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Der Beruf - Landesbildungsserver Sachsen-Anhalt

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Richtlinien, Grundsätze, Anregungen<br />

Betriebserkundung <br />

<strong>Beruf</strong>sfindungsmesse<br />

Praktikum<br />

Gespräche<br />

mit Eltern<br />

Ferien-<br />

job<br />

„Tag der<br />

offenen Tür“<br />

in der <strong>Beruf</strong>sschule<br />

Besuch<br />

im BIZ<br />

Gespräche<br />

mit dem <strong>Beruf</strong>sberater<br />

Kompetenz-<br />

check<br />

Beiträge zur Gestaltung<br />

der Sekundarschule<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

an Sekundarschulen<br />

Grundsätze und Anregungen<br />

für die Unterrichtspraxis


An der Erarbeitung des vorliegenden Materials haben mitgewirkt:<br />

Dr. Helga Lohse Arbeitsgruppe Schule- Wirtschaft am LISA<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (Leitung)<br />

Wilfried Mai Arbeitsgruppe Schule- Wirtschaft am LISA <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>,<br />

Sekundarschule „Wolfgang- Borchert“, Halle<br />

Annet Brauner Arbeitsgruppe Schule- Wirtschaft am LISA <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>,<br />

Förderschule für Lernbehinderte „Fröbelschule“, Halle<br />

Edith Hoffmann Integrierte Gesamtschule Halle<br />

Heike Löber Integrierte Gesamtschule Halle<br />

Andreas Härtig Integrierte Gesamtschule Halle<br />

Beratend tätig waren:<br />

Steffen Baum Sekundarschule Schkopau<br />

Horst Barbendererde Gesamtschule „Regine Hildebrandt“, Magdeburg<br />

Wolfgang Müller <strong>Beruf</strong>sbildende Schule II, Halle<br />

Holger Häberer Sekundarschule „Wilhelm- Weitling“; Magdeburg<br />

Waltraud Beck Sekundarschule Thale/Nord, Thale<br />

Volker Henneberg Sekundarschule Thale/Nord, Thale<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Kultusministerium des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Redaktion: Dr. Helga Lohse, Helmar Liebscher<br />

Layout: Büromaterial GmbH, ein Unternehmen der PLATE-GRUPPE, Magdeburg<br />

Druck:<br />

Auflage: 600/2006


Vorwort<br />

1


Abb. 1: aus Dietrich W.: Exemplarische Bilder. Burckhardhaus-Verlag, Gelnhausen: 1978<br />

„Wenn ich an die <strong>Beruf</strong>swahl denke, dann entsteht bei mir im Kopf ein ziemliches Chaos –<br />

wie bei dem Mädchen an der Tafel. Da gibt es so viele Möglichkeiten und Dinge, die man<br />

beachten muss; schließlich hängt ja die Zukunft davon ab. Das ist wie ein Labyrinth, durch<br />

das man sich hindurch kämpfen muss. Ich hoffe nur, dass ich gut durchkomme.“ (Christine)<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort........................................................................................................................ 1<br />

1 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung/<strong>Beruf</strong>sorientierung an Sekundarschulen ................................ 7<br />

2 Schulspezifische Konzepte zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ..............................................10<br />

2.1 Schulische Maßnahmen zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ................................................. 12<br />

2.2 Curriculare Bezüge zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ......................................................... 13<br />

2.3 Themenfelder und Themenbereiche für die schulische <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung......... 20<br />

2.4 Beispiele für die schulische <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung................................................... 24<br />

2.4.1 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Integrierten Gesamtschule Halle ............................... 24<br />

2.4.2 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Sekundarschule Schkopau........................................ 26<br />

2.4.3 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Sekundarschule THALE/NORD................................. 29<br />

2.4.4 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Sekundarschule „Wilhelm Weitling“, Magdeburg ....... 32<br />

2.5 Schrittfolge zur Erarbeitung einer schulspezifischen Konzeption zur<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ............................................................................................. 36<br />

3 Module zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung im Unterricht........................................................37<br />

3.1 Themenfelder, Themenbereiche und Module.............................................................. 39<br />

3.2 Beispiel für die Anwendung der Module in den Schuljahrgängen 8 bis 10 .................. 40<br />

4 Didaktisch-methodische Hinweise zur Modulgestaltung.............................................. 45<br />

4.1 Themenbereich A: Bedürfnisse und Erwartungen....................................................... 46<br />

4.1.1 Modul A1 – Vom Traumberuf zum Wunschberuf ........................................................ 46<br />

4.1.2 Modul A2 − Ohne Moos nichts los .............................................................................. 65<br />

4.1.3 Modul A3 − Die Gesellschaft und ich .......................................................................... 70<br />

4.1.4 Modul A4 − <strong>Beruf</strong>schancen von Jungen und Mädchen............................................... 74<br />

4.2 Themenbereich B: Fähigkeiten/Eignung ..................................................................... 90<br />

4.2.1 Modul B1 − Das ist meine <strong>Beruf</strong>ung ........................................................................... 90<br />

4.2.2 Modul B2 − Meinen Fähigkeiten auf der Spur............................................................. 94<br />

4.3 Themenbereich C: <strong>Beruf</strong>e - Anforderungen, Möglichkeiten, Entwicklungen .............. 101<br />

4.3.1 Modul C1 − Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbildung ...................................................... 101<br />

4.3.2 Modul C2 − <strong>Beruf</strong>sverläufe früher und heute ............................................................ 115<br />

4.3.3 Modul C3 − Entstehung und Entwicklung von <strong>Beruf</strong>en ............................................. 133<br />

4.3.4 Modul C4 − Anforderungen an <strong>Beruf</strong>e ...................................................................... 141<br />

4.4 Themenbereich D: Betriebserkundung/-praktikum .................................................... 145<br />

4.4.1 Modul D1 − Erkundung eines Arbeitsplatzes ............................................................ 145<br />

4.4.2 Modul D2 − Das Betriebspraktikum – Einblick in <strong>Beruf</strong>e ........................................... 152<br />

4.5 Themenbereich E: Die <strong>Beruf</strong>sberatung der Agentur für Arbeit -<br />

<strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ) ............................................................................. 164<br />

5


4.5.1 Modul E1 − Wege zum <strong>Beruf</strong>.................................................................................... 164<br />

4.5.2 Modul E2 − <strong>Beruf</strong>sberatung der Agentur für Arbeit - als Institution............................ 181<br />

4.5.3 Modul E3 − <strong>Der</strong> Elternabend im <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ)............................ 190<br />

4.5.4 Modul E4 − Selbstinformation zur <strong>Beruf</strong>swahl........................................................... 194<br />

4.6 Themenbereich F: Arbeitsmarktsituation................................................................... 210<br />

4.6.1 Modul F1 − Regionaler Wirtschaftsraum................................................................... 210<br />

4.6.2 Modul F2 − Anforderungen der Unternehmen an die Schülerinnen und Schüler....... 217<br />

4.6.3 Modul F3 − Grüne <strong>Beruf</strong>e in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>............................................................ 231<br />

4.6.4 Modul F4 - Leben und Arbeiten in Europa ................................................................ 239<br />

4.7 Themenbereich G: Bewerbungsunterlagen............................................................... 242<br />

4.7.1 Modul G1 − Lebenslauf ............................................................................................ 242<br />

4.7.2 Modul G2 − Bewerbungsschreiben........................................................................... 245<br />

4.7.3 Modul G3 − Meine Bewerbungsmappe − Einmal komplett − immer greifbar ............. 251<br />

4.8 Themenbereich H: Test/Vorstellungsgespräch ......................................................... 252<br />

4.8.1 Modul H1 − Teste dich!............................................................................................. 252<br />

4.8.2 Modul H2 − Vorstellungsgespräch – Inhalt und Form müssen stimmen.................... 256<br />

4.9 Themenbereich I: Arbeitsrecht.................................................................................. 263<br />

4.9.1 Modul I1 − Ich habe nicht nur Rechte ....................................................................... 263<br />

4.9.2 Modul I2 − Mitbestimmung im Betrieb....................................................................... 268<br />

4.9.3 Modul I3 − Unternehmerische Selbstständigkeit....................................................... 272<br />

4.9.4. Modul I4 − Gründung einer Schülerfirma ...................................................................283<br />

5 Ausgewählte Methoden zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung .................................................286<br />

6 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass – Ein Begleiter während der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung für<br />

Schülerinnen und Schüler..........................................................................................288<br />

6.1 Aufbau des Begleithefters......................................................................................... 289<br />

6.2 Hinweise zum Umgang mit dem Begleithefter........................................................... 289<br />

6.3 Nutzung von Medien externer Partner am Beispiel von „Mach’s Richtig“ der Agentur<br />

für Arbeit .................................................................................................................. 289<br />

7 Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft...................................................291<br />

8 Rechtliche Rahmenbedingungen...............................................................................294<br />

9 Interessante Links......................................................................................................297<br />

10 Agenturen für Arbeit – <strong>Beruf</strong>sberatung.......................................................................303<br />

11 Zitierte und verwendete Literatur, weitere Medien......................................................304<br />

12 Abkürzungsverzeichnis..............................................................................................309<br />

6


1 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung/<strong>Beruf</strong>sorientierung an<br />

Sekundarschulen<br />

Eine gute allgemeine Bildung ist heute mehr denn je eine wichtige Voraussetzung für eine<br />

berufliche Ausbildung und für Erfolg im Erwerbsleben. Zur Vorbereitung auf das <strong>Beruf</strong>sleben<br />

brauchen die Jugendlichen die Unterstützung der Schule, der Eltern und weiteren am Be-<br />

rufsbildungsprozess Beteiligten.<br />

Die Schule hat den im Schulgesetz des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> verankerten Bildungs- und<br />

Erziehungsauftrag zu realisieren. Über die Entwicklung zu einer freien Persönlichkeit, die im<br />

Geiste der Toleranz bereit ist, Verantwortung für die Gemeinschaft mit anderen Menschen<br />

und Völkern und gegenüber künftigen Generationen zu tragen, ist die Schule insbesondere<br />

gehalten, die Schülerinnen und Schüler auch auf die Anforderungen der <strong>Beruf</strong>s- und Ar-<br />

beitswelt vorzubereiten.<br />

Die Sekundarschule, in der Schülerinnen und Schüler des fünften bis zehnten Schuljahrgan-<br />

ges unterrichtet werden, vermittelt eine allgemeine und berufsorientierte Bildung.<br />

Sie übernimmt die Aufgabe, den Heranwachsenden gezielt elementare Zugänge zur Arbeits-<br />

und Wirtschaftswelt erschließen zu helfen, die ihnen als Orientierungsgrundlage für das Be-<br />

rufsleben dienen und den Einstieg in eine berufliche Erstausbildung erleichtern.<br />

Ein zentrales Handlungsfeld für die Persönlichkeitsentwicklung ist die Erwerbsarbeit. Die<br />

Übernahme einer Erwerbstätigkeit wird von den Jugendlichen – neben Partnerwahl und Fa-<br />

miliengründung – als entscheidender Schritt für ihr Erwachsenwerden betrachtet.<br />

Die Erwerbsarbeit ist für die persönliche Lebensgestaltung und Lebensplanung, das Selbst-<br />

verständnis des Einzelnen und seine Integration in die Gesellschaft ein wesentliches Ele-<br />

ment einer modernen demokratischen Gesellschaft.<br />

Somit kommt der erfolgreichen Eingliederung in das Ausbildungs- und Beschäftigungssys-<br />

tem eine Schlüsselrolle zu.<br />

Eine zentrale Aufgabe der Sekundarschule besteht daher darin, die Schülerinnen und Schü-<br />

ler auf diesen biografisch so eminent wichtigen neuen Lebensabschnitt angemessen vorzu-<br />

bereiten.<br />

Ziel der schulischen Einflussnahme im Prozess der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ist die Entwick-<br />

lung eines beruflichen Selbstkonzeptes in Bezug auf die primäre <strong>Beruf</strong>swahl. Sie ist jedoch<br />

keine isolierte Phase auf dem Lebens- und <strong>Beruf</strong>sweg der Heranwachsenden, sondern sie<br />

ist vielmehr mit deren persönlichen Erfahrungshintergrund aus Vergangenheit, den sozio-<br />

ökonomischen Bedingungsfeldern der Gegenwart und den daraus genährten Zukunftserwar-<br />

tungen verknüpft.<br />

7


Die Qualifizierung zur Durchführung einer ersten <strong>Beruf</strong>s- und Ausbildungsentscheidung unter<br />

der Perspektive einer individuellen <strong>Beruf</strong>swegplanung verlangt von den Schülerinnen und<br />

Schülern eine möglichst umfassende Verinnerlichung all der objektiven und subjektiven<br />

Chancen und Widersprüche, die für diese Entscheidung relevant sind. Die Jugendlichen ste-<br />

hen an der Schwelle von der Schulpflicht zu selbst bestimmten Investitionen in das eigene<br />

Humanvermögen. Dies erfordert, dass die Jugendlichen den Konfliktcharakter der <strong>Beruf</strong>s-<br />

wahl mit ihren subjektiven (z. B. Werthaltungen, Fähigkeiten) wie auch sozioökonomischen<br />

Determinanten (z. B. Ausbildungs- und <strong>Beruf</strong>smöglichkeiten) erkennen und sich der Notwen-<br />

digkeit einer rationalen Entscheidung bewusst werden.<br />

Die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ist somit ein komplexer und langfristiger Lern- und Entwick-<br />

lungsprozess. Sie wird durch vielfältige individuelle und gesellschaftliche Rahmenbedingun-<br />

gen determiniert und ist auf die Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz gerichtet.<br />

Unter Bezugnahme auf BUSSHOF(1992) und DIBBERN (1993) kann die <strong>Beruf</strong>swahlkompe-<br />

tenz als die Fähigkeit verstanden werden, eine weitgehend rational begründete und mög-<br />

lichst selbstständige Entscheidung für eine schulische und betriebliche Ausbildung in einem<br />

<strong>Beruf</strong>sfeld zu treffen und in situationsgerechte Handlungen umzusetzen.<br />

Die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung verfolgt im Sinne des Erwerbs der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz nach-<br />

folgend aufgeführte Ziele:<br />

Die Jugendlichen können<br />

• die <strong>Beruf</strong>swahl als Aufgabe wahrnehmen und sind motiviert, sich damit zu befassen.<br />

• in einem Selbstkonzept ihre <strong>Beruf</strong>svorstellungen und entsprechende Problemlö-<br />

sungsstrategien entwickeln.<br />

• die Chancen und Risiken auf dem Arbeitsmarkt kritisch bewerten.<br />

• die in der <strong>Beruf</strong>swahl liegenden Selbstbestimmungschancen entdecken, die <strong>Beruf</strong>s-<br />

wahlsituation realistisch einschätzen.<br />

• Entscheidungskriterien und -möglichkeiten erarbeiten, Erfahrungs- und Informations-<br />

quellen nutzen, berufliche Alternativen (verschiedene Ausbildungsformen und Maß-<br />

nahmen zur <strong>Beruf</strong>svorbereitung/ zum <strong>Beruf</strong>seinstieg) gewichten und überprüfen so-<br />

wie deren Realisierungschancen einschätzen.<br />

• die in der <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung liegende Herausforderung zur Eigen-<br />

verantwortung erkennen und annehmen.<br />

• ihre <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung in situationsgerechtem Handeln verwirklichen.<br />

• erkennen, dass die <strong>Beruf</strong>swahl auch bei gewissenhafter Vorbereitung das Risiko<br />

des Scheiterns beinhalten kann.<br />

8


Gegenstand der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung und <strong>Beruf</strong>sorientierung ist somit die <strong>Beruf</strong>sarbeit<br />

bzw. Erwerbsarbeit in einem doppelten Sinn: Erschließung individueller Chancen in konkre-<br />

ten <strong>Beruf</strong>en und die Erschließung des gesellschaftlichen Systems der Arbeitsteilung.<br />

Im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung muss somit der gesellschaftliche Aspekt und der<br />

individuelle Aspekt der <strong>Beruf</strong>s- bzw. Erwerbsarbeit Berücksichtigung finden.<br />

Abb. 2: Einflussfaktoren auf die Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz im Prozess der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Die selbstverantwortliche Gestaltung des Übergangs in die <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt erfordert<br />

Wissen über Wege, alternative Angebote, Unterstützungssysteme und Hilfen für den erfolg-<br />

reichen Start in die berufliche Tätigkeit.<br />

Je überschaubarer die Wirkungszusammenhänge beim individuellen <strong>Beruf</strong>sfindungsprozess<br />

für den Einzelnen sichtbar gemacht werden und je mehr Optionen für die <strong>Beruf</strong>swahl er-<br />

schlossen werden können, um so fundierter kann eine individuelle <strong>Beruf</strong>swahl erfolgen.<br />

Für einen qualifizierten schulischen Beitrag zur Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz sind<br />

deshalb vielfältige Möglichkeiten der Einbindung von Eltern und außerschulischen Partnern<br />

zu berücksichtigen.<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung/<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung durch die<br />

Individuelle Aspekte<br />

Grundrecht auf freie <strong>Beruf</strong>swahl,<br />

individuelle <strong>Beruf</strong>swegplanung<br />

Eltern,<br />

Freunde,<br />

Verwandte<br />

Schule<br />

Vorbilder<br />

<strong>Beruf</strong>swahlkompetenz<br />

9<br />

Medien<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung/<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung durch<br />

die <strong>Beruf</strong>sberatung der<br />

Agentur für Arbeit<br />

Gesellschaftliche Aspekte<br />

<strong>Beruf</strong>stätigkeit als Erscheinungsform<br />

gesellschaftlicher Arbeit<br />

Unternehmen,<br />

Verbände,<br />

Initiativen u. a.


2 Schulspezifische Konzepte zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Die schulische <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung leistet einen wichtigen Beitrag zur Motivation und<br />

Befähigung der Schülerinnen und Schüler, ihre individuelle <strong>Beruf</strong>swegplanung als<br />

wesentlichen Teil der Lebensplanung und Lebensgestaltung zu verstehen und zu gestalten.<br />

Für die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung wurde auf der Grundlage der Rahmenrichtlinien und fach-<br />

übergreifender Überlegungen gemeinsam mit vielen Partnern ein umfangreiches System mit<br />

einer großen Anzahl von Angeboten für die Schülerinnen und Schüler entwickelt.<br />

Keine Schule kann dabei von allen Möglichkeiten Gebrauch machen, sondern muss auf der<br />

Basis schulinterner konzeptioneller Überlegungen zu ihrer eigenen Systematik für die Ent-<br />

wicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz finden.<br />

Ein solches Vorgehen erfordert die Zusammenarbeit aller Lehrerinnen und Lehrer einer<br />

Schule.<br />

In einem schulspezifischen Konzept zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung sind alle Maßnahmen<br />

enthalten, die die Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz unterstützen. Dazu gehören curri-<br />

culare Abstimmungen zwischen den einzelnen Fächern der Stundentafel der Sekundarschu-<br />

le, die inhaltliche Vorbereitung und Begleitung der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung durch fachbezo-<br />

gene Schwerpunktsetzungen im Fach Wirtschaft, die abgestimmte Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>Beruf</strong>sberatung der Agentur für Arbeit, die Einbindung von vielfältigen Praxispartnern, wie<br />

Unternehmen, Verbänden, Vertretern berufsbildender Schulen u. a. sowie der Eltern.<br />

Die Entwicklung eines solchen Konzeptes erfordert die Berücksichtigung der über Verord-<br />

nungen und Erlasse geregelten schulischen Maßnahmen zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung (z. B.<br />

Schülerbetriebspraktikum), die curriculare Einbindung von Themenstellungen zur <strong>Beruf</strong>s-<br />

wahlvorbereitung in die Unterrichtsfächer der Stundentafel sowie den individuellen Be-<br />

rufswahlprozess in Abhängigkeit von der Schullaufbahn der Schülerinnen und Schüler.<br />

Die fachübergreifende Zusammenstellung der Themenauswahl soll den Schülerinnen und<br />

Schülern den komplexen Charakter der <strong>Beruf</strong>swahl verdeutlichen und problemlösendes<br />

Denken fördern.<br />

Einen wichtigen Beitrag dazu können die Fächer des Lernbereiches Wirtschaft, Technik,<br />

Hauswirtschaft in enger Abstimmung mit solchen Unterrichtsfächern wie Deutsch, Geschich-<br />

te, Sozialkunde, dem Wahlpflichtunterricht sowie den Fächern Ethik und Religion leisten.<br />

Insbesondere im Fach Wirtschaft werden enge Bezüge zur Arbeits- und Wirtschaftswelt im<br />

Zusammenhang mit der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung hergestellt.<br />

Darüber hinaus nehmen die Klassenlehrerinnen und -lehrer der Schuljahrgänge 7 bis 10 eine<br />

wichtige Schlüsselstellung ein. Sie sind das Bindeglied zwischen Eltern, Schülerinnen und<br />

Schülern, Schulleitung und Kollegium sowie der Agentur für Arbeit.<br />

10


Eine effektive Zusammenarbeit setzt die Beauftragung einer Lehrkraft voraus, die für die Ko-<br />

ordinierung der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Schule verantwortlich ist und als Ansprech-<br />

partnerin/Ansprechpartner für alle Beteiligten am schulischen Prozess der <strong>Beruf</strong>swahlvorbe-<br />

reitung zur Verfügung steht.<br />

Die Bemühungen der Schule zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung, die im schulspezifischen Konzept<br />

ihren Niederschlag finden, sind den Schülerinnen und Schüler bekannt zu machen, um ei-<br />

nerseits den Prozesscharakter zu verdeutlichen und andererseits anzuzeigen, dass sie auf<br />

diesem schwierigen Weg Partnerinnen und Partner finden, die ihnen mit Rat und Tat zur Sei-<br />

te stehen.<br />

Darüber hinaus ist es empfehlenswert, an den Schulen einen festen Rahmen (Ort und Zeit)<br />

für die individuelle <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung zu schaffen. Damit wird es den Schülerinnen und<br />

Schülern sowie auch deren Eltern ermöglicht, sich selbstständig aber auch unter Inan-<br />

spruchnahme von Hilfen durch die verantwortliche Lehrkraft, Klassenlehrerinnen und Klas-<br />

senlehrer, <strong>Beruf</strong>sberaterinnen und <strong>Beruf</strong>sberater der Agentur, kompetente Eltern und weitere<br />

Experten über alle Fragen und Probleme zur <strong>Beruf</strong>swahl zu informieren. Das setzt eine<br />

Raumausstattung voraus, die die Nutzung moderner Informations- und Kommunikations-<br />

technologien ermöglicht.<br />

11


2.1 Schulische Maßnahmen zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Die nachfolgende Übersicht macht deutlich, dass durch Verordnungen, Erlasse und Be-<br />

kanntmachungen des Kultusministeriums bereits für alle Schülerinnen und Schüler Angebote<br />

zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung in den schulischen Alltag integriert sind.<br />

Die Aufgabe der Schule besteht darin, die einzelnen Angebote so auszugestalten und mit-<br />

einander zu vernetzen, dass in Bezug auf die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung eine konsequente<br />

Strategie entwickelt und verfolgt werden kann.<br />

Schulische Angebote<br />

Schulische und<br />

außerschulische<br />

Angebote mit<br />

Partnern<br />

Elternarbeit<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an den Sekundarschulen<br />

5/6 7 8 9 10<br />

Beiträge einzelner Fächer der Stundentafel<br />

Lernortwechsel<br />

z.B. Erkundungen, Museumsbesuche<br />

Vertiefende Angebote mit Partnern<br />

12<br />

Verbindliches<br />

Thema:<br />

Betriebs- und<br />

Arbeitsplatzerkundung,<br />

…<br />

Betriebserkundung<br />

Lernortwechsel<br />

z.B. Erkundungen, Museumsbesu-<br />

cheBetriebsBetriebspraktikum<br />

I praktikum II<br />

Schwerpunktsetzungen im Fach Wirtschaft<br />

Praxistage<br />

Vertiefende Angebote mit Partnern<br />

<strong>Beruf</strong>sberaterinnen und <strong>Beruf</strong>sberater der Agentur für<br />

Arbeit in der Schule<br />

Besuche im <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ)<br />

Abb. 3: Allgemeine Vorgaben für die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an Sekundarschulen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Die Erarbeitung und Abstimmung eines schulspezifischen Konzeptes sollte sich schwer-<br />

punktmäßig auf die Schuljahrgänge sieben bis zehn konzentrieren. Darüber hinaus ist es<br />

sinnvoll, wenn bereits in den Schuljahrgängen fünf und sechs die Möglichkeiten der einzel-<br />

nen Fächer für die <strong>Beruf</strong>sorientierung Berücksichtigung finden.<br />

Da die Eltern im Prozess der <strong>Beruf</strong>swahl eine wichtige Funktion übernehmen, ist der Eltern-<br />

arbeit ab dem Schuljahrgang 7 unter diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit zu widmen.


2.2 Curriculare Bezüge zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

In den meisten Unterrichtsfächern finden sich vielfältige Lerninhalte, die bei entsprechender<br />

didaktisch-methodischer Aufbereitung die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung der Schülerinnen und<br />

Schüler unterstützen können. Die auf den folgenden Seiten dargestellten Übersichten zeigen<br />

Anknüpfungspunkte für alters-, geschlechts- und regionalspezifische Möglichkeiten der Be-<br />

rufswahlvorbereitung in den Fächern Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, Wirtschaft, Technik<br />

und Hauswirtschaft.<br />

Sofern darüber hinaus berufsorientierende Aspekte in den Rahmenrichtlinien für Fremdspra-<br />

chen, Naturwissenschaften, Ethik und Religion aufgeführt sind oder sinnvoll integriert werden<br />

können, sollten sie in das schulspezifische Konzept eingebunden werden (Katholischer Reli-<br />

gionsunterricht 9/10 - Thema 1.6 „Arbeit und <strong>Beruf</strong>“). Im Rahmen des Ethikunterrichts kön-<br />

nen zum Beispiel Fragen zu den Themen „<strong>Beruf</strong> und <strong>Beruf</strong>ung“, „Bezahlte und unbezahlte<br />

Arbeit“, „Helfende <strong>Beruf</strong>e und Ehrenamt“ u. a. aufgeworfen werden.<br />

Einen wichtigen Beitrag zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung leisten auch die Wahlpflichtkurse ab<br />

Schuljahrgang 7.<br />

13


Schwer-<br />

punkte <br />

Lern-<br />

inhalte <br />

Arbeits-<br />

Schuljahrgang 7<br />

techniken<br />

Interview<br />

Partner<br />

Deutsch Geschichte Sozialkunde Wirtschaft Technik Hauswirtschaft<br />

Kommunikationssituationen<br />

des Alltags<br />

Umgang mit Sach- und<br />

Gebrauchstexten<br />

Umgang mit Medien<br />

Persönliche/offizielle Kontaktformen<br />

Praktikumsbetrieb finden<br />

(Gelbe Seiten; Annoncen)<br />

telefonische Informationsübermittlung<br />

und -<br />

speicherung<br />

Gespräche führen<br />

Informationsbeschaffung,<br />

Informationssammlung<br />

<strong>Beruf</strong>serkundung vorbereiten<br />

Rollenspiel/Dialogisieren<br />

Eltern<br />

Agentur für Arbeit<br />

BIZ, <strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />

<strong>Beruf</strong>sberater<br />

Medien, Bibliotheken<br />

Leben im Absolutismus<br />

Zeitalter der Aufklärung<br />

Alltag einer Bauernfamilie<br />

(Rechte und Pflichten)<br />

Ständeordnung im Absolutismus,<br />

Merkantilismus, Manufakturwesen<br />

-> Aufstieg des Wirtschaftsbürgertums<br />

Wandel der Wissenschaften<br />

Biografien interpretieren<br />

Textquellen analysieren<br />

Mit Karten arbeiten<br />

Denkmäler untersuchen<br />

Architektur als Quelle nutzen<br />

Museen, Universitäten, Ausstellungen<br />

Bundeszentrale für politische<br />

Bildung<br />

Wird in Klasse 7<br />

nicht unterrichtet<br />

14<br />

Wird in Klasse 7<br />

nicht unterrichtet<br />

Technisches Zeichnen<br />

Textverarbeitung<br />

Herstellen von mehrteiligen<br />

Gebrauchsgegenständen<br />

Lesen und Anfertigen technischer<br />

Zeichnungen und<br />

Skizzen<br />

Arbeitsschritte bei der Herstellung<br />

eines Gebrauchsgegenstandes<br />

Exaktes und maßgenaues<br />

Zeichnen<br />

Übersichtliches Skizzieren<br />

Informationsentnahme (Lesen<br />

einer Zeichnung)<br />

Schreiben nach DIN-Vorschrift<br />

Anfertigen von Tabellen<br />

Herstellen eines Gebrauchsgegenstandes<br />

(Gesamtplanung,<br />

Gebrauchseigenschaften, Materialauswahl,<br />

Kosten, Arbeitsschritte<br />

planen, Arbeitsgerätewahl,<br />

Bewerten)<br />

Unternehmen<br />

Eltern<br />

Arbeitsplätze im Haushalt<br />

einrichten und gestalten<br />

Aufgaben der Haushaltsführung<br />

Wohnen und Zusammenleben<br />

Anforderungen an Arbeitsplätze<br />

bestimmen<br />

(Material, Sicherheit, Beleuchtung….)<br />

Analysieren<br />

Ableiten<br />

Gestalten<br />

Bewerten (ökonomisch,<br />

gestalterisch, funktionell)<br />

Projekt<br />

Lernzirkel<br />

Raumausstatter<br />

Küchenstudios


Schuljahrgang 8<br />

Kommunikationssituation des<br />

Alltags<br />

Schwer-<br />

Umgang mit Sach- und<br />

punkte Gebrauchstexten<br />

Umgang mit Medien<br />

Lern-<br />

inhalte <br />

Arbeits-<br />

techniken<br />

Partner<br />

Deutsch Geschichte Sozialkunde Wirtschaft Technik Hauswirtschaft<br />

Persönliche/offizielle Kontaktformen <br />

Gespräche/Gesprächsführung<br />

(Informations-, Bewerbungs-,<br />

Vorstellungs- und<br />

Verhandlungsgespräch)<br />

Bewerbungsschreiben für<br />

Praktikum<br />

Informationsbeschaffung,<br />

Informationsentnahme<br />

Anwenden von Rezeptionstechniken<br />

Informationsspeicherung Informationsdarbietung<br />

Textverarbeitung<br />

Berichten, Erzählen, Beschreiben,<br />

Argumentieren,<br />

Interview, Fragebogen<br />

Agentur für Arbeit<br />

BIZ, <strong>Beruf</strong>sberater/in<br />

Krankenkassen<br />

Medien, Bibliotheken<br />

Weg in die Industriegesellschaft<br />

Merkantilismus<br />

Manufaktur, Heimarbeit<br />

Industrialisierung Mitteldeutschlands<br />

Biografien interpretieren<br />

Simulationsspiel<br />

Analysieren von: Karikaturen,<br />

Bildern, Quellen, Liedern<br />

Museen, Universitäten,<br />

Ausstellungen,<br />

Bundes- und Landeszentrale<br />

für politische<br />

Bildung<br />

Arbeit und Arbeitsmarkt Ausbildung und <strong>Beruf</strong><br />

in der modernen Gesell- Arbeitsplätze in verschaftschiedenenWirtschaftsbereichen<br />

Betriebspraktikum<br />

Arbeitsmarktsituation in<br />

der BRD und <strong>Sachsen</strong>anhalt <br />

GeschlechtsspezifischerArbeitsmarkt<br />

Auswerten von Statistiken<br />

Analysieren der Standortsituation<br />

Medien, Agentur für<br />

Arbeit<br />

Bundes- und Landeszentrale<br />

für politische<br />

Bildung<br />

15<br />

<strong>Beruf</strong>sfelder<br />

Grundlagen der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

Verbindliches Thema zur<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

Informationsbeschaffung<br />

und Auswertung<br />

Bericht<br />

Beschreiben<br />

Interview, Befragung<br />

Werten<br />

Agentur für Arbeit, BIZ,<br />

<strong>Beruf</strong>sberater/in<br />

Krankenkassen<br />

Medien, Unternehmen<br />

Eltern<br />

<strong>Beruf</strong>sbildende Schulen<br />

Textverarbeitung<br />

Maschinen arbeiten für<br />

den Menschen<br />

Elektrische Energie in<br />

Haushalt und Industrie<br />

Arbeit am Computer:<br />

z. B. Bewerbungsschreiben,<br />

Lebenslauf<br />

Veränderung der Arbeit<br />

durch Maschinen<br />

Nutzungsmöglichkeiten,<br />

Energiesparmaßnahmen,<br />

Umwelt, Si-<br />

cherheitsmaßnahmen<br />

Analysieren und<br />

Bewerten<br />

Aufbau von Schaltungen<br />

Prüfen elektrischer Bauteile<br />

Experiment<br />

Krankenkassen<br />

Unternehmen<br />

Energieunternehmen<br />

Verbraucherzentrale<br />

<strong>Beruf</strong>sbildende Schulen<br />

Auswirkungen des<br />

Einsatzes der Haushaltstechnik<br />

Wohnen und Zusammenleben<br />

Umgang mit Textilien<br />

Arbeitserleichterung,<br />

Zeiteinsparung, Kosten,<br />

Umwelt<br />

Vielfältige Lebensformen<br />

Lebens-, Wohn- und<br />

Wirtschaftseinheit<br />

Herstellung von Textilien<br />

Vergleichen/<br />

Interpretieren von<br />

Filmen, Bildern…<br />

Ausführen der Herstellungstechniken<br />

Interview<br />

Expertengespräch<br />

Erkundung<br />

Stiftung Warentest,<br />

Verbraucherzentrale<br />

Museen und Ausstellungen<br />

Kammern


Schwer-<br />

punkte <br />

Lern-<br />

inhalte<br />

Schuljahrgang 9<br />

Deutsch Geschichte Sozialkunde Wirtschaft Technik Hauswirtschaft<br />

Wie Schuljahrgang 8 auf<br />

höherem Niveau<br />

<strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />

Einstellungstests<br />

Vorstellungsgespräch<br />

(Videotechnik)<br />

Angewandte Rhetorik<br />

Lebenslauf<br />

Erstellen einer Datenbank<br />

Beschreibung der Praktikumsplätze<br />

Wie Schuljahrgang 8 auf<br />

höherem Niveau<br />

Arbeits-<br />

Expertengespräch<br />

techniken<br />

Protokollformen<br />

Umgang mit Medien<br />

Agentur für Arbeit<br />

BIZ, <strong>Beruf</strong>sberater/in<br />

Partner Krankenkassen<br />

Medien, Bibliotheken<br />

Weimarer Republik<br />

Rationalisierungsbewegung<br />

und wirtschaftliche<br />

Stabilisierung; Weltwirtschaftskrise<br />

Alltag in der Weimarer<br />

Republik<br />

Analysieren (Filme, Fotos,<br />

Statistiken, Bücher, Lieder..)<br />

und Vergleichen<br />

Denkmäler untersuchen<br />

Biografien interpretieren<br />

Museen, Universitäten,<br />

Ausstellungen<br />

Bundeszentrale für politische<br />

Bildung<br />

Kino<br />

Theater<br />

Interessenvertretung und<br />

Konfliktregelung in der<br />

Arbeitswelt<br />

Interessenvertretung von<br />

Arbeitnehmer/-geber<br />

Innerbetriebliche Mitbestimmung<br />

Expertengespräch<br />

Befragung<br />

Planspiel<br />

Gewerkschaftsverbände,<br />

Unternehmer, Medien,<br />

Agentur für Arbeit<br />

Bundes- und Landes-<br />

zentrale für politische<br />

Bildung<br />

16<br />

Arbeit und Betrieb Planen, Modellieren,<br />

Betriebspraktikum Bauen und Erhalten<br />

Verbraucherin/Verbraucher Bereitstellen, Verteilen<br />

und Verbraucherrecht und Nutzen von Energie<br />

Geld und Kredit Leben mit Medien<br />

Anforderungen an be- Bauweisen<br />

stimmte <strong>Beruf</strong>sgruppen Umweltgerechtes und<br />

Gesetzliche Grundlagen energiearmes Bauen<br />

zur <strong>Beruf</strong>sausbildung Umweltbelastung,<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung in der Bereitstellen, Verteilen,<br />

Region<br />

Speichern und Nutzung<br />

Bewerbungs- und Einstel- von Energie<br />

lungsverfahren<br />

Erstellen einer Daten-<br />

Form/Inhalt von Tarifverbank zur Erfassung und<br />

trägen<br />

Beschreibung der<br />

Verbraucherschutzgesetze Schülerbetriebs-<br />

Angebote der Verbraucherinformation<br />

Funktionen des Geldes<br />

Kredite<br />

praktikumsplätze<br />

Informationsbeschaffung<br />

und Auswertung<br />

Bericht<br />

Befragung<br />

Fallbeispiel/Planspiel<br />

Betriebspraktikum<br />

Agentur für Arbeit<br />

BIZ, <strong>Beruf</strong>sberater/in<br />

Krankenkassen<br />

Medien, Unternehmen<br />

Eltern<br />

<strong>Beruf</strong>sbildende Schulen<br />

Wahlthema:<br />

Freizeit sinnvoll gestalten<br />

Textile Gegenstände<br />

herstellen<br />

Kennen lernen von <strong>Beruf</strong>sfeldern<br />

Fertigungsabläufe bei der<br />

Herstellung textiler Gegenstände<br />

Arbeitstechniken<br />

Exkursionen<br />

Erkundung<br />

Vergleichen, Auswählen,<br />

Bewerten<br />

Gespräche und Erpro-<br />

Expertengespräch bungen<br />

Experiment Informationsbeschaffung<br />

und Auswer- Erarbeitung von Präsentungtationen<br />

Energieunternehmen<br />

Verbraucherzentrale<br />

Medien<br />

<strong>Beruf</strong>sbildende Schulen<br />

Betriebe<br />

Freizeiteinrichtungen<br />

<strong>Beruf</strong>sbildende Schulen<br />

sowie andere Bildungseinrichtungen


Schwer-<br />

punkte <br />

Lern-<br />

inhalte<br />

Schuljahrgang 10<br />

Deutsch Geschichte Sozialkunde Wirtschaft Technik Hauswirtschaft<br />

Wie Schuljahrgang 8 und<br />

9 auf höherem Niveau<br />

Wie Schuljahrgang 8 und<br />

9 auf höherem Niveau<br />

Selbstständige Informa-<br />

Arbeits-<br />

tionsrecherche und<br />

techniken -verarbeitung<br />

Partner<br />

Wie Schuljahrgang 8 und<br />

9 auf höherem Niveau<br />

Krankenkassen<br />

BIZ<br />

Agentur für Arbeit<br />

Eltern….<br />

Deutschland nach 1945<br />

Europäische Einigung<br />

Dritte Welt zwischen Befreiung<br />

und neuer Abhängigkeit<br />

Umgestaltung der kapitalistischenProduktionsweise:<br />

- zentrale Planwirtschaft<br />

- wirtschaftliche und politische<br />

Integration der<br />

EWG zur EU<br />

Alltagsleben in einem<br />

nachkolonialen Staat<br />

Menschen anderer Kulturen<br />

in unserer Gesellschaft<br />

Grundprobleme der europäischen<br />

Integration<br />

Europäischer Gedanke<br />

Chancen und Risiken der<br />

Osterweiterung<br />

Ausländer- und Zuwanderungspolitik<br />

der BRD<br />

Erwerbsarbeit und Globalisierung<br />

Arbeitsalltag im Kapita- Erkundung:<br />

lismus, Sozialismus, Eine Welt Laden<br />

Soziale Marktwirtschaft<br />

und Planwirtschaft vergleichen<br />

Filme, Textquellen, Plakate,<br />

Karikaturen analysieren<br />

und vergleichen<br />

Denkmäler untersuchen<br />

Museen<br />

Universitäten<br />

Ausstellungen<br />

Bundeszentrale für politische<br />

Bildung<br />

Kino<br />

Theater<br />

Unternehmen der Region<br />

Agentur für Arbeit<br />

Bundes- und Landeszentrale<br />

für politische<br />

Bildung<br />

17<br />

Strukturwandel<br />

Soziale Marktwirtschaft<br />

System der sozialen Sicherung<br />

Erwerbstätige in der EU<br />

Ausbildung und <strong>Beruf</strong><br />

Staatliche Fördermaßnahmen<br />

Ordnungselemente der<br />

sozialen Marktwirtschaft<br />

Säulen der sozialen Sicherung<br />

Arbeitssuche in Europa<br />

Möglichkeiten der<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

Gesetzliche Bestimmun-<br />

Steuern und Regeln<br />

Informations- und Kommunikationstechnik<br />

Überblick über:<br />

- die Entwicklung<br />

- Anwendungsmöglich-<br />

keiten<br />

- Konsequenzen der verstärkten<br />

Nutzung moderner<br />

Informations- und<br />

Kommunikationstechnik<br />

Veränderungen der Argen<br />

der <strong>Beruf</strong>sausbildung beitsplätze<br />

Auswertung von Statisti- Experiment<br />

ken<br />

Vergleichen<br />

Auswertung von Dia- Analysieren<br />

grammen<br />

Bewerten<br />

<strong>Beruf</strong>sbildende Schulen<br />

Unternehmen<br />

Kammern<br />

Expertengespräch<br />

Sammeln und Auswerten<br />

von Informationsmaterial<br />

Medien<br />

Eltern<br />

Unternehmen<br />

Wohnen und Zusammenleben<br />

Ernähren unter bestimmten<br />

Bedingungen<br />

Anforderungen an Arbeits-<br />

und Wohnräume<br />

bestimmen<br />

Veränderung der Haushaltssituation<br />

Erzeugung und Verarbeitung<br />

von Lebensmitteln<br />

Informationsbeschaffung<br />

und Auswertung<br />

Gesprächsprotokolle<br />

Museen<br />

Austauschschüler<br />

Verbraucherzentrale


Die Lerninhalte folgender Wahlpflichtkurse können die Schülerinnen und Schüler in ihrer<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung sinnvoll unterstützen.<br />

Wahlpflichtkurs „Bauen, Planen und Gestalten“ (Schuljahrgänge 7 – 10)<br />

<strong>Der</strong> Wahlpflichtkurs stellt ein Angebot für Schülerinnen und Schüler dar, die sich für produk-<br />

tiv-praktische Tätigkeiten interessieren. Die Orientierung des Kurses auf die Planung, Her-<br />

stellung und Präsentation bzw. Vermarktung eines Finalproduktes ermöglicht das Nachvoll-<br />

ziehen ausgewählter berufstypischer kaufmännischer und handwerklicher Tätigkeiten. Da-<br />

durch können Schülerinnen und Schülern Einblicke in verschiedene berufliche Richtungen<br />

erhalten und ihnen Hilfen bei ihrer individuellen <strong>Beruf</strong>swegplanung gegeben werden.<br />

Dazu eignen sich zum Beispiel die Themen:<br />

„Alten Handwerkstechniken auf der Spur“<br />

„Unser täglich Brot“<br />

„Leute machen Kleider - Kleider machen Leute“<br />

Wahlpflichtkurs „Moderne Medienwelten“ (Schuljahrgänge 7 – 10)<br />

Im Rahmen dieses Kurses setzen sich Schülerinnen und Schüler mit modernen Medien aus-<br />

einander und erfahren deren Einfluss auf das tägliche Leben. Veränderungen in den Anfor-<br />

derungen der <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt können beispielhaft nachvollzogen werden.<br />

