Stand gebracht werden, weil moderne For-<br />
schungs- und Entwicklungsrichtungen an keinem<br />
anerkannten <strong>Beruf</strong> spurlos vorübergehen.<br />
Es gibt kaum einen <strong>Beruf</strong>, der im Laufe der Zeit<br />
“Steckbrief” des <strong>Beruf</strong>es –<br />
unverändert geblieben ist und der in Zukunft von<br />
Weiterentwicklungen verschont bleiben wird. Ins-<br />
besondere unter dem Einfluss neuer Techniken<br />
und Technologien, die vor allem von der Mikro-<br />
elektronik geprägt werden, verändern sich Arbeits-<br />
plätze und <strong>Beruf</strong>e.<br />
Aufgaben:<br />
• Forscht nach, ob euer <strong>Beruf</strong>swunsch eine lan-<br />
ge Tradition hat.<br />
Gehört euer <strong>Beruf</strong>swunsch eher zu den mo-<br />
dernen <strong>Beruf</strong>en?<br />
Verwende dazu auch die Internetadressen:<br />
www.bibb.de ,www.berufenet.de.<br />
• Entwickelt eine Übersicht, in der ihr Verände-<br />
rungen im <strong>Beruf</strong>sbild durch den Einsatz mo-<br />
derner technischer Geräte oder neuer Techno-<br />
logien verdeutlicht!<br />
• Sprecht mit Eltern, Freunden und Bekannten,<br />
ob und wie sich das “Bild” ihres <strong>Beruf</strong>es ge-<br />
wandelt hat.<br />
• Fragt eure Eltern, Freunde und Bekannten, durch<br />
welche Maßnahmen sie sich auf die neuen Anforde-<br />
rungen im <strong>Beruf</strong> vorbereitet haben.<br />
Verbreitungsgrad computergesteuerter Arbeitsmittel in Deutschland<br />
Erwerbstätige in Prozent<br />
132<br />
Kaum ein <strong>Beruf</strong> ohne Computer<br />
Naturprodukte gewinnen<br />
(z.B. Landwirte,<br />
Gärtner)<br />
Bodenschätze abbauen<br />
(z.B. Bergleute)<br />
Produktionsgüter und<br />
Grundstoffe erzeugen<br />
(z.B. Chemiearbeiter)<br />
Konsumgüter herstellen<br />
(z.B. Bäcker, Drucker)<br />
Gebäude,<br />
Verkehrsanlagen bauen<br />
und warten (z.B.<br />
Maurer, Straßenwärter)<br />
Maschinen, technische<br />
Anlagen montieren,<br />
warten (z.B.<br />
Mechaniker)<br />
Planungs-, Laborberufe<br />
(z.B. Techniker,<br />
Laboranten)<br />
Verwaltungs- und<br />
Büroberufe (z.B.<br />
Verwaltungsangestellte)<br />
Dienstleistungskaufleute<br />
(z.B. Versicherungs-<br />
kaufleute)<br />
Personenbezogene<br />
Diensteistung (z.B.<br />
Polizei- und<br />
Feuerwehrbedienste)<br />
Sachbezogene<br />
Dienstleistungen (z.B.<br />
Kraftfahrer, Lokführer)<br />
Bereichsübergreifende<br />
Aufgaben(z.B.<br />
Lagerverwalter)<br />
6<br />
8<br />
8<br />
9<br />
14<br />
19<br />
21<br />
27<br />
27<br />
26<br />
24<br />
33<br />
33<br />
35<br />
36<br />
1992<br />
1999<br />
48<br />
59<br />
58<br />
C 2 - 12<br />
Quelle: BERUF AKTUELL 2003/2004, Bundesagentur<br />
für Arbeit, Nürnberg, 2003, S.606<br />
62<br />
67<br />
68<br />
68<br />
66<br />
93<br />
93<br />
93
4.3.3 Modul C3 − Entstehung und Entwicklung von <strong>Beruf</strong>en<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
• sich über die Entstehung der<br />
Arbeitsteilung und der <strong>Beruf</strong>e<br />
informieren,<br />
• <strong>Beruf</strong>e verschiedenen Tätigkeitsfeldern<br />
zuordnen und deren<br />
Zusammenwirken erkennen,<br />
• erfassen, dass sich <strong>Beruf</strong>e<br />
durch den Einfluss neuer<br />
Technologien verändern bzw.<br />
neue <strong>Beruf</strong>e entstehen.<br />
Rückblick über die Entstehung<br />
der Arbeitsteilung und die Entwicklung<br />
der <strong>Beruf</strong>e<br />
Einteilung nach Tätigkeitsfeldern,<br />
z. B. verarbeiten, montieren,<br />
überwachen,…<br />
Zusammenwirken unterschiedlicher<br />
<strong>Beruf</strong>e bei der Herstellung<br />
eines Erzeugnisses<br />
Veränderungen in verschiedenen<br />
<strong>Beruf</strong>sbildern darstellen<br />
Einfluss der Mikroelektronik auf<br />
die Veränderung der <strong>Beruf</strong>e<br />
Analyse geeigneter Literatur (Lehrbücher, Lexika, Arbeitsvorlagen,…)<br />
Besuch eines Museums, z. B. alte Handwerkstechniken erkunden<br />
Spiel: „Entstehung und Wandel der <strong>Beruf</strong>e“<br />
Tätigkeitsbereiche anhand der Broschüre „BERUF AKTUELL“<br />
analysieren<br />
Erstellen einer Wandzeitung über das Zusammenwirken verschiedener<br />
<strong>Beruf</strong>e bei der Herstellung eines Produktes<br />
Beispiele für das Zusammenwirken verschiedener <strong>Beruf</strong>e erstellen<br />
(u. a. als Aufgabe für das Betriebspraktikum)<br />
Fallbeispiele zur Veränderung des <strong>Beruf</strong>sbildes aus<br />
unterschiedlichen Bereichen<br />
Betriebserkundung zum Wandel der <strong>Beruf</strong>e<br />
Einfluss neuer Informations- und Kommunikationstechnologien auf<br />
die beruflichen Tätigkeiten (z. B. Videoeinspielungen, Expertengespräche,<br />
Erfahrungen aus einem Praktikum) erfassen<br />
Veränderungen des Anforderungsprofils von <strong>Beruf</strong>en erarbeiten<br />
133<br />
C2-5<br />
C3-1<br />
C3-2<br />
C3-3, C3-4<br />
C2-4, C2-6<br />
D1-1<br />
C3-5
Spiel: Entstehung und Wandel von <strong>Beruf</strong>en<br />
134<br />
C 3 - 1
Spielanleitung<br />
135<br />
C 3 - 1<br />
Verlauf:<br />
Ihr befindet Euch in der Vergangenheit und durchwandert eine alte Siedlung, dabei könnt ihr zwischen<br />
zwei Wegen wählen.<br />
In den Gassen haben sich Handwerker niedergelassen. Sie üben ihr Handwerk aus. Wenn ihr auf ein<br />
(*) kommt, dürft ihr sie besuchen.<br />
Da ihr schon einiges über alte <strong>Beruf</strong>e wisst, wird es nicht schwer fallen, die 3 Spielleitfragen zu beantworten.<br />
Beantwortet ihr die Fragen richtig, dürft ihr auf das Feld vor dem Sternchen gehen.<br />
Könnt ihr die Fragen nicht beantworten, müsst ihr eine Runde übernachten.<br />
Kommt ihr auf ein Symbol (Schuhe, Tasse, Hose), könnt ihr einen Mitspieler zu dem entsprechenden<br />
Handwerker schicken (Schuhe – Schuhmacher).<br />
Dieser Mitspieler muss die zwei Leitfragen beantworten,<br />
bevor er weitergehen darf.<br />
(Überlegung: Helft ihr einem Mitspieler, der weit zurück<br />
ist, nach vorn zu kommen, oder holt ihr einen besonders<br />
schnellen Mitspieler zurück?)<br />
Kommt ein Spieler auf ein Feld „Markt“ und kann drei<br />
weitere Märkte nennen, darf er auf den Stern zum Hafen<br />
vorziehen und muss dort etwas über die Bedeutung von Häfen erzählen:<br />
• Warum ein Hafen der Stadt nützt.<br />
• Welche <strong>Beruf</strong>e im Hafen ausgeübt werden.<br />
Wer zuerst am Ziel ist, hat gewonnen!!!<br />
Wie wird also gespielt?<br />
Durch Würfeln, Setzen und Beantworten der<br />
folgenden Fragen:<br />
• Gibt es die hier dargestellten <strong>Beruf</strong>e<br />
heute noch?<br />
• Welche Produkte stellen diese<br />
Handwerker her?<br />
• Mit welchem Handwerkszeug<br />
arbeiten sie?<br />
Ziel: Möglichst schnell das Zielfeld genau<br />
zu erreichen.<br />
Spielfiguren:<br />
Habt ihr selbst!! (Bonbon, Radiergummi,<br />
Anspitzer,..)<br />
Zusatzaufgaben zum Spiel:<br />
• Erweitert das Spiel, indem Ihr Kärtchen mit<br />
weiteren Fragen und den entsprechenden<br />
Antworten anfertigt. Wenn Ihr im Spielverlauf<br />
auf ein (*) kommt, zieht euer Nachbar die<br />
entsprechende Karte und überprüft eure<br />
Antwort.<br />
• Fragen auf den Kärtchen könnten z. B. sein:<br />
o Warum hat sich der <strong>Beruf</strong> des<br />
Zimmermanns bis heute kaum verändert?<br />
o Welche Änderung hat der <strong>Beruf</strong> des<br />
Schmieds erfahren und wodurch<br />
wurden diese Veränderungen bewirkt?<br />
o Zu welchem <strong>Beruf</strong>sfeld gehört der<br />
<strong>Beruf</strong> des Tischlers heute und welche<br />
weitere <strong>Beruf</strong>e gehören zu diesem<br />
<strong>Beruf</strong>sfeld?<br />
Die soziale Schichtung<br />
Kaufleute und Handwerker waren die beiden wichtigsten<br />
Gruppen der Stadtbevölkerung im Mittelalter. Es gab aber<br />
noch andere Stadtbewohner, wie der nachfolgende Überblick<br />
zeigt.<br />
Die Stadt ist ein fester, schwerer Stützpunkt für Handel<br />
und Verkehr. Unter ihren Leuten, den Bürgern, arbeiten<br />
sich nach wirtschaftlicher Bedeutung und Zahl die Kaufleute<br />
schnell empor.....<br />
<strong>Der</strong> Handwerker mit seinen Leuten hat mancherorts in der<br />
reif gewordenen Stadt mehr als die Hälfte der gesamten<br />
Einwohnerschaft ausgemacht, in Frankfurt und Heidelberg<br />
zuzeiten sogar 60 –70 v.H. Sein Stand ist der Stand der<br />
breiten Masse in den mittelalterlichen Städten, die ja<br />
freilich an Menschenzahl noch unmodern klein gewesen<br />
sind. Das Handwerk, in dem die selbstständigen Meister<br />
an Zahl gar nicht oder nicht gar soviel zurückstehen<br />
hinter den Gesellen ist Kernstück und Hauptbestand des<br />
gesamten Mittelstandes....<br />
Neben den paar wenigen, aber wichtigen Kaufleuten<br />
(und) neben (den) Handwerkern sind da weiter noch<br />
Krämer und Höker, von den Kaufleuten meist scharf<br />
getrennt, ferner Gastwirte, Fuhrleute und dergleichen:<br />
alles in der Regel gleichfalls noch selbstständige Leute,<br />
Mittelstand von bescheidener Art und geringen Ansprüchen.<br />
Von da nun in immer weiteren sozialen Abstieg allerhand<br />
recht eigentlich kleine Leute, arme Leute: Außer allerhand<br />
Gesinde, Tagelöhner landwirtschaftlicher oder gewerblicher<br />
Art, Fuhrknechte Lastenträger u.ä.m., nicht selten im<br />
Dienst der Stadt – bis hinab zum allerbuntesten, losen,<br />
verlorenen Haufen im buntscheckigem mittelalterlichen<br />
Stadtvolk, Gaukler und andere fahrende Leute, Arme und<br />
Sieche, Dirnen, ihre Gebresten (Gebrechen) und ihre<br />
Gelüste offen zur Schau tragende Bettler und, in den<br />
größeren Städten namentlich, in den Ecken und Winkeln<br />
allerhand lichtscheues Gesindel.<br />
(M. Rumpf, Deutsches Handwerkerleben, 1955,S.18ff.)<br />
Spielidee entnommen aus; Arbeitslehre/Wirtschaft NRW<br />
7/8. Westermann-Schulbuchverlag, Braunschweig: 1993
Entwurf für ein Plakat (Wandvlies) zum Thema: „<strong>Der</strong> lange Weg vom Korn zum täglich Brot“<br />
Fertigungsstufen: Vom Korn zum täglich Brot<br />
Abbildung zum<br />
Getreideanbau<br />
<strong>Beruf</strong>e,<br />
Ausbildungszeit,<br />
Ausbildungsinhalt<br />
(aus: BERUF AKTUELL)<br />
Transport Mühle Transport Bäckerei Transport Einzelhandel/<br />
Großhandel<br />
136<br />
C 3 - 2<br />
Transport Konsum
137<br />
C 3 - 3<br />
<strong>Der</strong> lange Weg eines Lebensmittels -<br />
<strong>Der</strong> lange Weg vom Korn zum täglich Brot<br />
Transport<br />
Kaufhalle<br />
Transport<br />
Bäckerei<br />
Transport<br />
Mühle<br />
Transport<br />
Getreideanbau<br />
Konsum Ermittle typische <strong>Beruf</strong>e in<br />
den einzelnen Wirtschaftsbereichen!<br />
Transport<br />
Handel und<br />
Dienstleistungen<br />
Transport<br />
Be- und Verarbeitung<br />
Transport<br />
Be- und Verarbeitung<br />
Transport<br />
Urproduktion
Transport von ...............<br />
mit LKW, Bahn, Schiff<br />
•<br />
•<br />
Transport<br />
von..................<br />
mit LKW, Bahn, Schiff<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Transport von:..............<br />
mit LKW, Bahn,<br />
•<br />
•<br />
Transport von................<br />
mit PKW, LKW, Bahn,<br />
•<br />
•<br />
<strong>Der</strong> lange Weg vom Korn zum täglich Brot -<br />
Wie wirken die einzelnen <strong>Beruf</strong>e zusammen?<br />
Urproduktion<br />
Landwirtschaft:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Großhandel:<br />
Be- und Verarbeitung<br />
Be- und Verarbeitung<br />
Handel- und Dienstleistungen<br />
Großhandel /Einzelhandel<br />
•<br />
•<br />
Konsum<br />
Private und öffentliche Haushalte,<br />
Restaurants, Hotel<br />
138<br />
Geldinstitute:<br />
•<br />
•<br />
Geldinstitute:<br />
Aufgabe: Ergänzt passende <strong>Beruf</strong>e und vervollständigt die Übersicht durch Pfeile!<br />
•<br />
•<br />
C 3 – 4
Getreidetransporte:<br />
LKW, Bahn, Schiff<br />
• Speditionskaufmann/<br />
Speditionskauffrau,<br />
• Kraftfahrer/<br />
Kraftfahrerin<br />
Mehltransporte:<br />
LKW, Bahn, Schiff<br />
• Speditionskaufmann/<br />
Speditionskauffrau,<br />
• Kraftfahrer/<br />
Kraftfahrerin<br />
Brottransporte:<br />
LKW, Bahn,<br />
• Speditionskaufmann/<br />
Speditionskauffrau,<br />
• Kraftfahrer/<br />
Kraftfahrerin<br />
Brottransporte:<br />
PKW, LKW, Bahn,<br />
• Speditionskaufmann/<br />
Speditionskauffrau,<br />
• Kraftfahrer/-fahrerin<br />
<strong>Der</strong> lange Weg vom Korn zum täglich Brot -<br />
Wie wirken die einzelnen <strong>Beruf</strong>e zusammen?<br />
Urproduktion<br />
Landwirtschaft:<br />
Getreideanbau<br />
• Landtechniker/Landtechnikerin<br />
• Landwirt/Landwirtin<br />
Getreidegroßhandel:<br />
• Großhandelskaufmann/<br />
Großhandelskauffrau<br />
•<br />
Be- und Verarbeitung<br />
Mühle<br />
• Müller/Müllerin<br />
• Müllereitechniker/<br />
Müllereitechnikerin<br />
Be- und Verarbeitung<br />
Bäckerei<br />
• Bäcker/Bäckerin<br />
•<br />
•<br />
Handel- und Dienstleistungen<br />
Großhandel /Einzelhandel<br />
• Fachverkäufer/Fachverkäuferin<br />
• Einzelhandelskaufmann/kauffrau<br />
• Großhandelskaufmann/kauffrau<br />
Konsum<br />
Private und öffentliche Haushalte,<br />
Restaurants, Hotel<br />
139<br />
C 3 – 4L<br />
Geldinstitute:<br />
Kredite, Zahlungsverkehr<br />
• Bankkaufmann/<br />
Bankkauffrau<br />
•<br />
Geldinstitute:<br />
Kredite, Zahlungsverkehr<br />
• Bankkaufmann/<br />
Bankkauffrau
Neue Kommunikations- und<br />
Informationstechnologien im <strong>Beruf</strong><br />
und im privatem Haushalt -<br />
140<br />
Chancen und Risiken<br />
1. Ermittelt Anwendungsbeispiele der Mikroelektronik für die in der Tabelle aufgeführten<br />
C 3 - 5<br />
Bereiche! Sammelt dazu Mitteilungen aus der Tagespresse, Werbe- und Informations-<br />
materialien von Unternehmen, Angebote für private Haushalte u. a. Tragt die Beispiele<br />
in die Tabelle ein!<br />
Fertigt eine Wandzeitung an, die die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten moderner Techno-<br />
logien verdeutlicht!<br />
Verwaltung und Produktion<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
Dienstleistung Private Haushalte<br />
2. Besprecht Chancen und Risiken neuer Technologien für <strong>Beruf</strong> und privaten Haushalt!<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
Chancen<br />
3. Entwickelt Maßstäbe für die Beurteilung neuer Technologien!<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
Risiken<br />
4. Überprüft das eigene Verhalten bei der Nutzung von Kommunikations-<br />
technik (Fernsehen, Video, Computer, Handy, MP3-Player)!
4.3.4 Modul C4 − Anforderungen an <strong>Beruf</strong>e<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
• Anforderungen an verschiedene<br />
<strong>Beruf</strong>e kennen,<br />
• ihre eigenen Fähigkeiten<br />
einschätzen und zu den<br />
Anforderungen des gewünschten<br />
<strong>Beruf</strong>es in Beziehung<br />
setzen,<br />
• <strong>Beruf</strong>e auswählen, die<br />
den eigenen vorhandenen<br />
Fähigkeiten entsprechen,<br />
• alternative <strong>Beruf</strong>e zum<br />
Wunschberuf auswählen.<br />
Anforderungen an <strong>Beruf</strong>e<br />
Vergleich der Anforderungen<br />
des <strong>Beruf</strong>swunsches<br />
mit den persönlichen<br />
Voraussetzungen<br />
– erfassen von Defiziten<br />
oder Kompetenzen<br />
Geeignete <strong>Beruf</strong>e für<br />
eigene vorhandene<br />
Kompetenzen<br />
Alternative <strong>Beruf</strong>e zum<br />
<strong>Beruf</strong>swunsch<br />
Textanalyse – zum Thema „Anforderungen an einem <strong>Beruf</strong>“<br />
Expertengespräch – Vertreter der Unternehmen, <strong>Beruf</strong>sschulen<br />
oder <strong>Beruf</strong>sberater sagen aus<br />
Kleingruppen- oder Partnerarbeit<br />
Zusammentragen der beruflichen Anforderungen an <strong>Beruf</strong>e<br />
Arbeit mit den Arbeitsblättern (Selbst- und Fremdeinschätzung) –<br />
Vergleich von Wunschberuf und Realität – Ziehen von Schlussfolgerungen<br />
<strong>Beruf</strong>e nach Tätigkeitsfeldern auswählen<br />
Vergleichen der beruflichen Anforderungen mit den eigenen beruflichen<br />
Vorstellungen und vorhandenen Fähigkeiten<br />
Vor- und Nachteile des jeweiligen <strong>Beruf</strong>swunsches ermitteln, Rangfolge<br />
für <strong>Beruf</strong>swünsche erarbeiten<br />
141<br />
Statistiken<br />
Presseveröffentlichungen<br />
der<br />
IHK Halle- Dessau<br />
Materialien von der<br />
Agentur für Arbeit<br />
<strong>Beruf</strong>swahlblätter<br />
Arbeitsblätter zu Modul<br />
B2<br />
C4-1, C4-2<br />
C4-3
<strong>Beruf</strong>e nach Tätigkeitsfeldern<br />
Material<br />
verarbeiten<br />
Zusammenbauen<br />
und Montieren<br />
Gestalten<br />
Bedienen und<br />
Überwachen von<br />
Maschinen und<br />
Anlagen<br />
Bebauen und<br />
Züchten<br />
Versorgen und Betreuen<br />
Anerkannte Ausbildungsberufe<br />
(betriebliche Ausbildung)<br />
geregelt durch das<br />
<strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz<br />
bzw. die Handwerksordnung<br />
Untersuchen und Messen<br />
142<br />
C 4 - 1<br />
Sichern, in Ordnung<br />
halten<br />
Verwalten<br />
Wirtschaften<br />
Bedienen und<br />
Beraten<br />
Gestalten von<br />
Medienprodukten<br />
und Zeichnen<br />
Ausführliche <strong>Beruf</strong>sbeschreibungen findet man in der aktuellen Ausgabe von „BERUF<br />
AKTUELL“, den <strong>Beruf</strong>sinformationszentren der Arbeitsagenturen sowie im BERUFENET<br />
unter www.arbeitsamt.de
<strong>Beruf</strong>e nach Tätigkeitsfeldern<br />
<strong>Beruf</strong>e im naturwissenschaftlichtechnischen<br />
Bereich<br />
<strong>Beruf</strong>e im Gesundheitswesen<br />
<strong>Beruf</strong>e im sozialen<br />
Bereich<br />
<strong>Beruf</strong>e im hauswirtschaftlichen<br />
Bereich<br />
<strong>Beruf</strong>e im<br />
pädagogischen Bereich<br />
<strong>Beruf</strong>e im<br />
journalistischen Bereich<br />
<strong>Beruf</strong>e mit geregelten<br />
Ausbildungsgängen<br />
an beruflichen Schulen,<br />
in Betrieben und<br />
Verwaltungen<br />
<strong>Beruf</strong>e im<br />
kaufmännischen Bereich<br />
143<br />
C 4 - 2<br />
<strong>Beruf</strong>e im künstlerischen<br />
und gestalterischen<br />
Bereich<br />
<strong>Beruf</strong>e bei der Bundeswehr<br />
<strong>Beruf</strong>e im Verkehrswesen<br />
<strong>Beruf</strong>e im<br />
Behördendienst<br />
<strong>Beruf</strong>e in der Informationstechnik<br />
Ausführliche <strong>Beruf</strong>sbeschreibungen findet man in der aktuellen Ausgabe von „BERUF AK-<br />
TUELL“, den <strong>Beruf</strong>sinformationszentren der Arbeitsagenturen sowie im BERUFENET unter<br />
www.arbeitsamt.de
Meine <strong>Beruf</strong>sziele: Das möchte ich einmal werden<br />
Wer seine Ziele ernst nimmt, erreicht sie eher.<br />
Diese Tätigkeiten würde ich gerne ausüben:<br />
Dabei denke ich an folgende <strong>Beruf</strong>e:<br />
Tätigkeiten in meinem Wunschberuf,<br />
die ich schon gut kann:<br />
144<br />
C 4 - 3<br />
Tätigkeiten in meinem Wunschberuf,<br />
die ich noch üben muss:<br />
<strong>Beruf</strong>sstart: Mit dieser <strong>Beruf</strong>sausbildung möchte ich starten:<br />
Bei folgenden Unternehmen bewerbe ich mich um einen Praktikumsplatz:<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
4.4 Themenbereich D: Betriebserkundung/-praktikum<br />
4.4.1 Modul D1 − Erkundung eines Arbeitsplatzes<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
• <strong>Beruf</strong>sbilder und die<br />
sich daraus ergebenden<br />
Anforderungen erkennen,<br />
• einen Überblick über<br />
die Vielzahl der Arbeitsplätze<br />
in einem Unternehmen<br />
erhalten,<br />
• durch eine Arbeitsplatzerkundung<br />
die Realität<br />
der Arbeitswelt erleben<br />
können,<br />
• Tätigkeiten in der Praxis<br />
beobachten können und<br />
unterschiedliche Anforderungen<br />
in den <strong>Beruf</strong>en<br />
erleben.<br />
Wesensmerkmale der<br />
<strong>Beruf</strong>e<br />
<strong>Beruf</strong>e und ihre fachlichen,<br />
persönlichen<br />
und schulischen Anforderungen<br />
Vielseitigkeit der Arbeitsplätze<br />
innerhalb<br />
eines Unternehmens<br />
Strukturen/Bereiche<br />
eines Unternehmens<br />
Typische Tätigkeiten in<br />
ausgewählten Unternehmensbereichen<br />
Betriebserkundung<br />
Planungsschwerpunkte: Findet die Erkundung<br />
- in kleineren Gruppen,<br />
- im Klassenverband oder<br />
- unter einem bestimmten Aspekt (z. B. Arbeitsbedingungen im Betrieb, der<br />
<strong>Beruf</strong>swahl, des betrieblichen Handelns) statt?<br />
Aspekt der <strong>Beruf</strong>swahl:<br />
1. Interessen erfassen<br />
2. Gruppenzuordnung (z. B. Betriebe, Handwerkskammer, Gewerkschaft,<br />
BIZ)<br />
3. Ziele festschreiben, Fragekatalog erstellen, Erkundungsaufträge formulieren,<br />
Expertengespräch organisieren (z. B. Auszubildende, Vertreterinnen<br />
und Vertreter verschiedener Abteilungen)<br />
4. Durchführung: Beobachten und Befragen<br />
5. Auswertung: Materialsammlung und Gruppendiskussion<br />
Film- und Videomaterial:<br />
Gegenüberstellung von <strong>Beruf</strong>en und zuordnen von typischen Tätigkeiten<br />
und Tätigkeitsfeldern<br />
Darstellung der historischen Entwicklung von <strong>Beruf</strong>en<br />
145<br />
D1-1<br />
D1-2<br />
L6<br />
Medienpaket<br />
“Im<br />
Betrieb”<br />
LISA-LfMA:<br />
5040630<br />
A1-6<br />
D1-3, D1-4<br />
BIZ<br />
D2-3
Methode: Erkundung<br />
146<br />
D 1 - 1<br />
Die Erkundung eines Arbeitsplatzes, einzelner Abteilungen oder auch eines Betriebes erfolgt<br />
in den drei Phasen Vorbereitung, Durchführung und Auswertung. Sie bilden eine didaktische<br />
Einheit. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über alle erforderlichen Schritte und<br />
Maßnahmen entsprechend der Phasenstruktur.<br />
Vorbereitung<br />
Unterricht Organisation<br />
Ziele der Erkundung gemeinsam mit den<br />
Schülerinnen und Schülern festlegen<br />
Unterrichtsmethodische Überlegungen<br />
anstellen, z. B. Einzel-, Partner- oder<br />
Gruppenarbeit<br />
Sachinformationen sammeln, für oder im<br />
Unterricht auswerten über<br />
- geeignete Betriebe<br />
- die regionalen und lokalen Bedingungen<br />
der Wirtschaft<br />
Informationen über den ausgewählten zu<br />
erkundenden Betrieb zusammentragen<br />
(Unternehmensstruktur, typische Arbeitsplätze<br />
in dieser Branche)<br />
Beobachtungs- und Befragungsschwer-<br />
punkte festlegen<br />
Erkundungsunterlagen entwickeln bzw.<br />
vorhandene modifizieren<br />
- Fragebogen/<br />
- Beobachtungsleitfaden<br />
- Erkundungsbogen, Schema<br />
Erkundungs- und Befragungstechniken<br />
einüben (Interview- und Protokolltechnik)<br />
Organisatorisch-technische Absprachen<br />
treffen<br />
- Gruppenbildung<br />
- Zeitlich-organisatorischer Ablauf<br />
- Medieneinsatz<br />
Allgemeine (themenabhängige) Vorbereitung<br />
- Verhalten im Betrieb<br />
- Unfallverhütungsvorschriften<br />
(Schwerpunkt: betriebstypische<br />
Unfallgefahren)<br />
Rechts- und Versicherungsfragen abklären<br />
und den Schülerinnen und Schülern erläutern<br />
(Bek. des MK vom 1.10.2004 ,SVBl.<br />
LSA S.75; Regelungen der Unfallkasse<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>)<br />
Schulleitung informieren<br />
Schulorganisatorische Regelungen treffen<br />
- Vertretung<br />
- Aufsicht<br />
Kostenfrage klären<br />
- Fahrkosten<br />
- Verpflegung<br />
- Sonstiges<br />
Arbeitsmittel (Fragebögen, Kassettenrekorder,<br />
Fotoapparate u. a.) bereitstellen<br />
Betrieb<br />
Kontaktaufnahme mit dem Betrieb<br />
Vorerkundung des Betriebes (eventuell<br />
einzelne Schülerinnen und Schüler mit<br />
einbeziehen)<br />
- Betriebsaufbau, Produkte usw.<br />
besprechen<br />
- Betriebsrundgang/ -besichtigung<br />
durchführen<br />
- Informations- und Verständnisfragen<br />
klären<br />
Absprachen für die Erkundung<br />
- Erkundungsschwerpunkt<br />
- Ablauf der Erkundung, Zeitplan,<br />
Organisation und Auswahl der Erkundungsbereiche<br />
(Arbeitsplätze, Abteilungen,<br />
Werkstätten usw.)<br />
- Betreuung<br />
- Fotografier- und Interviewerlaubnis einholen
Durchführung<br />
Feststellen der Erkundungsbedingungen (Vergleich der Absprachen mit der aktuellen Situation)<br />
Begrüßung und Einstimmung<br />
Einweisung der Gruppen<br />
Erkundungsgang<br />
Abschlussgespräch<br />
- Sach- und Verständnisfragen klären<br />
- Fragen, die durch die Beobachtung nicht geklärt werden konnten<br />
Betriebsangehörige (Betriebsleiterin/Betriebsleiter, Betriebsrat, Facharbeiterin/Facharbeiter,<br />
Auszubildende) als Experten für Gespräche und Interviews gewinnen<br />
Möglichkeiten für zusätzliche Einzel- bzw. Gruppenerkundungen erörtern<br />
Auswertung<br />
Sammlung der Beobachtungen, Eindrücke, Erfahrungen (stichwortartig)<br />
147<br />
D 1 - 1<br />
Systematische Auswertung der Erkundungsunterlagen und Materialien (Fragebogen, Beobachtungsleitfaden,<br />
Erkundungsbogen/ -schema, mitgebrachte Proben, Informationsmaterial<br />
wie Bilder, Grafiken, Bücher, Prospekte, Fachzeitschriften)<br />
Schriftliche Ausarbeitungen anfertigen<br />
- Erkundungsbericht,<br />
- Erfahrungsbericht,<br />
- Ergänzende Zeichnungen, Grafiken, Bilder von Abläufen und Verfahren<br />
Präsentation der Arbeitsergebnisse<br />
Sammlung von Fragen an einen/eine Betriebsvertreter/in für ein abschließendes Expertengespräch<br />
Einladung von Experten zur Präsentation der Erkundungsergebnisse in die<br />
Schule<br />
Betrieb danken, Kopie von Arbeiten der Schülerinnen und Schüler beifügen<br />
Einordnen der Erkundungsergebnisse in das Generalthema der Unterrichtseinheit
Bedeutung des <strong>Beruf</strong>es - Einstiegstexte<br />
148<br />
D 1 - 2<br />
Mark, 40 Jahre. Lagerarbeiter: Ich arbeite hier im Lager im Zeitlohn und bin zufrieden. Frü-<br />
her habe ich als Angelernter an der Presse gearbeitet. Die Arbeit im Akkord hat mich be-<br />
lastet. Lieber weniger Geld aber zufrieden. Zu Hause klappt es seitdem auch besser. Meine<br />
Frau arbeitet stundenweise in einer Bibliothek - da kommen wir finanziell gut zu recht.<br />
Jürgen, 52 Jahre, Tischler: Ich bin gelernter Tischler. Bis vor zwei Jahren war ich in einer<br />
kleinen Fabrik. Die hat dann leider dicht gemacht. Dort war die Arbeit prima. Vielseitig, immer<br />
was Neues, interessant und überschaubar. Hier in der Vormontage für Türen sind immer<br />
dieselben Handgriffe gefragt, das ist manchmal eintönig. Ich bin aber froh, dass ich hier im<br />
Ort Arbeit habe.<br />
Marina, 38 Jahre, Ärztin: Nach dem Abschluss meines Studiums habe ich mich mit einer<br />
eigenen Praxis in einem Ärztehaus niedergelassen. Die Arbeit mit den Patienten bedeutet<br />
mir sehr viel. Ich bin immer sehr glücklich, wenn ich wieder jemandem helfen konnte. <strong>Der</strong><br />
Start mit der Praxis war nicht ganz leicht. Zur Finanzierung der modernen Ausstattung muss-<br />
te ich einen Kredit aufnehmen. Ich hatte am Anfang auch nur wenige Patienten, da ich neu in<br />
der Stadt war. Lange Sprechzeiten, Hausbesuche, die Abrechnungen und die eigene Wei-<br />
terbildung sind nach wie vor wichtig für den Erhalt der Praxis. An eine geregelte Arbeitszeit<br />
ist nicht zu denken. Es macht mir aber nichts aus, lange zu arbeiten, denn ich tue meine Ar-<br />
beit gern. Ich weiß, dass ich oft nur wenig Zeit für meine Familie habe.<br />
Maik, 45 Jahre, Zerspanungsmechaniker: Ich arbeite seit drei Jahren in einem Großbe-<br />
trieb. Die Arbeitsaufträge wechseln und stellen öfter neue Anforderungen, insbesondere<br />
wenn Muster gefertigt werden müssen. Die Arbeit ist interessant und macht Spaß. Wichtig<br />
sind mir auch die Kontakte mit den Kollegen. Ich mache auch bei der Gewerkschaft mit. Das<br />
ist für uns alle wichtig. Ich hoffe sehr, dass mein Arbeitsplatz sicher ist.<br />
Aufgaben:<br />
Lest die Aussagen der vier Beschäftigten über ihre Arbeit genau.<br />
Mit wem würdet ihr euch identifizieren können?<br />
Was haltet ihr selbst bei einer zukünftigen Erwerbsarbeit für besonders wichtig?
Arbeitsplatzerkundung<br />
149<br />
D 1 - 3<br />
1 Name des Betriebes ________________________________________________<br />
2 Zu welcher Kategorie gehört der Betrieb?<br />
Produktion (Handwerk/Industrie)<br />
Handel<br />
Dienstleistung<br />
3 <strong>Beruf</strong>sbezeichnung: ________________________________________________<br />
4 Wo wird gearbeitet?<br />
im Freien<br />
in geschlossenen Räumen<br />
(z. B. Werkhalle, Verkaufsraum, Büro)<br />
mal außerhalb, mal innerhalb eines Gebäudes<br />
am ortsgebundenen Arbeitsplatz,<br />
d.h. immer am gleichen Ort<br />
am ortsveränderlichen Arbeitsplatz,<br />
d.h. am wechselnden Einsatzort.<br />
5 Welche Tätigkeiten werden ausgeübt? ja weniger nein<br />
Maschinen bedienen und überwachen<br />
Material von Hand be- und verarbeiten<br />
untersuchen, messen, kontrollieren<br />
zeichnen, berechnen<br />
schreiben, ordnen, verwalten<br />
Pläne oder Vorlagen lesen und bearbeiten<br />
zusammenbauen, reparieren<br />
warten und pflegen<br />
bedienen und beraten<br />
Menschen betreuen und versorgen<br />
andere Tätigkeiten<br />
______________________________________<br />
6 Welche Maschinen, Werkzeuge, Geräte, Hilfsmittel werden benutzt?<br />
Beschreibe in Stichworten!<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
7 Mit welchen Materialien (z. B. Holz, Papier, Kunststoff, Eisen) wird gearbeitet?<br />
Beschreibe in Stichworten!<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
8 Was wird in dem Betrieb hergestellt?<br />
150<br />
D 1 - 3<br />
__________________________________________________________________________<br />
9 Was wird davon an dem Arbeitsplatz hergestellt?<br />
__________________________________________________________________________<br />
10 Es wird in dem Betrieb nichts hergestellt, sondern eine Dienstleistung erbracht.<br />
Welche?<br />
__________________________________________________________________________<br />
11 Unter welchen sozialen Bedingungen wird gearbeitet?<br />
arbeitet ständig allein<br />
arbeitet mit anderen zusammen<br />
braucht Hilfe<br />
kann mit anderen sprechen<br />
muss mit anderen sprechen<br />
kommuniziert mit modernen Medien<br />
12 Wie sind die Verhältnisse am Arbeitsplatz?<br />
Temperatur............................................................<br />
Luft.........................................................................<br />
Lärm.......................................................................<br />
Licht........................................................................<br />
Geruchsbelästigung................................................<br />
Sauberkeit...............................................................<br />
ja weniger nein<br />
sehr kalt angenehm sehr heiß<br />
sehr trocken angenehm sehr feucht<br />
laut angenehm ruhig<br />
grell angenehm dunkel<br />
keine gering stark<br />
staubig sauber schmutzig<br />
andere Erschwernisse________________________________________________________<br />
Gefahren nein ja Welche? ____________________<br />
Schutzkleidung nein ja Welche? ____________________<br />
Quelle: Vgl. http://www.ihk-siegen.de/start/lehrer/material/aplatz.pdf, Stand: 24. 01.2005<br />
(aus: <strong>Beruf</strong>swahlorientierung in der Sekundarstufe 1. Landesinstitut für Schule und<br />
Weiterbildung)
Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung<br />
151<br />
D 1 - 4<br />
Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen werden vielfach im Rahmen der <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
durch die Schule durchgeführt. Entsprechende Möglichkeiten bietet die <strong>Beruf</strong>sberatung der<br />
Agentur für Arbeit, auch in Zusammenarbeit mit der Schule. Die Schülerinnen und Schüler er-<br />
halten Gelegenheit, Aspekte der Arbeitswelt praxisnah kennen zu lernen, ihre <strong>Beruf</strong>swahl an-<br />
hand eigener Erfahrung zu fundieren und zu überprüfen.<br />
Organisation: Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen werden je nach Land durch die Schule unter-<br />
schiedlich gehandhabt; sie sind jedoch - wie das schulische Betriebspraktikum - in allen Ländern als<br />
handlungs- und praxisorientierte Unterrichtsformen vorgesehen (Arbeitslehre). Den Erkundungen sind<br />
klar vorstrukturierte Felder und Aufträge zugrunde gelegt, und der Zeitraum für die Erkundung ist rela-<br />
tiv eng begrenzt (ein- bis mehrtägig). Dadurch wird gewährleistet, dass die komplexe Situation eines<br />
Betriebs- oder Arbeitsplatzes von den Jugendlichen schrittweise erschlossen werden kann, ohne sie<br />
zu überfordern. Zu einer Erkundung gehören eine intensive Vor- und Nachbereitung, etwa in den Be-<br />
reichen Gesprächsführung, Fragetechnik, Beobachtungsverfahren, Protokollführung, Verhalten im<br />
Betrieb, Erstellen eines Ablaufplans und Absprache über den Einsatz technischer Hilfen. Bei der Vor-<br />
und Nachbereitung finden vielfach berufsorientierende Schriften und Medien der <strong>Beruf</strong>sberatung Ver-<br />
wendung (<strong>Beruf</strong>swahl, Medien). Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Schule und <strong>Beruf</strong>sbera-<br />
tung ist auch eine gemeinsame Abstimmung und Begleitung der Betriebs- und Arbeitsplatzerkundun-<br />
gen möglich (z. B. Auswahl geeigneter Betriebe, Vor- und Nachbesprechung).<br />
Zielsetzungen: Bei den Erkundungen sind sowohl technische Aspekte (Materialien, Werkzeuge, Fer-<br />
tigungsverfahren, Arbeitsprodukte) als auch soziale (Arbeits- und Gruppensituation, Kommunikations-<br />
probleme, Freizeitmaßnahmen) und berufskundliche Aspekte (Tätigkeitsfelder, Arbeitsvoraussetzun-<br />
gen, Löhne) relevant. Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen können zum Beispiel unter folgenden<br />
Zielsetzungen durchgeführt werden:<br />
• das Beobachten von beruflichen Tätigkeiten lernen und üben;<br />
• Einblicke in betriebliche Bereiche und Strukturen gewinnen;<br />
• Informationen über Ausbildungsgänge, <strong>Beruf</strong>s- und Aufstiegsmöglichkeiten sammeln;<br />
• Formen und Auswirkungen der Arbeitsteilung kennen lernen;<br />
• Überblick über Fertigungs- und Verfahrenstechniken gewinnen;<br />
• Fachkundliche Informationen sammeln, Werkzeuge, Geräte und Fachbezeichnungen kennen lernen;<br />
• berufliche Anwendungen unterrichtlich erlernter Techniken aufzeigen;<br />
• individuelle Interessen und Fähigkeiten mit beruflichen Anforderungen vergleichen;<br />
• Möglichkeiten zum Einsatz technischer Hilfen im <strong>Beruf</strong> kennen lernen.<br />
Betriebskontakte: Die <strong>Beruf</strong>sberatung kann Schülerinnen und Schülern auch individuelle Betriebs-<br />
kontakte und <strong>Beruf</strong>serkundungen vermitteln. Dabei besteht die Möglichkeit, einen Betrieb und Arbeits-<br />
plätze zum Beispiel an ein bis drei Nachmittagen (außerhalb der Unterrichtszeit) kennen zu lernen.<br />
Dies hat sich nicht nur hinsichtlich der <strong>Beruf</strong>swahl, sondern auch im Vorfeld einer betrieblichen<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung bei der Betriebswahl als sinnvoll erwiesen. Erkundungsmöglichkeiten bieten in der<br />
Regel auch Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation (z. B. <strong>Beruf</strong>sbildungswerk, Werkstatt für Be-<br />
hinderte).<br />
Quelle: vgl. http://www.aaonline.dkf.de/bb/p130.htm, Stand: 24. 01. 2005
4.4.2 Modul D2 − Das Betriebspraktikum – Einblick in <strong>Beruf</strong>e<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
• ihre Erwartungen an das<br />
Betriebspraktikum darstellen,<br />
• die <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt<br />
unmittelbar kennen<br />
lernen,<br />
• durch praktisches Arbeiten<br />
die Eignung für bestimmte<br />
<strong>Beruf</strong>e überprüfen<br />
sowie bestehende <strong>Beruf</strong>svorstellungenvertiefen<br />
bzw. korrigieren.<br />
Welche Anforderungen werden<br />
gestellt?<br />
Hoffnungen und Befürchtungen<br />
bezüglich des Betriebspraktikums<br />
Mein Praktikumsbetrieb:<br />
Aufbau des Betriebes, <strong>Beruf</strong>e,<br />
Betriebsbereiche, Produkte,<br />
Bedeutung im regionalen<br />
Wirtschaftsraum, …<br />
Voraussetzungen zum Erlernen<br />
des <strong>Beruf</strong>es<br />
Anforderungsprofil des <strong>Beruf</strong>es<br />
(Tätigkeiten, Fähigkeiten,<br />
Fertigkeiten)<br />
Ausbildungswege und Perspektiven<br />
des <strong>Beruf</strong>es<br />
Anm.: Das Betriebspraktikum ist auf der Grundlage des<br />
Erlasses „Schülerbetriebspraktikum in der Sekundarstufe I“<br />
RdErl. des MK vom 18. 7. 2001 -32-83004, in der jeweils<br />
gültigen Fassung geregelt. Für die Ausgestaltung gelten<br />
die, in der Handreichung zum Schülerbetriebspraktikum in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (in Vorbereitung) getroffenen Aussagen.<br />
Einzel- oder Gruppenarbeit (bei gleichen Betrieben bzw.<br />
<strong>Beruf</strong>sfeldern); Auswertung der Ergebnisse im Unterricht<br />
der Fächer Wirtschaft und Sozialkunde<br />
Inhalte als mögliche Themen für den Praktikumshefter<br />
darstellen<br />
Aufbereitung der Ergebnisse in geeigneter Form (z.B. für<br />
Eltern und Mitschüler) für die Präsentation im Rahmen der<br />
Auswertung des Praktikums<br />
Analyse des <strong>Beruf</strong>es:<br />
- Erkundungsaufträge verteilen (z. B. Arbeitsplätze analy-<br />
sieren, Tätigkeitsbereiche erfassen, Zugangsvoraussetzungen<br />
für einen Ausbildungsplatz ermitteln, …)<br />
- Gespräche mit Vertretern des Praktikumsbetriebes zum<br />
gewählten <strong>Beruf</strong><br />
Präsentation der Ergebnisse (z. B. Praktikumsmappe, Plakat,<br />
Videofilm zum Betrieb, Gestalten einer Schulausstellung<br />
zum „Tag der offenen Tür“)<br />
152<br />
Handreichung zum<br />
Schülerbetriebspraktikum<br />
in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
D2-1<br />
D2-2<br />
D2-3<br />
D2-4<br />
D2-5<br />
D2-6<br />
D2-7
Methode: Betriebspraktikum<br />
153<br />
D 2 - 1<br />
Das Betriebspraktikum ist eine obligatorische schulische Veranstaltung, die an einem außer-<br />
schulischen Lernort durchgeführt wird. Es bietet den Schülerinnen und Schülern eine gute<br />
Gelegenheit, Einblicke in die reale Arbeits- und Wirtschaftswelt zu erlangen und zielt damit<br />
auf die <strong>Beruf</strong>swahlorientierung der Schülerinnen und Schüler. In dem, in der Regel zweiwö-<br />
chigen, Betriebspraktikum steht das eigene praktische Tun in ausgewählten Praxisbereichen<br />
im Vordergrund. Durch gezielte Beobachtungen und Befragungen wird der theoretisch orien-<br />
tierte Unterricht mit der betrieblichen Praxis verbunden. Dies erfordert eine enge Kooperation<br />
von Schule und Betrieben. Damit das Betriebspraktikum in den unterrichtlichen Zusammen-<br />
hang eingebettet werden kann, ist eine sorgfältige Planung notwendig. (siehe auch Kapitel 8<br />
Rechtliche Regelungen)<br />
Vorbereitungsphase<br />
Unterricht Organisation<br />
Schülerinnen und Schüler in der Schule<br />
• Ziele des Betriebspraktikums<br />
gemeinsam mit den Schülerinnen und<br />
Schülern festlegen<br />
• Erwartungen der Schülerinnen und<br />
Schüler an das Betriebspraktikum klären<br />
• Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit<br />
den Betrieben erarbeiten bzw. üben<br />
• Bewerbungsunterlagen für den Praktikumsplatz<br />
erstellen<br />
• Beobachtungs- und Befragungsschwerpunkte<br />
festlegen<br />
• Praktikumsunterlagen entwickeln bzw.<br />
erläutern<br />
o Fragebogen<br />
o Beobachtungsleitfaden<br />
o Tagesberichte<br />
• Beobachtungs- und Befragungstechniken<br />
einüben (Interview, Protokoll)<br />
• Die Schülerinnen und Schüler auf das<br />
Verhalten in dem Betrieb vorbereiten<br />
• Unfallverhütungsvorschriften verstehen<br />
und einhalten<br />
Lehrerinnen und Lehrer<br />
• Inhaltliche und methodische Überlegungen<br />
treffen, um das Praktikum in<br />
den Unterricht einzubetten<br />
• Sachinformationen zu den Betrieben<br />
beschaffen<br />
• sich über Unfallverhütungsvorschriften<br />
kundig machen und erläutern<br />
• mit der Schulleitung und dem/der Koordinator/Koordinatorin<br />
Termin für das Betriebspraktikum<br />
festlegen<br />
• Eltern in Elternabenden über das Betriebspraktikum<br />
informieren<br />
• Formulare zur Anmeldung für das Betriebspraktikum<br />
und Informationsmaterial für die<br />
Betriebe erstellen<br />
• Rechts- und Versicherungsfragen abklären<br />
• Fahrtkostenanträge erstellen<br />
• Sondergenehmigungen (Praktikum außerhalb<br />
des Wohnortes oder z.B. in Holzbearbeitungsbetrieben)<br />
beantragen<br />
• fachübergreifende Absprachen für Vorbereitung,<br />
Durchführung und Auswertung der<br />
Betriebspraktika treffen<br />
im Betrieb<br />
• Kontakte zu möglichen Praktikumsbetrieben<br />
aufnehmen<br />
• Absprachen über Einsatz der Schülerinnen<br />
und Schüler treffen (Arbeitsbereich, Arbeitsaufgaben)<br />
• Informationen über die Aufgaben des Schülerpraktikums<br />
geben<br />
• Rechts- und Versicherungsfragen erläutern<br />
• Absprachen über die Erkundungs- und Beobachtungsaufgaben<br />
treffen
Durchführungsphase<br />
• die Schülerinnen und Schüler arbeiten in den ausgewählten Praktikumsbetrieben<br />
und führen die festgelegten Beobachtungen und Befragungen durch<br />
• der/die Praktikumsleiter/in der Schule besucht die Schülerinnen und Schüler an<br />
ihrem Arbeitsplatz, dabei werden sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch<br />
die jeweiligen Betreuer nach ihren Eindrücken befragt<br />
• bei auftretenden Problemen bietet der/die Praktikumsleiter/in Konsultationsmöglichkeiten<br />
Auswertungsphase<br />
• Sammlung von Beobachtungen, Eindrücken und Erfahrungen<br />
• Beobachtungs- und Befragungsunterlagen systematisch auswerten<br />
• Mündliche und/oder schriftliche Praktikumsberichte anfertigen<br />
• Präsentation der Praktikumsunterlagen<br />
• Einordnung der Praktikumserfahrungen in die Unterrichtseinheit<br />
• Erfahrungen der Schüler zur <strong>Beruf</strong>sorientierung nutzen<br />
• Rückmeldungen an die Betriebe geben<br />
154<br />
D 2 - 1
Betriebspraktikum<br />
Name:___________________________________ Klasse:_____________<br />
Meine Überlegungen vor Beginn des Praktikums<br />
Ich wähle den Praktikumsplatz für das <strong>Beruf</strong>sbild einer/eines<br />
________________________________________________<br />
1 Ich wähle diesen Praktikumsplatz, weil<br />
155<br />
D 2 - 2<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
2 Von der Arbeit im Betrieb habe ich folgende Vorstellungen/Erwartungen:<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
3 Ich erhoffe von der Zusammenarbeit mit den Betriebsangehörigen, dass<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________
4 Was erhoffe ich mir von meinen Vorgesetzten, Betreuerinnen und Betreuern?<br />
156<br />
D 2 - 2<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
5 Werde ich die tägliche Arbeitszeit gut durchhalten oder ist mir die Arbeitszeit zu<br />
lang? Warum beurteile ich das so?<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
6 Ich freue mich auf das Betriebspraktikum, weil<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
7 Ich habe auch ein paar Befürchtungen bezogen auf das Praktikum. Das sind:<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________________________
Aufbau eines Betriebes<br />
Kein Mitarbeiter kann in einem Betrieb alle Aufgaben<br />
erledigen. Es fehlt ihm dazu an Zeit, an persönlichen<br />
Voraussetzungen und an fachlichem Wissen und<br />
Können. So werden die anfallenden Tätigkeiten in<br />
einem Betrieb auf verschiedene Abteilungen und<br />
Personen aufgeteilt.<br />
Aufgaben:<br />
<strong>Der</strong> Betrieb in der Abbildung ist in sieben Bereiche<br />
aufgeteilt. In der Tabelle werden die Aufgaben der<br />
einzelnen Betriebsbereiche beschrieben.<br />
Ordne den einzelnen Betriebsbereichen die da-<br />
zugehörigen Ziffern aus der Abbildung und die<br />
Bezeichnung der einzelnen Bereiche zu.<br />
Ziffer<br />
Bezeichnung des Betriebsbereiches<br />
Beschreibung des Betriebsbereiches<br />
Während der Produktion werden ständig<br />
Qualitätskontrollen durchgeführt.<br />
Am Ende der Produktion wird kontrolliert,<br />
ob das Produkt einwandfrei ist.<br />
Rohstoffe und Halbzeuge werden in<br />
verschiedenen Arbeitsschritten entweder<br />
zu einem Endprodukt oder zu einem<br />
Zwischenprodukt verarbeitet.<br />
Sie steht an oberster Betriebshierarchie<br />
und hat die größte Verantwortung<br />
und Entscheidungsgewalt.<br />
Die Fertigwaren werden im Lager verpackt,<br />
meist in LKW verladen und damit<br />
zu den Käufern (Privatkunden,<br />
Händlern oder anderen Betrieben)<br />
gebracht.<br />
Gestaltung der Preise, Gestaltung von<br />
Werbung, Planung neuer Produkte. All<br />
das gehört zum Planungsbereich.<br />
Rohstoffe und Halbzeuge werden in<br />
den Betrieb gebracht, zwischengelagert<br />
oder direkt zur Produktion weiter<br />
gegeben.<br />
Lohn- und Finanzbuchhaltung, Rechnungs-<br />
und Personalwesen organisieren<br />
Geschäftsabläufe.<br />
157<br />
<strong>Beruf</strong>e<br />
D 2 - 3<br />
Ordne die nachfolgend aufgeführten <strong>Beruf</strong>e den einzelnen Bereichen zu:<br />
Fachangestellte/er für Bürokommunikation, Diplom- Betriebswirt/in (Geschäftsführer/in), Kraftfahrer/in,<br />
Laborant/in, Werbekauffrau/-mann, Fachkraft für Lagerwirtschaft, Fachkraft für Lebensmitteltechnik,<br />
Quelle: vgl. Birkholz/Dingens/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen-Verlag, Horneburg/Niederelbe: 2004
Präsentation von Praktikumserfahrungen<br />
158<br />
D 2 - 4<br />
Im Rahmen des Schülerbetriebspraktikums kannst du Einblicke über Anforderungen an be-<br />
rufliche Tätigkeiten, in betriebliche Prozesse und in die Zusammenarbeit verschiedener<br />
Teams eines Unternehmens erhalten. Da gibt es sicherlich viel Interessantes und Neues,<br />
aber auch Unangenehmes zu entdecken. Diese Erfahrungen solltest du anderen mitteilen.<br />
Um eine anschauliche Präsentation durchführen zu können, solltest du bereits während<br />
deines Praktikums darauf achten, dass du<br />
• aussagekräftige Fotos von deinem Praktikumsplatz und vom<br />
Betrieb in Absprache mit dem/der verantwortlichen betrieblichen<br />
Betreuer/in selbst aufnehmen darfst bzw. erhältst.<br />
• Informationsmaterial über deinen Praktikumsberuf (z. B. aus<br />
Imagebroschüren, Firmenwerbung, Infotexten von der Agentur für<br />
Arbeit) sammelst.<br />
• Informationsmaterial über deinen Praktikumsbetrieb<br />
bekommst.<br />
• kleine Gegenstände und Materialien, die für dein Arbeitsfeld typisch sind, als<br />
Anschauungsmaterial mitnehmen darfst.<br />
• einen kurzen Erfahrungsbericht oder eine Liste mit positiven (+) und negativen (-) Erfah-<br />
rungen und Erkenntnissen schreibst.<br />
Möglichkeiten, die neuen Erfahrungen zu präsentieren, sind:<br />
- Plakat, Power-Point-Präsentation, Bildershow mit Computer und Beamer, Bildergalerie<br />
Tipps für die Präsentation:<br />
− Mach dir zuerst ein Konzept, welche Gesichtspunkte für deine Präsentation wichtig sind.<br />
− Vollständigkeit der Wiedergabe des Stoffes ist unmöglich, daher ist die Auswahl entschei-<br />
dend. Besprich die Präsentation mit deiner/deinem Praktikumsbetreuerin/ Praktikums-<br />
betreuer, deiner/deinem Fachlehrerin/Fachlehrer oder deinen Eltern. Gliedere deine Prä-<br />
sentation in überschaubare Abschnitte.<br />
− Kennzeichne deine eigene Meinung.<br />
− Versuche, prägnante, leicht verständliche Formulierungen für deine Aussagen zu finden.<br />
− Erwähne wenige, aber aussagekräftige Details bzw. Beispiele.<br />
− Kläre alle unbekannten Ausdrücke und Personennamen mithilfe von Wörterbüchern und<br />
Fachlexika ab. Wenn du während der Präsentation schwierige Fachausdrücke verwen-<br />
dest, erkläre diese.<br />
− Wenn Power-Point-Präsentationen, Folien, Film- oder Tonaufnahmen, Bildergalerien ver-<br />
wendet werden, sprich dies mit der/dem Fachlehrerin/Fachlehrer vorher ab. Probiere die<br />
Technik vor Beginn der Präsentation aus.