Dafür eignen sich u. a. solche Themen wie<br />

„Wie ein Film entsteht“<br />

„Wirtschaftsfaktor Medien“<br />

„Computer machen Druck“<br />

Wahlpflichtkurs „Rechtskunde“ ( Schuljahrgänge 9 – 10)<br />

In Hinblick auf eine zukünftige Ausbildung und die anschließende <strong>Beruf</strong>stätigkeit können die<br />

Schülerinnen und Schüler in diesem Wahlpflichtkurs auf ihre Rechte und Pflichten als Aus-<br />

zubildende und Arbeitnehmer/innen vorbereitet werden.<br />

Thema:<br />

„Recht in der Schule, Recht in der Ausbildung und in der <strong>Beruf</strong>stätigkeit<br />

Wahlpflichtkurs „Angewandte Naturwissenschaften“ (Schuljahrgänge 7 – 10)<br />

<strong>Der</strong> Kurs "Angewandte Naturwissenschaften" lehnt sich an Wissen und Können an, das in<br />

den Fächern Biologie, Chemie, Physik, Geografie, Wirtschaft, Technik und Astronomie er-<br />

worben wird. Unter Nutzung der Erfahrungen und Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schü-<br />

ler geht es um eine selbst bestimmte und handlungsorientierte Auseinandersetzung mit ihrer<br />

Lebenswelt. Deshalb kommt solchen Themen aus Gesellschaft, Arbeit und <strong>Beruf</strong> Priorität zu,<br />

18


die eine bewusste <strong>Beruf</strong>swegplanung und Lebensgestaltung befördern.<br />

Durch die Anwendung grundlegender Arbeitsweisen wie Beobachten, Experimentieren, Er-<br />

kunden, Messen, Aufstellen von Vermutungen, Darstellen von Ergebnissen erschließen sich<br />

die Schülerinnen und Schüler Zusammenhänge zwischen Natur, Mensch und Gesellschaft.<br />

Den Schülerinnen und Schülern wird ermöglicht, den Unterricht aktiv und selbstverantwort-<br />

lich mitzugestalten, eigene Schwerpunkte zu setzen, unterschiedliche Lernwege zu entwi-<br />

ckeln, partnerschaftlich zusammenzuarbeiten.<br />

In dem Kurs „Einführung in die Arbeit mit dem PC“ in den Schuljahrgängen 7 und 8 wer-<br />

den die Schülerinnen und Schüler u. a. befähigt mithilfe des Computers Texte zu gestalten,<br />

sich Informationen zu beschaffen und diese sinnvoll auszuwerten. Damit werden wichtige<br />

Grundlagen für die <strong>Beruf</strong>sorientierung und den Bewerbungsprozess der Jugendlichen gelegt.<br />

19


2.3 Themenfelder und Themenbereiche für die schulische <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Die <strong>Beruf</strong>swahl ist ein längerer Prozess, der sich in mehreren Schritten und vielen Einzel-<br />

entscheidungen vollzieht.<br />

Grundsätzlich lässt sich eine zu treffende <strong>Beruf</strong>swahl - je nach Lebensabschnitt mit unter-<br />

schiedlicher Ausprägung - in drei Phasen gliedern:<br />

• <strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />

• Entscheidungsfindung (<strong>Beruf</strong>swahlprozess),<br />

• Realisierung (Bewerbungsprozess).<br />

Unter Bezugnahme auf diese drei Phasen lassen sich für die schulische <strong>Beruf</strong>swahlvorberei-<br />

tung und damit eng verknüpft für die Unterstützung der Entwicklung eines beruflichen Selbst-<br />

konzeptes, die in der Abbildung dargestellten Themenfelder und Themenbereiche ableiten.<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Themenfelder Themenbereiche<br />

Arbeitswelt-<br />

und <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

<strong>Beruf</strong>swahlprozess<br />

Bewerbungsprozess<br />

Abb. 4: Phasen der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

20<br />

Bedürfnisse<br />

Erwartungen<br />

Lebensplanung<br />

Fähigkeiten<br />

Fertigkeiten<br />

Interessen<br />

Neigungen<br />

Arbeit und <strong>Beruf</strong><br />

• Anforderungen<br />

• Entwicklungen<br />

• Möglichkeiten<br />

Betriebserkundungen<br />

Betriebspraktika<br />

<strong>Beruf</strong>sberatung, BIZ<br />

Arbeitsmarktsituation<br />

Bewerbungsunterlagen<br />

Vorstellungsgespräche<br />

Tests<br />

Arbeitsrecht


<strong>Beruf</strong>sorientierungsprozesse beginnen bereits im Alter von fünf Jahren. In der Primarstufe<br />

werden erste Grundlagen hinsichtlich der Orientierung von Schülerinnen und Schülern auf<br />

Arbeit und <strong>Beruf</strong> gelegt.<br />

Insbesondere die Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung muss als ein durchgängiger Pro-<br />

zess über alle Schuljahrgänge und Schulformen fungieren, da der Kompetenzzuwachs der<br />

Schülerinnen und Schüler und die Reflexion darüber zu neuen Komponenten bei der Ent-<br />

wicklung eines beruflichen Selbstkonzeptes führen<br />

In den Schuljahrgängen 1 bis 4 beginnen die Schülerinnen und Schüler eigene Erwartun-<br />

gen zu formulieren und lernen sich selbst einzuschätzen. Sie erwerben Kenntnisse über ver-<br />

schiedene Wege der schulischen und beruflichen Ausbildung und erhalten kindgemäße Ein-<br />

blicke in Tätigkeitsbereiche verschiedener <strong>Beruf</strong>sfelder, die in ihrer Erfahrungswelt vorkom-<br />

men und zu den Unterrichtsthemen passen. Mit der Herausbildung der Geschlechtsidentität<br />

und der Entwicklung einer geschlechtstypischen Sicht auf die <strong>Beruf</strong>swelt können Fragen der<br />

Gleichberechtigung im Interesse des Abbaus geschlechtsspezifischer Klischeevorstellungen<br />

thematisiert werden. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler zum Äußern von <strong>Beruf</strong>s-<br />

wünschen angeregt werden, wobei neben der kommunikativen Kompetenz insbesondere die<br />

Förderung der Personalkompetenz an Bedeutung gewinnt. In den Schuljahrgängen 5 und 6<br />

erhalten die Schülerinnen und Schüler insbesondere im Werkunterricht die Möglichkeit,<br />

durch das Erleben von Anforderungen aus verschiedenen <strong>Beruf</strong>en und <strong>Beruf</strong>sfeldern bei der<br />

Ausführung geistiger, geistig-praktischer und praktischer Tätigkeiten, Einsichten in ihr eige-<br />

nes Können zu bekommen und zu reflektieren.<br />

Mit Beginn des 7. Schuljahrganges, spätestens mit Beginn des achten Schuljahresganges<br />

rückt der Prozess der <strong>Beruf</strong>swahl in das unmittelbare Blickfeld der Schülerinnen und Schü-<br />

ler. Ein Teil von ihnen verlässt in zwei Jahren die Schule und muss bis dahin erste eigenver-<br />

antwortliche Entscheidungen treffen. In der Verantwortung von Elternhaus, Schule und Be-<br />

rufsberatung der Agentur für Arbeit liegt es nun, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schü-<br />

lern den Prozess der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung so zu gestalten, dass für jeden Einzelnen der<br />

Übergang in eine „passende“ Ausbildung bzw. der Einstieg in die Erwerbsarbeit gegeben ist.<br />

Das erfordert, dass die Schülerinnen und Schüler praxisnah Anforderungsprofile von <strong>Beruf</strong>en<br />

kennen lernen, mit ihren eigenen beruflichen Vorstellungen und ihren Interessen, Fähigkei-<br />

ten und Fertigkeiten abgleichen. Dazu gehört sowohl eine zielgerichtete Lernplanung für die<br />

Zeit des Verbleibs in der Schule als auch ein Probehandeln in Bezug auf ein erfolgreiches<br />

Bewerbungsverfahren für einen Ausbildungsplatz. Im 8. Schuljahrgang setzt dann der Be-<br />

werbungsprozess um einen Praktikums- bzw. Ausbildungsplatz ein. Schülerinnen und<br />

Schüler erstellen Bewerbungsunterlagen und üben simulierte Vorstellungsgespräche, an<br />

denen wenn möglich Unternehmensvertreterinnen und -vertreter beteiligt sind.<br />

21


Durch gezielte Aufgabenstellungen im Rahmen des Praktikums können sie sich mit ihren<br />

eigenen beruflichen Vorstellungen kritisch auseinander setzen. Priorität gewinnt jetzt die Be-<br />

trachtung und Erkundung des regionalen Wirtschaftsraumes, um reale Chancen für die eige-<br />

ne Perspektive ableiten zu können. Hier bewährt sich insbesondere die Zusammenarbeit mit<br />

der/dem <strong>Beruf</strong>sberaterin/er der Agentur für Arbeit und den <strong>Beruf</strong>sinformationszentren (BIZ).<br />

Weitere Handlungsfelder für die <strong>Beruf</strong>swahl eröffnen sich im Rahmen des zweiten Betriebs-<br />

praktikums für Schülerinnen und Schüler im 9. Schuljahrgang und durch die Einbeziehung<br />

weiterer Praxis- und Übungsfelder, die u. a. in Form von Praxistagen in Kooperation mit Un-<br />

ternehmen, Kammern und Bildungseinrichtungen der Region angeboten werden können.<br />

Darüber hinaus gibt es vielfältige Angebote zur Förderung von Begabungen sowie von sozial<br />

und/oder individuell benachteiligten Jugendlichen (z.B. Produktives Lernen).<br />

Im 9. und 10. Schuljahr bewerben sich die Jugendlichen um einen Ausbildungsplatz.<br />

Schülerinnen und Schüler besitzen meist hohe idealistische Ansprüche an ihren zukünftigen<br />

<strong>Beruf</strong>. In diesen Schuljahrgängen werden verstärkt Kompetenzchecks und Bewerbungstrai-<br />

nings durchgeführt, um sie auf die nun eintretenden realen Situationen im Rahmen eines<br />

Bewerbungsverfahrens vorzubereiten. Trotz großem Engagements und einer starken Motiva-<br />

tion zur Erlangung eines Ausbildungsplatzes, muss man auch mit Rückschlägen und Misser-<br />

folgen rechnen. Die mögliche Ablehnung von Bewerbungen und die Nichterfüllung von Be-<br />

rufswünschen können zu wachsendem Selbstzweifel und sinkendem Selbstbewusstsein füh-<br />

ren, das in Resignation und individuelles Vermeidungsverhalten abgleiten kann. Eine starke<br />

Problemorientierung auf praktische <strong>Beruf</strong>swahlfragen, die Entwicklung von Strategien zur<br />

Überwindung von Widerständen und Enttäuschungen sollten in diesem Zusammenhang<br />

auch im Unterricht Berücksichtigung finden.<br />

Die in der nachfolgenden Übersicht dargestellten Schritte wurden aus dem allgemeinen Ver-<br />

lauf der <strong>Beruf</strong>swahl abgeleitet, sind den einzelnen Themenfeldern mit ihren Themenberei-<br />

chen zuordenbar, strukturieren diesen Prozess und sollen die Möglichkeiten der schulischen<br />

Einflussnahme bezogen auf einen realschulbezogenen Abschluss überschaubarer machen.<br />

Für Schülerinnen und Schüler, die den Hauptschulabschluss anstreben, verlagern sich die<br />

dargestellten Schritte jeweils um ca. ein halbes Schuljahr nach vorn.<br />

22


Schritte<br />

Auseinandersetzung mit<br />

sich selbst;<br />

die eigenen Fähigkeiten<br />

und Neigungen in Bezug<br />

auf die <strong>Beruf</strong>swahl richtig<br />

einschätzen<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

- in der Schule<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

- als Thema zu Hause<br />

Sich informieren,<br />

zum Beispiel im BIZ, in<br />

BbS, im Internet, bei<br />

Bekannten, bei den<br />

Kammern, im Ausbildungszentren<br />

des<br />

Handwerks u. a.<br />

Schülerbetriebspraktika<br />

Praxistage<br />

Bewerbungstraining<br />

Wahlpflichtkurse bzw.<br />

wahlfreie Kurse zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

Angebote der <strong>Beruf</strong>s-<br />

und Studienberatung<br />

- BIZ-Besuche<br />

- Klassenbesprechungen<br />

- Elternveranstaltungen<br />

- <strong>Beruf</strong>sinformationstage<br />

- Persönliche Beratung<br />

- Ausbildungsplatz-<br />

information<br />

- Bewerbung<br />

- Realisierung<br />

Schuljahrgang<br />

7<br />

Bezüge zur<br />

<strong>Beruf</strong>s- und<br />

Arbeitswelt<br />

herstellen<br />

Schuljahrgang<br />

8<br />

Sich kennen<br />

lernen; <strong>Beruf</strong>e<br />

kennen lernen<br />

und erkunden<br />

und mit den<br />

eigenen Interessen<br />

und<br />

Fähigkeiten<br />

vergleichen<br />

Abb. 5: Schritte im Rahmen der schulischen <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung (bezogen auf den realschulbezogenen Abschluss)<br />

23<br />

Schuljahrgang<br />

9<br />

<strong>Beruf</strong>sziele<br />

überprüfen,<br />

entscheiden,<br />

Chancen erkunden<br />

und<br />

über Alternativennachdenken<br />

Schuljahrgang<br />

10<br />

Bewerben,<br />

Auswahltests,<br />

Vorstellungsgespräche,<br />

Alternativen<br />

suchen


2.4 Beispiele für die schulische <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Unter Berücksichtigung der gegenwärtig gültigen schulischen Rahmenbedingungen für die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung und den zu beachtenden regionalen<br />

Besonderheiten an den Einzelstandorten der Sekundarschulen werden nachfolgend vier Beispiele vorgestellt.<br />

2.4.1 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Integrierten Gesamtschule Halle<br />

Schuljahrgang 8<br />

Zeitraum<br />

Erstes<br />

Halbjahr<br />

Zweites<br />

Halbjahr<br />

Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Elternabend<br />

mit allen Eltern des<br />

Schuljahrganges<br />

Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den<br />

Themenfeldern Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />

<strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />

Verbindliches Thema:<br />

Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung,<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

<strong>Beruf</strong>sberatung<br />

<strong>Beruf</strong>sfindung<br />

Projekt<br />

Dauer: 1 Woche<br />

Inhalt<br />

Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

Angebote der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

Durchführung des Projektes „<strong>Beruf</strong>sfindung“,<br />

Betriebspraktika<br />

Besuch im BIZ<br />

- Computeranalyse<br />

- detaillierte Information über mindestens<br />

zwei <strong>Beruf</strong>sfelder<br />

Bewerbungsschreiben<br />

Interessenbezogene Arbeitsplatzerkundung<br />

Anfertigung einer <strong>Beruf</strong>smappe<br />

Praktikumsplatzsuche Möglichst selbstständige Suche eines<br />

Praktikumsplatzes durch die Schülerinnen<br />

und Schüler entsprechend<br />

ihren beruflichen Vorstellungen in<br />

Abstimmung mit der verantwortlichen<br />

Koordinatorin der Schule<br />

Durchführung des ersten<br />

Betriebspraktikums<br />

Anfertigen einer Praktikumsmappe:<br />

- Tagesberichte<br />

- Mein Praktikumsbetrieb<br />

- Anforderungen an den <strong>Beruf</strong><br />

- Arbeitsplatzerkundung<br />

24<br />

Beteiligte<br />

Schulleiter<br />

Eltern<br />

Tutorinnen/Tutoren<br />

<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />

<strong>Beruf</strong>sberater der<br />

Agentur für Arbeit<br />

Lehrerinnen/ Lehrer,<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler des Teams 8<br />

<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />

<strong>Beruf</strong>sberater der<br />

Agentur für Arbeit<br />

Klassenverband<br />

Fachlehrerin/ Fachlehrer<br />

Wirtschaft<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler<br />

Unternehmen der<br />

Region<br />

Verantwort-<br />

lichkeit<br />

Praktikumsleiterin/<br />

Praktikumsleiter der<br />

Schule,<br />

Lehrerinnen/<br />

Lehrer des Teams 8<br />

Fachlehrerin/ Fachlehrer<br />

Wirtschaft,<br />

Lehrerinnen/<br />

Lehrer des Teams 8,<br />

Fachlehrerin/ Fachlehrer<br />

Deutsch,<br />

Lehrerin/Lehrer<br />

Informatik<br />

Praktikumsleiterin/<br />

Praktikumsleiter der<br />

Schule,<br />

Fachlehrerin/ Fachlehrer<br />

Wirtschaft<br />

Fachlehrerin/ Fachlehrer<br />

Wirtschaft,<br />

Tutorinnen/Tutoren<br />

Materialien/<br />

Medien<br />

Elternbriefe<br />

Beiträge zur Gestaltung<br />

der Sekundarschule<br />

– Heft 1<br />

„Pflichtprojekt“<br />

Agentur für Arbeit<br />

BIZ<br />

Praktikumsmappen<br />

verschiedener Anbieter


Schuljahrgang 9<br />

Zeitraum<br />

Erstes<br />

Halbjahr<br />

Zweites<br />

Halbjahr<br />

Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern<br />

Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />

Besuch der/des <strong>Beruf</strong>sberaterin/<strong>Beruf</strong>sberaters<br />

in der Tutorenstunde/<br />

Klassenstunde<br />

Durchführung eines Elternabends<br />

im BIZ<br />

Inhalt Beteiligte<br />

Ablauf des Bewerbungsverfahrens<br />

Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

Zugangsvoraussetzungen<br />

Fragestunde<br />

Vereinbarung von persönlichen Beratungsterminen<br />

Ablauf des Bewerbungsverfahrens<br />

Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

Zugangsvoraussetzungen<br />

Fragestunde<br />

Vereinbarung von persönlichen Beratungsterminen<br />

Praktikumsplatzsuche selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes<br />

durch die Schülerinnen<br />

und Schüler, entsprechend ihrer<br />

beruflichen Vorstellungen in Abstimmung<br />

mit der verantwortlichen<br />

Koordinatorin der Schule<br />

Bewerbungstraining Übung von Vorstellungsgesprächen<br />

Lebenslauf<br />

Bewerbungsschreiben<br />

Durchführung des zweiten<br />

Betriebspraktikums<br />

Anfertigen einer Praktikumsmappe:<br />

- Tagesberichte<br />

- Mein Praktikumsbetrieb<br />

- Anforderungen an den <strong>Beruf</strong><br />

- Arbeitsplatzerkundung<br />

25<br />

Tutorinnen/Tutoren<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />

<strong>Beruf</strong>sberater der Agentur<br />

für Arbeit<br />

Eltern/Kind<br />

<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />

<strong>Beruf</strong>sberater der Agentur<br />

für Arbeit<br />

Klassenverband<br />

Fachlehrerin/Fachlehrer<br />

Wirtschaft<br />

Klassenverband<br />

Fachlehrerin/Fachlehrer<br />

Deutsch<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

Unternehmen aus der<br />

Region<br />

Verantwort-<br />

lichkeit<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Tutorinnen/Tutoren<br />

<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />

<strong>Beruf</strong>sberater der<br />

Agentur für Arbeit<br />

Praktikumsleiterin/<br />

Praktikumsleiter der<br />

Schule<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Deutsch<br />

und Wirtschaft<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Tutorinnen/Tutoren<br />

Materialen/<br />

Medien<br />

verschiedene<br />

Krankenkassen<br />

Praktikumsmappe


2.4.2 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Sekundarschule Schkopau<br />

Schuljahrgang 8<br />

Zeitraum<br />

Erstes<br />

Halbjahr<br />

Zweites<br />

Halbjahr<br />

Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern<br />

Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />

Schulische Angebote zur<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung Inhalt Beteiligte Verantwortlichkeit<br />

Projekt (3 Tage)<br />

Verbindliches Thema:<br />

„Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung,<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>sberatung,<strong>Beruf</strong>sfindung“<br />

Schulspezifischer Wahlpflichtkurs<br />

„Expedition<br />

<strong>Beruf</strong>“<br />

Elternabend<br />

mit allen Eltern der Klassenstufe<br />

Kennen lernen ausgewählter <strong>Beruf</strong>sfelder<br />

Eigenständige Bearbeitung einer produktorientierten<br />

Aufgabenstellung aus einem frei<br />

wählbaren <strong>Beruf</strong>sfeld<br />

Erstellen einer Berichtsmappe<br />

Zertifizierung der Teilnahme<br />

Kennen lernen von Anforderungen an den<br />

<strong>Beruf</strong> durch selbstständige Bearbeitung von<br />

Aufgabenstellungen in ausgewählten <strong>Beruf</strong>sfeldern<br />

Zertifizierung der Teilnahme<br />

Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

Angebote der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

Betriebspraktika<br />

Praktikumsplatzsuche selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes<br />

durch die Schülerinnen und Schüler,<br />

entsprechend ihrer beruflichen Vorstellungen<br />

in Abstimmung mit den verantwortlichen<br />

Koordinatorinnen und Koordinatoren der<br />

Schule<br />

Durchführung des ersten<br />

Betriebspraktikums<br />

Anfertigen einer Praktikumsmappe als begleitende<br />

Arbeitsmappe bis Schuljahrgang 10<br />

Tagesberichte Betriebsanalyse<br />

Steckbrief zum <strong>Beruf</strong>swunsch<br />

Zertifizierung der Teilnahme<br />

26<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft,<br />

Klassenlehrerin/Klassenlehrer,<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Deutsch<br />

VHS Großkayna<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Schülerinnen/Schüler<br />

Auszubildende, Ausbilderinnen<br />

und Ausbilder<br />

von Dow Chemical,<br />

Werk Schkopau<br />

Schulleiterin/<br />

Schulleiter<br />

Klassenlehrerin/<br />

Klassenlehrer<br />

Schülerinnen/Schüler<br />

<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />

<strong>Beruf</strong>sberater der<br />

Agentur für Arbeit<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Schülerinnen/Schüler<br />

Unternehmen der<br />

Region<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Praktikumsleiterin/<br />

Praktikumsleiter der<br />

Schule<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Klassenlehrerin/<br />

Klassenlehrer<br />

Materialien/<br />

Medien<br />

Beiträge zur<br />

Gestaltung der<br />

Sekundar-<br />

schule – Heft 1<br />

„Pflichtprojekt“<br />

Praktikumsmappe


Schuljahrgang 9<br />

Zeitraum<br />

Erstes<br />

Halbjahr<br />

Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern<br />

Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />

Schulische Angebote zur<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Besuch der/des <strong>Beruf</strong>sberaterin/<strong>Beruf</strong>sberaters<br />

in der Schule<br />

Inhalt Beteiligte<br />

Ablauf des Bewerbungsverfahrens<br />

Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

Fragestunde<br />

Vereinbarung von Beratungsterminen<br />

Besuch des BIZ Ablauf des Bewerbungsverfahrens<br />

Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

Zugangsvoraussetzungen<br />

Ausbildungsvertrag<br />

Jugendarbeitsschutzgesetz<br />

Vereinbarung von persönlichen<br />

Beratungsterminen<br />

Elternabend<br />

mit allen Eltern der<br />

Klassenstufe<br />

Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

Angebote der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

Bewerbungszeitplan<br />

Betriebspraktika<br />

Bewerbungstraining Übung von Vorstellungsgesprächen<br />

Lebenslauf<br />

Bewerbungsschreiben<br />

Herstellung einer Bewerbungsmappe<br />

Praktikumsplatzsuche selbstständige Suche eines Praktikumsplatzes<br />

durch die Schülerinnen<br />

und Schüler, Vorstellungen in Abstimmung<br />

mit der verantwortlichen<br />

Koordinatorin der Schule<br />

Waldlager Spitzberg Schwerpunkt<br />

„Umweltschule“ – Grüne <strong>Beruf</strong>e<br />

27<br />

Klassenlehrerin/ Klassenlehrer<br />

,<br />

<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />

<strong>Beruf</strong>sberater der<br />

Agentur für Arbeit<br />

<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />

<strong>Beruf</strong>sberater der<br />

Agentur für Arbeit<br />

und Eltern/Kind<br />

Schulleiterin/<br />

Schulleiter<br />

Klassenlehrerin/<br />

Klassenlehrer<br />

Klassenverband<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Deutsch<br />

Schülerinnen/Schüler<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

31 Schülerinnen und<br />

Schüler nach Auswahlverfahren<br />

Verantwort-<br />

lichkeit<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Klassenlehrerin/ Klassenlehrer<br />

<strong>Beruf</strong>sberaterin/<br />

<strong>Beruf</strong>sberater der Agentur<br />

für Arbeit<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Klassenlehrerin/ Klassenlehrer<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Deutsch<br />

Praktikumsleiterin/<br />

Praktikumsleiter der<br />

Schule<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Verantwortliche/<br />

Verantwortlicher für<br />

<strong>Beruf</strong>sberatung<br />

Materialien/<br />

Medien<br />

<strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz<br />

Muster AusbildungsvertragJugendarbeitsschutzgesetz<br />

verschiedene<br />

Krankenkassen<br />

Arbeitsmaterial<br />

des Landesbauernverbandes


Schuljahrgang 9<br />

Schuljahrgang 10<br />

Zeitraum<br />

Zweites<br />

Halbjahr<br />

Erstes<br />

Halbjahr<br />

Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt<br />

- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />

Schulische Angebote der<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung Inhalt Beteiligte Verantwortlichkeit<br />

Durchführung des zweiten<br />

Betriebspraktikums<br />

Bewerbungstest<br />

Abschluss der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Bewerbungstraining<br />

Projekttag<br />

Anfertigen einer Praktikumsmappe<br />

Tagesberichte<br />

Mein Praktikumsbetrieb im regionalen<br />

Wirtschaftsraum<br />

Arbeitsplatzerkundung<br />

Ausfüllen eines Kompetenzchecks,<br />

z.B. durch die Agentur für Arbeit<br />

Präsentation der Praktikums,-<br />

Bewerbungs- und Berichtsmappen<br />

Bewerbungstraining mit Auswertung<br />

durch Vertreterinnen/Vertreter der Personalabteilungen<br />

regionaler Unternehmen<br />

28<br />

Schülerinnen/<br />

Schüler<br />

Klassenlehrerin/<br />

Klassenlehrer<br />

Unternehmen der<br />

Region<br />

Klassenlehrerin/<br />

Klassenlehrer<br />

Agentur für Arbeit<br />

Schülerinnen/Schüler<br />

Unternehmensvertreterinnen/Unternehmensvertreterverschiedener<br />

Branchen<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Klassenlehrerin/<br />

Klassenlehrer<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Fachlehrerin/<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Materialien/<br />

Medien<br />

Praktikumsmappe <br />

Testunterlagen <br />

BerichtsmappePraktikumsmappeBewerbungsmappe


2.4.3 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Sekundarschule THALE/NORD<br />

Schuljahrgänge 7 - 8<br />

Zeitraum<br />

Zweites<br />

Halbjahr<br />

Schuljahrgang<br />

7<br />

Erstes<br />

Halbjahr<br />

Schuljahrgang<br />

8<br />

Zweites<br />

Halbjahr<br />

Schuljahrgang<br />

8<br />

Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />

Praxisorientiertes Lernen<br />

(PoL)<br />

Vorbereitung des Betriebspraktikums<br />

Schnupperpraktika in den<br />

Ferien<br />

Projekt zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung,Arbeitsplatzerkundung<br />

und<br />

<strong>Beruf</strong>sfindung<br />

Betriebspraktikum (Durchführung)<br />

"Produktives Lernen" in<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

"Bosseschule" Quedlinburg<br />

Inhalt Beteiligte<br />

Schnupperpraktikum für den Hauptschulbildungsgang<br />

14-tägig, 1- Tag im BTZ , <strong>Beruf</strong>sfeld: Metalltechnik<br />

(geplant Holztechnik und Kunststofftechnik)<br />

Unterstützung der Schülerinnen und Schüler<br />

bei der Suche eines Praktikumsplatzes ab<br />

ca. Dezember<br />

Durchführung eines Praktikums von zwei bis<br />

fünf Tagen in Organisation des Bildungswerkes<br />

Quedlinburg im Projekt SPRINT (Projektträger:<br />

Bildungswerk der Wirtschaft für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

BWSA)<br />

1. Tag: Kennen lernen der Betriebe in der<br />

Region, Bekanntmachen mit den Kammerverbänden,<br />

<strong>Beruf</strong>swahl "Tipps und Tricks"<br />

2. Tag: Arbeitsplatzerkundung in regionalen<br />

Betrieben (Gruppen 6 + 1)<br />

Anfertigen des Praktikumshefters<br />

Präsentation in Form eines Kurzvortrages<br />

nach dem Praktikum<br />

Leistungsschwache bzw. „schulmüde“ Jugendliche<br />

zum Hauptschulabschluss führen<br />

29<br />

Klassenverband<br />

Fachlehrer/in Technik<br />

BTZ Thale (privater<br />

Bildungsträger)<br />

Klassenverband<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Fachlehrer/in Deutsch<br />

Interessierte Schülerinnen<br />

und Schüler<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Bildungswerk Quedlinburg,<br />

SPRINT<br />

Klassenverband<br />

Klassenlehrerin/ Klassenlehrer<br />

Krankenkassen<br />

IHK<br />

regionale Betriebe<br />

Fachlehrer/er Wirtschaft<br />

Fachlehrer/in Deutsch<br />

ca. 3- 6 Schülerinnen<br />

und Schüler<br />

„Bosseschule“, Quedlinburg<br />

Verantwort-<br />

lichkeit<br />

Materialien/<br />

Medien<br />

Schulleitung Erkundungshefter<br />

Praktikumsleiter/in<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Klassenlehrerin/ Klassenlehrer<br />

Schulleitung<br />

verantwortliche/r Lehrer/in<br />

für <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

Klassenlehrerin/ Klassenlehrer<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

(Praktikumsleiter/in)<br />

Schulleitung<br />

Arbeitsblätter<br />

zur Bewerbung<br />

Arbeitsblätter<br />

zur Arbeitsplatzerkundung <br />

Praktikumshefter<br />

der Sparkasse


Schuljahrgang 9<br />

Zeitraum<br />

Erstes<br />

Halbjahr<br />

Zweites<br />

Halbjahr<br />

Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />

<strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung im Unterricht<br />

Schnupperpraktika in allen<br />

Ferien<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

im Unterricht und<br />

im Ganztagsschulbereich<br />

Besuch des BIZ<br />

<strong>Beruf</strong>schancentest<br />

Monatlicher <strong>Beruf</strong>sberatertag<br />

Inhalt Beteiligte<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung, Bekanntmachen mit dem<br />

dualen System und den berufsbildenden<br />

Vollzeitschulen, Hinweise zu überbetrieblichen<br />

und außerbetrieblichen Maßnahmen<br />

Durchführung eines Praktikums von zwei bis<br />

fünf Tagen in Organisation des Bildungswerkes<br />

Quedlinburg im Projekt SPRINT<br />

Anfertigen von Bewerbungen,<br />

Lebenslauf und Durchführung von Einstellungstests<br />

Einweisung in die Lehrstellensuche<br />

Arbeit im BIZ<br />

Fragestunden<br />

Absolvierung eines 3-stündigen Testverfahrens<br />

mit Auswertung durch die Akademie der<br />

Ruhr-Universität<br />

Persönliche Beratungstermine<br />

mit Eltern und Schülerinnen und Schülern<br />

30<br />

Klassenverband<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

interessierte Schülerinnen<br />

und Schüler<br />

Fachlehrer Wirtschaft<br />

Bildungswerk Quedlinburg<br />

Klassenverband<br />

Fachlehrer/in Deutsch<br />

Krankenkassen,<br />

Bildungswerk Quedlinburg<br />

Klassenverband<br />

Berater/in der Agentur für<br />

Arbeit<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Klassenverband<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Vertreter/in der Allianz<br />

Berater/in der Agentur für<br />

Arbeit<br />

Eltern/Schülerinnen und<br />

Schüler<br />

Verantwort-<br />

lichkeit<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Fachlehrer/in<br />

Deutsch<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Materialien/<br />

Medien<br />

Testunterlagen<br />

BIZ-Computer,<br />

berufskundliche<br />

Filme und<br />

Schriften<br />

<strong>Beruf</strong>swahltest<br />

der Ruhr-<br />

Universität<br />

Bochum


Schuljahrgang 9<br />

Schuljahrgang 10<br />

Zeitraum<br />

Zweites<br />

Halbjahr<br />

Erstes<br />

Halbjahr<br />

Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern Arbeitswelt- und<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />

Vorbereitung Betriebspraktikum<br />

Durchführung eines thematischen<br />

Elternabends<br />

Betriebspraktikum<br />

(Durchführung)<br />

Informationen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

für Eltern und<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

(thematischer Elternabend)<br />

Monatliche <strong>Beruf</strong>sberatertage<br />

Besuch der berufsbildenden<br />

Schule zum „Tag der<br />

offenen Tür“<br />

Inhalt Beteiligte<br />

Selbstständige Suche eines Praktikums-<br />

platzes ab ca. Oktober durch die Schülerinnen<br />

und Schüler<br />

Information über Bewerbungsverfahren,<br />

Duales System und berufsbildende Vollzeitschulen,<br />

überbetriebliche und außerbetriebliche<br />

Ausbildung sowie weiterführende Schulen<br />

Anfertigen des Praktikumshefter<br />

Präsentation in Form eines Kurzvortrages<br />

nach dem Praktikum<br />

Orientierung auf berufsbildende Vollzeitschulen<br />

(Assistentenausbildung, mehrjährige <strong>Beruf</strong>sfachschule)<br />

Persönliche Beratertermine mit Schülerinnen,<br />

Schülern und den Eltern in der Schule<br />

Kennen lernen der berufsbildenden Schule<br />

Themenabsprache nach Interessengebiet<br />

und <strong>Beruf</strong>swunsch<br />

31<br />

Klassenverband<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Fachlehrer/in Deutsch<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

Eltern<br />

<strong>Beruf</strong>sberater/in der<br />

Agentur für Arbeit,<br />

Vertreter/in der berufsbildenden<br />

Schulen und der<br />

weiterführenden Schulen<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Fachlehrer/in Deutsch<br />

Vertreter/in der berufsbildenden<br />

Schulen<br />

Berater/in der Agentur für<br />

Arbeit<br />

Berater/in der Agentur für<br />

Arbeit<br />

Klassenverband<br />

Vertreter/in der berufsbildenden<br />

Schulen<br />

Klassenlehrer/in<br />

Verantwort-<br />

lichkeit<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft(Praktikumsleiter/in)<br />

Klassenlehrer/in<br />

Materialien/<br />

Medien<br />

Hinweisblätter<br />

(Anmeldung,<br />

Arbeitsschutz u.<br />

ä.)<br />

Klassenlehrer/in Unterlagen der<br />

Agentur für<br />

Arbeit,<br />

Informationsmaterial<br />

der <strong>Beruf</strong>schulen<br />

und der<br />

weiterführenden<br />

Schulen<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft(Praktikumsleiter/in)<br />

Klassenlehrer/in<br />

Praktikumshefter<br />

Klassenlehrer/in Unterlagen der<br />

Agentur für<br />

Arbeit, Informationsmaterial<br />

der berufsbildenden<br />

Schulen<br />

Klassenlehrer/in<br />

Klassenlehrer/in


2.4.4 <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an der Sekundarschule „Wilhelm Weitling“, Magdeburg<br />

Schuljahrgang 7<br />

Zeitraum<br />

Erstes<br />

Halbjahr<br />

Zweites<br />

Halbjahr<br />

Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern<br />

Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />

Elternabend mit allen Eltern<br />

des Schuljahrganges<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung im BBZ<br />

4 Tage<br />

Inhalt Beteiligte<br />

Vorstellen des <strong>Beruf</strong>swahlkonzeptes<br />

der Schule<br />

Überblick über die Leistungen im<br />

Handwerk<br />

Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

im Internet<br />

Kennen lernen der Werkstätten des<br />

<strong>Beruf</strong>sbildungszentrums<br />

Schnuppertag im <strong>Beruf</strong>sfeld 1<br />

Schnuppertag im <strong>Beruf</strong>sfeld 2<br />

Aufgaben zur Kompetenzfeststellung<br />

Auswertung der Kompetenzfeststellung<br />

Individuelle Empfehlung für weiteren<br />

<strong>Beruf</strong>swahlprozess<br />

32<br />

Schulleiter,<br />

Eltern, Klassenlehrer/in<br />

Vertreter/in des <strong>Beruf</strong>sbildungszentrum<br />

der Handwerkskammer<br />

Magdeburg<br />

(BBZ)<br />

Klassenlehrer/in<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Lehrkräfte des <strong>Beruf</strong>sbildungszentrums<br />

der Handwerkskammer<br />

Magdeburg<br />

Verantwort-<br />

lichkeit<br />

Schulleiter<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Materialien/<br />

Medien<br />

Elternbriefe<br />

Werkstätten des<br />

<strong>Beruf</strong>sbildungszentrums<br />

der<br />

Handwerkskammer<br />

Magdeburg


Schuljahrgang 8<br />

Zeitraum<br />

Erstes<br />

Halbjahr<br />

Zweites<br />

Halbjahr<br />

Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern<br />

Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />

Arbeit mit dem <strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Projektwoche zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

<strong>Beruf</strong>sfindung im <strong>Beruf</strong>sbildungszentrum/<br />

im Betrieb<br />

5 Tage<br />

Praktikum in einem Betrieb<br />

5 Tage<br />

33<br />

Inhalt Beteiligte<br />

Kennen lernen des <strong>Beruf</strong>swahlpasses<br />

Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung<br />

üben<br />

Erkundung von <strong>Beruf</strong>en im Wohngebiet/<br />

in der Region mit dem Ziel<br />

Herstellen von Kontakten zu Betrieben<br />

in der Region<br />

Vereinbarung von Vorstellungsgesprächen<br />

für das Betriebspraktikum<br />

Wahl zwischen<br />

Kennen lernen <strong>Beruf</strong>sfeld 3<br />

oder Vertiefungskurs <strong>Beruf</strong>sfeld<br />

1 oder 2<br />

oder <strong>Beruf</strong>sfeld eigener Wahl in<br />

einem Betrieb<br />

Praktikum in einem Betrieb<br />

Klassenverband<br />

Klassenlehrer/in<br />

Schüler/innen<br />

Klassenlehrer/in<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Unternehmen<br />

im Wohngebiet/in<br />

der Region<br />

Schüler/innen<br />

Klassenlehrer/in<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Lehrkräfte des<br />

<strong>Beruf</strong>sbildungszentrum<br />

Unternehmen<br />

aus der Region<br />

Schüler/innen<br />

Unternehmen der<br />

Region<br />

Verantwort-<br />

lichkeit<br />

Klassenlehrer/in<br />

Klassenlehrer/in<br />

Verantwortliche/r<br />

Lehrer/in für <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

Praktikumsleiter/in<br />

der Schule<br />

Praktikumsleiter/in<br />

der Schule<br />

Materialien/<br />

Medien<br />

Materialien<br />

des<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpasses <br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Werkstätten des<br />

<strong>Beruf</strong>sbildungszentrum <br />

Praktikumshefter


Schuljahrgang 9<br />

Zeitraum<br />

Erstes<br />

Halbjahr<br />

Zweites<br />

Halbjahr<br />

Schulische Angebote zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Fachübergreifende Unterrichtsangebote aus den Themenfeldern<br />

Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung<br />

Elterncafe (Novemberveranstaltung)<br />

Bewerbertraining im BBZ<br />

2 Tage<br />

34<br />

Inhalt Beteiligte<br />

Veranstaltung für Eltern und<br />

Schüler/innen speziell zum Thema<br />

<strong>Beruf</strong>swahl<br />

Inhalt und Form von Bewerbungen<br />

Durchführen von Einstellungstests<br />

Auftreten in Bewerbungsgesprächen<br />

Lebenskompetenzhefter Versicherungen<br />

Verträge (Ausbildungsvertrag)<br />

erste eigenen Wohnung usw.<br />

Praktikum in einem Betrieb<br />

10 Tage<br />

Durchführen des Schülerbetriebspraktikum<br />

in einem Betrieb<br />

eigener Wahl<br />

Schulleiter,<br />

Eltern, Klassenlehrer/in,<br />

Vertreter/in des<br />

<strong>Beruf</strong>sbildungszentrums,<br />

Berater/in<br />

der Agentur für<br />

Arbeit, Vertreter/in<br />

der Handwerkskammer<br />

bzw. Industrie-<br />

und Handelskammer,Ausbildungsleiter/innen<br />

und Auszubildende<br />

aus<br />

Unternehmen der<br />

Region<br />

Schüler/innen<br />

Fachlehrer/in<br />

Deutsch<br />

Lehrkräfte des <strong>Beruf</strong>sbildungszentrums.<br />

Klassenverband<br />

Fachlehrer/in WirtschaftWohnungsgesellschaft<br />

aus dem<br />

Wohngebiet<br />

Schüler/innen<br />

Fachlehrer/in Wirtschaft<br />

Klassenlehrer/in<br />

Verantwort-<br />

lichkeit<br />

Materialien/<br />

Medien<br />

Schulleiter Elternbriefe<br />

Klassenlehrer/in Bewerbungsmappe<br />

Fachlehrer/in<br />

Wirtschaft<br />

Praktikumsleiter/in<br />

der Schule<br />

Lebenskompetenzhefter <br />

Praktikumshefter


Im Zusammenhang mit der Entwicklung von Schulprogrammen an allgemein bildenden<br />

Schulen zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung schulischer Arbeit (Arbeit der Schu-<br />

len in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> mit Schulprogrammen, Rd.Erl. des MK vom 14.5.2003 (SVBl. LSA.<br />

S.137), bietet sich ein Rahmen für die Entwicklung schulspezifischer Konzepte zur <strong>Beruf</strong>s-<br />

wahlvorbereitung/<strong>Beruf</strong>sorientierung. Da die Lebenswege der Jugendlichen angesichts der<br />

vielfältigen Möglichkeiten, aber auch Grenzen im Wirtschafts- und Arbeitsleben nicht (immer)<br />

„geradlinig“ verlaufen, müssen Schülerinnen und Schüler befähigt werden, die eigene Le-<br />

bens- und <strong>Beruf</strong>swegplanung zu gestalten und zu reflektieren. Die schulische <strong>Beruf</strong>swahl-<br />

vorbereitung wird in diesem Zusammenhang zu einem wichtigen Baustein der Lebensorien-<br />

tierung. Die Qualität schulischer Arbeit zeigt sich auch darin, wie die Schülerinnen und Schü-<br />

ler den Übergang von der Schule in ein Ausbildungsverhältnis meistern.<br />

Zusammenfassung:<br />

Die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung an den Sekundarschulen<br />

- bietet Schülerinnen und Schülern Hilfestellung für eine individuelle Lebens- und<br />

<strong>Beruf</strong>splanung,<br />

- muss als Prozess gesehen und geführt werden,<br />

- soll Bestandteil der Schulprogrammarbeit sein,<br />

- ist in enger Kooperation zwischen Schule, der Agentur für Arbeit, Eltern und weiteren<br />

externen Partnern zu gestalten,<br />

- ermöglicht realitätsnahe Einblicke in die <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt,<br />