Betriebspraktikum<br />
159<br />
D 2 - 5<br />
Name:___________________________________ Klasse:____________________<br />
Meine Überlegungen zum <strong>Beruf</strong>sbild nach dem Praktikum<br />
Ich habe den <strong>Beruf</strong> einer/eines<br />
________________________________________________ kennen gelernt.<br />
Für die Beschreibung eines <strong>Beruf</strong>es findet man Informationen in BERUF AKTUELL und in<br />
anderen Quellen (z. B. aus dem Internet).<br />
1 Welche Tätigkeiten werden in diesem <strong>Beruf</strong> ausgeübt?<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
2 Über welche Fähigkeiten und Fertigkeiten muss man verfügen, wenn man diesen<br />
<strong>Beruf</strong> ausüben möchte?<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
3 Die Arbeit findet meistens statt :<br />
(Zutreffendes ankreuzen!)<br />
im Stehen im Freien<br />
im Sitzen in einer Halle<br />
in gebückter Haltung in einem Büro<br />
________________ _________________
4 Die <strong>Beruf</strong>sausübung erfordert Arbeitszeiten:<br />
(Zutreffendes ankreuzen!)<br />
von …………………………. bis ……………………………….<br />
tagsüber nachts<br />
in Schichten (Schichtarbeit)<br />
regelmäßig von …………………… bis …………………………<br />
nur werktags auch sonntags<br />
• Die <strong>Beruf</strong>sausübung erfordert überwiegend:<br />
(Zutreffendes ankreuzen!)<br />
körperliche Arbeit<br />
Handarbeit<br />
geistige Arbeit<br />
Arbeit mit Werkzeugen<br />
Arbeit mit und an Maschinen<br />
Arbeit mit Menschen<br />
Arbeit mit Tieren<br />
Arbeit mit ………………………………………………………….<br />
Quelle: vgl. Birkholz/Dingens/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen-Verlag,<br />
Horneburg/Niederelbe, 2004<br />
160<br />
D 2 - 5
Betriebspraktikum<br />
Name:___________________________________ Klasse:_______________<br />
Auswertung meines Praktikums<br />
161<br />
D 2 - 6<br />
1 Konntest du Kenntnisse und Fähigkeiten im Praktikum nutzen, die du in der Schule<br />
erworben hast? Schreibe auf, welche Kenntnisse dir geholfen haben?<br />
(z. B. Mathe – Addition, Kenntnisse aus dem Werk – bzw. Technikunterricht, ………)<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
2 Welche Kenntnisse und Fähigkeiten musst du in der Schule noch erlernen, um auf<br />
eine Ausbildung im <strong>Beruf</strong> optimal vorbereitet zu sein?<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
3 Hat sich dein <strong>Beruf</strong>swunsch nach dem Praktikum verändert?<br />
Nein, ich will weiterhin versuchen __________________________zu werden?<br />
Ja, weil ________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Quelle: vgl. BirkhoIz/Dingens/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen-Verlag,<br />
Hornburg/Niederelbe: 2004
Steckbrief zu einem <strong>Beruf</strong> im Praktikumsbetrieb<br />
<strong>Beruf</strong>: ………………………………………………………….<br />
162<br />
D 2 - 7<br />
1 Allgemeines<br />
1.1 Bewerbungszeitraum: _____________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
1.2 Ausbildungsdauer: _______________________________________________<br />
1.3 Verwandte <strong>Beruf</strong>e: _______________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
2 Voraussetzungen zur Erlernung des <strong>Beruf</strong>es:<br />
2.1 Erwünschter Schulabschluss: _______________________________________<br />
2.2 Auf welche Fächer wird besonderer Wert gelegt? _______________________<br />
___________________________________________________________________<br />
2.3 Körperliche Voraussetzungen: ___________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
2.4 Geistige Voraussetzungen: ________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
3 Ausbildungswege zum <strong>Beruf</strong><br />
(z. B. praktische Ausbildung im Betrieb, theoretische Ausbildung in der Schule,…)<br />
__________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________
163<br />
D 2 - 7<br />
4 Anforderungsprofil des <strong>Beruf</strong>es<br />
4.1 Wesentliche Aufgaben und Tätigkeiten: _______________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
4.2 Kenntnisse: _____________________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
4.3 Fähigkeiten<br />
4.3.1 Geistige Fähigkeiten: _____________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
4.3.2 Körperliche Fähigkeiten:___________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
4.3.3 Soziale Fähigkeiten: _____________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
5 Fort- und Weiterbildung im <strong>Beruf</strong><br />
5.1 Aufstiegsmöglichkeiten:____________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
5.2 Veränderungen im <strong>Beruf</strong> in den letzten 20 Jahren: _______________________<br />
___________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________<br />
5.3 Zukunftsaussichten des <strong>Beruf</strong>es: ____________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________
4.5 Themenbereich E: Die <strong>Beruf</strong>sberatung der Agentur für Arbeit - <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ)<br />
4.5.1 Modul E1 − Wege zum <strong>Beruf</strong><br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
• Möglichkeiten und Einflussfaktoren<br />
für die <strong>Beruf</strong>swahlzusammentragen,<br />
• erkennen, dass die Einflussfaktoren<br />
einen unterschiedlichen<br />
Stellenwert<br />
einnehmen,<br />
• Formen der<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung kennen<br />
lernen.<br />
<strong>Beruf</strong>swahl und deren<br />
Einflüsse z. B.<br />
• persönliche<br />
• familiäre<br />
• schulische<br />
• ökonomische<br />
Bedeutung der Faktoren<br />
für die Wahl des<br />
<strong>Beruf</strong>es<br />
duales Ausbildungssystem<br />
vollzeitschulische Ausbildung<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung in der<br />
Europäischen Union<br />
Gruppenarbeit<br />
Zusammentragen der Entscheidungsgründe für einen <strong>Beruf</strong><br />
Analysieren der Einflussfaktoren<br />
Nennen und Begründen von Argumenten bzgl. der Einflussfaktoren<br />
Wichten des Einflusses der Faktoren auf die <strong>Beruf</strong>swahl<br />
Grafische Darstellung der Einflussfaktoren<br />
(Collage, Plakat, Übersicht)<br />
Vorstellen des Wunschberufes – in Beziehung setzen mit den Faktoren<br />
der Entscheidungsfindung<br />
Gruppenarbeit<br />
Möglichkeiten der Ausbildung eines <strong>Beruf</strong>es/ <strong>Beruf</strong>swegplanung am<br />
Beispiel<br />
(Plakat, Übersicht, Vortrag, Power Point Präsentation…)<br />
Besuch von Tagen der offenen Tür an berufsbildenen Schulen<br />
Sammeln und Auswerten von Informationen<br />
Expertengespräche in der Schule oder in berufsbildenen Schulen<br />
164<br />
E1-1<br />
E1-2<br />
L 10 Heft<br />
„Blick in die Zukunft.“<br />
L 6, S. 83 ff<br />
E1-3<br />
E1-4, C1-3, C1-4, C1-5<br />
C1-6<br />
E1-5, E1-6, E1-7<br />
L 6, S. 19
Fähigkeiten<br />
Neigungen<br />
Interessen<br />
Hobbies<br />
Geforderte<br />
Qualifikation<br />
Alter, Geschlecht<br />
Verdienstmöglichkeiten<br />
Gesundheitliche<br />
Voraussetzungen<br />
Einflussfaktoren auf die <strong>Beruf</strong>swahl<br />
Neue<br />
Technologien<br />
Betriebliche<br />
oder schulischeAusbildung<br />
165<br />
E 1 - 1<br />
Zukunftsaussichten Karriereplanung<br />
<strong>Beruf</strong>swahlentscheidung<br />
Arbeitsbedingungen<br />
Erfahrungen<br />
Empfehlungen<br />
Familientraditionen<br />
Gesellschaftliches<br />
Selbstverständnis<br />
Regionale Voraussetzungen
Trage in die Kästchen Einflussfaktoren für deine <strong>Beruf</strong>swahl ein!<br />
Sprich mit deinen Freunden, ergänze das Bild!<br />
166<br />
E 1 - 2
… weil mir jemand<br />
etwas ganz Tolles über<br />
diesen <strong>Beruf</strong> erzählt hat<br />
… weil ich diesen <strong>Beruf</strong><br />
in meinem Heimatort<br />
ausüben kann<br />
… weil ich glaube, in<br />
diesem <strong>Beruf</strong> auch<br />
einen Arbeitsplatz zu<br />
bekommen<br />
… weil mein Hobby<br />
mich zu diesem <strong>Beruf</strong><br />
angeregt hat<br />
… weil ich glaube, dass<br />
ich in diesem <strong>Beruf</strong> viel<br />
Geld verdienen kann<br />
Start:<br />
„Null“<br />
Information<br />
Die Stellenanzeigen<br />
in den öffentlichen<br />
Tageszeitungen<br />
sollte man frühzeitig<br />
und gründlich<br />
sichten.<br />
<strong>Der</strong> Stellenmarkt<br />
ist total<br />
leergefegt. Es<br />
hat gar keinen<br />
Sinn, sich zu<br />
informieren.<br />
Man sollte sich<br />
nur auf den<br />
örtlichen Stellenmarktkonzentrieren.<br />
Über die<br />
Agentur für<br />
Arbeit kann<br />
man wirklich<br />
zuverlässige<br />
Informationen<br />
erhalten.<br />
Über Versicherungen/<br />
Bausparkassen<br />
gibt es kostenlose<br />
Informationsmaterialien<br />
für <strong>Beruf</strong>sstarter<br />
und<br />
Studienanfänger.<br />
… weil ich über diesen <strong>Beruf</strong><br />
etwas im Fernsehen gesehen<br />
habe<br />
… weil ich mir einen anderen<br />
<strong>Beruf</strong> nicht zutraue<br />
Warum möchte ich<br />
diesen <strong>Beruf</strong><br />
erlernen?<br />
… weil ich mir vorstelle, durch<br />
diesen <strong>Beruf</strong> hohes Ansehen<br />
zu gewinnen<br />
Zahlreiche Zeitungen<br />
bieten<br />
Verlagsbeilagen<br />
zum Thema „Ausbildung<br />
heute“.<br />
Auch die Industrie-<br />
und Handelskammern<br />
können<br />
weiter helfen.<br />
Verschiedene<br />
Großbanken<br />
bieten einen<br />
informativen<br />
„Jobberater“ an.<br />
167<br />
Über die modernen<br />
Medien wie das<br />
Internet lassen sich<br />
vielfältige Informationen<br />
für <strong>Beruf</strong>s- und<br />
Studienanfänger<br />
abrufen.<br />
Auch Rundfunk und<br />
Fernsehen befassen<br />
sich mittlerweile multimedial<br />
mit dem<br />
Themenbereich<br />
„Job und Karriere“.<br />
Wenn ich meinen<br />
Wunschberuf nicht<br />
erreichen kann, dann<br />
will ich mich auch nicht<br />
nach einer anderen<br />
Ausbildungsmöglichkeit<br />
umschauen.<br />
Quelle: vgl. Fit fürs Leben – Leitfaden für Schulabgänger. Stockmann-Verlag, 2003<br />
E 1 - 3<br />
… weil jemand diesen<br />
<strong>Beruf</strong> ausübt, der ein<br />
großes Vorbild für mich<br />
ist<br />
... weil meine Eltern mir<br />
diesen <strong>Beruf</strong> empfohlen<br />
haben<br />
… weil ich glaube, dass<br />
ich in diesem <strong>Beruf</strong> etwas<br />
tun kann, was meinen<br />
Interessen entspricht<br />
… weil ich gehört habe,<br />
dass dieser <strong>Beruf</strong> ein<br />
gutes Sprungbrett ist<br />
… weil ich in diesem <strong>Beruf</strong><br />
bereits einen Ausbildungsplatz<br />
sicher habe<br />
E 1 - 4<br />
Bei der Agentur<br />
für Arbeit bekomme<br />
ich<br />
doch keine<br />
Informationen,<br />
die mir wirklich<br />
weiterhelfen.<br />
Die gezielte<br />
Nachfrage bei<br />
bestimmten<br />
Firmen kann<br />
durchaus<br />
helfen.<br />
Ziel:<br />
total<br />
informiert
Übersicht über das Bildungssystem in der Bundesrepublik Deutschland<br />
168<br />
E 1 - 5<br />
Die Abbildung stellt die prinzipiellen Ausbildungswege des Bildungssystems in der Bundesrepublik<br />
Deutschland dar. Zu beachten ist, dass die Bildungssysteme der einzelnen<br />
Bundesländer sich unterscheiden. So kann zum Beispiel in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> im Rahmen<br />
des allgemein bildenden Schulwesens der Hauptschulabschluss bzw. der Realschulabschluss<br />
an Sekundarschulen, Gesamtschulen und je nach individuellen Voraussetzungen an<br />
Förderschulen erworben werden.<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
Schulische Wege zum <strong>Beruf</strong> in <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong><br />
<strong>Beruf</strong>sschule<br />
(Duale <strong>Beruf</strong>sausbildung)<br />
1. bis 4. Ausbildungsjahr<br />
Ohne<br />
BVJ*<br />
Hauptschulabschluss<br />
Fachschule<br />
<strong>Beruf</strong>stätigkeit<br />
BGJ**<br />
Hauptschulabschluss<br />
* <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr<br />
Fachhochschule<br />
Fachoberschule:<br />
Klasse 12<br />
Klasse 11<br />
<strong>Beruf</strong>sfachschule<br />
Klasse III<br />
Klasse II<br />
Klasse I<br />
Realschulabschluss<br />
169<br />
Erweiterter<br />
Realschulabschluss<br />
Universität/Hochschule<br />
Praktikum<br />
Fachgymnasium<br />
Klasse 13<br />
Klasse 12<br />
Klasse 11<br />
Die Abbildung stellt eine vereinfachte Übersicht des berufsbildenden Systems in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> dar.<br />
Prinzipiell erhöht ein höherer Schulabschluss die Auswahl an Ausbildungs- und Studien-<br />
möglichkeiten. So kann mit einem erweiterten Realschulabschluss eine duale <strong>Beruf</strong>sausbil-<br />
dung, eine Ausbildung in einer <strong>Beruf</strong>sfachschule oder einer Fachoberschule begonnen wer-<br />
den. Es ist aber auch möglich, das Fachgymnasium zu besuchen.<br />
Durch gute Leistungen kann in verschiedenen Schulformen der beruflichen Bildung ein hö-<br />
herer Schulabschluss erworben werden.<br />
** <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />
Abitur<br />
E 1 - 6
Abschlüsse: Schulformen:<br />
HSA – Hauptschulabschluss BVJ – <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr<br />
RSA – Realschulabschluss BGJ – <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />
ERSA – Erweiterter Realschulabschluss BS – <strong>Beruf</strong>sschule<br />
FHR – Fachhochschulreife BFS – <strong>Beruf</strong>sfachschule<br />
Abitur FOS – Fachoberschule<br />
BSA – <strong>Beruf</strong>sschulabschluss FG – Fachgymnasium<br />
BRA – <strong>Beruf</strong>sabschluss FS – Fachschule<br />
Übersicht der Bildungsgänge der berufsbildenden Schulen<br />
170<br />
<strong>Beruf</strong>swahl<br />
E 1 - 6
<strong>Beruf</strong>liche Bildung an Schulen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Die <strong>Beruf</strong>sschule (BS)<br />
171<br />
E 1 - 7<br />
Die <strong>Beruf</strong>sschule vermittelt fachliche Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten und erweitert<br />
die allgemeine Bildung. Sie trägt zur Erfüllung der Aufgaben im <strong>Beruf</strong> und zur Mitgestaltung<br />
der Arbeitswelt und Gesellschaft in wirtschaftlicher, technischer, sozialer und ökologischer<br />
Verantwortung bei.<br />
<strong>Beruf</strong>sschule und Ausbildungsbetrieb erfüllen für Schülerinnen und Schüler, die in einem<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildungsverhältnis nach BBiG oder Handwerksordnung stehen (duale <strong>Beruf</strong>saus-<br />
bildung), einen gemeinsamen Bildungsauftrag. Die <strong>Beruf</strong>sschule und der Ausbildungsbetrieb<br />
sind dabei jeweils eigenständige Lernorte und gleichberechtigte Partner.<br />
Aufnahmevoraussetzungen:<br />
In die <strong>Beruf</strong>sschule wird aufgenommen, wer<br />
- eine <strong>Beruf</strong>sausbildung nach dem <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz oder der Handwerksordnung<br />
beginnt oder<br />
- eine berufliche Umschulung durchläuft und die Voraussetzungen des § 40 Abs. 5 des<br />
Schulgesetzes des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> vorliegen.<br />
Die Aufnahme erfolgt in der Regel in die Grundstufe.<br />
Eine Aufnahme in die Fachstufe 1 kann erfolgen, wenn im Ausbildungs- oder Umschulungs-<br />
vertrag eine entsprechend kürzere Ausbildungszeit vereinbart wurde.<br />
Das <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr (BGJ)<br />
Das <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr dauert ein Jahr. Es hat die Aufgabe, allgemeine (berufsfeld-<br />
übergreifende) und auf der Breite eines <strong>Beruf</strong>sfeldes fachtheoretische und fachpraktische<br />
Lerninhalte als berufliche Grundbildung zu vermitteln.<br />
Aufnahmevoraussetzungen:<br />
In das <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr mit Vollzeitunterricht wird aufgenommen, wer den Haupt-<br />
schulabschluss oder einen anderen gleichwertigen Bildungsabschluss nachweist und eine<br />
<strong>Beruf</strong>sfeldentscheidung getroffen hat. Für Jugendliche ohne Hauptschulabschluss muss<br />
durch geeignete Maßnahmen im Sinne einer Schullaufbahnberatung geprüft werden, ob und<br />
in welchen <strong>Beruf</strong>sfeldern Aussicht auf eine erfolgreiche Teilnahme am <strong>Beruf</strong>sgrundbildungs-<br />
jahr besteht.<br />
<strong>Der</strong> Unterricht im berufsfeldbezogenen – fachtheoretischen und fachpraktischen – Lernbe-<br />
reich kann in folgenden <strong>Beruf</strong>sfeldern durchgeführt werden:<br />
• Wirtschaft und Verwaltung,<br />
• Metalltechnik,<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
• Elektrotechnik,<br />
• Bautechnik,<br />
• Holztechnik,<br />
• Farbtechnik und Raumgestaltung,<br />
• Gesundheit,<br />
• Ernährung und Hauswirtschaft.<br />
172<br />
E 1 - 7<br />
Für die <strong>Beruf</strong>sfelder Körperpflege sowie Textiltechnik und Bekleidung sind unter Beachtung<br />
regionaler Besonderheiten Ausnahmegenehmigungen möglich.<br />
Das BGJ kann in einigen Bundesländern unter bestimmten Voraussetzungen als erstes<br />
Lehrjahr anerkannt werden.<br />
Das <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr (BVJ)<br />
Das <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr vermittelt den Schülerinnen und Schülern fachliche und all-<br />
gemein bildende Lerninhalte unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen einer<br />
beruflichen Tätigkeit und bereitet sie auf eine <strong>Beruf</strong>sausbildung oder eine <strong>Beruf</strong>stätigkeit vor.<br />
Das <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr dauert ein Jahr.<br />
Aufnahmevoraussetzungen:<br />
In das <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr wird insbesondere aufgenommen, wer:<br />
- einer beruflichen Vorbereitung bedarf und<br />
- die Förderschule für Lernbehinderte oder die Förderschule mit Ausgleichsklassen ab-<br />
geschlossen oder mindestens neun Jahre besucht hat oder nach neunjährigem Be-<br />
such der Sekundarschule oder Gesamtschule keinen schulischen Abschluss erwor-<br />
ben hat.<br />
Die Schülerinnen und Schüler werden in zwei <strong>Beruf</strong>sfelder eingeführt. Die <strong>Beruf</strong>sfeldkombi-<br />
nationen richten sich nach den sächlichen und personellen Bedingungen der Schule sowie<br />
nach der regionalen Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur.<br />
Nach erfolgreicher Teilnahme an einem Kolloquium erhält man den Hauptschulabschluss.<br />
Die <strong>Beruf</strong>sfachschule (BFS)<br />
Die <strong>Beruf</strong>sfachschule, die eine berufliche Grundbildung und schulische Abschlüsse<br />
vermittelt, hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern eine breit angelegte berufliche<br />
Grundbildung zu vermitteln, die fachrichtungsbezogen der Vorbereitung auf eine berufliche<br />
Ausbildung dient. Es gibt folgende Bildungsgänge:<br />
Einjährige <strong>Beruf</strong>sfachschule, die den Hauptschulabschluss ermöglicht.<br />
Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden:<br />
Wirtschaft,<br />
Technik mit berufsfeldbezogenem Schwerpunkt,<br />
Hauswirtschaft,<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
Ernährung,<br />
Gastronomie.<br />
Einjährige <strong>Beruf</strong>sfachschule, die den Realschulabschluss voraussetzt und zum<br />
erweiterten Realschulabschluss führt.<br />
Sie kann in der Fachrichtung Sozialpflege geführt werden.<br />
Zweijährige <strong>Beruf</strong>sfachschule, die zum Realschulabschluss führt.<br />
Sie kann in der Fachrichtung Sozialpflege und Polizeivollzugsdienst geführt werden.<br />
Letztere wird ausschließlich im Bereich der Fachhochschule der Polizei angeboten.<br />
173<br />
E 1 - 7<br />
Die Ausbildung an <strong>Beruf</strong>sfachschulen, die zum beruflichen Abschluss führt, soll fach-<br />
theoretische und fachpraktische Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten vermitteln und zur<br />
selbstständigen Wahrnehmung von Tätigkeiten in den entsprechenden Aufgabenfeldern be-<br />
fähigen. Sie soll gleichzeitig die Allgemeinbildung vertiefen.<br />
Es gibt folgende Bildungsgänge:<br />
Einjährige <strong>Beruf</strong>sfachschule, die zu einem beruflichen Abschluss führt.<br />
Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden:<br />
Altenpflegehilfe<br />
Heilerziehungshilfe<br />
Zwei- und mehrjährige <strong>Beruf</strong>sfachschule, die zu einem beruflichen Abschluss<br />
führt.<br />
Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden:<br />
Wirtschaftsassistenz – Fremdsprachen und Korrespondenz,<br />
Wirtschaftsassistenz – Bürowirtschaft,<br />
Wirtschaftsassistenz – Informationsverarbeitung,<br />
Touristikassistenz,<br />
Biologisch-technische Assistenz,<br />
Chemisch-technische Assistenz,<br />
Elektrotechnische Assistenz,<br />
Physikalisch-technische Assistenz,<br />
Technische Assistenz für Informatik,<br />
Umweltschutz-technische Assistenz,<br />
Gestaltungstechnische Assistenz,<br />
Medientechnische Assistenz,<br />
Sozialassistenz,<br />
Kinderpflege,<br />
Hauswirtschaftliche Assistenz,<br />
Hauswirtschaft und Familienpflege,<br />
Gymnastik.<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
<strong>Beruf</strong>sfachschule für nichtärztliche Heilberufe (durch bundesrechtliche Vorschriften<br />
geregelt)<br />
Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden:<br />
174<br />
E 1 - 7<br />
Altenpflege (3 Jahre, Ausbildungsvertrag mit einer Altenpflegeeinrich-<br />
tung erforderlich),<br />
Diätassistenz (3 Jahre),<br />
Ergotherapie (3 Jahre),<br />
Masseurin und medizinischer Bademeisterin oder Masseur und<br />
medizinischer Bademeister (3 Jahre),<br />
Pharmazeutisch-technische Assistenz (2 ½ Jahre),<br />
Physiotherapie (3 Jahre),<br />
Medizinisch-technische Assistenz* (3 Jahre),<br />
Logopädie* (3 Jahre).<br />
*Nur an einigen Schulen in freier Trägerschaft sowie weiteren Einrichtungen in Zuständigkeit des Ministeriums für<br />
Gesundheit und Soziales.<br />
Die Fachoberschule (FOS)<br />
Die Fachoberschule hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern eine vertiefte Bildung<br />
mit fachbezogenen Schwerpunkten zu vermitteln und sie zu befähigen, ihren Bildungsweg an<br />
einer Fachhochschule erfolgreich fortsetzen zu können (Erwerb der Fachhochschulreife).<br />
Fachrichtungen:<br />
Wirtschaft und Verwaltung,<br />
Technik,<br />
Agrarwirtschaft,<br />
Gesundheit und Soziales,<br />
Gestaltung,<br />
Aufnahmevoraussetzungen:<br />
Klasse 11<br />
Klasse 12<br />
Ernährung und Hauswirtschaft.<br />
- Realschulabschluss oder ein anderer gleichwertiger Bildungsstand<br />
- Nachweis einer Praxisstelle, deren Eignung die Schule bestätigt<br />
- Realschulabschluss und eine mindestens zweijährige erfolgreich abgeschlossene<br />
einschlägige <strong>Beruf</strong>sausbildung und <strong>Beruf</strong>sschulabschluss oder ein anderer gleichwer-<br />
tiger Bildungsstand<br />
- in der Fachrichtung Gestaltung: Nachweis einer hinreichenden künstlerischen<br />
Befähigung<br />
Verzeichnis der Fachoberschulstandorte findet man z. B. unter<br />
www.fujogi.de/tipps/ausbildungssystem.htm.<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
Das Fachgymnasium (FG)<br />
175<br />
E 1 - 7<br />
Das Fachgymnasium hat die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler zur allgemeinen<br />
Hochschulreife (Abitur) zu führen. Die Jugendlichen sollen befähigt werden, ihren Bil-<br />
dungsweg an einer Universität oder Hochschule fortzusetzen. <strong>Der</strong> Besuch des Fachgymna-<br />
siums dauert in der Regel drei Jahre.<br />
Fachrichtungen:<br />
Agrarwirtschaft,<br />
Gesundheit und Soziales,<br />
Technik,<br />
Wirtschaft.<br />
Aufnahmevoraussetzungen:<br />
- Erweiterter Realschulabschluss oder ein gleichwertiger Bildungsstand oder<br />
- der Nachweis des Versetzungszeugnisses nach Jahrgangsstufe 11 eines Gymnasi-<br />
ums<br />
Wer im berufsbildenden Schulwesen die Fachhochschulreife erworben hat, kann ohne Be-<br />
such der Vorstufe in die Kursstufe eines Fachgymnasiums gleicher Fachrichtung aufgenom-<br />
men werden, sofern im 7. bis 10. Schuljahrgang durchgehend Unterricht in einer zweiten<br />
Fremdsprache als Pflicht- oder Wahlpflichtfach nachgewiesen wurde.<br />
Aufnahmeverfahren:<br />
<strong>Der</strong> Antrag auf Aufnahme ist bereits bis zum 30. April eines jeden Jahres von einem Erzie-<br />
hungsberechtigten oder im Fall der Volljährigkeit von der Schülerin oder dem Schüler an die<br />
<strong>Beruf</strong>sbildenden Schulen zu richten, zu denen das Fachgymnasium gehört, das die Schüle-<br />
rin oder der Schüler besuchen möchte.
Die Fachschule (FS)<br />
176<br />
E 1 - 7<br />
Die Fachschule soll Fachkräfte, die in der Regel über berufliche Erfahrung verfügen, befähi-<br />
gen, Aufgaben im mittleren Funktionsbereich zu übernehmen, deren Bewältigung gehobene<br />
berufliche Qualifikation voraussetzt. Die Fachschule dient der vertieften beruflichen Weiter-<br />
bildung unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse einer erwachsenengerechten<br />
Schulbildung. Darüber hinaus können zusätzliche schulische Abschlüsse vermittelt werden.<br />
Aufnahmevoraussetzungen<br />
sind in der Regel eine abgeschlossene berufliche Erstausbildung und eine berufspraktische<br />
Tätigkeit.<br />
Die Fachschule ist in folgende Fachbereiche gegliedert:<br />
Agrarwirtschaft,<br />
Sozialwesen,<br />
Technik,<br />
Wirtschaft.<br />
Die Angaben beziehen sich auf die Verordnung über <strong>Beruf</strong>sbildende Schulen (BbS-VO) vom<br />
20.Juli 2004 (GVBl. LSA S. 352, 355)<br />
Informationen über Ausbildungswege erhält man auch unter:<br />
http://www.fujogi.de/tipps/ausbildungssystem.htm<br />
http://www.bibb.de<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
<strong>Beruf</strong>liche Bildung an Schulen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Wer in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> die allgemein bildenden Schulen verlässt und die 12jährige<br />
177<br />
E 1 - 8<br />
(Gesamt-)Schulpflicht noch nicht erfüllt hat, muss eine berufsbildende Schule mindestens ein<br />
Jahr (in Vollzeitform) lang besuchen. Hierzu ist es notwendig, bereits frühzeitig mit den be-<br />
rufsbildenden Schulen in der jeweiligen Region zusammenzuarbeiten:<br />
• gegenseitige Besuche<br />
• Tage der offenen Tür<br />
• Informationsmaterialien<br />
• Thematische Elternabende mit Vertretern der berufsbildenen Schulen.<br />
<strong>Der</strong> Besuch einer berufsbildenden Schule dient grundsätzlich der Erweiterung der allgemei-<br />
nen Bildung in Verbindung mit dem Erwerb fehlender bzw. weiterer Abschlüsse vom Haupt-<br />
schulabschluss über den (erweiterten) Realschulabschluss bis hin zur Fachhochschulreife<br />
(Fachoberschule) oder zum Abitur (Fachgymnasium). Damit sind an berufsbildenen Schulen<br />
alle Abschlussmöglichkeiten gegeben.<br />
<strong>Beruf</strong>sbildene Schulen können<br />
• auf eine <strong>Beruf</strong>sausbildung vorbereiten (<strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr, <strong>Beruf</strong>svorberei-<br />
tungsjahr, einjährige <strong>Beruf</strong>sfachschule)<br />
• eine duale <strong>Beruf</strong>sausbildung begleiten (<strong>Beruf</strong>sschule)<br />
• eine (schulische) <strong>Beruf</strong>sausbildung vermitteln (<strong>Beruf</strong>sfachschule)<br />
• auf ein Studium vorbereiten (Fachoberschule, Fachgymnasium)<br />
• eine berufliche Fort- oder Weiterbildung ermöglichen (Fachschule)<br />
Alle Bildungsgänge an berufsbildenden Schulen sind berufsfachlich gegliedert. Deshalb<br />
muss sich jeder/jede Schüler/Schülerin an einer berufsbildenden Schule z. B. für<br />
• eine Fachrichtung (z. B. Wirtschaft, Technik, Soziales, Gesundheit)<br />
• gegebenenfalls mit einem weiteren Schwerpunkt (z. B. Wirtschaftsassistenz- Informa-<br />
tionsverarbeitung)<br />
• oder ein <strong>Beruf</strong>sfeld (z. B. <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr Metalltechnik)<br />
• oder einen einzelnen <strong>Beruf</strong> (z. B. Diätassistent/in)<br />
entscheiden.<br />
Bei einer dualen <strong>Beruf</strong>sausbildung wird in der Regel vom Land die berufsbildende Schule<br />
bestimmt, die den jeweiligen Ausbildungsberuf ausbildet.
Wege zum <strong>Beruf</strong> – Die duale <strong>Beruf</strong>sausbildung – Chancen und Möglichkeiten<br />
Lehrgänge zur Existenzgründung<br />
Unternehmerische Selbstständigkeit<br />
<strong>Beruf</strong>liche Zusatzqualifikationen<br />
<strong>Beruf</strong>liche Weiterbildung<br />
z.B. Meister,<br />
Techniker, Fachwirt<br />
an Kammern, Fachschulen<br />
Studium Fortbildungslehrgänge<br />
<strong>Beruf</strong>stätigkeit im anerkannten Ausbildungsberuf<br />
Betriebe/Unternehmen<br />
(ersatzweise Bildungsträger)<br />
Ausbildung nach<br />
Ausbildungsordnung<br />
BVJ BvB BGJ<br />
Duale <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
178<br />
Schulische Zusatzqualifikationen<br />
z.B. Fachhochschulreife<br />
an einjähriger<br />
Fachoberschule (auch<br />
berufsbegleitend)<br />
<strong>Beruf</strong>sschule<br />
ohne HSA mit HSA RSA HSR<br />
E 1 - 8
Wege zum <strong>Beruf</strong>- duale <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
179<br />
E 1 - 8<br />
Ein Ausbildungsvertrag (siehe Modul C1) wird zwischen dem Ausbildenden (z. B. Inhaber<br />
eines Handwerksbetriebes, Freiberufler, Personalleiter eines Industrie- oder Handelsunter-<br />
nehmens) und den Ausbildungssuchenden abgeschlossen. Es liegt beim Ausbildenden, wel-<br />
che Einstellungskriterien er festlegt, auch bezüglich von Schulabschlüssen und weiteren<br />
Kenntnissen und Fähigkeiten. Obwohl prinzipiell für einen Ausbildungsvertrag keine beson-<br />
deren schulischen Abschlüsse gefordert werden, wird in der Praxis mindestens ein Haupt-<br />
schulabschluss, häufig auch ein Realschulabschluss mit guten Noten in bestimmten Fächern<br />
vorausgesetzt. Einige Einstellende bevorzugen auch Abiturienten/Abiturientinnen. Die kon-<br />
kreten Einstellungsanforderungen sind von <strong>Beruf</strong> zu <strong>Beruf</strong>, aber auch zwischen Handwerk<br />
und Industrie oder den Unternehmen selbst sehr unterschiedlich.<br />
Tabelle: Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag nach schulischer<br />
Vorbildung in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Schulabschluss<br />
Von 100 Auszubildenden hatten im Jahr<br />
2003<br />
Keinen Abschluss 4<br />
Hauptschulabschluss 15<br />
Realschulabschluss 57<br />
Hochschulreife 9<br />
<strong>Beruf</strong>svorbereitungs- oder <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />
sowie <strong>Beruf</strong>sfachschule<br />
Keine Angaben 4<br />
Quelle: Statistisches Monatsheft 6/2004, Statistisches Landesamt <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Ausbildungsreife:<br />
Eine Person kann als ausbildungsreif bezeichnet werden, wenn sie die allgemeinen Merkma-<br />
le der Bildungs- und Arbeitsfähigkeit erfüllt und die Mindestvoraussetzungen für den Einstieg<br />
in die berufliche Ausbildung mitbringt. Dabei wird von den spezifischen Anforderungen ein-<br />
zelner <strong>Beruf</strong>e abgesehen, die zur Beurteilung der Eignung für den jeweiligen <strong>Beruf</strong> herange-<br />
zogen werden (<strong>Beruf</strong>seignung). Fehlende Ausbildungsreife zu einem gegebenen Zeitpunkt<br />
schließt nicht aus, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt erreicht werden kann.<br />
11
Wege zur Ausbildungsreife/<strong>Beruf</strong>svorbereitung:<br />
• an allgemein bildenden Schulen:<br />
z. B. Modellversuch „Produktives Lernen“<br />
180<br />
E 1 - 8<br />
Ziel: Ausbildungsreife, Hauptschulabschluss, <strong>Beruf</strong>sorientierung, Praxiserfahrungen<br />
• an berufsbildenden Schulen<br />
<strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr<br />
Ziel: Ausbildungsreife, teilweise Hauptschulabschluss, Vorbereitung auf Arbeit und<br />
<strong>Beruf</strong>, Praxiserfahrungen<br />
<strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />
Ziel: <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung, verbesserte Ausbildungschancen, Praxiserfahrungen<br />
• der Agentur für Arbeit<br />
<strong>Beruf</strong>svorbereitende Bildungsmaßnahmen (siehe Modul E2)<br />
Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ)<br />
• Volkshochschulen/Abendschulen (Abendgymnasium, Kolleg)<br />
Nachträglicher Erwerb schulischer Abschlüsse
4.5.2 Modul E2 − <strong>Beruf</strong>sberatung der Agentur für Arbeit - als Institution<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
• Informationsquellen über<br />
<strong>Beruf</strong>e sowie Methoden<br />
über die Nutzung dieser<br />
Quellen kennen und anwenden,<br />
• wissen, dass das BIZ umfangreiche<br />
Informationen zu<br />
<strong>Beruf</strong>en und zur Arbeitswelt<br />
bereithält,<br />
• wissen, dass das Internet<br />
riesige Informationsmengen<br />
zu <strong>Beruf</strong>en enthält,<br />
• erkennen, dass sie selbst<br />
aktiv werden müssen.<br />
Quellen beruflicher<br />
Kenntnisse (Eltern,<br />
Freunde, Lehrerinnen und<br />
Lehrer, ...)<br />
Nutzung von Medien<br />
(Presse, Internet, TV, BIZ)<br />
Internetrecherchen mit<br />
Arbeitsaufträgen<br />
Besuch entsprechender<br />
Veranstaltungen (Betriebe,<br />
Kammern, <strong>Beruf</strong>sfindungsmessen)<br />
Kontakt/Einladung der/s<br />
<strong>Beruf</strong>sberaterin/s in die<br />
Klasse<br />
Besuch des BIZ (oder<br />
BIZ-mobil)<br />
Schülerinnen und Schüler informieren sich selbstständig über Veranstaltungen,<br />
nutzen Angebote verschiedener Einrichtungen zur <strong>Beruf</strong>sberatung und organisieren<br />
deren Besichtigung<br />
Arbeit mit dem Schülermaterial der Agentur für Arbeit „Mach´s richtig“<br />
Lehrermaterial der Agentur für Arbeit „Mach´s richtig - Medienkombination zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung“<br />
Einzel- und Gruppenarbeit am PC:<br />
www.arbeitsamt.de, www.was-werden.de, www.machs-richtig.de,<br />
www.berufenet.de<br />
Vortrag oder Interview mit einer/m <strong>Beruf</strong>sberaterin/er<br />
Expertengespräch: Vertreter der Handwerkskammer, Personalvertretungen/Betriebsrat,<br />
Vertreter verschiedener sozialer Einrichtungen<br />
Gespräche mit dem/der <strong>Beruf</strong>sberater/in<br />
Analyse der Angebote des BIZ<br />
181<br />
E2-1,<br />
E2-2,<br />
E2-3<br />
L6<br />
E2-4
182<br />
E 2 - 1<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (Hg.): MACH´S RICHTIG. Handreichung für Lehrerinnen<br />
und Lehrer. Unterrichtsbaustein. Promotion Software – Agentur für interaktive Medien GmbH,<br />
Tübingen: 2005, S. 100
Quelle: www.machs-richtig.de/machsrichtig2004/framework/mainmenu800.html, Stand 24. 01. 2005<br />
183<br />
E 2 - 2
Die <strong>Beruf</strong>sberatung – wer sind und was bieten wir?<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />
184<br />
E 2 - 4<br />
Wir, die <strong>Beruf</strong>sberaterinnen und <strong>Beruf</strong>sberater der Agentur für Arbeit helfen dir bei deiner<br />
<strong>Beruf</strong>swahl und bei der Verwirklichung deiner beruflichen Ziele.<br />
Wir<br />
• informieren,<br />
• beraten,<br />
• vermitteln Ausbildungsmöglichkeiten,<br />
• fördern die <strong>Beruf</strong>sausbildung durch finanzielle Hilfen,<br />
• haben viele Angebote im Internet unter www.arbeitsagentur.de .<br />
Du kannst unsere Hilfe in Anspruch nehmen beim Übergang von der Schule in die Ausbil-<br />
dung, während der Ausbildung und beim Übergang in eine anschließende <strong>Beruf</strong>stätigkeit.<br />
Wir sind für dich da,<br />
• wenn du in deiner <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung unsicher bist,<br />
• wenn du mehr über <strong>Beruf</strong>e, betriebliche und schulische Ausbildungswege oder Wei-<br />
terbildungsangebote wissen möchtest,<br />
• wenn du einen Ausbildungsplatz suchst,<br />
• wenn du dich auf eine Ausbildung vorbereiten möchtest,<br />
• und natürlich auch, wenn es einmal in deiner Ausbildung nicht so läuft, wie du es dir<br />
vorgestellt hast.<br />
Du findest uns<br />
in der örtlichen Agentur für Arbeit. Häufig bieten wir auch Sprechstunden in deiner Schule<br />
an.<br />
Du kannst unsere <strong>Beruf</strong>sinformationszentren besuchen,<br />
wenn du vor einer beruflichen Entscheidung stehst und dich selbstständig, in aller Ruhe und<br />
unbeeinflusst über Bildungsmöglichkeiten informieren möchtest. Komm ins BIZ.<br />
Du kannst unsere Informationsschriften lesen und unsere Datenbanken nutzen,<br />
wenn du Informationen zur beruflichen Entscheidung, zur Ausbildungswahl, zu <strong>Beruf</strong>en oder<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten benötigst. Wir haben für dich eine Vielzahl von Medien zu allen<br />
Themenbereichen „rund um den <strong>Beruf</strong>“, hilfreiche Computerprogramme zur <strong>Beruf</strong>swahl und<br />
umfangreiche Datenbanken zur Aus- und Weiterbildung.<br />
Im Internet findest du unsere Angebote unter www.arbeitsagentur.de<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Angebote
<strong>Beruf</strong>sberatung<br />
Die <strong>Beruf</strong>sberatung der Agentur für Arbeit ist vor allem<br />
zuständig für:<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />
185<br />
E 2 - 4<br />
individuelle Beratung im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahl,<br />
Vermittlung in Ausbildungsstellen,<br />
Förderung der beruflichen Erstausbildung,<br />
Förderung der beruflichen Rehabilitation.<br />
Für <strong>Beruf</strong>swahl und berufliche Ersteingliederung behinderter junger Menschen ist die<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung für Behinderte Ansprechpartner; die Agentur für Arbeit ist hier in der<br />
Regel auch der zuständige Reha-Träger. Die <strong>Beruf</strong>sberatung erfüllt ihre Aufgaben in<br />
enger Zusammenarbeit mit allen, die an der <strong>Beruf</strong>swahl und der beruflichen Eingliede-<br />
rung beteiligt sind.<br />
Zielgruppen: <strong>Beruf</strong>sorientierung und berufliche Beratung betreffen Jugendliche und junge<br />
Erwachsene, die vor Eintritt in Ausbildung und <strong>Beruf</strong> mit <strong>Beruf</strong>swahlentscheidungen konfron-<br />
tiert sind. Die Vermittlung in Ausbildungsstellen, die Förderung der beruflichen Erstausbil-<br />
dung und Ersteingliederung im Rahmen der Rehabilitation sind Leistungen für junge Men-<br />
schen beim Übergang von der Schule in Ausbildung und <strong>Beruf</strong>. Speziell ausgebildete Be-<br />
rufsberater/innen für Behinderte sind zuständig für die Orientierung, Beratung, Vermittlung<br />
und Förderung junger Menschen mit Behinderung.<br />
Die Beratungsfachkräfte der <strong>Beruf</strong>sberatung verfügen über eine spezifische Qualifikation und<br />
über umfassende Kenntnisse der Arbeitswelt und des Arbeitsmarktes. Berater und Berate-<br />
rinnen für Behinderte sind darüber hinaus in Fragen der Rehabilitation geschult.<br />
Quelle: http://www.aaonline.dkf.de/bb/p093.htm, Stand: 24. 01. 2005
186<br />
E 2 - 4<br />
Im Rahmen der individuellen Beratung und zur Klärung der beruflichen Eignung stehen die<br />
Fachdienste der Agentur für Arbeit zur Verfügung:<br />
Ärztlicher Dienst,<br />
Psychologischer Dienst,<br />
Technischer Fachdienst (Technische Berater).<br />
Die Förderung der beruflichen Rehabilitation erfolgt gegenwärtig auf Grundlage des SGB III (insb.<br />
§§ 19, 59, 97-115, 240).<br />
Die Förderung muss bei der Agentur für Arbeit (für den Wohnort zuständige) beantragt werden und<br />
setzt die Feststellung der beruflichen Eignung sowie einer vorliegenden oder drohenden Behinderung<br />
(gesetzliche Definition) voraus. Hierbei sind der Ärztliche und der Psychologische Dienst der Agentur<br />
für Arbeit in der Regel einbezogen. In Fragen der technischen Hilfen und der behinderungsgerechten<br />
Ausstattung des Ausbildungs- und Arbeitsplatzes stehen Technische Berater zur Verfügung.<br />
Die <strong>Beruf</strong>sberatung für Behinderte erstellt einen Reha-Gesamtplan, der alle notwendigen Schritte und<br />
Maßnahmen zur beruflichen Rehabilitation umfasst. Falls die Agentur für Arbeit nicht direkt als Reha-<br />
Träger zuständig ist, dann ist die <strong>Beruf</strong>sberatung dennoch hinsichtlich der beruflichen Eingliederung<br />
zu beteiligen: Sie erstellt Eingliederungsvorschläge für andere Reha-Träger. Wenn die Zuständigkeit<br />
zunächst ungeklärt ist, tritt die Agentur für Arbeit in Vorleistung, damit erforderliche Maßnahmen<br />
rechtzeitig einsetzen können.<br />
Grundsätze für die Dienste und Leistungen der <strong>Beruf</strong>sberatung ergeben sich aus ihrem gesetzlichen<br />
Auftrag. Sie sind vor allem durch das SGB III (Drittes Buch des Sozialgesetzbuches) definiert und<br />
betreffen unter anderem:<br />
das Recht auf freie Wahl des <strong>Beruf</strong>es, des Ausbildungs- und Arbeitsplatzes<br />
(garantiert durch das Grundgesetz, Artikel 12) und damit den Vorrang der individuellen Ent-<br />
scheidung des Ratsuchenden;<br />
den Rechtsanspruch auf Dienste und Leistungen;<br />
den Maßstab der beruflichen Eignung, die Orientierung an den individuellen Interessen und Fä-<br />
higkeiten sowie an beruflichen Anforderungen;<br />
die Orientierung an der Lage und Entwicklung des Arbeitsmarkts und damit an zukunftsorien-<br />
tierter Qualifikation und Anforderungen;<br />
die Hilfe zur Selbsthilfe, das heißt zugleich die Förderung von Handlungskompetenz im Hinblick<br />
auf <strong>Beruf</strong>swahl, Ausbildung und <strong>Beruf</strong>;<br />
das Prinzip der freiwilligen Inanspruchnahme von Diensten und Leistungen durch den Ratsu-<br />
chenden;<br />
Objektivität und Unparteilichkeit;<br />
die Transparenz für den Ratsuchenden und die Vertraulichkeit der Daten und Beratungsinhalte,<br />
die nicht ohne Einverständnis an Dritte weitergegeben werden dürfen;<br />
den Grundsatz der Zusammenarbeit mit dem Ratsuchenden, seinen Eltern oder Erziehungsbe-<br />
rechtigten sowie allen Instanzen, die als Partner an der <strong>Beruf</strong>swahl, der beruflichen Eingliederung<br />
und der Rehabilitation beteiligt sind (z. B. Schule, Betriebe, Jugendhilfe, andere Reha-Träger etc.).<br />
www.aaonline.dkf.de/bb/p093.htm, Stand: 24. 01. 2005
Methode: Expertengespräche/Experteninterviews<br />
187<br />
E 2 - 4<br />
Durch den Einsatz von Expertengesprächen/Experteninterviews erhalten die Schülerinnen<br />
und Schüler die Möglichkeit, mit Experten zielgerichtet zu kommunizieren, Sachinformatio-<br />
nen aufzunehmen und kritisch einzuschätzen. Ein Interview kann mit Eltern, Schülerinnen<br />
und Schülern, Geschäfts- und/oder Personalleitungen eines Unternehmens, <strong>Beruf</strong>sberate-<br />
rinnen und <strong>Beruf</strong>sberatern der Agentur für Arbeit sowie weiteren Persönlichkeiten, die zu<br />
interessierenden Fragen Auskunft geben können, durchgeführt werden. Die Durchführung<br />
eines Interviews bedarf der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung. Im Unterricht<br />
sollten konkrete Fragen und ein Leitfaden zum Ablauf verabredet werden.<br />
Formen<br />
Formen und Möglichkeiten von Expertengesprächen<br />
Beteiligung der<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler<br />
Vorteile<br />
Referat/Vortrag Zuhörer viele Informationen<br />
Befragung/Interview<br />
Einbeziehung in eine<br />
Unterrichtsaktivität<br />
(z. B. Rollenspiel –<br />
Bewerbungsgespräch)<br />
Strukturierte Befragung<br />
Fragen, die an die Expertinnen<br />
und Experten gestellt<br />
werden, sind vorformuliert<br />
und in der Reihenfolge<br />
festgelegt. („Interviewleitfaden“)<br />
Zuhörer, Fragestellerin/Fragesteller<br />
Zuhörer, Fragestellerin/Fragesteller,<br />
Mitspielerin/Mitspieler<br />
motivierend, besonders<br />
wenn Fragen vorher im<br />
Unterricht erarbeitet<br />
wurden<br />
anschaulich, wenn der<br />
Experte seine Tätigkeit<br />
im Rollenspiel ausübt<br />
Möglichkeiten für Befragungen im Unterricht<br />
Teilstrukturierte Befragung<br />
Vorgesehene Inhalte und wichtige<br />
Kernfragen werden in eine<br />
Art „Interviewleitfaden“ eingetragen.<br />
Nachteile<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler mehr passiv,<br />
eventuell Überforderung,<br />
wenn die Expertin/der<br />
Experte sich<br />
nicht auf Schülerinnen<br />
und Schüler einstellt.<br />
Bei Zurückhaltung der<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler muss der Lehrer/die<br />
Lehrerin Impulse<br />
geben.<br />
Experte/Expertin muss<br />
hohe Flexibilität haben.<br />
Unstrukturierte<br />
Befragung<br />
Das Ziel der Befragung<br />
wird festgelegt. Die Fragen<br />
werden nicht vorformuliert.
Checkliste für das Expertengespräch<br />
Vorbereitung<br />
• Informationen zum Sachverhalt zusammentragen<br />
• Diskussion: Was wissen wir bereits? Was wollen wir wissen?<br />
• ggf. thematische Gruppenbildung<br />
• Erstellen eines Interviewleitfadens<br />
• Grundregeln des Interviews besprechen und ggf. üben<br />
• Absprachen treffen, wie die Ergebnisse von den Schülerinnen und Schüler fest-<br />
gehalten werden (Protokoll, Aufnahme mit Diktiergerät,…)<br />
• Ablauf des Expertengesprächs<br />
• Kontaktaufnahme mit dem Experten (Vorinformation zum Inhalt des Gesprächs,<br />
Datum, Ort und Zeit)<br />
• Eventueller Einsatz von Medien und/oder Materialien abstimmen und vorbereiten<br />
• Schulleitung informieren<br />
• ggf. Namenskärtchen anfertigen<br />
• Expertengespräch durchführen<br />
Durchführung<br />
188<br />
E 2 - 4<br />
• Protokollieren bzw. Ergebnisse der Befragung mit Diktiergerät sichern und anschlie-<br />
ßend verschriftlichen<br />
• Austausch der Befragungsergebnisse<br />
• Ergebnisse diskutieren<br />
• ggf. Entscheidungen treffen<br />
Auswertung<br />
• Präsentation der Befragungsergebnisse (eventuell Schülerzeitung, Wandzeitung,<br />
Pressemitteilung, Homepage, ...)
Regeln für Interviewerinnen und Interviewer:<br />
189<br />
E 2 - 4<br />
Beginnt mit Smalltalk über das Wetter oder die Anreise. Dann leitet zum eigentlichen Gespräch über<br />
mit "Meine erste Frage wäre ..." oder "Was ich gern von ihnen erfahren würde ...".<br />
Stellt möglichst nur offene Fragen. Offen nennt man Fragen, die im Gegensatz zu Alternativfragen<br />
viele verschiedene Antworten ermöglichen. Dazu gehören die meisten Fragen, die mit einem Fragewort<br />
anfangen. Am besten beginnt mit: "Warum ...?", "Weshalb ...?", "Wodurch ...?“, "Wie kommt es,<br />
dass ...?", "Was halten sie von ...?". Darauf erhält man die ausführlichsten Antworten und muss sich<br />
um den Fortgang der Unterhaltung keine Sorgen mehr machen. Fragen, die mit "Was ...?", "Wo ...?",<br />
"Wann ...?", "Wer ...?" und "Welcher ...?" beginnen, ziehen eher kürzere Antworten nach sich.<br />
Fragen ohne Fragewort ("geschlossene Fragen") sind eher zu vermeiden. Wenn man fragt: "Sicher<br />
fiebern sie der morgigen Sitzung mit Spannung entgegen?" hängt es von der Laune des Gesprächspartners<br />
ab, ob er mehr als ein einfaches "Ja" oder "Nein" für sie übrig hat. Im Zweifelsfall formuliert<br />
man die Frage ohne Fragewort so um, dass sie zu einer offenen Frage wird. In unserem Beispiel:<br />
"Was erwarten sie für sich von der morgigen Sitzung?"<br />
Beginnen sie mit Fragen zu unstrittigen Fakten: "Wie lange arbeiten sie schon daran?, Gibt es Veröffentlichungen?,<br />
Mit wem arbeiten sie zusammen?, Welche Erfahrungen haben sie gemacht?".<br />
Wechseln sie zwischen Fragen nach Einzelheiten "Was war der Auslöser für ...? und globalen Einschätzungen<br />
"Wie beurteilen sie die Erfolgsaussichten für ...?".<br />
Während eines gut laufenden Gesprächs wächst die Bereitschaft, Auskünfte zu geben. Nicken sie<br />
und reagieren sie freundlich und verbindlich.<br />
Regeln für Interviewte:<br />
Haben Sie sich bereit erklärt, Auskünfte zu geben, so versuchen Sie nicht zu missionieren, also Ihr<br />
Gegenüber von Ihrer Lieblingsidee zu überzeugen. Nüchterne Fakten sind viel überzeugender als<br />
eine schwungvoll vorgetragene Rede. <strong>Der</strong> Überschwang der Begeisterung erregt leicht Misstrauen,<br />
der Fragende soll als Handlanger Ihrer Missionsbestrebungen missbraucht werden.<br />
Einen guten Eindruck machen eindeutige Sachaussagen und klar formulierte Einschätzungen. Alles<br />
Unklare wird vom Frager interpretiert, in der Regel gegen Sie. Wirkungsvoll sind:<br />
• Typische Fakten,<br />
• Kurze plastische Beispiele,<br />
• eingängige Vergleiche,<br />
• Zahlen, so genau wie möglich, sie zeugen von Kompetenz.<br />
Werden Sie nach Ihrem Standpunkt gefragt, ist es wichtiger, ihn präzise zu formulieren als im Detail<br />
begründen zu können. Werden Sie um Begründung gebeten, reicht es oft, einen dahinter liegenden<br />
Standpunkt zu formulieren. Oder sagen Sie: "In meiner bisherigen Tätigkeit hat sich dieses Herangehen<br />
bewährt". Oder: "Ohne diese Haltung hätte ich nicht erreicht, was ich erreicht habe."<br />
Lampenfieber, dass Sie bei einer Frage ins Stottern kommen könnten, ist unnötig, wenn sie sich zwei<br />
alternative Taktiken verinnerlichen:<br />
• Werden Sie etwas gefragt, wo Sie sich auskennen, spulen Sie Ihre gewohnte, bewährte<br />
Antwort ab. Versuchen Sie nicht, ausgerechnet im Interview neue Gedanken<br />
zu entwickeln. Das geht meistens schief.<br />
• Werden Sie etwas gefragt, wo Sie sich nicht auskennen, geben Sie keine Auskünfte,<br />
sondern sagen: "Das ist ein spannendes Thema. Aber leider fällt es nicht in mein bisheriges<br />
Arbeitsgebiet."<br />
Mit diesen beiden Varianten kommen Sie nicht nur durch jedes Interview, sondern auch durch jede<br />
Prüfung.<br />
Haben Sie einen Fehler begangen, gestehen Sie ihn sofort und vollständig ein. Dann gibt es<br />
schlimmstenfalls eine kurze Aufregung – und Sie sind das Problem los.<br />
Quelle: vgl. EGO-NET.de: Sag mir, wer du bist, Interviews und Befragungen meistern. Ausgabe 04/2000
4.5.3 Modul E3 − <strong>Der</strong> Elternabend im <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ)<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
• wissen, dass das BIZ als<br />
Informationsquelle kostenlos<br />
und nach dem Prinzip der<br />
Selbstinformation genutzt<br />
werden kann,<br />
• wissen, wo sich das BIZ<br />
befindet,<br />
• die wichtigsten Medien im<br />
BIZ kennen und mit deren<br />
Umgang vertraut sein,<br />
• die <strong>Beruf</strong>sberaterinnen und<br />
<strong>Beruf</strong>sberater als Helfer und<br />
Partner bei der <strong>Beruf</strong>swahl<br />
begreifen,<br />
• bereit sein, selbst das BIZ<br />
zu nutzen.<br />
Das BIZ als Informationsquelle<br />
Einbeziehung der Eltern<br />
als Praxisbezug und Unterstützung<br />
bei der <strong>Beruf</strong>swahl<br />
Aufgaben des <strong>Beruf</strong>sberaters<br />
(Hilfestellung, zeitlicher<br />
Ablauf, geplante Maßnahmen<br />
zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung)<br />
BIZ-Angebote praktisch<br />
nutzen<br />
(Vorträge, Schulungen,<br />
Lehrgangsangebote für<br />
Schülerinnen und Schüler)<br />
Um die Zielstellung dieses Moduls erreichen zu können, ist es erforderlich, die<br />
Schülerinnen und Schüler aktiv in die Vorbereitung des Elternabends einzubeziehen.<br />
Elternabend im BIZ:<br />
1. Vorbereitung<br />
- selbstständige Organisation des Besuches durch die Schülerinnen und<br />
Schüler unter Einbeziehung der Elternvertreter und der/s <strong>Beruf</strong>sberaterin/s<br />
der Schule<br />
• Schreiben der Einladungen,<br />
• Arbeit mit dem <strong>Beruf</strong>swahlpass vorbereiten,<br />
• Elternauftrag<br />
• Schulspezifisches Konzept aktualisieren<br />
2. Durchführung:<br />
- Führung durch die/den Info-Sachbearbeiterin/er des BIZ; Kennen lernen der<br />
Einrichtung<br />
- selbstständige Arbeit der Schülerinnen und Schüler am PC: Ausdruck „Meine<br />
Interessen“ und „Mein Wunschberuf und die Alternativen“<br />
- Eltern und Kinder werten das Ergebnis vor Ort (Bezug zu einem Kurzfilm<br />
und der <strong>Beruf</strong>smappe kann hergestellt werden)<br />
- Vorstellen des <strong>Beruf</strong>swahlpasses und des schulspezifischen Konzeptes<br />
3. Nachbereitung<br />
- Materialsammlung zu ausgewählten <strong>Beruf</strong>en anlegen<br />
- Nutzen der Erkenntnisse für die Durchführung des Betriebspraktikums<br />
- Erstellen der Bewerbungsunterlagen im Deutschunterricht<br />
190<br />
E3-1,<br />
D1-3<br />
E2-3<br />
E3-2<br />
E4-1<br />
E2-4<br />
www.agentur<br />
fuerarbeit.de<br />
E3-3, E2-4
Informationen für die Lehrkraft<br />
Ein Elternabend zur <strong>Beruf</strong>swahlorientierung<br />
191<br />
E 3 - 1<br />
Eltern haben einen sehr starken Einfluss auf die <strong>Beruf</strong>swahl von Jugendlichen. Fast alle Schülerinnen<br />
und Schüler beraten sich mit ihren Eltern über ihre berufliche Zukunft. Keine andere Instanz wird so<br />
häufig genutzt und von den Jugendlichen als hilfreich empfunden.<br />
Problem: Die Mehrzahl der Jugendlichen messen ihren Eltern eine sehr wahrscheinlich idealistisch<br />
überhöhte Orientierungskompetenz zu. Aber das Vertrauen der Jugendlichen in den elterlichen Rat<br />
gründet in vielen Fällen weniger auf Sachkompetenz als auf Beziehung. Realistisch betrachtet ist die<br />
wichtigste Instanz zur <strong>Beruf</strong>sorientierung eher schlecht auf die hohen Erwartungen der Jugendlichen<br />
vorbereitet.<br />
vgl: Arbeitskreis EINSTIEG (Hg): “<strong>Beruf</strong>swahl in Hamburg 2004“. Eine Umfrage unter Hamburger Schülerinnen und Schülern.<br />
erstellt von EINSTIEG GmbH, Köln, psychonomics AG, Köln<br />
Ziel der Elternarbeit sollte es sein, die Eltern für ihre entscheidende Rolle im <strong>Beruf</strong>swahlprozess<br />
der Jugendlichen zu sensibilisieren und sie als kompetenten Partner für diesen Prozess zu ge-<br />
winnen. Wenn die Möglichkeit gegeben ist, sollte dieser Elternabend im BIZ durchgeführt werden.<br />
Hier können sich die/der verantwortliche <strong>Beruf</strong>sberaterin/<strong>Beruf</strong>sberater der Agentur für Arbeit vorstel-<br />
len und die Möglichkeiten der Selbstinformation im BIZ praktisch erprobt werden. Spätestens an die-<br />
ser Stelle ist den Eltern auch das schulspezifische Konzept zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung vorzustellen.<br />
Gemeinsam ist zu beraten, wie sich Eltern in den schulischen Prozess der <strong>Beruf</strong>swahlvorberei-<br />
tung sinnvoll einbringen können.
<strong>Beruf</strong>svorbereitung<br />
192<br />
E 3 - 2<br />
<strong>Beruf</strong>svorbereitung dient dazu, jungen Menschen nach dem Besuch der allgemein<br />
bildenden Schule den Einstieg in Ausbildung und <strong>Beruf</strong> zu erleichtern und die entsprechenden<br />
Voraussetzungen zu schaffen, wenn dies durch den bisherigen Schulbesuch<br />
nicht erreicht werden konnte. Vorrangig wird eine <strong>Beruf</strong>sausbildung angestrebt,<br />
um durch Qualifizierung eine dauerhafte Eingliederung auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen.<br />
<strong>Beruf</strong>svorbereitung erfolgt sowohl schulisch als auch in Form einer individuellen<br />
berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme, die durch die Agentur für Arbeit<br />
gefördert wird.<br />
Generelle Inhalte:<br />
<strong>Beruf</strong>svorbereitung beinhaltet die Vermittlung beruflicher Grund- und Basisqualifikationen<br />
sowie allgemein bildenden Unterricht (um schulische Bildungslücken zu schließen<br />
oder Kenntnisse zu erweitern) und schließt in der Regel auch den Besuch der berufsbildenden<br />
Schulen ein. Vielfach besteht die Möglichkeit (z .B. durch Zusatzkurse), bisher nicht<br />
erreichte Schulabschlüsse zu erwerben (vor allem den Hauptschulabschluss). Für den Fall<br />
der anschließenden Aufnahme einer Arbeitnehmertätigkeit kann im Rahmen der schulischen<br />
<strong>Beruf</strong>svorbereitung die Schulpflicht erfüllt werden.<br />
<strong>Beruf</strong>svorbereitende Bildungsmaßnahmen<br />
sind nach dem SGB III (§§ 59, 61-64, 66-73, 75) und - speziell für behinderte junge Menschen<br />
- nach §§ 97 ff. SGB III vorgesehen. Für die Förderung ist die <strong>Beruf</strong>sberatung zuständig,<br />
wenn eine entsprechende <strong>Beruf</strong>svorbereitung durch die Schule nicht gewährleistet<br />
ist. Es steht ein differenziertes Angebot an Qualifizierungsebenen zur Verfügung, um dem<br />
individuellen Förderbedarf gerecht zu werden:<br />
Eignungsanalyse,<br />
Grundstufe (Kernelement „<strong>Beruf</strong>sorientierung/<strong>Beruf</strong>swahl“),<br />
Förderstufe (Kernelement „<strong>Beruf</strong>liche Grundfertigkeiten“)<br />
Übergangsqualifizierung (Kernelement „<strong>Beruf</strong>s- und betriebsorientierte Qualifizierung“).<br />
Eine kontinuierliche Bildungsbegleitung soll das vereinbarte Qualifizierungsziel sicherstellen.<br />
Schulische <strong>Beruf</strong>svorbereitung<br />
erfolgt vorwiegend durch das <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr (BVJ) und das <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />
(BGJ), die durch die Länder geregelt sind und in unterschiedlicher Form gehandhabt<br />
werden (auch Abweichungen in den Bezeichnungen). Man kann auch den Besuch einer<br />
<strong>Beruf</strong>sfachschule (mindestens einjährig) zur <strong>Beruf</strong>svorbereitung nutzen.<br />
Quelle: vgl. www.aaonline.dkf.de/bb/p118.htm, Stand: 24. 01. 2005
Angebote der Agentur für Arbeit zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
Die für dich zuständige Beraterin bzw. der für dich zuständige Berater:<br />
Name: _______________________________________________<br />
Adresse: _______________________________________________<br />
Telefon: _______________________________________________<br />
Telefax: _______________________________________________<br />
E-Mail: _______________________________________________<br />
Deine <strong>Beruf</strong>sberaterin bzw. dein <strong>Beruf</strong>sberater gibt dir<br />
gern die aktuellen Ausgaben der regionalen Informationsschriften.<br />
Die regionale Informationsschrift ist eine Orientierungshilfe und zeigt dir im Überblick:<br />
• die Angebote der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
• Schriften, CD-ROM und Internetangebote rund um die <strong>Beruf</strong>swahl<br />
• wie du dich auf ein Beratungsgespräch vorbereiten kannst<br />
• Möglichkeiten auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle<br />
• die Bildungswege, die für dich nach der Schule möglich sind<br />
193<br />
E 3 - 3<br />
• Adressen, Öffnungszeiten des <strong>Beruf</strong>sinformationszentrums und der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />
Angebote
4.5.4 Modul E4 − Selbstinformation zur <strong>Beruf</strong>swahl<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
• erkennen, dass die <strong>Beruf</strong>swahl<br />
ein Prozess ist, in dem<br />
sie selbst aktiv werden müssen,<br />
• Möglichkeiten der Informationsgewinnung<br />
zur <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
erschließen,<br />
• das <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum<br />
der Agentur für Arbeit als<br />
Quelle zur Selbstinformation<br />
nutzen,<br />
• wissen, dass auch das Internet<br />
vielfältige Informationen<br />
zur <strong>Beruf</strong>swahl bietet.<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Partner für die <strong>Beruf</strong>swahl<br />
Eigeninitiativen<br />
Angebote zur <strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />
z.B. durch Schulen, Betriebe,<br />
<strong>Beruf</strong>sfachschulen,<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung, Messen<br />
Inhaltliche Angebote des BIZ<br />
Vorstellen und Nutzen beson-<br />
derer Angebote des BIZ,<br />
z.B. „JOBLAB“<br />
Eigene <strong>Beruf</strong>serkundung im<br />
Netz<br />
Suche nach berufstypischen<br />
Betrieben<br />
Informationen zu neuen <strong>Beruf</strong>sbildern<br />
Internetangebote in „MACH’S<br />
RICHTIG“<br />
Vorstellen und Führen eines <strong>Beruf</strong>swahlpasses<br />
Wer macht was im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung?<br />
Informationen zum Wunschberuf sammeln, persönliche Aktivitäten<br />
Gespräche mit <strong>Beruf</strong>stätigen in Ausbildungseinrichtungen führen<br />
Angebote verschiedener Institutionen erkunden<br />
Analyse der <strong>Beruf</strong>sentscheidung anhand der Aussagen von <strong>Beruf</strong>stätigen<br />
Vorbereitung des BIZ-Besuches durch Fachlehrerin/er oder <strong>Beruf</strong>sberaterin/er<br />
Besuch des BIZ, z.B. im Rahmen einer Schulveranstaltung<br />
Individueller Besuch des BIZ – Sammeln von Informationen zu<br />
ausgewählten <strong>Beruf</strong>en, Nutzen von Multimedia-Angeboten<br />
Nutzen des Internets im Rahmen des Fachunterrichts (z.B. Sozialkunde,<br />
Wirtschaft)<br />
Besuch eines Internet -Cafes<br />
Virtuelle Betriebsbesuche im Internet (interaktive Spiele)<br />
Vielfältige Angebote in „MACH’S RICHTIG“ - Internetadressen,<br />
CD-ROM („PC-<strong>Beruf</strong>swahlprogramm“, „Bewerbung um eine Ausbildungsstelle“)<br />
194<br />
www.berufswahl<br />
pass.de<br />
Kapitel 6 dieser<br />
Broschüre<br />
E4-1<br />
E4-2<br />
E4-3<br />
E4-4<br />
E3-2<br />
E4-5<br />
E4-6<br />
E4-7<br />
E4-8<br />
E4-9<br />
E4-10<br />
E4-11
Die <strong>Beruf</strong>swahl ist ein Prozess<br />
Die <strong>Beruf</strong>swahl ist ein vielschichtiger und über mehrere Jahre laufender Prozess,<br />
der aus mehreren Schritten besteht.<br />
An diesem Prozess wirken viele Partner mit. Du selbst stehst im Mittelpunkt,<br />
bist der Motor deiner <strong>Beruf</strong>sorientierung und entscheidest selbstständig,<br />
wann du welche Beratung bzw. Unterstützung anforderst. Es geht hier um dich.<br />
Du entscheidest, welchen Weg du nimmst. Damit du am Ende deiner Schulzeit<br />
eigenverantwortlich eine begründete <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung treffen kannst,<br />
musst du aktiv werden und deinen Teil übernehmen.<br />
195<br />
E 4 - 1<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />
Angebote
Rechtzeitige persönliche Investitionen in<br />
Chancen für Ausbildung und <strong>Beruf</strong><br />
Anforderungen an Schülerinnen und Schüler:<br />
• Wiederkehrende Beschäftigung mit persönlichen <strong>Beruf</strong>svorstellungen und<br />
Zielen<br />
• Information über <strong>Beruf</strong>e, ihre Anforderungen, ihre Wirklichkeit als<br />
Daueraufgabe<br />
• Bemühen um Schulerfolg als berufsbezogene Investition<br />
• Auswahl von Wahlpflichtkursen als bewusstes Moment persönlicher<br />
Profilbildung<br />
• Mitwirkung in Arbeitsgemeinschaften als Investition<br />
• Erwerb von PC-Kenntnissen als Beleg für Bildungswillen und Weitsicht<br />
• Erwerb von Sprachkenntnissen<br />
• Aktive Mitgliedschaft in Sportvereinen oder anderen Organisationen mit<br />
Teamcharakter<br />
• Übernahme kleiner Führungs-, Organisationsaufgaben als Feld persönlicher<br />
Erprobung<br />
196<br />
E 4 - 2<br />
• Bemühungen um dokumentierbare Leistungserfolge als Beleg für persönliche<br />
Erfolgsorientierung<br />
• Sammeln von Belegen für Erfolge oder besondere Arbeitsergebnisse
Von mir durchgeführte Arbeiten und Aufgaben<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />
197<br />
E 4 - 3<br />
Hier sammelst du deine von dir selbst erstellten oder durchgeführten Arbeiten, die anschau-<br />
lich zeigen, wie du dich persönlich entwickelt hast und welche Leistungen du im Rahmen<br />
deiner beruflichen Orientierung erbracht hast.<br />
Aufgenommen werden können z. B.:<br />
• Berichte aus dem Unterricht<br />
- Arbeiten aus dem Fachunterricht - Arbeiten an Projekten<br />
- Teilnahme an Wettbewerben<br />
• Berichte über Aktivitäten in der Schule<br />
- Übernahme von Ämtern, z. B. Klassensprecherin/Klassensprecher, Klassenbuch-<br />
führerin/Klassenbuchführer, Mitarbeit in Schülermitbestimmungsgremien, Mitarbeit<br />
im Sanitätsdienst<br />
- Engagement in der Schulgemeinschaft, z. B. Lernpatenschaften für jüngere Schüle-<br />
rinnen und Schüler, Verkauf im Schülerkiosk, Schülerlotsendienst, Arbeit als Streit-<br />
schlichter, Mitarbeit in einem Schülerunternehmen<br />
- Teilnahme am Schüleraustausch<br />
• Berichte über Aktivitäten außerhalb der Schule<br />
- Berichte über Betriebspraktika, Ferienpraktika<br />
- Berichte zum Besuch von <strong>Beruf</strong>sorientierungsmessen<br />
- Berichte über besonderes Engagement, z. B. in der Feuerwehr, in sozialen Einrich-<br />
tungen, in Kirchengemeinden, in der Nachbarschaft<br />
- Berichte über die Arbeit in Jugendgruppen, im Sportverein, in Verbänden<br />
- Berichte über die Teilnahme am Austauschprogramm im Ausland<br />
- Berichte über Sprachkenntnisse<br />
• Bewerbungsunterlagen<br />
- Anschreiben und Bewerbungsschreiben<br />
- Lebenslauf<br />
• Unterlagen zum persönlichen Profil<br />
- Auswertungsbögen zu unterschiedlichen Zeitpunkten<br />
- Lernvereinbarungen<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Dokumentation
Fragebogen für Gespräche mit <strong>Beruf</strong>stätigen<br />
198<br />
E 4 - 4<br />
Du kannst diesen Fragebogen zu Gesprächen mit <strong>Beruf</strong>stätigen, Betriebsbesichtigungen und<br />
Praktika mitnehmen.<br />
Firma: Ort: ____________________ Datum: _____________<br />
Name der Betreuerin/<br />
des Betreuers: Frau/Herr ___________________________________ Tel.: ____________<br />
Anzahl der Beschäftigten im Unternehmen: _______ Anzahl der Auszubildenden: _______<br />
In welchen <strong>Beruf</strong>en?________________________________________________________<br />
Bezeichnung für einen ausgewählten <strong>Beruf</strong>:______________________________________<br />
Wichtigste Tätigkeiten Was wird gemacht?_______________________________________<br />
_________________________________________________________________________________<br />
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
Was für Materialien, Werkzeuge, Apparate und Maschinen werden benutzt?<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
Welche Anforderungen stellt dieser <strong>Beruf</strong>?_______________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
Welche Vorbildung wird verlangt? ______________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
Gibt es eine Aufnahmeprüfung? ja nein Datum:______________________<br />
Was wird geprüft? __________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
_________________________________________________________________________<br />
Wie lange dauert die Ausbildung? _______________________Ausbildungsart?__________<br />
Welches sind die Fächer an der <strong>Beruf</strong>sschule?____________________________________
199<br />
E 4 - 4<br />
Vergütung während der Ausbildung: 1. _____ 2. _____ 3. _____ 4. _______ Ausbildungsjahr<br />
Lohn nach der Ausbildung: __________________ Nach 5 Jahren: _____________________<br />
Arbeitszeiten:_______________________________________________________________<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten: __________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
Verwandte <strong>Beruf</strong>e:___________________________________________________________<br />
Wie sind Sie zu diesem <strong>Beruf</strong> gekommen?________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
Welche Sonnen- und Schattenseiten hat dieser <strong>Beruf</strong> aus ihrer Sicht?<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
Würden sie diesen <strong>Beruf</strong> wieder ergreifen? ja nein<br />
Kurze Begründung: __________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
Weitere Fragen und Bemerkungen:______________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
Deine Schlussbemerkungen:<br />
Sonnen- und Schattenseiten dieses <strong>Beruf</strong>es aus deiner Sicht:_________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
Würde dieser <strong>Beruf</strong> zu dir passen? ja nein<br />
Begründung:_______________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
Quelle: vgl. Schmid, Reinhard/Barmettler, Claire: Wegweiser zur <strong>Beruf</strong>swahl. Bertelsmann Verlag,<br />
Bielefeld: 2003, S. 94
Thema: <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ)<br />
200<br />
E 4 - 5<br />
• Im <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ) hast du die Möglichkeit, den ganzen Tag Infor-<br />
mationen über <strong>Beruf</strong>e, die dich interessieren, zu sammeln. Dafür brauchst du dich<br />
nicht vorher anzumelden.<br />
• In Informationsmappen zu den verschiedenen Ausbildungsberufen findest du Kurz-<br />
darstellungen der <strong>Beruf</strong>e und Beschreibungen der dazugehörigen Aufgaben, Tätig-<br />
keiten und Anforderungen.<br />
• Du erfährst etwas zu den Verdienstmöglichkeiten, Beschäftigungsaussichten und<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten der <strong>Beruf</strong>e, die dich interessieren.<br />
• Kannst du dir dann immer noch "kein richtiges Bild" machen und mit bestimmten Aus-<br />
sagen nichts anfangen, vermitteln auch Kurzfilme Eindrücke über den <strong>Beruf</strong>.<br />
• Du kannst dir an deinem eigenen Arbeitsplatz allein oder mit Freunden Reportagen<br />
aus dem beruflichen Alltag mit seinen typischen Anforderungen und Tätigkeiten an-<br />
sehen und so einen "kleinen Einblick" in den <strong>Beruf</strong> gewinnen.<br />
• Diaserien geben dir im Wechsel von Text und Bild die Möglichkeit, Teilaspekte der<br />
<strong>Beruf</strong>e zu beleuchten.<br />
• Zusätzlich wird dieses Angebot durch Hörprogramme ergänzt.<br />
• Wenn noch Fragen offen stehen, helfen dir Themenmappen und Bücher bestimmt<br />
weiter. Sie beschreiben <strong>Beruf</strong>e und deren spezielle Probleme in der Arbeits- und Be-<br />
rufswelt.<br />
• Hast du keine Lust, deine Nase in Bücher und Mappen<br />
zu stecken, kannst du dir am BIZ-Computer einen<br />
Überblick über die zu deinen Interessen passenden<br />
<strong>Beruf</strong>e verschaffen.
JOBLAB - Ein Multimedia-Labor zur <strong>Beruf</strong>sfindung<br />
Warum JOBLAB?<br />
Unternehmen sind sehr an<br />
weiblichen Auszubildenden,<br />
insbesondere in technischen<br />
<strong>Beruf</strong>en, interessiert und bedauern<br />
die Zurückhaltung der<br />
jungen Frauen. Speziell bei<br />
<strong>Beruf</strong>en im IT-Sektor sind<br />
Mädchen deutlich unterrepräsentiert<br />
und in der Wirtschaft<br />
mangelt es bereits an ausge-<br />
. bildeten Fachkräften. Für die<br />
Zukunft wird die Zahl fehlenden<br />
Fachpersonals als steigend<br />
prognostiziert.<br />
201<br />
E 4 - 6<br />
JOBLAB ist ein virtuelles geheimes Unterwasser-Labor, in dem –<br />
fern von der Öffentlichkeit - mit <strong>Beruf</strong>en experimentiert wird.<br />
JOBLAB ermöglicht die Simulation und Gegenüberstellung unterschiedlicher<br />
<strong>Beruf</strong>s- und Lebensentwürfe. Sogar neue <strong>Beruf</strong>e<br />
können kreiert werden. In der Simulation können verschiedene Alternativen<br />
durchgespielt und deren Vor- und Nachteile abgewogen<br />
werden. Ein integrierter Neigungstest hilft dabei, passende <strong>Beruf</strong>e<br />
zu entdecken. Das interaktive Labor ermöglicht den Nutzer/innen,<br />
entsprechend ihrer Interessen und Informationsbedürfnisse flexibel<br />
mit <strong>Beruf</strong>en umzugehen.<br />
Junge Frauen starten mit guten Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt und erhöhen damit ihre<br />
Chancen. Das gilt speziell für die neuen Medienberufe, die durch den Einsatz neuer Technologien<br />
günstige Beschäftigungsperspektiven auftun und den beruflichen Vorstellungen von<br />
Frauen entgegenkommen.<br />
Einerseits wird durch die hohen Flexibilisierungsmöglichkeiten von Arbeitszeit und Arbeitsort<br />
die Vereinbarkeit von Familie und <strong>Beruf</strong> erleichtert. Andererseits dominiert nicht mehr die<br />
Körperkraft, wogegen kommunikative und soziale Kompetenzen einen hohen Stellenwert<br />
einnehmen...<br />
Wo bekommt man JOBLAB?<br />
Die aktualisierte Auflage von JOBLAB für<br />
Ausbildungsberufe (als CD für Windows und<br />
Mac) steht für Sie und Ihre Schüler/innen in<br />
den <strong>Beruf</strong>sinformationszentren - BIZ - Ihrer<br />
örtlichen Agenturen für Arbeit kostenlos zur<br />
Verfügung.<br />
JOBLAB<br />
im<br />
BIZ
Ist JOBLAB nur für Mädchen?<br />
Bei der Konzeption von JOBLAB sind gezielt die Vorlieben und<br />
die Herangehensweisen von Mädchen berücksichtigt worden. Im<br />
JOBLAB werden allerdings grundlegende und nicht<br />
geschlechtsspezifische Fragen der <strong>Beruf</strong>sfindung behandelt.<br />
Auch die dynamisch handhabbaren Faktoren, die jeden <strong>Beruf</strong><br />
charakterisieren, sind von universeller Bedeutung.<br />
Durch JOBLAB können die<br />
Möglichkeiten der neueren und bisher<br />
wenig bekannten <strong>Beruf</strong>e mit den<br />
Wünschen nach individueller Gestaltung<br />
des Privat- und Familienlebens<br />
in Zusammenhang gebracht und<br />
simuliert werden.<br />
Modul 1 <strong>Beruf</strong>sdesign:<br />
<strong>Beruf</strong>e werden nach eigenen Wünschen<br />
und Vorstellungen kreiert<br />
Modul 2 Testraum:<br />
Vier verschiedene Testgeräte erkunden<br />
die eigenen Interessen und Neigungen<br />
Modul 3 <strong>Beruf</strong>e im Vergleich:<br />
Einzelne <strong>Beruf</strong>e werden<br />
miteinander verglichen<br />
Modul 4 Vernetzung:<br />
<strong>Beruf</strong>e werden grafisch im<br />
Zusammenhang dargestellt<br />
Modul 5 Ich und mein <strong>Beruf</strong>:<br />
Die eigenen Interessen und<br />
Neigungen werden mit den Merkmalen<br />
von <strong>Beruf</strong>en verglichen<br />
Modul 6 Vereinbarkeitssimulator:<br />
Verschiedene Möglichkeiten der<br />
Vereinbarkeit von Familie und <strong>Beruf</strong><br />
können durchgespielt werden<br />
Förderer von JOBLAB:<br />
• Bundesministerium für Bildung und Forschung,<br />
• Bundesagentur für Arbeit,<br />
• Arbeitgeberverband Gesamtmetall,<br />
• Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, .<br />
• Hessisches Sozialministerium,<br />
• Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.<br />
JOBLAB ist ein Produkt von JOBLAB & DIVERSITY<br />
Infos und Support: www.joblab.de<br />
202<br />
E 4 - 6
Virtuelle Erkundungen in der Welt von <strong>Beruf</strong> und Arbeit<br />
203<br />
E 4 - 7<br />
Das Internet hat sich bei der Suche nach Informationen rund um Ausbildung und <strong>Beruf</strong> zu<br />
einer der wichtigsten Informationsquellen entwickelt.<br />
Bei der Nutzung des Internets zur <strong>Beruf</strong>sorientierung sollte man folgende Punkte beachten:<br />
Keine zentrale Steuerung<br />
Die technische Seite des Internets ist durch Normen<br />
geregelt, aber für inhaltliche Fragen gibt es<br />
keine zentrale Koordination. Deshalb findest du<br />
ähnliche Informationen z. B. Bewerbungstipps bei<br />
den verschiedensten Anbietern. Andere Informationen<br />
wirst du vielleicht vergeblich suchen.<br />
Aktualität<br />
Einmal ins Netz gestellte<br />
Seiten werden nicht<br />
in jedem Fall aktualisiert.<br />
Große Institutionen<br />
und Firmen pflegen<br />
ihre Seiten regelmäßig.<br />
Viele private<br />
Anbieter scheuen diesen<br />
Aufwand.<br />
Achtung! Angebote für<br />
Ausbildungsplätze<br />
immer auf Aktualität<br />
prüfen.<br />
Anbietervielfalt<br />
Ob eine Information in das Netz<br />
kommt, hängt davon ab,<br />
ob jemand Zeit, Geld und<br />
Lust hat diese Informationen<br />
ins Netz zu stellen. Informationen<br />
über Ausbildungsplätze in<br />
deinem Ort müssen also nicht<br />
zwangsläufig im Netz erscheinen.<br />
Achtung! Hinter einigen seriös<br />
klingenden Informationen stecken<br />
auch kommerzielle Anbieter,<br />
die dann versuchen z. B.<br />
ihre Produkte zu verkaufen.<br />
Es ist gar nicht so einfach, aus der Fülle von Internetseiten mit geringem Zeitaufwand aus-<br />
sagekräftige Fakten zu erhalten. Um effektiv im Internet zu recherchieren, haben sich fol-<br />
gende Strategien bewährt:<br />
• Bekannte Adressen eingeben,<br />
• Katalogsuche auf den Eingangsportalen der verschieden Anbieter nutzen,<br />
• Arbeit mit Suchmaschinen.<br />
Informationen<br />
über<br />
Ausbildung<br />
und <strong>Beruf</strong><br />
Veränderungsgeschwindigkeit<br />
Jeder Anbieter entscheidet, welche Informationen<br />
er wie lange ins Netz stellt. Deshalb kann es vorkommen,<br />
dass eine Internetseite, die letzte Woche<br />
interessante Informationen über <strong>Beruf</strong>e bereithielt,<br />
heute schon andere Inhalte zeigt oder gar nicht<br />
mehr vorhanden ist.<br />
Tipp! Wichtige Informationen speichern.<br />
Umfang<br />
Jeder Versuch, sich<br />
alle berufsrelevanten<br />
Seiten im Netz anzuschauen,<br />
wird auf<br />
Grund der Fülle der<br />
Informationen scheitern.<br />
Deshalb ist eine<br />
planvolle Internetrecherche<br />
sinnvoll.<br />
Richtigkeit der Angaben<br />
Du kannst bei der Suche nach<br />
Informationen auch auf falsche<br />
Daten und Fakten treffen, da im<br />
Prinzip jeder jede Information<br />
ins Netz stellen kann.<br />
Achte deshalb auf den Herausgeber<br />
der Seiten. In der Regel<br />
überprüfen Ministerien, Ämter,<br />
Behörden, Organisationen große<br />
Firmen usw. den Inhalt ihrer<br />
Seiten auf Richtigkeit.<br />
Tipp! Zuverlässigkeit der Angaben<br />
noch durch andere Quellen<br />
prüfen.