- stellt direkte Kontakte zur <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt her,<br />

- umfasst die Vorstellung eines breiten Spektrums von <strong>Beruf</strong>en und <strong>Beruf</strong>sfeldern,<br />

- wirkt geschlechtsspezifischen Einschränkungen bei der <strong>Beruf</strong>swahl entgegen,<br />

- muss handlungs- und erfahrungsorientiert aufgebaut sein,<br />

- muss fachübergreifend angelegt sein,<br />

- fördert die Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz,<br />

- entwickelt Strategien zur Überwindung von Widersprüchen und Enttäuschungen.<br />

35


2.5 Schrittfolge zur Erarbeitung einer schulspezifischen Konzeption zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Um den Anforderungen einer schulischen <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung gerecht zu werden, ist die Entwicklung einer schulspezifischen Konzeption, wel-<br />

che die Schaffung eines kooperativen Lern- und Arbeitsbereiches umfasst, anzustreben. Dabei muss berücksichtigt werden, dass nicht nur die<br />

Arbeit aller Lehrerinnen und Lehrer einer Schule abzustimmen ist, sondern darüber hinaus auch die Einbeziehung externer Partner, wie die Agen-<br />

tur für Arbeit und Unternehmen der Region, einen hohen Stellenwert einnimmt. Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit ist daher eine gründli-<br />

che Vorbereitung. <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass unterstützt hierbei in besonderem Maße. Die nachfolgend aufgeführte Schrittfolge zeigt einen praktikablen<br />

Weg für die Arbeit an der Schule. Die jeweiligen Regelungen zur Arbeit und Unterrichtsorganisation in den Sekundarschulen (Rd.Erl. des MK in<br />

der jeweils gültigen Fassung) sind zu berücksichtigen.<br />

Schritte Schule Praxispartner Eltern/Öffentlichkeit Agentur für Arbeit<br />

1 Meinungsbildung in der Schule Information über Vorhaben an<br />

Schulelternrat und Schülerrat,<br />

Diskussion, Beschluss<br />

Information über Vorhaben<br />

2 Beratungslehrerin/Beratungslehrer der Schule<br />

Einbeziehung des Schülerra-<br />

bildet Arbeitsgruppe aus Fachlehrerinnen/Fachlehrern<br />

und Klassenlehrerinnen/Klassenlehrern<br />

(Erarbeitung einer schulspezifischen Konzeption)tes/Schulelternrates<br />

3 Abstimmung in der Gesamtkonferenz Informationsabend für Eltern der<br />

betroffenen Schuljahrgänge<br />

4 Auswählen und Zusammenstellen der Ar- Kontakt zu Koordinatoren für<br />

Einbeziehung der <strong>Beruf</strong>sbebeitsmaterialien<br />

für den Unterricht und den das Betriebspraktikum, Kamraterinnen<br />

und <strong>Beruf</strong>sberater<br />

Begleithefter für Schülerinnen und Schüler mern, Unternehmen; kommunale<br />

Einrichtungen<br />

Information über Vorhaben<br />

5 Übernahme ins Schulprogramm Werbung, direkte Anfragen Zusendung von Informationsmate- Zusendung von Informati-<br />

bei Betrieben zur Zusamrialien, aktive Unterstützung der onsmaterialienmenarbeit<br />

Arbeit<br />

6 Evaluation der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Fragebogen/Gespräche<br />

Rückmeldung über Anschluss im Ausbildungs- und Beschäftigungssystem<br />

36


3 Module zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung im Unterricht<br />

Für die Erstellung und Umsetzung eines schulspezifischen Konzeptes zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbe-<br />

reitung sind unter Bezugnahme auf Kapitel 2 drei wesentliche Schwerpunkte zu berücksichti-<br />

gen:<br />

1 Rechtliche Rahmenorientierungen zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

2 Curriculare Aspekte zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung, die in den Rahmenrichtlinien der<br />

Einzelfächer der Stundentafel bereits implementiert sind,<br />

3 Berücksichtigung von Themenfeldern und Themenbereichen, die den allgemeinen<br />

Verlauf der <strong>Beruf</strong>swahl kennzeichnen und in einen inhaltlichen und zeitlichen Unter-<br />

richtszusammenhang, möglichst aller Fächer, zu bringen sind.<br />

Um die konzeptionelle Arbeit an den Schulen zu erleichtern und Anregungen für die konkrete<br />

Unterrichtsarbeit zu geben, wurden für die drei Themenfelder und die ihnen zugeordneten<br />

Themenbereiche, die in der Abbildung 6 dargestellten Module entwickelt.<br />

Mithilfe der modularen Struktur soll es gelingen, die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen ei-<br />

ner Schule, die Beiträge zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung leisten, zielführend zu strukturieren,<br />

transparent darzustellen und didaktisch-methodisch so umzusetzen, dass die Förderung der<br />

<strong>Beruf</strong>swahlkompetenz der Jugendlichen als eine wesentliche Aufgabe der Sekundarschule<br />

an Qualität weiter zunimmt.<br />

Die Module der einzelnen Themenbereiche stellen ein Angebot dar und sollten in Abhängig-<br />

keit von den Interessenlagen und dem Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler<br />

ausgetauscht, frei untereinander kombiniert, ergänzt und für die Umsetzung innerhalb des<br />

schulspezifischen Konzeptes genutzt werden. Sie dienen als Anregung und müssen durch<br />

eigene schülerbezogene Unterrichtskonzepte ersetzt, vertieft oder erweitert werden.<br />

Für die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung im Rahmen des schulspezifischen Konzeptes ist es jedoch<br />

zwingend notwendig, alle drei Themenfelder mit den zugeordneten Themenbereichen für die<br />

Arbeit in schulischen Zusammenhängen aufzubereiten und gegebenenfalls mehrfach zu be-<br />

arbeiten.<br />

37


Wenn im Rahmen der schulischen <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung Hilfen für Lebenssituationen von<br />

Jugendlichen gegeben werden sollen, die sie in absehbarer Zeit bewältigen müssen, kann es<br />

aber nicht nur um die Bearbeitung vorgegebener Lerninhalte gehen. Darüber hinaus muss<br />

ein Unterrichtsangebot bereitstehen, dass es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, ihre<br />

eigenen Stärken und Potenziale so weiterzuentwickeln, um erreichbare Ziele bei der <strong>Beruf</strong>s-<br />

wahl zu verfolgen.<br />

Zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler sind solche Lernanlässe für die <strong>Beruf</strong>s-<br />

wahlentscheidung zu arrangieren, die für junge Menschen das individuelle Ausprobieren von<br />

beruflichen Chancen zulassen und die Übernahme größerer Verantwortung für die selbst-<br />

ständige Planung, Durchführung und Auswertung ihres persönlichen <strong>Beruf</strong>sorientierungspro-<br />

zesses ermöglichen.<br />

38


Modul A4<br />

<strong>Beruf</strong>schancen<br />

von Jungen und<br />

Mädchen<br />

Modul A3<br />

Die Gesellschaft<br />

und ich<br />

Modul A2<br />

Bedürfnisse –<br />

ohne Moos nichts<br />

los<br />

Modul A1<br />

Vom Traumberuf<br />

zum Wunschberuf<br />

(Zukunftswerkstatt<br />

Lebensberuf)<br />

Bedürfnisse/<br />

Erwartungen<br />

Themenbereich A<br />

3.1 Themenfelder, Themenbereiche und Module<br />

Modul B2<br />

Meinen Fähigkeiten<br />

auf der Spur<br />

Modul B1<br />

Das ist meine<br />

<strong>Beruf</strong>ung<br />

Fähigkeiten/<br />

Eignung<br />

Themenbereich B<br />

Modul C4<br />

Anforderungen an<br />

<strong>Beruf</strong>e<br />

Modul C3<br />

Entstehung und<br />

Entwicklung von<br />

<strong>Beruf</strong>en<br />

Modul C2<br />

<strong>Beruf</strong>sverläufe<br />

früher und heute<br />

Modul C1<br />

Möglichkeiten der<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

<strong>Beruf</strong>e -<br />

Anforderungen/<br />

Entwicklungen/<br />

Möglichkeiten<br />

Themenbereich C<br />

Mein Begleiter während der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung – <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Modul D2<br />

Das Betriebs-<br />

Praktikum – Einblick<br />

in <strong>Beruf</strong>e<br />

Modul D1<br />

Erkundung eines<br />

Arbeitsplatzes<br />

Betriebserkundung/<br />

-<br />

praktikum<br />

Themenbereich D<br />

Modul E4<br />

Selbstinformation<br />

zur <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Modul E3<br />

<strong>Der</strong> Elternabend<br />

im BIZ<br />

Modul E2<br />

<strong>Beruf</strong>sberatung als<br />

Institution<br />

Modul E1<br />

Wege zum <strong>Beruf</strong><br />

<strong>Beruf</strong>sberatung/<br />

BIZ<br />

Themenbereich E<br />

39<br />

Modul F4<br />

Leben und Arbeiten<br />

in Europa<br />

Modul F3<br />

Grüne <strong>Beruf</strong>e in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Modul F2<br />

Anforderungen der<br />

Unternehmen<br />

Modul F1<br />

Regionaler Wirtschaftsraum<br />

Arbeitsmarkt-<br />

situation<br />

Themenbereich F<br />

Modul G3<br />

Meine Bewerbungsmappe<br />

-<br />

Einmal komplettimmer<br />

greifbar?!<br />

Modul G2<br />

Bewerbungsschreiben<br />

Modul G1<br />

Lebenslauf<br />

Bewerbungs-<br />

unterlagen<br />

Themenbereich G<br />

Modul H3<br />

Durchführung von<br />

<strong>Beruf</strong>stests<br />

Modul H2<br />

Vorstellungsgespräch<br />

– Inhalt<br />

und Form müssen<br />

stimmen<br />

Modul H1<br />

Teste dich!<br />

Test/<br />

Vorstellungsgespräch<br />

Themenbereich H<br />

Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung <strong>Beruf</strong>swahlprozess Bewerbungsprozess<br />

Abb. 6: Modulstruktur<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Modul I4<br />

Gründung einer<br />

Schülerfirma<br />

Modul I3<br />

Unterneh-<br />

merische Selbst-<br />

ständigkeit<br />

Modul I2<br />

Mitbestimmung<br />

im Betrieb<br />

Modul I1<br />

Ich habe nicht<br />

nur Rechte!<br />

Arbeitsrecht/<br />

unterneh-<br />

merische<br />

Selbstständigkeit<br />

Themenbereich I


Schuljahrgang 8 Mein Begleiter während der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung – <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Modul A4<br />

<strong>Beruf</strong>schancen<br />

von Jungen und<br />

Mädchen<br />

Modul A3<br />

Die Gesellschaft<br />

und ich<br />

Modul A2<br />

Bedürfnisse –<br />

ohne Moos nichts<br />

los<br />

Modul A1<br />

Vom Traumberuf<br />

zum Wunschberuf<br />

(Zukunftswerkstatt<br />

Lebensberuf)<br />

Bedürfnisse/<br />

Erwartungen<br />

3.2 Beispiel für die Anwendung der Module in den Schuljahrgängen 8 bis 10<br />

Modul B2<br />

Meinen Fähigkeiten<br />

auf der Spur<br />

Modul B1<br />

Das ist meine<br />

<strong>Beruf</strong>ung<br />

Fähigkeiten/<br />

Eignung<br />

Modul C4<br />

Anforderungen an<br />

<strong>Beruf</strong>e<br />

Modul C3<br />

Entstehung und<br />

Entwicklung von<br />

<strong>Beruf</strong>en<br />

Modul C2<br />

<strong>Beruf</strong>sverläufe<br />

früher und heute<br />

Modul C1<br />

Möglichkeiten der<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

<strong>Beruf</strong>e -<br />

Anforderungen/<br />

Entwicklungen/<br />

Möglichkeiten<br />

Modul D2<br />

Das Betriebs-<br />

praktikum – Einblick<br />

in <strong>Beruf</strong>e<br />

Modul D1<br />

Erkundung eines<br />

Arbeitsplatzes<br />

Betriebserkundung/<br />

-<br />

praktikum<br />

Modul E4<br />

Selbstinformation<br />

zur <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Modul E3<br />

<strong>Der</strong> Elternabend<br />

im BIZ<br />

Modul E2<br />

<strong>Beruf</strong>sberatung<br />

als Institution<br />

Modul E1<br />

Wege zum <strong>Beruf</strong><br />

<strong>Beruf</strong>sberatung/<br />

BIZ<br />

40<br />

Modul F4<br />

Leben und Arbeiten<br />

in Europa<br />

Modul F3<br />

Grüne <strong>Beruf</strong>e in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Modul F2<br />

Anforderungen<br />

der Unternehmen<br />

Modul F1<br />

Regionaler Wirtschaftsraum<br />

Arbeitsmarkt-<br />

situation<br />

Modul G3<br />

Meine Bewerbungsmappe<br />

-<br />

Einmal komplettimmer<br />

greifbar?!<br />

Modul G2<br />

Bewerbungsschreiben<br />

Modul G1<br />

Lebenslauf<br />

Bewerbungs-<br />

unterlagen<br />

Modul H2<br />

Vorstellungs-<br />

gespräch – Inhalt<br />

und Form müssen<br />

stimmen<br />

Modul H1<br />

Teste dich!<br />

Test/<br />

Vorstellungsgespräch<br />

Modul I4<br />

Gründung einer<br />

Schülerfirma<br />

Modul I3<br />

Unternehmeri-<br />

sche Selbst-<br />

ständigkeit<br />

Modul I2<br />

Mitbestimmung im<br />

Betrieb<br />

Modul I1<br />

Ich habe nicht nur<br />

Rechte!<br />

Arbeitsrecht/<br />

unterneh-<br />

merische<br />

Selbstständigkeit<br />

Themenbereich A Themenbereich B Themenbereich C Themenbereich D Themenbereich E Themenbereich F Themenbereich G Themenbereich H Themenbereich I<br />

Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung <strong>Beruf</strong>swahlprozess Bewerbungsprozess<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung


Schuljahrgang 9 Mein Begleiter während der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung – <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Modul A4<br />

<strong>Beruf</strong>schancen von<br />

Jungen und Mädchen<br />

Modul A3<br />

Die Gesellschaft<br />

und ich<br />

Modul A2<br />

Bedürfnisse – ohne<br />

Moos nichts los<br />

Modul A1<br />

Vom Traumberuf<br />

zum Wunschberuf<br />

(Zukunftswerk-statt<br />

Lebensberuf)<br />

Bedürfnisse/<br />

Erwartungen<br />

Modul B2<br />

Meinen Fähigkeiten<br />

auf der Spur<br />

Modul B1<br />

Das ist meine<br />

<strong>Beruf</strong>ung<br />

Fähigkeiten/<br />

Eignung<br />

Modul C4<br />

Anforderungen<br />

an <strong>Beruf</strong>e<br />

Modul C3<br />

Entstehung und<br />

Entwicklung von<br />

<strong>Beruf</strong>en<br />

Modul C2<br />

<strong>Beruf</strong>sverläufe<br />

früher und heute<br />

Modul C1<br />

Möglichkeiten der<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

<strong>Beruf</strong>e -<br />

Anforderungen/<br />

Entwicklungen/<br />

Möglichkeiten<br />

Modul D2<br />

Das Betriebs-<br />

praktikum – Einblick<br />

in <strong>Beruf</strong>e<br />

Modul D1<br />

Erkundung eines<br />

Arbeitsplatzes<br />

Betriebserkundung/<br />

-<br />

praktikum<br />

Modul E4<br />

Selbstinformation<br />

zur <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Modul E3<br />

<strong>Der</strong> Elternabend<br />

im BIZ<br />

Modul E2<br />

<strong>Beruf</strong>sberatung<br />

als Institution<br />

Modul E1<br />

Wege zum <strong>Beruf</strong><br />

<strong>Beruf</strong>sberatung/<br />

BIZ<br />

41<br />

Modul F4<br />

Lernen und Arbeiten<br />

in Europa<br />

Modul F3<br />

Grüne <strong>Beruf</strong>e in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Modul F2<br />

Anforderungen<br />

der Unternehmen<br />

Modul F1<br />

Regionaler Wirtschaftsraum<br />

Arbeitsmarkt-<br />

situation<br />

Modul G3<br />

Meine Bewerbungsmappe<br />

-<br />

Einmal komplett<br />

immer greifbar?!<br />

Modul G2<br />

Bewerbungs-<br />

schreiben<br />

Modul G1<br />

Lebenslauf<br />

Bewerbungs-<br />

unterlagen<br />

Modul H2<br />

Vorstellungs-<br />

gespräch – Inhalt<br />

und Form müssen<br />

stimmen<br />

Modul H1<br />

Teste dich!<br />

Test/<br />

Vorstellungsgespräch<br />

Modul I4<br />

Gründung einer<br />

Schülerfirma<br />

Modul I3<br />

Unternehmeri-<br />

sche Selbst-<br />

ständigkeit<br />

Modul I2<br />

Mitbestimmung<br />

im Betrieb<br />

Modul I1<br />

Ich habe nicht<br />

nur Rechte!<br />

Arbeitsrecht/<br />

unterneh-<br />

merische<br />

Selbstständigkeit<br />

Themenbereich A Themenbereich B Themenbereich C Themenbereich D Themenbereich E Themenbereich F Themenbereich G Themenbereich H Themenbereich I<br />

Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung <strong>Beruf</strong>swahlprozess Bewerbungsprozess<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung


Schuljahrgang 10 Mein Begleiter während der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung – <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Modul A4<br />

<strong>Beruf</strong>schancen<br />

von Jungen und<br />

Mädchen<br />

Modul A3<br />

Die Gesellschaft<br />

und ich<br />

Modul A2<br />

Bedürfnisse –<br />

ohne Moos nichts<br />

los<br />

Modul A1<br />

Vom Traumberuf<br />

zum Wunschberuf<br />

(Zukunftswerkstatt<br />

Lebensberuf)<br />

Bedürfnisse/<br />

Erwartungen<br />

Modul B2<br />

Meinen Fähigkeiten<br />

auf der Spur<br />

Modul B1<br />

Das ist meine<br />

<strong>Beruf</strong>ung<br />

Fähigkeiten/<br />

Eignung<br />

Modul C4<br />

Anforderungen an<br />

<strong>Beruf</strong>e<br />

Modul C3<br />

Entstehung und<br />

Entwicklung von<br />

<strong>Beruf</strong>en<br />

Modul C2<br />

<strong>Beruf</strong>sverläufe<br />

früher und heute<br />

Modul C1<br />

Möglichkeiten der<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

<strong>Beruf</strong>e -<br />

Anforderungen/<br />

Entwicklungen/<br />

Möglichkeiten<br />

Modul D2<br />

Das Betriebs-<br />

Praktikum – Einblick<br />

in <strong>Beruf</strong>e<br />

Modul D1<br />

Erkundung eines<br />

Arbeitsplatzes<br />

Betriebserkundung/praktikum<br />

Modul E4<br />

Selbstinformation<br />

zur <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Modul E3<br />

<strong>Der</strong> Elternabend<br />

im BIZ<br />

Modul E2<br />

<strong>Beruf</strong>sberatung<br />

als Institution<br />

Modul E1<br />

Wege zum <strong>Beruf</strong><br />

<strong>Beruf</strong>sberatung/<br />

BIZ<br />

42<br />

Modul F3<br />

Grüne <strong>Beruf</strong>e in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Modul F2<br />

Anforderungen<br />

der Unternehmen<br />

Modul F1<br />

Regionaler Wirtschaftsraum<br />

Arbeitsmarkt-<br />

situation<br />

Modul G3<br />

Meine Bewerbungsmappe<br />

-<br />

Einmal komplett-<br />

immer greifbar?!<br />

Modul G2<br />

Bewerbungs-<br />

schreiben<br />

Modul G1<br />

Lebenslauf<br />

Bewerbungs-<br />

unterlagen<br />

Modul H2<br />

Vorstellungs-<br />

gespräch – Inhalt<br />

und Form müssen<br />

stimmen<br />

Modul H1<br />

Teste dich!<br />

Test/<br />

Vorstellungsgespräch<br />

Modul I4<br />

Gründung einer<br />

Schülerfirma<br />

Modul I3<br />

Unternehmeri-<br />

sche Selbst-<br />

ständigkeit<br />

Modul I2<br />

Mitbestimmung<br />

im Betrieb<br />

Modul I1<br />

Ich habe nicht<br />

nur Rechte!<br />

Arbeitsrecht/<br />

unterneh-<br />

merische<br />

Selbstständigkeit<br />

Themenbereich A Themenbereich B Themenbereich C Themenbereich D Themenbereich E Themenbereich F Themenbereich G Themenbereich H Themenbereich I<br />

Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung <strong>Beruf</strong>swahlprozess Bewerbungsprozess<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung


Bei der Themenauswahl für die Einzelmodule wird sichtbar, dass sich nahezu zu allen Fä-<br />

chern Verknüpfungspunkte ergeben (siehe auch Pkt. 2.2). Auf eine Zuordnung einzelner Fä-<br />

cher zu den Modulen wird daher verzichtet. Hervorzuheben ist an dieser Stelle das Fach<br />

Wirtschaft, das durch seine Inhaltsbestimmung eine Leitfunktion übernehmen kann. Weiter-<br />

hin leisten die Fächer Technik und Hauswirtschaft durch ihre produktiv-praktische Ausrich-<br />

tung einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz, da Basisqualifikati-<br />

onen besonders für technische, handwerkliche, pflegerische und gesundheitsbezogene Be-<br />

rufe erworben werden können.<br />

Ebenso bieten sich die Fächer Geschichte – z. B. Entstehung und Entwicklung von <strong>Beruf</strong>en<br />

und <strong>Beruf</strong>sgruppen, Deutsch – z. B. Beobachtungen, Erkundungen, Lebenslauf und Bewer-<br />

bungsschreiben, Mathematik – z. B. Auswertung von Statistiken und das Herstellen von Dia-<br />

grammen, Sozialkunde – z.B. Durchführung einer Zukunftswerkstatt zum Thema Wunschbe-<br />

ruf, Biologie – z. B. „Grüne <strong>Beruf</strong>e“ für ein fächerübergreifendes Lernen und Arbeiten an.<br />

Auch der Religionsunterricht und das Fach Ethik erlauben im Zusammenhang mit der Debat-<br />

te über den Wert von Arbeit, Erwerbsarbeit - Arbeit im Haushalt und im Ehrenamt, <strong>Beruf</strong>e<br />

und <strong>Beruf</strong>ung wichtige Anknüpfungspunkte im Rahmen der persönlichen Auseinanderset-<br />

zung mit einem zukünftigen Ausbildungsberuf. Darüber hinaus assoziieren die Module mit<br />

ihren Inhalten auch Bezüge zu Fächern wie Chemie, Geografie oder Kunst. Grenzen sind<br />

hier nicht gesetzt und es sollten möglichst viele Fächerverbindungen gesucht und genutzt<br />

werden.<br />

In allen Schuljahrgängen können darüber hinaus weitere Vertiefungsangebote zur <strong>Beruf</strong>s-<br />

wahlvorbereitung in das schulspezifische Konzept integriert werden. Von großer Bedeutung<br />

sind vor allem Projekte mit Initiativen, Verbänden und Unternehmen der regionalen Wirt-<br />

schaft, die eine Erhöhung praxisrelevanter Erfahrungen im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorberei-<br />

tung ermöglichen.<br />

Solche Vertiefungsangebote sind u. a.<br />

• Wettbewerbe (z. B. „Fit für die Ausbildung“)<br />

• Teilnahme an <strong>Beruf</strong>sfindungsmessen, an Tagen der offenen Tür in berufsbildenden<br />

Schulen und überbetrieblichen Ausbildungsstätten der Kammern, u. a.<br />

• Teilnahme am Girls-day<br />

• Schulspezifische Wahlpflichtkurse (z. B. „Expedition <strong>Beruf</strong>“)<br />

• Einrichtung von Praxistagen<br />

• Expertengespräche mit Unternehmensvertretern<br />

• Bewerbungstraining mit Unternehmensvertretern oder mit regionalen freien Trägern<br />

• …<br />

Zusätzliche Angebote in der Freizeit (z. B. Ferienpraktika u. a. in helfenden <strong>Beruf</strong>en,<br />

berufsbezogene Projekte in der Freiwilligenarbeit)<br />

43


Die Entwicklung der <strong>Beruf</strong>swahlkompetenz von Schülerinnen und Schülern separiert sich<br />

nicht in Schulfächern, sondern vollzieht sich immer in vielfältiger Kausalität und Determina-<br />

tion in der realen Welt, die die Schülerinnen und Schüler erfahren sollen. Das schulspezifi-<br />

sche Konzept soll dieses Anliegen verwirklichen helfen.<br />

44


4 Didaktisch-methodische Hinweise zur Modulgestaltung<br />

Zur Unterstützung der Vorbereitungsarbeiten der Lehrerinnen und Lehrer auf den Unterricht<br />

wurden didaktisch-methodische Hinweise für neun Themenbereiche entwickelt, die jeweils<br />

mehrere Module umfassen.<br />

Diese Module stellen ein Angebot dar. Sie müssen in Abhängigkeit von der Klassensituation,<br />

den individuellen Interessenlagen und dem konkreten Entwicklungsstand der Schülerinnen<br />

und Schüler präzisiert, vertieft, ergänzt und aufbereitet werden. Sie dienen als Anregung und<br />

können durch eigene Unterrichtskonzepte ersetzt bzw. erweitert werden. Auf eine Zeitvorga-<br />

be für die Umsetzung einzelner Module wurde verzichtet, da die curricularen Abstimmungen<br />

auch im Zusammenhang mit der Einführung von Praxistagen von Schulstandort zu Schul-<br />

standort regionale Besonderheiten aufweisen können.<br />

Für die <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung im Rahmen des schulspezifischen Konzeptes ist jedoch zu<br />

beachten, dass alle drei Themenfelder mit den zugeordneten Themenbereichen für die Arbeit<br />

in schulischen Zusammenhängen aufzubereiten und gegebenenfalls mehrfach zu bearbeiten<br />

sind. Dabei sollte sich die Unterrichtsarbeit in den Schuljahrgängen 5 – 7 auf das Themen-<br />

feld „Arbeitswelt- und <strong>Beruf</strong>sorientierung“ konzentrieren. Am Ende des Schuljahrganges 7<br />

bzw. ab dem Schuljahrgang 8 sollten Module des Themenfeldes „<strong>Beruf</strong>swahlprozess“ und je<br />

nach angestrebtem schulformbezogenen Abschluss, zeitlich abgestimmt in den Schuljahres-<br />

ablauf, Module des Themenfeldes „Bewerbungsprozess“ eingeordnet werden. Dabei kommt<br />

es zu Vernetzungen zwischen den Modulen aller Themenfelder, die ein aufbauendes Lernen<br />

ermöglichen.<br />

Eine Auswahl von Medien- und Methodenhinweisen sind den einzelnen Modulen zugeordnet<br />

und entsprechend gekennzeichnet. Zur Orientierung für die Lehrkräfte sind in der nachfol-<br />

genden Abbildung die in der Spalte Medien verwendeten Abkürzungen erklärt.<br />

D1-1<br />

A1-2<br />

BIZ<br />

L6<br />

45<br />

Modulkennzeichnung<br />

Nummer des Arbeitsblattes<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

Kapitel 11<br />

Nummer der Literaturstelle<br />

im Verzeichnis Kapitel 10.1


4.1 Themenbereich A: Bedürfnisse und Erwartungen<br />

4.1.1 Modul A1 – Vom Traumberuf zum Wunschberuf<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung des Projektbausteines Medien<br />

Schülerinnen und Schüler sollen<br />

• die Bedeutung der beruflichen<br />

Ausbildung für die eigene Lebens-<br />

planung erfassen,<br />

• Ansprüche und Vorstellungen über<br />

die eigene berufliche Zukunft entwickeln,<br />

• Traumberufe benennen und<br />

Begründungen für den <strong>Beruf</strong> angeben,<br />

• berufliche Anforderungen analysieren,<br />

• den Entwicklungsstand berufsrelevanter<br />

Fähigkeiten einschätzen und<br />

bewerten,<br />

• Auswirkungen beruflicher Tätigkeit<br />

auf den Tagesablauf, das Zusammenleben,<br />

Freizeit und gesellschaftliche<br />

Anerkennung ermitteln.<br />

Bedeutung des <strong>Beruf</strong>es<br />

für die eigene Lebensplanung<br />

Begriffe: Job, Arbeit,<br />

<strong>Beruf</strong>, Karriere, <strong>Beruf</strong>ung<br />

Merkmale eines <strong>Beruf</strong>es<br />

Faszination von Traumberufen,<br />

Gründe für die<br />

Wahl eines Traumberufes,<br />

Erwartungen an das<br />

eigene Leben und die<br />

berufliche Entwicklung<br />

Anforderungen der<br />

<strong>Beruf</strong>e<br />

Einfluss der beruflichen<br />

Tätigkeit auf die Lebensgestaltung<br />

Partnerinterview/Sprechmühle zur Erfassung der Bedeutsamkeit der<br />

beruflichen Entwicklung für den Einzelnen<br />

Diskussionsrunde über die Bedeutung des <strong>Beruf</strong>es. Im Zentrum kann<br />

die Auseinandersetzung mit Zitaten zur <strong>Beruf</strong>swahl stehen.<br />

Beispiel:<br />

„Wähle einen <strong>Beruf</strong>, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in<br />

deinem Leben mehr arbeiten.“ Konfuzius (551 – 479 v. Chr.) Chinesi-<br />

scher Philosoph<br />

Diskussionsrunde über die Bedeutung des <strong>Beruf</strong>es<br />

(Auseinandersetzung mit der Bedeutung der<br />

Begriffe Job, Arbeit, <strong>Beruf</strong>, <strong>Beruf</strong>ung, Karriere)<br />

Beschreibung der allgemeinen Merkmale eines <strong>Beruf</strong>es an einem<br />

selbst gewählten Beispiel<br />

Zukunftswerkstatt: Lebensplanung - <strong>Beruf</strong>swegplanung<br />

Phasen:<br />

Kritik/Bestandsaufnahme<br />

Fantasie/Utopie<br />

Realisierung/Umsetzung<br />

Analyse berufsrelevanter Fähigkeiten zu Wunschberufen<br />

Stärken-Schwächen-Analyse<br />

Bearbeitung von Fallbeispielen<br />

Ermitteln und Diskutieren der eigenen Tagesablaufplanung<br />

46<br />

A1-1<br />

A1-2<br />

A1-2<br />

A1-3<br />

A1-12, A1-4<br />

A1-5, A1-6<br />

A1-11<br />

A1-8, A1-9, A1-10<br />

A1-7


Methode: Sprechmühle<br />

47<br />

A 1 - 1<br />

Die Sprechmühle ist eine themenzentrierte Selbstdarstellung und wurde als Methode von<br />

amerikanischen Psychologen entwickelt. Die Methode verfolgt zwei Ziele mit jeweils unter-<br />

schiedlicher Gewichtung. Erstens können sich die Schülerinnen und Schüler einer Lerngrup-<br />

pe auf relativ ungezwungene Weise kennen lernen, andererseits werden bei Anwendung<br />

dieser Methode inhaltliche Ergebnisse produziert, auf denen der Unterricht aufbauen kann.<br />

Die Übersetzung „Sprechmühle“ soll das kreisförmige „Sich-durcheinander-bewegen“ wäh-<br />

rend einer Musikphase darstellen, andererseits klarstellen, dass es hier ausschließlich um<br />

Sprache und sprachliche Darstellungen geht.<br />

Vorbereitung:<br />

3 – 5 Fragen zum Thema<br />

Kassette mit passender Musik<br />

Schaffung eines großen freien Platzes im Klassenraum<br />

Ablauf:<br />

Während der Musikphase schlendern die Schülerinnen und Schüler durch den Klassenraum,<br />

wie auf einem Marktplatz. Sobald die Musik aussetzt, wendet sich jeder dem/der Partner/in<br />

zu, der/die gerade neben ihm steht. Die Partner/innen legen untereinander fest, wer Part-<br />

ner/in A und wer Partner/in B ist. Die erste Frage wird bekannt gegeben. Partner/in A hat ca.<br />

2 Minuten Zeit, Partner/in B seine Lösung zu präsentieren. Dann wechseln nach einem Sig-<br />

nal des/der Spielleiters/in die Partner/innen die Positionen und Partner/in B ist derjenige, der<br />

redet. <strong>Der</strong>/die jeweils Zuhörende übt aktives Zuhören. <strong>Der</strong>/die Redende wird nicht unterbro-<br />

chen und es werden keine Fragen gestellt. Nach ca. 2 Minuten setzt die Musik wieder ein,<br />

das Umherschlendern beginnt wieder, wird nach einiger Zeit unterbrochen und der oben be-<br />

schriebene Ablauf beginnt erneut mit der nächsten Frage/Aufgabe. Nach drei bis fünf Durch-<br />

gängen ist die Sprechmühle beendet.<br />

Aufbereitung:<br />

Die vielen in der Sprechmühle geäußerten Meinungen sollten in verdichteter Form allen<br />

Schülerinnen und Schülern zugänglich gemacht werden.<br />

Zwei Varianten werden vorgeschlagen.<br />

1. Jede Schülerin, jeder Schüler notiert auf einer Karteikarte in Stichworten die wichtigsten<br />

Äußerungen des/der Gesprächspartners/Gesprächpartnerin.<br />

2. Wenn die letzte Aufgabe einen resümierenden Charakter hat, empfiehlt es sich in Zwei-<br />

ergruppen, die sich beim letzten Durchgang gefunden haben, gemeinsam auf einer Kar-<br />

teikarte das Ergebnis der abschließenden Gesprächsrunde notieren zu lassen.<br />

Die Karten werden strukturiert, an die Wand gehängt und bilden die Grundlage für die weite-<br />

re Arbeit.<br />

Quelle: vgl. Graving, J./Paradies, L.: Unterrichtseinstiege – Ein Studien- und Praxisbuch. Cornelsen-<br />

Scriptor-Verlag, Berlin: 1996


Arbeitsblatt zur Erfassung der Aussagen des/der<br />

Interviewpartners/Interviewpartnerin<br />

• Mögliche Fragen für ein Partnerinterview/Sprechmühle<br />

1. Welche berufliche Entwicklung würdest du nach dem Abschluss der Schule gerne<br />

nehmen?<br />

2. Welche Bedeutung haben für dich Arbeit, <strong>Beruf</strong> und Freizeit?<br />

3. Welchen <strong>Beruf</strong>/ welche <strong>Beruf</strong>e würdest du gern einmal ausüben wollen?<br />

4. Warum ist dir gerade diese berufliche Entwicklung so wichtig?<br />

5. Welche Anforderungen wird der <strong>Beruf</strong> an dich stellen?<br />

6. Wer berät dich bei deinen Überlegungen für eine berufliche Entwicklung?<br />

7. ........................................................................................................................<br />

• Antworten meiner/meines Interviewpartnerin/Interviewpartners<br />

1. Vorstellungen<br />

über Entwicklung<br />

nach der Schule<br />

Frage Partner/in 1 Partner/in 2 Partner/in ... n<br />

2. Bedeutung von<br />

Arbeit, <strong>Beruf</strong> und<br />

Freizeit<br />

3. <strong>Beruf</strong>swünsche<br />

4. Gründe für die<br />

gewählte<br />

<strong>Beruf</strong>srichtung<br />

5. Erwartete<br />

Anforderungen, die<br />

der <strong>Beruf</strong> stellt<br />

6. Beratung bei der<br />

<strong>Beruf</strong>swahl<br />

7. ........<br />

48<br />

A 1 - 1


<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong><br />

………………………………………………………………………….<br />

………………………………………………………………………….<br />

………………………………………………………………………….<br />

………………………………………………………………………….<br />

Merkmale eines <strong>Beruf</strong>es<br />

2<br />

4<br />

<strong>Beruf</strong>e, die die Qualifikation<br />

für das <strong>Beruf</strong>sleben<br />

schaffen (Erstausbildung).<br />

Beispiel:<br />

5<br />

1<br />

Merkmale von<br />

<strong>Beruf</strong>en<br />

Einteilung der <strong>Beruf</strong>e<br />

<strong>Beruf</strong>e, die den Aufstieg<br />

innerhalb eines <strong>Beruf</strong>es<br />

kennzeichnen.<br />

Beispiel:<br />

49<br />

3<br />

A 1 – 2<br />

<strong>Beruf</strong>e können auch<br />

durch Umschulung<br />

erlernt werden z. B. bei<br />

Arbeitslosigkeit, bei<br />

Wandel von <strong>Beruf</strong>en<br />

oder bei gesundheitlichen<br />

Einschränkungen.


<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong><br />

Ein <strong>Beruf</strong> ist jede auf Dauer angelegte und nicht nur<br />

vorübergehende Erwerbstätigkeit. Er dient der Schaffung und Erhaltung<br />

einer Lebensgrundlage.<br />

Merkmale eines <strong>Beruf</strong>es<br />

Die Ausübung eines <strong>Beruf</strong>es erfordert<br />

allgemeine und berufsspezifische Kom-<br />

petenzen.<br />

<strong>Beruf</strong>e haben spezielle, abgrenzbare<br />

Tätigkeitsfelder.<br />

<strong>Beruf</strong>e erfahren unter-<br />

schiedlicheAnerken- nung in der Gesell-<br />

schaft.(<strong>Beruf</strong>spresti- ge)<br />

<strong>Beruf</strong>e, die die Qualifikation<br />

für das <strong>Beruf</strong>sleben<br />

schaffen (Erstausbildung).<br />

Beispiel:<br />

Kaufmann/ Kauffrau im<br />

Einzelhandel<br />

Tischler/ Tischlerin<br />

Merkmale von<br />

<strong>Beruf</strong>en<br />

<strong>Beruf</strong>e haben typische Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

Einteilung der <strong>Beruf</strong>e<br />

<strong>Beruf</strong>e, die den Aufstieg<br />

innerhalb eines <strong>Beruf</strong>es<br />

kennzeichnen.<br />

Beispiel:<br />

Handelsassistent/ Handelsassistentin<br />

Einzelhandel<br />

Meister im Handwerk<br />

(Tischlermeister)<br />

50<br />

A 1 – 2<br />

Die Ausübung des Beru-<br />

fes verlangt eine syste-<br />

matische Qualifikation<br />

(z. B. Erstausbildung).<br />

Um eine <strong>Beruf</strong>sbezeich-<br />

nung führen zu können,<br />

muss eine Prüfung abge-<br />

legt werden.<br />

<strong>Beruf</strong>e, die als Zweitberufe<br />

durch Umschulung<br />

erlernt werden z.B.<br />

bei Arbeitslosigkeit, bei<br />

Wandel von <strong>Beruf</strong>en<br />

oder bei gesundheitlichen<br />

Einschränkungen.


Fakten und Daten zum Thema<br />

Arbeit<br />

51<br />

A 1 - 3<br />

Für den Begriff der Arbeit findet man einen gewaltigen Fundus von Definitionen.<br />

Das Wort Arbeit bezeichnet:<br />

• die zielgerichtete, zweckgebundene menschliche Verrichtung allgemeiner Art (Tätigkeit)<br />

• einen <strong>Beruf</strong> in der Arbeitswissenschaft<br />

• die bewusste schöpferische Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur und der Gesellschaft<br />

in der Philosophie,<br />

• die zielbewusste und sozial durch Institutionen abgestützte Tätigkeit in der Soziologie<br />

• einen Produktionsfaktor in der Wirtschaftslehre<br />

• ……<br />

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit Stand: 18.10.2006<br />

- Arbeit ist bewusstes, zielgerichtetes Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung<br />

wie der Befriedigung von Einzelbedürfnissen; zugleich wesentlicher. Moment der Daseinserfüllung.<br />

Quelle: <strong>Der</strong> Brockhaus in fünfzehn Bänden. Leipzig – Mannheim. 1997, S. 234ff.<br />

- Arbeit im wirtschaftlichen Sinne ist jede planvolle, menschliche Tätigkeit, die auf das Erreichen<br />

eines bestimmten ökonomischen Ziels gerichtet ist.<br />

Jede geistige und körperliche Tätigkeit von Menschen, die darauf gerichtet ist, ein Einkommen zu<br />

erzielen.<br />

Quelle: Werk, Otto/Erbrecht, Rüdiger (Hg.): Wissensspeicher Wirtschaft. Volk und Wissen Verlag GmbH, Berlin: 1996<br />

- Arbeit ist eine zielbewusste und sozial durch Institutionen (Bräuche) abgestützte besondere Form<br />

der Tätigkeit, mit der Menschen seit ihrer Menschwerdung in ihrer Umwelt zu überleben versuchen.<br />

Dabei ist ihr Charakter zwiespältig: Sie stellt immer sowohl etwas her wie sie auch etwas<br />

zerstört, wobei dies Zuschreibungen sind, die von einem Beobachterstandpunkt abhängen.<br />

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit_(Soziologie). Stand 18.10.2006<br />

- Das bewusste, zielgerichtete Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung wie der<br />

Befriedigung von Einzelbedürfnissen.<br />

Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – <strong>Der</strong> Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh:<br />

2000<br />

- … Summe aller Tätigkeiten, die Menschen verrichten um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.<br />

Quelle: Matthes, Wolfgang u. a.: Politik erleben. Sozialkunde. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn: 2005<br />

<strong>Beruf</strong><br />

- Tätigkeit eines Menschen, im Rahmen seiner Fähigkeiten Dienste zu leisten, um dadurch seine wirtschaftliche<br />

Existenzgrundlage zu sichern. Ursprünglich wurde unter <strong>Beruf</strong> eine Tätigkeit verstanden,<br />

die den Begabungen und Neigungen des Einzelnen entsprach. Durch die starke Arbeitsteilung,<br />

durch fehlende Vorbildung, durch unentdeckte Fähigkeiten, Umwelteinflüsse und den Zwang, Geld<br />

verdienen zu müssen, verlor aber die „<strong>Beruf</strong>ung“ zu einer Tätigkeit immer mehr an Bedeutung.<br />

Quelle: vgl. Lexikon Wirtschaft. Orbis Verlag, München: 1989<br />

- Unter <strong>Beruf</strong> wird die erlernte Tätigkeit (Arbeiten/Dienste leisten) eines Menschen im Rahmen seiner<br />

geistigen und körperlichen Fähigkeiten verstanden, um damit seine wirtschaftliche Existenzgrundlage<br />

zu sichern.<br />

Quelle: Huster, Sonja/Knüppel Adelgund (Hg.): Kleiner Leitfaden Wirtschaft- Hauswirtschaft. paetec Gesellschaft für Bildung<br />

und Technik mbH, Berlin: 2003<br />

- Unter dem <strong>Beruf</strong> versteht man diejenige institutionalisierte Tätigkeit, die ein Mensch für (a) finanzielle<br />

oder (b) herkömmliche Gegenleistungen oder (c) im Dienste Dritter regelmäßig erbringt, bzw. für<br />

die er ausgebildet, erzogen oder berufen ist. Im Allgemeinen dient die Ausübung eines <strong>Beruf</strong>es der<br />

Sicherung des Lebensunterhaltes.