Recherche im Internet<br />
Eingeben von Adressen<br />
Die erste Adresse bei der Suche nach Informationen über<br />
Ausbildung und <strong>Beruf</strong> ist der Internetzugang der Agentur<br />
für Arbeit www.arbeitsagentur.de. Hier findet man u. a.<br />
aktuelle Ausbildungsplatzangebote, umfangreiche Be-<br />
rufsbeschreibungen und Tipps für Bewerbungen.<br />
In vielen Tageszeitungen und anderen Veröffentlichungen<br />
wird man bei der Suche nach geeigneten Internetseiten<br />
fündig. Zum Beispiel entdeckt man in Stellenanzeigen<br />
häufig die Internetadressen von Unternehmen. Diese fin-<br />
det man auch durch Probieren. Da Internetadressen stets<br />
den gleichen Aufbau besitzen, führt der Versuch<br />
www.NamederFirmaxy.de häufig schon zum Erfolg.<br />
Aufgabe:<br />
204<br />
Interessante Adressen<br />
www.arbeitsagentur.de<br />
www.was-werden.de<br />
www.machs-richtig.de<br />
www.bildung-lsa.de<br />
www.schulewirtschaft-lsa.de<br />
www.halle.ihk.de<br />
www.magdeburg.ihk.de<br />
www.azubi-online.de<br />
www.bibb.de<br />
www.bw-tips.de<br />
www.berufswahlpass.de<br />
E 4 - 8<br />
Suche weitere Internetadressen mit berufsrelevanten Inhalten und ergänze die<br />
oben stehende Liste.<br />
Teste, ob Firmen in deiner Region im Internet zu finden sind.<br />
Finde für die oben stehenden Adressen jeweils den Herausgeber.
Suche mit einem Katalog<br />
Auf den Startseiten verschiedener Anbieter z. B. auch<br />
eures Online-Dienstes findet man in der Regel themati-<br />
sche Verzeichnisse, die Adressen und Kurzbeschrei-<br />
bungen der Internetseiten in einem Katalog zusammen-<br />
fassen. Meist werden Kataloge von Redakteuren betreut,<br />
die neue Internetseiten auf deren Inhalt überprüfen und<br />
in die passende Kategorie einordnen. Dadurch findet<br />
eine Vorauswahl statt. Nicht jede Internetseite, die den<br />
Suchbegriff enthält, wird deshalb angezeigt. Finanziert<br />
werden solche Verzeichnisse auch durch Werbung.<br />
Deshalb wird man bei der Katalogsuche teilweise gezielt<br />
zu Produkten oder Informationen der jeweiligen Werbe-<br />
partner geführt.<br />
Bei der Suche mit einem Katalog geht man von einem<br />
Oberbegriff aus. Diesem sind dann verschiedene Unter-<br />
begriffe zugeordnet, zu denen weitere Unterkategorien<br />
existieren. Man surft also durch mehrere Internetseiten,<br />
ehe man zur Anzeige eines bestimmten Ergebnisses<br />
kommt. Dieser Weg ist zeitaufwändig und führt auch<br />
nicht in jedem Fall zum Erfolg. Empfehlenswert ist diese<br />
Art der Suche, wenn man sich einen ersten Überblick<br />
zum Thema verschaffen will.<br />
Aufgabe:<br />
205<br />
E 4 - 8<br />
Beispiel: Katalogsuche mit T-<br />
online:<br />
Startseite:<br />
Den Service einer Katalogsuche bieten auch viele Zeitschriften und Fernseh- oder Radio-<br />
sender an. Suche auf den Eingangsseiten deines Lieblingsradio- oder Fernsehsenders nach<br />
solchen Verzeichnissen und prüfe, ob sie Informationen über Ausbildung und <strong>Beruf</strong> enthal-<br />
ten.<br />
1. Schritt:<br />
Karriere<br />
2. Schritt:<br />
Bewerben<br />
3. Schritt:<br />
Interessan-<br />
tes Thema
Arbeit mit einem Suchdienst<br />
Suchmaschinen bieten die Möglichkeit der Volltextsu-<br />
che. Außerdem werden neue Seiten automatisch in<br />
einer Datenbank erfasst. Dazu werden bestimmte Pro-<br />
gramme benutzt, so genannte Spider oder Crawler.<br />
Aber selbst die besten Suchmaschinen sind nicht in der<br />
Lage, sämtliche Seiten des Internets zu durchforsten.<br />
Man kann davon ausgehen, dass eine gute Suchema-<br />
schine höchstens ein Drittel der verfügbaren Internet-<br />
seiten erfasst. Deshalb existieren Metasuchmaschinen.<br />
Diese fragen mehrere Suchmaschinen gleichzeitig ab.<br />
Bei der Arbeit mit Suchmaschinen wird der eingegebe-<br />
ne Begriff z. B Ausbildungsplatz mit dem kompletten<br />
Text der erfassten Seiten verglichen. Man erhält da-<br />
durch eine wesentlich umfangreichere Ergebnisliste als<br />
bei der Katalogsuche. Hier liegt aber auch eine<br />
Schwierigkeit. Bei allgemeinen Begriffen wie z. B. <strong>Beruf</strong><br />
erhält man mehr als 14.000.000 Treffer. Zusätzliche<br />
Suchbegriffe schränken die Liste sinnvoll ein.<br />
<strong>Beruf</strong><br />
Ausbildung<br />
Ausbildungsplatz<br />
Ausbildungsplatzangebote<br />
Job<br />
Arbeitsmarkt<br />
206<br />
Adressen bekannter Suchma-<br />
schinen:<br />
www.google.de<br />
www.altavista.de<br />
www.lycos.de<br />
www.fireball.de<br />
www.yahoo.de<br />
Metasuchmaschinen:<br />
www.metager.de<br />
Suchmaschine speziell für Kinder<br />
und Jugendliche:<br />
www.blindekuh.de<br />
Aufgabe: Trage in die Tabelle für die angegebenen Schlüsselwörter die Anzahl der gefun-<br />
den Treffer ein. Führe diese Arbeit in einer der nächsten Stunden erneut durch. Vergleiche<br />
die Ergebnisse.<br />
Versuche, mithilfe der verschiedenen Suchmaschinen Informationen zu euren Wunschberuf<br />
zu finden.<br />
google fireball<br />
altavista<br />
lycos yahoo<br />
blindekuh<br />
E 4 - 8
Ausbildungsplatzsuche auf dem Internetportal der Agentur für Arbeit<br />
Durch Eingabe der<br />
Internetadresse<br />
www.arbeitsagentur.de<br />
gelangst du auf die<br />
Startseite der Agentur<br />
für Arbeit. Nun musst<br />
du dem Link<br />
Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche<br />
folgen.<br />
Jetzt wählst du im<br />
Menü<br />
Stellenangebote<br />
suchen.<br />
Die nun folgende Suchmaske erlaubt nach<br />
verschiedenen Kriterien zu suchen.<br />
1. Wählst du beim Punkt Art der Nachfrage<br />
nur den Punkt Ausbildungsplatz, erhältst du<br />
Ergebnisse aus dem gesamten Bundesgebiet<br />
für alle an angebotenen <strong>Beruf</strong>e.<br />
2. Wenn du außerdem noch einen konkreten<br />
<strong>Beruf</strong>swunsch eingibst, dann werden dir<br />
bundesweite Angebote für diesen speziellen<br />
<strong>Beruf</strong> angezeigt. Hier ist es wichtig auf die<br />
Rechtschreibung und auf die korrekte <strong>Beruf</strong>sbezeichnung<br />
zu achten.<br />
Meist lohnt es sich nur nach aktuellen Ausbildungsstellenangeboten<br />
zu suchen, deshalb<br />
wähle bei Nur Angebote der letzten den Punkt<br />
2 Wochen.<br />
207<br />
4 - 9<br />
3. Wenn du nur in deiner Region nach Ausbildungsstellen suchst,<br />
dann gib die ersten drei Zahlen der Postleitzahl deines Wohnortes ein.<br />
Ohne konkreten <strong>Beruf</strong> erhältst du nun alle gemeldeten Ausbildungsstellen<br />
deiner Region. Du kannst aber auch ganz gezielt nach deinem<br />
Wunschberuf suchen.
Quelle: Medienkombination zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit, 2003/2004, S. 48<br />
208<br />
E 4 - 11
Quelle: Medienkombination zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit, 2003/2004, S. 38<br />
209<br />
E 4 - 11
4.6 Themenbereich F: Arbeitsmarktsituation<br />
4.6.1 Modul F1 − Regionaler Wirtschaftsraum<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler sollen<br />
• den regionalen Wirtschaftsraum hinsichtlich<br />
seines Strukturwandels untersuchen,<br />
• den Einfluss des Strukturwandels auf die<br />
Arbeitsmarktsituation erfassen,<br />
• die Ausbildungsplatzsituation im regionalen<br />
Wirtschaftsraum kritisch analysieren,<br />
• sich mit den eigenen <strong>Beruf</strong>swünschen,<br />
Anforderungen an den <strong>Beruf</strong> und Beschäftigungschancen<br />
in der Region<br />
auseinandersetzen.<br />
Ursachen für den Strukturwandel<br />
einer Region<br />
Einflussfaktoren und Folgen<br />
des wirtschaftlichen<br />
Strukturwandels<br />
Notwendigkeit des Strukturwandels<br />
und Arbeitsmarktsituation<br />
Arbeitslosigkeit und Beschäftigungschancen<br />
in der<br />
Region<br />
Realisierbarkeit von<br />
Wunschberufen<br />
Alternativen zum Wunschberuf<br />
Information über die historische Entwicklung der Chemieregion<br />
in Mitteldeutschland<br />
Ableiten von Standortfaktoren für die Chemieindustrie in Mitteldeutschland<br />
Strukturwandel an Beispielen der Heimatregion nachvollziehen<br />
Experteninterview<br />
Rollenspiel: Soziale und wirtschaftliche Auswirkungen des<br />
Strukturwandels in der Chemieindustrie<br />
Sammeln von Informationen über die Ausbildungsplatzsituation<br />
im regionalen Wirtschaftsraum<br />
Die Ausbildungsplatzsituation für den Wunschberuf in der<br />
Heimatregion analysieren<br />
Eigene Interessen mit <strong>Beruf</strong>sanforderungen vergleichen<br />
Pro- Kontra- Debatte<br />
210<br />
F1-1, F1-2, F1-3<br />
F1-1<br />
L 24, S. 28 ff<br />
F1-4<br />
F1-5, F1-6<br />
I3-5
Die Entwicklung der Chemieregion- Mitteldeutschland<br />
Entwicklung bis zum 1. Weltkrieg<br />
211<br />
F 1 - 1<br />
Die chemische Industrie hat in Deutschland eine lange Tradition. Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
gab es zunächst kleinere Familien- und Handwerksbetriebe, die sich auf die Herstellung von<br />
Schwefelsäure und Soda spezialisiert hatten. Soda, als Grundlage für Bleichmittel und Farbstoffe,<br />
wurde von der aufkeimenden Textilindustrie benötigt. <strong>Der</strong> wachsende Maschinenbau<br />
war Abnehmer von Rostschutz- und Schmiermitteln. Wichtig für die Entwicklung der chemischen<br />
Industrie in Mitteldeutschland war die Landwirtschaft, insbesondere die Rübenzuckerindustrie.<br />
Neben den Apparaten und Maschinen zur Verarbeitung der Zuckerrüben benötigten<br />
diese Fabriken Energie. Diese war durch die Erschließung der regionalen Braunkohlevorräte<br />
reichlich vorhanden. Die zahlreichen Salzlagerstätten boten Vorausetzung für die Verarbeitung<br />
der Kalisalze zu Düngemitteln. Durch Elbe, Mulde und Saale war auch der enorme<br />
Wasserbedarf der chemischen Industrie gesichert. Weitere günstige Standortfaktoren waren<br />
die sich rasch verbessernden Verkehrs- und Transportwege und die, im Vergleich zu den<br />
Chemiestandorten in Berlin und in Rheinland/Westfalen, günstigen Bodenpreise.<br />
(Deutschland hatte außerdem den Vorteil, über 12 Technische Hochschulen zu verfügen.<br />
England hatte im Vergleich dazu um 1900 keine einzige Technische Hochschule.)<br />
Aufgabe: Welche Standortfaktoren haben die Entwicklung der chemischen Industrie in Mitteldeutschland<br />
begünstigt?<br />
Ro h sto f f e ?<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
K o ste n ?<br />
- - - - - - - - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - - - -<br />
-<br />
In f r a st r u k t u r?<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
-<br />
A r b e i t sk r ä f te ?<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
S t a n d o r t -<br />
f a k t o r e n<br />
N a ch f r a g e ?<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Die Entwicklung bis zum Ende des 2. Weltkriegs<br />
212<br />
F 1 - 2<br />
Aus gleichen Ausgangsstoffen können in der chemischen Industrie häufig unterschiedliche<br />
Produkte erzeugt werden. <strong>Der</strong> für die Düngemittelherstellung notwendige Ammoniak ist auch<br />
Grundlage für Farbstoffe, Kunststoffe, Medikamente und vor allem für Sprengstoff. In Folge<br />
dessen siedelten sich weitere Chemiebetriebe an. Als der Bedarf an Sprengstoff im 1. Weltkrieg<br />
sprunghaft anstieg, wurde 1916 im strategisch günstigen Hinterland das „Ammoniakwerk<br />
Merseburg“ (später Leuna- Werke) errichtet. Dieses Werk wird in den Folgejahren zum<br />
größten Produzenten von Ammoniak in Deutschland und weltweit. 1925 arbeiteten knapp<br />
100 000 Menschen in Mitteldeutschland in ca. 3700 chemischen Fabriken. Hauptstandorte<br />
gehörten allerdings zu dem großen Konzern I. G. Farbenindustrie AG (IG Farben), der sich in<br />
den Folgejahren zum größten Chemiekonzern der Welt entwickelte. In der Zeit des Nationalsozialismus<br />
waren Kriegsvorbereitung und das Bestreben Deutschlands wirtschaftlich unabhängig<br />
vom Ausland zu sein, Gründe für den Aufbau weiterer zahlreicher chemischer Betriebe.<br />
Gründungsjahr Standort Hauptprodukt/-verfahren<br />
1883 Bernburg Solvay-Soda<br />
1893 Bitterfeld Chloralkali- Elektrolyse, Leichtmetalle<br />
1894 Greppin/Wolfen synthetische Farben<br />
1909 Wolfen Filme, synthetische Fasern<br />
1915 Piesteritz Stickstoff<br />
1916 Rodleben synthetische Fette<br />
1916 Leuna Ammoniak, Methanol, Kohlehydrierung<br />
1921 Genthin Waschmittel<br />
1936 Buna- Schkopau synthetischer Kautschuk, Kunststoffe<br />
1936 Lützkendorf Kohlehydrierung: Treibstoffe/Mineralöle<br />
1936 Schwarzheide Kohlehydrierung: Treibstoffe<br />
1936 Zeitz Kohlehydrierung: Treibstoffe<br />
1936 Böhlen Kohlehydrierung: Treibstoffe<br />
1936 Magdeburg Kohlehydrierung: Treibstoffe<br />
Vgl. KRUG: Zur Entwicklung des Mitteldeutschen Chemiereviers, www.opus.fh-merseburg.de, Stand 14. 04. 2005<br />
Gefördert wurde die chemische Industrie durch Subventionen, Schutzzölle und Abnahmegarantien<br />
durch den Staat. In Mitteldeutschland stieg in der Zeit von 1936 bis 1939 die Chemieproduktion<br />
von 100 auf 172%. Davon profitierte auch die Entwicklung der Energiewirtschaft<br />
und des Maschinenbaus. Im Ballungsgebiet Mitteldeutschland (Magdeburg bis Chemnitz)<br />
arbeitete 1939 jeder vierte Beschäftigte in der Chemieindustrie.<br />
Aufgabe: Erkläre den Zusammenhang zwischen Rüstung und der Entwicklung der Chemieindustrie<br />
in Mitteldeutschland. Wie wurde diese Entwicklung vom Staat gefördert?
Die Entwicklung der Chemieregion Mitteldeutschland in der Nachkriegszeit<br />
213<br />
F 1 - 3<br />
Nach dem 2. Weltkrieg stand die Chemieregion Mitteldeutschland vor schwerwiegenden<br />
Problemen. Viele chemische Anlagen waren durch Bombardements im Krieg zerstört bzw.<br />
beschädigt. Die Sowjetunion als Besatzungsmacht beschlagnahmte einen großen Teil der<br />
Industrieanlagen als Entschädigung für die Verluste im Zweiten Weltkrieg. Auf Grund dieser<br />
Reparationsleistungen an die Sowjetunion wurden in den ersten Nachkriegsjahren in Mitteldeutschland<br />
viele chemische Anlagen demontiert. Ein weiteres Problem war die Ausbildung<br />
von qualifiziertem Personal. Nur 2 der 12 Technischen Hochschulen des Deutschen Reiches<br />
befanden sich auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone. Durch Abwanderung qualifizierter<br />
Mitarbeiter in die BRD bis Anfang der 60er Jahre gestaltete sich die Situation dramatisch.<br />
Aufgabe: Benenne die 3 großen Probleme der chemischen Industrie in Mitteldeutschland in<br />
der Nachkriegeszeit!<br />
Die Entwicklung der chemischen Industrie in der DDR<br />
Unter kompliziertesten Bedingungen wurde in der Nachkriegszeit das mitteldeutsche Chemierevier<br />
wieder aufgebaut. Bis in die 60er Jahre konnte man auf Forschungen und Entwicklungen<br />
aus den 20/30er Jahren zurückgreifen und somit den Anschluss an die Weltentwicklung<br />
wieder herstellen und gute Produktionsergebnisse erreichen. Die Zahl der Technischen<br />
Hochschulen erhöhte sich auf 10 Einrichtungen und sicherte damit gut ausgebildeten naturwissenschaftlich-<br />
technischen Nachwuchs.<br />
In der DDR konzentrierte sich die chemische Industrie im Bezirk Halle. Hier arbeiteten ca.<br />
45% aller in der Chemieindustrie Beschäftigten. Die Arbeiter in den Chemiebetrieben wurden<br />
bei der Entlohnung, bei der Versorgung und bei der Wohnungsvergabe bevorzugt. Dadurch<br />
entstanden ganze Stadtteile und sogar eine neue Stadt (Halle-Neustadt). Durch diese Ansiedlungen<br />
sicherte man den steigenden Bedarf an Arbeitskräften. Dieser war nötig, weil<br />
durch die Planwirtschaft zwar stetig eine Steigerung der Produktion gefordert, aber gleichzeitig<br />
nicht in ausreichendem Maße in die materiell- technische Basis investiert wurde. Gearbeitet<br />
wurde unter zum Teil gesundheitlich belastenden Arbeitsbedingungen an teilweise veralteten<br />
Geräten, Apparaten und Anlagen. Die innovativen Ergebnisse von Forschung und Entwicklung<br />
konnten zunehmend in der Wirtschaft nicht mehr umgesetzt werden. Den Jahren<br />
des Aufbaus und des Aufschwungs folgte Stagnation und Niedergang, hervorgerufen durch<br />
die Planwirtschaft. <strong>Der</strong> in der Weltwirtschaft vollzogene Übergang von der Kohle- zur Erdölchemie<br />
wurde in der Chemieindustrie der DDR nur unzureichend vollzogen.<br />
Marode Anlagen und veraltete Produktionsprozesse verursachten immense Umweltschäden,<br />
die bis in die Gegenwart zu spüren sind.<br />
Aufgabe: Befrage deine Eltern, Großeltern oder andere Verwandte nach ihren Eindrücken<br />
zur Arbeit in der chemischen Industrie und zur Umweltbelastung in der DDR!
Ausbildungssituation in meinem regionalen Wirtschaftsraum<br />
214<br />
F 1 - 4<br />
Um deine beruflichen Chancen im regionalen Wirtschaftsraum besser einschätzen zu kön-<br />
nen, solltest du dich umfassend informieren.<br />
Aufgabe: Erkunde, welche Betriebe in deiner Umgebung arbeiten. Nutze dazu zum Beispiel<br />
das Branchenbuch, das Internet, Tageszeitungen oder Broschüren der Industrie- und Han-<br />
delskammer. Frage aber auch Eltern, Verwandte und Freunde.<br />
Name des Unternehmens<br />
Beispiel:<br />
Dow Olefinverbund<br />
GmbH<br />
Branche Ausbildungsberufe Anzahl der Ausbildungsstellen<br />
Chemieindustrie<br />
Chemikant/in<br />
Industriemechaniker/in<br />
Energieelektroniker/in<br />
Prozessleitelektroniker/in<br />
Im Ausbildungsjahr<br />
2006/07: 40 Ausbildungsstellen<br />
Viele Betriebe kann man auch in einem Schülerbetriebspraktikum näher kennen lernen. Nut-<br />
ze diese Möglichkeit unbedingt.
Anforderungen:<br />
Gutes technisches Verständnis<br />
Gute logische Denkfähigkeit<br />
Gute bis durchschnittliche<br />
- schulische Leistungen<br />
- räumliche Vorstellungskraft<br />
- praktische Begabung<br />
- Wahrnehmungsgeschwindigkeit<br />
- Bearbeitungsgeschwindigkeit<br />
- Merkfähigkeit<br />
- Auge-Handkoordination<br />
- mündliche Ausdrucksfähigkeit<br />
Arbeitsverhalten<br />
Planvolle, sorgfältige, zügige Arbeitsweise,<br />
selbstständig aber auch im<br />
Team arbeiten können, hohes Verantwortungsbewusstsein<br />
INFOMATION<br />
ÜBER DEN BERUF:<br />
<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> KFZ- Mechaniker/in<br />
wird nur noch bis<br />
2006 ausgebildet. Danach<br />
lautet die <strong>Beruf</strong>sbezeichnung<br />
Kraftfahrzeug-<br />
mechatroniker/in!<br />
Einen anderen <strong>Beruf</strong><br />
erlernen<br />
Im Ort ist eine Metallbaufirma. Hier<br />
werden Zäune, Tore und ähnliche<br />
Bauteile aus Metall gefertigt. David<br />
hat erfahren, dass hier Metallbauer/innen<br />
ausgebildet werden. Er<br />
überlegt, ob er im nächsten Jahr sein<br />
Praktikum in dieser Firma absolviert<br />
Autos- meine Welt,<br />
also ich werde KFZ-<br />
Mechatroniker!<br />
Ausbildungsplatzsituation:<br />
<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> Kraftfahrzeugmechatroniker/in ist der<br />
beliebteste Ausbildungsberuf bei den Jungen.<br />
Drei Mitschüler wollen ebenfalls diesen <strong>Beruf</strong><br />
ergreifen. Einer hat schon einen Ausbildungsplatz bei<br />
Verwandten sicher. Eine der zwei KFZ- Werkstätten im Ort<br />
bildet pro Jahr einen Lehrling aus.<br />
Mögliche Alternativen<br />
Einen höheren Schulabschluss<br />
anstreben<br />
David würde mit der Verbesserung<br />
seiner Leistungen einen erweiterten<br />
Realschulabschluss erreichen können.<br />
Damit würde er seine Bewerberchancen<br />
verbessern können<br />
215<br />
Interessen:<br />
David baut schon immer<br />
gerne Flugzeugmodelle.<br />
Sein Fahrrad repariert er immer<br />
selber. Gemeinsam mit seinem<br />
großen Bruder bastelt David an<br />
dessen Motorrad. Sein Praktikum<br />
hat David in einer kleinen KFZ-<br />
Werkstatt absolviert. Es hat ihm<br />
viel Spaß gemacht Sein Meister<br />
war sehr zufrieden mit ihm. Leider<br />
bildet dieser Betrieb keine<br />
Lehrlinge aus. Auf keinen Fall<br />
möchte David einen <strong>Beruf</strong> haben,<br />
in dem er viel reden muss, da er<br />
eher ein ruhiger, zurückhaltender<br />
Junge ist.<br />
F 1 - 5<br />
INFOMATION ÜBER<br />
DAVID:<br />
David ist in der 9. Klasse<br />
einer Sekundarschule.<br />
Er hat in Mathematik die<br />
Note 2. In Physik steht<br />
er zurzeit auf 3. Deutsch<br />
und Englisch sind seine<br />
Problemfächer.<br />
In anderen Regionen<br />
lernen<br />
Wenn David seinen Traumberuf<br />
erlernen möchte, sollte er<br />
unbedingt nach Ausbildungsstellen<br />
in anderen Regionen<br />
suchen. Dies würde aber einen<br />
Umzug in eine neue Umgebung<br />
mit sich bringen.<br />
Aufgabe: Finde für David mögliche Ausbildungsalternativen. Diskutiert in der Gruppe über<br />
die Vor- und Nachteile dieser Vorschläge.
Anforderungen:<br />
-----------------------------<br />
------------<br />
Ausbildungsplatzsituation:<br />
Mögliche Alternativen<br />
216<br />
Interessen:<br />
F 1 - 6<br />
Aufgabe: Untersuche deinen Traumberuf auf Realisierbarkeit. Finde für dich selbst mögliche<br />
Ausbildungsalternativen.
4.6.2 Modul F2 − Anforderungen der Unternehmen an die Schülerinnen und Schüler<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler sollen<br />
• sich mit Kompetenzanforderungen, die<br />
die Unternehmen an zukünftige Auszubildende<br />
stellen, auseinandersetzen,<br />
• Eigenschaften eines/einer zukünftigen<br />
Auszubildenden, bezogen auf verschieden<br />
<strong>Beruf</strong>sfelder, zuordnen,<br />
• kritische Selbsteinschätzungen des persönlichen<br />
Entwicklungsstandes vornehmen,<br />
• sich mit Fremdeinschätzungen kritisch<br />
auseinandersetzen,<br />
• eine eigene Lernplanung zum Ausgleich<br />
von Defiziten bzw. Ausbau vorhandener<br />
Potenziale entwickeln.<br />
Anforderungen der Wirtschaft<br />
an die künftigen<br />
Auszubildenden<br />
Allgemeine Kompetenzanforderungen<br />
für die <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />
Anforderungsprofile für<br />
ausgewählte <strong>Beruf</strong>sfelder<br />
Kompetenzanforderungen,<br />
die Wunschberufe stellen<br />
Selbstanalyse<br />
Fremdeinschätzung<br />
Expertengespräch mit Unternehmensvertretern und/oder<br />
Auszubildenden verschiedener <strong>Beruf</strong>sfelder<br />
(Hinweis: Eltern mit einbeziehen)<br />
Lernortwechsel – Besuch einer Ausbildungseinrichtung (<strong>Beruf</strong>schule<br />
und/oder betriebliche Ausbildung)<br />
Gestaltung eines Elternabends gemeinsam mit Schülerinnen<br />
und Schüler eines Schuljahrganges in Zusammenarbeit mit<br />
IHK, Handwerkskammern, Unternehmen und Auszubildenden<br />
(Arbeit im Plenum und in Gruppen)<br />
Allgemeine Kompetenzanforderungen der Betriebe herausarbeiten<br />
Anforderungsprofile für verschiedene <strong>Beruf</strong>sfelder ermitteln<br />
Durchführung von Einstellungstests allgemein und berufsfeldbezogen<br />
Vergleichen der Anforderungen, die von den Unternehmen<br />
gefordert werden mit den persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
Fremdeinschätzung durchführen (Partnerinterview)<br />
Einrichtung eines Assesmentcenters mit Unterstützung von<br />
Unternehmen (Bewerbungsschreiben zum Wunschberuf im<br />
Vorfeld erarbeiten)<br />
Lernplan Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung kritisch vergleichen<br />
Erstellen von Lernplänen<br />
Lernpartnerschaften zwischen Schülern und Auszubildenden<br />
im regionalen Wirtschaftsraum initiieren<br />
Möglichkeiten der Vertiefung der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
durch zusätzliche Maßnahmen im regionalen Wirtschaftsraum<br />
erschließen und nutzen. (Praxistag u. a.)<br />
217<br />
Broschüren der IHK<br />
F2-1, F2-2, F2-3<br />
„<strong>Beruf</strong> aktuell“,<br />
F2–4<br />
F2–5,<br />
F2–6, F2-8<br />
A1–1, F2-7, F2-9<br />
F2–10<br />
F2–11<br />
http://www.bildunglsa.de
218<br />
F 2 - 1<br />
Anforderungen der Unternehmen an Bewerberinnen und Bewerber<br />
für einen Ausbildungsplatz<br />
Spätestens wenn Jugendliche anfangen die ersten Bewerbungen zu schreiben, kommt die<br />
Frage auf: „Habe ich mit meinen Schulleistungen tatsächlich Chancen, den gewünschten<br />
Ausbildungsplatz zu bekommen?“<br />
Betriebe verwenden auf die<br />
Auswahl der geeigneten<br />
Auszubildenden in der Regel<br />
sehr viel Mühe. Zunächst<br />
werden die Bewerbungsmappen<br />
gesichtet, danach<br />
werden in vielen, vor allem in<br />
größeren, Unternehmen Einstellungstests<br />
durchgeführt.<br />
Sind so die, für den Betrieb<br />
geeigneten, Kandidaten ausfindig<br />
gemacht worden,<br />
entscheidet letztendlich das<br />
Vorstellungsgespräch über den<br />
Abschluss eines Ausbildungs- Quelle: Umfrageergebnisse der IHK Halle- Dessau, 2003<br />
vertrages.<br />
Betriebe legen bei den Ausbildungsplatzbewerbern Wert auf das Beherrschen der Grundqualifikationen<br />
wie Lesen, Schreiben, Rechnen und ein gutes Allgemeinwissen.<br />
Aber Schulnoten allein sind nicht mehr ausschließlich ausschlaggebend. Grundsätzlich lässt<br />
sich feststellen, dass Lehrstellenbewerber neben den Schulnoten auch Schlüsselqualifikationen<br />
vorweisen müssen. Schlüsselqualifikationen sind berufsübergreifende und überfachliche<br />
Fähigkeiten wie z. B. Teamfähigkeit, Höflichkeit, Freundlichkeit, Zuverlässigkeit, aber auch<br />
Kritikfähigkeit. Diese Eigenschaften werden als Sozialkompetenzen bezeichnet. Weiterhin<br />
spielen auch persönliche Kompetenzen eine Rolle. Die Unternehmen suchen nach Auszubildenden<br />
die leistungsbereit und belastbar sind und Aufgaben selbstständig planen, ausführen<br />
und kontrollieren können. Diese Schlüsselqualifikationen lassen sich in Einstellungstests<br />
schwer nachprüfen. Deshalb werden auch bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden<br />
Potenzialanalyseverfahren, auch als Assessmentcenter bekannt, durchgeführt.<br />
Quelle: Umfrageergebnisse der IHK Halle- Dessau, 2003<br />
Aufgabe: Informiere dich (z.B. Internet, BIZ) über den Inhalt eines Assessmentcenters.
Gefragte Eigenschaften<br />
219<br />
F 2 - 2<br />
Stelle dir vor: Du bist (später einmal) Abteilungsleiter/<br />
Abteilungsleiterin in einem Betrieb. <strong>Der</strong> Personalchef<br />
kommt zu dir und bittet dich eine Liste mit Fähigkeiten<br />
und persönlichen Merkmalen zu erstellen, nach der dein<br />
neuer Mitarbeiter/ deine neue Mitarbeiterin ausgesucht<br />
werden soll. Diese/dieser soll in euer Team passen, das<br />
selbstständig und verantwortlich arbeitet.<br />
Wähle aus den folgenden Fähigkeiten und Merkmalen zehn aus, die du für einen neuen Mit-<br />
arbeiter oder eine neue Mitarbeiterin als besonders wichtig ansiehst.<br />
Ordne deine Wahl in eine Rangfolge 1-10 und begründe deine Wahl.<br />
Er oder sie muss<br />
• Ordnung halten<br />
• pünktlich sein<br />
• Selbstbeherrschung zeigen<br />
• bereit zur Anpassung sein<br />
• bescheiden sein<br />
• befehlen können<br />
• Kreativität besitzen<br />
• eigenständig arbeiten<br />
• versöhnlich sein<br />
• bereit sein zu Überstunden<br />
• aufstiegsorientiert<br />
• aus religiöser/ethischer Überzeugung entscheiden<br />
• erfolgsorientiert vorgehen<br />
• Fantasie haben<br />
• sich unterordnen können<br />
• treu sein zum Betrieb<br />
• kritisch sein<br />
• Fleiß mitbringen<br />
• gehorchen können<br />
• Disziplin halten<br />
• selbstständig denken<br />
• konfliktbereit sein<br />
• emanzipiert sein<br />
• Fortbildungswillen haben<br />
• zum Gespräch bereit sein<br />
• Umweltbewusstsein besitzen<br />
• sozial eingestellt sein<br />
• karrierebewusst sein<br />
• in einer Gewerkschaft tätig sein<br />
• im Team arbeiten
Vergleiche die Anforderungen mit deinen persönlichen Voraussetzungen.<br />
220<br />
F 2 - 3<br />
Auszubildende/Auszubildender gesucht<br />
Die folgenden Anforderungsprofile wurden aus Originalstellenangeboten zusammengestellt.<br />
Bürokauffrau/-mann: Guter Realschulabschluss<br />
/Abitur; gute Noten in Mathematik und Deutsch;<br />
MS Office Kenntnisse; Allgemeinwissen; mind.<br />
18 Jahre; FS KL. B vorteilhaft; Kommunikationsfähigkeit,<br />
Engagement, Selbstständigkeit<br />
und Verantwortungsbewusstsein<br />
Fachmann/frau für Systemgastronomie:<br />
mind. 18 Jahre; aufgeschlossenes, freundliches<br />
und natürliches Wesen; gepflegtes Äußeres;<br />
sichere Deutschkenntnisse; mind. Realschulabschluss;<br />
schriftliche Bewerbung<br />
Industriekauffrau/-mann:<br />
Deutsch / Mathematik 2 / 3; möglichst technisches<br />
Verständnis; Interesse an technischen<br />
Abläufen eines Maschinenbaubetriebes; Wohnort<br />
in der näheren Umgebung<br />
Kaufmann/-frau für Bürokommunikation:<br />
Teamfähigkeit; Freude am Umgang mit Menschen;<br />
Leistungswillen; gute Mittlere Reife oder<br />
Abitur; Grundkenntnisse in MS Word und Excel<br />
Kaufmann/-frau im Einzelhandel:<br />
Wir suchen Schulabgänger die Freude am Verkauf<br />
und im Umgang mit Menschen haben, die teamfähig,<br />
belastbar und aufgeschlossen sind. Zahlenverständnis<br />
und gepflegte Umgangssprache sind<br />
für den Bewerber selbstverständlich<br />
Koch/Köchin:<br />
gesucht wird ein männlicher Auszubildender der<br />
bereits volljährig ist<br />
Restaurantfachfrau/-mann:<br />
Freude am <strong>Beruf</strong>; Erfahrung in der Gastronomie;<br />
Umgang mit Stress-Situationen; deutsche<br />
Sprache; gutes Erscheinungsbild<br />
Aufgabe: Analysiere die Stellenangebote unter folgenden Gesichtspunkten:<br />
<strong>Beruf</strong> Schulische<br />
Voraussetzungen<br />
Soziale<br />
Kompetenzen<br />
Chemielaborant/-in:<br />
Voraussetzungen: mind. erweiterter Realschulabschluss<br />
oder Abitur; sehr gute Noten in Mathe,<br />
Physik und Chemie; 1 Ausbildungsplatz<br />
Gleisbauer/-in:<br />
wohnhaft in folgenden Kreisen: HAL, SK, ML;<br />
Erstuntersuchung der schriftlichen Bewerbung<br />
beilegen<br />
Industriemechaniker/-in:<br />
Notendurchschnitt mindestens 3,0, naturwissenschaftliche<br />
Fächer nicht schlechter<br />
als 3; handwerkliches Geschick, technisches<br />
Verständnis; gesundheitliche Eignung<br />
Kaufmann/-frau für Touristik und Freizeit<br />
über 18 Jahre; gute bis sehr gute Fremdsprachenkenntnisse;<br />
kommunikatives Auftreten;<br />
gepflegtes Äußeres; die Bereitschaft an<br />
Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten<br />
Kaufmann/-frau im Groß- und Einzelhandel:<br />
Interesse an landwirtschaftlichen Produkten;<br />
Flexibilität; Engagement<br />
Maschinen- und Anlagenführer/-in:<br />
praktisch, begabte junge Menschen gesucht;<br />
offen für Herausforderungen; teamfähig und<br />
motiviert: erwartet wird ein durchschnittlicher<br />
Hauptschulabschluss, Schwerpunkte Ma, Ph,<br />
Ch, D,<br />
Zerspanungsmechaniker/-in:<br />
Mathematik/Physik Note mindestens 2 / 3;<br />
Wohnort in der näheren Umgebung<br />
Besondere<br />
Interessen und<br />
Fähigkeiten<br />
Weitere<br />
Voraussetzungen<br />
(z.B. Geschlecht, Alter,<br />
Wohnort )
<strong>Der</strong> Einstellungstest<br />
221<br />
F 2 - 4<br />
Auf dem Weg zum <strong>Beruf</strong>sstart habt ihr mit einem guten und ansprechenden Bewerbungs-<br />
schreiben noch längst nicht alle Hürden genommen. Viele Unternehmen laden die Bewerbe-<br />
rinnen und Bewerber zu Einstellungstests ein. Die Testergebnisse sind neben den Bewer-<br />
bungsunterlagen eine wichtige Entscheidungshilfe bei der Vergabe der Ausbildungsplätze.<br />
Art und Durchführung der Einstellungstests können von Unternehmen zu Unternehmen<br />
unterschiedlich sein. Sie können von drei bis zu fünf Stunden dauern und setzen sich meis-<br />
tens aus mehreren Teilen zusammen.<br />
Intelligenztests Konzentrations- und Belastungstests<br />
Mithilfe von Intelligenztests<br />
sollen die Begabungsschwerpunkte<br />
der Bewerberinnen<br />
und Bewerber ermittelt werden.<br />
Dazu gehören z.B.:<br />
- räumliches Vorstellungsvermögen,<br />
- Merkfähigkeit,<br />
- logisches und mathematisches<br />
Denken,<br />
- technisches Verständnis,<br />
- Sprachgefühl,<br />
- Urteilsfähigkeit,<br />
- Abstraktionsvermögen.<br />
Im Rahmen dieser Tests<br />
werden Aufgaben gestellt, die<br />
in einer vorgeschriebenen<br />
Zeit möglichst genau und<br />
schnell bearbeitet werden<br />
müssen. Das Arbeitstempo,<br />
Arbeitsgenauigkeit und die<br />
Belastbarkeit in Stresssituationen<br />
kann ermittelt werden.<br />
Tipps für den Einstellungstest<br />
Kenntnistests<br />
Bei der Auswahl von Kenntnistests<br />
geht es um die Ermittlung<br />
von Wissen, das in<br />
verschiedenen Unterrichtsfächern<br />
angeeignet wurde. Neben<br />
Rechtschreib- und Mathematikkenntnissen<br />
werden<br />
häufig Fragen zur Allgemeinbildung<br />
gestellt. Naturwissenschaftliche<br />
und technische<br />
Kenntnisse werden häufig<br />
besonders bei technischen<br />
<strong>Beruf</strong>en abgefragt. Es können<br />
auch praktische Übungen<br />
zum Test gehören.<br />
Vor dem Test Während des Tests Nach dem Test<br />
- Übt Aufgaben, die im Test<br />
auf euch zukommen können.<br />
- Sprecht mit Eltern oder<br />
Freunden über den Test,<br />
das wirkt beruhigend.<br />
- Geht ausgeschlafen zum<br />
Test.<br />
- Frühstückt ausgewogen.<br />
- Nehmt Papier, Stifte und<br />
eine Uhr mit.<br />
- Geht mit Selbstvertrauen<br />
zum Test.<br />
Aufgabe:<br />
- Fragt bei Unklarheiten<br />
gleich nach.<br />
- Verschafft euch einen<br />
Überblick über die Aufgaben<br />
und beginnt mit<br />
denen, die ihr sofort lösen<br />
könnt.<br />
- Nicht nervös werden,<br />
wenn ihr nicht alle Aufgaben<br />
lösen könnt.<br />
- Bei einer Zeitbegrenzung<br />
besser einige Aufgaben<br />
richtig und vollständig lösen,<br />
als unvollständig und<br />
oberflächlich.<br />
- Bei bestandenem Test<br />
könnt ihr euch in Ruhe auf<br />
das Vorstellungsgespräch<br />
vorbereiten.<br />
- Bei einer Ablehnung nicht<br />
den Mut verlieren, es<br />
werden auch Bewerberinnen<br />
und Bewerber abgelehnt,<br />
die gut abgeschnitten<br />
haben.<br />
- Erkundigt euch nach den<br />
Testergebnissen, um<br />
euch gezielt auf den<br />
nächsten Test vorbereiten<br />
zu können.<br />
Informiert euch im Internet, bei Krankenkassen, Unternehmen oder bei dem <strong>Beruf</strong>sberater/<br />
der <strong>Beruf</strong>sberaterin der Agentur für Arbeit über Einstellungstests.
Beispiele für Testaufgaben<br />
A Intelligenztests<br />
1 Welches vermischte Wort bezeichnet keinen Körperteil?<br />
ANES<br />
NUMD<br />
SLAH<br />
NOMD<br />
EHZE<br />
RHAA<br />
2 Welche Figur (A, B, C) setzt die dritte Reihe fort?<br />
?<br />
3 Welches Kästchen vervollständigt die Reihe?<br />
?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
222<br />
F 2 - 5<br />
1 2 3<br />
4 5 6
B Konzentrationstests<br />
1. Zähle möglichst schnell alle u und 3.<br />
Zeit:<br />
h c 6 e u 7 3 i 8 v z 3 u c 7 3 i c 8 9 o f j g u j h 4 g 3 k 9 3 3 4 h<br />
r 3 d e u 5 3 u 6 e 8 3 j r u 3 e u 4 3 u r 6 9 0 s d u v 3 f t u w 4 7<br />
6 u 3 z g 8 3 f u 5 7 4 h v u e 3 r u 9 0 u s 3 3 b n o l d t u s f 3 6<br />
h r s 5 2 1 d t o v 5 z a l p 3 w x i l 7 5 0 s 6 b 4 9 3 b r o 7 a 9p c<br />
u = …..<br />
3 = …..<br />
223<br />
F 2 - 5<br />
2. Finde innerhalb einer Minute alle p-Zeichen mit zwei Punkten heraus. Als richtig gelten<br />
..<br />
p<br />
d<br />
..<br />
.<br />
d<br />
..<br />
.<br />
d<br />
..<br />
p<br />
..<br />
..<br />
d<br />
folgende Varianten:<br />
.. .<br />
p, p, p<br />
.. .<br />
.<br />
p<br />
.<br />
..<br />
d<br />
p<br />
.<br />
..<br />
d<br />
p<br />
.<br />
d<br />
.<br />
.<br />
d<br />
..<br />
d<br />
..<br />
..<br />
p<br />
.<br />
p<br />
.<br />
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..<br />
d<br />
..<br />
p<br />
..<br />
.<br />
p<br />
.<br />
d<br />
..<br />
d<br />
..<br />
.<br />
p<br />
p<br />
.<br />
Es sind …... p-Zeichen.<br />
p<br />
..<br />
.<br />
p<br />
..<br />
d<br />
.<br />
d<br />
..<br />
p<br />
..<br />
.<br />
d<br />
d<br />
..<br />
p<br />
.<br />
.<br />
d<br />
.<br />
p<br />
.<br />
p<br />
..<br />
p<br />
..<br />
.<br />
d<br />
..<br />
p<br />
..<br />
.<br />
d<br />
..<br />
..<br />
d<br />
.<br />
d<br />
.<br />
p<br />
..<br />
d<br />
.<br />
p<br />
d<br />
.<br />
.<br />
p<br />
d<br />
..<br />
p<br />
..<br />
.<br />
d<br />
..<br />
d<br />
.<br />
p<br />
..<br />
p<br />
.<br />
..<br />
d<br />
..<br />
d<br />
p<br />
..<br />
p<br />
..<br />
.<br />
p<br />
d<br />
.<br />
.<br />
p<br />
.<br />
p<br />
..<br />
.<br />
p<br />
.<br />
p<br />
.<br />
.<br />
d<br />
p<br />
..<br />
.<br />
d<br />
.<br />
d<br />
..<br />
p<br />
..<br />
p<br />
..<br />
p<br />
..<br />
..<br />
p<br />
d<br />
..<br />
p<br />
..<br />
d<br />
..<br />
.<br />
p<br />
.<br />
d<br />
..<br />
p<br />
..<br />
p<br />
..<br />
.<br />
p<br />
.<br />
d<br />
..<br />
d<br />
..<br />
d<br />
.<br />
p<br />
..<br />
d<br />
.<br />
p<br />
..