52<br />

A 1 - 3<br />

Die erwirtschafteten Geld-, Sach- oder Tauschleistungen dienen der Stillung der persönlichen Bedürfnisse<br />

oder denen der sozialen Gemeinschaft (z.B. der Familie), der der Ausübende angehört.<br />

Dazu gehören in erster Linie die Ernährung, die Bekleidung, der (häusliche) Schutz vor Gefahr und<br />

Krankheit und die Vorratsbildung.<br />

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit_(<strong>Beruf</strong>). Stand 18.10.2006<br />

- <strong>Der</strong> Kreis von Tätigkeiten mit zugehörigen Pflichten und Rechten, der im Allgemeinen zum Erwerb<br />

des Lebensunterhaltes dient.<br />

Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – <strong>Der</strong> Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2000<br />

Existenz-<br />

sicherung<br />

für den Menschen<br />

Abb. 7: Bedeutung des <strong>Beruf</strong>es<br />

Element der<br />

Selbstverwirklichung<br />

Zur Befriedigung von<br />

• Grundbedürfnissen<br />

• Kulturbedürfnissen<br />

• Wünschen nach Annehmlichkeiten<br />

• inneren Bedürfnissen<br />

<strong>Beruf</strong><br />

heißt<br />

Funktion<br />

in der Gesellschaft<br />

sozialem Status/<br />

beruflicher Stellung<br />

Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung, auch gemeint als Dienst<br />

am Mitmenschen und für die Gemeinschaft<br />

Unterteilung der<br />

Erwerbsarbeit nach<br />

Qualifikation


53<br />

A 1 - 3<br />

<strong>Beruf</strong>ung<br />

- emotionaler, gefühlsmäßiger Ausdruck der Selbstverwirklichung des Erwerbstätigen in sei-<br />

ner beruflichen Tätigkeit, seiner Beziehung zum <strong>Beruf</strong>, verbunden mit der Bewusstheit der<br />

Befähigung für seine berufliche Arbeit und der Nützlichkeit seiner beruflichen Arbeit für die<br />

Menschen und/oder Natur und/oder Gesellschaft<br />

- innere Bestimmung für die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit, innere Bestimmung etwas<br />

zu tun, Aufgabe, Sendung<br />

Quelle: vgl. Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Bertelsmann- Lexikothek, Gütersloh: 1991<br />

- innerer Auftrag zu einer Tätigkeit, besonders in einem künstlerischen oder karikativen <strong>Beruf</strong><br />

Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – <strong>Der</strong> Weg zum Wunschberuf. Mohndruck<br />

GmbH, Gütersloh: 2000<br />

Job<br />

- gewinnbringendes Geschäft, Verdienstmöglichkeit; (vorübergehende) Stelle im Erwerbs-<br />

bereich, Beschäftigung<br />

Quelle: Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F: A. Brockhaus AG, Mannheim:<br />

1996<br />

- Lohnarbeit, Akkordarbeit, Geschäft, Stelle, Arbeitsplatz<br />

Quelle: Wörterbuch Englisch-Deutsch. Orbis Verlag, München: 1991<br />

- die zufällige Erwerbstätigkeit mit entsprechender Entlohnung<br />

Quelle: Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – <strong>Der</strong> Weg zum Wunschberuf. Mohndruck GmbH,<br />

Gütersloh: 2000<br />

Karriere<br />

- schnelle, erfolgreiche Laufbahn<br />

- rascher Aufstieg in Leben und <strong>Beruf</strong><br />

Quelle: vgl. Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Bertelsmann- Lexikothek, Gütersloh: 1991<br />

Karrierismus<br />

- Gesinnungsloses Streben nach Erfolg<br />

Quelle: vgl. Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F:A.<br />

Brockhaus AG, Mannheim: 2004<br />

Karrierist<br />

- Abwertend für Rücksichtsloser Karrieremacher<br />

Quelle: vgl. Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F:A.<br />

Brockhaus AG, Mannheim: 2004


Entscheidungsprozesse zur <strong>Beruf</strong>swahl<br />

(Vorstellungen, Wünsche, Erwartungen)<br />

Es kommt bei der Entscheidung darauf an, inwiefern die Wünsche durch<br />

den <strong>Beruf</strong> erfüllt werden.<br />

54<br />

1 - 4<br />

Sicherheit Erfolg Zukunftsaussichten<br />

Karriere Arbeit für die Allgemeinheit<br />

Prestige Einfluss Mobilität<br />

Tätigkeitsart Altersversorgung Geld<br />

Teamarbeit Position Flexibilität<br />

Anforderungen Bedarf Unabhängigkeit<br />

Tradition<br />

1. Welche Vorstellungen hast du über deinen <strong>Beruf</strong>swunsch? Ergänze die oben ange-<br />

gebenen Aspekte.<br />

2. Stell eine Rangordnung dieser Vorstellungen her und begründe sie.<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________


Aufgabenblatt zur Beschreibung von <strong>Beruf</strong>en/<br />

Mit welchen Arbeitstätigkeiten<br />

hat der <strong>Beruf</strong> zu<br />

tun?<br />

........................................<br />

........................................<br />

........................................<br />

........................................<br />

........................................<br />

........................................<br />

........................................<br />

.................................<br />

Welche geistigen und<br />

körperlichen Anforderungen<br />

stellt der <strong>Beruf</strong>?<br />

....................................<br />

....................................<br />

....................................<br />

....................................<br />

....................................<br />

....................................<br />

....................................<br />

....................................<br />

Wie verläuft die<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung?<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

Arbeitsplätzen<br />

Wie ist der Arbeitsablauf<br />

organisiert?<br />

(z. B. Vorbereitung der<br />

Arbeit, Hand- oder Maschinenarbeit,<br />

Arbeit mit<br />

dem Computer)<br />

.......................................<br />

.......................................<br />

.......................................<br />

.......................................<br />

.......................................<br />

.......................................<br />

<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der/des<br />

......................................<br />

.......<br />

unter der Lupe<br />

Welche Chancen bietet<br />

der <strong>Beruf</strong>?<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

55<br />

Welche Arbeitsergebnisse<br />

werden erzielt?<br />

.......................................<br />

.......................................<br />

.......................................<br />

.......................................<br />

.......................................<br />

.......................................<br />

..............................<br />

....................................<br />

Welche Einflüsse gibt<br />

es am Arbeitsort auf die<br />

Arbeitenden? (Umgebungseinflüsse,<br />

wie<br />

Lärm, Hitze...)<br />

..............................<br />

..............................<br />

..............................<br />

..............................<br />

..............................<br />

..............................<br />

Welche Einflüsse gibt es<br />

durch andere auf die<br />

Arbeitenden? (Gruppenarbeit,<br />

Einzelarbeit…)<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

................................<br />

A 1 - 5


Aufgabenblatt zur Erkundung von <strong>Beruf</strong>en/Arbeitsplätzen<br />

<strong>Beruf</strong>e kann man beschreiben<br />

Beschreibe den Ausbildungsberuf eines/einer:<br />

..................................................<br />

1. Tätigkeitsmerkmale des <strong>Beruf</strong>s<br />

a) Womit hat der <strong>Beruf</strong> zu tun?<br />

......................................................................................................<br />

.....................................................................................................<br />

b) Welche Tätigkeiten erfordert der <strong>Beruf</strong>?<br />

...................................................................................................................................<br />

...................................................................................................................................<br />

2. Anforderungsprofil des <strong>Beruf</strong>s<br />

a) Wie sieht der Arbeitsplatz aus?<br />

...................................................................................................................................<br />

...................................................................................................................................<br />

b) Welche körperlichen Anforderungen stellt der <strong>Beruf</strong>?<br />

...................................................................................................................................<br />

...................................................................................................................................<br />

c) Welche geistigen Anforderungen stellt der <strong>Beruf</strong>?<br />

...................................................................................................................................<br />

...................................................................................................................................<br />

d) Welche sozialen und kommunikativen Anforderungen stellt der <strong>Beruf</strong>?<br />

...................................................................................................................................<br />

...................................................................................................................................<br />

3. <strong>Beruf</strong>swege<br />

a) Wie verläuft die <strong>Beruf</strong>sausbildung?<br />

...................................................................................................................................<br />

...................................................................................................................................<br />

b) Welche Chancen bietet der <strong>Beruf</strong>?<br />

...................................................................................................................................<br />

...................................................................................................................................<br />

4. Warum könnte dich dieser <strong>Beruf</strong> interessieren?<br />

Warum würdest du diesen <strong>Beruf</strong> nicht ergreifen?<br />

...................................................................................................................................<br />

...................................................................................................................................<br />

56<br />

A 1 - 6


Uhrzeit<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

1<br />

Mein Tagesablaufplan an einem Schülerarbeitstag<br />

Freizeit<br />

Verpflichtungen in der<br />

Schule<br />

57<br />

A 1 - 7<br />

Verpflichtungen außerhalb<br />

der Schule


Warum möchten Herr und Frau Meyer auf ihre berufliche Tätigkeit nicht verzichten?<br />

58<br />

A 1 - 8<br />

<strong>Der</strong> Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung<br />

Frau Meyer erzählt:<br />

Ich bin verheiratet und habe ein Mädchen und einen<br />

Jungen im Alter von drei und fünf Jahren. Ich arbeite in<br />

einem großen Chemiebetrieb als Chemikantin. Meine<br />

Arbeit gefällt mir sehr gut. Ich sitze in einem Kontroll-<br />

raum und überwache am Computerpult den Ablauf der<br />

Produktionsanlage. Mit meiner Arbeit sichere ich die<br />

Qualität der von meinem Betrieb hergestellten Produk-<br />

te. Da die Anlagen Tag und Nacht laufen, müssen wir<br />

im Schichtdienst arbeiten. Dies erfordert für unser Ar-<br />

beitsteam gezielte Absprachen hinsichtlich der zeitli-<br />

chen Einteilung. Ich habe im Wechsel Früh-, Spät- oder auch Nachtschicht. Da die techni-<br />

sche Entwicklung ständig fortschreitet, muss ich darüber hinaus zu verschiedenen Lehrgän-<br />

gen. Dies finde ich sehr gut, weil ich mich dadurch nicht nur beruflich auf dem Laufenden<br />

halte, sondern auch Kolleginnen und Kollegen treffe, mit denen ich mich austauschen kann.<br />

Meine Kinder sind ganztags im Kindergarten. Ich habe dabei großes Glück, weil die Öff-<br />

nungszeiten flexibel gestaltet werden können. Die Kinder können im Zeitraum von 6.00 Uhr<br />

bis 19 Uhr im Kindergarten sein.<br />

Mein Mann arbeitet als Großhandelskaufmann in einem mittelständischen Unternehmen mit<br />

einer in der Regel festen Arbeitszeit von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Manchmal kommt es aber<br />

auch vor, dass er wegen wichtiger Geschäfte länger arbeiten muss. Je nach dem, wie mein<br />

Schichtplan ist, bringen mein Mann oder ich die Kinder morgens in den Kindergarten bzw.<br />

holen sie dort ab. Daher sind die Kinder nicht während der gesamten Öffnungszeit im Kin-<br />

dergarten, sondern verbringen mit meinem Mann und mir viele Stunden bei uns zuhause.<br />

Mein Mann und ich teilen uns die Hausarbeit und haben insbesondere am Wochenende aus-<br />

reichend Zeit, gemeinsam mit unseren Kindern zu spielen oder etwas zu unternehmen.<br />

Ich finde es schön, dass mein Mann und ich die Aufgaben in Familie und Haushalt gemein-<br />

sam besprechen, einteilen und verwirklichen.<br />

Aufgaben:<br />

Sprecht über die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit auf den Lebensalltag von Familie<br />

Meyer!<br />

Welche Vor- und Nachteile hat die berufliche Tätigkeit für Herrn und Frau Meyer?<br />

Könntet ihr euch die geschilderten Arbeits- und Lebensbedingungen für eure eigene Le-<br />

bensperspektive vorstellen?


59<br />

A 1 - 9<br />

<strong>Der</strong> Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung<br />

Lisa-Marie ist Verkäuferin!<br />

Ich bin 20 Jahre und zurzeit solo. Nach dem Abschluss der <strong>Beruf</strong>saus-<br />

bildung zur Verkäuferin habe ich in einem Kaufhaus eine Stelle be-<br />

kommen. Ich bin sehr modebewusst und die Arbeit in der Abteilung<br />

Herrenoberkleidung liegt mir. Die Arbeitszeit im Kaufhaus beginnt erst<br />

8.55 Uhr, aber ich bin immer 15 Minuten früher da. Das ist für mich<br />

wichtig, um vor der Ladenöffnungszeit noch einmal den Warenbestand<br />

und die Präsentation zu prüfen und um den Arbeitstag ruhig zu begin-<br />

nen. Wir sind heute nur zwei Verkäuferinnen in der ganzen Abteilung. <strong>Der</strong> Auszubildende ist<br />

im Lager und die Abteilungsleiterin muss zur Lagebesprechung. Zeitweise bin ich allein in<br />

der Abteilung. Kundenberatung, Kasse, Nachfrage, Ware auspacken - manchmal kaum zu<br />

schaffen - aber immer freundlich. Das fällt mir nicht schwer. Wenn alle Mitarbeiter und Mitar-<br />

beiterinnen der Abteilung da sind, bleibt auch mal Zeit für ein persönliches Wort, Gespräche<br />

mit den Kunden, da macht die Arbeit richtig Spaß. Mein Leben ohne den Umgang mit Men-<br />

schen, wie hier im Kaufhaus, könnte ich mir nicht vorstellen. Abends tun schon mal die Füße<br />

weh, der Rücken schmerzt und man freut sich auf den Feierabend. Nach 20.00 Uhr sind oft<br />

noch ein paar Kunden da. Dann wird’s wieder spät mit der Kassenabrechnung. Ich spare<br />

jetzt für ein Auto, damit ich abends flexibler und schneller nach Hause komme, denn wenn<br />

der Bus weg ist, wartet man mindestens 30 Minuten. Mit meinem Lohn komme ich gerade so<br />

aus. Wenn ich Zeit habe beschäftige ich mich mit Seidenmalerei. Heute Abend wird es sich<br />

kaum lohnen damit anzufangen. Vielleicht am Sonntag oder Montag, denn da habe ich frei.<br />

Aber meist sind dann meine kleine 2-Raum-Wohnung und die Wäsche dran. Für ein Hobby<br />

bleibt meist wenig Zeit, aber der kleine Nebenverdienst mit den Seidentüchern ist auch nicht<br />

zu verachten. Schade, dass in meinem <strong>Beruf</strong> Kreativität nicht so stark gefragt ist, aber dafür<br />

lebe ich mich in Sachen „Mode“ in der Freizeit aus. Ich überlege mir gerade, ob ich mich<br />

nicht qualifizieren sollte, denn ich träume von einer eigenen Boutique in der ich auch meine<br />

Kreationen anbieten kann. Heute ist Freitag. Katrin ruft bestimmt bald an, ob ich mit in die<br />

Disco gehe. Wird wohl nichts, denn ich habe Sonnabend wieder Schicht. Auf Morgen freue<br />

ich mich sehr, da kommt mein Stammkunde Rainer. Ob ihm die Hose wohl gefällt, die wir<br />

heute neu rein bekommen haben?<br />

Aufgaben:<br />

Sprecht über die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit auf den Lebensalltag von<br />

Lisa-Marie!<br />

Warum möchte Lisa-Marie auf ihre berufliche Tätigkeit nicht verzichten?<br />

Könntet ihr Euch die geschilderten Arbeits- und Lebensbedingungen für eure eigene Le-<br />

bensperspektive vorstellen?<br />

Welche Tätigkeiten schätzt ihr an Lisa-Maries <strong>Beruf</strong> und welche würden euch eher belasten?<br />

Weitere Informationen zum <strong>Beruf</strong>sbild einer Fachverkäuferin findet Ihr unter der Adresse:<br />

www.berufenet.de


60<br />

A 1 - 10<br />

<strong>Der</strong> Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung<br />

Ben ist Bäcker!<br />

Ich arbeite seit 5 Jahren in der Bäckerei von Hans Heisig. In der Back-<br />

stube wird noch nach alter Tradition viel von Hand hergestellt wird. Zur<br />

Bäckerei gehört auch ein kleines Cafe´, in dem, die von uns hergestellten<br />

Backwaren, wie Kleingebäck, Feinbackwaren, Torten und Desserts und<br />

Backwarensnacks angeboten werden. <strong>Der</strong> Betrieb läuft gut. Vor zwei<br />

Jahren habe ich die Gesellenprüfung bestanden. Weil ich während der Ausbildung gute Leis-<br />

tungen erbracht habe, wurde ich übernommen, denn Herr Heisig hat in unserer Stadt eine<br />

neue Filiale eröffnet. Die Arbeit gefällt mir. Ich kann mal etwas Neues ausprobieren und<br />

überschaue die Arbeitsabläufe.<br />

Meine Arbeitszeit ist weniger gut. Ich arbeite von 4.00 Uhr bis 12.20 Uhr. Samstags geht es<br />

schon um 3.00 Uhr los. Dafür haben wir montags frei. In der Woche halte ich es abends mit<br />

Freunden nicht lange aus - auch wenn ich nachmittags schlafe. Meine Freundin muss ich<br />

immer auf das Wochenende vertrösten, da bin ich auch gern mal bereit in die Disco zu ge-<br />

hen oder ins Kino bzw. Theater. Dafür schlafen wir dann sonntags bis Mittag. Da wir noch<br />

getrennt wohnen, erledigt jeder seine Pflichten im Haushalt selbst. Solche Sachen mache ich<br />

dann meistens in der Woche nachmittags oder abends.<br />

In der Backstube sind wir zu viert. Wir sind ein tolles Team. Jeder hat seinen eigenständigen<br />

Arbeitsbereich und trägt für ein bestimmtes Arbeitsergebnis Verantwortung. Das ist gut. Mit<br />

dem Lohn kommt man aus. Ich kann auch noch etwas sparen.<br />

Ich überlege, ob ich nicht meinen Handwerksmeister mache oder mich zum Lebensmittel-<br />

techniker weiterbilde. Unser Chef ist alt und Kinder hat er nicht. Vor einiger Zeit hat er mit mir<br />

über eine Geschäftsübernahme gesprochen. Das macht mich stolz. Ich möchte mich auf<br />

jeden Fall beruflich weiterentwickeln. Da hat man mehr Chancen und ist auch anerkannt.<br />

Aufgaben:<br />

Sprecht über die Auswirkungen der beruflichen Tätigkeit von Ben auf seine<br />

Lebensgestaltung!<br />

Warum möchte Ben auf seinen <strong>Beruf</strong> und Möglichkeiten der Qualifikation nicht<br />

verzichten?<br />

Welche Tätigkeiten schätzt ihr an Ben seinem <strong>Beruf</strong> und welche würden euch eher<br />

belasten?


61<br />

A 1 - 11<br />

<strong>Der</strong> Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Lebensgestaltung<br />

Claudia ist Zahnmedizinische Fachangestellte:<br />

Ich bin 22 Jahre alt und lerne zurzeit an der Schule des Zweiten<br />

Bildungsweges, um mein Abitur zu machen, weil ich gern<br />

Zahnärztin werden möchte.<br />

Nach dem Abschluss der 10. Klasse erhielt ich einen<br />

Ausbildungsvertrag als Zahnmedizinische Fachangestellte in<br />

einer Zahnarztpraxis in Magdeburg. Darüber war ich sehr froh<br />

und glücklich. In der Zahnarztpraxis arbeitete ich im Team,<br />

betreute Patienten vor, während und nach der Behandlung,<br />

assistierte bei den Behandlungen und dokumentierte Behandlungen. Ich saß aber auch am<br />

Telefon, vereinbarte Termine, organisierte Praxisabläufe, erstellte und überwachte Termin-<br />

planungen. Außerdem musste ich Leistungen für die Abrechnungen erfassen und dabei<br />

selbstverständlich im Umgang mit dem Computer topfit sein. Ich kontrollierte Zahlungsein-<br />

gänge und führte den Schriftverkehr durch. Natürlich tat ich nicht alles gleichzeitig, sondern<br />

im Laufe meiner dreijährigen Ausbildungszeit lernte ich die verschiedenen und vielfältigen<br />

Arbeitsbereiche kennen.<br />

Die Arbeit mit den Patienten und das Assistieren bei der Behandlung fand ich besonders<br />

interessant. Geärgert habe ich mich schon manchmal, wenn Patienten nicht pünktlich oder<br />

gar nicht kamen, kurzfristig absagten oder eine Behandlung länger dauerte, weil sich dann<br />

mein Feierabend verzögerte. Zum Glück hatte mein Freund Verständnis dafür.<br />

Nach dem Abschluss der <strong>Beruf</strong>sausbildung arbeitete ich für ein Jahr in der Zahnarztpraxis,<br />

aber immer wieder träumte ich davon, nicht nur zu Assistieren. So sprach ich mit meinem<br />

Chef und er bestärkte mich in dem Wunsch, noch das Abi zu machen und dann zu studieren.<br />

Meine berufliche Ausbildung wird mir beim Studium sicher gut helfen. So drücke ich jetzt<br />

wieder die Schulbank, aber ich weiß ja, wofür. Auch das Geldverdienen hatte mit dem<br />

Schulbeginn ein Ende, aber ich erhalte BAföG.<br />

In meiner Freizeit betätige ich mich gern sportlich und künstlerisch. Mit meinem Freund bin<br />

ich mit dem Fahrrad oder den Inlinern unterwegs. Meine Bastelideen schmücken unser ge-<br />

meinsames Heim. Fürs Lernen brauche ich jetzt auch wieder viel Zeit, weil Mathematik und<br />

Geschichte nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern gehören. Aber noch klappt alles gut.<br />

Mein Freund arbeitet auf dem Bau und spielt Fußball. Da ist er mit seinem Team ohnehin oft<br />

unterwegs und vor allem im Sommer muss er öfter mal länger arbeiten.<br />

Aufgabe:<br />

Welche Vor- und Nachteile hat die berufliche Entwicklung von Claudia auf ihre<br />

persönliche Lebensgestaltung?


Meine Stärken bestimmen und meine Ziele klären<br />

(Selbsteinschätzung)<br />

Name: Datum:<br />

1. Ich bin körperlich belastbar.<br />

2. Ich bin handwerklich geschickt.<br />

3. Ich mache praktische Arbeiten gerne.<br />

4. Ich bin an vielen Dingen interessiert und möchte viel darüber lernen.<br />

5. Ich erledige schriftliche Aufträge sorgfältig.<br />

6. Ich erledige schriftliche Arbeiten rechtzeitig.<br />

7. Ich kann mich über einen längeren Zeitraum konzentrieren.<br />

8. Ich verstehe schnell, wenn mir etwas erklärt wird.<br />

9. Ich frage nach, wenn ich etwas nicht verstanden habe.<br />

10. Ich erarbeite mir gerne selbst ein Thema.<br />

11. Ich erledige wichtige Dinge gleich und verschiebe sie nicht auf später.<br />

12. Ich lege Wert auf Ordnung in meinem Umfeld.<br />

13. Ich gehe mit meinem Arbeitsmaterial pfleglich um.<br />

14. Ich habe beim Arbeiten mein Ziel vor Augen.<br />

62<br />

Mein persönliches Profil<br />

15. Ich will ein Ziel, das ich mir gesetzt habe, erreichen, auch wenn es schwer fällt.<br />

16. Ich arbeite selbstständig an einer Aufgabe weiter, auch wenn sie auf dem ersten<br />

Blick schwierig ist.<br />

17. Ich bringe neue Ideen in den Unterricht ein.<br />

18. Ich bin kontaktfreudig und gerne mit anderen zusammen.<br />

19. Ich kann gut mit anderen zusammenarbeiten.<br />

20. Ich helfe meinen Mitschülerinnen und Mitschülern, wenn sie etwas nicht verstehen.<br />

21. Ich setze mich für Mitschülerinnen und Mitschüler ein.<br />

22. Ich übernehme Aufgaben für die Schulgemeinschaft.<br />

23. Ich kann bei einem Streit auch nachgeben.<br />

24. Ich kann es hinnehmen, wenn ich für einen Fehler kritisiert werde.<br />

25. Ich packe gerne mit an, wenn irgendwo Arbeit anfällt.<br />

26. Ich halte ein, was ich zugesagt habe.<br />

27. Ich bin pünktlich.<br />

A 1 - 12<br />

+2 +1 -1 -2<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B.<br />

Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben<br />

des BMBF, 2004<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


Methode: Zukunftswerkstatt<br />

Die Idee<br />

63<br />

A 1 - 13<br />

<strong>Der</strong> Zukunftsforscher Robert Jungk (1913 – 1994) entwarf in den sechziger Jahren die Zu-<br />

kunftswerkstatt als eine Methode zur Entwicklung von Vorstellungen über wünschenswerte<br />

Zukunft. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie eine ideale Zukunft aussehen sollte und welchen<br />

Platz man selber darin einnehmen will.<br />

„Nur wer die Zukunft im Vorausgriff erfindet, kann hoffen, sie wirksam zu beeinflussen.“<br />

(Robert Jungk)<br />

Sie ist im Prozess der <strong>Beruf</strong>sfindung ein geeignetes Mittel, um über eigene Lebensentwürfe<br />

nachzudenken, Ideen für die Lebensplanung zu sammeln und zu überlegen, wie sie realisiert<br />

werden können. Bei der Benennung eigener Zukunftsträume und -wünsche sowie dem Ent-<br />

werfen möglicher Wege und Handlungsalternativen sind besonders Kreativität und Fantasie<br />

gefragt.<br />

Phasen<br />

Jede Zukunftswerkstatt besteht aus drei Phasen:<br />

• Kritik/Bestandsaufnahme<br />

Alle Teilnehmenden äußern ihre Fragen, Ängste, Probleme im Zusammenhang mit dem ge-<br />

wählten Thema.<br />

• Fantasie/Utopie<br />

Die Teilnehmenden treten eine Fantasiereise an. Es werden unter Bezug auf die Kritikpunkte<br />

Wünsche für die Zukunft entworfen. Diese müssen nicht umsetzbar sein, im Gegenteil, es<br />

sollen utopische, unrealistische Vorstellungen ohne Einschränkungen entwickelt werden.<br />

• Realisierung/Umsetzung<br />

Vergleich von Fantasie und Realität. Die Durchsetzungschancen der Entwürfe werden kri-<br />

tisch geprüft. Für die Erfolg versprechendsten oder interessantesten Fantasieprodukte wer-<br />

den Durchsetzungsstrategien entwickelt.


Zukunftswerkstatt - Lebensplanung<br />

64<br />

A 1 - 13<br />

Kritik/Bestandsaufnahme Fantasie/Utopie Realisierung/Umsetzung<br />

Wir reden uns Frust, Angst oder<br />

Sorgen von der Seele und<br />

schreiben jeweils auf ein Kärtchen,<br />

z. B.<br />

Was stört mich<br />

- an meinem Leben?<br />

- an meinen Mitmenschen?<br />

- an der Gesellschaft?<br />

Was macht mir Angst, wenn ich<br />

- an die Zukunft denke?<br />

- an mein zukünftiges<br />

<strong>Beruf</strong>sleben denke?<br />

- an meine Verantwortung<br />

denke?<br />

Welche Probleme sehe ich in<br />

der Zukunft<br />

- für mein persönliches Leben?<br />

- in der <strong>Beruf</strong>s- und<br />

Arbeitswelt?<br />

Materialien<br />

• Farbstifte,<br />

• Klebstoff,<br />

• großformatiges Papier,<br />

• farbige Karten,<br />

• Pinnwände,<br />

• Bilder zum Thema,<br />

Wir machen eine Fantasiereise.<br />

Die Kritik wird in wünschbare<br />

Zukünfte umgewandelt, dabei<br />

gibt es keine Schranken, Träumen<br />

ist erwünscht.<br />

Mögliche Fragen für Zukunftsentwürfe:<br />

Wie erträume ich mein Leben in<br />

20 Jahren?<br />

- <strong>Beruf</strong>stätigkeit<br />

- soziale Stellung<br />

- Freizeit/Hobby<br />

- gesellschaftliches Engagement<br />

- Familie<br />

- Kinder<br />

• eventuell Fotoapparat, Videokamera, Kassettenrekorder,<br />

• Zeitschriften,<br />

• Broschüren, Bücher<br />

Regeln<br />

• Jeder ist wichtig, alle Beiträge sind wertvoll.<br />

• Möglichst oft schriftlich Stichpunkte sammeln.<br />

• Alle Ideen aufschreiben, anpinnen, dann auswählen, ordnen.<br />

• Nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten.<br />

• Die Zukunftswerkstatt soll Ergebnisse haben.<br />

Wir konfrontieren die Utopie mit<br />

der heutigen Lebenswirklichkeit<br />

und suchen nach Wegen zu<br />

den Visionen.<br />

Mögliche Fragestellung:<br />

Was soll ich schon jetzt dafür<br />

tun, um meinen Zukunftsvorstellungen<br />

z. B. über<br />

- meine berufliche<br />

Position,<br />

- meine Lebensweise,<br />

- meine Stellung in der<br />

Gesellschaft<br />

näher zu kommen?<br />

Die offene, freundliche Atmosphäre, das Ernst nehmen jedes Beitrages und das Zulassen<br />

kreativer und visionärer Elemente steigern das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden,<br />

schaffen Kraft für das Anpacken von Alltagsproblemen und machen Mut,<br />

sich in die Gestaltung der Zukunft einzumischen.<br />

Quelle: Vgl.: Holzendorf, U.(Hg.). Wirtschaft – Arbeit - Technik. paetec Verlag für Bildungsmedien, Berlin:<br />

2004, S. 15


4.1.2 Modul A2 − Ohne Moos nichts los<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

die Arbeit als Basis des<br />

wirtschaftlichen Handelns<br />

kennen lernen,<br />

erkennen, wie unterschiedlich<br />

Bedürfnisse sein können<br />

und wie sie von individuellen<br />

Lebenssituationen abhängen,<br />

Güter und Dienstleistungen<br />

als Mittel zur Bedürfnisbefriedigung<br />

bestimmen und<br />

einordnen,<br />

das Einkommen als Voraussetzung<br />

für die Existenzsicherung<br />

erkennen und begründen.<br />

„Warum denn arbeiten?"<br />

als eine fundamentale<br />

Frage<br />

Bedürfnisse als Ursache<br />

des Wirtschaftens<br />

Klassifizierung der Bedürfnisse<br />

Einteilung der Güter:<br />

zunehmende Bedeutung<br />

der Dienstleistungen<br />

Einkommensarten<br />

einfacher Wirtschaftskreislauf<br />

Definition von Arbeit und Unterscheidung verschiedener Formen von Arbeit<br />

Zusammenhang von Arbeit und Konsum als wirtschaftliches Handeln von Jugendlichen<br />

und Erwachsenen<br />

Analyse der historischen Entwicklung der Bedürfnisse – Bedürfniswandel<br />

Vergleich regionaler, landes- und europaweiter Unterschiede der menschlichen<br />

Bedürfnisse<br />

Bedarfsweckung durch Werbung<br />

Notwendigkeit der Gütererzeugung<br />

Unterschiede von freien und wirtschaftlichen Gütern erschließen<br />

„Rechte“ als wirtschaftliche Güter (Warenzeichen, Patente, Lizenzen)<br />

Kennen lernen des privaten Haushalts als bedeutende vielfältige wirtschaftliche<br />

Einheit mit den Betriebsmitteln Arbeitskraft, Geld, Sachgüter<br />

65<br />

L1, S.5ff.<br />

A2-1<br />

A2-2<br />

A2-3<br />

A2-4<br />

L1, S.21ff.


Ich arbeite, um<br />

meinen Lebensunterhalt<br />

zu verdienen.<br />

Ich finde es sehr befriedigend,<br />

anderen<br />

Menschen zu helfen.<br />

Wenn wir im<br />

Team wieder<br />

ein Problem in<br />

den Griff bekommen<br />

haben,<br />

dann macht<br />

meine Arbeit<br />

Spaß.<br />

Irgendwie macht<br />

es mich stolz, zu<br />

sagen: „Das ist<br />

mein Werk“.<br />

Aufgabe<br />

Warum denn arbeiten?<br />

In m einem B eruf lerne ich<br />

eine M enge interessanter<br />

L eute kennen<br />

Ιχη βιν γερνε υντερ Κολλε<br />

γεν υνδ γενιε⇓ε δεν Ζυσαµ<br />

µενηαλτ υνδ διε Καµεραδ<br />

66<br />

σχηαφτ.<br />

Ich möchte meinem<br />

Leben einen Sinn<br />

verleihen.<br />

1. Warum würdest du arbeiten? Gib mindestens fünf Gründe an!<br />

2. In welchen <strong>Beruf</strong>en könntest du diese Ziele verwirklichen?<br />

Ich kann auf Arbeit anderen sagen,<br />

was sie tun sollen und, kann sie<br />

kontrollieren. Ich trage gerne<br />

Verantwortung.<br />

A 2 -1<br />

In meinem <strong>Beruf</strong> kann ich<br />

meine Ideen und Vorstellungen<br />

in verschiedenen<br />

Projekten verwirklichen.<br />

Ich finde es toll, wenn mein<br />

Arbeitsergebnis bewundert<br />

wird.<br />

D urch m einen B eruf<br />

genieße ich R espekt<br />

und A nerkennung.


Einkommensarten<br />

1. Lies die Fallbeispiele durch und ergänze den Lückentext.<br />

a) Die Chefsekretärin Frau Ladeburg arbeitet als Teilzeitbeschäftigte 26 Stunden pro Woche.<br />

Sie ist Angestellte im öffentlichen Dienst. Für ihre Arbeit erhält sie Entgelt in Form von<br />

............................................................................................................................................. .<br />

b) Dieter Roth hat ein Haus geerbt, das er der Familie seiner Schwester zur Nutzung über-<br />

lässt. Herr Roth erhält hierfür ein Entgelt in Form von ….................................................... .<br />

c) Doreen kann monatlich 60 Euro sparen. Deshalb hat sie mit der Bank einen Sparvertrag<br />

abgeschlossen. Am Jahresende erhält sie von der Bank für ihr angespartes Geld<br />

………………………………………………………………………………................................ .<br />

d) Mario hat seit September eine Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel aufgenommen.<br />

Für die Zeit der <strong>Beruf</strong>sausbildung erhält er ....................................................................... .<br />

e) Olafs Schwiegermutter konnte vergangene Woche ihren 65. Geburtstag feiern. Sie erhält<br />

jetzt monatlich ……………………...................................................................................... .<br />

f) Herrn Müller wurde wegen Betriebsauflösung gekündigt. Eine neue Arbeitsstelle konnte er<br />

noch nicht finden. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, erhält er<br />

…………………………………………………………………................................................. .<br />

g) Frau Thurley hat seit mehreren Monaten einen gut gehenden Friseursalon. Sie erwirt-<br />

schaftet ihr Entgelt zum Lebensunterhalt in Form von ….................................................. .<br />

h) <strong>Der</strong> Künstler Herr Hermann erhält für seine Leistungen eine ....................................... oder<br />

ein ………………………………………………………………………………......................... .<br />

2. Schreibe selber Lückentexte für folgende Beispiele auf: Lohn, Gehalt, Ausbildungs-<br />

vergütung, Sold, Wohngeld, Krankengeld, Elterngeld, Schüler-BaföG, Arbeitslosengeld.<br />

Tausche mit deinem Lernpartner die Unterlagen und fülle dessen Lückentexte aus. Ver-<br />

gleicht eure Ergebnisse.<br />

3. Ordne die Einkommensformen aus der Aufgabe 1 und 2 den Einkommensarten zu.<br />

• Arbeitseinkommen: .......................................................................................<br />

• Transfereinkommen: .....................................................................................<br />

• Kapitaleinkommen: ........................................................................................<br />

Quelle: vgl. Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft. Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen. Oldenbourg<br />

Verlag GmbH, München: 2001, S. 10<br />

67<br />

A 2 - 2


Name: ___________________________ Datum: __________________________<br />

Klasse: __________________________<br />

Güter und Dienstleistungen<br />

Dienstleistungen und Sachgüter benötigen wir, um unsere Bedürfnisse befriedigen zu können.<br />

1. Ordne die nachfolgenden Begriffe in die Übersicht ein.<br />

68<br />

A 2 - 3<br />

Arbeitsblatt<br />

Reparaturen, Garn, Brot, Blech, Versicherungen, Banken, Werkhalle, Wäscherei, Maschinen,<br />

Kraftfahrzeug, Kaffeemaschine, Papier, Wasser, Hotel, Kleid, Bett, Hammer, Zahnplombieren<br />

Dienstleistungen:<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

Konsumgüter:<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

Produktionsgüter:<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

2. Unterscheide die Sachgüter in a) Gebrauchsgüter und b) Verbrauchsgüter.<br />

Zimmer, Blumen, Stuhl, Geschirr, Zeitung, Lebensmittel, Schrank, Getränke, Tisch, Elektroenergie,<br />

Wasser, Besteck, Seife, Auto, Kosmetik<br />

a<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

b<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

3. Worin besteht der Unterschied zwischen den Gebrauchs- und Verbrauchsgütern?<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________<br />

Quelle: vgl. Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft. Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen. Oldenbourg<br />

Verlag GmbH, München: 1994, S. 9


Wovon hängt die Höhe der Ausbildungsvergütung ab?<br />

Aufgabe: Ordne die Aussagen den Faktoren zu!<br />

A<br />

Die Ausbildungsvergütung<br />

ist von <strong>Beruf</strong><br />

zu <strong>Beruf</strong> und von Branche<br />

zu Branche verschieden<br />

z. B. erhält ein/e Friseur/-in<br />

weniger als<br />

ein/e Mechatroniker/-in.<br />

U<br />

Es wird im Süden besser<br />

gezahlt als im Norden,<br />

im Westen besser<br />

als im Osten und in der<br />

Stadt besser als auf<br />

dem Land.<br />

R<br />

Die Höhe der Ausbildungsvergütung<br />

richtet<br />

sich oft nach einem<br />

Tarifvertrag, den die<br />

Gewerkschaft mit den<br />

Arbeitgebern abgeschlossen<br />

hat.<br />

69<br />

A 2 - 4<br />

Kontrolltipp: richtige Lösung ergibt<br />

einen <strong>Beruf</strong><br />

Sicher spielt das Thema Geld eine wichtige Rolle bei der <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung. Es ist jedoch auf<br />

Grund der oben genannten Faktoren sehr schwierig, konkrete Angaben über die Höhe der zukünftigen<br />

Ausbildungsvergütung zu machen. Häufig findet man sehr unterschiedliche Angaben für die einzelnen<br />

<strong>Beruf</strong>e. Die folgende Übersicht soll dir als Orientierung dienen. Dabei ist zu beachten, dass die angegebenen<br />

Werte nur für das Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> gelten und dass die Ausbildungsvergütung immer im<br />

Zusammenhang mit dem konkreten Ausbildungsplatz ermittelt wird. Du kannst deshalb aus diesen<br />

Angaben keinen Rechtsanspruch auf einen bestimmten Betrag ableiten.<br />

<strong>Beruf</strong>/Branche/<br />

Tarifvertrag<br />

<strong>Beruf</strong><br />

<strong>Beruf</strong><br />

Vergütung 1.-3./4.<br />

Ausbildungsjahr<br />

(Stand 1. 4. 2005)<br />

Branche<br />

Unternehmen<br />

Region<br />

Tarifvertrag<br />

Ausbildungsjahr<br />

<strong>Beruf</strong>/Branche/<br />

Tarifvertrag<br />

R<br />

Die Ausbildungsvergütung<br />

muss mindestens<br />

jährlich<br />

ansteigen.<br />

§ 17 BiBG<br />

E<br />

Häufig gilt: Je leistungsfähiger<br />

der Betrieb,<br />

desto besser wird<br />

verdient.<br />

M<br />

Die Chemieindustrie,<br />

Banken und Finanzdienstleister,Automobilindustrie,Energieunternehmen<br />

zahlen mehr als<br />

zum Beispiel der Einzelhandel<br />

oder die Gastronomie.<br />

Vergütung 1.-3./4.<br />

Ausbildungsjahr<br />

(Stand 1. 4. 2005)<br />

Tischlerhandwerk 286- 439 Euro Baugewerbe 490- 972 Euro<br />

Holz- und Kunststoffverarbeitende<br />

Industrie<br />

476- 538 Euro<br />

Florist- Fachbetriebe, Blumen- und Kranzbinderei<br />

230- 363 Euro<br />

Bäckerhandwerk 325- 381 Euro Garten-, Landschafts-, und Sportplatzbau 399- 543 Euro*<br />

Brot- und Backwarenindustrie 501- 643 Euro Chemische Industrie 525- 687 Euro<br />

Gerüstbaugewerbe 518- 873 Euro Einzelhandel 538- 694 Euro**<br />

Hotel- und Gaststättengewerbe 300- 500 Euro Kraftfahrzeughandwerk, -handel, -gewerbe 360- 495 Euro<br />

Friseurhandwerk 153- 204 Euro Fleischerhandwerk 276- 424 Euro<br />

Gebäudereinigerhandwerk 359- 513 Euro Metall- und Elektroindustrie 647- 818 Euro<br />

Privates Bankgewerbe 717- 831 Euro Metallverarbeitendes Handwerk 299- 470 Euro<br />

*Vergütung abhängig vom Alter des Auszubildenden **Vergütung abhängig von der Anzahl der Beschäftigen im Unternehmen<br />

Aufgabe: Warum ist es schwierig, die Höhe der Ausbildungsvergütung für den <strong>Beruf</strong> Bürokauffrau/mann<br />

anzugeben?