C Kenntnistests<br />
1. Allgemeinwissen<br />
a) Wie heißt unser Bundespräsident?<br />
b) Wie heißt die Hauptstadt von Dänemark?<br />
c) In welchem Jahr wurde die Berliner Mauer errichtet?<br />
d) Wie viele Monate hat ein Quartal?<br />
e) Wer schrieb den „Faust“?<br />
2. Mathematik<br />
Berechne ohne Taschenrechner!<br />
a) 0,59 +3,7 x 0,2 =<br />
b) 46 x 18 =<br />
c) 962 : 13 =<br />
224<br />
F 2 - 5<br />
d) Fünf Nektarinen wiegen im Durchschnitt je 52 g. Die erste Frucht wiegt 57 g, die zweite<br />
55g, die dritte und vierte wiegen je 49g. Wie viel wiegt die fünfte Nektarine?<br />
3. Rechtschreibung<br />
a) Finde Fehler und schreibe richtig.<br />
Kasette, Management, Inwentur, Nosthalgie, Paket, Pulover Representant, Delfin<br />
Beispiele für Testaufgaben – Lösungen<br />
A Intelligenztests<br />
1 - Mond, 2 - A, 3 -6<br />
B Konzentrationstest<br />
1 u=16, 3=20<br />
2 28<br />
C Kenntnistest<br />
1 a) Horst Köhler, b) Kopenhagen, c) 1961, d) 3 Monate c) Goethe<br />
2. a) 1,33 b) 828 c) 74 d) 50 g<br />
3. a) Kassette, Inventur, Nostalgie, Pullover, Repräsentant
Meine Stärken und Interessen<br />
225<br />
F 2 - 6<br />
Selbsteinschätzung ________________________________________________________<br />
Wie ich arbeite, lerne und Werkzeuge benutze: (Name:_____________________________)<br />
(Datum:_____________________________)<br />
Das kann ich:<br />
… wie ich sie benutze: eingestiegen<br />
Ich kann teilweise allein<br />
arbeiten, bin aber noch<br />
die Messzeuge<br />
die Werkzeuge<br />
Maschinen/ Geräte<br />
Materialien<br />
Das kann ich auch:<br />
etwas unsicher<br />
Ich kann … eingestiegen<br />
Es macht mir viel Mühe, aber<br />
genau arbeiten und lernen<br />
ausdauernd arbeiten und<br />
lernen<br />
mich selbst motivieren<br />
mitdenken bei Lern- und<br />
Arbeitsabläufen<br />
oft schaffe ich es.<br />
Mein Verhalten in der Gruppe:<br />
Mein Verhalten eingestiegen<br />
Damit komme ich noch nicht<br />
Ich bin pünktlich; man<br />
kann sich auf mich verlassen.<br />
Ich kann zuhören und<br />
mich mitteilen.<br />
Ich kann mit anderen<br />
zusammenarbeiten.<br />
Wenn ich etwas falsch<br />
gemacht habe, lasse ich<br />
mir etwas sagen.<br />
Das ist mir noch wichtig:<br />
immer klar.<br />
fortgeschritten<br />
Ich habe mich verbessert<br />
und kann gut allein arbeiten.<br />
fortgeschritten<br />
Es macht mir Mühe, aber ich<br />
schaffe es meistens.<br />
fortgeschritten<br />
Damit komme ich meistens<br />
klar.<br />
selbstständig<br />
Ich fühle mich sicher und<br />
kann anderen etwas erklären.<br />
selbstständig<br />
Ich schaffe es mühelos.<br />
selbstständig<br />
Das schaffe ich ohne Mühe.<br />
__________________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________________<br />
Ort, Datum: _____________________________ Unterschrift: ________________________<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
Meine Stärken und Interessen<br />
Fremdeinschätzung von ______________________________________<br />
für _______________________________________<br />
Beurteilung von Fertigkeiten, Fähigkeiten und Verhalten<br />
Arbeit und Werkzeuge:<br />
Kenntnisse und fachgerechte<br />
Anwendung<br />
genau arbeiten und lernen<br />
ausdauernd arbeiten und<br />
lernen<br />
mich selbst motivieren<br />
Mitdenken bei Lern- und<br />
Arbeitsabläufen.<br />
Allgemeine Fähigkeiten:<br />
eingestiegen<br />
… kann teilweise damit<br />
arbeiten, ist aber noch unsicher<br />
Fähigkeiten eingestiegen<br />
hat viel Mühe, schafft es<br />
genau arbeiten und lernen<br />
ausdauernd arbeiten und<br />
lernen<br />
sich selbst motivieren<br />
Mitdenken bei Lern- und<br />
Arbeitsabläufen<br />
Soziales Verhalten:<br />
aber oft.<br />
Mein Verhalten eingestiegen<br />
gelingt selten<br />
Pünktlichkeit/ Verlässlichkeit<br />
Kommunikationsfähigkeit<br />
Teamfähigkeit<br />
Kritikfähigkeit.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
226<br />
Fortgeschritten<br />
… hat sich verbessert und<br />
kann gut allein arbeiten.<br />
fortgeschritten<br />
hat Mühe, schafft es aber<br />
meistens.<br />
fortgeschritten<br />
gelingt meistens<br />
F 2 - 7<br />
selbstständig<br />
ist sicher und kann anderen<br />
etwas erklären.<br />
selbstständig<br />
schafft es mühelos.<br />
selbstständig<br />
gelingt mühelos<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
Ort, Datum: ______________________________ Unterschrift: _______________________<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
Selbsteinschätzung: Ich über mich<br />
Meine Eigenschaften:<br />
Meine Stärken:<br />
Meine Vorlieben, Interessen und Wünsche:<br />
Meine Ziele<br />
Unterschrift:________________________________________<br />
227<br />
F 2 - 8<br />
Wer ich inzwischen geworden bin<br />
Datum:_____________________<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
Wie mich andere sehen<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />
228<br />
F 2 - 9<br />
Wer ich inzwischen geworden bin<br />
Dieses Blatt hat ausgefüllt:_______________________________________________________<br />
Meine Eltern, meine Lehrerinnen und Lehrer, meine Freundinnen und<br />
Freunde beschreiben mich<br />
Ihre/seine Eigenschaften:<br />
Ihre/seine Stärken:<br />
Ihre/seine Vorlieben, Interessen und Wünsche:<br />
Vorschläge, was sie/er sich als nächstes vornehmen könnte:<br />
Unterschrift:________________________________________<br />
Datum:_____________________<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
Lernvereinbarung<br />
229<br />
F 2 - 10<br />
Gemeinsames Gespräch Datum:_____________________<br />
Wie ich mich selbst sehe Wie mich andere sehen<br />
Eigenschaften<br />
Stärken<br />
Ziele<br />
Gemeinsame Überlegungen für die weitere Planung<br />
Unterschrift:________________________________________<br />
Unterschrift:________________________________________<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
Zusätzliches Praktikum<br />
Beratungsgespräch<br />
Besuch einer berufsbildenden Schule<br />
Hausaufgabenhilfe<br />
Vorstellungsgespräch<br />
Bewerbungstraining<br />
_________________<br />
Ich plane meine Lernarbeit<br />
Datum Das habe ich mir vorgenommen So setze ich es um<br />
230<br />
F 2 - 11<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />
<strong>Beruf</strong>swahl
4.6.3 Modul F3 − Grüne <strong>Beruf</strong>e in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler sollen<br />
• „Grüne <strong>Beruf</strong>e“ kennen, Was sind „Grüne <strong>Beruf</strong>e“?<br />
Ausbildungsberufe im Be-<br />
• sich mit Aufgaben und Anforderungen<br />
eines ausgewählten <strong>Beruf</strong>s<br />
vertraut machen,<br />
• eigene Fähigkeiten und die Anforderungen<br />
in einem „Grünen <strong>Beruf</strong>“<br />
vergleichen,<br />
sich mit der Ausbildungsplatzsituation<br />
und den Beschäftigungschancen<br />
im Bereich Agrarwirtschaft des regionalen<br />
Wirtschaftsraumes und der<br />
Nachbarregionen kritisch auseinandersetzen,<br />
• erkennen, dass neue Technologien<br />
und moderne ökologische Erkenntnisse<br />
Einfluss auf „Grüne <strong>Beruf</strong>e“<br />
haben.<br />
reich der Agrarwirtschaft<br />
Aufgaben und Anforderungen<br />
in ausgewählten landwirtschaftlichen<br />
<strong>Beruf</strong>en z. B.<br />
Landwirt/in<br />
Beschäftigungschancen in<br />
der Region und in Nachbarregionen<br />
Übersichten und Statistiken<br />
auswerten<br />
Landwirtschaftliche Betriebe<br />
im Wandel<br />
Arbeit mit dem Buch „<strong>Beruf</strong> aktuell“ F3-1<br />
„<strong>Beruf</strong> aktuell“<br />
Nutzung der Aktion „Bauernhof als Klassenzimmer- Ort des<br />
Erlebens, Erfahrens und Lernens“ in Landwirtschaftsbetrieben<br />
im Land <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong><br />
Kontakte zu den Betrieben und ausgebildeten Hofführerinnen<br />
Landesbauernverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e. V.<br />
Tel.: 0391 739690 oder über den<br />
Landfrauenverband <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong> e. V.<br />
Tel.: 0391 7318940<br />
Besuch einer <strong>Beruf</strong>sbildenden Schule (z. B. „Carl Wentzel“,<br />
Saalkreis, u. a. Ausbildung der Landwirtin/des Landwirtes und<br />
der Tierwirtin/des Tierwirtes, Tel 0345/ 575460)<br />
Alternative Informationssuche mithilfe berufskundlicher Schriften<br />
der Agentur für Arbeit bzw. Internetrecherche<br />
Diskussion über Vor- und Nachteile ausgewählter landwirtschaftlicher<br />
<strong>Beruf</strong>e<br />
Mit Hilfe von Statistiken Ausbildungschancen in der Landwirtschaft<br />
ableiten<br />
Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe in die <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong>-<br />
Karte eintragen<br />
Spezialisierung des Urberufs Bauer/Bäuerin nachvollziehen<br />
Auswirkungen neuer Technik auf dem Bauernhof diskutieren<br />
231<br />
F3-2, A1-5, A1-6<br />
D1-3, E4-4<br />
<strong>Landesbildungsserver</strong>/Themen/Öffnung<br />
von Schulen<br />
Medienpaket „Im Betrieb“,<br />
LISA-LfMA:<br />
5040630<br />
„<strong>Beruf</strong>e mit Tieren“<br />
Video, LISA-LfMA:<br />
4244033<br />
„Wir erkunden eine<br />
Bauernhof“, Video,<br />
LISA-LfMA: 4243990<br />
F3-3,<br />
„<strong>Beruf</strong> aktuell“<br />
www.BERUFEnet.de<br />
F3-4 oder Internet<br />
F1-6<br />
F3-5<br />
F3-6, „<strong>Beruf</strong> aktuell“<br />
Landesbildarchiv<br />
„Feldarbeiten früher<br />
und heute“<br />
F3-7, C3-1,BERUFEnet
Grüne <strong>Beruf</strong>e<br />
Als „Grüne <strong>Beruf</strong>e“ werden <strong>Beruf</strong>e in der Agrarwirtschaft bezeichnet.<br />
Arbeitsaufgabe<br />
1. Suche eine Begründung für die Bezeichnung „Grüne <strong>Beruf</strong>e“.<br />
2. Welche <strong>Beruf</strong>e gehören deiner Meinung nach zu den „Grünen <strong>Beruf</strong>en“?<br />
In den berufskundlichen Schriften der Agentur für Arbeit werden <strong>Beruf</strong>e nach Tätigkeitsfeldern<br />
geordnet:<br />
1. Material verarbeiten<br />
2. Zusammenbauen, Montieren<br />
3. Gestalten<br />
4. Bedienen und Überwachen von Maschinen und Anlagen<br />
5. Bebauen und Züchten<br />
6. Untersuchen und Messen<br />
7. Gestalten von Medienprodukten und Zeichnen<br />
8. Bedienen und Beraten<br />
9. Wirtschaften<br />
10. Verwalten<br />
11. Sichern, in Ordnung halten<br />
12. Versorgen und Betreuen<br />
Arbeitsaufgabe<br />
1. Überlege, in welchem Tätigkeitsbereich du die „Grünen <strong>Beruf</strong>e“ finden kannst.<br />
2. Suche nun in „<strong>Beruf</strong> aktuell“ alle „Grünen Ausbildungsberufe“.<br />
232<br />
F 3 - 1
233<br />
F 3 - 2<br />
Erkundung in einem landwirtschaftlichen Betrieb unter berufskundlichem<br />
Schwerpunkt<br />
Mögliche Fragen zum <strong>Beruf</strong>sbild Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.).<br />
• Aus welchen Gründen haben Sie sich entschieden, Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt<br />
usw.) zu werden?<br />
• Wo und wie wurden Sie ausgebildet?<br />
• Welchen schulischen Abschluss benötigt man, um Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt<br />
usw.) zu werden?<br />
• Was sind die wichtigsten Aufgaben einer/es Landwirtin/Landwirts (Tierwirtin/Tierwirts<br />
usw.)?<br />
• Welche Aufgaben machen Ihnen Freude und wo sehen Sie die Nachteile Ihres<br />
<strong>Beruf</strong>s?<br />
• Mit welchen Geräten und Maschinen arbeiten Sie?<br />
• Beschreiben sie einen typischen Arbeitstag.<br />
• Welche Eigenschaften soll eine Jugendliche/ ein Jugendlicher mitbringen, wenn er<br />
Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.) werden will?<br />
• Welche körperlichen Anforderungen stellt der <strong>Beruf</strong>?<br />
• Welche Zukunftschancen sehen Sie für diesen <strong>Beruf</strong>?<br />
• Welche beruflichen Fortbildungsmöglichkeiten gibt es für eine/en Landwirtin/Landwirt<br />
(Tierwirtin/Tierwirt usw.)?
Welche Anforderungen stellt der <strong>Beruf</strong> Landwirt/Landwirtin?<br />
• Beschreibe kurz die Aufgaben eines/er Landwirts/Landwirtin.<br />
234<br />
F 3 - 3<br />
Landwirte haben die Aufgabe tierische und pflanzliche Produkte zu erzeugen und zu<br />
verkaufen. Dabei bedienen, überwachen und warten sie Maschinen und Geräte. Abhängig<br />
von der Jahreszeit bearbeiten sie den Boden, wählen Saatgut aus, düngen, schützen und<br />
pflegen die Pflanzen. Nach der Ernte werden die Erzeugnisse gelagert, konserviert oder<br />
direkt vermarktet. In der Tierhaltung füttert, tränkt und pflegt ein/e Landwirt/in die Nutztiere<br />
und reinigt die Ställe. Betriebswirtschaftliche Aufgaben wie Buchführung und Kalkulieren<br />
gehören zum <strong>Beruf</strong>sbild. Bei allen Tätigkeiten werden die Bestimmungen des Umwelt- und<br />
Tierschutzes beachtet.<br />
• Mit welchen Arbeitsbedingungen musst du als Landwirt/Landwirtin rechnen?<br />
Mit Zeitdruck z.B. bei der Ernte, im Stall mit Gerüche von tierischen Ausscheidungen, auf<br />
dem Feld ist man der Witterung ausgesetzt, eventuell lange Anfahrtswege zum Arbeitsort,<br />
beim Umgang mit Maschinen besteht erhöhte Unfallgefahr, Arbeit teilweise in<br />
Zwangshaltungen (Bücken, Hocken, Knien), das Arbeitsergebnis ist witterungsabhängig.<br />
• Welche körperlichen und psychischen Anforderungen stellt der <strong>Beruf</strong>?<br />
Körperliche Anforderungen: überwiegend mittelschwere, teilweise auch schwere<br />
körperliche Arbeit, Arbeit in Zwangshaltungen wie Bücken, Hocken, Knien, Arbeit in Freien,<br />
unter Witterungseinfluss, zeitweise Schmutzarbeit, Einfluss von Staub, Lärm und<br />
Chemikalien, Hautkontakt mit Düngemitteln, vorwiegend alleinverantwortliche Einzelarbeit,<br />
Arbeit unter Zeitdruck, überlange Arbeitstage (Erntezeit).<br />
Psychischen Anforderungen: Arbeit meist in überschaubaren Betrieben, zum Teil mit<br />
Familienanschluss, Handarbeit aber auch der Umgang mit Geräten ist erforderlich,<br />
überwiegend selbstständiges Arbeiten allein oder in einer Kleingruppe, zum Teil sehr<br />
Früher Arbeitsbeginn, teilweise erheblicher Arbeitsdruck (Ernte), Überstunden,<br />
Wochenendarbeit, Nachtwachen (bei Tiererkrankungen) sind erforderlich.<br />
• Welche Besonderheiten sind hinsichtlich der Arbeitszeiten zu beachten?<br />
Die Arbeitszeit beginnt sehr früh. Im Stall müssen Tiere täglich versorgt werden, also auch<br />
am Wochenende, an Feiertagen und in Krankheitsfall auch in der Nacht. Auf den Feldern<br />
ist für das Säen und Ernten die Jahreszeit und das Wetter entscheidend. Im Frühling und<br />
im Herbst wird häufig am Wochenende gearbeitet.<br />
• Wie lange dauert eine Ausbildung?<br />
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.<br />
Wenn du nicht die Möglichkeit hast, eine/n Landwirt/in zu befragen, dann informiere dich<br />
mithilfe des BERUFEnet (www.arbeitsagentur.de) über diesen <strong>Beruf</strong>.
Die Landwirtschaft <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s im Spiegel der Statistik<br />
Anzahl der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Arbeitskräfte in landwirtschaftlichen<br />
Betrieben<br />
(mit betrieblichen Arbeiten beschäftigt)<br />
1999<br />
5100<br />
28700<br />
235<br />
2001<br />
5126<br />
27700<br />
2003<br />
4941<br />
27400<br />
Beurteile die Beschäftigungsentwicklung in den landwirtschaftlichen Betrieben <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong>s.<br />
Landwirtschaftliche Betriebe nach Kreisen 2003<br />
Kreis Landwirtschaftliche Betriebe<br />
Anzahl der Arbeitskräfte<br />
Dessau, Stadt 31 105<br />
<strong>Anhalt</strong> Zerbst 283 737<br />
Bernburg 90 397<br />
Bitterfeld 77 282<br />
Köthen 116 452<br />
Wittenberg 262 1160<br />
Halle, Stadt 14 34<br />
Burgenlandkreis 417 910<br />
Mansfelder Land 185 481<br />
Merseburg- Querfurt 178 920<br />
Saalkreis 173 442<br />
Sangerhausen 153 410<br />
Weißenfels 85 328<br />
Magdeburg, Stadt 24 67<br />
Aschersleben- Staßfurt 149 574<br />
Bördekreis 252 819<br />
Halberstadt 182 561<br />
Jerichower Land 330 925<br />
Ohrekreis 372 939<br />
Stendal 677 1883<br />
Quedlinburg 100 354<br />
Schönebeck 98 274<br />
Wernigerode 105 300<br />
Altmarkkreis Salzwedel 588 1688<br />
Quelle: Statistisches Landesamt <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, Stand Mai 2005<br />
In welchen Landkreisen hat man gute Ausbildungschancen in einem „Grünen <strong>Beruf</strong>“?<br />
Markiere die 5 Landkreise mit den meisten landwirtschaftlichen Betrieben! Warum gibt es<br />
gerade in diesen Regionen viele landwirtschaftliche Betriebe? Nutze dein Wissen aus dem<br />
Geografieunterricht.<br />
F 3 - 4
Landwirtschaftliche Betriebe in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Trage die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ein.<br />
Kennzeichne deinen Landkreis farbig.<br />
Schätze deine Chancen für eine Ausbildung in der Landwirtschaft in deiner Region ein.<br />
Suche gegebenenfalls nach Alternativen in den Nachbarregionen.<br />
236<br />
F 3 - 5
237<br />
F 3 - 6<br />
Vom Urberuf „Bäuerin/Bauer“ zu Spezialisten in der Landwirtschaft<br />
<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> Bäuerin/Bauer gehört zu den ältesten <strong>Beruf</strong>en. Deshalb wird er auch als Urberuf<br />
bezeichnet. Aus diesem <strong>Beruf</strong> haben sich im Laufe der Zeit zahlreiche eigenständige <strong>Beruf</strong>e<br />
entwickelt.<br />
Aufgabe: Überlege, welche Spezialberufe sich aus dem Urberuf „Bäuerin/Bauer“<br />
entwickelt haben.<br />
Landwirt/in<br />
Winzer/in<br />
Forstwirt/in<br />
Bäuerin/<br />
Bauer<br />
Pferdewirt/in Fischwirt/in<br />
Tierwirt/in<br />
Gärtner/in<br />
Einzelne landwirtschaftliche Betriebe haben sich noch weiter spezialisiert. Zum Beispiel werden<br />
Gärtner/innen in folgenden Fachrichtungen ausgebildet:<br />
− Baumschule<br />
− Friedhofsgärtnerei<br />
− Garten- und Landschaftsbau<br />
− Gemüsebau<br />
− Obstbau<br />
− Staudengärtnerei<br />
− Zierpflanzenbau<br />
Die Spezialisierung hat auch in dem <strong>Beruf</strong> Tierwirt/in in der Ausbildung zu verschiedenen<br />
Fachrichtungen geführt.<br />
Aufgabe: Nenne mindestens 3 Fachrichtungen für den <strong>Beruf</strong> Tierwirt/in! Vergleiche deine<br />
Lösung mithilfe des Buches „<strong>Beruf</strong> aktuell“.<br />
Bienenhaltung, Geflügelhaltung, Pelztierhaltung, Rinderhaltung, Schafhaltung, Schweinehaltung
Landwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland<br />
Jahr Landwirtschaftliche Arbeitskräfte Traktoren Produktion<br />
Betriebe<br />
Schlepper Getreide t<br />
1950 1 600 000 4 900 000 74 000 10, 2 Mill.<br />
1960 1 385 000 2 400 000 797 000 15, 5 Mill.<br />
1970 1 083 000 1 526 000 1 240 000 17, 3 Mill.<br />
1980 798 000 987 000 1 233 000 23, 1 Mill.<br />
1990 629 000 749 000 1 398 000 26, 0 Mill.<br />
238<br />
F 3 - 7<br />
* Auf Grund der besseren Vergleichbarkeit wurden nur Daten der alten Bundesländer bis zur Wiedervereinigung verwendet<br />
Quelle: Troidel/Kohl: Wolf- Schülerbuch. Arbeitslehre 7. Wolf- Verlag GmbH, Regensburg: 1992<br />
Aufgabe: Welche Gründe vermutest du hinter der Abnahme der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe seit 1950?<br />
Die Anzahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft ist gesunken. Die Produktion<br />
von Getreide hat sich aber im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt. Suche in der<br />
Tabelle nach einer Erklärung für diesen scheinbaren Widerspruch.<br />
In der Tabelle ist nur die Entwicklung bis 1990 dargestellt. In den letzten Jahren<br />
haben neue Technologien, zum Beispiel die Arbeit mit dem Computer, auch in der<br />
Landwirtschaft Einzug gehalten. Betrachtet die folgenden Bilder. Diskutiert über<br />
die Auswirkungen des Einsatzes neuer Technologien in der Landwirtschaft.<br />
Überlegt, welche Konsequenzen der Einsatz moderner Technik auf die Anforde-<br />
rungen in einem landwirtschaftlichen <strong>Beruf</strong> hat.<br />
Computersteuerung für einen Moderne Melkanlage<br />
Drillvorgang
4.6.4 Modul F4 - Leben und Arbeiten in Europa<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler sollen<br />
• erkennen, dass globale wirtschaftliche<br />
Probleme nur<br />
durch das gemeinsame Handeln<br />
aller Länder gelöst werden<br />
können,<br />
• die Rechte der Bürger der<br />
Europäischen Union kennen,<br />
• sich über berufliche Chancen<br />
in einem vereinten Europa informieren,<br />
• Möglichkeiten für eine Ausbildung<br />
bzw. Arbeit im Ausland<br />
kennen.<br />
Gründe und Auswirkungen der<br />
Globalisierung Produktionsketten<br />
Die europäische Union<br />
Rechte in der Europäischen<br />
Union<br />
Erweiterung der beruflichen<br />
Perspektiven im Wirtschaftsraum<br />
Europa<br />
Möglichkeiten für eine Ausbildung<br />
bzw. Arbeit im Ausland<br />
Gründe für eine Ausbildung<br />
bzw. Arbeit im Ausland<br />
Vorbereitung eines Auslandaufenthaltes<br />
Zusammenarbeit der Fächer Wirtschaft, Geografie, Sozialkunde<br />
und Ethik<br />
Produktionskette für ein ausgewähltes Produkt entwickeln<br />
Projektarbeit: Erfassen und Dokumentieren des Weges<br />
zum Euro,<br />
Erstellen einer Dokumentation (Zeitstrahl) zum Stand der<br />
europäischen Einigung<br />
Zusammenarbeit der Fächer Wirtschaft, Geografie, Sozialkunde<br />
und Ethik<br />
Vergleich ausgewählter Wirtschaftsräume Arbeitsmarktsituation<br />
analysieren und Chancen für eigene berufliche<br />
Entwicklung ableiten<br />
Expertengespräch mit Vertretern der Kammern oder der<br />
Agentur für Arbeit<br />
Besuch von <strong>Beruf</strong>sfindungsmessen<br />
Information über Austauschprogramme im Internet<br />
Arbeit mit Fallbeispielen<br />
Ableiten von Tipps zur langfristigen Vorbereitung eines<br />
Auslandsaufenthaltes<br />
239<br />
DVD Produktionsketten<br />
(LISA- LfMA, neu)<br />
Internet<br />
L 27<br />
Europaservice der Bundesagentur<br />
für Arbeit,<br />
www.europaserviceba.de<br />
Europa- und Auslandshotline<br />
der Agentur für Arbeit<br />
01805-22023<br />
www.wege-ins-ausland.de,<br />
www.na-bibb.de/leonardo,<br />
www.chance-europa.de<br />
F4-1<br />
F4-2
Lernen und arbeiten in Europa<br />
Information: Rechte in der Europäischen Union<br />
• In der Europäischen Union hat jede/r Bürger/in das Recht, in jedem Mitgliedsland der<br />
Union zu leben, zu lernen und zu arbeiten.<br />
• Dabei ist man den Bürgern des jeweiligen Landes gleichgestellt. Das heißt man zahlt<br />
Steuern in gleicher Höhe und es werden die gleichen Sozialbeiträge geleistet. Aber man<br />
erhält auch die gleichen Sozialleistungen.<br />
• Diplome aus anderen EU- Staaten werden grundsätzlich anerkannt, wenn sie im Heimatland<br />
zur Ausübung des jeweiligen <strong>Beruf</strong>s berechtigen.<br />
• An Kommunalwahlen und an Wahlen zum Europäischen Parlament können alle Bürger/innen<br />
der Europäischen Union teilnehmen, auch wenn sie nicht Staatsangehörige<br />
des Landes sind, in dem sie wohnen.<br />
Gründe für eine Ausbildung bzw. eine Arbeit im Ausland können sein<br />
Gute Einblicke in die Arbeitswelt des jeweiligen Landes,<br />
Erlernen der Fremdsprache,<br />
Neugier und Abenteuerlust,<br />
Erhöhen von Selbstständigkeit,<br />
Entwickeln von Eigeninitiative,<br />
Auslandserfahrung erhöhen in der Regel Chancen auf dem Arbeitsmarkt,<br />
Landesspezifische Arbeitstechniken kennen lernen usw . … .<br />
Möglichkeiten für eine Ausbildung bzw. eine Arbeit im Ausland<br />
Studium<br />
Sprachkurs<br />
Jobben<br />
Schüleraustausch-<br />
programm<br />
Praktikum während bzw.<br />
nach der Ausbildung<br />
240<br />
Ferienjob<br />
Ausbildung<br />
F 4 - 1<br />
Aufgabe: Welche Möglichkeiten findest Du interessant? Begründe. Fallen dir weitere Gründe<br />
für eine Ausbildung bzw. einen Ausbildungsabschnitt im Ausland ein, die für<br />
dich persönlich interessant sein könnten?<br />
?
Vorbereitung eines Auslandaufenthaltes<br />
241<br />
F 4 - 2<br />
Auch wenn du sonst ein spontaner Typ bist, der häufig Entscheidungen aus dem „Bauch“<br />
heraus fällt, das Vorhaben sich im Ausland ausbilden zu lassen bzw. dort zu arbeiten, sollte<br />
gründlich und rechtzeitig geplant werden.<br />
Zunächst solltest du dir selbst über deine Vorstellungen klar werden. Hilfreich ist es, sich von<br />
kompetenten Gesprächspartnern beraten zu lassen. Diese findest du in der Agentur für Arbeit.<br />
Hier kann man sich auch über Austauschprogramme informieren. Die Beteiligung an<br />
solchen Programmen hat den Vorteil, dass du dann eventuell Versicherungsschutz (Reisegepäck,<br />
Unfall, Invalidität) erhalten und an einer intensiven fremdsprachlichen Vorbereitung<br />
teilnehmen kannst.<br />
Planst du einen Auslandsaufenthalt während deiner Ausbildung, sprich rechtzeitig mit den<br />
Verantwortlichen in deinem Betrieb. Oft nehmen die Vorbereitungen des Vorhabens z. B. die<br />
Suche nach einem Praktikumsplatz, die Bewerbung, das Sprachtraining sehr viel Zeit in Anspruch.<br />
Mit deinem Ausbildungsbetrieb sollte genau abgesprochen werden, wann sich z. B.<br />
ein Praktikum am besten in die Ausbildung integrieren lässt.<br />
Bereits zu Beginn des Auslandsaufenthaltes sollte man daran denken, sich die Auslandserfahrungen<br />
bestätigen bzw. dokumentieren zu lassen. Geeignet dafür ist der EUROPASS.<br />
Geld<br />
Stelle dir vor Beginn deiner Reise einen „Haushaltsplan“<br />
auf. Informiere dich über die Lebenshaltungskosten<br />
in deinem Gastland.<br />
Mit einer EC- Karte und der PIN kannst du an vielen<br />
Geldautomaten Geld abheben. Das kostet aber Gebühren.<br />
Bei längerem Auslandsaufenthalt lohnt sich<br />
deshalb die Eröffnung eines Kontos im Gastland.<br />
Auch wenn du die<br />
Sprache des Gastlandes<br />
schon gut<br />
beherrschst, sollte<br />
ein Wörterbuch<br />
nicht fehlen, denn<br />
im <strong>Beruf</strong> werden<br />
häufig spezielle<br />
Fachbegriffe genutzt.<br />
Handy<br />
Zur Vermeidung von<br />
hohen Kosten solltest du<br />
dich rechtzeitig über die<br />
Auslandstarife deines<br />
Anbieters informieren.<br />
Prüfe, ob du durch den<br />
Wechsel von Anbieter<br />
bzw. Tarif Kosten sparen<br />
kannst.<br />
Folgende Internetseiten können dir bei der Planung deines Auslandaufenthaltes helfen.<br />
www.wege-ins-ausland.de, www.na-bibb.de/leonardo, www.chance-europa.de,<br />
www.europass-info.de.<br />
Auslandskrankenschein<br />
Setze dich rechtzeitig vor Beginn deiner<br />
Reise mit deiner Krankenkasse in Verbindung.<br />
Dort erhältst du Informationen<br />
und Unterstützung. Ins Reisegepäck<br />
gehören auch Impf- und/oder Röntgenpass.<br />
<strong>Der</strong> Personalausweis<br />
reicht in<br />
den Mitgliedstaaten<br />
der EU aus.<br />
Dein Führerschein ist auch<br />
im europäischen Ausland<br />
gültig. Informiere dich aber<br />
im Vorfeld über die landesspezifischenVerkehrsregeln.
4.7 Themenbereich G: Bewerbungsunterlagen<br />
4.7.1 Modul G1 − Lebenslauf<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schüler und Schülerinnen<br />
sollen<br />
• die Bedeutung der Stellung<br />
des Lebenslaufes im Bewerbungsverfahrenerfassen,<br />
• den inhaltlich-gedanklichen<br />
Aufbau des Bewerbungsschreibens<br />
kennen lernen,<br />
• tabellarischen und ausführlichen<br />
Lebenslauf unterscheiden,<br />
• befähigt werden, unter Beachtung<br />
der formalen Gestaltung<br />
ihren Lebenslauf<br />
sprachlich angemessen zu<br />
formulieren.<br />
Bedeutung des Lebenslaufes<br />
im Auswahlverfahren<br />
persönliche Daten<br />
Schulischer Wertegang<br />
<strong>Beruf</strong>serfahrung/<br />
Praktika<br />
Sprachkenntnisse<br />
weitere Qualifikationen<br />
persönliche Interessen<br />
Unterschrift, Ort, Datum<br />
tabellarischer Lebenslauf<br />
(stichpunktartige Auflistung)<br />
ausformulierter Lebenslauf<br />
(in Textform)<br />
Orthografie<br />
Ränder<br />
einheitliche Schriftart<br />
Unterstreichungen<br />
Bündigkeit der Abschnitte<br />
Gesamteindruck<br />
Motivation<br />
Unter den heutigen Bedingungen, ist der Lebenslauf als bedeutender Faktor<br />
für die Einladung zum Vorstellungsgespräch zu sehen.<br />
Informationsbeschaffung<br />
- Information über mögliche Darstellung der Lebensläufe<br />
- Ermitteln der Anforderungen über den Inhalt und Aufbau<br />
<strong>Der</strong> tabellarische Lebenslauf ist bisher die üblichste Form der Darstellung.<br />
<strong>Der</strong> ausführliche Lebenslauf sollte nur dann eingereicht werden, wenn es die<br />
Stellenanzeige erfordert.<br />
Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten und Unterschieden<br />
Analysieren verschiedener Lebensläufe bezüglich ihrer Richtigkeit<br />
Anfertigen von Schreibproben<br />
Entwerfen des eigenen Lebenslaufes in tabellarischer und ausführlicher Form<br />
Präsentation und Diskussion<br />
242<br />
L11, S.25ff<br />
L12, S.32ff, L25<br />
L13, S.16<br />
L14, S.119f<br />
L 13<br />
G1-1<br />
G1-2
Quelle: Arbeitsheft Deutsch. Wege zum sicheren Sprachgebrauch 9. 1. Auflage, Volk und Wissen<br />
Verlag GmbH & Co., Berlin: 1998, S. 30<br />
243<br />
G 1 - 1
<strong>Der</strong> Lebenslauf<br />
Aufgabe: Bringe die folgenden Gliederungspunkte in eine sinnvolle Reihenfolge und er-<br />
Geburtsort:<br />
244<br />
G 1 - 2<br />
gänze den Lebenslauf (handschriftlich) mit deinen eigenen Angaben. Dieses<br />
Arbeitsblatt kannst Du dann als Orientierung für deine Bewerbung verwenden!<br />
Schulbildung<br />
Eltern:<br />
Hobbys:<br />
Unterschrift Lebenslauf Fremdsprachen: Persönliche Daten<br />
Name: Schulabschluss: Geburtsdatum: Geschwister:<br />
Grundschule: Sonstige Aktivitäten: Sekundarschule:<br />
Außerschulische Interessen und Tätigkeiten<br />
Besondere Kenntnisse:<br />
Praktische Erfahrungen:<br />
Ort, Datum
4.7.2 Modul G2 − Bewerbungsschreiben<br />
Ziele möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler sollen:<br />
• Stellenangebote analysieren,<br />
• den inhaltlichen Aufbau eines<br />
Bewerbungsschreibens<br />
kennen lernen und benennen,<br />
• ein Bewerbungsschreiben<br />
anfertigen.<br />
Stellenangebote der Medien<br />
analysieren hinsichtlich:<br />
• Inhalt<br />
• Aufbau<br />
• Gestaltung<br />
• Adresse, Ort, Datum<br />
• Firmenanschrift<br />
• Betreffzeile<br />
• Anrede<br />
• Bewerbungssatz<br />
• Tätigkeit und Abschluss<br />
• <strong>Beruf</strong>smotivation und<br />
Eignung<br />
• Gesprächswunsch<br />
• Grußformel und Unterschrift<br />
Beachtung sprachlicher und<br />
formaler Kriterien:<br />
Orthografie und Ausdruck/<br />
Ränder, Leerzeilen<br />
Sammeln von Zeitungsinseraten und Internetangeboten<br />
Analyse der Anzeigen in Gruppenarbeit<br />
Herausarbeiten des Aufbaus und Inhaltes eines Bewerbungsschreibens<br />
anhand von Fallbeispielen<br />
Formulierung der Bewerbungsinhalte in Sätzen<br />
(Auf welchen Wegen hast du dich über das <strong>Beruf</strong>bild informiert?<br />
Weshalb gefällt dir die Tätigkeit als …?<br />
Welche Erfahrungen und Talente befähigen dich für die angestrebte<br />
Ausbildung/Praktikumsstelle?)<br />
Korrektur von fehlerhaften Bewerbungsschreiben<br />
Anfertigen eines eigenen Bewerbungsschreibens (Praktikumsplatz,<br />
Ausbildungsplatz)<br />
geschicktes und glaubwürdiges Begründen der beruflichen Eignung<br />
für das Stellenangebot<br />
245<br />
Tagespresse<br />
LISA- Medienpaket<br />
50 40 118<br />
L 9, S. 17ff<br />
L 10, S. 14ff<br />
L 12, S. 118f.<br />
G2-1<br />
LISA-LfMA<br />
42 40 566<br />
42 64 256<br />
42 64 260<br />
L 13 (Heft Bewerbung um<br />
eine Ausbildungsstelle)<br />
G2-2<br />
L 14<br />
L 15
Das Bewerbungsanschreiben<br />
Janine Musterling 23. Mai 200_<br />
Sonnenstraße<br />
1234 Musterstädt<br />
Tel.: 0123/ 45678<br />
E-Mail: ja-mu@t-online.de<br />
Stadtsparkasse Musterstädt<br />
Personalabteilung<br />
Herrn Kritikus<br />
Plutoweg 24<br />
1234 Musterstädt<br />
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Bankkauffrau;<br />
Ihre Anzeige in „Musterstädt-News“ vom 18. Mai 200_<br />
Sehr geehrter Herr Kritikus,<br />
ich habe Ihre Anzeige in den „Musterstädt- News“ gelesen und<br />
bewerbe mich als Auszubildende bei Ihnen. Mich interessiert<br />
neben Computertechnik und Sprachen ganz besonders der Umgang<br />
mit Menschen. Eine Ausbildung bei der Sparkasse<br />
Musterstädt halte ich für interessant und lehrreich, weil mir Ihr<br />
Unternehmen viele Möglichkeiten bietet, meine Fähigkeiten und<br />
Kenntnisse anzuwenden und auszubauen.<br />
Zurzeit besuche ich die Sekundarschule in Musterstädt und werde<br />
diese im Juli nächsten Jahres mit einem erweiterten Realschulabschluss<br />
verlassen. Einen Ausbildungsplatz suche ich zum<br />
01. August 200_.<br />
In den letzen zwei Jahren habe ich die Praktika in verschiedenen<br />
Firmen absolviert. Ganz besonders hat mir mein Praktikum bei<br />
der Sparkasse Musterstädt gefallen. Hier habe ich einen Überblick<br />
über die Arbeit einer Bankkauffrau erhalten. Mir hat der<br />
Kontakt zu den Kunden und die individuelle Beratung ganz besonders<br />
Spaß gemacht und mich in der Entscheidung, diesen<br />
<strong>Beruf</strong> zu erlernen bestärkt.<br />
Meinen Bewerbungsunterlagen füge ich die Praktikumsbescheinigung<br />
bei. Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch<br />
wäre ich sehr erfreut.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Janine Musterling<br />
Anlagen:<br />
Bewerbungsunterlagen<br />
246<br />
Absender:<br />
Zur Absenderadresse gehört<br />
unbedingt deine Telefonnummer.<br />
Deine E-Mail- Adresse<br />
sollte seriös klingen, also nicht<br />
schmusekater@xy.de.<br />
An diese Stelle gehört kein<br />
Passbild.<br />
Anschrift:<br />
Achte auf eine korrekte Anschrift<br />
mit exakter Firmenbezeichnung.<br />
Wenn möglich recherchiere den/<br />
die Ansprechpartner/-in für<br />
deine Bewerbung und benenne<br />
ihn/sie mit Titel und Namen.<br />
„Betreff“- Zeile:<br />
Hier wird kurz und prägnant der<br />
Anlass und der Bezug des<br />
Schreibens formuliert. Verwende<br />
auf jeden Fall die korrekte<br />
<strong>Beruf</strong>sbezeichnung.<br />
Einstieg:<br />
Bring gleich nach dem einleitenden<br />
Satz den Bezug zum Ausdruck,<br />
den du zur ausgeschriebenen<br />
Stelle hast.<br />
Überleitung:<br />
Hier schreibst du, was du zurzeit<br />
machst, welchen Abschluss<br />
du anstrebst und wann<br />
du die Ausbildung beginnen<br />
möchtest.<br />
Erläuterung:<br />
Das ist der wichtigste Teil im<br />
Bewerbungsanschreiben. Hier<br />
solltest du schildern, was dich<br />
als Bewerberin/Bewerber für<br />
diesen Ausbildungsplatz qualifiziert.<br />
Benenne deine Fähigkeiten,<br />
Aktivitäten und Interessen,<br />
die in Bezug zur Firma<br />
und zu dem angestrebten Ausbildungsplatz<br />
stehen.<br />
Ausstieg:<br />
Verknüpfe mit der Bitte um ein<br />
Vorstellungsgespräch noch<br />
einmal dein Interesse an der<br />
Firma und dem Ausbildungsplatz.<br />
Unterschrift:<br />
Den Brief immer im Original<br />
und möglichst leserlich unter-<br />
schreiben.<br />
Anlagen:<br />
Wenn du nicht mehr genügend<br />
Platz hast, reicht bei gut sortierter<br />
(Lichtbild, Lebenslauf, Zeugnisse<br />
usw.) Bewerbungsmappe<br />
der Hinweis „Bewerbungsunterlagen“.<br />
G 2 - 1
Beispiele für Bewerbungsschreiben<br />
Aufgaben:<br />
1. Lest die vorliegenden Bewerbungsschreiben gründlich.<br />
2. Begründet, welches euch am ehesten zusagt.<br />
3. Tragt die notwendigen Bestandteile eines erfolgreichen Bewerbungsschreibens zusammen.<br />
4. Verfasst entsprechend der Vorgaben euer eigenes Bewerbungsschreiben.<br />
Modehaus „Für die Dame“<br />
Frau Wählerisch<br />
Moselweg 7<br />
9876 Staunstadt<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
A nne Sonderbar<br />
Wunderweg 5<br />
9876 Staunstadt<br />
B B ew ew erbung erbung für für das das MM M M odehaus odehaus<br />
odehaus<br />
247<br />
G 2 - 1<br />
meine Oma hat mir erzählt, das sie eine Stelle frei haben. Hiermit bewerbe ich mich um eine<br />
Leerstelle in ihrem Modehaus.<br />
Ich habe Spass am verkaufen und der Umgang mit Kunden fällt mir leicht, da ich sehr aufgeschlossen<br />
und kontaktfreudig bin. Ich tanze gerne und interessiere mich schon seit ich denken<br />
kann für Mode.<br />
Ich wohne noch bei meinen Eltern und habe zwei ältere Schwestern<br />
Zurzeit besuche ich die 10. Klasse der Sekundarschule Staunstadt, welche ich im Juli mit<br />
einem Realschulabschluss beenden werde.<br />
Ich würde gerne ihr Geschäft näher kennen lernen und würde mich deshalb über eine Einladung<br />
zum Vorstellungsgespräch freuen.<br />
Bis bald!<br />
Anne Sonderbar<br />
PS Zeugnisse und den Lebenslauf bringe ich dann mit.