4.1.3 Modul A3 − Die Gesellschaft und ich<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schüler und Schülerinnen<br />

sollen:<br />

• den Menschen als Mitglied<br />

unterschiedlicher Gruppen<br />

innerhalb der Gesellschaft<br />

erkennen und sich mit den<br />

unterschiedlichen Wertmaßstäben<br />

vertraut machen.<br />

• die Bedeutsamkeit der Arbeit<br />

für das Individuum und<br />

die Gesellschaft erörtern.<br />

• zwischen dem Bedürfnis auf<br />

Selbstverwirklichung und<br />

den gesellschaftlichen<br />

Zwängen einen eigenen<br />

Standpunkt finden.<br />

Engagement des Einzelnen<br />

in der Gesellschaft<br />

Personenbegriff im<br />

Grundgesetz<br />

Zeit der Aufklärung<br />

Arbeit im <strong>Beruf</strong><br />

Arbeit als <strong>Beruf</strong>ung<br />

Arbeit im Ehrenamt<br />

Gesellschaftsstrukturen und<br />

soziale Ungleichheit Jugendarbeitslosigkeit<br />

Armut<br />

Wertewandel und Erziehung<br />

Tendenz zur Individualisierung<br />

Erkennen des Zusammenhang von Individualität, Sozialität und Personalität<br />

Die Europäische Geistesbewegung des 18. Jahrhunderts als Ausgangspunkt für<br />

das Streben nach grundlegenden Gesellschaftsreformen<br />

Erörtern des Stellenwertes von Arbeit<br />

Auswerten von Statistiken; Analysieren der Standortsituation<br />

Interview zur ehrenamtlichen Arbeit<br />

Fallstudie: Lebensläufe von Jugendlichen aus verschiedenen Schichten;<br />

Gesellschaftspolitik - Ausgleich sozialer Unterschiede (z.B.: Steuer-,<br />

Bildungspolitik);<br />

Vergleich der Ausgaben und Einnahmen für Ledige, kinderlose Ehepaare, Ein-Kind-<br />

Familien ...<br />

Auswirkungen auf die Globalisierung<br />

Sozialisationsfunktionen: Ich-Identität des jungen Menschen (primäre und sekundäre<br />

Sozialisation)<br />

70<br />

www.teleunterric<br />

ht.de/teleunterricht2/Materialien/Sozialkunde<br />

/Gesellschaftsw<br />

andel.PDF<br />

A3-1<br />

A1-2,<br />

A1-3<br />

A3-2<br />

www.schauni<br />

chtweg.de<br />

A3-3<br />

www.bpb.de


Zitate zum Stichwort „Arbeit“<br />

Wenn du nicht arbeiten willst, musst<br />

du arbeiten, damit du genug Geld<br />

verdienst, um nicht arbeiten zu müssen.<br />

(Odgen Nash (1902-71), US-amerikanischer<br />

Schriftsteller und Journalist)<br />

„Die Arbeit ist die Quelle allen Reichtums,<br />

sagen die Ökonomen. Sie ist<br />

dies – neben der Natur, die ihr den<br />

Stoff liefert, den sie in Reichtum verwandelt.<br />

Aber sie ist noch viel mehr<br />

als dies. Sie ist die erste Grundbedingung<br />

menschlichen Lebens … .“<br />

Friedrich Engels. <strong>Der</strong> Anteil der Arbeit an der Menschwerdung<br />

des Affen.<br />

Aufgaben:<br />

Arbeit hat in unserer Gesellschaft<br />

nicht nur die Funktion<br />

eines Broterwerbs, sondern ist<br />

gleichzeitig beinahe schon ein<br />

Statussymbol und trägt zur Verwirklichung<br />

und Erfüllung des<br />

Selbst bei. Unbekannt<br />

Gehe in deiner Arbeit auf,<br />

nicht unter.<br />

Jacques Tati (1908 - 1982), französischer<br />

Schauspieler<br />

Freude an der Arbeit lässt<br />

das Werk trefflich geraten.<br />

Aristoteles<br />

1 Sammelt weitere Zitate zum Thema „Arbeit“.<br />

2 Welche konkreten Aussagen werden in den Zitaten<br />

• zum Sinn der Arbeit<br />

• zur Bedeutung für die eigene Person,<br />

• zur Definition von Arbeit<br />

• zur Bedeutung für die Gesellschaft gemacht?<br />

71<br />

Wenn du ein Schiff bauen willst,<br />

so trommle nicht Männer<br />

zusammen, um Holz zu beschaffen,<br />

Werkzeuge vorzubereiten,<br />

Aufgaben zu vergeben, und die<br />

Arbeit einzuteilen, sondern lehre<br />

die Männer die Sehnsucht nach<br />

dem weiten endlosen Meer.<br />

Antoine de Saint-Exupery<br />

Über Nacht wird man nur<br />

dann berühmt,<br />

wenn man tagsüber hart<br />

gearbeitet hat.<br />

Howard Carpendale<br />

Das Gesetz der Arbeit<br />

scheint äußerst ungerecht -<br />

aber es ist da, und niemand<br />

kann es ändern: Je mehr<br />

Vergnügen du an deiner<br />

Arbeit hast, desto besser<br />

wird sie bezahlt.<br />

Mark Twain<br />

Ein Mensch, der seine Arbeit<br />

liebt, wird niemals alt.<br />

Pablo Casals (1876 - 1973), spanischer<br />

Cellist, Komponist und Dirigent<br />

Es stimmt, dass Arbeit noch<br />

nie jemanden umgebracht<br />

hat, Aber warum das Risiko<br />

eingehen?<br />

Ronald Reagan<br />

A 3 - 1


72<br />

A 3 - 2<br />

„Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss.“<br />

Hermann Gmeiner (1919-86), östr. Sozialpädagoge, Gründer d. SOS-Kinderdörfer<br />

In der Bundesrepublik Deutschland arbeiten 23 Millionen Menschen ehrenamtlich. Das heißt, dass 23<br />

Millionen Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, die beruflich tätig, arbeitslos, in der Erziehungs-<br />

zeit, Schülerinnen und Schüler, Studierende oder Rentnerinnen und Rentner sind, ohne Bezahlung für<br />

Andere arbeiten.<br />

Viele Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen und Lebenssituationen brauchen Hilfe.<br />

In einem Altenheim bereichert ein Chorleiter den Alltag der Menschen, in der Jugendarbeit macht eine<br />

ehrenamtliche Reisebegleitung eine Fahrt vielleicht erst möglich und auf dem Weg ins <strong>Beruf</strong>sleben<br />

stehen erfahrene ältere Menschen den Jugendlichen als Begleiter auf dem Weg zu einem Ausbil-<br />

dungsplatz zu Seite.<br />

Aufgaben:<br />

Sie alle arbeiten unentgeltlich, aber nicht umsonst.<br />

Jonas Martini hat ein<br />

Schülersozialpraktikum<br />

im Altenheim in Halle<br />

gemacht und dabei<br />

festgestellt: „Das hat<br />

wahnsinnig viel Spaß<br />

gemacht und ich habe<br />

in den zwei Wochen<br />

mehr gelernt als in der<br />

Zeit in der Schule. Ich<br />

glaube ich werde einen helfenden <strong>Beruf</strong><br />

ergreifen, denn diese Arbeit erfordert soziales<br />

Engagement, bringt Menschen zusammen,<br />

hält aktiv und erfordert professionelle<br />

Zusammenarbeit.“<br />

Ruth Nowag ist 67 Jahre<br />

alt. Das Leben allein ist<br />

nichts für sie, deshalb<br />

führt sie schon längere<br />

Zeit einmal in der Woche<br />

in den Räumen der<br />

Volkssolidarität einen<br />

Nachmittag zum<br />

kreativen Gestalten mit<br />

Naturmaterialien durch.<br />

Sie ist für die Teilnehmenden eine<br />

wichtige Gesprächspartnerin.<br />

Frau Nowag macht diese Arbeit gern, kommt<br />

sie doch selbst unter Menschen und kann ihre<br />

Fähigkeiten sinnvoll einsetzen.<br />

1 Warum hat die Arbeit im Ehrenamt einen hohen Stellenwert<br />

• für den Einzelnen und<br />

• für die Gesellschaft.<br />

2 Teil Euch in kleine Gruppen auf. Entwickelt einen Interviewleitfaden. Zum Thema<br />

„Ehrenamt“. Führt in der Schule, in einem Einkaufszentrum, auf einem zentralen<br />

Platz Interviews durch.<br />

3 Wertet die Interviews aus, indem ihr ein Plakat zum Thema „Ehrenamt“ erstellt.<br />

4 Diskutiert in Eurer Gruppe die Aussage: „Sie alle arbeiten unentgeltlich, aber nicht<br />

umsonst.“<br />

Welche Bedeutung hat für Euch die ehrenamtliche Arbeit?<br />

Kommt ihr selbst in den Genuss ehrenamtlicher Arbeit?<br />

Seid ihr selbst bereits ehrenamtlich tätig?<br />

Könntet ihr euch vorstellen ehrenamtlich zu arbeiten?<br />

5 Warum gibt es so viele Menschen, die mehr tun als sie müssen?<br />

6 Beschreibe zwei <strong>Beruf</strong>e, in deren Mittelpunkt Hilfeleistungen für andere Menschen<br />

stehen.


Methode: Fallstudie<br />

Die Fallstudie ist ein praxisorientiertes Unterrichtsverfahren. Die Schülerinnen und<br />

Schüler werden mit einem konkreten Fall aus dem Leben konfrontiert.<br />

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Fähigkeiten zum Erkennen von Problemen,<br />

zum Sammeln, Ordnen und Auswerten von Informationen sowie zum Entscheiden und<br />

Bewerten von Problemlösungen. Die Fallstudie vermittelt in der Auseinandersetzung mit<br />

konkreten Sachverhalten Einblicke in komplexe Lebenszusammenhänge. <strong>Der</strong> Fall soll<br />

durch die Lehrkräfte oder andere Personen leicht erfassbar, eindeutig und in<br />

anschaulicher Form übermittelt werden.<br />

Die Aktivitäten der Lehrkräfte beschränken sich auf die Lenkung bzw. Organisation des<br />

Arbeitsprozesses. Das Initiieren, Impulsgeben bzw. Andeuten von Wegen muss Vorrang<br />

gegenüber herkömmlichen Formen erhalten. <strong>Der</strong> Schwerpunkt ist auf die Vermittlung<br />

eines hohen Methodenbewusstseins zu legen. Egal wie der Fall liegen mag, auf<br />

geordnete Denkabläufe ist stets zu orientieren.<br />

Allgemeiner Verlauf einer Fallstudie<br />

Themenspezifische Lernziele<br />

festlegen!<br />

Wichtige inhaltliche Schwerpunkte<br />

festlegen!<br />

1. Konfrontation<br />

<strong>Der</strong> Fall: Was ist passiert?<br />

- Auseinandersetzung mit dem Fall<br />

- Analyse des Falls<br />

73<br />

A 3 - 3<br />

2. Information<br />

Welche Informationen brauchen wir?<br />

- Sammeln und Auswerten von Informationen<br />

3. Exploration<br />

Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es?<br />

Welche Konsequenzen sind denkbar?<br />

- Lösungsvarianten entwickeln, bewerten,<br />

optimieren.<br />

4. Resolution<br />

Wir treffen eine Entscheidung!<br />

5. Disputation<br />

Wir verteidigen und begründen die Entscheidung!<br />

6. Kollation<br />

Wir vergleichen mit der Wirklichkeit!


4.1.4 Modul A4 − <strong>Beruf</strong>schancen von Jungen und Mädchen<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler sollen<br />

• generelle sowie geschlechtsspezifische<br />

Probleme der <strong>Beruf</strong>swahl<br />

erkennen,<br />

• vorhandene Vorurteile gegenüber<br />

der Erwerbstätigkeit von<br />

Frauen abbauen,<br />

• Probleme der <strong>Beruf</strong>stätigkeit<br />

von Frauen erkennen und Lösungen<br />

diskutieren,<br />

• Selbstvertrauen im Zusammenhang<br />

mit der <strong>Beruf</strong>swahl<br />

entwickeln.<br />

allgemeine Fragen der <strong>Beruf</strong>swahl<br />

spezifische Probleme der <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Vorurteile gegenüber der <strong>Beruf</strong>swahl<br />

und Erwerbstätigkeit<br />

von Frauen<br />

<strong>Beruf</strong>swege von Frauen darstellen<br />

Möglichkeiten für die Erwerbstätigkeit<br />

von Frauen<br />

Mädchen in technischen <strong>Beruf</strong>en,<br />

Jungen in typischen Frauenberufen<br />

Einfluss moderner Technologien<br />

auf die Entstehung neuer<br />

<strong>Beruf</strong>e<br />

Gruppendiskussion zum Thema „Ausbildungsberuf = Lebensberuf?“<br />

Was soll ich werden? Auswertung eines Fragebogens sowie Aussagen<br />

von <strong>Beruf</strong>stätigen analysieren<br />

Rollenspiel oder Pro-Contra-Debatte zu Vorurteilen und deren<br />

Entkräftung betreffs der Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern<br />

Fallbeispiele zu Erwerbsbiografien-<strong>Beruf</strong>swege von Frauen in der<br />

eigenen Familie aufzeigen<br />

Wandzeitung zur Geschichte der Frauenberufe; Vereinbarkeit von<br />

Familie und <strong>Beruf</strong>, u. a. durch Nutzung des Multimedia-Labors<br />

„JOBLAB“<br />

Vorstellen von <strong>Beruf</strong>sbildern, die für Jungen und Mädchen geeignet<br />

sind<br />

Besuch des BIZ, Recherche im Internet (z. B. www.fujogi.de) oder<br />

Besuch von Ausbildungseinrichtungen zum Sammeln von Informationen<br />

zu neuen <strong>Beruf</strong>sbildern<br />

74<br />

A4-1, A4-2,<br />

A4-3<br />

A4-4, ,<br />

E4-6<br />

A4-5, A4-6, I3-6,<br />

A4-7<br />

A3-4, A1-8,<br />

A1- 9, A1-11<br />

A4-9<br />

E4-8<br />

A4-10<br />

A4-11


Ausbildungsberuf = Lebensberuf?<br />

An den<br />

Lebensberuf<br />

glaube ich nicht.<br />

Ich halte es aber<br />

schon für wichtig,<br />

welche Ausbildung<br />

am Anfang steht.<br />

<strong>Beruf</strong>swahl?<br />

Ich werde Dachdecker!<br />

Dann ist die<br />

Sache für mich<br />

gelaufen.<br />

Maria David Lisa Alex<br />

75<br />

<strong>Beruf</strong>swahl ……….<br />

Eine Wahl fürs Leben?<br />

Das ist doch<br />

ziemlich egal was ich<br />

lerne. Ich habe<br />

gehört, dass jeder<br />

mindestens dreimal<br />

seinen <strong>Beruf</strong><br />

wechselt.<br />

Lebenslang in einem<br />

<strong>Beruf</strong>?<br />

Unwahrscheinlich.<br />

Wichtig ist, dass man<br />

das Erlernte später<br />

vielseitig verwenden<br />

kann.<br />

Wenn es nach Lisa ginge, wäre <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung überflüssig.<br />

A 4 -1<br />

David geht davon aus, dass es darauf ankommt, beim Start den richtigen <strong>Beruf</strong> zu<br />

wählen. Er glaubt, dass alles andere sich dann von selbst regelt.<br />

Maria ist da anderer Meinung. Sie hält den Erstberuf für wichtig, auch wenn man mit<br />

einem <strong>Beruf</strong>swechsel rechnen muss.<br />

Alex meint, dass es den Lebensberuf nicht gibt. Er will einen <strong>Beruf</strong> ergreifen, der eine<br />

„breite“ Grundlage hat, so dass man einmal erworbenes Wissen und Können vielsei-<br />

tig verwenden kann.<br />

Aufgaben:<br />

Vergleicht die Aussagen der Befragten!<br />

Gibt es einen „Lebensberuf“?<br />

Diskutiert die Aussagen von David und Maria! Wer hat recht?


<strong>Beruf</strong> fürs Leben - immer seltener<br />

76<br />

A 4 -2<br />

Früher war es die Regel, dass man einen <strong>Beruf</strong> für das ganze Leben erlernte. Heute ist das<br />

anders; denn fast jeder/jede zweite Arbeitnehmer/in - so ermittelte das „Institut für Arbeits-<br />

markt- und <strong>Beruf</strong>sforschung der Bundesanstalt für Arbeit“ in Nürnberg - übt nicht mehr den<br />

<strong>Beruf</strong> aus, den sie/er in der Jugend einmal erlernt hat. Die Grafik verdeutlicht, wie sich die<br />

Zahl der Beschäftigten in einigen Branchen verändert hat.<br />

Aufgaben:<br />

Betrachtet die Grafik. Vergleicht die Anzahl der Erwerbstätigen in den einzelnen Branchen in<br />

den Jahren 1991 und 2010 (Prognose).<br />

Sucht nach Gründen, warum der Trend bei einigen Branchen nach oben, bei anderen nach<br />

unten geht.<br />

Wie beurteilt ihr die Chancen für euren Wunschberuf?<br />

Quelle: Globus Infografik-GmbH


Erwartungen, Interessen und berufliche Anforderungen<br />

Allgemeines<br />

<strong>Beruf</strong>licher Erfolg, beginnend mit einem Ausbildungsplatz, ist kein Zufallsprodukt. Gefragt<br />

sind in erster Linie persönliches <strong>Beruf</strong>swahlengagement sowie Eigenaktivität und viele<br />

Informationen. Die Richtigkeit einer beruflichen Entscheidung lässt sich aber nicht nur an<br />

der Menge der Informationen messen, vielmehr bleibt diese Einschätzung immer persön-<br />

lich und subjektiv.<br />

Die <strong>Beruf</strong>swahl ist ein bedeutsamer Schritt beim Übergang von der Schule in den <strong>Beruf</strong>.<br />

Die Entscheidung ist aber nicht unumkehrbar. Obwohl es den <strong>Beruf</strong> für das ganze Leben<br />

nicht mehr geben wird, hat die erste <strong>Beruf</strong>swahl einen besonderen Stellenwert als Basis-<br />

qualifikation.<br />

Die individuelle aktive Beschäftigung mit der <strong>Beruf</strong>swahl findet oft erst während oder nach<br />

der Abschlussklasse statt. Untersuchungen belegen: Schülerinnen und Schüler setzen<br />

sich mit dem Thema <strong>Beruf</strong>sfindung auseinander:<br />

43 % vor dem letzten Schuljahr,<br />

29 % während des letzten Schuljahres,<br />

28 % nach dem letzten Schuljahr.<br />

Schrittweise <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Jede <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung sollte im Zusammenhang mit persönlichen Lebenszielen<br />

getroffen werden.<br />

Am Anfang steht immer die Erkundung der eigenen<br />

- Wertorientierungen,<br />

- Interessen,<br />

- Fähigkeiten (s. Tabelle - Einflussfaktoren).<br />

Jugendliche, sowohl Jungen als auch Mädchen, folgen bei ihrer <strong>Beruf</strong>swahl zumeist ei-<br />

nem traditionellen (veralteten) Rollenverständnis. Sie ordnen ihre Entscheidungen der<br />

Einteilung in männertypische und frauentypische <strong>Beruf</strong>e unter, nicht zuletzt weil sie auch<br />

auf einen weitgehend nach Geschlechtern geteilten Arbeitsmarkt treffen.<br />

77<br />

A 4 - 3


Einflussfaktoren auf die <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Subjektive Faktoren Bezugspersonen Phasen<br />

1. Lebensziele Eltern<br />

2. Interessen Geschwister<br />

3. Fähigkeiten Bekannte<br />

4. Wünsche Freunde Probewahl<br />

5. Leistungsvermögen Lehrer/in<br />

6. Geschlecht <strong>Beruf</strong>sberater/in<br />

… … …<br />

78<br />

A 4 - 3<br />

Fantasiewahl<br />

- Wahrnehmen<br />

von <strong>Beruf</strong>srollen<br />

- Traumberufe<br />

Realistische <strong>Beruf</strong>swahl/<br />

- Wunschberufe<br />

Obwohl es etwa 350 Ausbildungsberufe und eine Vielzahl von Studienberufen gibt, kon-<br />

zentrieren sich die Jugendlichen auf wenige <strong>Beruf</strong>e. Mehr als die Hälfte aller Bewerberin-<br />

nen und Bewerber drängen in ca. 25 <strong>Beruf</strong>e.<br />

Traditionen und Vorurteile<br />

Nach wie vor sind bestimmte <strong>Beruf</strong>e teilweise männer- oder frauendominiert. Auch be-<br />

zügliche der Karrierechancen haben Frauen, trotz hoher Leistungen noch immer gegen<br />

Vorurteile zu kämpfen. In Deutschland sind z. B. nur 5 % der Frauen in den obersten Füh-<br />

rungsebenen der Wirtschaft tätig. Auch verdienen die weiblichen Führungskräfte im<br />

Durchschnitt 30 % weniger als ihre männlichen Kollegen.


Wozu einen<br />

<strong>Beruf</strong> erlernen?<br />

Du heiratest<br />

ja doch!<br />

Hat denn keiner Lust<br />

Geld zu verdienen?<br />

Lohnender Nebenverdienst<br />

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Lern<br />

Verkäuferin!<br />

Schneiderin<br />

ist ein<br />

schöner<br />

<strong>Beruf</strong>!<br />

Werd<br />

doch<br />

Schlosser!<br />

Was soll ich bloß<br />

werden?<br />

Suche ehrgeizige/n<br />

Jungkoch/-köchin<br />

Burgrestaurant<br />

79<br />

Entscheide<br />

Dich endlich!<br />

Geh doch zur <strong>Beruf</strong>sfachschule?<br />

Du solltest<br />

Dich vorstellen!<br />

Als Mädchen<br />

hast Du doch<br />

keine Chance!<br />

<strong>Beruf</strong>sfach-<br />

Auszubildende<br />

als Bäckereiverkäuferin ab<br />

sofort gesucht!<br />

Zuschr. an BZ u. 90732 Z<br />

A 4 - 4


Frauen und Männer sind<br />

gleichberechtigt<br />

80<br />

A 4 - 5<br />

In den letzten Jahrzehnten sind Frauen in Deutschland in vielen Lebensbereichen<br />

der Gleichberechtigung ein Stück näher gekommen. Noch nie waren so viele Frauen<br />

erwerbstätig wie heute, auch wenn sie verheiratet sind und Kinder haben. Trotz glei-<br />

cher Ausbildungsmöglichkeiten werden jedoch einige <strong>Beruf</strong>e bevorzugt von jungen<br />

Mädchen bzw. jungen Männern gewählt.<br />

Aufgaben<br />

1. Schreibe je drei <strong>Beruf</strong>e auf, die deiner Meinung nach stärker von Frauen bzw.<br />

Männern ausgeübt werden!<br />

Frauen<br />

<strong>Beruf</strong>:<br />

<strong>Beruf</strong>:<br />

<strong>Beruf</strong>:<br />

Männer<br />

<strong>Beruf</strong>:<br />

<strong>Beruf</strong>:<br />

<strong>Beruf</strong>:<br />

2. Begründet und diskutiert eure Auswahl in der Klasse.<br />

3. Was davon sind Vorurteile und wo liegen tatsächliche Schwierigkeiten?<br />

4. Wie kann der Staat die Gleichberechtigung von Frauen und Männern unterstüt-<br />

zen?<br />

„<strong>Der</strong> Staat fördert die tatsächliche<br />

Durchsetzung der Gleichberechtigung von<br />

Frauen und Männern und wirkt auf die Be-<br />

seitigung bestehender Nachteile hin.“<br />

(Art. 3 Grundgesetz, ergänzt am 27.10.1994)


Methode: Rollenspiel<br />

Im schulischen Bereich sind zwei Grundvarianten vorherrschend:<br />

• das situative/freie Rollenspiel,<br />

• das geplante Rollenspiel.<br />

Das situative Rollenspiel<br />

Situative Rollenspiele erwachsen aus konflikthaltigen Unterrichtssituationen. Diese Rol-<br />

lenspiele sind meist nicht geplant, somit stehen auch keine besonderen Informationsma-<br />

terialien und Spielinstruktionen zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler greifen da-<br />

bei ihnen bekannte Rollen und Rollenkonstellationen auf und füllen sie mit ihren Erfah-<br />

rungen und Vorstellungen aus.<br />

Von den Lehrkräften werden nur die jeweilige Problematik bzw. Situation vorgegeben,<br />

ohne intensivere Einstimmung.<br />

<strong>Der</strong> Nutzen dieser Rollenspielform liegt darin, dass eine praktische Lebenssituation ohne<br />

große Vorbereitung in den Unterrichtsprozess integriert wird.<br />

Das geplante Rollenspiel<br />

Ein durch Lehrerinnen/Lehrer geplantes oder angeleitetes pädagogisches Rollenspiel<br />

setzt Situationen und Probleme in den Vordergrund, die nicht der unmittelbaren Erfah-<br />

rungswelt der Schülerinnen und Schüler entspricht. Die Schülerinnen und Schüler sollen<br />

sich mit unbekannten Problemen bzw. Situationen auseinandersetzen, versuchen zu<br />

handeln und praxisrelevante Lösungsvorschläge aufzuzeigen.<br />

Die Lehrkraft muss zuerst den Schülerinnen und Schülern die Spielsituation verdeutli-<br />

chen, notwendige Grundinformationen im Sinne von Situationsbeschreibung liefern und<br />

grundsätzliche Rahmenbedingungen nennen.<br />

Zur Veranschaulichung unbekannter Sachverhalte sollte die Lehrkraft auch audiovisuelle<br />

Unterrichtsmaterialien, Kartenmaterial, Zeitungsausschnitte, Fotos, Tondokumente und<br />

ähnliche Materialien benutzen.<br />

Bei dem geplanten Rollenspiel werden Rollenspielkarten an die Schülerinnen und Schü-<br />

lern ausgeteilt. Damit erhalten die Akteure spezifische Hinweise zur Gestaltung ihrer Rol-<br />

len.<br />

Wichtig ist es auch, dass die nicht unmittelbar am Spiel beteiligten Schülerinnen und<br />

Schüler das Spielgeschehen aufmerksam beobachten, sich gegebenenfalls die gemach-<br />

ten Beobachtungen in Bezug auf vorher gestellte Beobachtungsaufgaben notieren, um<br />

am Ende das Rollenspiel gemeinsam auszuwerten.<br />

81<br />

A 4 - 6


Aufgaben der Lehrkraft beim geplanten Rollenspiel<br />

Die Lehrkraft<br />

• leitet, lenkt, setzt Zäsuren (Einschnitte),<br />

• bricht ab, wenn es ihr zweckmäßig erscheint,<br />

• bestimmt den Wiederbeginn,<br />

• sorgt für Medien und andere Unterrichtsmittel,<br />

• fasst zusammen,<br />

• wertet mit der Klasse aus,<br />

• stellt den Gedanken- und Ergebnisaustausch sicher,<br />

• gibt Arbeitsaufgaben und kann als Experte/Expertin für Schülergruppen fungieren.<br />

Verlaufsphasen des Rollenspiels<br />

Es gibt drei Phasen beim Einsatz von Rollenspielen, dies sich gegenseitig abwechseln.<br />

Phase der Motivation<br />

82<br />

A 4 - 6<br />

• die Schülerinnen und Schüler sollen zum Rollenspiel aufgefordert, animiert werden,<br />

• der Spielanlass ist zu ergründen,<br />

• die Rollenübertragung ist vorzunehmen und die Beobachtungsaufgaben sind zu<br />

verteilen.<br />

Phase der Aktion<br />

• umfasst das eigentliche Rollenspiel (gegebenenfalls Wiederholung des Rollen-<br />

spiels mit anderen Akteuren).<br />

Phase der Reflexion<br />

• die Auswertung des Rollenspiels (dazu werden die Beobachtungen, Eindrücke<br />

und Erfahrungen mit herangezogen),<br />

• der Gedankenaustausch; vielleicht ergeben sich neue Lösungsmöglichkeiten, all-<br />

gemeine Erkenntnisse zur Bewältigung ähnlicher Situationen bzw. Probleme, die<br />

im Alltag auftreten können.<br />

Allgemeine Ziele des Rollenspiels<br />

Die Schülerinnen und Schüler lernen im Sinne einer der Realität entnommenen Rolle zu<br />

agieren, sie setzen sich mit den situationsbezogenen Inhalten der eigenen Rollen und der<br />

Rollen der anderen Schülerinnen und Schüler auseinander und sie versuchen ihre Rolle,<br />

in der Interpretation mit dem/der jeweiligen Spielpartner/in zu gestalten.<br />

Sehr häufig wurde beobachtet, dass dieses komplexe Fernhandeln Spaß und Freude<br />

macht, als anregend empfunden wird und nicht als Mühe und Stress betrachtet wird.


Phasenstruktur von Rollenspielen im Unterricht<br />

Informationsphase<br />

Vorbereitungsphase<br />

Spielphase<br />

Diskussionsphase<br />

Ergebnisphase<br />

Generalisierungsphase<br />

Transferphase<br />

83<br />

A 4 - 6<br />

• Alle Schülerinnen und Schüler informieren sich über<br />

den konkreten Konfliktfall, der im Rollenspiel diskutiert<br />

wird.<br />

• Lösen von Aufgaben zum Konfliktfall<br />

• Vertiefen der Informationen<br />

• Verfolgen der Diskussion<br />

• Notieren von<br />

Schwerpunkten<br />

• Bilden einer eigenen<br />

Meinung<br />

• Rollenspielerinnen und<br />

Rollenspieler lesen ihre<br />

Rolle und sammeln<br />

Argumente<br />

• Spielen und diskutieren<br />

entsprechend der<br />

übernommenen Rolle<br />

• Alle Schülerinnen und Schüler diskutieren über die Argumente<br />

der Spielerinnen und Spieler<br />

• Wesentliche Ergebnisse werden zusammengefasst<br />

• Wertung der Argumentation<br />

• Ableiten von allgemeinen Erkenntnissen aus dem Rollenspiel<br />

• Übertragen der gewonnenen allgemeinen Erkenntnisse<br />

auf analoge Situationen


Wer eine Ausbildungsstelle<br />

sucht, kann grundsätzlich<br />

zwischen ca. 350 anerkannten<br />

Ausbildungsberufen wählen.<br />

Dazu kommen noch schulische<br />

Ausbildungsgänge.<br />

Das Interesse der Suchenden<br />

richtet sich jedoch besonders<br />

auf wenige Trendberufe.<br />

Anerkannte Ausbildungsberufe<br />

sind nach dem <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetzgeregelt.<br />

Mehr dazu in findet man in<br />

BERUF AKTUELL und<br />

www.berufenet.de.<br />

<strong>Beruf</strong>e für Frauen und Männer!?<br />

In vielen <strong>Beruf</strong>en arbeiten vorwiegend Männer oder Frauen.<br />

Das wird häufig schon bei der <strong>Beruf</strong>swahl festgelegt.<br />

Sie sind zwar immer noch in der Minderheit, aber<br />

wenn sie dann durchstarten, haben sie die Nase vorn:<br />

Frauen in typischen Männerberufen.<br />

Sowohl die Industrie- und Handelskammer als auch<br />

die Handwerkskammer bestätigen, dass Frauen<br />

außerordentlich gut und meist besser als ihre männlichen<br />

Kollegen ihren Job machen, wenn sie denn in<br />

der Metall verarbeitenden Branche (Industriemechanikerin,<br />

Elektromechanikerin, Zerspanungsmechanikerin)<br />

oder im KFZ-Bereich (KFZ-Mechatronikerin)<br />

arbeiten. Etwas Mut, Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen<br />

sollten sie allerdings mitbringen. Im Kommen<br />

sind bei Frauen die handwerklich-kreativen<br />

<strong>Beruf</strong>e wie Tischlerinnen, Bäckerinnen und Raumausstatterinnen<br />

sowie Gestaltungsberufe wie Mediengestalterin<br />

(ca. 70 Prozent Frauen) und naturwissenschaftliche<br />

Arbeitsfelder (Pharmakantin, Chemielaborantin:<br />

60 Prozent).<br />

Dauerbrenner bei den Frauen waren und sind <strong>Beruf</strong>e<br />

im kaufmännischen Bereich (Einzelhandel, Bürokauffrau).<br />

Eine Männerdomäne mit 95 Prozent ist der IT-<br />

Bereich, hier besonders die Programmierer.<br />

Umgekehrt ist der Männeranteil in Frauenberufen in<br />

den letzten Jahren fast gleich geblieben. Bei Jobs wie<br />

Krankenschwester oder Friseurin hatten die Männer<br />

2002 gerade mal einen Anteil von 8,4 Prozent, wie<br />

das Statistische Bundesamt jetzt meldete. 1997<br />

waren es mit 9,1 Prozent sogar noch etwas mehr.<br />

Insgesamt dominieren Frauen circa ein Fünftel aller<br />

Ausbildungsberufe.<br />

www.einslive.de/daswort/derservice/job/frauen_in_maennerb<br />

erufen/index.phtml, Stand: 11. 04. 2005<br />

1. Lies die Texte aufmerksam durch.<br />

2. Bilde dir eine Meinung zum Thema „Frauen-“ oder „Männerberufe“!<br />

3. Begründe Deine Meinung!<br />

Meinungen zu <strong>Beruf</strong>en mit Technik-Anteilen bei der<br />

<strong>Beruf</strong>swahl junger Frauen und Männer<br />

84<br />

A 4 - 7<br />

Zweifellos besteht das Leben vor allem aus Entscheidungen. Es fängt<br />

doch schon am Morgen an, welche Hose man anzieht.<br />

Doch vor größeren Entscheidungen stehen zurzeit die Schüler und Studenten.<br />

Woher soll man in diesem Alter schon wissen, welchen <strong>Beruf</strong>sweg<br />

man später eingehen möchte. Gewiss wird sich der <strong>Beruf</strong>swunsch noch<br />

viele Male ändern, wenn man überhaupt schon einen hat. Weil es so<br />

verwirrend viele <strong>Beruf</strong>e gibt, und jeden Tag neue entstehen, ist es für<br />

Schüler heute besonders wichtig, sich rechtzeitig und dann immer wieder<br />

neu zu informieren.<br />

Denn nur so kann man feststellen, was man besonders gern tut. Sonst<br />

kann es passieren, dass man mit der Schule fertig ist und immer noch<br />

nicht weiß, was man werden will. Gerade in den Trendberufen sind auch<br />

Studienplätze begehrt und schnell vergeben. Kümmert man sich schon<br />

früh, hat man bessere Chancen, den <strong>Beruf</strong> zu ergreifen, den man sich<br />

wünscht.<br />

Klar ist, dass gerade junge Leute sich für Trendberufe interessieren. Das<br />

sind <strong>Beruf</strong>e, die gerade sehr begehrt sind. Für junge Leute ist z. B. das<br />

Internet wie ein zweites zu Hause. Verständlich, macht doch das Surfen<br />

im world wide web riesig Spaß. Da überlegt man doch, wieso man den<br />

Spaß nicht zum <strong>Beruf</strong> macht!<br />

Constanze Scheit, Goethe-Gymnasium ,<br />

www.learnline.nrw.de/angebote/zeus/thema/thema/computer/01_07trend.htm,<br />

Stand: 01. 04. 2005)<br />

So scheinen fast nur geschlechtsspezifische Interessen<br />

und Neigungen die <strong>Beruf</strong>swahl zu bestimmen. Männer<br />

wählen vorwiegend Fertigungsberufe des Handwerks<br />

sowie kaufmännische <strong>Beruf</strong>e und Frauen vor allem<br />

Dienstleistungsberufe (Büro, Praxen, Handel,…). Auch in<br />

neu geschaffenen <strong>Beruf</strong>en des Bereichs Informations-<br />

und Telekommunikationstechnik liegt der Frauenanteil<br />

trotz starker Werbung unter 25 %.<br />

Torsten: In unserer Computer AG peilen Frauen das kaum. Ich<br />

hab auch mal rumgefragt, wer einen PC zu Hause hat. Die<br />

Jungen fast alle, bei den Mädchen gerade 4 von 10.<br />

Melanie: Ich hab keinen Bock nur auf Technik im <strong>Beruf</strong>. Ich will<br />

mit Menschen zu tun haben. Arzthelferin oder Restaurantfachfrau<br />

wären gut. Aber die Computer-Nutzung werde ich wohl<br />

trotzdem lernen müssen.<br />

Maren: Mich interessiert schon, in einem technischen <strong>Beruf</strong> zu<br />

arbeiten. Auch wenn Schule das wenig gefördert hat. Zum<br />

Glück konnte mein Bruder und ich mit unserem Vater viel werken.<br />

Aber später fast nur mit Männern arbeiten, kann ich mir<br />

nicht vorstellen.<br />

Jeanette: Im BIZ habe ich gehört, dass <strong>Beruf</strong>e dauernd modernisiert<br />

werden und auch neue entstehen. Dabei zeigt sich, dass<br />

sowohl mit Technik als auch im Team gearbeitet werden muss,<br />

also Kontakt mit Menschen, Kollegen und Kunden besteht. Es<br />

muss also vermehrt auf Tätigkeiten, die vielseitiges und selbstständiges<br />

Handeln erfordern und bei denen Dienstleistungen<br />

erbracht werden, vorbereitet werden. Das müsste gerade was<br />

für Frauen sein.


Lebenslanges Lernen<br />

85<br />

A 4 - 8<br />

Herr Beimler und drei weitere Eltern sitzen im Klassenraum ihrer Kinder mal wieder auf einer<br />

Schulbank. Sie haben sich bereit erklärt, an einer Expertenbefragung im Unterricht teilzunehmen.<br />

Sie wollen den Schülerinnen und Schülern Auskunft geben über ihren beruflichen<br />

Werdegang, ihre Erlebnisse und Erfahrungen in der Arbeitswelt.<br />

Herr Beimler<br />

Ich habe vor über 20 Jahren eine Ausbildung zum Stahlbetonbauer<br />

gemacht. Die Arbeit hat mir von Anfang an viel Freude<br />

bereitet. Mit 25 Jahren bin ich dann Polier geworden. Heute leite<br />

ich eine Gruppe von 18 Männern. Das ging natürlich nicht ohne<br />

persönlichen Einsatz, Fortbildungskurse und ein bisschen<br />

Glück. Das Glück besteht darin, dass bei dem Auf- und Ab in<br />

der Baubranche bisher meine Arbeit als Gruppenleiter benötigt<br />

wurde.<br />

Frau Frühauf<br />

1990 habe ich meine Ausbildung zur Drogistin beendet und wurde<br />

danach im gleichen Betrieb weiter beschäftigt. 1995 kam<br />

dann unser erstes Kind zur Welt und ich musste die Arbeit vorerst<br />

aufgeben. Nach der Geburt des zweiten Kindes habe ich<br />

ganz gekündigt und mich der Familie gewidmet. Jetzt arbeite ich<br />

wieder stundenweise in der Drogerie, um den Anschluss nicht<br />

zu verpassen. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, werde ich<br />

wieder voll ins <strong>Beruf</strong>sleben einsteigen.<br />

Herr Quenzler<br />

Seit neun Jahren lebe ich nun schon mit meiner Familie im<br />

Großraum Mannheim. Wir haben unsere Heimat in der Altmark<br />

schweren Herzens verlassen, weil das Angebot an Arbeitsplätzen<br />

in meinem erlernten <strong>Beruf</strong> als Landmaschinenmechaniker<br />

sehr schlecht war. Die Agentur für Arbeit hat mir damals eine<br />

Umschulung zum Mechatroniker bezahlt. Auch meine Frau hat<br />

hier Arbeit gefunden. <strong>Der</strong> Umzug hat sich für uns aus beruflicher<br />

Sicht gelohnt.<br />

Frau Lohmann<br />

Als ich den <strong>Beruf</strong> der Köchin gelernt habe, konnte ich mir nichts<br />

Besseres vorstellen. Die Arbeit in einer Großküche hat mich<br />

jedoch schon nach wenigen Jahren so sehr belastet, dass ich<br />

auf ärztliche Empfehlung hin gekündigt habe. Eine Stelle in einer<br />

kleinen Küche hat sich nicht geboten. So machte mir die<br />

Agentur für Arbeit den Vorschlag, mich zur Hauswirtschafterin<br />

weiter zu bilden. Heute leite ich eine kleine Jugendherberge und<br />

bin mit dieser Tätigkeit sehr zufrieden.<br />

Nach diesen kurzen Berichten haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, Fragen an<br />

die Eltern zu richten.<br />

Welche Fragen werden sie wohl an die Eltern stellen?


Geschichte der Frauenberufe – am Beispiel der „Arzthelferin“<br />

18.<br />

Jahrhundert<br />

1754<br />

1865<br />

1890<br />

Geschichtliche Erwähnung von "Hilfen" beim Zahnarzt<br />

(damals noch Barbier).<br />

Diese Tätigkeit wurde meist von barmherzigen höheren Töchtern<br />

wahrgenommen.<br />

Die erste deutsche Ärztin, Dr. Dorothea Erxleben, promoviert in<br />

Halle.<br />

86<br />

A 4 -9<br />

Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF), der<br />

sich unter anderem für die Rechte der arbeitenden Frauen einsetzt.<br />

Die Berliner Gewerkschaftskonferenz beschließt die Aufnahme<br />

weiblicher Gewerkschaftsmitglieder.<br />

1898 Die Universität Breslau lässt als erste deutsche Hochschule Medizinstudentinnen<br />

zum Examen zu.<br />

Vorher mussten Frauen, die ein Examen machen wollten, an ausländische<br />

Hochschulen gehen.<br />

1899 <strong>Der</strong> Bundesrat beschließt die Zulassung von Frauen zu<br />

medizinischen, zahnärztlichen und pharmazeutischen Examen.<br />

1901<br />

Öffnung der Hochschulen für Frauen, allerdings nicht zur<br />

regulären Immatrikulation.<br />

1903 Gründung der "<strong>Beruf</strong>sorganisation der Krankenpflegerinnen<br />

Deutschlands (BO)".<br />

1908 Frauen werden zur regulären Immatrikulation an Hochschulen zugelassen.<br />

1918 Frauen erhalten das aktive und passive Wahlrecht.<br />

11. 08 1919 Die Gleichberechtigung von Mann und Frau wird erstmals<br />

in der Verfassung der Weimarer Republik festgelegt.<br />

1921 Frauen werden zur Börse zugelassen.<br />

1922 Juristinnen werden zum Richteramt zugelassen.<br />

1933 Im Zuge der "Gleichschaltung" werden alle Gewerkschaften aufgelöst<br />

und von Nazi-Organisationen "übernommen". Die <strong>Beruf</strong>sverbände<br />

im Gesundheitswesen gehen auf in der "Reichsarbeitsgemeinschaft<br />

der <strong>Beruf</strong>e im ärztlichen und sozialen Dienst".<br />

1940 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der Apothekenhelferin und der Zahnarzthelferin wird offiziell<br />

als Anlernberuf anerkannt.<br />

23.05.1949<br />

Das Grundgesetz der BRD tritt in Kraft.<br />

Die Gleichberechtigung der Frau wird garantiert.<br />

30.05.1949 Die Verfassung der DDR tritt in Kraft.<br />

Die Gleichberechtigung der Frau wird garantiert.