248<br />
G 2 - 1<br />
Stefan Wächter Stuttgart, den 15. Juli 1999<br />
In den Auen 15<br />
70193 Stuttgart<br />
Telefon: 0711/123456<br />
E-Mail: S.Wächter@ t-online.de<br />
Technolink GmbH<br />
Personalleitung<br />
Herrn Thomas Erbe<br />
Postfach 10293<br />
70188 Stuttgart<br />
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Informatikkaufmann zum 1.9.2000<br />
Mein Gespräch mit Herrn Tasche vom 12.7.1999<br />
Sehr geehrter Herr Erbe,<br />
während meines Besuches auf der Leistungsschau der Gewerbebetriebe hatte ich Gelegenheit, mich<br />
mit Ihrem Vertriebsleiter, Herrn Tasche, zu unterhalten. Er erzählte, dass Sie Informatikkaufleute ausbilden,<br />
und empfahl mir, Ihnen meine Bewerbungsunterlagen zu senden.<br />
Ich strebe einen <strong>Beruf</strong> mit Zukunft an, der sowohl kaufmännische als auch dv-technische Elemente<br />
besitzt und damit meinen Neigungen sehr entgegenkommt.<br />
Bei uns zu Hause werde ich der "HELP-Desk" genannt, da ich mich mit unserem Computer am besten<br />
auskenne und den anderen Familienmitgliedern stets gerne hilfreich unter die Arme greife, wenn etwas<br />
nicht richtig funktioniert.<br />
Während des Schülerpraktikums konnte ich bei der Hebel GmbH in der Datenverarbeitungsabteilung<br />
erste Erfahrungen in einem industriellen Umfeld sammeln. Es hat mir viel Spaß gemacht, meinen Betreuer<br />
bei seinen Gesprächen mit den Fachbereichen zu begleiten und dabei zu sehen, was es in der<br />
Praxis heißt, Berater und Dienstleister im eigenen Haus zu sein.<br />
Ich komme nach den Sommerferien in die 10. Klasse und werde somit im nächsten Jahr die Realschule<br />
abschließen, sodass ich zum 1.9.2000 die Ausbildung bei Ihnen beginnen könnte.<br />
Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Stefan Wächter<br />
Anlagen: Lebenslauf<br />
2 Zeugnisse<br />
Empfehlungsschreiben<br />
Quelle: Brenner, Doris/ Brenner, Frank: Ziel Ausbildungsplatz. Bewerbungstraining für die Klassen 8-<br />
10. Arbeitsheft. Cornelsen Scripler, Berlin: 2003
Fehler im Bewerbungsschreiben<br />
249<br />
G2 - 2<br />
Martina Ahnung<br />
Hinter der Wiese 35<br />
13459 Berlin<br />
Tel. 21 34 58 22. Oktober<br />
Berliner Druckerei<br />
Gutenbergstraße 33<br />
12435 Berlin<br />
Bewerbung<br />
Sehr geehrter Herr,<br />
In der Zeitung habe ich gelesen, daß Sie Auszubildende einstellen. Deshalb möchte ich mich bei ihnen<br />
um einen Ausbildungsplatz als Druckerin bewerben.<br />
Im <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum habe ich mich über den beruf eines Zimmermanns informiert. Während des Schülerbetriebspraktikums<br />
habe ich viele gute Erfahrungen gesammelt, so dass ich glaube, den Anforderungen gewachsen<br />
zu sein. Ich interessiere mich in der Schule schon lange für die Fächer Geografie und Biologie.<br />
Zur Zeit besuche ich die l0.Klasse der Heinrich-Heine-Realschule, welche ich am 3. Juli nächsten<br />
Jahres beenden werde.<br />
Ich würde mich freuen, wenn sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen würde, damit wir uns<br />
besser kennen lernen können.<br />
Martina Ahnung<br />
Anlagen: Lebenslauf ,Foto<br />
1. Kennzeichne die Form- und Rechtschreibefehler farbig oder durch Unterstreichen!<br />
2. Notiere mindestens sieben inhaltliche Änderungen, die du vornehmen würdest!<br />
Quelle: Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen. paetec Gesellschaft<br />
für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001
Lösungen (berichtigter Textvorschlag):<br />
Martina Ahnung 22. Oktober 2005<br />
Hinter der Wiese 35<br />
13459 Berlin<br />
Tel.(030)213458<br />
Berliner Druckerei<br />
Personalabteilung<br />
Gutenbergstraße 33<br />
12435 Berlin<br />
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Mediengestalterin Digital/Print<br />
Sehr geehrter Herr...,<br />
in der Zeitung habe ich gelesen, dass Sie Auszubildende einstellen. Deshalb möchte ich<br />
mich bei Ihnen um einen Ausbildungsplatz als Mediengestalterin Digital/Print bewerben.<br />
Zurzeit besuche ich die 10. Klasse der Heinrich-Heine-Realschule, welche ich am 3. Juli<br />
nächsten Jahres mit dem Realschulabschluss beenden werde.<br />
250<br />
G2 - 2<br />
Im <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum habe ich mich über den <strong>Beruf</strong> eines Mediengestalters Digital/Print<br />
informiert. Während meines Schülerbetriebspraktikums habe ich selbst erfahren<br />
können, wie abwechslungsreich und interessant die Arbeit in diesem <strong>Beruf</strong> sein kann.<br />
<strong>Der</strong> Umgang mit Maschinen fasziniert mich immer wieder. Ich bin davon überzeugt,<br />
den Anforderungen der Ausbildung gewachsen zu sein. Ich interessiere mich in der Schule<br />
schon lange für die Fächer Wirtschaft, Technik und Chemie.<br />
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich zu einem Vorstellungsgespräch einladen.<br />
Martina Ahnung (handschriftlich)<br />
Anlagen:<br />
Lebenslauf<br />
Lichtbild<br />
2 Zeugniskopien<br />
Praktikumsbeurteilung<br />
Quelle: vgl. Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen.<br />
paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001
4.7.3 Modul G3 − Meine Bewerbungsmappe − Einmal komplett − immer greifbar<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen:<br />
• die Bestandteile einer klassischen<br />
Bewerbungsmappe<br />
kennen,<br />
• die unterschiedlichen Dokumente<br />
professionell erstellen<br />
und anordnen,<br />
• die verschiedenen Formen<br />
der Bewerbung kennen und<br />
anfertigen,<br />
• Formen der Archivierung<br />
beherrschen.<br />
Bewerbungsschreiben<br />
Lebenslauf<br />
Foto<br />
Zeugnisse und Referenzen<br />
Vollständigkeit der Bewerbungsunterlagen<br />
saubere und ansprechende<br />
äußere Form<br />
aussagefähiger Inhalt<br />
angemessener Schreibstil<br />
fehlerfreie Rechtschreibung,<br />
Grammatik und<br />
Zeichensetzung<br />
handschriftliche Anfertigung<br />
maschinelle Anfertigung<br />
Bewerbungsmappe<br />
Ordner<br />
Speichermedien<br />
Zusammentragen der einzelnen Dokumente<br />
Anfertigen einer vollständigen Bewerbungsmappe<br />
Anfertigung der Dokumente unter Benutzung des PC<br />
Beherrschen eines Schreibprogramms (WORD)<br />
Beachtung der aktuellen DIN-Vorschrift<br />
Austauschen von Erfahrungen (Karussell-Gespräch)<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />
251<br />
LISA-Medienpaket<br />
50 40 118<br />
LISA-CD-ROM<br />
62 400 41<br />
L 9<br />
L 10<br />
L 11<br />
L 12<br />
G1-1<br />
G1-2<br />
G2-1<br />
G2-2<br />
L 25
4.8 Themenbereich H: Test/Vorstellungsgespräch<br />
4.8.1 Modul H1 − Teste dich!<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen:<br />
• ihre Stärken und Schwächen<br />
bestimmen,<br />
• entsprechend ihrer Kompetenzen<br />
persönliche Ziele ableiten,<br />
• einen Überblick über verschiedeneAuswahlverfahren<br />
kennen lernen,<br />
• einzelne typische <strong>Beruf</strong>stests<br />
durchführen,<br />
• wissen, nach welchen Gesichtspunkten<br />
diese Tests<br />
durchgeführt werden.<br />
Selbsteinschätzung<br />
Fremdeinschätzung<br />
Erstellung eines persönlichen<br />
Profils<br />
Assessment-Center<br />
berufsspezifische Eignungstests<br />
Tauglichkeitsuntersuchung<br />
<strong>Beruf</strong>stests<br />
Beobachtungskriterien:<br />
soziales Verhalten, Kommunikationsfähigkeit,<br />
Durchsetzungsvermögen,<br />
Zielorientierung, Kreativität<br />
Initiative, Konzentrationsfähigkeit<br />
…<br />
Fähigkeiten und Interessen aufspüren<br />
Stärken und Schwächen benennen<br />
Vergleich der Fremd- und Selbsteinschätzung nach Übereinstimmung<br />
und Abweichung<br />
Schlussfolgerung für den beruflichen Werdegang<br />
Gemeinsame Überlegungen für die weitere Planung<br />
Einschätzung des Praktikums hinsichtlich der eigenen Kompetenzen für<br />
den <strong>Beruf</strong><br />
Allgemeine Ausführungen zu den Auswahlverfahren (Lehrervortrag)<br />
Durchführen von entsprechenden Tests (Partner: Betriebe, Krankenkassen,<br />
…)<br />
Durchführen von Intelligenz-, Allgemeinswissens- und Konzentrationstests<br />
unter realistischen Bedingungen (z. B. Zeitvorgaben) und deren<br />
Auswertung nach Korrektheit und den Beobachtungskriterien<br />
Lehrervortrag bzw. Gespräch mit Verantwortlichen für Personalfragen<br />
eines Unternehmens, <strong>Beruf</strong>sberaterin/<strong>Beruf</strong>sberater usw.<br />
252<br />
B2-2<br />
B2-4<br />
B2-5<br />
L 23, S. 25f<br />
L 13<br />
L 9, S. 34ff.<br />
L 15<br />
L 16<br />
L 17<br />
L 20<br />
L 21<br />
L 22<br />
H1-1
Name:<br />
Vorname:<br />
Testreihe<br />
Für die folgende Testreihe stehen Ihnen 45 Minuten zur Verfügung.<br />
a)<br />
b)<br />
c)<br />
d)<br />
12 dm=<br />
1. Lösen Sie folgende Aufgaben (4)<br />
I.<br />
II.<br />
III<br />
IV.<br />
Wer ist der Größte?<br />
Charly ist größer als Alfred.<br />
Alfred ist kleiner als Bibo.<br />
Charly ist kleiner als Bibo.<br />
Wer ist der Ärmste?<br />
Albert ist ärmer als Bert.<br />
Jürgen ist reicher als Albert.<br />
Bert ist genauso reich wie Jürgen.<br />
Wer ist der Stärkste?<br />
Jochen ist stärker als Christian.<br />
Fritz ist schwächer als Reiner.<br />
Reiner ist schwächer als Christian.<br />
Wer ist der Klügste?<br />
Doris ist klüger als Achim.<br />
Dietmar ist klüger als Adelheid.<br />
Dieter ist klüger als Edeltraud.<br />
Frank ist dümmer als Adelheid.<br />
2. Rechnen Sie die gegebenen Größen in die gewünschte Maßeinheit um. (5)<br />
0,01 km=<br />
1 cm³=<br />
1 cm²=<br />
m<br />
m<br />
m³<br />
m²<br />
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial<br />
253<br />
f)<br />
g)<br />
h)<br />
i)<br />
2,5 Tonnen=<br />
5 Zentner=<br />
26005 mm=<br />
12 Sek.=<br />
e) 10 kg= Tonnen j) 12 Liter= hl<br />
3. Berechnen Sie ohne Taschenrechner. (4)<br />
a) 527 + 863 =<br />
b) 8342 – 537 =<br />
c) 76423 • 91 =<br />
d) 2584 : 34 =<br />
H 1 - 1<br />
g<br />
g<br />
km<br />
h
4. Ersetzen Sie das Fragezeichen durch die logisch folgende Zahl. (6)<br />
a) 3 9 15 21 27 ?<br />
b) 1 2 7 20 61 ?<br />
c) 2 4 25 75 95 380 ?<br />
d) 56 112 110 55 57 114 ?<br />
e) 523 477 430 382 ?<br />
f) ⅔ 2,2 3,1 4¹/5 5¹/2 ?<br />
5. Lösen Sie folgende Wissensfragen durch Ankreuzen. (6)<br />
254<br />
H 1 - 1<br />
a) Welches ist der höchste Wasserfall?<br />
a) Angle- Fall b) Rheinfall c) Boulder- Damm d) Niagara<br />
b) Wer ist der Autor des Romans „1984“?<br />
a) Hemingway b) Verne c) George Orwell d) Salinger<br />
c) Was ist eine „Präambel“?<br />
a) Kronleuchter b) Vorspann c) Blumenschale d) Fundort historischer<br />
Werkzeuge<br />
d) Welches ist der längste Fluss?<br />
a) Mississippi b) Nil c) Donau d) Rhein<br />
e)Wie heißt die Hauptstadt von Australien?<br />
a) Melbourne b) Sydney c)Brisbane d) Canberra<br />
Wer schrieb die Oper „Fidelio“?<br />
a) Rossini b) Beethoven c) Verdi d) Wagner<br />
6. Lösen Sie folgende Aufgaben ohne Taschenrechner. (5)<br />
a) Ein Meter Stoff kostet 7 Euro. Wie viel kosten 15 Meter?<br />
b) Vier Gärtner benötigen zum Bepflanzen eines Gartens 20 Tage.<br />
Wie lange arbeiten fünf Gärtner daran?<br />
c) Auf einem Sparbuch sind am Jahresanfang 1400 Euro. Wie hoch<br />
ist am Jahresende das Guthaben bei einem Zinssatz von 8%?<br />
d) In einem rechtwinkligen Dreieck ist a 3cm und b 4cm. Welche Länge<br />
hat die Hypotenuse c?<br />
e) <strong>Der</strong> fünfte Teil eines Geldbetrages ist um drei größer als sein<br />
sechster Teil. Wie hoch ist der Geldbetrag?<br />
7. Kreuzen Sie das nicht dazupassende Wort an. (6)<br />
a) Quadrat b) Rhombus c) Pyramide d) Dreieck<br />
a) Wal b) Hering c) Hai d) Steinbutt<br />
a) Gedicht b) Musik c) Lied d) Drama<br />
a) feinfühlig b) empfindsam c) sensibel d) sinnlich<br />
a) sitzen b) liegen c) knien d) gehen<br />
a) Adenauer b) Kohl c) Schröder d) Weizsäcker<br />
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial
8. Ergänze folgende Begriffspaare. (6)<br />
a) Rock<br />
b) Fußboden<br />
c) lieben<br />
d) Eiche<br />
e) Bern<br />
f) Fortbewegung<br />
- Mädchen<br />
- Decke<br />
- Freunde<br />
- Blatt<br />
- Schweiz<br />
- Krücke<br />
Hose<br />
Erde<br />
Hassen<br />
Eibe<br />
Lissabon<br />
Sicht<br />
9. Kreuzen Sie an, welche Figur nicht in die logische Reihenfolge passt. (2)<br />
a)<br />
b)<br />
a b c d e f<br />
a b c d e f g<br />
10. Ergänzen Sie folgende Sprichwörter. (6)<br />
Punkte: /50<br />
a) Viele Köche verderben<br />
b) Pech im Spiel,<br />
c) In der Nacht sind alle<br />
d) Neue Besen<br />
e) Reden ist Silber<br />
f) Frisch gewagt ist<br />
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial<br />
255<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
H 1 -1
4.8.2 Modul H2 − Vorstellungsgespräch – Inhalt und Form müssen stimmen<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen:<br />
• Kenntnisse zur optimalen<br />
Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch<br />
erwerben,<br />
• sich im Gespräch differenziert<br />
und verständlich äußern<br />
und standardisierte<br />
Textmuster einhalten,<br />
• ein Gefühl entwickeln, wie<br />
sie im Vorstellungsgespräch<br />
auftreten.<br />
Phasen eines Vorstellungsgespräches<br />
typische und brisante<br />
Fragen<br />
Kleidung<br />
Bewerbungsunterlagen<br />
Informationen über das<br />
<strong>Beruf</strong>sbild und das Unternehmen<br />
Analyse von Vorstellungsgesprächen<br />
Vorstellungsgespräch<br />
üben<br />
Textarbeit: exzerpieren<br />
Diskussion über die Antworten sukzessiver Fragen<br />
Gruppenarbeit nach <strong>Beruf</strong>sbildern (Knigge, Kleidung, Zurechtlegen von Fragen)<br />
Wochenplan: Einstellungstests und Vorstellungsgespräche<br />
Informationsbeschaffung (Agentur für Arbeit, Tag der offenen Tür, Internet, ...)<br />
Selektives Rezipieren multimedialer Vorstellungsgespräche<br />
Partnerarbeit: Entwerfen eines Dialogs<br />
Darstellendes Spiel<br />
Videoaufnahme<br />
Bewertung nach festgelegten Auswertungskriterien<br />
Rollenspiel: Vorstellungsgespräch<br />
(Partner: Krankenkassen, <strong>Beruf</strong>sberaterin/<strong>Beruf</strong>sberater,<br />
Experten)<br />
Formulieren von unangenehmen Fragen und deren überzeugende Beantwortung<br />
256<br />
L 9, S. 54ff.<br />
L 15, S.27ff.<br />
H2-1<br />
H2-2<br />
LISA-LfMA<br />
42 40 567<br />
42 40 568<br />
42 64 260<br />
42 67 690<br />
H2-3<br />
H2-4<br />
H2-5<br />
L 7
Methode: Wochenplanarbeit<br />
257<br />
H 2 - 1<br />
Ziel der Wochenplanarbeit ist, dass Schülerinnen und Schüler ihre Lernarbeit weitgehend frei<br />
planen und gestalten. Damit werden sie in die Lage versetzt, ihre eigene Lernarbeit selbst zu<br />
organisieren. Die Lehrerinnen und Lehrer geben einen festgelegten Zeitraum, meist eine<br />
Woche, verbindliche Fachziele und -inhalte aus einem oder mehreren Lernbereichen vor.<br />
Neben fachlichen Lerninhalten werden die Schülerinnen und Schüler auch mit Methoden und<br />
Arbeitstechniken des Lernens und Arbeitens vertraut gemacht. Ein Wochenplan besteht aus<br />
Pflicht- und Wahlaufgaben. Außerdem können auch zusätzliche oder frei wählbare Aufgaben<br />
Inhalt des Plans sein. Die Wochenpläne können dem Leistungsstand des Einzelnen ange-<br />
passt werden und bieten somit gute Möglichkeiten für innere Differenzierung des Unterrichts.<br />
In festgelegten Stunden (z.B. eine Stunde täglich) bearbeiten die Schülerinnen und Schüler<br />
den Wochenplan. Es wird ihnen die Entscheidung überlassen, wann und in welcher Reihen-<br />
folge sie sich mit der Bearbeitung der Aufträge befassen wollen. Damit kann jeder in seinem<br />
individuellen Arbeitstempo lernen. Einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Selbststän-<br />
digkeit---- leisten Rückmeldungen über Arbeitsergebnisse durch Selbstkontrolle. Schülerin-<br />
nen und Schüler sollen lernen, vor sich selbst zu verantworten wie und mit welchem Ergeb-<br />
nis sie gearbeitet haben. Außerdem können sie sich entscheiden, in welcher Organisations-<br />
form sie arbeiten möchten. Dabei sind Absprachen zwischen den Lernenden unumgänglich.<br />
Wochenplanarbeit fordert und fördert in hohem Maße die Sozialkompetenz der Schülerinnen<br />
und Schüler, deshalb sollten im Vorfeld Regeln der Wochenplanarbeit mit der Klasse festge-<br />
legt werden. Die Einführung der Wochenplanarbeit sollte schrittweise erfolgen. Zunächst<br />
können im Unterricht die Phasen der Freiarbeit erhöht werden, um danach mit Tagesplänen<br />
zu arbeiten. Die Schülerinnen und Schüler lernen in dieser Übergangsphase die Freiarbeits-<br />
materialien kennen und die Verhaltensregeln werden gefestigt. In dem Maße, in dem die<br />
Schülerinnen und Schüler immer mehr Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen,<br />
tritt die Lehrkraft im traditionellen Sinne in den Hintergrund. Sie ist nun verantwortlich für die<br />
Gestaltung einer günstigen Lernumgebung, stellt notwendigen Materialien bereit und bewer-<br />
tet die Ergebnisse. Die Lehrenden werden immer mehr zu Beobachtenden und Beratenden<br />
ihrer Schülerinnen und Schüler.<br />
Vorteile der Wochenplanarbeit:<br />
• Aufgaben können den individuellen Lernvoraussetzungen und Lernbedürfnissen angepasst<br />
werden,<br />
• Lerndefizite können durch spezielle, auf den Einzelnen zugeschnittene, Aufgabentypen<br />
und Übungen aufgearbeitet werden, Lernstärken weiterentwickelt werden,<br />
• Rhythmus und Konzentration und Entspannung kann nach individueller Aufnahme-<br />
und Konzentrationsfähigkeit von den Schülerinnen und Schülern (mit)bestimmt werden,<br />
• Lehrerinnen und Lehrer haben mehr Zeit, sich den einzelnen Schülerinnen und Schülern<br />
zu widmen.
Beispiel für einen Wochenplan<br />
Thema: Einstellungstests und Vorstellungsgespräch<br />
1. Lies folgende Tipps zur Herangehensweise an Einstellungstests gründlich durch. Ersetze an-<br />
schließend die unterstrichenen Wörter durch passende deutsche Synonyme.<br />
Tests erfolgreich bestehen<br />
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial<br />
258<br />
H 2 - 2<br />
Jeder Test besteht aus mehreren Aufgabensequenzen damit verschiedene Fähigkeitsbereiche<br />
überprüft werden können. In den meisten Fällen kontrolliert<br />
der Arbeitgeber die Stresstauglichkeit der Probanden indem er es unmöglich<br />
macht alle Aufgaben in dem gegebenen Zeitvolumen zu schaffen. Hinsichtlich<br />
dieses Wissens reduziert zusätzlich permanentes Üben die Phobie vor dem<br />
Zeitfaktor. Außerdem weißt du somit dass du zwar ohne Unterbrechungen<br />
aber auch ohne Fehler provozierende Hektik agieren kannst. Da der Schwierigkeitsgrad<br />
meisten von Anfang an bis Ende steigt erscheint ein Lösen entsprechend<br />
der Nummerierung ratsam. Nur wenn du eine Aufgabenstellung<br />
überhaupt nicht verstehst solltest du dich umgehend der nächsten zuwenden<br />
damit dir typische Prüfungsblackout erspart bleibt. Ist dieser jedoch nicht zu<br />
vermeiden dann gönne dir eine zwei- bis dreiminütige Erholungspause.<br />
2. Setze, nummeriere und begründe neun Kommas, die in dem Text „Tests…“ fehlen.<br />
3. Hole dir von deiner Deutschlehrerin/ deinem Deutschlehrer eine Testreihe, für deren Bewältigung<br />
du genau 45 Minuten Zeit hast. Vorbereitend gilt es, die in Aufgabe 1. gegebenen Ratschläge<br />
zu verinnerlichen.<br />
Achtung! 1. Diese Aufgabe ist Bestandteil der ersten Klassenarbeit und muss dem<br />
zufolge spätestens in der letzten Freiarbeitsstunde der zweiten Woche<br />
in Angriff genommen werden.<br />
2. Auch übliche Berichtigungen müssen deshalb entfallen.<br />
4. Partnerarbeit<br />
Entwerft unter Nutzung eures persönlichen Materials (Projektwochenhefter, Internet,<br />
Broschüren der Versicherungsunternehmen, Materialien der Agentur für Arbeit, …) einen Dialog<br />
folgenden Inhalts:<br />
Zwei Bewerber für einen Ausbildungsplatz sitzen aufgeregt im Vorzimmer des<br />
Personalchefs und warten auf ihr Vorstellungsgespräch. Weil der eine Kandidat<br />
völlig unvorbereitet erschienen ist, löchert er seinen Konkurrenten mit Fragen<br />
zum erfolgreichen Auftreten in der Unterhaltung mit dem potenziellen Arbeitgeber.<br />
Natürlich gibt der gut präparierte Schüler Antworten, welche seine<br />
Wahl sichern sollen … . Beide sind ernsthaft um Hochsprache bemüht, da die<br />
anwesende Sekretärin interessiert zuhört.
Achtung Termin!<br />
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial<br />
259<br />
H 2 - 2<br />
Bevor ab dem …………………… eure Vorstellungsgespräche geführt, gefilmt und ausgewertet<br />
werden, dienen diese Rollenspiele als abschreckende Beispiele.<br />
5. Formuliere zehn unangenehme Fragen, welche dich in deinem Vorstellungsgespräch erwar-<br />
ten könnten, in Sätzen, wobei du deinen tatsächlichen <strong>Beruf</strong>swunsch zum Beispiel ins Ver-<br />
hältnis zu deinem letzten Zeugnis stellst.<br />
Bsp.: Wie erklären sie sich den Wunsch Krankenschwester zu werden, obwohl Sie<br />
in allen naturwissenschaftlichen Fächern nur Dreien haben?<br />
Beantworte nun diese Fragen in Stichpunkten so, dass du deine Chancen auf den<br />
Ausbildungsplatz dennoch wahrst.<br />
6. Formuliere eine informative Ausbildungsplatzbeschreibung für deinen Traumberuf nach der<br />
zehnten Klasse. Orientiere dich an Beispielen in der Zeitung.
Das Vorstellungsgespräch<br />
Aufgaben:<br />
260<br />
H 2 - 3<br />
1 Lest mit verteilten Rollen.<br />
2 Mit welchen Absichten und Erwartungen stellt die Personalchefin ihre Fragen?<br />
3 Beurteile die Reaktionen/Antworten von Alexander Hoffmann.<br />
4 Unterstreicht Positives bei seinen Antworten rot und Negatives blau.<br />
5 Überarbeitet die Antworten von Alexander Hoffmann so, dass sie den Erwartungen<br />
der Personalchefin genügen.<br />
6 Spielt mit verteilten Rollen.<br />
7 Inszeniert ein weiteres Vorstellungsgespräch in Partnerarbeit. Sprecht dazu vorher<br />
genau die Rahmenbedingungen ab (z. B. <strong>Beruf</strong>sbild, Firmenbeschreibung, Typ des<br />
Personalleiters).<br />
Beispiel für ein Vorstellungsgespräch<br />
Alexander Hoffmann hat es endlich geschafft. Auf Grund einer seiner zahlreichen Bewerbungen<br />
ist er zu einem Vorstellungsgespräch bei einer Immobilienfirma eingeladen worden.<br />
Kurz vor der vereinbarten Zeit erscheint er in der entsprechenden Firma und wird von einer<br />
Angestellten freundlich empfangen. Er muss noch ca. 10 Minuten warten, danach wird er zur<br />
Personalleiterin, Frau Gabriel, ins Büro gerufen.<br />
Frau Gabriel: Guten Morgen, Herr Hoffmann.<br />
Nehmen Sie doch bitte Platz! Haben<br />
Sie den Weg zu uns gefunden?<br />
Alexander Hoffmann: Ja.<br />
Frau G.: Schön. - Herr Hoffmann, aus<br />
Ihrem Bewerbungsschreiben habe ich ein<br />
deutliches Interesse an dem <strong>Beruf</strong> des<br />
Kaufmanns in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft<br />
herausgelesen. Was genau<br />
versprechen Sie sich von dieser Tätigkeit?<br />
A. H.: Na ja, was Sie in Ihrer Anzeige geschrieben<br />
haben: abwechslungsreiche<br />
Aufgaben, mal hier, mal da, mit Leuten<br />
reden, am PC arbeiten und so.<br />
Frau G.: Und warum möchten Sie das<br />
gerade in unserem Haus tun?<br />
A. H.: Das klang einfach klasse: „renommiertes,<br />
innovatives Unternehmen“, „junges,<br />
erfolgreiches Team“ und so. Da wäre<br />
ich gern dabei.<br />
Frau G.: Wissen Sie denn etwas Genaueres<br />
über unsere Firma, z. B. was wir den<br />
Kunden genau anbieten oder in welchem<br />
Raum wir tätig sind?<br />
A. H.: Hm, tja also, ich denke mal, Sie<br />
verkaufen den Leuten Grundstücke, Häuser<br />
und so.<br />
Frau G.: Aha. – Eine andere Frage: Ihrem<br />
letzten Zeugnis entnehme ich, dass Sie im<br />
Fach Deutsch befriedigende Leistungen<br />
nachgewiesen haben, während Sie in anderen<br />
Fächern besser abgeschnitten haben.<br />
Liegt Ihnen das Fach weniger?<br />
A. H.: Das würde ich so nicht sagen.<br />
Sprachlich habe ich eigentlich keine Probleme.<br />
Aber mit diesen alten Literaturschinken,<br />
da kann ich wenig anfangen.<br />
Frau G.: Es gab in der letzten Zeit viel<br />
Aufregung bezüglich der Rechtschreibreform.<br />
Können Sie sich dazu äußern?<br />
A. H.: Ja, unsere Deutschlehrerin hat versucht,<br />
uns die wichtigen Neuerungen beizubringen,<br />
aber wir fanden das alles ziemlich<br />
überflüssig.<br />
Frau G.: Nun gut. – Haben Sie denn noch<br />
Fragen an mich?<br />
A. H.: Ich wollte noch etwas fragen, …<br />
aber das fällt mir im Moment einfach nicht<br />
mehr ein.<br />
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten<br />
Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial
261<br />
H 2- 4<br />
Bewertung einer Bewerberin/eines Bewerbers im Vorstellungsgespräch<br />
I. Vorbereitung der Bewerberin/des Bewerbers<br />
1. Entspricht die Kleidung dem <strong>Beruf</strong>sstand?<br />
2. Fühlt sie/er sich wohl in dieser Kleidung?<br />
3. Erscheint sie/er mit Bewerbungsunterlagen und Schreibzeug?<br />
4. Hat sie/er angemessene Fragen vorbereitet?<br />
II. Qualität der Antworten<br />
5. Kennt sie/er das <strong>Beruf</strong>sbild genau?<br />
6. Hat sie/er sich gezielt (Praktika, Arbeitsgemeinschaften, …)<br />
auf diesen <strong>Beruf</strong> vorbereitet?<br />
7. Kann sie/er fundiertes Interesse an dieser Firma nachweisen?<br />
8. Ist sie/er über Ausbildungsinhalte informiert?<br />
9. Zeigt sie/er Interesse an beruflicher Weiterbildung?<br />
10. Entsprechen ihre/seine Neigungsfächer den beruflichen<br />
Anforderungen?<br />
11. Können glaubhafte Begründungen für (schulische) Fehlleistungen<br />
und Schwächen geben?<br />
12. Verfügt sie/er über fundiertes Allgemeinwissen?<br />
III. Auftreten der Bewerberin/des Bewerbers<br />
13. Beherrscht sie/er die Formen höflichen Umgangs?<br />
14. Bedient sie/er sich durchgängig der Hochsprache?<br />
15. Strahlt sie/er durchgängig Souveränität und Sachlichkeit aus?<br />
16. Beantwortet sie /er die gestellten Fragen ruhig und<br />
selbstbewusst?<br />
17. Strahlen Mimik und Gestik, zum Beispiel die Sitzhaltung,<br />
Offenheit und Selbstbewusstsein aus?<br />
Auswertung<br />
a) Anzahl der getesteten Kategorien:<br />
b) Punkte für getestete Kategorien:<br />
Hinweis: Es dürfen auch halbe Punkte vergeben werden.<br />
c) Gesamteindruck:<br />
d) Passt die Bewerberin/der Bewerber in unserer Firma?<br />
ja nein nicht<br />
getestet<br />
ja nein nicht<br />
getestet<br />
ja nein nicht<br />
getestet<br />
Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule, Halle: Arbeitsmaterial
Das Vorstellungsgespräch<br />
262<br />
H 2 - 5<br />
Mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch signalisiert die Firma Interesse an deiner<br />
Person. <strong>Der</strong> Betrieb möchte erfahren, was für eine Person hinter der Bewerbung steht. Außerdem<br />
soll im Vorstellungsgespräch herausgefunden werden ob die/der Bewerberin/Bewerber<br />
vom gewählten <strong>Beruf</strong> die richtigen Vorstellungen hat und ob dieser <strong>Beruf</strong> zu<br />
ihr/ihm passt. Du solltest dich gründlich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten. Mit folgenden<br />
Fragen musst rechnen.<br />
Warum haben Sie gerade diesen <strong>Beruf</strong> gewählt?<br />
Warum halten Sie sich für diesen <strong>Beruf</strong> besonders geeignet?<br />
Wie beurteilen Sie ihre Leistungen in der Schule? Wie erklären sich die geringeren Leistungen<br />
in ihren schwachen Fächern?<br />
Was machen Sie in ihrer Freizeit? Sind Sie Mitglied in einem Verein oder in einer Gruppe?<br />
Was haben Sie nach der Ausbildung beruflich vor?<br />
Aufgabe: Überlege zunächst, was der Betrieb mit den jeweiligen Fragen herausfinden möchte.<br />
Notiere dir dann Antwortmöglichkeiten.<br />
Auch du hast im Vorstellungsgespräch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Natürlich interessiert<br />
dich die Höhe der Ausbildungsvergütung, aber es ist ungünstig sofort danach zu fragen.<br />
Diese Fragen könntest du selber stellen:<br />
Wie viele Beschäftigte hat das Unternehmen?<br />
Wie ist die Ausbildung aufgebaut, welche Arbeitsbereiche lernt man als Auszubildender<br />
kennen?<br />
Kann man nach erfolgreicher Ausbildung übernommen werden?
4.9 Themenbereich I: Arbeitsrecht<br />
4.9.1 Modul I1 − Ich habe nicht nur Rechte<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
sollen<br />
• die Bestandteile eines<br />
Ausbildungsvertrages/<br />
Arbeitsvertrages kennen<br />
lernen,<br />
• wissen, dass sich aus<br />
dem Abschluss eines<br />
Vertrages für Ausbilder/innen<br />
und Auszubildende<br />
bestimmte Rechte<br />
und Pflichten ergeben.<br />
Bestandteile des Ausbildungsvertrages<br />
Rechte und Pflichten<br />
des/der Ausbilders/in<br />
und des Auszubildenden<br />
Lehrervortrag oder Wiederholung aus Wirtschaftsunterricht<br />
Verträge – Form und Rechtsgültigkeit<br />
Analysieren von Beispielverträgen bezüglich des Inhaltes<br />
Herausarbeiten der notwendigen Bestandteile<br />
Textanalyse<br />
Herausarbeiten der Rechte und Pflichten der Vertragspartner<br />
Rollenspiel<br />
Darstellen von Alltagssituationen<br />
Herauszuarbeiten und diskutieren bestimmte Rechte und Pflichten<br />
263<br />
Kopien von Beispielverträgen<br />
I 1-4<br />
Wirtschaftslehrbuch<br />
I 1-1<br />
I 1-2<br />
I 1-3
Rechte und Pflichten der Auszubildenden<br />
264<br />
I 1 - 1<br />
Mit Abschluss eines <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrages gehen sowohl die Auszubildende/der Ausbildende<br />
selber als auch der Ausbildungsbetrieb Verpflichtungen ein. Grundsätzlich sind die<br />
Rechte und Pflichten, die sich aus diesem Vertrag ergeben, im <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz (BBiG)<br />
geregelt.<br />
Aufgabe: Kreuze an, ob die jeweilige Aussage<br />
rechtlich zulässig ist oder nicht!<br />
Beachte dabei die Auszüge aus dem<br />
<strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz!<br />
§ ? §<br />
Wer einen anderen zur<br />
<strong>Beruf</strong>sausbildung einstellt,<br />
hat mit dem Auszubildenden<br />
einen <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrag<br />
zu schließen.<br />
Dieser muss spätestens<br />
vor Beginn der Ausbildung<br />
schriftlich niedergelegt<br />
werden.<br />
<strong>Der</strong> Ausbildende hat für<br />
eine qualifizierte Ausbildung<br />
zu sorgen. Dem<br />
Auszubildenden dürfen<br />
nur Verrichtungen übertragen<br />
werden, die dem<br />
Ausbildungszweck dienen<br />
und seinen körperlichen<br />
Kräften angemessen<br />
sind. Ferner ist der Auszubildende<br />
zum Besuch<br />
der <strong>Beruf</strong>sschule sowie<br />
zum Führen von Berichtsheften<br />
anzuhalten.<br />
<strong>Der</strong> Auszubildende hat<br />
die Verrichtungen, die<br />
ihm Rahmen seiner Ausbildung<br />
übertragen werden,<br />
sorgfältig auszuführen.<br />
Er hat die Weisungen<br />
der ausbildungsberechtigten<br />
Personen zu beachten.<br />
Darüber hinaus ist er<br />
zum Besuch der <strong>Beruf</strong>sschule<br />
und anderen<br />
Ausbildungsmaßnahmen<br />
verpflichtet, für die er<br />
freigestellt wird.<br />
Nur in Ausnahmefällen<br />
kann es Abweichungen<br />
geben.<br />
Aussage R F<br />
Tanja merkt nach einem Monat,<br />
dass ihr der <strong>Beruf</strong> nicht liegt, sie<br />
kündigt deshalb zum Ende der<br />
Woche.<br />
Amina wird eine tolle Ausbildungsstelle<br />
angeboten. Den Ausbildungsvertrag<br />
soll sie nach der<br />
Probezeit erhalten.<br />
Mandy soll von Anfang September<br />
bis Weihnachten nicht die <strong>Beruf</strong>sschule<br />
besuchen, da die Firma<br />
einen wichtigen Auftrag hat und sie<br />
im Unternehmen gebraucht wird.<br />
Marco lernt Frisör. Er lehnt es ab<br />
den Salon zu kehren, da diese Tätigkeit<br />
nicht dem Ausbildungszweck<br />
dient.<br />
Paula hat die Zwischenprüfung nur<br />
mit ausreichenden Leistungen bestanden.<br />
<strong>Der</strong> Betrieb kürzt ihr deshalb<br />
die Ausbildungsvergütung.<br />
Da Kevin während der Probezeit<br />
häufig krank war, wird er fristlos<br />
entlassen.<br />
Nadine wird nicht zur Prüfung zugelassen,<br />
da sie keine Berichtshefte<br />
für das 1. und 2. Lehrjahr vorlegen<br />
kann.<br />
Sebastian hat die Abschlussprüfung<br />
nicht bestanden. Er möchte<br />
sie wiederholen.<br />
Patrick lernt Metallbauer. Jeden<br />
Freitag muss er den Wagen seines<br />
Chefs waschen.<br />
Robert, bereits im 3. Lehrjahr, hat<br />
sich in letzter Zeit häufig verspätet.<br />
<strong>Der</strong> Chef spricht ihm deshalb die<br />
Kündigung aus.<br />
<strong>Der</strong> Ausbildende hat dem<br />
Auszubildenden eine<br />
angemessene Vergütung<br />
zu gewähren, die mit<br />
fortschreitender <strong>Beruf</strong>sausbildungmindestens<br />
jährlich ansteigt.<br />
Während der Probezeit<br />
kann das <strong>Beruf</strong>sausbildungsverhältnis<br />
jederzeit<br />
ohne Einhalten einer<br />
Kündigungsfrist gekündigt<br />
werden. Nach der Probezeit<br />
kann der Ausbildende<br />
nur noch kündigen, wenn<br />
wichtige Gründe vorliegen;<br />
die Kündigung muss<br />
schriftlich erfolgen.<br />
In den anerkannten<br />
Ausbildungsberufen sind<br />
Abschlussprüfungen<br />
durchzuführen und Zeugnisse<br />
auszustellen. Die<br />
Abschlussprüfung kann<br />
zweimal wiederholt<br />
werden.<br />
Die Probezeit muss<br />
mindestens einen Monat<br />
und darf höchstens drei<br />
Monate betragen<br />
Kontrolltipp:<br />
4 Aussagen sind richtig
Das Jugendarbeitsschutzgesetz<br />
265<br />
I 1 - 2<br />
In der Ausbildung und im <strong>Beruf</strong> gelten für Jugendliche unter 18 Jahren besondere gesetzliche<br />
Bestimmungen. Diese sind im Jugendarbeitsschutzgesetz festgeschrieben. Das Gewerbeaufsichtsamt<br />
oder das Amt für Arbeitsschutz überwachen die Einhaltung der gesetzlichen<br />
Bestimmungen. Verstöße gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz können mit hohen Geldbußen<br />
geahndet werden. Auch eine Entziehung der Ausbildungsberechtigung ist möglich.<br />
Jeder Arbeitgeber, der<br />
Jugendliche beschäftigt,<br />
ist verpflichtet, einen<br />
Abdruck des Jugendschutzgesetzes<br />
im Betrieb<br />
auszulegen<br />
In Schichtbetrieben dürfen<br />
Auszubildende bis 23<br />
Uhr beschäftigt werden.<br />
Die Beschäftigung von<br />
Kindern und vollschulpflichtigen<br />
Jugendlichen ist<br />
in der Bundesrepublik<br />
grundsätzlich verboten.<br />
Das Gesetz lässt nur<br />
geringfügige Ausnahmen<br />
zu.<br />
Jugendliche sind regelmäßig<br />
gesundheitlich zu<br />
untersuchen. Dadurch<br />
soll gewährleistet werden,<br />
dass Jugendliche nicht<br />
mit Arbeiten beschäftigt<br />
werden, denen sie gesundheitlich<br />
oder entwicklungsmäßig<br />
nicht<br />
gewachsen sind.<br />
Jugendliche dürfen<br />
grundsätzlich nur in der<br />
Zeit von 6 Uhr bis 20 Uhr<br />
beschäftigt werden. Ausnahmen<br />
gibt es z. B. im<br />
Bäckerhandwerk.<br />
Akkordarbeit ist für Jugendliche<br />
grundsätzlich<br />
verboten; ebenfalls die<br />
Beschäftigung in Akkordgruppen<br />
Erwachsener.<br />
Ausnahme: Wenn die<br />
Arbeit für die Ausbildung<br />
erforderlich ist und unter<br />
Aufsicht erfolgt.<br />
Aufgabe: Kreuze an, ob die jeweilige Aussage<br />
richtig oder falsch ist! Beachte dabei<br />
die Gesetzesbestimmungen!<br />
Aussage R F<br />
Akkordarbeit ist nicht zulässig.<br />
Jugendliche müssen pro Arbeitstag<br />
eine Pause von 45 Minuten haben.<br />
Abgängerinnen und Abgänger aus<br />
der 8. Klasse dürfen im Betrieb als<br />
Hilfsarbeiter beschäftigt werden.<br />
Jugendliche Auszubildende müssen<br />
regelmäßig gesundheitlich<br />
untersucht werden.<br />
In der Regel müssen Jugendliche<br />
nicht am Wochenende arbeiten.<br />
Als Auszubildender hat man Anspruch<br />
auf Sommerferien<br />
(6 Wochen).<br />
In Regel dürfen Jugendliche bis 21<br />
Uhr arbeiten, wenn die schriftliche<br />
Erlaubnis der Eltern vorliegt.<br />
Das Jugendarbeitsschutzgesetz<br />
schützt alle Jugendlichen unter<br />
23 Jahren.<br />
Die Einhaltung der Bestimmungen<br />
des Jugendarbeitsschutzgesetzes<br />
wird u. a. vom Gewerbeaufsichtsamt<br />
überwacht.<br />
Wenn wegen Ausfall nur 3 Stunden<br />
Unterricht in der <strong>Beruf</strong>sschule gegeben<br />
werden, muss der Jugendliche<br />
an diesem Tag noch in den<br />
Betrieb.<br />
Das Jugendarbeitsschutzgesetz schützt Jugendliche unter 18 Jahren, egal ob sie als Auszubildende<br />
oder ob sie als Arbeiter beschäftigt werden.<br />
<strong>Der</strong> Jugendliche muss vom<br />
Arbeitgeber für den <strong>Beruf</strong>sschulunterricht<br />
freigestellt<br />
werden. Bei einem <strong>Beruf</strong>sschultag<br />
von mehr als 5 Unterrichtsstunden<br />
ist der Jugendliche<br />
von der Beschäftigung im<br />
Betrieb freizustellen, um den<br />
Unterricht aufarbeiten zu<br />
können.<br />
Jugendliche dürfen nicht mit<br />
Arbeiten beschäftigt werden,<br />
die ihre Leistungsfähigkeit<br />
übersteigen oder mit besonderen<br />
Unfallgefahren verbunden<br />
sind. Auch gesundheitsschädliche<br />
Einflüsse (Lärm, Hitze,<br />
Staub, Strahlen usw.) sind zu<br />
vermeiden.<br />
Jugendliche haben ein Recht<br />
auf geregelte Pausen. Bei<br />
einer Arbeitszeit von mehr als<br />
6 Stunden müssen diese<br />
mindestens 60 Minuten dauern.<br />
Für Jugendliche gilt grundsätzlich<br />
die 5- Tage- Woche. Das<br />
heißt der Sonnabend ist generell<br />
arbeitsfrei. Ausnahmen gibt<br />
es z. B. in Krankenhäusern,<br />
Altersheimen, Verkaufsstellen,<br />
Gaststätten und in der Landwirtschaft.<br />
Ein 17- jähriger hat Anspruch<br />
auf 25 Werktage Jahresurlaub<br />
und ein 15- jähriger auf 30<br />
Werktage.<br />
Jugendliche dürfen grundsätzlich<br />
nicht mehr als 8 Stunden<br />
täglich und nicht mehr als 40<br />
Stunden wöchentlich beschäftiget<br />
werden. In Ausnahmefällen<br />
darf die tägliche Ausbildungszeit<br />
auf bis zu 8 ,5 Stunden<br />
ausgedehnt werden.<br />
Kontrolltipp:<br />
5 Aussagen sind richtig.
1. Aufgabe: Vervollständige den Lückentext!<br />
<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrag<br />
266<br />
I 1 - 3<br />
<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrag gehört zu den _____________________________ . Er ist ein<br />
Vertrag zur Ausbildung mit privatrechtlichem Charakter, auf Grundlage des<br />
__________________________________________.<br />
Von den Ausbildungsunternehmen wird ein ____________________ verwendet.<br />
<strong>Der</strong> Vertrag wird von dem Ausbildenden und dem ______________________ unterzeichnet.<br />
Bei __________________________ muss außerdem der gesetzliche Vertreter: Mutter,<br />
__________, Vormund einverstanden sein. <strong>Der</strong> abgeschlossene <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrag<br />
wird von der Industrie- und Handelskammer bzw. ____________________________ in das<br />
___________________ der <strong>Beruf</strong>sausbildungsverhältnisse eingetragen.<br />
Minderjährigen, Verzeichnis, Handwerkskammer, Vater, Vordruck, Arbeits- und Besoldungsverträgen,<br />
Auszubildenden, <strong>Beruf</strong>sausbildungsgesetzes<br />
2. Aufgabe: Nenne mindestens sieben Elemente, die ein <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrag unbedingt<br />
enthalten muss?<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
3. Aufgabe: Überlege, auf was du bei der Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages achten<br />
solltest!<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
Quelle: vgl. Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen.<br />
paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001
267<br />
I 1 - 4<br />
Vordruck eines <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrages der Industrie- und<br />
Handelskammer Halle- Dessau<br />
Quelle: www.halle.ihk.de, Stand: 26. 10. 2006
4.9.2 Modul I2 − Mitbestimmung im Betrieb<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />
Schüler und Schülerinnen<br />
sollen:<br />
• wissen, dass die Lohnhöhe<br />
von bestimmten Faktoren<br />
beeinflusst wird,<br />
• wissen, dass die Tarifpartner<br />
für einen bestimmten<br />
Zeitraum Vereinbarungen<br />
über Arbeitsbedingungen,<br />
Einkommen u. a.<br />
treffen,<br />
• erkennen, dass demokratischeAuseinandersetzungen<br />
im Arbeitskampf<br />
eine Mitbestimmung auf<br />
verschiedenen Ebenen<br />
der Wirtschaft darstellt.<br />
Lohnarten<br />
Einflussgrößen auf Lohn<br />
und Gehalt<br />
Tarifvertragsparteien<br />
Inhalt eines Tarifvertrages<br />
Tarifautonomie<br />
Tarifauseinandersetzung<br />
(z. B. Streik, Aussperrung)<br />
Mitbestimmung durch den<br />
Betriebsrat<br />
Problem der Arbeitsbewertung<br />
technische Veränderungen (z. B. Rationalisierung, neue Technologien/<strong>Beruf</strong>e)<br />
Lohnpolitik: aktuelles Thema (z. B. Mindestlohn)<br />
Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände als Tarifpartner<br />
Form und Inhalt von Tarifverträgen (Mantel- und Lohntarifvertrag)<br />
Konflikte in der Arbeitswelt analysieren und Lösungsmöglichkeiten diskutieren<br />
Möglichkeiten zur Lösung von Arbeitsstreitigkeiten (z. B. Jugend- und Ausbildungsvertretung,<br />
Betriebsrat, Arbeitsgericht)<br />
Rollenspiel: Verlauf einer Tarifauseinandersetzung<br />
Planspiel: Tarifverhandlungen<br />
268<br />
L 18, S. 53ff.<br />
I2-1<br />
I2-2<br />
I2-3
Arbeitgeber<br />
Häufig vertreten durch Arbeitgeberverbände<br />
Manteltarifvertrag<br />
Er regelt die allgemeinen Arbeitsbedingungen<br />
wie z. B. Arbeitszeit,<br />
Urlaub und Kündigungsfristen.<br />
Die Laufzeit beträgt mehrere<br />
Jahre.<br />
Tarifparteien<br />
Tarifkonflikt<br />
wird gelöst durch<br />
Tarifverhandlungen<br />
Tarifvertrag<br />
regelt:<br />
• Rechte und Pflichten der Tarifparteien<br />
• Rechtsnormen für Inhalt, Abschluss und Beendigung<br />
von Arbeitsverhältnissen<br />
• betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche<br />
Fragen<br />
Rahmentarifvertrag<br />
Er regelt die Lohngruppeneinteilung<br />
nach Tätigkeitsmerkmalen. Die<br />
Laufzeit beträgt mehrere Jahre.<br />
269<br />
Arbeitnehmer<br />
Vertreten durch Gewerkschaften<br />
z. B. DGB, Verdi, DBB<br />
Lohntarifvertrag<br />
Er regelt die Höhe der Löhne, der<br />
Gehälter, der Akkordlöhne, der<br />
Zulagen und der Zuschläge. Die<br />
Laufzeit ist meist auf ein Jahr begrenzt.<br />
Auf der Grundlage des Betriebsverfassungsgesetzes sind in Betrieben mit mindestens fünf ständigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmern Betriebsräte wählbar. In<br />
den Verwaltungen des Landes sind auf der Grundlage des Landespersonalvertretungsgesetzes Personalvertretungen wählbar. Beide Gesetze erlauben unter Beachtung<br />
des jeweils gültigen Tarifvertrages den Abschluss von Betriebsvereinbarungen.<br />
I 2 - 1
„Spielregeln“ für den Arbeitskampf<br />
Arbeitnehmer Arbeitgeber<br />
Aufgabe: Vervollständige die Übersicht!<br />
Gegenmaßnahme der Arbeitgeber: Aussperrung<br />
Streik<br />
Erklärung des Scheiterns<br />
Neue Verhandlungen<br />
Tarifverhandlungen<br />
oft begleitet von<br />
Warnstreiks<br />
Schlichtungs-<br />
verfahren möglich<br />
Urabstimmung<br />
der Gewerkschafts-<br />
mitglieder über Streik<br />
Urabstimmung über<br />
Ergebnis:<br />
Streikende<br />
Erklärung des Scheiterns, Ende der Friedenspflicht<br />
270<br />
NEUER<br />
TARIFVERTRAG<br />
I 2 - 2
Planspiel Tarifverhandlungen<br />
Ziel des Planspiels: einen neuen Tarifvertrag aushandeln, Entscheidungen treffen<br />
Spielrahmen festlegen,<br />
z.B. Spielregeln, Zeitplanung, Gruppeneinteilung…<br />
Flugblätter und Zeitungsartikel sammeln,<br />
Gesamtorganisation, Arbeit als Jury, Einladung von Experten<br />
z. B. Forderungen:<br />
Lebenshaltungskosten steigen,<br />
deshalb:<br />
• 4% mehr Lohn<br />
• Lohnfortzahlung im<br />
Krankheitsfalle<br />
• 38-Stunden-Woche<br />
• 3% mehr Lohn<br />
• Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle<br />
• 40-Stunden-Woche<br />
Warnstreik wird verkündet.<br />
Warnstreik wird durchgeführt.<br />
Urabstimmung<br />
Streik<br />
Gruppe<br />
„Arbeitnehmer“<br />
Abstimmung über das Ende des<br />
Streiks<br />
Letzter Vorschlag:<br />
• 1,5% mehr Lohn<br />
• Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle<br />
• 40-Stunden-Woche<br />
Gruppe<br />
„Spielleitung“<br />
1. Verhandlungsrunde<br />
2. Verhandlungsrunde<br />
Kompromiss/Ergebnis<br />
• 1,25% Lohnerhöhung<br />
z. B. Angebote:<br />
schlechte wirtschaftliche Lage,<br />
deshalb:<br />
• keine Lohnerhöhung<br />
• geringe Lohnfortzahlung bei<br />
Krankheit<br />
• 40-Stunden-Woche<br />
• Lohnforderungen können<br />
nicht verkraftet werden<br />
Drohung mit Aussperrung<br />
Angebot: 1% Lohnerhöhung<br />
Letztes Angebot:<br />
• 1,25% Lohnerhöhung<br />
• Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle<br />
• 40-Stunden-Woche<br />
Auswertung des Spiels durch die Jury<br />
271<br />
Gruppe<br />
„Arbeitgeber“<br />
I 2 - 3<br />
Wählt einen Wirtschaftszweig eurer<br />
Region aus, in dem Tarifverhandlungen<br />
stattfinden. Bildet Gruppen:<br />
Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Spielleitung.<br />
Legt die Aufgaben der Gruppen fest,<br />
z. B. Spielleitung: Zeitplan erstellen,<br />
protokollieren.<br />
Vorbesprechung in den Gruppen<br />
Arbeitnehmer und Arbeitgeber:<br />
Forderungen bzw. Angebote festlegen,<br />
Gruppensprecher bestimmen.<br />
Diskutieren und Argumente überzeugend<br />
vortragen: Kommt eine<br />
Einigung zustande?<br />
Die Gewerkschaftsmitglieder (Arbeitnehmer)<br />
stimmen darüber ab, ob<br />
sie streiken wollen.<br />
Beide Gruppen müssen nachgeben,<br />
um zu einem Kompromiss zu kommen.<br />
Ein neuer Tarifvertrag muss<br />
formuliert werden.<br />
Wer hat seine Aufgabe<br />
am besten erfüllt?<br />
Quelle: vgl. Arbeitslehre aktuell. Arbeit-Wirtschaft Bd. 2. Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München:<br />
2003, S. 82
4.9.3 Modul I3 − Unternehmerische Selbstständigkeit<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler sollen:<br />
• <strong>Beruf</strong>sverläufe erfolgreicher Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer aus Vergangenheit<br />
und Gegenwart ihrer Region<br />
analysieren und dokumentieren,<br />
• Persönlichkeitseigenschaften einer/eines<br />
Unternehmerin/Unternehmer erfassen,<br />
• die Bedeutung von Unternehmens-<br />
gründungen für Wirtschaft und Gesellschaft<br />
erfassen,<br />
• wahrnehmen, dass wirtschaftliche<br />
Selbstständigkeit eine solide Ausbildung<br />
und fachliche Qualifikationen verlangt.<br />
<strong>Beruf</strong>sverläufe von Unternehmerinnen<br />
und Unternehmern<br />
Motive für unternehmerische<br />
Selbstständigkeit<br />
Persönlichkeitseigenschaften<br />
von Unternehmerinnen<br />
und Unternehmern<br />
Bedeutung der Klein- und<br />
mittelständischen Unternehmen<br />
für den Arbeitsmarkt,<br />
für die Volkswirtschaft,<br />
für den Wohlstand<br />
Wege zur Selbstständigkeit<br />
Voraussetzungen für<br />
Selbstständigkeit<br />
Erstellen einer Dokumentation über ein Unternehmen und die<br />
Unternehmensgründerin/den Unternehmensgründer aus der<br />
Vergangenheit innerhalb der Region<br />
Unternehmen – Produkte, Stellung am Markt, Produktionstechnik,<br />
Produktionsverhältnisse<br />
Unternehmerin/Unternehmer – Biografische Daten, Persönlichkeitseigenschaften<br />
– Frauen als Unternehmerinnen<br />
Erstellen einer Dokumentation über ein Unternehmen und die<br />
Unternehmensgründerin/ den Unternehmensgründer aus der<br />
Gegenwart innerhalb der Region<br />
Pro- und Contra-Debatte<br />
Expertengespräche mit Unternehmerinnen/Unternehmern<br />
aus der Region<br />
Erkundungsgang in ein Unternehmen<br />
Interview<br />
Analyse von Ausbildungsmöglichkeiten und Beschäftigung in<br />
Unternehmen der Region<br />
Chancen für Ausbildungsberufe in der Region ermitteln<br />
Projektidee: Zukünftige Auszubildende stellen sich in Unternehmen<br />
vor<br />
Pressespiegel über die regionale Wirtschaft erarbeiten<br />
Diskussion über den Inhalt einer Hörszene zum Thema<br />
„Gründungen in Deutschland“<br />
Brainstorming und Gruppendiskussion zu der Frage:<br />
Mit welchem <strong>Beruf</strong> kann ich mich selbstständig machen?<br />
Entwickeln und begründen von coolen Ideen für die Selbstständigkeit<br />
für selbst gewählte <strong>Beruf</strong>e<br />
272<br />
I3–1<br />
I3–3<br />
I3 -2<br />
I3-4<br />
I3-5<br />
L 19
273<br />
I 3 -1<br />
Ein Unternehmen auf Erfolgskurs<br />
Deutschlands älteste<br />
Schokoladenfabrik Halloren<br />
Die Geschichte des Unternehmens geht bis auf das Jahr 1804 zurück. Damals gründete F.A. Miethe<br />
in Halle an der Saale eine der ersten deutschen Schokoladenfabriken. 1851 übernahm Friedrich David<br />
die Konditorei vom Gründer August Miethe. Ihm gelang ein beträchtlicher Aufschwung. Spätestens<br />
seit 1870 stellte David Schokolade selbst her, das Unternehmen firmierte nun unter "Firma David<br />
Söhne".<br />
<strong>Der</strong> große Wurf gelang 1880. Die von David kreierte "Mignon Praline" wurde so bekannt, dass sie ab<br />
1890 als Markenzeichen für eine gesamte Produktpalette herhalten durfte. Vom Erfolg beflügelt, ex-<br />
pandierten die Davids weiter. 1896 errichteten sie ein neues Fabrikgebäude in der Delitzscher Straße,<br />
dort wo sich auch heute noch der Firmensitz von Halloren befindet. Unter dem Namen "Firma David<br />
Söhne" gewann die Firma um die Jahrhundertwende einen erstklassigen Ruf als Hersteller hochwerti-<br />
ger Pralinés. <strong>Der</strong>en damals berühmteste hieß "Mignon" und war bis zum Beginn des zweiten Welt-<br />
krieges weit über Halles Grenzen ein Begriff.<br />
Nachdem an der Äußeren Delitzscher Straße von 1943 bis Kriegsende Flugzeugteile statt Schokolade<br />
produziert worden waren, nahm ab 1950 das Kombinat Süßwaren die Herstellung von "Original Hallo-<br />
ren Kugeln" auf. Zu Ulbrichts und Honeckers Zeiten eine begehrte "Bückware", überstand der Mar-<br />
kenartikel die Wende erfolgreich.<br />
1990 unter dem Namen „Halloren Schokoladenfabrik“ gegründet und zwei Jahre später privatisiert,<br />
gelang es dem Unternehmen, die edlen Kugeln fest auf dem Markt zu etablieren. Mittlerweile läuft der<br />
Betrieb auf einem technisch sehr hohen Niveau.<br />
Durch die Einführung der neuen Sorten Original Hallorenkugeln, Stracciatella-Creme und Joghurt-<br />
Sanddorn-Creme wurde die Kugel-Range erfolgreich erweitert. Ebenso sind die Halloren Katzenzun-<br />
gen nicht mehr aus dem Produktsortiment wegzudenken. Eine Premiere feierte dieses Jahr das erste<br />
Halloween Produkt aus dem Hause Halloren. Mit unserem Herrentags-Köfferchen, gefüllt mit Original<br />
Halloren Kugeln, einem Mini Truck für Sammler und unserem Halloren Festtags Kräuter-Likör, wurde<br />
eine neue Serie für das Aktionsgeschäft ins Leben gerufen. Ein besonderes Highlight ist die Mignon<br />
Mozart Kugel. Mit diesem Produkt lebt die Traditionsmarke „Mignon“ wieder auf.