1954 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der Zahnarzthelferin wird zum vollwertigen Lehrberuf.<br />

1955 Das Bundesarbeitsgericht erklärt die Praxis, Frauen für gleiche Arbeit<br />

weniger Lohn zu zahlen als Männern ("Frauenabschlag"), für<br />

rechtswidrig.<br />

1965 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der Arzthelferin wird offiziell als Lehrberuf anerkannt.<br />

1968 Einführung des <strong>Beruf</strong>s der Pharmazeutisch- technischen<br />

Assistentin (PTA).<br />

1986 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der Tierarzthelferin wird staatlich anerkannter<br />

Ausbildungsberuf.<br />

87<br />

A 4 -9<br />

1993 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der Pharmazeutisch- kaufmännischen Angestellten (PKA)<br />

wird offiziell als Ausbildungsberuf anerkannt. Die Bezeichnung<br />

"Apothekenhelferin" wird durch "PKA" abgelöst.<br />

1998 Neue Ausbildungsordnung für die Pharmazeutisch- technischen<br />

Assistentin (PTA).<br />

Die Entwicklung von <strong>Beruf</strong>en kann man auch auf den Internetseiten des BiBB finden.<br />

Arzthelferin - http://bibb.skygate.de/z/genealogie/html/b0010.html (Stand 11.04.2005)<br />

Aufgaben:<br />

1. Wähle einen <strong>Beruf</strong> aus, der dich interessiert.<br />

2. Erarbeite für die Entwicklung dieses <strong>Beruf</strong>es einen Zeitstrahl.<br />

3. Informiere dich über das gegenwärtige Anforderungsprofil dieses <strong>Beruf</strong>es.<br />

4. Notiere, welchen neuen Anforderungen man in diesem <strong>Beruf</strong> gerecht werden<br />

muss.<br />

5. Suche nach Ausbildungsangeboten für diesen <strong>Beruf</strong> in deiner Region bzw. in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.<br />

6. Ist dieser <strong>Beruf</strong> auch heute noch frauen- oder männerdominiert?<br />

Begründe deine Antwort.<br />

Arzthelfer (Arzthelferin/<br />

Arzthelfer)<br />

10.12.1985 VO <strong>Beruf</strong>sausbildung zum Arzthelfer/zur<br />

Arzthelferin (Arzthelfer-<br />

Ausbildungs-VO ArztHAusbV)<br />

10.12.1985 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> der Arzthelferin ist aufgegangen<br />

im Arzthelfer/Arzthelferin<br />

12.01.1965 anerkannt durch Erl. BMA vom<br />

12.01.1965 - II a 5 - 2561 - BK - 8157<br />

[zitiert nach BABl. 4/65, S. 153];


<strong>Beruf</strong>swünsche von Jungen und Mädchen<br />

Aufgaben:<br />

1. Beschreibe die nachfolgenden Grafiken.<br />

2. Erläutere und vergleiche die Inhalte der nachfolgenden Grafik.<br />

3. Reflektiere die Aussagen der Grafik kritisch. Erläutere hierbei auch, über welche<br />

Sachverhalte die Grafik Aussagen tätigt und worüber nicht.<br />

Die Top Ten der Ausbildungsberufe in Deutschland<br />

Männliche Auszubildende mit einem neu<br />

abgeschlossenem Ausbildungsvertrag 2004<br />

Kraftfahrzeugmechatroniker<br />

Industriemechaniker (alle<br />

Fachrichtungen)<br />

Kaufmann im Einzelhandel<br />

Koch<br />

Anlagenmechaniker<br />

Elektroniker (alle<br />

Fachrichtungen)<br />

Tischler<br />

Maler und Lackierer<br />

Kaufmann im Groß- und<br />

Außenhandel<br />

Metallbauer<br />

Quelle: Statistisches Bundsamt<br />

14072<br />

13483<br />

13118<br />

10526<br />

10560<br />

9359<br />

9280<br />

8405<br />

8015<br />

Weibliche Auszubildende mit einem neu<br />

abgeschlossenem Ausbildungsvertrag 2004<br />

Bürokauffrau<br />

Kauffrau im Einzelhandel<br />

88<br />

21955<br />

Friseurin<br />

Arzthelferin<br />

Zahnmedizinische<br />

Fachangestellte<br />

Industriekauffrau<br />

Fachverkäuferin im<br />

Nahrungsmittelhandwerk<br />

Verkäuferin<br />

Kauffrau für<br />

Bürokommunikation<br />

Hotelfachfrau<br />

12214<br />

11509<br />

11146<br />

10931<br />

10615<br />

9365<br />

A 4 -10<br />

16905<br />

16363<br />

14939<br />

14378


Die Vielfalt neuer <strong>Beruf</strong>e!<br />

Was ist ein IT-System-Kaufmann/<br />

eine IT-System-Kauffrau?<br />

Was ist ein Mediengestalter/eine Mediengestalterin<br />

für visuelles Marketing?<br />

Was ist ein Technischer Produktdesigner/<br />

eine Technische Produktdesignerin<br />

Fast jedes Jahr gibt es neue <strong>Beruf</strong>e und auch derzeit<br />

sind weitere geplant.<br />

1. Wähle mindestens zwei neue <strong>Beruf</strong>e aus, die du interessant findest.<br />

89<br />

Was ist ein Mechatroniker/<br />

eine Mechatronikerin<br />

A 4 - 11<br />

Was ist ein Kaufmann/ eine Kauffrau<br />

für Tourismus und Freizeit?<br />

2. Informiere Dich über das Anforderungsprofil dieser <strong>Beruf</strong>e. Nutze dazu das Internet.<br />

www.bibb.de.


4.2 Themenbereich B: Fähigkeiten/Eignung<br />

4.2.1 Modul B1 − Das ist meine <strong>Beruf</strong>ung<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

in der Lage sein, ihre<br />

Interessen zu benennen<br />

und zu erfassen,<br />

entsprechend der<br />

Interessenlage geeignete<br />

<strong>Beruf</strong>sbilder auswählen<br />

können.<br />

sich mit <strong>Beruf</strong>en, <strong>Beruf</strong>sethos<br />

und <strong>Beruf</strong>ung auseinandersetzen<br />

und im Zusammenhang<br />

mit eigenen<br />

beruflichen Vorstellungen<br />

reflektieren.<br />

Mein persönlicher Steckbrief<br />

Interessen erfassen<br />

Bestimmung der möglichen<br />

<strong>Beruf</strong>e entsprechend<br />

der Interessenlage<br />

Bedeutung des <strong>Beruf</strong>es<br />

Arbeit aus <strong>Beruf</strong>ung<br />

Erstellen eines persönlichen Steckbriefes:<br />

Einzelarbeit/Gruppenarbeit<br />

Personen nach Steckbrief benennen<br />

Korrektur der Einschätzung durch die Gruppenmitglieder<br />

Was interessiert mich/mich nicht? Einzelarbeit<br />

<strong>Beruf</strong>liche Interessen entdecken und bewerten<br />

Besuch im BIZ – Computeranalyse<br />

„Welche <strong>Beruf</strong>e entsprechen meiner Interessenlage?“<br />

Diskussion über <strong>Beruf</strong> und <strong>Beruf</strong>ung, Arbeit aus <strong>Beruf</strong>ung<br />

Analyse von Texten<br />

- Biografie Albert Schweitzer<br />

- Ärzte ohne Grenzen<br />

- Biografie Mutter Theresa<br />

90<br />

B1-1<br />

B1-2, L 2, L 3<br />

B1-3, L 6, S. 17ff u. S. 43<br />

BIZ<br />

L15, S. 3ff<br />

L25, S. 4/5<br />

A1-2, A1-3, A3-2, A3-5,


Arbeitshinweis:<br />

Ordne in berufliche und nicht berufliche Interessen!<br />

Arbeitshinweis:<br />

Sortiere die beruflichen Interessen nach ihrer Bedeutung für dich. Beginne mit dem Wichtigsten.<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit (Hg.): Mach´s richtig. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer.<br />

Promotion Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005<br />

91<br />

B 1 - 1


92<br />

B 1 - 2<br />

Quelle: Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Mach´s richtig. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion<br />

Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005


93<br />

B 1 - 3<br />

Quelle: Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Mach´s richtig. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion<br />

Software – Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2005


4.2.2 Modul B2 − Meinen Fähigkeiten auf der Spur<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

ihre Fähigkeiten kennen<br />

lernen und systematisieren,<br />

erkennen, dass eine realistische<br />

Einschätzung eigener<br />

Fähigkeiten eine wichtige<br />

Voraussetzung für die <strong>Beruf</strong>swahl<br />

ist,<br />

erkennen, dass persönliche<br />

Vorlieben und Fähigkeiten<br />

für die <strong>Beruf</strong>swahl in Einklang<br />

gebracht werden<br />

müssen.<br />

Fähigkeiten:<br />

körperliche,<br />

geistige,<br />

soziale Fähigkeiten<br />

Selbsteinschätzung und<br />

Fremdeinschätzung der<br />

persönlichen Fähigkeiten<br />

Mein Traumberuf<br />

Entwicklung eines persönlichen<br />

Fahrplans<br />

Ordnen der Fähigkeiten<br />

Partnerarbeit:<br />

Wie ich mich selbst einschätze und wie andere mich einschätzen<br />

Bearbeitung des Schülerarbeitsheftes „Meinen Fähigkeiten auf der Spur“<br />

Überarbeitung der Selbsteinschätzung<br />

www.berufswahl-tipps.de/wer_bin_ich.htm<br />

Vorstellung des Wunschberufes<br />

(Collage, Plakat, Vortrag)<br />

Vergleichen der vorhandenen persönlichen Kompetenzen mit den<br />

erforderlichen Fähigkeiten<br />

Zusammenfassung<br />

Was kann ich schon gut?<br />

Welche Fähigkeiten benötige ich für meinen <strong>Beruf</strong>?<br />

Welche Ziele muss ich mir stecken?<br />

Anmerkung: Unterstützung bei der Durchführung von Potenzialanalysen<br />

bieten z. B. Agentur für Arbeit, Bildungswerk der Wirtschaft<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (BWSA), Unternehmen, Private<br />

Bildungsträger u. a.<br />

94<br />

B2-1<br />

B2-2, A1-11, B1-3<br />

L2<br />

B2-3, B 2-4<br />

B2-5<br />

B2-6<br />

L 23, Arbeitsblatt 1<br />

L 13, Heft 2/3<br />

Modul A1


Name: __________________________ Datum: _______________________<br />

Klasse: __________________________<br />

Fähigkeiten und <strong>Beruf</strong>swahl<br />

95<br />

B 2 - 1<br />

Das Ausüben von <strong>Beruf</strong>en erfordert bestimmte Fähigkeiten. Man<br />

kann geistige, körperliche und soziale Fähigkeiten unterscheiden.<br />

Ordne die nachfolgend aufgeführten Fähigkeiten den entsprechenden Bereichen zu:<br />

Rechenfähigkeit, Ideenreichtum/Kreativität, Hörvermögen, räumliches Vorstellungsvermö-<br />

gen, Hand- und Fingerfertigkeit, allgemeine Denkfähigkeit, Ausdauer,<br />

Konzentrationsfähigkeit, Kontaktsicherheit, sprachliche Geschicklichkeit, Teamfähigkeit<br />

Fähigkeiten<br />

geistig körperlich sozial<br />

Ergänze in der Übersicht mindestens<br />

zwei Fähigkeiten je Bereich!


Meinen Fähigkeiten auf der Spur<br />

Wie andere mich einschätzen<br />

Geistige Fähigkeiten<br />

Körperliche Fähigkeiten<br />

Soziale Fähigkeiten<br />

Stärken Schwächen<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

…………………………………………<br />

96<br />

B 2 - 2<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

…………………………………………..<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

……………………………………………<br />

Aufgaben:<br />

• Bevor du dich von anderen einschätzen lässt, schreibe erst auf, welche Stärken und<br />

Schwächen du an dir selbst wahrnimmst.<br />

• Geh mit diesem Arbeitsblatt zu einem Freund oder Freundin, deiner Schwester oder deinem<br />

Bruder. Du kannst auch deine Mutter oder deinen Vater befragen. Erkläre ihnen,<br />

welche Eigenschaften den einzelnen Fähigkeitsbereichen zuzuorden sind. (Zeig jedoch<br />

nicht, wie du dich selbst eingeschätzt hast.)<br />

• Bitte deine Gesprächspartnerin/deinen Gesprächspartner, dass sie oder er dieses Blatt<br />

ausfüllen. Worin sehen sie deine Stärken und Schwächen?<br />

• Vergleiche deine eigenen Angaben mit denen der befragten Personen. Unterhalte dich<br />

mit ihnen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede.<br />

Nimm zur Hilfe und Unterstützung das Schülerheft „Machs richtig“ zur Hand.<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


Meine Stärken bestimmen und meine Ziele klären<br />

(Fremdschätzung - Lehrkraft/Elternteil/Betrieb)<br />

Name: Datum:<br />

1. … ist körperlich belastbar.<br />

2. … ist handwerklich geschickt.<br />

3. … macht praktische Arbeiten gerne.<br />

4. … ist an vielen Dingen interessiert und möchte viel darüber lernen.<br />

5. … erledigt schriftliche Aufträge sorgfältig.<br />

6. … erledigt schriftliche Arbeiten rechtzeitig.<br />

7. … kann sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren.<br />

8. … versteht schnell, wenn ihr/ihm etwas erklärt wird.<br />

9. … fragt nach, wenn sie/er etwas nicht verstanden hat.<br />

10. … erarbeitet sich gerne selbst ein Thema.<br />

11. … erledigt wichtige Dinge gleich und verschiebt sie nicht auf später.<br />

12. … legt Wert auf Ordnung in ihrem/seinem Umfeld.<br />

13. … geht mit Arbeitsmaterial pfleglich um.<br />

14. … hat beim Arbeiten ihr/sein Ziel vor Augen.<br />

97<br />

Mein persönliches Profil<br />

15. … will ein Ziel, das sie/er sich gesetzt hat, erreichen, auch wenn es schwer fällt.<br />

16.<br />

… arbeitet selbstständig an einer Aufgabe weiter, auch wenn sie auf dem ersten<br />

Blick schwierig ist.<br />

17. … bringt neue Ideen in die Arbeit ein.<br />

18. … ist kontaktfreudig und gerne mit anderen zusammen.<br />

19. … kann gut mit anderen zusammenarbeiten.<br />

20. … hilft anderen, wenn sie/er etwas nicht versteht.<br />

21. … setzt sich für ihre/seine Mitschülerinnen und Mitschüler ein.<br />

22. … übernimmt Aufgaben für die (Schul-)Gemeinschaft.<br />

23. … kann bei einem Streit auch nachgeben.<br />

24. … kann es hinnehmen, wenn sie/er für einen Fehler kritisiert wird.<br />

25. … packt gerne mit an, wenn irgendwo Arbeit anfällt.<br />

26. … hält ein, was sie/er zugesagt hat.<br />

27. … ist pünktlich.<br />

+2 +1 -1 -2<br />

B 2 - 3<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B.<br />

Produkt des Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben<br />

des BMBF, 2004<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


Mein Persönlichkeitsbild im Spiegel der Selbst- und Fremdeinschätzung<br />

Persönlichkeitsbild im Spiegel der Selbsteinschätzung<br />

98<br />

Persönlichkeitsbild im Spiegel der Fremdeinschätzung<br />

B 2 - 4<br />

Fähigkeiten/Interessen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Fähigkeiten/Interessen<br />

Sprachliche Fähigkeiten<br />

Rechnerische Fähigkeiten<br />

Logisches Denken<br />

Räumliches Vorstellungsvermögen<br />

Kontaktfähigkeit zu anderen<br />

Menschen<br />

Körperliche Geschicklichkeit<br />

Umgang mit Technik<br />

Umgang mit Menschen<br />

Umgang mit Zahlen und<br />

Daten<br />

Umgang mit Pflanzen<br />

und Tieren<br />

Quelle: Lorenz, W. : Leitfaden für Schulabgänger. Stockmann-Verlag, Bochum-München, o.J.<br />

Sprachliche Fähigkeiten<br />

Rechnerische Fähigkeiten<br />

Logisches Denken<br />

Räumliches Vorstellungsvermögen<br />

Kontaktfähigkeit zu anderen<br />

Menschen<br />

Körperliche Geschicklichkeit<br />

Umgang mit Technik<br />

Umgang mit Menschen<br />

Umgang mit Zahlen und<br />

Daten<br />

Umgang mit Pflanzen<br />

und Tieren


Wer bin ich?<br />

99<br />

B 2 - 5<br />

Begib dich auf die Spurensuche nach deinen Fähigkeiten - hört sich gut an, ist aber gar nicht<br />

so einfach.<br />

Stell dir möglichst viele Fragen wie z. B.:<br />

In welchen Schulfächern bin ich gut, durchschnittlich, schwach?<br />

Was fällt mir in der Schule leicht und was eher schwer?<br />

Welche Hobbys habe ich bzw. womit beschäftige ich mich gerne in der Freizeit?<br />

Was habe ich bisher in meinem Leben alles sehr gern getan?<br />

Was fällt mir alles leicht?<br />

Für welche Handlungen und Verhaltensweisen werde ich häufig gelobt? Von wem?<br />

Auf welche Taten, Ergebnisse und Erfolge bin ich stolz?<br />

Wie gehe ich auf Menschen zu?<br />

Wie komme ich mit anderen Menschen aus bzw. gehe mit ihnen um?<br />

Wie gut kann ich mich ausdrücken (mündlich/schriftlich)?<br />

Wie gut sind meine Fremdsprachenkenntnisse?<br />

Wie gut kann ich mit Zahlen umgehen?<br />

Wie gut ist meine dreidimensionale (räumliche) Vorstellungskraft?<br />

Wie sieht es mit meiner körperlichen Leistungsfähigkeit aus?<br />

Wie kräftig und ausdauernd bin ich?<br />

Was habe ich für gesundheitliche Beeinträchtigungen?<br />

Wie leicht begreife ich Zusammenhänge?<br />

Wie geschickt bin ich mit meinen Händen/Fingern?<br />

Wie sieht es mit meinem Ideenreichtum/meiner Kreativität aus?<br />

Wie ist es um meinen Ordnungssinn/meine Gewissenhaftigkeit bestellt?<br />

Wie gut sind meine Computerkenntnisse?<br />

Wie ist es um mein technisches Verständnis bestellt?<br />

Die Liste der Fragen, die man sich stellen kann, um den eigenen Fähigkeiten nachzuspüren,<br />

ist unendlich lang. Bei etwas Nachdenken fallen dir sicher noch viele Fragen ein.<br />

Quelle: Vgl. http://www.berufswahl-tipps.de/wer_bin_ich.htm, Stand 13. 04. 2005


Mein persönliches Profil<br />

Meine Stärken bestimmen und meine Ziele klären<br />

Schlussfolgerungen aus der Auswertung<br />

100<br />

B 2 - 6<br />

Wenn deine Stärken und Fähigkeiten nicht zu deinen Zielen passen: Entscheide dich, ob du<br />

deine Ziele deinen Fähigkeiten anpasst oder deine Fähigkeiten verbesserst.<br />

1. Das sind meine fünf wichtigsten Stärken und Fähigkeiten:<br />

Datum: _____________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

2. Ich möchte mich in einigen Bereichen verbessern. Das will ich erreichen:<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

3. Dabei brauche ich Unterstützung: Wer? Wobei? Wodurch?<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

Wenn du diese Seite ausfüllst, solltest du sie den Lehrkräften zeigen, die dich unterstützen können.<br />

Auch deine Eltern und andere Personen, die die helfen können, solltest du einbeziehen.<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />

Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


4.3 Themenbereich C: <strong>Beruf</strong>e - Anforderungen, Möglichkeiten, Entwicklungen<br />

4.3.1 Modul C1 − Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

• einen allgemeinen Überblick<br />

zu Wegen der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

erhalten,<br />

• Formen und Möglichkeiten<br />

der <strong>Beruf</strong>sausbildung analysieren,<br />

• Überbrückungsmöglichkeiten<br />

als Vorbereitung auf<br />

eine <strong>Beruf</strong>sausbildung kennen.<br />

Ausbildungswege entsprechend<br />

dem Schulabschluss<br />

Betriebliche Ausbildung<br />

Außerbetriebliche Ausbildung<br />

Vollzeitschulische Ausbildung<br />

<strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr<br />

<strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />

Freiwilliges soziales Jahr<br />

Praktikum<br />

Auslandsaufenthalt<br />

Schematische Darstellung von Ausbildungswegen (z. B. Grafik)<br />

Einbeziehung regionaler Ausbildungseinrichtungen<br />

Gruppendiskussion zur Bedeutung schulischer Abschlüsse<br />

Entwickeln einer Übersicht über Wege zum <strong>Beruf</strong><br />

Analyse der Struktur der dualen Ausbildung in Deutschland<br />

Herstellen von Collagen, Rollenspiele<br />

Besuch eines Ausbildungsbetriebes bzw. einer <strong>Beruf</strong>sschule zum Kennenlernen<br />

von Ausbildungsinhalten<br />

Expertenbefragung zu besonderen Ausbildungsformen<br />

Nutzen des Internets<br />

Brainstorming: Wann könnte ein Überbrückungsjahr sinnvoll sein?<br />

Sammeln von Informationen über Überbrückungsmöglichkeiten<br />

(www.arbeitsagentur.de/nn_228166/Navigation/zentral/Arbeitnehmerinfo/Bestimmte-personengruppen/Jugendliche/Jugendliche-Nav.html__nnn=true)<br />

Zwei – Felder – Tafel: z. B. „Vor- und Nachteile einer betrieblichen Ausbildung“<br />

„Was spricht für eine <strong>Beruf</strong>sfachschule – was dagegen“?<br />

Exkursion in Gruppen oder im Klassenverband in Bildungseinrichtungen (BVJ /<br />

BGJ)<br />

101<br />

C1-1, C1-2<br />

E1-5, E1-6<br />

C1-3, C1-4<br />

C1-5, C1-6<br />

C1-7, C1-8<br />

C1-9,<br />

Material der<br />

Agentur für<br />

Arbeit<br />

„Fit for Job“<br />

C1-10, C1- 11


Formen und Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

102<br />

C 1 - 1<br />

In Abhängigkeit vom Schulabschluss und der gewünschten beruflichen Ausbildungsrichtung<br />

kann man im Rahmen der betrieblichen (dualen) Ausbildung oder durch den Besuch einer<br />

<strong>Beruf</strong>sfachschule (schulische Ausbildung) einen beruflichen Abschluss erlangen.<br />

In der folgenden Übersicht werden beide Formen gegenübergestellt:<br />

Unterschiede zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung<br />

Betriebliche Ausbildung Kriterium<br />

Friseur/-in<br />

Bankkaufmann/-frau<br />

Bürokaufmann/-frau<br />

Maurer/-in<br />

Mechatroniker/- in<br />

Veranstaltungskaufmann/-frau<br />

kein bestimmter Abschluss vorgeschrieben<br />

Betrieb entscheidet<br />

ab Ende des vorletzten Schuljahres<br />

bis zum Schulabschluss<br />

Beispiel<br />

Welche schulischen Voraussetzungen<br />

brauche<br />

ich?<br />

Wann bewerbe ich mich?<br />

im Betrieb Wo bewerbe ich mich?<br />

Schriftliche Bewerbung, mit<br />

Anschreiben, Lebenslauf mit<br />

Foto, Kopie des aktuellen<br />

Zeugnisses<br />

im Betrieb und in der <strong>Beruf</strong>sschule<br />

(duales System), ggf. in<br />

einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte<br />

Teilzeitunterricht in der <strong>Beruf</strong>schule,<br />

Praxis im Betrieb<br />

Auszubildende/-r mit Ausbildungsvertrag<br />

Ausbildungsvergütung<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildungsbeihilfe (BAB)<br />

bei der zuständigen Agentur für<br />

Arbeit<br />

Wie bewerbe ich mich?<br />

Wo lerne ich?<br />

Schulische <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

Kinderpfleger/-in<br />

Physiotherapeut/-in<br />

Sozialassistent/-in<br />

Wirtschaftsassistent/-in<br />

Erzieher/-in,<br />

Ergotherapeut/-in<br />

nach <strong>Beruf</strong> und Bundesland<br />

unterschiedlich<br />

ab Ende des vorletzten Schuljahres;<br />

der Bewerbungszeitraum<br />

wird von der jeweiligen Schule<br />

geregelt (z. B. bis zum 31.03.<br />

eines Jahres<br />

an der Schule<br />

Anschreiben, Lebenslauf mit<br />

Foto, beglaubigte Kopie des<br />

letzten Zeugnisses, Einverständniserklärung<br />

der Eltern<br />

an der berufsbildenden Schule<br />

(teilweise in Verbindung mit<br />

betrieblichen Praktika)<br />

In welcher Form lerne ich? Vollzeitunterricht mit Praktika<br />

Welchen Status habe ich? Schüler/-in<br />

Welche Vergütung erhalte<br />

ich?<br />

Welche finanzielle Unterstützung<br />

kann ich beantragen?<br />

(Bestimmte Bedingungen<br />

müssen erfüllt sein!)<br />

Keine Vergütung, häufig wird<br />

bei privaten Schulen Schulgeld<br />

verlangt<br />

Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />

(BAföG) beim Amt für Ausbildungsförderung<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


<strong>Beruf</strong>sausbildung im dualen System<br />

103<br />

C 1 - 2<br />

In Deutschland beginnen rund zwei Drittel aller Jugendlichen ihren <strong>Beruf</strong>sweg mit einer Be-<br />

rufsausbildung im dualen System. Sie erlernen einen von rund 350 staatlich anerkannten<br />

Ausbildungsberufen. Die Ausbildung findet an zwei Lernorten, dem Betrieb und der <strong>Beruf</strong>s-<br />

schule statt, deshalb spricht man vom dualen System. Die Jugendlichen lernen drei bis vier<br />

Tage pro Woche im Betrieb, an ein bis zwei Tagen besuchen sie die <strong>Beruf</strong>sschule. Die Inhal-<br />

te der Ausbildung in Betrieb und <strong>Beruf</strong>sschule sind miteinander verzahnt, wobei der Betrieb<br />

mehr für die Praxis, die <strong>Beruf</strong>sschule stärker für die Theorie zuständig ist. Betrieb und Be-<br />

rufsschule tragen gemeinsam zu einer möglichst guten Qualifizierung der Jugendlichen bei.<br />

Für die Ausbildung im Betrieb sind in der Ausbildungsordnung bundesweit verbindlich Min-<br />

deststandards festgelegt. Ausbildungsordnungen werden im Bundesinstitut für <strong>Beruf</strong>sbildung<br />

mit Sachverständigen von Arbeitgeber- und Gewerkschaftsseite entwickelt und von der Bun-<br />

desregierung erlassen. Die Ausbildung in der <strong>Beruf</strong>sschule erfolgt auf der Grundlage des<br />

Rahmenlehrplans der Kultusministerkonferenz der Länder. Die Ausbildungsordnung legt fest,<br />

dass in der <strong>Beruf</strong>sausbildung sowohl eine breit angelegte berufliche Grundbildung als auch<br />

die zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit notwendigen Fertigkeiten und<br />

Kenntnisse (berufliche Fachbildung) vermittelt werden müssen. Die <strong>Beruf</strong>sausbildung hat<br />

ferner den Erwerb der erforderlichen <strong>Beruf</strong>serfahrungen zu ermöglichen (§ 1 Absatz 2 Be-<br />

rufsbildungsgesetz). <strong>Der</strong> Ausbildungsrahmenplan (Betrieb) und der Rahmenlehrplan (Be-<br />

rufsschule) werden für die beiden Lernorte des dualen Systems parallel entwickelt und inhalt-<br />

lich aufeinander abgestimmt.<br />

Die <strong>Beruf</strong>sausbildung im dualen System ist der wichtigste Zugangsweg zu den rund 30000<br />

<strong>Beruf</strong>stätigkeiten, die das Statistische Bundesamt gezählt hat. <strong>Beruf</strong>sausbildung und <strong>Beruf</strong>s-<br />

tätigkeit sind wichtige Grundlagen für die berufliche Fortbildung und das lebenslange Lernen.<br />

Aufgaben:<br />

1. Informiert euch über das duale System der <strong>Beruf</strong>sausbildung!<br />

2. Erarbeitet in Gruppen ein Glossar über die duale <strong>Beruf</strong>sausbildung!<br />

• Duales System<br />

• <strong>Beruf</strong>sschule<br />

• Anerkannter Ausbildungsberuf<br />

• Ausbildungsordnung<br />

• Ausbildungsvertrag<br />

• ……………………..<br />

Vergleicht eure Ergebnisse. Nutzt Informationsmaterial des <strong>Beruf</strong>sinformationszentrums<br />

(BIZ) oder das Internet!


Duale <strong>Beruf</strong>sausbildung in Deutschland<br />

104<br />

C 1 - 3<br />

In Deutschland wird die berufliche Erstausbildung überwiegend im so genannten „dualen System“ durchgeführt.<br />

„Dual“ wird das <strong>Beruf</strong>sbildungssystem deshalb genannt, weil die für den <strong>Beruf</strong> notwendigen Kompetenzen an<br />

zwei verschiedenen Ausbildungs- bzw. Lernorten, nämlich im Unternehmen (praktische Ausbildung) und in der<br />

<strong>Beruf</strong>sschule (theoretische Ausbildung) vermittelt werden. Unternehmen und <strong>Beruf</strong>sschule verantworten die<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung gemeinsam.<br />

Unternehmen A<br />

(Ausbildungsordnung)<br />

Unternehmen B<br />

(Ausbildungsordnung)<br />

Überbetriebliches • Mittelständische Ausbildungszentrum/<br />

Unternehmen<br />

Ausbildung • im Kleine Verbund Handwerksbetriebe<br />

2<br />

Überbetriebliche Ausbildungsstätten und die Ausbildung<br />

im Verbund haben den Auftrag, den betrieblichen<br />

Teil der <strong>Beruf</strong>sausbildung im dualen System<br />

außerhalb des Betriebes zu ergänzen, wenn dieser<br />

die vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte nicht vollständig<br />

vermitteln kann. Nach § 27 <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz<br />

(BBiG) kann die zuständige Stelle<br />

festlegen, dass bestimmte Ausbildungsinhalte in<br />

überbetrieblichen <strong>Beruf</strong>sbildungsstätten zu vermitteln<br />

sind.<br />

Gemeinsame Entwicklung und Neuordnung von<br />

Ausbildungsberufen<br />

Unternehmen<br />

(Ausbildungsordnung)<br />

<strong>Beruf</strong>sschule<br />

(Rahmenlehrplan)<br />

Ausbildungsberuf<br />

Die Ausbildungsdauer in den anerkannten Ausbildungsberufen<br />

ist nicht einheitlich. Sie reicht von 2<br />

Jahren bis zu 3 ½ Jahren und wird in der Ausbildungsordnung<br />

festgelegt.<br />

Monoberuf<br />

Monoberufe sind anerkannte Ausbildungsberufe deren Ausbildungsinhalte zeitlich und systematisch aufeinander<br />

aufbauen und zu einem einheitlichen <strong>Beruf</strong>sprofil führen. Es gibt keine Wahlmöglichkeiten zu alternativen <strong>Beruf</strong>sprofilen.<br />

Ausbildungsberuf mit Fachrichtungen<br />

Bei <strong>Beruf</strong>en mit Fachrichtungen werden in den ersten beiden Ausbildungsjahren die berufliche Grundbildung und<br />

Fachbildung vermittelt. Im Regelfall wird ab dem 3. Ausbildungsjahr die Ausbildung in einer Fachrichtung fortgesetzt.<br />

Die Abschlussprüfung erfolgt dann auch in der jeweiligen Fachrichtung. Vor einer Ausbildung muss man sich<br />

jedoch für eine Fachrichtung entscheiden, die auch in den Ausbildungsvertrag eingetragen wird.<br />

Ausbildungsberuf mit Schwerpunkten<br />

Die Ausbildung nach Schwerpunkten erfolgt, wie bei den Monoberufen, nach einer einheitlichen Ausbildungsberufsbildstruktur.<br />

Bei ausgewählten Ausbildungsinhalten wird entsprechend der berufsspezifischen Anforderungen<br />

eine Differenzierung vorgenommen. Die Ausbildungsdauer in dem jeweiligen Schwerpunkt kann ein Drittel der<br />

Ausbildungszeit betragen.<br />

Ausbildungsberuf mit Stufenausbildung<br />

Diese Ausbildungsberufe ermöglichen gestufte Abschlüsse. In der Regel gibt es eine zweijährige 1. Stufe (z.B.<br />

Bauindustrie, Textilindustrie) die nach einer Zwischenprüfung am Ende des ersten Ausbildungsjahres und mit einer<br />

Abschlussprüfung am Ende des zweiten Jahres beendet werden kann. Nach einer einjährigen weiteren 2. Stufe, in<br />

der berufsbezogene spezielle Ausbildungsinhalte vermittelt werden, kann wieder eine Abschlussprüfung abgelegt<br />

werden. Es ist jedoch auch möglich, die dreijährige Ausbildung ohne das gestufte Verfahren zu durchlaufen, dann<br />

entspricht die Prüfung nach den ersten beiden Jahren der Zwischenprüfung.<br />

Ausbildungsberuf mit Wahl- und Pflichtqualifikationen<br />

Neu geordnete <strong>Beruf</strong>e enthalten Pflicht- und Wahlqualifikationen, um schneller auf die sich ändernde Arbeitsrealität<br />

eingehen und praxisorientiert ausbilden zu können. Sie sind so konzipiert, dass die Ausbildung von Anfang an entsprechend<br />

den beruflichen Anforderungen breit angelegt ist. Durch Wahlqualifikationseinheiten können besondere<br />

Anforderungen des ausbildenden Betriebes oder der Branche berücksichtigt werden.


<strong>Beruf</strong>sausbildung im<br />

dualen System<br />

Ausbildungsberufe<br />

Ausbildungsdauer<br />

Rechte und Pflichten<br />

Informationen zur „dualen <strong>Beruf</strong>sausbildung“<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Ausbildungsvertrag<br />

Prüfungen<br />

Jugendvertretung<br />

105<br />

C 1 - 4<br />

In Deutschland wird die berufliche Erstausbildung überwiegend im so genannten<br />

„dualen System“ durchgeführt. „Dual“ wird das <strong>Beruf</strong>sbildungssystem deshalb genannt,<br />

weil die für den <strong>Beruf</strong> notwendigen Kompetenzen an zwei verschiedenen Ausbildungs-<br />

bzw. Lernorten, nämlich im Unternehmen (praktische Ausbildung) und in<br />

der <strong>Beruf</strong>sschule (theoretische Ausbildung) vermittelt werden.<br />

Unternehmen<br />

(Ausbildungsordnung)<br />

Ausbildungsberuf<br />

<strong>Beruf</strong>sschule<br />

(Rahmenlehrplan)<br />

Unternehmen und <strong>Beruf</strong>sschule verantworten die <strong>Beruf</strong>sausbildung gemeinsam.<br />

http://www.s-hb.de/duale-ausbildung-de<br />

Zurzeit (Stand: August 2005) gibt es in Deutschland 338 <strong>Beruf</strong>e in der dualen Ausbildung.<br />

Inklusive der unterschiedlichen Fachrichtungen sind es 444 <strong>Beruf</strong>e.<br />

http://www.ausbildungplus.de/azubis/info_zq/abb/index.htm<br />

l<br />

Die Ausbildungsdauer in den anerkannten Ausbildungsberufen erstreckt sich von zwei<br />

bis zu dreieinhalb Jahren.<br />

Die genaue Dauer wird in der jeweiligen Ausbildungsordnung festgelegt. In Einzelfällen<br />

kann die Ausbildungszeit verkürzt werden, wenn aufgrund schulischer Leistungen<br />

in der allgemein bildenden oder beruflichen Schule zu erwarten ist, dass die/der<br />

Auszubildende das Ausbildungsziel in verkürzter Zeit erreicht.<br />

In der Praxis verkürzen ca. 15 Prozent der Auszubildenden ihre Lehrzeit.<br />

Die Rechte und Pflichten, die sich für Auszubildende aus einem Ausbildungsverhältnis<br />

ergeben, sind im <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz geregelt (§§ 6-9 BBiG).<br />

Während ihrer Ausbildung erhalten die Auszubildenden eine Vergütung. Die Höhe<br />

dieser Ausbildungsvergütung schwankt je nach Branche und Ausbildungsberuf und<br />

richtet sich nach der bereits absolvierten Lehrzeit: Vom ersten bis zum 3. oder 4.<br />

Lehrjahr steigt sie in der Regel kontinuierlich an.<br />

In der Datenbank Ausbildungsvergütungen des Bundesinstituts für <strong>Beruf</strong>sbildung<br />

(BIBB) finden Sie Informationen über die Höhe der Ausbildungsvergütungen für nahezu<br />

alle wichtigen Ausbildungsberufe. Bei den Angaben handelt es sich um Tarifvereinbarungen.<br />

Ihre tatsächliche Vergütung kann um bis zu 20% davon abweichen.<br />

http://www.bibb.de/de/wlk8446.htm<br />

<strong>Der</strong> Ausbildungsvertrag mit dem Ausbildungsbetrieb steht am Anfang des <strong>Beruf</strong>sausbildungsverhältnisses.<br />

Das <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz schreibt vor, den wesentlichen<br />

Inhalt des Vertrages zwischen dem/der Ausbildenden und dem/der Auszubildenden<br />

schriftlich niederzulegen.<br />

http://www.halle.ihk.de/webKreator/index.asp<br />

Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes wird während der <strong>Beruf</strong>sausbildung eine Zwischenprüfung<br />

(§ 48 BiBG) oder eine gestreckte Abschlussprüfung (§ 37 und § 38)<br />

durchgeführt. Inhalt und Zeitpunkt der Zwischenprüfung sind in der jeweiligen Ausbildungsordnung<br />

vorgeschrieben. Die Teilnahme an der Zwischenprüfung ist Voraussetzung<br />

für die Zulassung zur Abschlussprüfung.<br />

Die Ausbildung in den staatlich anerkannten Ausbildungsberufen endet mit einer Abschlussprüfung<br />

vor der zuständigen Kammer (z.B.: Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) oder Handwerkskammer). In den Fällen, in denen die Ausbildungsordnung<br />

vorschreibt, dass Berichtshefte geführt werden müssen, gelten sie neben der Teilnahme<br />

an der Zwischenprüfung als weitere Zulassungsvoraussetzung. In der Abschlussprüfung<br />

wird festgestellt, ob die Auszubildenden die notwendigen praktischen<br />

und theoretischen Kenntnisse für den gewählten <strong>Beruf</strong> besitzen. Dabei werden die<br />

Prüfungsanforderungen der jeweiligen Ausbildungsordnung zugrunde gelegt. Die<br />

Abschlussprüfung kann zweimal wiederholt werden.<br />

Für die Wahrnehmung von Rechten Auszubildender kann eine Jugendvertretung<br />

gewählt werden, wenn im Unternehmen ein Betriebs- oder Personalrat vorhanden<br />

ist. Bildung, Wahl und Geschäftsführung der Jugendvertretung ist in den §§ 60-69<br />

BetrVG (Betriebsverfassungsgesetz) geregelt.


<strong>Der</strong> Mechatroniker/<br />

die Mechatronikerin<br />

Ausbildungsberuf<br />

Ausbildungsdauer<br />

Zugangsvoraussetzungen<br />

Ausbildungsinhalte<br />

im Betrieb<br />

§§<br />

Duale <strong>Beruf</strong>sausbildung in Industrie und im Handwerk<br />

106<br />

C 1 - 5<br />

In Deutschland wird die berufliche Erstausbildung überwiegend im so genannten „dualen System“ durchgeführt. „Dual“ wird das <strong>Beruf</strong>sbildungssystem<br />

deshalb genannt, weil die für den <strong>Beruf</strong> notwendigen Kompetenzen an zwei verschiedenen Ausbildungs- bzw. Lernorten, nämlich im Unternehmen<br />

(praktische Ausbildung) und in der <strong>Beruf</strong>sschule (theoretische Ausbildung) vermittelt werden.<br />

Unternehmen<br />

(Ausbildungsordnung )<br />

Ausbildungsberuf<br />

Mechatroniker/Mechatronikerin<br />

Unternehmen und <strong>Beruf</strong>sschule verantworten die <strong>Beruf</strong>sausbildung gemeinsam. http://www.s-hb.de/duale-ausbildung-de;<br />

Mechatroniker/innen bauen mechanische, elektrische und elektronische Komponenten zu komplexen Systemen zusammen, installieren Steuerungssoftware<br />

und halten die Systeme instand.<br />

Beschäftigung finden Mechatroniker/innen in der Herstellung von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen, im Schienen-, Luft- und Raumfahrzeugbau.<br />

Sie arbeiten in der Chemie- und Automobilindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau, bauen Kräne, Pumpen und Verpackungsmaschinen.<br />

Darüber hinaus sind sie in der Forschung und Entwicklung beschäftigt, hier vor allem im Bereich Ingenieur- und Naturwissenschaften.<br />

Sie arbeiten in Werkstätten und Werkhallen, bei der Montage und bei Wartungsarbeiten auch in den Produktionsstätten der Kunden. Diese können<br />

gelegentlich auch im Ausland liegen.<br />

www.berufenet.de ; http://www.vdma.org/wps/portal<br />

Mechatroniker/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz (BBiG). Er ist keinem <strong>Beruf</strong>sfeld zugeordnet.<br />

<strong>Der</strong> Monoberuf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten in Industrie und Handwerk ausgebildet.<br />

Die Ausbildung erfolgt in der Regel im Ausbildungsbetrieb und in der <strong>Beruf</strong>sschule .<br />

Eine schulische Ausbildung wird ebenfalls angeboten.<br />

Die Ausbildung dauert 3 1/2 Jahre.<br />

Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine<br />

bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.<br />

Über zwei Drittel der von den Betrieben angestellten Ausbildungsanfänger/innen hatten einen mittleren Bildungsabschluss . Etwa ein Siebtel der angehenden<br />

Mechatroniker/innen verfügte über die Hochschulreife , ein knappes Zehntel über den Hauptschulabschluss .<br />

In der Regel führen Betriebe ein Auswahlverfahren durch, das neben dem Einstellungsgespräch noch einen schriftlichen Test umfasst. Zunehmend wird<br />

auch die Teilnahme an einer Gruppenübung oder einem Gruppengespräch mit anderen Bewerbern und Bewerberinnen verlangt.<br />

http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/berufId.do?_pgnt_pn=0&_pgnt_act=goToAnyPage&_pgnt_id=resultShort&status=A06<br />

Folgende Ausbildungsinhalte sind beispielsweise Teil der betrieblichen Ausbildung im 1. Ausbildungsjahr:<br />

Lesen technischer Pläne und Anfertigen von Protokollen<br />

Werkstücke vermessen und prüfen<br />

manuelles und maschinelles Bearbeiten von Werkstücken<br />

Installieren elektrischer Baugruppen und Komponenten<br />

Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes, Arbeits- und Tarifrecht, Umwelt- und Arbeitsschutz<br />

Planen und Kontrollieren von Arbeitsabläufen<br />

<strong>Beruf</strong>sschule<br />

(Rahmenlehrplan)


Ausbildungsinhalte<br />

in der <strong>Beruf</strong>sschule<br />

§§<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Prüfungen<br />

Im 2. Ausbildungsjahr werden den Auszubildenden unter anderem folgende Ausbildungsinhalte vermittelt:<br />

Installieren und Testen von Hard- und Softwarekomponenten<br />

Programmierung mechatronischer Systeme<br />

Baugruppen und Komponenten prüfen und vormontieren<br />

mechanische und elektrische Sicherheitsvorkehrungen überprüfen<br />

Werkzeuge, Prüf- und Messmittel betriebsbereit machen und überprüfen<br />

Schließlich erfahren die Auszubildenden im 3. und 4. Ausbildungsjahr folgende Ausbildungsinhalte:<br />

Produkte bei der Übergabe erläutern und in die Funktion einweisen<br />

Baugruppen und Komponenten zu Maschinen und Systemen zusammenbauen<br />

Netzwerke und Bussysteme installieren und konfigurieren sowie Versionswechsel von Software durchführen<br />

Programmierung mechatronischer Systeme<br />

mechatronische Systeme prüfen und einstellen<br />

Ursachen von Fehlern und Qualitätsmängeln feststellen<br />

Während des theoretischen Unterrichts in der <strong>Beruf</strong>sschule erwirbt man grundlegende Kenntnisse auf verschiedenen für den <strong>Beruf</strong> wichtigen<br />

Gebieten der Mechatronik, zum Beispiel über:<br />

Analysieren von Funktionszusammenhängen in mechatronischen Systemen<br />

Untersuchung der Energie- und Informationsflüsse in elektrischen, pneumatischen und hydraulischen Baugruppen<br />

Design und Erstellen mechatronischer Systeme<br />

Untersuchen des Informationsflusses in komplexen mechatronischen Systemen<br />

Realisieren von einfachen mechatronischen Komponenten<br />

Installieren elektrischer Betriebsmittel unter Beachtung sicherheitstechnischer Aspekte<br />

Kommunizieren mit Hilfe von Datenverarbeitungssystemen<br />

Planen und Organisieren von Arbeitsabläufen<br />

Herstellen mechanischer Teilsysteme<br />

Planen der Montage und Demontage<br />

Inbetriebnahme, Fehlersuche und Instandsetzung<br />

vorbeugende Instandsetzung<br />

Übergabe von mechatronischen Systemen an Kunden<br />

107<br />

C 1 - 5<br />

Mechatroniker/innen werden in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie oder des Handwerks ausgebildet. Auszubildende erhalten eine monatliche<br />

Ausbildungsvergütung, deren Höhe meist tarifvertraglich festgelegt wird.<br />

Für die Auszubildenden ist die Ausbildung im Betrieb kostenfrei. Allerdings können für den <strong>Beruf</strong>sschulunterricht - je nach <strong>Beruf</strong>sschulstandort - anteilig<br />

Fahrtkosten und Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen. Über Förderungsmöglichkeiten für Auszubildende und Lehrgangsteilnehmer/innen<br />

informiert die Agentur für Arbeit.<br />

http://www.bibb.de/de/wlk8446.htm<br />

Ausbildungsabschluss<br />

Die Prüfung in diesem anerkannten Ausbildungsberuf wird auf Grundlage der Verordnung über die <strong>Beruf</strong>sausbildung zum Mechatroniker/.zur<br />

Mechatronikerin durchgeführt.<br />

Nachweise/Zulassung zur Prüfung<br />

Voraussetzungen für die Zulassung zur Abschluss-/Gesellenprüfung bei einer <strong>Beruf</strong>sausbildung in Betrieb und <strong>Beruf</strong>sschule sind vorgeschriebene<br />

schriftliche Ausbildungsnachweise sowie die Teilnahme an vorgeschriebenen Zwischenprüfungen.