274<br />
I 3 -1<br />
Um dies alles bewältigen zu können, wurde und wird in Halle kräftig gebaut. Bestehende Produktions-<br />
anlagen wurden erweitert und eine neue, eigens für die Produktion der Mignon Mozart Kugeln, ist<br />
hinzugekommen. Das große, neue Logistikzentrum ist fertig gestellt und erfüllt sämtliche Ansprüche<br />
eines reibungslosen Vertriebs aller Halloren Produkte.<br />
Das Schokoladenmuseum und die gläserne Schauproduktion erfreuen sich großer Beliebtheit und<br />
sind ein neuer Höhepunkt der Halleschen Museumsnacht. Ein Museum muss wachsen und lebt von<br />
permanenter Vervollkommnung.<br />
So wurde ein neuer Kinobereich geschaffen, welcher über die Geschichte der Schokolade und der<br />
Schokoladenfabrik informiert und ein einzigartiges Schokoladenzimmer fertig gestellt. Dieses Projekt<br />
„Reaktivierung Alte Schokoladenfabrik“ wurde mit dem Nachwuchsförderpreis Süßwaren des Bundes-<br />
verbandes des Süßwaren Groß- und Außenhandels und der Dr. Hans-Riegel-Stiftung ausgezeichnet,<br />
übrigens die höchste Auszeichnung der „süßen“ Branche.<br />
Dies beweist mehr denn je, dass der Geschäftsführer, Klaus Lellé, die Symbiose zwischen Tradition<br />
und Innovation erfolgreich und gekonnt umgesetzt hat. Tradition und Erfolg sind einerseits die Garan-<br />
ten für hohe Produktvielfalt andererseits auch der Motor für Innovation und Fortschritt.<br />
Um die ganze Produktvielfalt aus dem Hause Halloren dem Endverbraucher transparent machen zu<br />
können, hat man mit den „Halloren Schokoladenwelten“ eine weitere Kommunikationsmöglichkeit<br />
gefunden. Hier werden neben erlesenen Kaffeespezialitäten feine Kuchen etc. gereicht, Halloren Prä-<br />
sente offeriert und Produkte aus dem Hause Confiserie Dreher sowie der Chocolaterie Weibler zum<br />
Kauf angeboten.<br />
Nach einem hervorragenden Jahresergebnis 2003 war die „Halloren Schokoladenfabrik“ für 2004 und<br />
der damit einher gehenden 200-Jahrfeier bestens gewappnet. Nach dem Zuwachs in 2001 mit der<br />
Confiserie Dreher, die seither erfolgreich am Standort Halle produziert, wurde die Halloren Gruppe um<br />
ein zusätzliches Unternehmen erweitert. Die Confiserie und Chocolaterie Weibler aus Cremlingen ist<br />
ebenfalls eine hundertprozentige Tochter der Halloren Schokoladenfabrik. Sie wird mit ihrem Produkt-<br />
sortiment (Trüffel, Pralinen, Hohlkörper, einem großen Saisonangebot, Halbfabrikate zur Herstellung<br />
edler Confiserie-Spezialitäten) das Hallesche Unternehmen<br />
tatkräftig unterstützen.<br />
2002 wurde auf dem Gelände der Halloren Schokoladenfabrik ein<br />
neues Logistikzentrum gebaut.<br />
Die Halloren Schokoladenfabrik eröffnete ein Museum mit<br />
Schauwerkstatt, in dem man ein ganzes Zimmer aus Schokolade<br />
bestaunen kann.<br />
Quelle: http://www.halloren.de/halloren200/index.html, Stand: 09. 05. 2005
Zeitstrahl zur Geschichte der Halloren- Schokoladenfabrik<br />
1804 Gründung des Unternehmens durch F. A. Miethe in Halle/Saale.<br />
1854 Übernahme durch Friedrich David. Firmierung: "Friedrich David & Söhne".<br />
275<br />
I 3 - 2<br />
1896 Inbetriebnahme des Neubaus in der "Äußeren Delitzscher Straße". Produktion<br />
von Honigkuchen, Lebkuchen und hochwertigen Pralinen.<br />
Herstellung einer Praline unter dem Namen "Mignon".<br />
1905 Umwandlung in die Aktiengesellschaft "David & Söhne AG".<br />
1912 Einsatz des ersten Lieferautos neben den traditionellen Pferdefuhrwerken.<br />
1934 Umfirmung in "Mignon Schokoladenwerke AG". Produktion von hochwertigen<br />
Pralinen und Tafelschokoladen.<br />
1943 Stilllegung der Produktion von Schokoladenerzeugnissen und Zuordnung des<br />
Betriebes als Außenabteilung eines Flugzeugwerkes. Fertigung von Zubehörteilen<br />
für Flugzeugtragflächen.<br />
1950 Enteignung. Übernahme in das Kombinat Süßwaren als selbstständiger Betrieb.<br />
Die Produktion wird wieder aufgenommen. Produktpalette: Bonbons, Fondants,<br />
Gelee, massive Schokoladenartikel sowie "Original Halloren Kugeln".<br />
1990 Gründung der Halloren Schokoladenfabrik GmbH.<br />
Ausbau der Vertriebsaktivitäten.<br />
1992 Erfolgreiche Privatisierung.<br />
1995 Bau einer Produktionshalle und eines Verwaltungsgebäudes.<br />
Inbetriebnahme der modernsten Produktionsstraße Europas für "Original Halloren<br />
Kugeln".<br />
1998 Erweiterung des Produktsortiments durch die Wiederbelebung erfolgreicher<br />
Ostmarken "Aus Meisterhand" und Mokketten sowie neue zeitgemäße Produkte<br />
Havanna Pina Colada.<br />
1999 Einführung eines 3-Schicht-Betriebes und Erweiterung des Sortimentes.<br />
2000 Halloren vergibt erstmalig eine Lizenz für Premium-Eiscreme.<br />
2001 Integration der Confiserie Dreher GmbH aus Bad Reichenhall als 100prozentige<br />
Tochter der Halloren Schokoladenfabrik und anschließende Übersiedlung<br />
der Produktion nach Halle.<br />
2002 Bau eines neuen Logistikzentrums auf dem Gelände der Halloren Schokoladenfabrik.<br />
2003 Integration der Confiserie Chocolaterie Weibler GmbH in Cremlingen als 100prozentige<br />
Tochter der Halloren Schokoladenfabrik.<br />
2004 200-jähriges Jubiläum.<br />
Quelle: www.halloren.de, Stand: 09. 05. 2005
276<br />
I 3 - 3
Die Mutter aller Teddybären heißt Margarete Steiff<br />
Aufgaben:<br />
1. Beschreibe die Persönlichkeit von Margarete Steiff!<br />
277<br />
I 3 - 3<br />
2. Warum war es für Frauen damals generell schwierig, ein Unternehmen zu gründen?<br />
3. Aus welchen Gründen war es für Margarete Steiff besonders schwer, sich selbstständig<br />
zu machen?<br />
Quelle: Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Unternehmer- Kultur. Unterrichts- und Projektvorschläge für<br />
Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.<br />
MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999, S. 25-27
Unternehmensgründungen in Deutschland<br />
278<br />
I 3 - 4<br />
Quelle: Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Unternehmer- Kultur, Unterrichts- und Projektvorschläge für<br />
Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.<br />
MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999, S. 104- 105
Aufgaben:<br />
279<br />
I 3 - 4<br />
1. Nenne Voraussetzungen, die eine junge Unternehmerin/ ein junger Unternehmer haben<br />
sollte?<br />
2. Begründe, weshalb in Deutschland am häufigsten Dienstleistungsunternehmen<br />
gegründet werden?<br />
3. Wodurch werden Überlebenschancen junger Unternehmen erhöht?<br />
Quelle: Deutsche Ausgleichsbank (Hg.) Unternehmer- Kultur, Unterrichts- und Projektvorschläge für<br />
Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.<br />
MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999, S. 104- 105
Methode: Pro-Contra-Debatte<br />
280<br />
I 3- 5<br />
1 Definition und Zielsetzung<br />
Die Pro- und Contra- Debatte ist ein Streitgespräch. Zwei Gruppen tauschen ihre Argumente für und<br />
gegen einen problematischen Sachverhalt oder eine umstrittene Meinung nach festgelegten Spielregeln<br />
aus. Eine dritte Gruppe, die Jury, bewertet den Verlauf der Debatte und vergleicht die entgegen<br />
gesetzten Standpunkte der vertretenen Gruppen. Für die Gruppenbildung und für den Diskussionsverlauf<br />
ist es nicht notwendig, dass die persönlichen Meinungen und Standpunkte der Teilnehmer mit den<br />
Argumenten übereinstimmen, die sie in der Debatte vertreten.<br />
Durch diese Methode kann erreicht werden, dass gegensätzliche Standpunkte herausgearbeitet werden,<br />
indem ein kontroverses Thema sehr umfassend ausgeleuchtet wird. Die Pro- und Contra Debatte<br />
ist sowohl geeignet als Einstieg in ein Thema, zu dem die Lernenden bereits ein Vorwissen haben, als<br />
auch als Abschluss einer Unterrichtseinheit, wenn also ein Thema inhaltlich aufgearbeitet worden ist<br />
und eine Zusammenfassung noch fehlt.<br />
Die Debatte kann im Rahmen eines schulspezifischen Konzeptes zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung in nahezu<br />
jeder Unterrichtseinheit eingesetzt werden, etwa<br />
- bei der Auswertung des Betriebspraktikums,<br />
- zur Diskussion der Gleichberechtigung von Frau und Mann in Haushalt und <strong>Beruf</strong>,<br />
- zur Diskussion der Mitbestimmung im Betrieb und am Arbeitsplatz.<br />
Als Zielsetzungen im sozialen und sprachlich-kommunikativen Bereich können genannt werden:<br />
- Belebung des Unterrichts,<br />
- Beteiligung möglichst vieler Schülerinnen und Schüler an einer Diskussion,<br />
- Einüben von Diskutierfähigkeit,<br />
- Auseinandersetzen mit Argumenten, die der persönlichen Meinung entgegenstehen,<br />
- Förderung des Verständnisses für andere als die eigene Auffassung,<br />
- besseres Vertreten eines eigenen Standpunktes auch in kontroversen Diskussionen.<br />
2 Spielregeln<br />
• Zwei gleich große Gruppen (5 - 7 Teilnehmer) diskutieren über ein kontroverses Thema. Eine<br />
Gruppe nimmt die Position für (Pro-Gruppe), die andere gegen eine These (Contra-Gruppe)<br />
Stellung.<br />
• Die Gruppeneinteilung erfolgt in der Regel nicht nach tatsächlicher Einstellung zum Thema,<br />
sondern nach Zufall. Die Debattenteilnehmer müssen nicht unbedingt ihre eigene Meinung<br />
vertreten.<br />
• Eine dritte Gruppe (Jury) bewertet den Debattenverlauf nach Inhalt und Vortragsweise. Die<br />
Bewertungskriterien werden von dem/der Spielleiter/in oder von der Gesamtgruppe festgelegt.<br />
• In der Debatte tauschen die Gruppen ihre Argumente abwechselnd aus: Auf einen/eine Pro-<br />
Teilnehmer/in folgt ein/e Contra-Teilnehmer/in, dann ein/e Pro-Teilnehmer/in usf.<br />
• Jeder/jede Teilnehmer/in (außer dem/der Beginnenden) ist verpflichtet, zunächst auf das Argument<br />
seines/er Vorredners/Vorrednerin aus der gegnerischen Gruppe einzugehen, bevor<br />
er/sie selbst ein neues Argument in die Diskussion einbringt, auf das der/die nächste Gegner/in<br />
eingehen muss usf.<br />
• Die Debatte wird abgeschlossen, wenn jeder/jede Teilnehmer/in einmal in Rede und Gegenrede<br />
an die Reihe gekommen ist.<br />
• Anschließend bestimmt und begründet die Jury, welche der beiden Gruppen besser argumentiert<br />
hat und stellt ihr Urteil zur Diskussion.<br />
3. Durchführung<br />
• Ein Diskussionsthema wird klar formuliert, entweder als provozierende These ("Die Frau gehört<br />
in den Haushalt und in die Familie") oder als alternative Formulierung, bei der keine Alternative<br />
begünstigt bzw. hervorgehoben wird ("Das Betriebspraktikum hilft/hilft nicht bei der<br />
<strong>Beruf</strong>swahl").
281<br />
I 3- 5<br />
• Es hat sich als günstig erwiesen, die Klasse in eine gerade Anzahl von Gruppen mit möglichst<br />
gleich vielen Mitgliedern zu teilen. Die eine Hälfte der Gruppen nimmt die Pro-Position ein, die<br />
andere Hälfte die Contra-Position. So müssen sich alle Schülerinnen und Schüler in der Vorbereitungsphase<br />
mit der Aufgabe auseinandersetzen, Argumente für bzw. gegen eine These<br />
sammeln. Selbst wenn nicht alle Gruppen diskutieren können, besteht dann ein sachkundiges<br />
Publikum bzw. eine sachkundige Jury.<br />
• Die Gruppeneinteilung sollte nach Zufallsprinzipien geschehen, damit sich die Schülerinnen<br />
und Schüler auch mit Argumenten auseinandersetzen, die der eigenen Meinung widersprechen.<br />
• Jede Gruppe sammelt Argumente für den von ihr vertretenen Standpunkt und versucht, mögliche<br />
Gegenargumente vorwegzunehmen und zu entkräften. Die Argumente werden auf die<br />
Gruppenmitglieder verteilt, so dass jeder mindestens ein Argument etwas ausführlicher vertreten<br />
kann.<br />
• Nach einer Gruppenarbeitsphase werden die Gruppen (eine Pro- und eine Contra-Gruppe)<br />
bestimmt oder gewählt, die gegeneinander debattieren sollen. Die restlichen Gruppen werden<br />
zur Jury zusammengefasst. Ein/e Schüler/in kann zum/r Diskussionsleiter/in gewählt werden.<br />
Er/sie hat in der Debatte den Gruppen jeweils abwechselnd das Wort zu erteilen und die Debatte<br />
zu beenden.<br />
Die Sitzordnung könnte wie folgt aussehen:<br />
Jury<br />
Pro-Gruppe<br />
Diskussionsleiter/-in<br />
Contra-Gruppe<br />
• Die Jury wird in ihre Aufgaben eingewiesen. Sie soll die Diskussionsgruppen nach Inhalt und<br />
Darstellungsweise vergleichen und beurteilen.<br />
Inhaltliche Kriterien können sein:<br />
- Waren die Argumente und Gegenargumente sachlich richtig?<br />
- Gehörten die Argumente zur vertretenen Position?<br />
- Fehlten wichtige Argumente?<br />
Kriterien für die Darstellungsweise können sein:<br />
- Wie war die sprachliche Darstellung?<br />
- Werden Gegenargumente schlagfertig und originell vorgebracht?<br />
- Wird auf die Gegenargumente eingegangen?<br />
Es empfiehlt sich, eine Hälfte der Jury mit der Beurteilung des Inhalts zu betrauen und die andere<br />
Hälfte mit der Beurteilung der Darstellungsweise. Nach jedem Wortwechsel (Argument/Gegenrede)<br />
muss jedes Jurymitglied einen oder mehrere Punkte für die bessere Mannschaft<br />
vergeben (Notizzettel).<br />
• Nach diesen Vorbereitungen wird die Debatte laut Spielregeln durchgeführt.<br />
• Schluss der Debatte kann sein, wenn alle Teilnehmenden einmal mit Rede und Gegenrede an<br />
der Reihe waren. Dann ist der/die Sprecher/in, der/die das erste Argument vortrug, der/die<br />
letzte Gegenredner/in. Oder es wird solange diskutiert, bis alle Argumente beider Gruppen<br />
vorgetragen und jeweils mit einer Gegenrede beantwortet worden sind. In einer Modifikation<br />
der strengen Abfolge der Rednerinnen und Redner können auch kleinere Wechselgespräche<br />
mit Nachfragen u. ä. zugelassen werden. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass<br />
durch diese Dialoge nicht Argumente der folgenden Rednerinnen und Redner vorweggenommen<br />
werden.
Inhalt<br />
282<br />
I 3- 5<br />
• Nach der Debatte tragen die Jury-Mitglieder ihre Ergebnisse zusammen. In einer Tabelle an<br />
der Tafel werden die Punkte für Inhalt und Darstellungsweise zusammengefasst:<br />
Darstellung<br />
Gruppen<br />
Pro Contra<br />
Als ein vereinfachtes Verfahren der Bewertung ist auch eine Abstimmung per Handzeichen<br />
möglich. Die Jury-Mitglieder begründen ihr Ergebnis, indem sie z. B. aufzeigen, welche wichtigen<br />
Argumente nicht genannt wurden, welche Gruppe jeweils das bessere Argument hatte,<br />
welche Partei auf die Argumente der anderen nicht genügend eingegangen ist u. Ä.<br />
• Anschließend kann ein Rollenwechsel stattfinden: Die Diskutierenden bilden die Jury, die Jury<br />
(oder Teile von ihr, je nach Auswahl der Vorbereitungsgruppen) werden zu Diskutierenden.<br />
• Zum Abschluss der Debatte sollte im Plenum eine gemeinsame Abstimmung über die Ausgangsthese<br />
erfolgen, um noch einmal die tatsächliche Einstellung der Klasse zum Thema<br />
hervorzuheben.<br />
4 Varianten der Pro- und Contra-Debatte<br />
• Sind die Schülerinnen und Schüler in Diskussionen oder Debatte nicht sehr geübt, können vor<br />
der eigentlichen Debatte (in einer Vorlaufrunde) die Argumente rein formal ausgetauscht<br />
werden, ohne dass jeweils auf den Gegner eingegangen wird. Die Schülerinnen und Schüler<br />
werden so mit dem Spektrum der Argumente vertraut und können in der Hauptrunde besser<br />
und lebhafter aufeinander eingehen. Die Jury kann in der Vorlaufrunde das Bewerten üben.<br />
• In einer vereinfachten Variante gibt es keine Jury und Zuschauer, sondern die Klasse wird in<br />
eine Pro- und eine Contra-Gruppe geteilt. Für die Gruppen sprechen abwechselnd Diskutanten,<br />
die sich per Handzeichen melden. Auch hier sollte darauf geachtet werden, dass die<br />
Diskutanten aufeinander eingehen. Die Bewertung der Debatte findet dann im Plenum statt.<br />
Damit möglichst viele Schüler sich an der Debatte beteiligen, kann die Regel eingeführt werden,<br />
dass sich jeder nur ein- oder zweimal äußern darf.<br />
• Modifiziert kann die Pro- und Contra-Debatte mit einem/einer Gesprächsmoderator/Gesprächsmoderatorin,<br />
zwei "Anwälten", zusätzlichen "Zeugen" und Zuschauern durchgeführt<br />
werden. <strong>Der</strong>/die Gesprächsmoderator/in stellt zunächst das Thema sachlich vor und<br />
lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer für oder gegen die Hauptthese stimmen. Anschließend<br />
tragen die Anwälte, die von den entsprechenden Vorbereitungsgruppen gewählt wurden,<br />
ihre Auffassungen zum Thema vor (Plädoyer). Zur Begründung einzelner Argumente<br />
werden von den Anwälten Zeugen (Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vorbereitungsgruppen)<br />
auf einen Zeugenstuhl gerufen, die - wenn möglich - die Argumente durch Erfahrungsberichte<br />
(z. B. „Im Betriebspraktikum musste ich Handlangerdienste verrichten.") unterstützen<br />
können. Nach ihrer Aussage können die Zeugen vom Gegenanwalt kritisch befragt werden.<br />
Jeder Anwalt führt zwei bis drei Zeugen vor. Anschließend folgen die Schlussplädoyers der<br />
Anwälte. Zum Abschluss stimmen die Zuschauerinnen und Zuschauer wieder ab und stellen<br />
fest, ob ein Meinungswandel eingetreten ist.<br />
• In einem Auswertungsgespräch werden Spielablauf und Argumentationsweiser reflektiert.
4.9.4. Modul I4 − Gründung einer Schülerfirma<br />
Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
planen, produzieren und verkaufen<br />
Produkte oder bieten Dienstleistungen<br />
im Rahmen eines<br />
eigenen Unternehmens an. Das<br />
heißt die Schülerinnen und<br />
Schüler<br />
• entwickeln eine Geschäftsidee,<br />
• entwickeln Eigeninitiative,<br />
lernen und arbeiten selbstständig<br />
und verantwortungsvoll,<br />
• lernen die Struktur eines Unternehmens<br />
kennen,<br />
• entscheiden sich für eine<br />
Rechtsform,<br />
• organisieren die Arbeit in den<br />
einzelnen Abteilungen,<br />
Geschäftsideen für ein Schülerunternehmen<br />
Bedarf an Produkte und/oder<br />
Dienstleistungen<br />
Bedingungsanalyse für die<br />
Geschäftsidee<br />
Mitarbeitersuche an der Schule,<br />
Gewinnen von Praxispartnern<br />
und Eltern<br />
Aufbau eines Unternehmens<br />
Rechtsfragen<br />
Erstellen von Arbeitsplänen<br />
und Verantwortlichkeiten<br />
Schülerfirmen haben sich als ein Beitrag zur besseren Vorbereitung<br />
der Jugendlichen auf Ausbildung und <strong>Beruf</strong> vielfältig bewährt.<br />
Die Initiierung und Begleitung einer Schülerfirma erfordert<br />
von betreuenden Fachlehrerinnen und Fachlehrern einen erhöhten<br />
Zeitaufwand, Geduld und die Unterstützung durch die Schulleitung.<br />
Motivation einer kleinen Schülergruppe durch Berichte, Videos<br />
Schülerfirmen, Teilnahme an einer Schülerfirmenmesse u.ä.<br />
Gruppendiskussion zur Entwicklung einer Geschäftsidee<br />
Unterstützung kann man erhalten:<br />
• Projekt „Junior“ - Projektträger Institut der deutschen Wirtschaft,<br />
Köln<br />
• Projekt: „Schüler unternehmen was“ – Projektträger Deutsche<br />
Kinder- und Jugendstiftung<br />
• u. a.<br />
Darstellung der Geschäftsidee in Wort und Bild (Nutzung des Unterrichts<br />
in den Fächern Kunst, Deutsch, Technik u. a.)<br />
Führen von Bewerbungsgesprächen<br />
Entwickeln eines Businessplanes<br />
Expertengespräch mit Unternehmensberatern, IHK, Ämter für<br />
Wirtschaftsförderung (Existenzgründerseminar)<br />
Zusammenarbeit mit dem Fach Wirtschaft<br />
Expertengespräch mit einer/einem Unternehmerin/Unternehmerin<br />
oder Unternehmensberaterin/Unternehmensberater<br />
283<br />
L 28<br />
I4-1<br />
www.juniorfirmen.de<br />
www.dkjs.de/schuele<br />
runternehmen<br />
www.schuelerfirmen.<br />
de<br />
D2-3
• erstellen eine Satzung,<br />
• kalkulieren Preise und berechnen<br />
Kosten,<br />
• entwickeln und unterhalten<br />
Geschäftsbeziehungen,<br />
• entscheiden über die Verteilung<br />
der erwirtschafteten Gewinne.<br />
Satzung/Gesellschaftsvertrag<br />
eines Unternehmens<br />
Kosten- und Preisbildung<br />
Marketingstrategien<br />
Erstellen einer Bilanz<br />
Geschäftsbericht<br />
Erarbeiten einer Satzung, die alle grundsätzlichen Regelungen<br />
zum Geschäftsablauf sowie Rechte und Pflichten der Mitglieder<br />
und Mitarbeiter festlegt<br />
Zusammenarbeit der Fächer Wirtschaft und Mathematik<br />
Expertengespräch, Erkundung in einem Unternehmen<br />
Zusammenarbeit mit dem Fach Wirtschaft (Buchführung, Ermittlung<br />
der „Bilanz“)<br />
Organisation eines Treffens (z.B. Hauptversammlung)<br />
Hinweis:<br />
Im Rahmen des Projektes „Junior“ gründen Schülerinnen und Schüler für ein Jahr eine Schülerfirma. Die Junior-Geschäftsstelle bietet:<br />
• umfangreiche Beratung und Betreuung während des gesamten Schuljahres,<br />
• Betriebs- und Produkthaftversicherung für die angemeldeten und genehmigten Junior-Unternehmen,<br />
• Umfassende Materialien für die Vorbereitung und Durchführung,<br />
• Organisation von Wettbewerben und weiteren Veranstaltungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene,<br />
• Austausch mit anderen Schülerfirmen in Deutschland,<br />
• Schülerhotline.<br />
Umfassende Informationen sind im Internet unter der Adresse www.juniorprojekt.de zu finden.<br />
„Schüler unternehmen was!“ ist ein Förderprogramm der Heinz Nixdorf-Stiftung unter dem Dach der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.<br />
Schülerinnen und Schüler gründen eine Schülerfirma, die sich schuljahrgangsübergreifend zusammensetzt und über mehrere Jahre an einer<br />
Schule bestehen sollte.<br />
Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung bietet:<br />
• Unterstützung bei der selbstständigen Entwicklung, Planung und Umsetzung von Geschäftsideen,<br />
• Materialien zur Vorbereitung und Durchführung,<br />
• Anschubfinanzierung,<br />
• Organisation von Veranstaltungen (Schülerfirmenmesse),<br />
• Fortbildungen für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler.<br />
Umfassende Informationen sind im Internet unter der Adresse www.dkjs.de/schuelerunternehmen zu finden<br />
Die Broschüre „Schülerfirmen- Wenn Schüler zu Unternehmern werden“ (L 28) stellt in ausführlicher und sehr übersichtlicher Form neben den<br />
genannten Projekten weitere Programme zu Förderung von Schülerfirmen vor.<br />
284
285<br />
I 4 -1<br />
Wenn Schülerinnen und Schüler Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
werden<br />
Du bist unternehmungslustig?<br />
Du hast eine tolle Idee,<br />
weißt aber nicht, wie du<br />
sie verwirklichen<br />
kannst?<br />
Du möchtest wissen, was<br />
dazu gehört, sein eigenes<br />
Ding auf die Beine zu<br />
stellen?<br />
Du brauchst einen Fahrplan!<br />
Hier findest du Hilfe und Unterstützung!<br />
www.schuelerunternehmenwas.de<br />
www.juniorprojekt.de<br />
www.schuelerfirmen.de<br />
www.business-at-school.de<br />
www.startup-werkstatt.de<br />
www.jugend-gruendet.de<br />
www.gotoschool.de<br />
Du willst mit anderen eine<br />
Schülerfirma gründen und<br />
weißt nicht, wie?<br />
Schülerfirma ?!<br />
Du willst mal eine Ahnung davon<br />
bekommen, wie es wäre, dein eige-<br />
ner Boss oder deine eigene Chefin<br />
zu sein?<br />
• Setz dich in einer kleinen Gruppe mit Gleichgesinnten<br />
zusammen und beratet eure Geschäftsidee.<br />
• Sucht euch Lehrerinnen und Lehrer, die euch unterstützen<br />
wollen.<br />
• Stellt eure Idee der Schulleitung vor, bittet um Unterstützung<br />
und Genehmigung.<br />
• Sucht weitere Schülerinnen und Schüler, die mitmachen<br />
wollen.<br />
• Informiert euch, welche Projekte es zur Unterstützung<br />
von Schülerfirmen gibt.<br />
• Besprecht eure Geschäftsidee, sammelt weitere<br />
Ideen und Anregungen.<br />
Wählt eine aus, die umsetzbar ist.<br />
• Organisiert euch. Verteilt die Aufgaben und bildet<br />
Abteilungen.<br />
• Geht Schritt für Schritt nach einem Businessplan vor.<br />
„Wenn wir die Dinge wagen,<br />
werden sie leicht; wenn wir sie<br />
nicht wagen, erscheinen sie<br />
uns unmöglich»<br />
(frei nach Seneca, 4 v. Chr. - 65<br />
n.Chr., römischer Philosoph)
5 Ausgewählte Methoden zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />
Im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung kommt es darauf an, dass sich die Schülerinnen und<br />
Schüler über die eigene zukünftige <strong>Beruf</strong>s- und Lebensplanung Klarheit verschaffen können<br />
und eigenverantwortlich eine berufliche Perspektive entwickeln. Für die Unterrichtsgestaltung<br />
ist es daher wichtig, dass Methoden zum Einsatz kommen, die die eigenen Aktivitäten der<br />
Schülerinnen und Schüler initiieren, Kontakte mit der <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt einbeziehen,<br />
Möglichkeiten der Informationsgewinnung aufzeigen, vielfältige Kommunikationsmöglichkei-<br />
ten bieten und Reflexionsphasen umfassen.<br />
Die folgende Übersicht enthält ausgewählte Methoden, die bei der didaktisch-methodischen<br />
Gestaltung einzelner Module (siehe Kap. 4) eingesetzt werden und einen handlungsorientier-<br />
ten Unterricht unterstützen.<br />
Methode Modul Thema Erläuterung<br />
Sprechmühle/<br />
Partnerinterview<br />
Brainstorming<br />
A 1 Bedeutung des <strong>Beruf</strong>s für die ei-<br />
C 1<br />
I 3<br />
Pro- Contra- Debatte A 4<br />
I 3<br />
Erkundung A 1<br />
C 3<br />
D1-3<br />
E 4<br />
F 2<br />
F3-2<br />
gene Lebensplanung<br />
Wann könnte ein Überbrückungs-<br />
jahr sinnvoll sein?<br />
Mit welchem <strong>Beruf</strong> könnte ich<br />
mich selbstständig machen?<br />
Erwerbstätigkeit von Frauen<br />
Motive für unternehmerische<br />
Selbstständigkeit<br />
Erkundung von <strong>Beruf</strong>en/ Arbeits-<br />
plätzen<br />
Betriebserkundung zum Wandel<br />
der <strong>Beruf</strong>e<br />
Arbeitsplatzerkundung<br />
Besuch im BIZ<br />
Erkundung von Ausbildungsein-<br />
richtungen<br />
Erkundung eines landwirtschaftli-<br />
chen Betriebs<br />
286<br />
der Methode<br />
A1-1<br />
C1-12<br />
I3-5<br />
D1-1
Methode Modul Thema Erläuterung<br />
Interview/<br />
Expertenbefragung<br />
Rollenspiel/<br />
Planspiel<br />
Zukunftswerkstatt<br />
A4-9<br />
C 1<br />
C 2-1<br />
C 4<br />
E4-4<br />
F 1<br />
F 2<br />
I 3<br />
A 4<br />
F 1<br />
H2-3<br />
I 2<br />
Fallstudie/Fallbeispiele A3-5<br />
Lebenslanges Lernen<br />
Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbil-<br />
dung<br />
<strong>Beruf</strong>sverläufe heute und früher<br />
Anforderungen an <strong>Beruf</strong>e<br />
Befragung von <strong>Beruf</strong>stätigen<br />
Strukturwandel in der Heimat-<br />
region<br />
Anforderung der Unternehmen an<br />
zukünftige Auszubildende<br />
Unternehmerische Selbstständig-<br />
keit<br />
Erwerbstätigkeit von Frauen<br />
Soziale und wirtschaftliche Aus-<br />
wirkungen des Strukturwandels in<br />
der Chemieindustrie<br />
Das Vorstellungsgespräch<br />
Verlauf einer Tarifauseinander-<br />
setzung<br />
A1-12 Lebensplanung<br />
A1-8<br />
bis<br />
A1-10<br />
A4-8<br />
A4-9<br />
C2-7<br />
D1-2<br />
E4-5<br />
G 2<br />
Arbeit, <strong>Beruf</strong>, <strong>Beruf</strong>ung<br />
Lebensgestaltung und berufliche<br />
Tätigkeit<br />
<strong>Beruf</strong>swege junger Frauen<br />
Lebenslanges Lernen<br />
Veränderung von Arbeitsplätzen<br />
Bedeutung der <strong>Beruf</strong>e<br />
<strong>Beruf</strong>swahlentscheidungen<br />
Bewerbungsschreiben<br />
Betriebspraktikum D 2 Betriebspraktikum<br />
Wochenplan H 2 Das Vorstellungsgespräch<br />
287<br />
der Methode<br />
E2-4<br />
A4-6<br />
A1-12<br />
A3-4<br />
D 2-1<br />
H 2-1
6 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass – Ein Begleiter während der<br />
<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung für Schülerinnen und<br />
Schüler<br />
Schülerinnen und Schüler brauchen Strategien und Instrumente, die sie bei der Organisation<br />
individueller Lernwege unterstützen und ihre Selbstständigkeit und Eigenverantwortung för-<br />
dern. Um im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung eigene Chancen und Möglichkeiten der<br />
beruflichen Entwicklung auf der Grundlage eigener Interessen und Fähigkeiten zu erkennen,<br />
sowie die eigenen Potenziale wahrzunehmen und zu entwickeln, erscheint es sinnvoll, dass<br />
Schülerinnen und Schüler ihre Entwicklung auf dem Weg zum <strong>Beruf</strong> gezielt verfolgen. Die<br />
aktive Arbeit mit einem Begleithefter – dem „<strong>Beruf</strong>swahlpass“ unterstützt die individuelle Pla-<br />
nung des Übergangs von der Schule in den <strong>Beruf</strong> und macht die <strong>Beruf</strong>swegplanung nach-<br />
vollziehbar. Ein <strong>Beruf</strong>swahlpass wurde unter der Leitung Hamburgs von 6 Bundesländern<br />
entwickelt und wird gegenwärtig in 10 Bundesländern zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung genutzt.<br />
Die erarbeiteten Materialien sowie weitere Medienhinweise für den Unterricht stehen unter<br />
der Internetadresse www.berufswahlpass.de kostenlos zur Verfügung.<br />
<strong>Der</strong> Einsatz und die inhaltliche Ausgestaltung eines Begleithefters zur <strong>Beruf</strong>swahlvorberei-<br />
tung für die Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 7 bis 10 setzt voraus, dass<br />
• die Schule nach einem schulspezifischen Konzept zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung arbei-<br />
tet,<br />
• fachübergreifende Lernangebote abgestimmt sind,<br />
• die Kolleginnen und Kollegen einer Schule zu selbstständigem und eigenverantwortli-<br />
chem Arbeiten durch regelmäßige Arbeit mit dem Begleithefter beitragen,<br />
• die Schülerinnen und Schüler motiviert mit dem Begleithefter arbeiten. (Reale auf die<br />
Arbeits- und <strong>Beruf</strong>swelt bezogene Lernanlässe fördern die Motivation und die selbst-<br />
ständige Organisation von Lernprozessen.)<br />
• die Schülerinnen und Schüler eine regelmäßige, situations- und persönlichkeitsbezo-<br />
gene Lernberatung erhalten,<br />
• eine Wertschätzung und Bewertung von Arbeitsaufgaben erfolgt,<br />
• der Begleithefter zur Dokumentation von berufswahlrelevanten Projekten und Maß-<br />
nahmen, die Aussagen über erworbene Kompetenzen enthalten, verwendet wird.<br />
• Bewerbungsunterlagen, Zertifikate, Teilnahmebescheinigungen usw. gesammelt<br />
werden und für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz bereit liegen,<br />
• der Begleithefter möglichst zu allen Beratungsgesprächen der <strong>Beruf</strong>sberatung der<br />
Agentur für Arbeit mitgeführt wird, in den Beratungsgesprächen genutzt und Bespre-<br />
chungsergebnisse in den Begleithefter eingeordnet werden.<br />
288
6.1 Aufbau des Begleithefters<br />
• Inhaltsverzeichnis<br />
• Allgemeine Informationen<br />
• Angebote zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
• <strong>Beruf</strong>swahl<br />
• Dokumentation<br />
• Lebensordner<br />
6.2 Hinweise zum Umgang mit dem Begleithefter<br />
• Es ist eine Festlegung der verantwortlichen Lehrkräfte, die die langjährige Arbeit mit<br />
dem Begleithefter initiieren und begleiten, erforderlich.<br />
• Über den Aufbewahrungsort für den Begleithefter in Schul- und Ferienzeiten ent-<br />
scheiden die betreuenden Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schü-<br />
lern.<br />
• Die Vertraulichkeit innerhalb der Klasse wird bei der Bearbeitung persönlicher Frage-<br />
stellungen als eine feste Regel vereinbart.<br />
• <strong>Der</strong> Umgang mit Rückmeldungen über Testergebnisse, Fremdeinschätzungen, indi-<br />
viduelle Lernplanungen usw. sollte mit den Betroffenen vor der Unterrichtssituation<br />
abgesprochen werden.<br />
• Es sind nur berufsrelevante Arbeitsergebnisse in den Hefter einzuordnen.<br />
• Die Schaffung von schulinternen Freiräumen zur Lernberatung der Schülerinnen und<br />
Schüler ist erforderlich.<br />
• Die Eltern müssen über die Arbeit mit dem Begleithefter informiert und aktiv einbezo-<br />
gen werden.<br />
• Alle externen Partner sollten über die Arbeit mit dem Begleithefter informiert und nach<br />
Möglichkeit bezogen werden.<br />
6.3 Nutzung von Medien externer Partner am Beispiel von<br />
„Mach’s Richtig“ der Agentur für Arbeit<br />
Zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung stehen eine fast unüberschaubare Fülle von Materialien von<br />
verschiedensten externen Partnern zur Verfügung. In dieser Broschüre kann nur auf einen<br />
kleinen Teil dieser Materialien hingewiesen werden. Einen besonderen Stellenwert in der<br />
<strong>Beruf</strong>sorientierung an den Schulen nimmt aber die Agentur für Arbeit ein. Deshalb wird nach-<br />
folgend auf den kombinierten Einsatz der, von der Agentur für Arbeit entwickelten und an<br />
jeder Schule vorhandenen, Materials „Mach’s richtig“ und dem „<strong>Beruf</strong>swahlpass“ eingegan-<br />
gen.<br />
289
290
7 Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft<br />
Jugendliche haben, entgegen der verbreiteten Auffassung, ein hohes Grundinteresse zu<br />
erfahren wie die Wirtschaft funktioniert und erwarten in erster Linie von der Schule, dass<br />
wirtschaftliche Grundkenntnisse vermittelt werden (vgl. BdB- Jugendstudie 2003, Bundes-<br />
verband deutscher Banken/ipos). Dazu braucht die Schule die Nähe zur Wirtschaft, denn die<br />
komplexen ökonomischen Strukturen erschließen sich den Schülerinnen und Schülern bes-<br />
ser, wenn sie konkrete Einblicke in die Arbeits- und <strong>Beruf</strong>swelt erhalten. Direkte Kontakte zu<br />
den Betrieben und Institutionen ermöglichen den Jugendlichen in didaktisch nicht vorstruktu-<br />
rierten, authentischen Situationen aktiv zu handeln und eigenverantwortlich zu lernen. Die-<br />
ses, durch Primärerfahrungen, erworbene Wissen wirkt nachhaltig und motivierend auf die<br />
Lernenden. Außerdem fordern und fördern Praxiskontakte die Selbstverantwortung, die Ei-<br />
genaktivität und die Teamfähigkeit der Jugendlichen und stellen damit einen wertvollen Bei-<br />
trag zur Entwicklung von Selbst- und Sozialkompetenzen dar.<br />
Thematische Erkundungen von Betrieben und die Schülerbetriebspraktika sind an den Schu-<br />
len gängige Unterrichtsmethoden, um den Schülerinnen und Schülern ökonomische Sach-<br />
verhalte und Zusammenhänge nahe zu bringen sowie im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorberei-<br />
tung realistische Eindrücke von den Anforderungen der <strong>Beruf</strong>sausbildung und der berufli-<br />
chen Praxis zu vermitteln. In der schulischen Arbeit haben sich vielfältige Formen der Zu-<br />
sammenarbeit von Schule und Wirtschaft entwickelt. Diese Kooperationsbeziehungen zeich-<br />
nen sich durch die systematische curriculare Einbindung in einem oder mehreren Unter-<br />
richtsfächern aus.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft kann inhaltlich und methodisch aber<br />
auch bezogen auf den Grad der Intensität und Unmittelbarkeit sehr unterschiedlich ausges-<br />
taltet sein. Durch die gezielte Einbindung von Praxistagen (Bek. des MK vom 1.12. 2005,<br />
SVBl. LSA S. 8) und weiteren Praxiskontakten in ein schulspezifisches Konzept zur <strong>Beruf</strong>s-<br />
wahlvorbereitung kann eine lernwirksame Verzahnung von Wissenserwerb, Könnensent-<br />
wicklung und Persönlichkeitsentfaltung der Schülerinnen und Schüler erreicht werden.<br />
Durch den Lernortwechsel wird die außerschulische Praxis zu einer Lernumgebung, die ent-<br />
deckendes und ganzheitliches Lernen ermöglicht. Die engen Kooperationen zwischen Schu-<br />
len und Unternehmen der Region erlauben den Schülerinnen und Schülern eine bessere<br />
Orientierung an der beruflichen Praxis. Im Internet sind auf dem <strong>Landesbildungsserver</strong><br />
(www.bildung-lsa.de) und den Seiten www.wirtschaft-und-schule-lsa.de eine Reihe aktueller<br />
Beispiele zur Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft dargestellt. Diese Kooperations-<br />
beispiele sind nicht generell auf alle Schulen übertragbar. Sie können aber als Anregung<br />
dienen, den eigenen Unterricht zu öffnen und Praxiskontakte im regionalen Umfeld zu su-<br />
chen.<br />
291
Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft konkretisieren sich häufig im Bereich von<br />
Produktion und Dienstleistungen. Im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ist die Bandbreite<br />
möglicher Praxispartner jedoch größer.<br />
In der folgenden, sicher nicht vollständigen, Übersicht sind denkbare Kooperationspartner<br />
aufgeführt:<br />
Betriebe/<br />
Unternehmen<br />
Beispiele:<br />
• Industriebetriebe<br />
• mittelständische<br />
Unternehmen<br />
• kleine Handwerksbetriebe<br />
• Dienstleistungsunternehmen<br />
• Banken<br />
• Versicherungen<br />
•<br />
Praxispartner<br />
Organisationen/<br />
Institutionen<br />
Beispiele:<br />
• Verbände<br />
• Kammern<br />
• Verbraucherzentralen<br />
• Gewerkschaften<br />
• Sozialversicherungen<br />
•<br />
292<br />
Politisch-administrative<br />
Entscheidungssysteme<br />
Beispiele:<br />
• Parteien<br />
• Agentur für Arbeit<br />
• Ämter<br />
(eigene Darstellung in Anlehnung an Kaminski/Krol/Eggert/Koch/Loerwald/Zörner. Praxiskontakte.<br />
Zusammenarbeit zwischen Schule & Wirtschaft. Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schrödel<br />
Diesterweg Schönigh Winklers GmbH, Braunschweig, 2005, Seite 90 )<br />
Das Gelingen von dauerhaften Kooperationsbeziehungen zwischen Schulen und außerschu-<br />
lischen Praxispartnern ist auf eine langfristige Planung angewiesen. Die Verortung der Pra-<br />
xiskontakte sollte im Gesamtzusammenhang des schulspezifischen Konzeptes zur <strong>Beruf</strong>s-<br />
wahlvorbereitung erfolgen und leitet sich auch aus der Jahresplanung für die einzelnen<br />
Schuljahrgänge ab. Zur Herstellung von Praxiskontakten und stabilen Kooperationen zwi-<br />
schen Schulen und Wirtschaft hat sich das in der nachfolgenden Übersicht dargestellte Vor-<br />
gehen bewährt. Für die Initiierung von Partnerschaften zwischen Schulen und Wirtschaft zur<br />
Verbesserung der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung und der ökonomischen Bildung von Schülerinnen<br />
und Schülern können Fördermöglichkeiten des Landes und der Region genutzt werden.
ZEITSTRAHL<br />
Phase1<br />
Idee<br />
Entwicklung einer Projektidee<br />
Festlegung von Lernzielen (z. b. Kenntnisse<br />
über <strong>Beruf</strong>sbilder, Studienfächer, Arbeitsalltag,<br />
Teamarbeit üben, betriebswirtschaftliches Praxiswissen<br />
erwerben usw.)<br />
Auswahl eines geeigneten Projekttyps (z. B.<br />
Schülerfirma, <strong>Beruf</strong>sinformationswochen, Betriebsbesichtigungen,<br />
Vorträge von Azubis, Experten<br />
im Unterricht etc.)<br />
Erfassung der räumlichen, zeitlichen, technischen<br />
und finanziellen Möglichkeiten der Schule<br />
Bedarfsanalyse: Klärung, welche Unterstützung<br />
benötigt wird (z. B. regionaler Bezug, Ausbildungsbetrieb,<br />
technische Kapazitäten/ökonomische<br />
Kompetenz)<br />
►►<br />
◄◄<br />
Phase 2<br />
Kooperation<br />
▲<br />
▲<br />
▼<br />
▼<br />
293<br />
Interne Kommunikation<br />
Verbreitung und Diskussion der Projektidee<br />
unter den Lehrern, Schülern und Eltern<br />
▲ ▼<br />
▲ ▼<br />
▲ ▼<br />
▲ ▼<br />
▲ ▼<br />
▲ ▼<br />
▲ ▼<br />
▲ ▼<br />
▲<br />
▲<br />
▼<br />
▼<br />
Auswahl geeigneter Partnerfirmen<br />
Recherche (persönliche Kontakte, Kontakte von Eltern, Telefonbücher,<br />
Listen von Wirtschaftsverbänden) und genaue Ermittlung der Firmenprofile<br />
(Internet, Wirtschaftspresse)<br />
Aufstellung von möglichen Partnerunternehmen bzw. Organisationen und<br />
Einrichtungen, die bei der Partnersuche behilflich sein können<br />
▲ ▼<br />
Aufnahme von Kontakten<br />
Direkt (über Geschäftsführer, PR-Abteilung,<br />
Personalleiter, Ausbildungsleiter)<br />
Über Verbände und die Arbeitskreise SCHULE<br />
WIRTSCHAFT<br />
Über Medien (z. B. Aufruf an Ausbildungsbetriebe<br />
sich an Infowoche in der Schule zu beteiligen)<br />
►►<br />
Phase 3 ◄◄<br />
Projekt<br />
Projektdurchführung<br />
▼ ▼ ▼<br />
▼ ▼ ►►►►►<br />
▼ ▼<br />
Phase 4 ▼ ▼<br />
Verstetigung ▼ ►►►►►►►►<br />
Transfer und Multiplikation<br />
Schriftliches Fixieren der einzelnen Projektschritte<br />
Pressespiegel<br />
Protokolle der Teamsitzung<br />
Bilddokumentation<br />
Lehrerfortbildung<br />
Internet<br />
Arbeitskreis SCHULE WIRTSCHAFT<br />
Abschluss einer Kooperationsvereinbarung<br />
Benennung von Ansprechpartnern auf beiden<br />
Seiten<br />
Verteilung der Zuständigkeiten<br />
Abstimmung zu den Möglichkeiten des Unternehmens<br />
(personell, technisch, finanziell, räumlich,<br />
logistisch etc. )<br />
Umsetzung der Projektidee in konkrete Maßnahmeschritte<br />
Vereinbarung regelmäßiger Treffen<br />
Festlegung von Terminen<br />
Begleitende Medienarbeit<br />
Aufbau von Kontakten zur lokalen Presse<br />
Berücksichtigung von Firmenzeitschrift, Schülerzeitung,<br />
Elternrundbrief, Internet usw.<br />
Evaluation und Kontinuität<br />
Motivation und Lernerfolg der Schüler<br />
Beurteilung des Projekterfolges und -nutzens<br />
auf beiden Seiten<br />
Auswirkungen auf den regulären Unterricht<br />
Aufnahme in das Schulprogramm<br />
Fortführung der Kooperation<br />
Gewinnung neuer Kontakte<br />
Quelle: Kooperationsknigge- Schulen und Unternehmen auf gemeinsamen Parkett. Stiftung der Deutschen<br />
Wirtschaft für Qualifizierung und Kooperation e.V.,<br />
sdw SCHULE WIRTSCHAFT, Projekt TRANS- JOB; S. 32
8 Rechtliche Rahmenbedingungen<br />
Für die Gestaltung schulspezifischer Konzepte zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung von Schülerinnen<br />
und Schülern an Sekundarschulen sind die nachfolgend aufgeführten gesetzlichen Regelun-<br />
gen benannt und in der jeweils gültigen Fassung nachzulesen:<br />
Grundgesetz<br />
Artikel 12<br />
[<strong>Beruf</strong>sfreiheit; Verbot der Zwangsarbeit]<br />
(1) Alle Deutschen haben das Recht, <strong>Beruf</strong>, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wäh-<br />
len. Die <strong>Beruf</strong>sausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt wer-<br />
den.<br />
(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer<br />
herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.<br />
Rahmenvereinbarung der KMK mit der Bundesagentur für Arbeit über die Zusammen-<br />
arbeit von Schule und <strong>Beruf</strong>sberatung (2004)<br />
Schule und <strong>Beruf</strong>sberatung haben eine gemeinsame Verpflichtung zur Vorbereitung von<br />
Jugendlichen auf die <strong>Beruf</strong>swahl. Die Rahmenvereinbarung enthält Hinweise und Impulse<br />
zur Zusammenarbeit beim Übergang von der Schule in den <strong>Beruf</strong>. (Inkrafttreten: 15.10.2004)<br />
Schulgesetz des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Vom 1.8.2005 der Bekanntmachung (GVBl. LSA S. 520)<br />
Zur Erfüllung des Erziehungs- und Bildungsauftrages ist die Schule gehalten, „5. die Schüle-<br />
rinnen und Schüler auf die Anforderungen der <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt, des öffentlichen Le-<br />
bens, der Familie und Freizeit vorzubereiten, (…)“ [§ 1 (2)].<br />
Zusammenarbeit von Schule und <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
RdErl. des MK vom 7.7.1998 (SVBl. LSA S. 237)<br />
Dieser Erlass regelt auf der Grundlage der Rahmenvereinbarung der KMK mit der Agentur<br />
für Arbeit die Zusammenarbeit zwischen Schulen und <strong>Beruf</strong>sberatung im Land <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong>.<br />
294
Förderung der Chancengleichheit von Jungen und Mädchen bei der <strong>Beruf</strong>sorientie-<br />
rung<br />
Bek. des MK vom 12.8.2002 (SVBl. LSA S. 251)<br />
Das Ministerium für Gesundheit und Soziales und die Fachhochschule Magdeburg eröffne-<br />
ten am 31.07.2002 das Internetportal www.fujogi.de, das Mädchen Anregungen für die Be-<br />
rufsfindung gibt. Mädchen wählen laut Statistik häufig traditionell frauentypische <strong>Beruf</strong>e und<br />
schränken sich dadurch in ihren beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten und ihrer Lebens-<br />
wegplanung ein. Die <strong>Beruf</strong>sorientierung in den Schulen sollte deshalb im Interesse der<br />
Chancengleichheit Mädchen auf zukunftsorientierte <strong>Beruf</strong>e hinweisen.<br />
Diese Internet-Plattform kann auch Lehrkräften Unterstützung bei einer geschlechtsspezifi-<br />
schen <strong>Beruf</strong>swahlorientierung geben.<br />
Die Arbeit und Unterrichtsorganisation in der Sekundarschule<br />
RdErl. des MK vom 19.6.2003 (SVBl. LSA. S. 169), zuletzt geändert durch RdErl.des MK<br />
vom 27.4.2005 (SVBl. LSA. S. 161)<br />
Im 8. Schuljahrgang der Sekundarschule ist verbindlich das Thema „Betriebs- und Arbeits-<br />
platzerkundung, <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>sberatung, <strong>Beruf</strong>sfindung“ im Zusammenwirken mit<br />
berufsbildenden Schulen, berufsberatenden Institutionen und betrieblichen Einrichtungen zu<br />
bearbeiten. Im 8. und 9. Schuljahrgang des auf den Hauptschulabschluss bezogenen Unter-<br />
richts und des auf den Realschulabschluss bezogenen Unterrichts wird für die Schülerinnen<br />
und Schüler ein Betriebspraktikum durchgeführt, das jeweils als zehntägiges Blockpraktikum<br />
zu organisieren ist. Einzelheiten regelt ein gesonderter Erlass.<br />
Schülerbetriebspraktikum in der Sekundarstufe I<br />
RdErl. des MK vom 18. 7. 2001 (SVBl. LSA. S. 271), zuletzt geändert durch Rd.Erl. des MK<br />
vom 22.4.2004 (SVBl. LSA S. 98)<br />
Dieser Erlass regelt die Durchführung von Schülerbetriebspraktika in den Schuljahrgängen 8<br />
und 9 für die Sekundarschulen.<br />
Praxistage an Sekundarschulen<br />
Bek. des MK vom 1. 12. 2005 (SVBl. LSA S. 8)<br />
Zur besseren Orientierung des Unterrichts an der beruflichen Praxis sollten der Unterricht<br />
anwendungsbezogen gestaltet und die Möglichkeiten der Kooperationen mit Betrieben und<br />
Unternehmen der Region genutzt werden. Solche Kooperationen ermöglichen den Schüle-<br />
rinnen und Schülern, die tatsächlichen Gegebenheiten und Anforderungen des beruflichen<br />
Lebens näher kennen zu lernen, und helfen gegebenenfalls, falschen Vorstellungen und Er-<br />
wartungen entgegenzuwirken.<br />
295
Diese frühe Auseinandersetzung mit der <strong>Beruf</strong>swelt soll sich auch förderlich auf die Arbeits-<br />
haltung, die Leistungsbereitschaft und das Verhalten der Schülerinnen und Schüler auswir-<br />
ken.<br />
Anwendung der Rahmenrichtlinien im Unterricht der Sekundarschule<br />
RdErl. des MK vom 13.5.2004 (SVBl. LSA S.99)<br />
Die Einführung des hauptschulabschluss- und realschulabschlussbezogenen Unterrichts in<br />
der Sekundarschule des Landes erfordert für einen Übergangszeitraum die Anpassung der<br />
gültigen Rahmenrichtlinien für die Fächer der Stundentafel. <strong>Der</strong> Erlass enthält Hinweise und<br />
Anregungen für den Umgang mit den Rahmenrichtlinien der einzelnen Fächer.<br />
Entwicklung von Schulprogrammen an den allgemein bildenden Schulen des Landes<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
RdErl. des MK vom 14.5.2003 (SVBl. LSA S. 135)<br />
Im Rahmen der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung schulischer Arbeit nimmt das<br />
Schulprogramm eine Schlüsselstellung ein. Es hat zentrale Bedeutung für die Verständigung<br />
und Zusammenarbeit aller an Schule Beteiligten und stellt zugleich ein Instrument für lang-<br />
fristige pädagogische Schulentwicklungsarbeit dar. Im Mittelpunkt der Schulprogrammarbeit<br />
steht die Sicherung einer guten Qualität der unterrichtlichen Bildungs- und Erziehungsarbeit<br />
der jeweiligen Schule. Hierfür gilt es, gemeinsam abrechenbare Ziele zu vereinbaren, Wege<br />
zu deren Erreichung aufzuzeigen und mit konkreten Verantwortlichkeiten zu untersetzen,<br />
sowie Verfahren für die regelmäßige Überprüfung, Bewertung und Fortschreibung festzule-<br />
gen. Voraussetzung hierfür ist eine enge Kommunikation und Kooperation des gesamten<br />
Lehrerkollegiums.<br />
296
9 Interessante Links<br />
www.sachsen-anhalt.de<br />
www.mk.sachsen-anhalt.de<br />
www.mw.sachsen-anhalt.de<br />
www.mlu.sachsen-anhalt.de<br />
www.bildung-lsa.de<br />
Herausgeber:<br />
Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Staatskanzlei des Landes<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Presse- und Informationsamt<br />
Herausgeber<br />
Kultusministerium des<br />
Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Herausgeber:<br />
Ministerium für Wirtschaft<br />
und Arbeit des<br />
Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Herausgeber:<br />
Ministerium für Landwirtschaft<br />
und Umwelt des<br />
Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Herausgeber:<br />
Kultusministerium des<br />
Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>,<br />
Landesinstitut für Lehrerfortbildung,<br />
Lehrerweiterbildung und<br />
Unterrichtsforschung<br />
von <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
(LISA)<br />
297<br />
Die offizielle Website der Landesregierung<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
gewährt den raschen<br />
Überblick über das politische,<br />
gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />
Leben im Bundesland <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.<br />
Diese Adresse bietet die Möglichkeit<br />
der umfassenden Information<br />
und der Kommunikation<br />
zu den Themen:<br />
• Bildung und Wissenschaft<br />
• Kultur und Medien.<br />
Das Ministerium für Wirtschaft<br />
und Arbeit informiert u.a. umfassend<br />
zu den Themen<br />
• Investieren,<br />
• Gründen,<br />
• Arbeiten und ausbilden,<br />
• Forschen und lernen,<br />
• Weltweit agieren,<br />
• Reisen und erholen,<br />
• Förderwege finden.<br />
Hier ist Aktuelles und Interessantes<br />
aus den Bereichen Umwelt,<br />
Naturschutz, Hochwasserschutz,<br />
Landwirtschaft und ländlicher<br />
Raum zu finden.<br />
<strong>Der</strong> Bildungsserver <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> ist das Bildungsportal des<br />
Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.
www.arbeitsagentur.de<br />
www.was-werden.de<br />
www.machs-richtig.de<br />
http://infobub.arbeitsagentur.de/k<br />
urs/index.jsp<br />
www.berufenet.de<br />
Herausgeber<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
Herausgeber<br />
Bundesagentur für Arbeit,<br />
Herausgeber<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
Herausgeber<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
Herausgeber:<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
298<br />
Auf diesen Internetseiten findet<br />
man wichtige Informationen rund<br />
um die Leistungen und Angebote<br />
der Agentur für Arbeit. Die Datenbanken<br />
<strong>Beruf</strong>enet und KURS<br />
findet man hier ebenfalls.<br />
Dieses Magazin enthält Hinweise<br />
auf Internet-Seiten außerhalb<br />
des Service-Portals<br />
arbeitsagentur.de der Bundesagentur<br />
für Arbeit.<br />
Die Einstiegsseite von „Mach´s<br />
richtig online“ bietet Informationen<br />
zum Wunschberuf, virtuelle<br />
Betriebsbesuche, den Interessentest<br />
zum <strong>Beruf</strong>, die große<br />
<strong>Beruf</strong>sdatenbank und vieles<br />
mehr.<br />
KURSNET ist die führende Datenbank<br />
für berufliche Aus- und<br />
Weiterbildung, herausgegeben<br />
von der Bundesagentur für Arbeit<br />
in Nürnberg. Mit fast 600 000<br />
Veranstaltung von ca. 20 000<br />
Bildungsanbietern ist sie die<br />
größte ihrer Art.<br />
BERUFEnet – die Datenbank für<br />
Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen<br />
ermöglicht einen<br />
einfachen und schnellen Zugriff<br />
auf umfassende Informationen<br />
zu über 6300 <strong>Beruf</strong>en in<br />
Deutschland
www.halle.ihk.de<br />
www.magdeburg.ihk.de<br />
www.hwkhalle.de<br />
www.hwk-magdeburg.de<br />
www.schule-wirtschaft.de<br />
Herausgeber:<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Halle-Dessau<br />
Herausgeber<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Magdeburg<br />
Herausgeber:<br />
Handwerkskammer Halle<br />
Herausgeber:<br />
Handwerkskammer<br />
Magdeburg<br />
Herausgeber<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
SCHULEWIRTSCHAFT<br />
299<br />
Die Internetseiten der Industrie-<br />
und Handelskammer Halle- Dessau<br />
enthalten neben vielen anderen<br />
Informationen über diesen<br />
Wirtschaftsraum Informationen<br />
über Aus- und Weiterbildung im<br />
IHK- Bereich. Hier findet man<br />
auch eine Lehrstellenbörse.<br />
Die Internetseiten der Industrie-<br />
und Handelskammer Magdeburg<br />
enthalten neben vielen anderen<br />
Informationen über Aus- und<br />
Weiterbildung im IHK- Bereich.<br />
Hier findet man auch eine Lehrstellenbörse.<br />
Unter dem Motto „Leistung im<br />
Dienste des Handwerks“ findet<br />
man auf diesen Seiten Angebote<br />
der Handwerkskammer und nützliche<br />
Informationen aus dem und<br />
rund um das Handwerk.<br />
Die Handwerkskammer Magdeburg<br />
bietet auf ihren Internetseiten<br />
z. B. eine Betriebsbörse, eine<br />
Lehrstellenbörse, Hilfe bei der<br />
Suche nach Handwerkern<br />
oder/und Sachverständigen. Außerdem<br />
wird das vielfältige Bildungsangebot<br />
vorgestellt.<br />
Die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
SCHULEWIRTSCHAFT ist das<br />
Netzwerk für die Zusammenarbeit<br />
von Schule und Wirtschaft.<br />
Ein wesentliches Ziel ihrer Arbeit<br />
besteht darin, mit dem gegenseitigen<br />
Austausch von Informationen<br />
und Erfahrungen.
www.schulewirtschaft-lsa.de<br />
www.bmwa.bund.de<br />
www.bibb.de<br />
www.bpb.de<br />
www1.lpb.sachsen-anhalt.de<br />
Herausgeber<br />
Landesarbeitsgemeinschaft<br />
SCHULEWIRT-<br />
SCHAFT <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong><br />
Herausgeber<br />
Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Referat Kommunikation<br />
und Internet<br />
Herausgeber<br />
Bundesinstitut für <strong>Beruf</strong>sbildung<br />
(BIBB)<br />
Herausgeber<br />
Bundeszentrale für politische<br />
Bildung<br />
Herausgeber:<br />
Landeszentrale für politische<br />
Bildung<br />
des Landes <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong><br />
300<br />
Die Internetseiten der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
SCHULE-<br />
WIRTSCHAFT <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
befinden sich im Aufbau. Zielstellungen<br />
der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
sind unter anderem:<br />
- Aufbau eines Netzwerkes von<br />
Schulen, Unternehmen,<br />
Institutionen usw.<br />
- <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>s- und<br />
Studienwahl<br />
- Projekte<br />
Diese Internetseiten informieren<br />
sehr umfangreich über die Themen<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Dieses Angebot informiert u. a.<br />
über die Neuordnung von <strong>Beruf</strong>en<br />
und über Ausbildungsprofile.<br />
Außerdem enthält es Aus- und<br />
Weiterbildungsstatistiken und<br />
verschafft einen Überblick über<br />
Ausbildungsvergütung.<br />
Gemeinsam mit einem Netzwerk<br />
aus Landeszentralen, Bildungseinrichtungen<br />
und –trägern engagiert<br />
sich die bpb für politische<br />
Bildung und Kultur – unabhängig<br />
und überparteilich. Die Bundeszentrale<br />
für politische Bildung<br />
unterstützt alle interessierten<br />
Bürgerinnen und Bürger dabei,<br />
sich mit Politik zu befassen.<br />
Vorrangige Aufgabe der Landeszentrale<br />
für politische Bildung<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ist es, durch<br />
politische Bildungsarbeit die<br />
Entwicklung des freiheitlichdemokratischen<br />
Bewusstseins zu<br />
fördern und die Bereitschaft zur<br />
politischen Mitarbeit zu stärken.
www.dbs.schule.de<br />
www.berufswahlpass.de<br />
www.workshop-zukunft.de<br />
www.portal-schule-wirtschaft.de<br />
www.wirtschaftundschule.de<br />
Herausgeber:<br />
Deutscher Bildungs-<br />
Server (DBS),<br />
Herausgeber<br />
Behörde für Bildung und<br />
Sport Hamburg<br />
Herausgeber<br />
Deutscher Gewerkschaftsbund<br />
Bundesvorstand<br />
Herausgeber<br />
Institut Unternehmen&<br />
Schule Service GmbH<br />
Heinrich-Heine-<br />
Universität Düsseldorf,<br />
Lehrstuhl Chemiedidaktik<br />
Herausgeber<br />
berolino.pr gmbH<br />
301<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Bildungsserver ist<br />
ein vom Bund und den sechzehn<br />
Ländern in der Bundesrepublik<br />
Deutschland getragenes Informationsportal<br />
zum deutschen<br />
föderalen Bildungswesen. Er<br />
bietet qualitativ hochwertige Informationen<br />
zum Thema Bildung<br />
im Internet – schnell, aktuell und<br />
umfassend.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass wurde als<br />
gemeinsames Projekt der Länder<br />
des Nordverbundes entwickelt.<br />
Auf den Internetseiten findet man<br />
u. a. 3 Varianten der des <strong>Beruf</strong>swahlordners<br />
zum Anschauen<br />
aber auch zum Download.<br />
Die Internetseiten sind sehr informativ<br />
und gut geeignet für die<br />
Unterrichtsvorbereitung. Man<br />
findet eine umfangreiche Materialsammlung<br />
zum Thema <strong>Beruf</strong>sweltorientierung.<br />
Dieses Portal möchte eine bundesweite<br />
Informations- und Kooperationsplattform<br />
für Interessenten<br />
und Akteure an der Nahtstelle<br />
Schule- Wirtschaft sein.<br />
Es werden gute Beispiele der<br />
Zusammenarbeit zwischen Schule<br />
und Wirtschaft vorgestellt. Eine<br />
Datenbank gibt einen Überblick<br />
über wichtige Institutionen,<br />
die sich schwerpunktmäßig mit<br />
der Thematik Schule- Wirtschaft<br />
beschäftigen.<br />
Diese Internetseiten sind ein<br />
Projekt von „Chancen für alle-<br />
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“.<br />
Ziel dieser Initiative ist<br />
u. a. zu zeigen, wie die soziale<br />
Marktwirtschaft funktioniert.<br />
Dazu werden kostenlose Unterrichtsmaterialien<br />
angeboten.
www.azubi-online.com<br />
www.wirtschaft-und-schule-lsa.de<br />
www.bw-tips.de<br />
www.zak-line.de<br />
www.fujogi.de<br />
Herausgeber<br />
Redaktion, Anzeigen,<br />
Service, <strong>Beruf</strong>sberatung:<br />
zeitplan-verlag<br />
Herausgeber<br />
FDP-Fraktion im Landtag<br />
von <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Herausgeber:<br />
PUBLIC CONSULT<br />
Herausgeber<br />
Wartburg-Hauptschule<br />
von-Esmarch-Str. 15<br />
Herausgeber<br />
METOP: Aninstitut der<br />
Otto-von-Guericke-<br />
Universität<br />
302<br />
Internetseiten zu folgenden Themen:<br />
Ausbildungsangebote<br />
<strong>Beruf</strong>e A bis Z<br />
Bewerbung<br />
Wunschberuf<br />
Diese Seiten sollen einen Beitrag<br />
zur Vernetzung von Wirtschaft<br />
und Schule leisten. Hier werden<br />
Projekte der Zusammenarbeit<br />
von Unternehmen, Schulen und<br />
anderen Bildungseinrichtungen<br />
präsentiert.<br />
Übersichtliche knappe<br />
Bewerbungs-Tipps: Hinweise,<br />
Beispiele und praktische Tipps<br />
für den Start in den <strong>Beruf</strong>.<br />
Präsentiert wird ein Projektergebnis<br />
der Wartburg – Hauptschule.<br />
Hier findet man übersichtlich<br />
gestaltete Seiten zur Lebensplanung<br />
und <strong>Beruf</strong>swahlorientierung,<br />
die für den Unterricht gut<br />
geeignet sind.<br />
Die Internetplattform „fujogi“<br />
dient der beruflichen Orientierung<br />
und ist speziell für Mädchen<br />
und junge Frauen in <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> entwickelt worden. Auf<br />
den WEB-Seiten werden zukunftsorientierteAusbildungsberufe<br />
und Studienrichtungen vorgestellt.<br />
Hier findet man z. B.<br />
Interviews mit Auszubildenden<br />
und Studentinnen, nützliche<br />
Bewerbungstipps, Vorstellung<br />
weiterer Projekte zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
und ein Forum.
10 Agenturen für Arbeit – <strong>Beruf</strong>sberatung<br />
Agenturbezirk Stendal:<br />
Postanschrift<br />
Agentur für Arbeit Stendal<br />
Postfach 101545<br />
39555 Stendal<br />
Hausanschrift<br />
Agentur für Arbeit Stendal<br />
Stadtseeallee 71<br />
39576 Stendal<br />
Tel.: 03931 / 640-0<br />
Fax: 03931 / 640-666<br />
E-Mail: stendal@arbeitsagentur.de<br />
Agenturbezirk Halberstadt:<br />
Postanschrift<br />
Agentur für Arbeit Halberstadt<br />
Postfach 1528<br />
38805 Halberstadt<br />
Hausanschrift<br />
Agentur für Arbeit Halberstadt<br />
Schwanebecker Straße 14<br />
38820 Halberstadt<br />
Tel.: 03941 / 40-800<br />
Fax: 03931 / 40-222<br />
E-Mail: halbersadt@arbeitsagentur.de<br />
Agenturbezirk Dessau:<br />
Postanschrift<br />
Agentur für Arbeit Dessau<br />
Postfach 1422<br />
06839 Dessau<br />
Hausanschrift<br />
Agentur für Arbeit Dessau<br />
Seminarplatz 1<br />
06846 Dessau<br />
Tel.: 0340 / 502-0<br />
Fax: 0340 / 502-2999<br />
E-Mail: dessau@arbeitsagentur.de<br />
Agenturbezirk Halle:<br />
Postanschrift<br />
Agentur für Arbeit Halle<br />
Postfach<br />
06090 Halle<br />
Hausanschrift<br />
Agentur für Arbeit Halle<br />
Schopenhauerstraße 2<br />
06114 Halle<br />
Tel.: 0345 / 5249-2000<br />
Fax: 0345 / 5249-6000<br />
E-Mail: halle@arbeitsagentur.de<br />
Weitere Kontaktdaten, insbesondere zu den Geschäftsstellen finden sie im Internet auf der<br />
Seite www.arbeitagentur.de. Sollten sich die Daten einmal ändern, werden sie dort aktualisiert.<br />
Quelle: www.arbeitsagentur.de Stand: 26.10.2006<br />
303<br />
Agenturbezirk Magdeburg:<br />
Postanschrift<br />
Agentur für Arbeit Magdeburg<br />
Postfach 1162<br />
39085 Magdeburg<br />
Hausanschrift<br />
Agentur für Arbeit Magdeburg<br />
Hohepfortestraße 37<br />
39104 Magdeburg<br />
Tel.: 0391 / 257-1728<br />
Fax: 0391 / 257-1432<br />
E-Mail: magdeburg@arbeitsagentur.de<br />
Agenturbezirk Sangerhausen:<br />
Postanschrift<br />
Agentur für Arbeit Magdeburg<br />
Postfach 1162<br />
39085 Magdeburg<br />
Hausanschrift<br />
Agentur für Arbeit Sangerhausen<br />
Baumschulenweg 1<br />
06526 Sangerhausen<br />
Tel.: 03464 / 554-0<br />
Fax: 03464 / 554-490<br />
E-Mail: sangerhausen@arbeitsagentur.de<br />
Agenturbezirk Wittenberg:<br />
Postanschrift<br />
Agentur für Arbeit Wittenberg<br />
Postfach 100351<br />
06873 Lutherstadt Wittenberg<br />
Hausanschrift<br />
Agentur für Arbeit Wittenberg<br />
Melanchthonstraße 3a<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
Tel.: 03491 / 438-214<br />
Fax: 03491 / 438-567<br />
E-Mail: wittenberg@arbeitsagentur.de<br />
Agenturbezirk Merseburg:<br />
Postanschrift<br />
Agentur für Arbeit Merseburg<br />
Postfach 1151<br />
06201 Merseburg<br />
Hausanschrift<br />
Agentur für Arbeit Merseburg<br />
Geusaer Str. 81e<br />
06217 Merseburg<br />
Tel.: 03461 / 579-0<br />
Fax: 03461-/ 579-565<br />
E-Mail: merseburg@arbeitsagentur.de
11 Zitierte und verwendete Literatur, weitere Medien<br />
Ammon, H.: <strong>Beruf</strong>sorientierung in der Schule. Eine didaktische Grundlegung. München:<br />
1980<br />
Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen. Paetec Gesellschaft<br />
für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001<br />
Arbeit/Wirtschaft 8/9. Bereich Niedersachsen. Cornelsen- Verlag, 1992<br />
Arbeit/Wirtschaft - Lehrerband mit Vorlagen für Arbeitsblätter. Bayerischer Schulbuch-<br />
Verlag, München: 1989<br />
Arbeitsheft Deutsch. Wege zum sicheren Sprachgebrauch 9. Volk und Wissen Verlag<br />
GmbH & Co, Berlin: 1998<br />
Arbeitslehre aktuell. Arbeit- Wirtschaft Bd. 2. Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München:<br />
2003<br />
Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen.<br />
Oldenbourg Verlag GmbH, München: 1994<br />
Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen.<br />
Oldenbourg Verlag GmbH, München: 2001<br />
Arbeitslehre/Wirtschaft NRW 7/8. Westermann- Schulbuchverlag, Braunschweig: 1993<br />
Bertelsmann- Universallexikon. Bd. 1. Gütersloh: 1991<br />
BERUF AKTUELL 2003/2004. Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg: 2003<br />
<strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung, Variante B. Produkt des Nordverbundes<br />
im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des BMBF: 2004<br />
Birkholz/Dinges/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen- Verlag, Horneburg/ Niederelbe:<br />
2004<br />
Brenner, D./Brenner, F.: Ziel: Ausbildungsplatz. Bewerbungstraining für die Klassen 8 bis<br />
10. Arbeitsheft. Cornelsen Scriptor GmbH, Berlin: 2003<br />
Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (Hg.): MACH´S RICHTIG. Handreichung für Lehrerinnen<br />
und Lehrer. Promotion Software- Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen:<br />
2005<br />
Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – <strong>Der</strong> Weg zum Wunschberuf. Mohndruck<br />
GmbH, Gütersloh: 2000<br />
Bußhoff, L. <strong>Beruf</strong>swahl-Theorien und ihre Bedeutung für die Praxis der <strong>Beruf</strong>sberatung.<br />
Heft 10a der Reihe “Aufgaben und Praxis der Bundesanstalt für Arbeit“, Stuttgart: 1989<br />
Bußhoff, L. <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung. In: Handbuch zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung. Bundesanstalt<br />
für Arbeit (Hg.), Nürnberg: 1992<br />
Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Unternehmer- Kultur. Unterrichts- und Projektvorschläge<br />
für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.<br />
MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999<br />
Dibbern, H.: Theorie und Didaktik der <strong>Beruf</strong>svorbildung: Studienbuch für <strong>Beruf</strong>s- und Wirtschaftspädagogen.<br />
Schneider-Verlag Hohengehren: 1993<br />
Dienstleistungszentrum Bildung (Hg.): Bewerbungstraining für Lehrkräfte. Deutsche Bahn<br />
AG, Frankfurt am Main: 2004, S. 28<br />
Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F:A. Brockhaus AG,<br />
Mannheim: 1996<br />
Engst, Judith: Duden. Erfolgreich bewerben- kurz gefasst. Dudenverlag, Mannheim: 2004<br />
Gesellschaft verstehen und handeln. Klasse 8- 10. Militzke Verlag, Leipzig: 1999<br />
304
Graving, J./Paradies, L.: Unterrichtseinstiege – Ein Studien- und Praxisbuch. Cornelsen-<br />
Scriptor- Verlag, Berlin: 1996<br />
Holzendorf U.: Wirtschaft- Technik- Arbeit. Paetec- Gesellschaft für Bildung und Technik<br />
mbH, Berlin: 2004<br />
Huster, S./Knüppel A. (Hg.): Kleiner Leitfaden Wirtschaft- Hauswirtschaft. Paetec Gesellschaft<br />
für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2003<br />
Krug: Zur Entwicklung des Mitteldeutschen Chemiereviers.<br />
www.opus.fh-merseburg.de, Stand 14. 04. 2005<br />
Kultusministerium des Landes <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong> (Hg.): Beiträge zur Gestaltung der Sekundarschule-<br />
Heft 1. Pflichtprojekt „Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung, <strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />
<strong>Beruf</strong>sberatung, <strong>Beruf</strong>sfindung“. 8. Schuljahrgang der Sekundarschule. Druckerei Heinrich<br />
John, Magdeburg: 2000<br />
Lernbereich Wirtschaft 5/6. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf: 1991<br />
Lexikon Wirtschaft. OrbisVerlag, München: 1989<br />
Lorenz W.: Fit fürs Leben – Leitfaden für Schulabgänger. Stockmann-Verlag, Bochum-<br />
München, Schuljahr 2004/2005<br />
Matthes, Wolfgang u. a.: Politik erleben. Sozialkunde. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn:<br />
2005<br />
Medienkombination zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit, 2003/2004<br />
Ortlieb-Ohnesorge/Rahe/Schoof: Frauen im <strong>Beruf</strong>. Unterrichtsmaterialien zur Arbeits-, Wirtschafts-<br />
und Gesellschaftslehre (BEO 9). Verlag Druck-Team, Hannover: 1991<br />
Sander/Elper/Wyenberg: Neue Technologien und sozialer Wandel. Arbeitsbuch der Sozialwissenschaften.<br />
Cornelsen- Verlag, Düsseldorf: 1990<br />
Schmid, Reinhard/Barmettler, Claire: Wegweiser zur <strong>Beruf</strong>swahl. Bertelsmann Verlag, Bielefeld:<br />
2002<br />
Tänzer, Uwe: Soziale Marktwirtschaft. Grundlagen und Aufgaben. Ökonomische Kernprobleme<br />
in Deutschland. Ernst Klett Verlag für Wissen und Bildung, Stuttgart, Dresden: 1999<br />
Thüringer <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Produkt der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Schule- Wirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Kultusministerium<br />
und dem Thillm im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des<br />
BMBF, 2004<br />
Troidel/ Kohl: Arbeitslehre 7. Wolf- Schülerbuch. Wolf- Verlag GmbH, Regensburg: 1992<br />
Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Bertelsmann- Lexikothek, Gütersloh: 1991<br />
Wegner/Behringer/Scherm: Sozialkunde.Verlag Handwerk und Technik, Hamburg: 1991<br />
Werk, Otto/Erbrecht, Rüdiger (Hg.): Wissensspeicher Wirtschaft. Volk und Wissen Verlag<br />
GmbH, Berlin: 1996<br />
Wirtschaft 1. Arbeitslehre. Schroedel Schulbuchverlag GmbH, Hannover: 1993<br />
Wörterbuch Englisch- Deutsch. Orbis Verlag, München: 1991<br />
www.aaonline.dkf.de, Stand: 24. 01. 2005<br />
www.berufswahl-tipps.de/wer_ bin_ ich.htm, Stand: 13. 04. 2005<br />
www.bibb.de/de/16812.htm, Stand: 19. 09. 2005<br />
www.bva-online.de/frau_geschicht.htm, Stand: 14. 06. 2000<br />
www.destatis.de, Stand: 12. 12. 2004<br />
www.EGO-NET.de Sag mir, wer du bist, Inteviews und Befragungen meistern. Ausgabe<br />
305
04/2000<br />
www.einslive.de/daswort/derservice/job/frauen_in_maennerberufen/index.phtl, Stand: 11.<br />
04. 2005<br />
www.halle.ihk.de, Stand: 17. 06. 2005<br />
www.halloren.de, Stand: 09. 05. 2005<br />
www.ihk-siegen.de/start/lehrer/material/aplatz.pdf, Stand: 24. 01. 2005<br />
www.joblab.de, Stand: 24. 01. 2005<br />
www.learn-line.nrw.de/angebote/zeus/thema/thema/computer/01_07trend.htm,<br />
Stand: 01. 04. 2005<br />
www.machs-richtig.de, Stand: 24. 01. 2005<br />
www.paetec.de<br />
www.statistik.sachsen-anhalt.de, Stand: 24. 03. 2005<br />
www.teleunterricht.de/teleunterricht2/Materialien/Sozialkunde/Gesellschaftswandel. PDF,<br />
Stand: 27. 01. 2005<br />
Literatur und Medien für die Modulgestaltung<br />
L1 Arbeitslehre aktuell, Arbeit- Wirtschaft Bd. 1<br />
Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München:2002<br />
L2 Das Zeitbild (Hg.): <strong>Beruf</strong>sausbildung. Einstieg mit Durchblick. Zeitbild-Verlag GmbH,<br />
Bonn:1995<br />
L3 Bundesanstalt für Arbeit (Hg.)<br />
MACHS RICHTIG. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion Software<br />
Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2003<br />
L4 Holzendorf U.: Wirtschaft. Arbeit. Technik. Paetec Gesellschaft für Bildung und Technik<br />
mbH, Berlin: 2004<br />
L5 IHK Halle- Dessau (Hg.): Lernen für das Leben. Vorbereitung auf den <strong>Beruf</strong>. Ergebnisse<br />
der IHK- Umfrage zur PISA- Studie. Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung, Halle:<br />
2003<br />
L6 Sparkassen Schulservice (Hg.): Wirtschaftslehre mit Pfiff. Bd. 1 Arbeitsblätter für einen<br />
produktiven Unterricht. Deutscher Sparkassenverlag GmbH, Stuttgart:1996<br />
L7 Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): <strong>Beruf</strong> aktuell. Wdv Gesellschaft für Medien und Kommunikation<br />
mbh & Co. OHG, Bad Homburg: 2003<br />
L8 „Was erwartet die Wirtschaft von Schulabgängern?“/ Umfrage zur PISA- Studie. IHK<br />
Halle-Dessau/Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung, Halle: 2003<br />
L9 Brenner, Doris/Brenner, Frank: Ziel: Ausbildungsplatz. Bewerbungstraining für die Klassen<br />
8 bis 10. Arbeitsheft. Cornelsen Scripler GmbH, Berlin: 2003<br />
L10 Engst, Judith: Duden. Erfolgreich bewerben- kurz gefasst. Dudenverlag, Mannheim:<br />
2004<br />
L11 Langermann Detlef: Duden. Literatur Basiswissen Schule. Dudenverlag, Mannheim:<br />
2004<br />
L12 Grundwald, Annette u. a. (Hg.): Power Wissen Deutsch. Wissen Media Verlag GmbH,<br />
Gütersloh/München: 2003<br />
L13 Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (Hg.): MACHS RICHTIG. Handreichung für Schülerinnen<br />
und Schüler. Promotion Software- Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübin-<br />
306
gen: 2004/2005<br />
L14 It’s your Way. <strong>Beruf</strong>sstart ohne Stress. Barmer Ersatzkasse und Echo- Verlagsgruppe<br />
GmbH: 2002<br />
L15 Sparkassen Schulservice (Hg.): Erfolgreich bewerben. Schülerheft und Lehrerinformation.<br />
Deutscher Sparkassenverlag GmbH, Stuttgart: 2003<br />
L16 Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Orientierungshilfe zu Auswahltests. 9. Auflage, Bayreuth<br />
Verlagsgesellschaft mbH, 1998<br />
L17 Sparkassen Schulservice (Hg.): Blickpunkt <strong>Beruf</strong>. Einstellungstests. Deutscher Sparkassenverlag<br />
GmbH, Stuttgart: 2003<br />
L18 Arbeitslehre aktuell. Arbeit- Wirtschaft Bd. 2. Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München:<br />
2003<br />
L19 Deutsche Ausgleichsbank (Hg.):.Unternehmer- Kultur. Unterrichts- und Projektvorschläge<br />
für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.<br />
MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999<br />
L20 Reichel W.: Testtrainer Einstellungstests. Falken Verlag, Niederhausen: 1999<br />
L21 Minnich J.: Begabungstests für die <strong>Beruf</strong>swahl. Falken Verlag, Niederhausen: 1999<br />
L22 Hertwig S.: Testtrainer für Hochschulabgänger. Falken Verlag, Niederhausen: 2000<br />
L23 Deutsche Bahn AG (Hg.): Bewerbungstraining- Leitfaden für Lehrkräfte. Dienstleistungszentrum<br />
Bildung, Frankfurt am Main: 2004<br />
L24 Kaminski (Hg.): Praxis 9/10. Wirtschaft <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong>. Westermann Schulbuchverlag<br />
GmbH, Braunschweig: 2000<br />
L25 <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />
Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des<br />
BMBF, 2004<br />
L26 Arbeitslehre Technik/Wirtschaft 7. Westermann- Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig:<br />
1985<br />
L27 Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Euro. Das Buch zum Geld. MOHN Media,<br />
Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2001<br />
L28 Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Hg.): „Schülerfirmen-<br />
Wenn Schüler zu Unternehmern werden“. O. A., 2005<br />
307
Weiterführende Literatur<br />
May, Hermann:<br />
Didaktik der ökonomischen Bildung.<br />
Oldenbourg-Verlag, München, Wien: 2001<br />
May, Hermann:<br />
Ökonomie für Pädagogen.<br />
Oldenbourg-Verlag, München, Wien: 2002<br />
Dedering, Heinz:<br />
Entwicklung der schulischen <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />
in der Bundesrepublik Deutschland.<br />
In: Schudy, I. (Hg.): <strong>Beruf</strong>sorientierung in der Schule. Grundlagen und Praxisbeispiele. Bad<br />
Heilbronn/Obb: 2002, S. 17 -31<br />
Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik<br />
Deutschland (Hg.):<br />
Dokumentation zur <strong>Beruf</strong>sorientierung an allgemein bildenden Schulen. (Sekundarbereich<br />
I und II). Band 1. Allgemeiner Teil. Bonn: 1997, S. 5 – 119<br />
Bundesanstalt für Arbeit (Hg.):<br />
Handbuch zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung.<br />
MEDIALOG, Gesellschaft für Medientechnik mbH + Co.KG,<br />
Kommunikationssysteme, Mannheim: 1992<br />
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung NRW (Hg.):<br />
<strong>Beruf</strong>swahlorientierung in der Sekundarstufe I.<br />
Verlag für Schule und Weiterbildung,<br />
Druckverlag Kettler GmbH, 1997<br />
Beinke, Lothar:<br />
<strong>Beruf</strong>swahlunterricht.<br />
Klinkhardt-Verlag, Bad Heilbrunn/Obb.: 1992<br />
Beinke, Lothar(Hg.):<br />
<strong>Beruf</strong>sfindung, <strong>Beruf</strong>swahl – <strong>Beruf</strong>sweg.<br />
Lexika-Verlag, Weil der Stadt: 1982<br />
Hesse/Schrader:<br />
Schule und was dann – der eigene Weg zum richtigen <strong>Beruf</strong>.<br />
Eichborn-Verlag, Frankfurt a. M.: 2000<br />
Winkler, Barbara:<br />
Mit MUMM zur <strong>Beruf</strong>sorientierung.<br />
Veritas-Verlag, Linz: 1999<br />
Schmid, Reinhard /Barmettler, Claire:<br />
Wegweiser zur <strong>Beruf</strong>swahl.<br />
Bertelsmann Verlag, Bielefeld: 2001<br />
308
12 Abkürzungsverzeichnis<br />
abH Ausbildungsbegleitende Hilfe<br />
BAB Bundesausbildungsbeihilfe<br />
BaföG Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />
BbiG <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz<br />
BBZ <strong>Beruf</strong>sbildungszentrum<br />
BIBB Bundesinstitut für <strong>Beruf</strong>sbildung<br />
BbS <strong>Beruf</strong>sbildende Schule<br />
BFS <strong>Beruf</strong>sfachschule<br />
BGJ <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />
BIZ <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum<br />
BS <strong>Beruf</strong>sschule<br />
BüE <strong>Beruf</strong>sausbildung in überbetrieblichen Einrichtungen<br />
BvB <strong>Beruf</strong>svorbereitende Maßnahmen<br />
BVJ <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr<br />
DBB Deutscher Beamtenbund<br />
DGB Deutscher Gewerkschaftsbund<br />
DIN Deutsche Industrie Norm<br />
EU Europäische Union<br />
EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft<br />
FG Fachgymnasium<br />
FOS Fachoberschule<br />
FS Fachschule<br />
HSA Hauptschulabschluss<br />
IHK Industrie- und Handelskammer<br />
LISA Landesinstitut für Lehrerfortbildung, Lehrerweiterbildung und Unterrichtsfor-<br />
schung<br />
LfMA Landesstelle für Medienangelegenheiten<br />
MK Kultusministerium<br />
RdErl. Runderlass<br />
RSA Realschulabschluss<br />
SBP Schülerbetriebspraktikum<br />
SGB Sozialgesetzbuch<br />
SVBl. Schulverwaltungsblatt<br />
VERDI Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft<br />
309