Prüfungen<br />

Zuständige prüfende<br />

Stelle<br />

Hinweis:<br />

108<br />

C 1 - 5<br />

Zuzulassen ist auch,<br />

wer in einer berufsbildenden Schule oder sonstigen <strong>Beruf</strong>sbildungseinrichtung ausgebildet worden ist. Dieser Bildungsgang muss allerdings<br />

der <strong>Beruf</strong>sausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf entsprechen.<br />

Wer nachweist, dass er mindestens das Eineinhalbfache der Zeit, die als Ausbildungszeit vorgeschrieben ist, in dem <strong>Beruf</strong> tätig gewesen ist, in<br />

dem die Prüfung abgelegt werden soll.<br />

Erforderliche Prüfungen<br />

Zwischenprüfung<br />

Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres wird eine Zwischenprüfung durchgeführt. Sie besteht aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil.<br />

Im praktischen Prüfungsteil soll in höchstens sieben Stunden unter Verwendung vorgefertigter Teile eine Arbeitsaufgabe bearbeitet werden. Hierfür<br />

kommen insbesondere das Anfertigen und Prüfen einer funktionsfähigen mechatronischen Komponente nach Unterlagen, einschließlich manuelles und<br />

maschinelles Bearbeiten, Zusammenbauen, Verdrahten und Verschlauchen sowie Anfertigen eines Arbeitsplanes und eines Prüf- und Messprotokolls<br />

in Betracht.<br />

Abschlussprüfung/Gesellenprüfung<br />

Die Abschluss-/Gesellenprüfung wird in Form einer praktischen und einer schriftlichen Prüfung durchgeführt.<br />

Im praktischen Prüfungsteil soll in höchstens 30 Stunden ein betrieblicher Auftrag bearbeitet und dokumentiert und in höchstens 30 Minuten ein Fachgespräch<br />

hierüber geführt werden.<br />

Dafür kommt insbesondere folgende Aufgabe in Betracht:<br />

das Errichten, Ändern oder Instandhalten eines mechatronischen Systems, einschließlich Arbeitsplanung, Montieren, Demontieren, Ändern<br />

und Konfigurieren von Programmen sowie das Inbetriebnehmen.<br />

Im schriftlichen Prüfungsteil wird in den Fächern Arbeitsplanung, Funktionsanalyse sowie Wirtschafts- und Sozialkunde insgesamt höchstens sechs<br />

Stunden geprüft.<br />

Bei nicht eindeutigen Prüfungsergebnissen in der schriftlichen Prüfung kann eine zusätzliche mündliche Prüfung durchgeführt werden.<br />

Die Prüfung ist bestanden, wenn jeweils in der praktischen und schriftlichen Prüfung mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden.<br />

Prüfungswiederholung<br />

Nicht bestandene Prüfungen können nach dem <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz zweimal wiederholt werden.<br />

Die Prüfung wird<br />

• bei Ausbildung in der Industrie bei der Industrie- und Handelskammer abgelegt,<br />

• bei Ausbildung im Handwerk bei der Handwerkskammer.<br />

„Zuständige Stellen“ nach dem <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz (BBiG)<br />

Das <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz weist bestimmte Aufgaben zur praktischen Durchführung der <strong>Beruf</strong>sausbildung, wie etwa die Organisation der Abschlussprüfungen<br />

und Feststellung der Eignung von Ausbildungspersonen und Ausbildungsstätte, den so genannten „zuständigen Stellen“ zu.<br />

Die zuständige Stelle überwacht die Durchführung des <strong>Beruf</strong>sausbildung und fördert diese durch Beratung der Ausbildenden und Auszubildenden.<br />

Sie dient den Auszubildenden auch als Auskunfts- und Beschwerdestelle in Fragen der <strong>Beruf</strong>sausbildung.<br />

„Zuständige Stelle“ für die <strong>Beruf</strong>sausbildung sind in den meisten Wirtschafts- und <strong>Beruf</strong>szweigen die Kammern, z.B. die Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK), die Handwerkskammer (HK), die Landwirtschaftskammern, die Rechts- und Patentanwaltskammern, die Notarkammern, die Wirtschaftsprüferkammer<br />

sowie die <strong>Beruf</strong>skammern der Steuerberater und der Steuerbevollmächtigten, die Ärzte-, Tierärzte-, Zahnärzte- und Apothekerkammer<br />

sowie sonstige durch Rechtsverordnung bestimmte Einrichtungen (§§ 72-75 BBiG).


Aufgaben der zuständigen Stellen (siehe §9 und §71 BBiG)<br />

109<br />

C 1 - 6<br />

Wichtige Aufgaben bei der Durchführung und Überwachung der <strong>Beruf</strong>sausbildungsvorberei-<br />

tung, der <strong>Beruf</strong>sausbildung und der beruflichen Fortbildung und Umschulung nehmen die<br />

„zuständigen Stellen“ – meist sind dies Kammern – wahr. Die „zuständigen Stellen errichten<br />

einen <strong>Beruf</strong>sbildungsausschuss, der in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bil-<br />

dung zu unterrichten und zu hören ist und Rechtsvorschriften bzw. Stellungnahmen zur<br />

Durchführung der <strong>Beruf</strong>sbildung beschließt. Im Ausbildungsbereich Industrie und Handel, der<br />

die meisten Auszubildenden aufweist, gibt es bundesweit über 80, im Handwerk über 50<br />

Kammern.<br />

Prüfung der Eignung<br />

von Ausbildungsstätte<br />

und Ausbildenden<br />

(s. §32 BBiG)<br />

Entscheidung über<br />

die Zulassung zur<br />

Abschlussprüfung<br />

(s. §46 BBiG)<br />

Durchführung von Zwischen-<br />

und Abschlussprüfungen<br />

(s. §37 und §48 BBiG)<br />

<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>sbildungssauschuss der<br />

zuständigen Stelle erlässt Rechtsvorschriften<br />

für die Durchführung der<br />

Ausbildung, z. B. Prüfungsvorschriften,<br />

Ausbildungsvertrag und Berichtsheft,<br />

Anrechnung von Vorkenntnissen<br />

auf die Ausbildungszeit<br />

(s. §7, §47, §54, §59, §79 BBiG)<br />

Handwerkskammer<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Landwirtschaftskammer<br />

Anwaltskammer<br />

Ärztekammer<br />

……..<br />

Eintragen, Ändern und<br />

Löschen von Ausbildungsverträgen<br />

(s. § 34 BBiG)<br />

Auf Antrag der Menschen<br />

mit Behinderung<br />

oder deren Vertreter<br />

treffen die zuständigen<br />

Stellen entsprechend<br />

der Empfehlung des<br />

Hauptausschusses des<br />

Bundesinstituts für <strong>Beruf</strong>sbildung<br />

(BiBB) Ausbildungsregelungen<br />

für<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

(s. §66 BBiG)<br />

Beraten von Betrieben und Auszubildenden/Lehrlingen,<br />

z. B.<br />

Einrichtung von Ausbildungsplätzen,<br />

Streitigkeiten zwischen Betrieb und<br />

Auszubildenden, <strong>Beruf</strong>swechsel von<br />

Auszubildenden<br />

(s. §76 BBiG)<br />

Quelle: Bundesinstitut für <strong>Beruf</strong>sbildung (Hg.): Schaubilder zur <strong>Beruf</strong>sbildung/ Ausgabe 2006.<br />

Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Bonn, 2006, S. 125


Betriebliche und außerbetriebliche Ausbildung<br />

Bundesländer<br />

(Auswahl)<br />

Ausbildungsplatzangebot<br />

Erfolgreich besetztes betriebliches<br />

Angebot<br />

Besetztes außerbetriebliches<br />

Angebot<br />

Unbesetzte Ausbildungsstellen<br />

110<br />

Ausbildungsplatznachfrage <br />

Ausbildungsplatznachfrager<br />

Erfolgreiche<br />

Nachfrager<br />

Noch nicht<br />

vermittelte<br />

Bewerber<br />

Alternativ vermittelte Bewerber<br />

nach weiteren Vermittlungswunsch<br />

C 1 - 7<br />

Angebots-<br />

Nachfrage-<br />

Relation<br />

Vor dem Marktausgleich: Betriebliche<br />

Angebote je 100<br />

einheimische Nachfrager<br />

Anzahl Prozent<br />

Nach dem Marktausgleich:<br />

Angebote je 100 erfolgreiche<br />

Nachfrager und Unvermittelte<br />

Bayern 90.595 2.801 2.718 93.396 5.013 8.020 89,6 97,7<br />

Brandenburg 12.309 5.610 80 17.919 3.080 1.442 48,6 85,7<br />

Hessen 36.751 1.976 1.173 38.727 3.568 5.127 81,1 94,3<br />

Rheinland-Pfalz 26.713 1.207 1.290 27.920 2.595 1.130 87,7 95,7<br />

<strong>Sachsen</strong> 22.508 8.107 85 30.615 2.614 2.353 59,9 92,4<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 13.953 6.375 176 20.328 1.176 914 56,8 95,2<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

18.370 944 504 19.314 803 901 93,0 98,5<br />

Thüringen 13.131 5.552 130 18.683 1.470 517 58,3 93,4<br />

Abb: Ausbildungsangebot, Ausbildungsstellennachfrage und Angebots-Nachfrage-Relation nach Ländern 2004<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>sbildungsbericht der Bundesregierung. 2005, S. 42<br />

1. Ermittle die Anzahl der Nachfrager (in Prozent), die im Jahr 2004 in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

erfolgreich in eine Ausbildung vermittelt worden sind?<br />

2. Nimm Stellung zu der Aussage: „…allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen<br />

jungen Menschen [wird] ein Angebot auf Ausbildung unterbreitet.“<br />

(Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland. 2004, S. 2)<br />

3. Vergleiche das betriebliche mit dem außerbetrieblichen Arbeitsplatzangebot in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.<br />

4. In welchen Bundesländern hat die außerbetriebliche Ausbildung eine geringere Be-<br />

deutung? Suche nach Gründen.<br />

Hintergrundinformation:<br />

Als „außerbetrieblich“ werden die Ausbildungsplätze bezeichnet, die vollständig oder nahezu vollständig auf gesetzlicher<br />

Grundlage mit öffentlichen Mitteln bzw. Mitteln der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. Beispiele<br />

dafür sind die Förderung von behinderten Jugendlichen nach §102 SGB III oder die Förderung von lernbeeinträchtigten<br />

und sozialbenachteiligten Jugendlichen nach § 242 SGB III. An die Stelle von ausbildenden<br />

Betrieben treten Bildungsträger, die die Auszubildenden in Werkstätten, Kabinetten und anderen Übungseinrichtungen<br />

ausbilden. In den außerbetrieblichen Ausbildungsstätten findet ausbildungsbegleitend eine besondere<br />

pädagogische Betreuung dieser Jugendlichen statt. Benachteiligten Jugendlichen, die auf dem „freien Markt“ nur<br />

geringe Chancen haben, wird so eine fundierte <strong>Beruf</strong>sausbildung ermöglicht.<br />

In allen neuen Bundesländern, so auch in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, ist die Ausbildungssituation besonders angespannt.<br />

Fehlende Plätze für betriebliche Ausbildung machen hier spezielle Förderprogramme wie z. B die Bund-<br />

Länderprogramme Ost und die Länderprogramme Ost nötig. Gefördert werden so genannte „marktbenachteiligte“<br />

Jugendliche in Regionen mit wenig betrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten.


C 1 - 8<br />

Vergleich betrieblicher und außerbetrieblicher Ausbildung<br />

Ich habe meinen Ausbildungsvertrag mit<br />

einem Betrieb abgeschlossen.<br />

Ich habe einen Realschulabschluss.<br />

Wo lernst du?<br />

Ich lerne in einer außerbetrieblichen Einrichtung<br />

meinen <strong>Beruf</strong>. Meinen Ausbildungsvertrag habe<br />

ich mit dem Bildungsträger abgeschlossen.<br />

Welche schulischen Voraussetzungen sind nötig?<br />

Ich habe mich in verschieden Betrieben beworben.<br />

In diesem Betrieb hat es dann geklappt,<br />

sicher weil ich hier bereits im Schülerbetriebspraktikum<br />

war.<br />

Meine praktische Ausbildung erhalte ich in<br />

meinem Betrieb. Dabei durchlaufe ich verschiedene<br />

Abteilungen in unserer Verwaltung.<br />

Eine Woche bin ich immer im Betrieb, in der<br />

anderen Woche an drei Tagen in der <strong>Beruf</strong>sschule.<br />

Dort findet mein theoretischer Unterricht<br />

statt. Übrigens Nina und ich gehen in<br />

dieselbe <strong>Beruf</strong>sschulklasse.<br />

Ich verdiene im ersten Ausbildungsjahr 453<br />

Euro im Monat (Brutto). Später steigt die Ausbildungsvergütung.<br />

Ich werde meine Prüfungen vor der zuständigen<br />

IHK ablegen.<br />

Ich hoffe, dass mich mein Ausbildungsbetrieb<br />

übernehmen kann. Das hängt nicht nur von<br />

meinen Leistungen ab, sondern ist auch abhängig<br />

von der wirtschaftlichen Situation meines<br />

Betriebes. In diesem Jahr konnten drei<br />

der vier Auszubildenden übernommen werden.<br />

Das sind Janine und Nina<br />

Mein <strong>Beruf</strong>sziel:<br />

Bürokauffrau<br />

Ich werde Bürokauf-<br />

frau<br />

Wo hast du dich beworben?<br />

Wo findet die Ausbildung statt?<br />

Was verdienst du?<br />

Wo machst du deine Prüfung?<br />

Und nach der Ausbildung?<br />

Ich habe einen Realschulabschluss.<br />

Ich habe viele Bewerbungen geschrieben. Ein paar<br />

Mal war ich auch zum Vorstellungsgespräch. Aber<br />

nichts hat geklappt. Weg von hier wollte ich auf keinen<br />

Fall. Deshalb war ich froh, dass mir die Agentur für<br />

Arbeit diesen Ausbildungsplatz vermittelt hat.<br />

In meiner Ausbildungseinrichtung befinden sich<br />

Übungsbüros. Dort werden alle Abläufe (Bestellung,<br />

Buchführung, Rechnung schreiben usw.), die in einem<br />

Betrieb üblich sind, mit uns trainiert. In den Praktika<br />

können wir diese Fähigkeiten dann anwenden.<br />

Genau wie Janine besuche ich 14-tägig an drei Tagen<br />

die <strong>Beruf</strong>sschule.<br />

Meine Vergütung ist geringer. Ich erhalte elternunabhängig<br />

eine finanzielle Unterstützung von 282 Euro,<br />

die ich bei der Agentur für Arbeit beantragt habe.<br />

Außerdem werden mir Fahrtkosten und Kosten für das<br />

Mittagessen erstattet.<br />

Auch ich werde von der zuständigen IHK geprüft.<br />

Nach meiner Ausbildung muss ich mich erneut in den<br />

Betrieben bewerben. Da ich während der Ausbildung<br />

viele Praktika durchführe, habe ich die Hoffnung, auf<br />

diesem Weg in einem Betrieb Fuß zu fassen. So<br />

schlecht stehen die Chancen dafür gar nicht. Über die<br />

Hälfte der Auszubildenden meiner Ausbildungseinrichtung<br />

haben im vorigen Jahr Arbeit in einem Betrieb<br />

bekommen.<br />

Aufgabe: Benenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede von betrieblicher und außerbetrieblicher<br />

Ausbildung.<br />

111


Frau Kunze,<br />

Mitarbeiterin der<br />

Agentur für Arbeit,<br />

gibt Auskunft.<br />

Vollzeitschulische Ausbildung<br />

1 Was hat Sebastian falsch gemacht?<br />

2 Wo muss sich Nadine bewerben?<br />

3 Beurteile die Zukunftschancen der beiden <strong>Beruf</strong>e.<br />

112<br />

C 1 - 9<br />

Sebastian möchte Physiotherapeut werden. Sein letztes Praktikum<br />

hat er deshalb in einer physiotherapeutischen Praxis gemacht. Es<br />

hat ihm dort richtig gut gefallen. Die Arbeit war interessant und abwechslungsreich<br />

und die Kolleginnen waren sehr nett. Sein Entschluss,<br />

Physiotherapeut zu werden, stand also fest. Sebastian<br />

schickte an diese und an drei weitere physiotherapeutischen Praxen<br />

seine Bewerbung. Aber er bekam noch nicht mal eine Einladung<br />

zum Vorstellungsgespräch. Seine Enttäuschung ist riesig.<br />

Auch Nadine ist ratlos. Schon seit langem stand für sie fest, dass<br />

sie Kinderpflegerin werden wollte. Es macht ihr viel Spaß, sich mit<br />

kleinen Kindern zu beschäftigen. Nadine betreute deshalb häufig<br />

Kinder von Bekannten und Verwandten. Um ihren Traumberuf erlernen<br />

zu können, hat sich Nadine schon im letzten Schuljahr besonders<br />

angestrengt und konnte ihren Notendurchschnitt verbessern.<br />

Ihre Bewerbungen schickte sie an verschiedene Kindereinrichtungen<br />

in der Umgebung. Doch statt der erhofften Zusagen,<br />

erhielt sie nur die Auskunft, dass die Kindereinrichtungen nicht<br />

ausbilden.<br />

Aufgabe:<br />

Es gibt eine Reihe von Ausbildungsberufen die nur durch eine vollzeitschulische<br />

Ausbildung in einer <strong>Beruf</strong>sfachschule erlernt werden können<br />

(z. B. Kinderpfleger/in). Dazu gehören auch nichtärztliche Heilberufe<br />

zum Beispiel Ergotherapeut/in, Physiotherapeut/in, Diätassistent/in, Medizinisch-<br />

technische/r Assistent/in. Diese <strong>Beruf</strong>e bieten in der Regel auch<br />

gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Zu beachten ist, dass staatliche<br />

Schulen und Schulen in freier Trägerschaft (private Schulen) existieren.<br />

Einige <strong>Beruf</strong>e (zum Beispiel Wirtschaftsassistent/in Bürowirtschaft, Gestaltungstechnische/r<br />

Assistent/in, Touristikassistent/in, Technische/r Assistent/in<br />

für Informatik), die vollzeitschulisch ausgebildet werden, stehen<br />

in Konkurrenz zu <strong>Beruf</strong>en der dualen Ausbildung und bieten deshalb geringere<br />

Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Vorteil ist aber, dass durch die<br />

vollzeitschulische Ausbildung nach einem unterrichtlichen Zusatzangebot<br />

und Ablegung einer Zusatzprüfung gleichzeitig mit dem <strong>Beruf</strong>sabschluss<br />

die Fachhochschulreife erworben werden kann.<br />

Für jede vollzeitschulische Ausbildung gilt, dass keine Ausbildungsvergütung<br />

gezahlt wird. In der Regel verlangen private Bildungsträger<br />

Schulgeld. Aber man kann, wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen,<br />

beim Amt für Ausbildungsförderung eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />

(BAföG) beantragen. Zu beachten ist<br />

weiterhin, dass nach der Ausbildung kein Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />

besteht, da während der Ausbildungszeit keine Abgaben in die Sozialversicherung<br />

gezahlt werden!


Kein Ausbildungsplatz – Was nun?<br />

.<br />

Einstiegsqualifizierung<br />

für Jugendliche (EQJ)<br />

<strong>Beruf</strong>svorbereitende<br />

Bildungsmaßnahme<br />

(BvB) **<br />

113<br />

C 1 - 10<br />

Wähle zwei Überbrückungsmöglichkeiten aus, die für dich in Frage kommen könnten, wenn<br />

du nach dem Schulabschluss möglicherweise keine <strong>Beruf</strong>sausbildung beginnen kannst!<br />

Informiere dich bei der Agentur für Arbeit oder in der Schule über die erforderlichen Schritte,<br />

Bewerbungsmöglichkeiten und Adressen!<br />

* nur für Jugendliche ohne Hauptschulabschluss<br />

Überbrückungsmöglichkeiten können unter Berücksichtigung<br />

der Schulpflicht als Vorbereitung auf<br />

eine <strong>Beruf</strong>sausbildung oder zur Erweiterung und<br />

Festigung deines Wissens und Könnens dienen.<br />

Ebenso kannst du dich damit in punkto Reife und<br />

Selbstständigkeit weiter entwickeln.<br />

<strong>Beruf</strong>svorbereitungs-<br />

jahr* (BVJ)<br />

<strong>Beruf</strong>sgrundbildungs-<br />

Jahr (BGJ)<br />

Als Au pair in<br />

einer Familie<br />

im Ausland<br />

Sprachaufenthalt im<br />

Ausland<br />

Überbrückungsmöglichkeiten<br />

Freiwilliges Soziales<br />

Jahr, Praktikum ( z. B.<br />

Kindergarten, Heim)<br />

Freiwilliges<br />

ökologisches Jahr<br />

Ohne Ausbildung<br />

nach der Schule zu<br />

arbeiten, bedeutet<br />

meistens mehr Geld<br />

zu verdienen als in<br />

einer Ausbildung.<br />

Nach der Ausbildung<br />

kann sich das aber<br />

schnell ändern.<br />

Arbeitsstelle<br />

Darum prüfe immer, ob du nicht<br />

auch eine Ausbildung mit Abschluss<br />

machen könntest.<br />

**Informationen zum Sonderprogramm EQJ unter: www.arbeitsagentur.de/nn_124484/zentraler-Content/A03-<br />

<strong>Beruf</strong>sberatung/A031-<strong>Beruf</strong>seinsteiger/Allgemein/Sonderprogramm-Einstiegsqualifizierung-f.html<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


Methode: Brainstorming<br />

Ziel:<br />

114<br />

C 1 - 11<br />

Mit dieser Methode sollen innerhalb einer kurzen Zeit zu einem vorgegebenen Thema viele<br />

Ideen oder Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. Brainstorming wird häufig zu Beginn<br />

schwieriger Lernsequenzen eingesetzt. Dabei soll den Beteiligten „Wind durch das Hirn bla-<br />

sen“, so dass auch verborgene Ideen aufgespürt werden oder gar Geistesblitze entstehen.<br />

Durchführung:<br />

Die/der Lehrerin/Lehrer beginnt das Brainstorming mit einem Stichwort oder einer Problem-<br />

stellung. Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, alle spontan assoziierten Ideen<br />

und Gedanken zu äußern. Mit den Jugendlichen sollten im Vorfeld einige grundsätzliche Re-<br />

geln festgelegt werden.<br />

• Die Einfälle der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen nicht kommentiert oder<br />

reglementiert werden. Deshalb sind Kommentare, Korrekturen oder Kritik nicht er-<br />

laubt.<br />

• Die geäußerten Ideen werden von der Lehrkraft an die Tafel o. Ä. geschrieben<br />

• Die Ideenbewertung kommt erst später. Brainstorming ist vor allem ein Verfahren<br />

der Ideenfindung. Dabei geht Quantität vor Qualität.<br />

• Alle sollen sich zum Thema äußern. Formulierungen wie: „Das wollte ich auch sa-<br />

gen“, „Ich sehe das auch so“ sollten vermieden werden.<br />

• Ein Aufgreifen und Weiterentwickeln der Ideen ist erwünscht.<br />

Auswertung:<br />

Die Ideen und Vorschläge aus dem Brainstorming müssen nun strukturiert werden. Erst in<br />

dieser Phase ist Kritik wieder erlaubt und sicher auch notwendig. Ähnliche Vorschläge kön-<br />

nen zusammengefasst oder nach Realisierbarkeit (z. B. sofort realisierbar, später realisier-<br />

bar, nicht realisierbar) sortiert werden. Nun kann auch eine Liste der favorisierten Lösungs-<br />

vorschläge angefertigt werden.


4.3.2 Modul C2 − <strong>Beruf</strong>sverläufe früher und heute<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler sollen<br />

• sich mit Fragen und Problemen von<br />

<strong>Beruf</strong>sverläufen in Vergangenheit und<br />

Gegenwart auseinandersetzen,<br />

• erfassen, dass <strong>Beruf</strong>sverläufe heute<br />

nicht immer geradlinig verlaufen,<br />

• erkennen, dass sich <strong>Beruf</strong>sbilder wandeln,<br />

neue <strong>Beruf</strong>e entstehen, neue Wirtschaftsbereiche<br />

entstehen,<br />

• erkennen, dass alternative Überlegungen<br />

für die eigene <strong>Beruf</strong>swahl wichtig<br />

sind,<br />

• wahrnehmen, dass die <strong>Beruf</strong>swahl auch<br />

die Möglichkeit des Scheiterns und der<br />

Neuorientierung umfasst.<br />

<strong>Beruf</strong>stätigkeit in Vergangenheit<br />

und Gegenwart<br />

Erwerbsbiografien heute<br />

Begriff:<br />

Patchwork - Biografien,<br />

Ursachen für Patchwork-<br />

Biografien<br />

Wandel von <strong>Beruf</strong>sbildern<br />

<strong>Beruf</strong>stätigkeit als lebenslanges<br />

Lernen<br />

Wunschberuf und alternative<br />

<strong>Beruf</strong>e<br />

Auseinandersetzung mit dem Zitat: „Wähle deinen <strong>Beruf</strong> mit großer Sorgfalt<br />

aus, denn du hast mit ihm dein ganzes Leben zu tun“<br />

Analyse von <strong>Beruf</strong>sverläufen in der Vergangenheit und Gegenwart<br />

z. B.: - durch Fallbeispiele,<br />

- durch Befragungen von Personen,<br />

- Dokumentation<br />

- Herstellen eines Familienstammbaumes<br />

Analyse von Fallbeispielen<br />

Erarbeitung von Ursachen für die Zunahme von Patchwork-Biografien<br />

Erfassen und Dokumentieren des Wandels von <strong>Beruf</strong>en durch wirtschaftlich<br />

– technische Entwicklungen<br />

z. B. vom Drucker/in zum Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien<br />

Erfassen und Dokumentieren des Wandels von <strong>Beruf</strong>en und der angestrebten<br />

eigenen <strong>Beruf</strong>stätigkeit durch Fort- und Weiterbildung<br />

Überprüfung der eigenen beruflichen Vorstellungen hinsichtlich der Veränderungen,<br />

die sich durch die wirtschaftlich – technischen Entwicklungen<br />

vollzogen haben und die sich durch Fort- und Weiterbildung ergeben könnten<br />

Arbeitsmarktsituation in diesem <strong>Beruf</strong>sfeld analysieren<br />

Auswählen alternativer <strong>Beruf</strong>e<br />

Anforderungen ermitteln hinsichtlich der Entwicklung und der Überprüfen<br />

der Marktsituation<br />

115<br />

C2-1<br />

A4-8<br />

C2-2<br />

C2-3,C2-4,<br />

C2-5, C2-6,<br />

BERUFE-<br />

NET<br />

C2-7,<br />

C2-8,<br />

C2-9,<br />

A4-1,<br />

C2-10,<br />

C2-11<br />

C2-12


<strong>Beruf</strong>stätigkeit in Vergangenheit und Gegenwart<br />

Ururgroßmutter<br />

Berta<br />

1882 – 1963<br />

Hausfrau, ungelernt<br />

Fabrikarbeiterin<br />

Urgroßmutter<br />

Gertrud<br />

1905 – 1995<br />

Schneiderin<br />

Urgroßmutter<br />

Anna- Auguste<br />

1893 – 1967<br />

Hausfrau<br />

Ururgroßmutter<br />

Grete<br />

1876 – 1942<br />

Hausfrau<br />

ungelernt<br />

Heimarbeiten<br />

Großmutter<br />

Christa<br />

1927 –<br />

Kontoristin<br />

Ururgroßvater<br />

Eduard<br />

1880 – 1953<br />

Dreher<br />

Urgroßvater<br />

Willhelm<br />

1894 -1981<br />

Fleischer<br />

Tochter<br />

Julia<br />

1977 –<br />

Physiotherapeutin<br />

Tochter<br />

Anne<br />

1994 -<br />

Schülerin<br />

Großmutter<br />

Ursula<br />

1929 – 2002<br />

Kontoristin<br />

?<br />

Urgroßvater<br />

Gustav<br />

1891 – 1950<br />

Buchhalter<br />

Ururgroßvater<br />

Leopold<br />

1872 -1950<br />

ungelernt<br />

Arbeiter<br />

Ururgroßmutter<br />

Anna<br />

1873 – 1932<br />

Hausfrau, ungelernt<br />

Näherin<br />

Urgroßmutter<br />

Hulda<br />

1900 – 1986<br />

Hausfrau, ungelernt<br />

Putzfrau<br />

Urgroßmutter<br />

Johanna<br />

1900 – 1935<br />

Hausfrau<br />

Ururgroßmutter<br />

Pauline<br />

1878 – 1954<br />

Hausfrau<br />

116<br />

Großvater<br />

Erich<br />

1925 -2006<br />

Dreher<br />

Meister 1964<br />

Ingenieur 1969<br />

Ururgroßvater<br />

Hugo<br />

1865 – 1926<br />

ungelernt<br />

Markthelfer<br />

Urgroßvater<br />

Paul<br />

1892 – 1969<br />

Böttcher<br />

Mutter<br />

Christine<br />

1955 –<br />

Lehrerin,<br />

Dr. paed.<br />

Vater<br />

Werner<br />

1957 –<br />

Fahrzeugschlosser<br />

Handwerksmeister<br />

Großvater<br />

Karl - Heinz<br />

1923 –<br />

Fleischer<br />

Koch Wirtschaftsleiter<br />

Urgroßvater<br />

Karl-Richard<br />

1893 – 1940<br />

Kaufmann<br />

Fabrikant<br />

Ururgroßvater<br />

Heinrich<br />

1876 – 1953<br />

Kaufmann<br />

Fabrikant<br />

C 2 - 1


<strong>Beruf</strong>stätigkeit in Vergangenheit und Gegenwart<br />

Ururgroßmutter<br />

Urgroßmutter<br />

Ururgroßmutter<br />

Großmutter<br />

Ururgroßvater<br />

Urgroßvater<br />

Ururgroßvater<br />

117<br />

Ururgroßmutter<br />

Urgroßmutter<br />

Mutter<br />

Vater<br />

Großvater<br />

Großmutter Großvater<br />

Urgroßmutter Urgroßvater Urgroßmutter<br />

Ururgroßvater<br />

Urgroßvater<br />

Urgroßvater<br />

Ururgroßmutter Ururgroßvater<br />

C 2 - 1


Einflussfaktoren auf den <strong>Beruf</strong>sverlauf<br />

Traditioneller <strong>Beruf</strong>sverlauf<br />

Mann Frau<br />

118<br />

Schule<br />

Schule Ausbildung<br />

Ausbildung Erwerbsleben<br />

Erwerbsleben Geburt der Kinder/Erziehungszeit<br />

Erwerbsleben<br />

Ruhestand<br />

Veränderte <strong>Beruf</strong>sverläufe heute<br />

Wertewandel<br />

Ausbildung<br />

Wirtschaftlichtechnischer<br />

Fortschritt<br />

Erwerbsarbeit<br />

Weiterbildung<br />

Sabbatical*<br />

Familienphase<br />

Umschulung<br />

Erwerbsarbeit<br />

Ruhestand<br />

Lebenslanges<br />

Lernen<br />

Zusatzausbildung<br />

Erwerbsarbeit<br />

C 2 - 2<br />

Verändertes<br />

Rollenverständnis<br />

Gleitender Ruhestand<br />

Teilzeitarbeit<br />

*Sabattical = Ausstieg aus der Erwerbsarbeit auf Zeit. Arbeitszeitmodell, bei dem der Arbeitnehmer<br />

mit dem Arbeitgeber vereinbart, bei gleicher Arbeitszeit auf einen Teil seines Gehalts<br />

zu verzichten. So entsteht ein Anspruch auf Freizeit, den man später im Block einlösen kann.


Spezialisierungen und Erfindungen führen zu neuen <strong>Beruf</strong>en<br />

Alle Tätigkeiten in der Urzeit waren dar-<br />

auf ausgerichtet, die unmittelbaren Be-<br />

dürfnisse der eigenen Familie oder Sip-<br />

pe zu befriedigen. Sie versorgten sich<br />

mit allem, was sie benötigten, selbst.<br />

Das galt insbesondere für Nahrung,<br />

Kleidung und Wohnung. Eine solche<br />

Wirtschaftsform nennt man „geschlos-<br />

sene Hauswirtschaft“. Aber auch dort,<br />

wo nur für den Eigenbedarf der Sippe<br />

Produkte erstellt wurden, zeigte sich,<br />

dass einige Mitglieder des Stammes<br />

bestimmte Tätigkeiten besser als andere<br />

konnten und mit der Zeit diese Tätigkei-<br />

ten für den gesamten Stamm übernah-<br />

men. Daraus entwickelten sich erste<br />

handwerkliche Fertigkeiten. So bildeten<br />

sich die ersten Grundberufe wie<br />

Schmied, Müller, Bäcker, Metzger und<br />

Schneider heraus.<br />

Grundberuf Schmied<br />

Waffenschmied Hufschmied Kunstschmied<br />

119<br />

C 2 - 3<br />

Harnischschmied Schwerthersteller Goldschmied Kupferschmied<br />

Klingenschmied Härter<br />

Griffehersteller<br />

Silberschmied<br />

Juwelenfasser<br />

Mit dem Anwachsen der Bevölkerung in den Dörfern und Städten erweiterten sich die Be-<br />

dürfnisse. Handwerker aus den ländlichen Gebieten wanderten in die Städte ab. Zwischen<br />

den landwirtschaftlichen Gebieten und den Städten entwickelte sich Handel.<br />

Neue Produkte konnten hergestellt und abgesetzt werden. Neue Fertigkeiten mussten entwi-<br />

ckelt und erlernt werden, um diese speziellen Güter herstellen zu können. Aus den Grundbe-<br />

rufen entwickelten sich neue <strong>Beruf</strong>e.<br />

Landwirtschaftliches Siedlungsgebiet<br />

produziert für den eigenen Bedarf<br />

Steigerung der Produktion – Produktionsüberschüsse<br />

Gründe: z.B. Fruchtwechsel, neue Ackergeräte, bessere Flächennutzung<br />

Landwirtschaftliches Siedlungsgebiet<br />

Landwirtschaft Handwerk<br />

z.B. Bauer z.B. Schmied z.B. Weber<br />

Quelle: Arbeitslehre Technik/Wirtschaft 7. Westermann Schulbuchverlag<br />

GmbH, Braunschweig: 1985


120<br />

C 2 - 3<br />

So wie sich aus dem Grundberuf des Schmieds neue <strong>Beruf</strong>sbilder entwickelten, entstanden<br />

auch in anderen Handwerksbereichen neue <strong>Beruf</strong>e. In den Städten gewannen die Handwer-<br />

ker an beachtlichem Einfluss. Um Anerkennung und Schutz zu finden, schlossen sich sie<br />

sich in „Zünften“ zusammen. Sie kontrollierten den Markt, regelten die <strong>Beruf</strong>sausbildung,<br />

legten fest, welche Aufträge einzelne Handwerker bekamen und regulierten den Preis. Tech-<br />

nische Neuerungen durften nur mit Einwilligung der Zunft eingeführt werden, um zu verhin-<br />

dern, dass einzelne Betriebe den anderen gegenüber vorteilhafter arbeiten konnten. Jedes<br />

Mitglied der Zunft sollte ein standesgemäßes Auskommen haben. Diese strenge Ordnung<br />

der Zünfte behinderte die Entwicklung technischer Geräte und die Einführung neuer Ar-<br />

beitsmethoden.<br />

Drahtzieher Eisenflechter<br />

Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen,<br />

Berlin: 1989, S. 132<br />

Für die immer mächtiger gewordenen Händler und<br />

Kaufleute, die nicht an die Zunftordnung gebunden wa-<br />

ren, boten sich hier Möglichkeiten, ihr Geld anzulegen.<br />

Viele Handwerker, die sich selbstständig machen konn-<br />

ten, waren bereit, unter bestimmten Bedingungen für<br />

sie zu arbeiten. Sie bekamen das Material, die Maschi-<br />

nen und Werkzeuge gestellt und erhielten für die fertige<br />

Arbeit einen Lohn. Immer mehr Betriebe dieser Art ent-<br />

standen, die sich rasch vergrößerten. Neue Arbeitsor-<br />

ganisationen wurden notwendig. Die Arbeiten wurden in<br />

einzelne Arbeitsschritte aufgeteilt, die Tätigkeiten spe-<br />

zialisierten sich.<br />

Technische Erfindungen im 18. und 19. Jahrhundert<br />

veränderten die <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt enorm. Man<br />

spricht von der industriellen Revolution. Besonders der<br />

Einsatz der Dampfmaschine ermöglichte neue Produkti-<br />

onsverfahren. Wurden vorher Maschinen der Manufaktur<br />

mithilfe von Wasser, Wind- oder Muskelkraft angetrie-<br />

ben, so konnte nun kraftaufwendige Arbeit durch diese<br />

neue Technik an beliebigen Orten geleistet werden. Für<br />

die leichten und einfachen Arbeiten wurden Frauen und<br />

Kinder angelernt. Die Industrialisierung<br />

brachte aber nicht nur die unqualifizierte Hilfsarbeit, be-<br />

sonders für Frauen und Kinder, hervor.<br />

Es entstanden auch die <strong>Beruf</strong>e des Ingenieurs, Technikers und Maschinenbauers für die<br />

Entwicklung, den Bau und die Reparatur der Maschinen.<br />

Blick in eine Buchdruckerei 16.Jh.<br />

Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen,<br />

Berlin: 1989, S. 206


Entstehung der Arbeitsteilung und der <strong>Beruf</strong>e –<br />

ein Erkundungsgang durch die Geschichte<br />

Wie wär´s mit einem Erkundungsgang durch die Geschichte?<br />

Bearbeitet dabei folgende Fragen:<br />

1. Warum und seit wann gibt es eine Arbeitsteilung?<br />

121<br />

C 2 - 4<br />

2. Was haben Arbeitsteilung und die Entstehung von <strong>Beruf</strong>en eigentlich miteinander<br />

zu tun?<br />

Die notwendigen Informationen findet ihr in<br />

- Schulbüchern zur Geschichte, Sozialkunde und Wirtschaft,<br />

- Büchern zur Geschichte eurer Stadt oder Gemeinde,<br />

- Lexika,<br />

- Museen, z. B. Museen für Stadt- und Landesgeschichte, Museen für Kunst und<br />

Gewerbe.<br />

Besorgt euch Bücher und Materialien<br />

- in der Schulbücherei,<br />

- in der Stadtbibliothek,<br />

- bei Eltern, Freunden und Bekannten,<br />

- bei der Agentur für Arbeit.<br />

Nachfolgende Texte und Abbildungen geben einen ersten Einstieg in die Informationssuche.<br />

Erste Formen der Arbeitsteilung bei Jägern und Sammlern.<br />

Quelle: Geschichte 5. Volk und Wissen,<br />

Berlin:1988, S. 19<br />

Jäger und Sammler lebten in größeren Gruppen von<br />

50 bis 60 Menschen an einem Wohnplatz und bildeten<br />

eine Sippe. Jedes Mitglied einer Sippe hatte seine<br />

besonderen Aufgaben. Jüngere und kräftigere Männer<br />

leisteten schwere körperliche Arbeiten. Sie errichteten<br />

die Wohnhütten und Zelte. Vor allem gingen sie auf<br />

die Jagd. Die älteren Männer stellten Waffen und<br />

Werkzeuge her, weil sie darin die größte Erfahrung<br />

besaßen. Bei ihnen lernten die heranwachsenden<br />

Jungen auch Fährten zu lesen, sich unbemerkt dem<br />

Wild zu nähern und es blitzschnell mit dem geschleu-<br />

derten Speer zu treffen. Jeder arbeitete nach seinen<br />

Kräften in der Gemeinschaft. Die Jagd und Sammel-<br />

beute gehörte allen und wurde unter allen aufgeteilt.


Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen,<br />

Berlin: 1989, S.12<br />

122<br />

C 2 - 4<br />

Vielseitig war die Arbeit der Frauen. Gemeinsam zogen sie aus, um Früchte und Knollen<br />

zu sammeln. Sie legten die Wintervorräte an. Frauen säuberten und gerbten die Felle der<br />

erbeuteten Tiere, um daraus Kleidung zu nähen. Schließlich sammelten sie Holz, bereite-<br />

ten das Essen zu und versorgten die Kinder. Die etwas größeren Kinder halfen dabei. Die<br />

Arbeiten in der Sippe waren so aufgeteilt, wie es den von der Natur gegebenen Möglichkei-<br />

ten und Fähigkeiten der Menschen entsprach.<br />

Entstehung von Handwerk und Zünften<br />

Aus Jägern und Sammlern werden sesshafte<br />

Bauern<br />

Als die Jäger, Sammler und Fischer dazu über-<br />

gingen, Getreide anzubauen und Haustiere zu<br />

züchten, veränderte sich auch ihr tägliches Le-<br />

ben. Die Felder lagen unmittelbar vor ihren<br />

Wohnplätzen. Auch die Haustiere weideten<br />

ganz in der Nähe. So war es nicht mehr not-<br />

wendig, auf der Suche nach Wild und Früchten<br />

weit umherzustreifen und mehrmals im Jahr<br />

neue Lagerplätze zu suchen. Sie wurden sess-<br />

hafte Bauern. Die Bauern stellten alles was sie<br />

zum Leben brauchten, selbst her. Das stellte<br />

keine dauerhafte Lösung dar. Verschiedene<br />

Bauern begannen sich darauf zu spezialisieren,<br />

bestimmte Erzeugnisse herzustellen. Es ent-<br />

standen die ersten <strong>Beruf</strong>e wie Müller, Bäcker,<br />

Schneider und Schmied.<br />

„Mit den Städten entwickelte sich das Handwerk. Je mehr Wohlstand sich bei den Kaufleu-<br />

ten und Grundherren ansammelte, desto mehr Spezialisten für den Bau und die Ausstat-<br />

tung von Herrschaftssitzen, Bürgerhäusern sowie Klöstern waren gefragt. Mit den Ansprü-<br />

chen und dem Bedarf der Auftraggeber nahm die Spezialisierung zu. Neben dem Bau-<br />

handwerk gewannen das Textil- und das Metallgewerbe an Bedeutung. Um Anerkennung<br />

und Schutz zu finden, schlossen sich die Handwerksmeister zu Zünften zusammen. Die<br />

Zunft regelte die Ausbildung, die Zulassung zum Gewerbe und die Zahl der Beschäftigten.<br />

Sie überwachte die Preise, Menge und Qualität der Waren. Jedes Mitglied der Zunft sollte<br />

ein standesgemäßes Auskommen haben. Wettbewerb war verboten.“<br />

Quelle: Lernbereich Wirtschaft 5/6. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf, 1991, S. 37


Entstehung von Manufakturen<br />

123<br />

C 2 - 4<br />

Für die Handwerker wurde es immer schwieriger, den zunehmenden Bedarf der Bevölkerung<br />

zu decken. Deshalb entschlossen sich die reichen Fürsten und Kaufleute, neue Produktions-<br />

stätten, die Manufakturen, zu gründen. Während die Handwerker auf Bestellung produzier-<br />

ten, wurde in den Manufakturen auf Vorrat produziert. Die Errichtung einer Manufaktur erfor-<br />

derte neben viel Geld eine gute Planung und Organisation. Viele Handwerker arbeiteten in<br />

einem Arbeitshaus nebeneinander Hand in Hand. Jeder Handwerker brauchte nur bestimmte<br />

Arbeiten auszuführen. Er spezialisierte sich und schaffte mehr als früher.<br />

Quelle: vgl.: Lernbereich Wirtschaft 5/6. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf, 1991, S. 37ff.<br />

Quelle: Geschichte 6.Volk und Quelle: Geschichte 7. Volk und Wissen, Quelle: Geschichte 7. Volk und Wissen,<br />

Wissen, Berlin: 1989, S156 Berlin: 1989, S. 56 Berlin: 1989, S. 56<br />

Technische Erfindungen und Industrialisierung<br />

Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde in England die Handarbeit der Manufakturar-<br />

beiter in zunehmendem Tempo durch Maschinenarbeit abgelöst. Technische Erfindungen<br />

wurden in großem Umfang wirtschaftlich genutzt. Die Ablösung der Handarbeit mit Werkzeu-<br />

gen durch Maschinenarbeit wälzte die seit Jahrhunderten überlieferte Produktionstechnik<br />

um. Die Produktion stieg sprunghaft an. Es wurde ein Vorgang eingeleitet, den wir heute als<br />

industrielle Revolution bezeichnen. Wichtige technische Erfindungen dieser Zeit sind:<br />

- 1764 „Spinning-Jenny“,<br />

- 1784 Industrielle Nutzung der Dampfmaschine in England,<br />

- 1784 Mechanischer Webstuhl,<br />

- 1807 Erstes Dampfschiff,<br />

- 1814 Erste Lokomotive,<br />

- 1834 Erster Elektromotor von Jacobi,<br />

- 1835 Erste Eisenbahn,<br />

- 1861 Telefon,<br />

- 1876 Otto-Motor,<br />

- 1895 Röntgenstrahlen,<br />

- 1897 Drahtlose Telegraphie,<br />

- 1903 Motorflüge<br />

Die Erfindung und Nutzung neuer Produkte und Produktionsverfahren erfolgt in immer<br />

schnellerer Folge.


Neue Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien<br />

Durch die Anwendung von Mikroprozessoren (Verbund elektronischer Schaltkreise)<br />

vollzieht sich eine grundlegende Veränderung der Produktionsprozesse.<br />

124<br />

C 2 - 4<br />

Computer unterstützen und steuern die Produktion. Sie erobern und durchdringen a-<br />

ber nicht nur die Bereiche der Produktion.<br />

Sie hielten Einzug in Banken, um den Zahlungsverkehr zu vereinfachen, in Büros, um<br />

den Schriftverkehr und das Rechnungswesen zu vereinfachen. Auch private Haushal-<br />

tebedienen sich zunehmend moderner Informations- und Kommunikationstechnolo-<br />

gien, um ihre Vorzüge zu nutzen. Dieser Wandel hat die Entwicklung von <strong>Beruf</strong>en und<br />

<strong>Beruf</strong>sanforderungen stark beeinflusst.<br />

Leitstand im Zementwerk<br />

Steuerzentrale einer Mühle<br />

Melkanlage


125<br />

C 2 - 5<br />

Blick in eine Buchdruckerei Anfang des 16. Jahrhunderts<br />

Quelle: Geschichte 6. Volk und Wissen, Berlin: 1989, S. 206<br />

Mönche oder Lohnschreiber haben mühevoll bis in das 15. Jahrhundert hinein Bücher ge-<br />

schrieben oder abgeschrieben. Um 1445 erfand Johannes Gutenberg aus Mainz (um 1397<br />

bis 1468) das Gießen von Lettern, die man immer wieder verwenden und zu beliebigen<br />

Wörtern zusammenstellen konnte. Auch Druckfarben und eine Druckpresse führte Guten-<br />

berg ein. Zu seinen ersten Büchern gehörten Schulbücher und Kalender.


Nacht im Druckhaus gehört der Mitteldeutschen Zeitung<br />

Quelle: Pressemitteilung der MZ vom 15.01.2000<br />

126<br />

C 2 - 6


<strong>Beruf</strong>e verändern sich - Wandel der Tätigkeiten<br />

127<br />

C 2 - 7<br />

Die Entwicklung der Arbeit ist eng mit der Entwicklung des Menschen verbunden. Heute be-<br />

finden wir uns in einer Phase, in der völlig neue Technologien entstanden und entstehen.<br />

Moderne Informations- und Kommunikationstechniken haben unser gesamtes Leben nach-<br />

haltig beeinflusst. Die Leistungsfähigkeit der Industrie steigt ständig. Anteilmäßig werden dort<br />

immer weniger Arbeitskräfte gebraucht, die Güter gewinnen, erzeugen, fertigen oder Anla-<br />

gen und Maschinen warten. Mit dem Aufstieg und dem Niedergang bestimmter Branchen<br />

unterliegen auch die verschiedenen <strong>Beruf</strong>e einer eigenen Konjunktur. <strong>Der</strong> Trend geht weg<br />

von <strong>Beruf</strong>en in der Fertigung - hin zu <strong>Beruf</strong>en im Dienstleistungsbereich. Im Druck- und Ver-<br />

lagswesen zum Beispiel werden immer weniger gelernte Schriftsetzer benötigt, Medienge-<br />

stalterinnen und Mediengestalter sowie Grafikdesignerinnen und Grafikdesigner sind gefragt.<br />

Erwerbstätige<br />

1991 1995 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Anzahl in Tausend<br />

Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei 92,6 35,8 34,9 33,00 31,7 30,9 30,6<br />

Produzierendes Gewerbe ohne Bau 371,3 179,0 150,4 149,4 148,9 147,8 148,6<br />

Baugewerbe 133,2 207,5 133,9 114,1 98,8 91,3 84,9<br />

Handel, Gastgewerbe, Verkehr 223,6 214,4 225,7 222,7 220,1 216,4 215,9<br />

Finanzierung, Vermietung,<br />

Unternehmensdienstleister<br />

64,8 85,2 106,1 109,9 110,4 111,9 115,1<br />

Öffentliche und private<br />

Dienstleister<br />

326,2 332,1 322,9 326,5 328,2 323,5 319,1<br />

Alle Wirtschaftsbereiche 1211,6 1054,0 973,9 955,6 938,1 921.9 914,3<br />

Erwerbstätige und Arbeitnehmer mit Arbeitsort im Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Quelle:http://www.stala.sachsenanhalt.de/Internet/Home/Daten_und_Fakten/1/13/133/13311/Erwerbstätige_und_Arbeitnehmer_mit<br />

Arbeitsort_im_Land_<strong>Sachsen</strong>_<strong>Anhalt</strong>_und_Wirtschaftsabschnitten.html (Stand 18.04.2005)<br />

Aufgaben:<br />

1. Markiert farblich in der Tabelle die Bereiche, die bezüglich der Anzahl der Beschäftigen<br />

stark wachsen und kennzeichnet mit einer anderen Farbe die Bereiche, in denen die Be-<br />

schäftigtenzahlen stark sinken.<br />

2. Gebt Gründe an, die zu einem veränderten Anteil von Erwerbstätigen in den einzelnen<br />

Wirtschaftsbereichen führen.<br />

3. Erörtert an Beispielen den Wandel im Tätigkeitsprofil der <strong>Beruf</strong>e in den einzelnen Wirt-<br />

schaftsbereichen. Führt dazu Interviews mit Beschäftigten durch! Sprecht mit Eltern oder<br />

Bekannten darüber, wie sich ihre beruflichen Anforderungen verändert haben.<br />

4. Begründet die Notwendigkeit der beruflichen Fortbildung.


Qualifikation lohnt sich – Fortbildung und beruflicher Aufstieg<br />

Jeder sollte sich in regelmäßigen<br />

Abständen fragen: Bin ich fit für den<br />

Arbeitsmarkt? Wenn ich mich heute<br />

bewerben müsste, würde ich eine<br />

Arbeit finden? Viele Chefinnen und<br />

Chefs erwarten, dass sich ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter nebenberuflich<br />

weiterbilden.<br />

Wer einen guten Job<br />

machen will, sollte ständig<br />

am Ball bleiben und<br />

sich weiterbilden. Es<br />

gehr aber nicht nur darum,<br />

sein<br />

Fachwissen aufzupolieren,<br />

sondern auch an<br />

seinen Einstellungen und<br />

Fertigkeiten zu arbeiten.<br />

Eine abgeschlossene<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung, ein<br />

Studium und der Wille<br />

zur Weiterbildung<br />

senken deutlich das<br />

Risiko arbeitslos zu<br />

werden.<br />

128<br />

C 2 - 8<br />

Quelle: Berichtsystem Weiterbildung IX, BMBF, Bonn 2006, S. 40<br />

<strong>Beruf</strong>stätige müssen sich den Anforderungen des <strong>Beruf</strong>swandels<br />

stellen und zur Weiterbildung bzw. Fortbildung und<br />

Umschulung, bereit sein.<br />

Durch lebenslanges (berufliches) Lernen müssen sie ihre<br />

Qualifikationen entwickeln und sich Zukunftsberufe erschließen.<br />

Es hat sich gezeigt, dass man in diese vor allem<br />

über Fortbildung hineinwächst.<br />

Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten<br />

• Erweiterung und Vertiefung des beruflichen<br />

Könnens nach der Ausbildung durch<br />

Betriebswechsel (z.B. bei Köchen üblich).<br />

• regelmäßiges Lesen von Fachzeitschriften.<br />

• Besuch von Fachmessen.<br />

• Teilnahme an Schulungen der Verbände und<br />

Kammern sowie der Betriebe.<br />

Fortbildung und Weiterbildung ist auch eine wesentliche Voraussetzung für beruflichen Aufstieg.<br />

Oft ist damit eine interessantere, abwechslungsreichere, aber auch verantwortungsvollere<br />

Tätigkeit zu erreichen. Meist steigt auch der Verdienst. Die Agentur für Arbeit fördert die<br />

berufliche Fortbildung und Entwicklung.<br />

In vielen <strong>Beruf</strong>en kann die Meisterprüfung<br />

abgelegt werden. Meister dürfen einen<br />

Betrieb leiten, sich selbstständig machen<br />

und ausbilden. Auch für Meister besteht die<br />

Notwendigkeit der Fortbildung.<br />

Aufgaben:<br />

1. Lies die Texte. Überlege, welche Gründe für ein lebenslanges (berufliches) Lernen<br />

sprechen!<br />

2. Von welchen Faktoren hängen die <strong>Beruf</strong>schancen in Zukunft ab?<br />

Diskutiert eure Meinung in kleinen Gruppen!


Arbeitsplatz- und <strong>Beruf</strong>swechsel<br />

Aufstiegsfortbildung<br />

Fortbildung:<br />

Ich bin gelernter Koch!<br />

Anpassungsfortbildung<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

- - - - - - -- - -- - - - - - - --- - - - - - - -<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

129<br />

Neue berufliche<br />

Ausbildung:<br />

C 2 - 9<br />

Trage die Stationen einer möglichen beruflichen Weiterentwicklung in die Tabelle ein! Nutze<br />

dazu das Taschenbuch „<strong>Beruf</strong> aktuell“ sowie die <strong>Beruf</strong>sberatung!<br />

Ich möchte mich<br />

beruflich<br />

verändern!<br />

Umschulung:<br />

.................................................<br />

oder: .....................................<br />

oder:......................................<br />

oder: .....................................


Gründe für einen Arbeitsplatz- und <strong>Beruf</strong>swechsel<br />

können sehr verschieden sein!<br />

Helft Petra bei der Auswahl einer<br />

geeigneten beruflichen Entwicklung!<br />

....................................................<br />

....................................................<br />

....................................................<br />

....................................................<br />

Welche beruflichen Möglichkeiten<br />

bieten sich für Manfred K. in<br />

einem Chemiebetrieb?<br />

....................................................<br />

....................................................<br />

....................................................<br />

Informiert euch über berufliche<br />

Entwicklungsmöglichkeiten, bei<br />

denen die Fähigkeiten von Marianne<br />

L. besonders gefragt<br />

sind!<br />

....................................................<br />

....................................................<br />

....................................................<br />

130<br />

C 2 - 10<br />

Petra S. besuchte die Fachoberschule in der Fachrichtung<br />

Wirtschaft und Verwaltung. Nach dem Abschluss<br />

der Fachoberschule bewarb sie sich um einen Ausbildungsplatz<br />

als Buchhändlerin. Nach zweijähriger Ausbildungszeit<br />

wurde sie für längere Zeit krank und musste<br />

die Ausbildung abbrechen. Um nach der Genesung ihren<br />

Neigungen weiterhin nachgehen zu können, arbeitet<br />

sie seit einigen Jahren als Aushilfe in verschiedenen<br />

Buchhandlungen. Da sie diese Tätigkeiten auf die Dauer<br />

nicht ausfüllen, versucht sie einen neuen Anlauf.<br />

Manfred K. hat Tischler gelernt. Vor Jahren hat er den<br />

kleinen Betrieb seiner Eltern übernommen. Mit einem<br />

Gehilfen zusammen war er bis vor kurzem noch in seinem<br />

<strong>Beruf</strong> tätig. Da die Aufträge immer weniger wurden<br />

und das Geschäft sich nicht mehr lohnte, musste er seinen<br />

Mitarbeiter entlassen, die Firma schließen und sich<br />

selbst nach einer neuen Existenzgrundlage umsehen.<br />

Als sich im nahe liegenden Gewerbepark ein Chemiebetrieb<br />

ansiedelte und nach Fachkräften suchte, bot sich<br />

für Manfred K. eine neue berufliche Tätigkeit an.<br />

Mithilfe der Agentur für Arbeit schulte er um.<br />

Marianne L. wurde Schauwerbegestalterin. Schon in der<br />

Schule hatte sie viel Spaß daran, nach eigener Fantasie<br />

schöpferisch tätig zu sein, etwas zu gestalten. Aber ihre<br />

beruflichen Erwartungen wurden in keiner Weise erfüllt.<br />

Sie hatte nur begrenzte Möglichkeiten, selbst gestalterisch<br />

wirksam zu werden. Sie musste bereits fertig gestellte<br />

Dekorationsteile verwenden und hatte genaue<br />

Vorgaben, wie einzelne Fenster zu gestalten waren.<br />

Auch die Hoffnung, selbst Chefgestalterin zu werden,<br />

musste sie aufgeben.<br />

Sie möchte eine neue Tätigkeit finden.


<strong>Beruf</strong> fürs Leben - immer seltener<br />

Das <strong>Beruf</strong>sleben scheint in den letzten<br />

Jahrzehnten immer turbulenter und<br />

unsicherer geworden zu sein.<br />

Früher war es die Regel, dass man<br />

einen <strong>Beruf</strong> für das ganze Leben erlernte.<br />

Heute ist das anders; denn fast jeder<br />

zweite verändert im Laufe seines <strong>Beruf</strong>slebens<br />

seine Tätigkeit und übt nicht<br />

mehr den <strong>Beruf</strong> aus, den er in seiner<br />

Jugend einmal erlernt hat.<br />

Die beiden Grafiken verdeutlichen, wie<br />

sich die Zahl der Beschäftigten in einigen<br />

Branchen verändert hat.<br />

Aufgaben:<br />

• Betrachtet die Grafiken!<br />

• Wie beurteilt ihr die Chancen<br />

für euren Wunschberuf?<br />

• Sucht nach Gründen, warum<br />

der Trend bei einigen Branchen<br />

nach oben, bei anderen nach<br />

unten geht!<br />

Arbeitsmarkt im Wandel<br />

Quelle: Start frei! <strong>Der</strong> Weg zum <strong>Beruf</strong>swunsch, Gesellschaft für Bankpublizität, Berlin:<br />

Ausgabe 2000, S. 88<br />

http://www.jugend-und-ausbildung.de, Stand 17.07.2006<br />

131<br />

C 2 - 11


“Steckbrief” des <strong>Beruf</strong>es –<br />

das <strong>Beruf</strong>sbild!<br />

Für jeden anerkannten Ausbildungsberuf gibt es<br />

ein <strong>Beruf</strong>sbild. In ihm sind alle wesentlichen<br />

Merkmale, Ausbildungsphasen, das zu erlernende<br />

Wissen und die anzueignenden Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten festgehalten. Von Zeit zu Zeit müssen<br />

diese <strong>Beruf</strong>sbilder überarbeitet und auf den neues-<br />

ten Stand gebracht werden, weil moderne For-<br />

schungs- und Entwicklungsrichtungen an keinem<br />

anerkannten <strong>Beruf</strong> spurlos vorübergehen.<br />

Es gibt kaum einen <strong>Beruf</strong>, der im Laufe der Zeit<br />

“Steckbrief” des <strong>Beruf</strong>es –<br />

unverändert geblieben ist und der in Zukunft von<br />

Weiterentwicklungen verschont bleiben wird. Ins-<br />

besondere unter dem Einfluss neuer Techniken<br />

und Technologien, die vor allem von der Mikro-<br />

elektronik geprägt werden, verändern sich Arbeits-<br />

plätze und <strong>Beruf</strong>e.<br />

Aufgaben:<br />

• Forscht nach, ob euer <strong>Beruf</strong>swunsch eine lan-<br />

ge Tradition hat.<br />

Gehört euer <strong>Beruf</strong>swunsch eher zu den mo-<br />

dernen <strong>Beruf</strong>en?<br />

Verwende dazu auch die Internetadressen:<br />

www.bibb.de ,www.berufenet.de.<br />

• Entwickelt eine Übersicht, in der ihr Verände-<br />

rungen im <strong>Beruf</strong>sbild durch den Einsatz mo-<br />

derner technischer Geräte oder neuer Techno-<br />

logien verdeutlicht!<br />

• Sprecht mit Eltern, Freunden und Bekannten,<br />

ob und wie sich das “Bild” ihres <strong>Beruf</strong>es ge-<br />

wandelt hat.<br />

• Fragt eure Eltern, Freunde und Bekannten, durch<br />

welche Maßnahmen sie sich auf die neuen Anforde-<br />

rungen im <strong>Beruf</strong> vorbereitet haben.<br />

Verbreitungsgrad computergesteuerter Arbeitsmittel in Deutschland<br />

Erwerbstätige in Prozent<br />

132<br />

Kaum ein <strong>Beruf</strong> ohne Computer<br />

Naturprodukte gewinnen<br />

(z.B. Landwirte,<br />

Gärtner)<br />

Bodenschätze abbauen<br />

(z.B. Bergleute)<br />

Produktionsgüter und<br />

Grundstoffe erzeugen<br />

(z.B. Chemiearbeiter)<br />

Konsumgüter herstellen<br />

(z.B. Bäcker, Drucker)<br />

Gebäude,<br />

Verkehrsanlagen bauen<br />

und warten (z.B.<br />

Maurer, Straßenwärter)<br />

Maschinen, technische<br />

Anlagen montieren,<br />

warten (z.B.<br />

Mechaniker)<br />

Planungs-, Laborberufe<br />

(z.B. Techniker,<br />

Laboranten)<br />

Verwaltungs- und<br />

Büroberufe (z.B.<br />

Verwaltungsangestellte)<br />

Dienstleistungskaufleute<br />

(z.B. Versicherungs-<br />

kaufleute)<br />

Personenbezogene<br />

Diensteistung (z.B.<br />

Polizei- und<br />

Feuerwehrbedienste)<br />

Sachbezogene<br />

Dienstleistungen (z.B.<br />

Kraftfahrer, Lokführer)<br />

Bereichsübergreifende<br />

Aufgaben(z.B.<br />

Lagerverwalter)<br />

6<br />

8<br />

8<br />

9<br />

14<br />

19<br />

21<br />

27<br />

27<br />

26<br />

24<br />

33<br />

33<br />

35<br />

36<br />

1992<br />

1999<br />

48<br />

59<br />

58<br />

C 2 - 12<br />

Quelle: BERUF AKTUELL 2003/2004, Bundesagentur<br />

für Arbeit, Nürnberg, 2003, S.606<br />

62<br />

67<br />

68<br />

68<br />

66<br />

93<br />

93<br />

93


4.3.3 Modul C3 − Entstehung und Entwicklung von <strong>Beruf</strong>en<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

• sich über die Entstehung der<br />

Arbeitsteilung und der <strong>Beruf</strong>e<br />

informieren,<br />

• <strong>Beruf</strong>e verschiedenen Tätigkeitsfeldern<br />

zuordnen und deren<br />

Zusammenwirken erkennen,<br />

• erfassen, dass sich <strong>Beruf</strong>e<br />

durch den Einfluss neuer<br />

Technologien verändern bzw.<br />

neue <strong>Beruf</strong>e entstehen.<br />

Rückblick über die Entstehung<br />

der Arbeitsteilung und die Entwicklung<br />

der <strong>Beruf</strong>e<br />

Einteilung nach Tätigkeitsfeldern,<br />

z. B. verarbeiten, montieren,<br />

überwachen,…<br />

Zusammenwirken unterschiedlicher<br />

<strong>Beruf</strong>e bei der Herstellung<br />

eines Erzeugnisses<br />

Veränderungen in verschiedenen<br />

<strong>Beruf</strong>sbildern darstellen<br />

Einfluss der Mikroelektronik auf<br />

die Veränderung der <strong>Beruf</strong>e<br />

Analyse geeigneter Literatur (Lehrbücher, Lexika, Arbeitsvorlagen,…)<br />

Besuch eines Museums, z. B. alte Handwerkstechniken erkunden<br />

Spiel: „Entstehung und Wandel der <strong>Beruf</strong>e“<br />

Tätigkeitsbereiche anhand der Broschüre „BERUF AKTUELL“<br />

analysieren<br />

Erstellen einer Wandzeitung über das Zusammenwirken verschiedener<br />

<strong>Beruf</strong>e bei der Herstellung eines Produktes<br />

Beispiele für das Zusammenwirken verschiedener <strong>Beruf</strong>e erstellen<br />

(u. a. als Aufgabe für das Betriebspraktikum)<br />

Fallbeispiele zur Veränderung des <strong>Beruf</strong>sbildes aus<br />

unterschiedlichen Bereichen<br />

Betriebserkundung zum Wandel der <strong>Beruf</strong>e<br />

Einfluss neuer Informations- und Kommunikationstechnologien auf<br />

die beruflichen Tätigkeiten (z. B. Videoeinspielungen, Expertengespräche,<br />

Erfahrungen aus einem Praktikum) erfassen<br />

Veränderungen des Anforderungsprofils von <strong>Beruf</strong>en erarbeiten<br />

133<br />

C2-5<br />

C3-1<br />

C3-2<br />

C3-3, C3-4<br />

C2-4, C2-6<br />

D1-1<br />

C3-5


Spiel: Entstehung und Wandel von <strong>Beruf</strong>en<br />

134<br />

C 3 - 1


Spielanleitung<br />

135<br />

C 3 - 1<br />

Verlauf:<br />

Ihr befindet Euch in der Vergangenheit und durchwandert eine alte Siedlung, dabei könnt ihr zwischen<br />

zwei Wegen wählen.<br />

In den Gassen haben sich Handwerker niedergelassen. Sie üben ihr Handwerk aus. Wenn ihr auf ein<br />

(*) kommt, dürft ihr sie besuchen.<br />

Da ihr schon einiges über alte <strong>Beruf</strong>e wisst, wird es nicht schwer fallen, die 3 Spielleitfragen zu beantworten.<br />

Beantwortet ihr die Fragen richtig, dürft ihr auf das Feld vor dem Sternchen gehen.<br />

Könnt ihr die Fragen nicht beantworten, müsst ihr eine Runde übernachten.<br />

Kommt ihr auf ein Symbol (Schuhe, Tasse, Hose), könnt ihr einen Mitspieler zu dem entsprechenden<br />

Handwerker schicken (Schuhe – Schuhmacher).<br />

Dieser Mitspieler muss die zwei Leitfragen beantworten,<br />

bevor er weitergehen darf.<br />

(Überlegung: Helft ihr einem Mitspieler, der weit zurück<br />

ist, nach vorn zu kommen, oder holt ihr einen besonders<br />

schnellen Mitspieler zurück?)<br />

Kommt ein Spieler auf ein Feld „Markt“ und kann drei<br />

weitere Märkte nennen, darf er auf den Stern zum Hafen<br />

vorziehen und muss dort etwas über die Bedeutung von Häfen erzählen:<br />

• Warum ein Hafen der Stadt nützt.<br />

• Welche <strong>Beruf</strong>e im Hafen ausgeübt werden.<br />

Wer zuerst am Ziel ist, hat gewonnen!!!<br />

Wie wird also gespielt?<br />

Durch Würfeln, Setzen und Beantworten der<br />

folgenden Fragen:<br />

• Gibt es die hier dargestellten <strong>Beruf</strong>e<br />

heute noch?<br />

• Welche Produkte stellen diese<br />

Handwerker her?<br />

• Mit welchem Handwerkszeug<br />

arbeiten sie?<br />

Ziel: Möglichst schnell das Zielfeld genau<br />

zu erreichen.<br />

Spielfiguren:<br />

Habt ihr selbst!! (Bonbon, Radiergummi,<br />

Anspitzer,..)<br />

Zusatzaufgaben zum Spiel:<br />

• Erweitert das Spiel, indem Ihr Kärtchen mit<br />

weiteren Fragen und den entsprechenden<br />

Antworten anfertigt. Wenn Ihr im Spielverlauf<br />

auf ein (*) kommt, zieht euer Nachbar die<br />

entsprechende Karte und überprüft eure<br />

Antwort.<br />

• Fragen auf den Kärtchen könnten z. B. sein:<br />

o Warum hat sich der <strong>Beruf</strong> des<br />

Zimmermanns bis heute kaum verändert?<br />

o Welche Änderung hat der <strong>Beruf</strong> des<br />

Schmieds erfahren und wodurch<br />

wurden diese Veränderungen bewirkt?<br />

o Zu welchem <strong>Beruf</strong>sfeld gehört der<br />

<strong>Beruf</strong> des Tischlers heute und welche<br />

weitere <strong>Beruf</strong>e gehören zu diesem<br />

<strong>Beruf</strong>sfeld?<br />

Die soziale Schichtung<br />

Kaufleute und Handwerker waren die beiden wichtigsten<br />

Gruppen der Stadtbevölkerung im Mittelalter. Es gab aber<br />

noch andere Stadtbewohner, wie der nachfolgende Überblick<br />

zeigt.<br />

Die Stadt ist ein fester, schwerer Stützpunkt für Handel<br />

und Verkehr. Unter ihren Leuten, den Bürgern, arbeiten<br />

sich nach wirtschaftlicher Bedeutung und Zahl die Kaufleute<br />

schnell empor.....<br />

<strong>Der</strong> Handwerker mit seinen Leuten hat mancherorts in der<br />

reif gewordenen Stadt mehr als die Hälfte der gesamten<br />

Einwohnerschaft ausgemacht, in Frankfurt und Heidelberg<br />

zuzeiten sogar 60 –70 v.H. Sein Stand ist der Stand der<br />

breiten Masse in den mittelalterlichen Städten, die ja<br />

freilich an Menschenzahl noch unmodern klein gewesen<br />

sind. Das Handwerk, in dem die selbstständigen Meister<br />

an Zahl gar nicht oder nicht gar soviel zurückstehen<br />

hinter den Gesellen ist Kernstück und Hauptbestand des<br />

gesamten Mittelstandes....<br />

Neben den paar wenigen, aber wichtigen Kaufleuten<br />

(und) neben (den) Handwerkern sind da weiter noch<br />

Krämer und Höker, von den Kaufleuten meist scharf<br />

getrennt, ferner Gastwirte, Fuhrleute und dergleichen:<br />

alles in der Regel gleichfalls noch selbstständige Leute,<br />

Mittelstand von bescheidener Art und geringen Ansprüchen.<br />

Von da nun in immer weiteren sozialen Abstieg allerhand<br />

recht eigentlich kleine Leute, arme Leute: Außer allerhand<br />

Gesinde, Tagelöhner landwirtschaftlicher oder gewerblicher<br />

Art, Fuhrknechte Lastenträger u.ä.m., nicht selten im<br />

Dienst der Stadt – bis hinab zum allerbuntesten, losen,<br />

verlorenen Haufen im buntscheckigem mittelalterlichen<br />

Stadtvolk, Gaukler und andere fahrende Leute, Arme und<br />

Sieche, Dirnen, ihre Gebresten (Gebrechen) und ihre<br />

Gelüste offen zur Schau tragende Bettler und, in den<br />

größeren Städten namentlich, in den Ecken und Winkeln<br />

allerhand lichtscheues Gesindel.<br />

(M. Rumpf, Deutsches Handwerkerleben, 1955,S.18ff.)<br />

Spielidee entnommen aus; Arbeitslehre/Wirtschaft NRW<br />

7/8. Westermann-Schulbuchverlag, Braunschweig: 1993


Entwurf für ein Plakat (Wandvlies) zum Thema: „<strong>Der</strong> lange Weg vom Korn zum täglich Brot“<br />

Fertigungsstufen: Vom Korn zum täglich Brot<br />

Abbildung zum<br />

Getreideanbau<br />

<strong>Beruf</strong>e,<br />

Ausbildungszeit,<br />

Ausbildungsinhalt<br />

(aus: BERUF AKTUELL)<br />

Transport Mühle Transport Bäckerei Transport Einzelhandel/<br />

Großhandel<br />

136<br />

C 3 - 2<br />

Transport Konsum


137<br />

C 3 - 3<br />

<strong>Der</strong> lange Weg eines Lebensmittels -<br />

<strong>Der</strong> lange Weg vom Korn zum täglich Brot<br />

Transport<br />

Kaufhalle<br />

Transport<br />

Bäckerei<br />

Transport<br />

Mühle<br />

Transport<br />

Getreideanbau<br />

Konsum Ermittle typische <strong>Beruf</strong>e in<br />

den einzelnen Wirtschaftsbereichen!<br />

Transport<br />

Handel und<br />

Dienstleistungen<br />

Transport<br />

Be- und Verarbeitung<br />

Transport<br />

Be- und Verarbeitung<br />

Transport<br />

Urproduktion


Transport von ...............<br />

mit LKW, Bahn, Schiff<br />

•<br />

•<br />

Transport<br />

von..................<br />

mit LKW, Bahn, Schiff<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Transport von:..............<br />

mit LKW, Bahn,<br />

•<br />

•<br />

Transport von................<br />

mit PKW, LKW, Bahn,<br />

•<br />

•<br />

<strong>Der</strong> lange Weg vom Korn zum täglich Brot -<br />

Wie wirken die einzelnen <strong>Beruf</strong>e zusammen?<br />

Urproduktion<br />

Landwirtschaft:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Großhandel:<br />

Be- und Verarbeitung<br />

Be- und Verarbeitung<br />

Handel- und Dienstleistungen<br />

Großhandel /Einzelhandel<br />

•<br />

•<br />

Konsum<br />

Private und öffentliche Haushalte,<br />

Restaurants, Hotel<br />

138<br />

Geldinstitute:<br />

•<br />

•<br />

Geldinstitute:<br />

Aufgabe: Ergänzt passende <strong>Beruf</strong>e und vervollständigt die Übersicht durch Pfeile!<br />

•<br />

•<br />

C 3 – 4


Getreidetransporte:<br />

LKW, Bahn, Schiff<br />

• Speditionskaufmann/<br />

Speditionskauffrau,<br />

• Kraftfahrer/<br />

Kraftfahrerin<br />

Mehltransporte:<br />

LKW, Bahn, Schiff<br />

• Speditionskaufmann/<br />

Speditionskauffrau,<br />

• Kraftfahrer/<br />

Kraftfahrerin<br />

Brottransporte:<br />

LKW, Bahn,<br />

• Speditionskaufmann/<br />

Speditionskauffrau,<br />

• Kraftfahrer/<br />

Kraftfahrerin<br />

Brottransporte:<br />

PKW, LKW, Bahn,<br />

• Speditionskaufmann/<br />

Speditionskauffrau,<br />

• Kraftfahrer/-fahrerin<br />

<strong>Der</strong> lange Weg vom Korn zum täglich Brot -<br />

Wie wirken die einzelnen <strong>Beruf</strong>e zusammen?<br />

Urproduktion<br />

Landwirtschaft:<br />

Getreideanbau<br />

• Landtechniker/Landtechnikerin<br />

• Landwirt/Landwirtin<br />

Getreidegroßhandel:<br />

• Großhandelskaufmann/<br />

Großhandelskauffrau<br />

•<br />

Be- und Verarbeitung<br />

Mühle<br />

• Müller/Müllerin<br />

• Müllereitechniker/<br />

Müllereitechnikerin<br />

Be- und Verarbeitung<br />

Bäckerei<br />

• Bäcker/Bäckerin<br />

•<br />

•<br />

Handel- und Dienstleistungen<br />

Großhandel /Einzelhandel<br />

• Fachverkäufer/Fachverkäuferin<br />

• Einzelhandelskaufmann/kauffrau<br />

• Großhandelskaufmann/kauffrau<br />

Konsum<br />

Private und öffentliche Haushalte,<br />

Restaurants, Hotel<br />

139<br />

C 3 – 4L<br />

Geldinstitute:<br />

Kredite, Zahlungsverkehr<br />

• Bankkaufmann/<br />

Bankkauffrau<br />

•<br />

Geldinstitute:<br />

Kredite, Zahlungsverkehr<br />

• Bankkaufmann/<br />

Bankkauffrau


Neue Kommunikations- und<br />

Informationstechnologien im <strong>Beruf</strong><br />

und im privatem Haushalt -<br />

140<br />

Chancen und Risiken<br />

1. Ermittelt Anwendungsbeispiele der Mikroelektronik für die in der Tabelle aufgeführten<br />

C 3 - 5<br />

Bereiche! Sammelt dazu Mitteilungen aus der Tagespresse, Werbe- und Informations-<br />

materialien von Unternehmen, Angebote für private Haushalte u. a. Tragt die Beispiele<br />

in die Tabelle ein!<br />

Fertigt eine Wandzeitung an, die die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten moderner Techno-<br />

logien verdeutlicht!<br />

Verwaltung und Produktion<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Dienstleistung Private Haushalte<br />

2. Besprecht Chancen und Risiken neuer Technologien für <strong>Beruf</strong> und privaten Haushalt!<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Chancen<br />

3. Entwickelt Maßstäbe für die Beurteilung neuer Technologien!<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Risiken<br />

4. Überprüft das eigene Verhalten bei der Nutzung von Kommunikations-<br />

technik (Fernsehen, Video, Computer, Handy, MP3-Player)!


4.3.4 Modul C4 − Anforderungen an <strong>Beruf</strong>e<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

• Anforderungen an verschiedene<br />

<strong>Beruf</strong>e kennen,<br />

• ihre eigenen Fähigkeiten<br />

einschätzen und zu den<br />

Anforderungen des gewünschten<br />

<strong>Beruf</strong>es in Beziehung<br />

setzen,<br />

• <strong>Beruf</strong>e auswählen, die<br />

den eigenen vorhandenen<br />

Fähigkeiten entsprechen,<br />

• alternative <strong>Beruf</strong>e zum<br />

Wunschberuf auswählen.<br />

Anforderungen an <strong>Beruf</strong>e<br />

Vergleich der Anforderungen<br />

des <strong>Beruf</strong>swunsches<br />

mit den persönlichen<br />

Voraussetzungen<br />

– erfassen von Defiziten<br />

oder Kompetenzen<br />

Geeignete <strong>Beruf</strong>e für<br />

eigene vorhandene<br />

Kompetenzen<br />

Alternative <strong>Beruf</strong>e zum<br />

<strong>Beruf</strong>swunsch<br />

Textanalyse – zum Thema „Anforderungen an einem <strong>Beruf</strong>“<br />

Expertengespräch – Vertreter der Unternehmen, <strong>Beruf</strong>sschulen<br />

oder <strong>Beruf</strong>sberater sagen aus<br />

Kleingruppen- oder Partnerarbeit<br />

Zusammentragen der beruflichen Anforderungen an <strong>Beruf</strong>e<br />

Arbeit mit den Arbeitsblättern (Selbst- und Fremdeinschätzung) –<br />

Vergleich von Wunschberuf und Realität – Ziehen von Schlussfolgerungen<br />

<strong>Beruf</strong>e nach Tätigkeitsfeldern auswählen<br />

Vergleichen der beruflichen Anforderungen mit den eigenen beruflichen<br />

Vorstellungen und vorhandenen Fähigkeiten<br />

Vor- und Nachteile des jeweiligen <strong>Beruf</strong>swunsches ermitteln, Rangfolge<br />

für <strong>Beruf</strong>swünsche erarbeiten<br />

141<br />

Statistiken<br />

Presseveröffentlichungen<br />

der<br />

IHK Halle- Dessau<br />

Materialien von der<br />

Agentur für Arbeit<br />

<strong>Beruf</strong>swahlblätter<br />

Arbeitsblätter zu Modul<br />

B2<br />

C4-1, C4-2<br />

C4-3


<strong>Beruf</strong>e nach Tätigkeitsfeldern<br />

Material<br />

verarbeiten<br />

Zusammenbauen<br />

und Montieren<br />

Gestalten<br />

Bedienen und<br />

Überwachen von<br />

Maschinen und<br />

Anlagen<br />

Bebauen und<br />

Züchten<br />

Versorgen und Betreuen<br />

Anerkannte Ausbildungsberufe<br />

(betriebliche Ausbildung)<br />

geregelt durch das<br />

<strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz<br />

bzw. die Handwerksordnung<br />

Untersuchen und Messen<br />

142<br />

C 4 - 1<br />

Sichern, in Ordnung<br />

halten<br />

Verwalten<br />

Wirtschaften<br />

Bedienen und<br />

Beraten<br />

Gestalten von<br />

Medienprodukten<br />

und Zeichnen<br />

Ausführliche <strong>Beruf</strong>sbeschreibungen findet man in der aktuellen Ausgabe von „BERUF<br />

AKTUELL“, den <strong>Beruf</strong>sinformationszentren der Arbeitsagenturen sowie im BERUFENET<br />

unter www.arbeitsamt.de


<strong>Beruf</strong>e nach Tätigkeitsfeldern<br />

<strong>Beruf</strong>e im naturwissenschaftlichtechnischen<br />

Bereich<br />

<strong>Beruf</strong>e im Gesundheitswesen<br />

<strong>Beruf</strong>e im sozialen<br />

Bereich<br />

<strong>Beruf</strong>e im hauswirtschaftlichen<br />

Bereich<br />

<strong>Beruf</strong>e im<br />

pädagogischen Bereich<br />

<strong>Beruf</strong>e im<br />

journalistischen Bereich<br />

<strong>Beruf</strong>e mit geregelten<br />

Ausbildungsgängen<br />

an beruflichen Schulen,<br />

in Betrieben und<br />

Verwaltungen<br />

<strong>Beruf</strong>e im<br />

kaufmännischen Bereich<br />

143<br />

C 4 - 2<br />

<strong>Beruf</strong>e im künstlerischen<br />

und gestalterischen<br />

Bereich<br />

<strong>Beruf</strong>e bei der Bundeswehr<br />

<strong>Beruf</strong>e im Verkehrswesen<br />

<strong>Beruf</strong>e im<br />

Behördendienst<br />

<strong>Beruf</strong>e in der Informationstechnik<br />

Ausführliche <strong>Beruf</strong>sbeschreibungen findet man in der aktuellen Ausgabe von „BERUF AK-<br />

TUELL“, den <strong>Beruf</strong>sinformationszentren der Arbeitsagenturen sowie im BERUFENET unter<br />

www.arbeitsamt.de


Meine <strong>Beruf</strong>sziele: Das möchte ich einmal werden<br />

Wer seine Ziele ernst nimmt, erreicht sie eher.<br />

Diese Tätigkeiten würde ich gerne ausüben:<br />

Dabei denke ich an folgende <strong>Beruf</strong>e:<br />

Tätigkeiten in meinem Wunschberuf,<br />

die ich schon gut kann:<br />

144<br />

C 4 - 3<br />

Tätigkeiten in meinem Wunschberuf,<br />

die ich noch üben muss:<br />

<strong>Beruf</strong>sstart: Mit dieser <strong>Beruf</strong>sausbildung möchte ich starten:<br />

Bei folgenden Unternehmen bewerbe ich mich um einen Praktikumsplatz:<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


4.4 Themenbereich D: Betriebserkundung/-praktikum<br />

4.4.1 Modul D1 − Erkundung eines Arbeitsplatzes<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

• <strong>Beruf</strong>sbilder und die<br />

sich daraus ergebenden<br />

Anforderungen erkennen,<br />

• einen Überblick über<br />

die Vielzahl der Arbeitsplätze<br />

in einem Unternehmen<br />

erhalten,<br />

• durch eine Arbeitsplatzerkundung<br />

die Realität<br />

der Arbeitswelt erleben<br />

können,<br />

• Tätigkeiten in der Praxis<br />

beobachten können und<br />

unterschiedliche Anforderungen<br />

in den <strong>Beruf</strong>en<br />

erleben.<br />

Wesensmerkmale der<br />

<strong>Beruf</strong>e<br />

<strong>Beruf</strong>e und ihre fachlichen,<br />

persönlichen<br />

und schulischen Anforderungen<br />

Vielseitigkeit der Arbeitsplätze<br />

innerhalb<br />

eines Unternehmens<br />

Strukturen/Bereiche<br />

eines Unternehmens<br />

Typische Tätigkeiten in<br />

ausgewählten Unternehmensbereichen<br />

Betriebserkundung<br />

Planungsschwerpunkte: Findet die Erkundung<br />

- in kleineren Gruppen,<br />

- im Klassenverband oder<br />

- unter einem bestimmten Aspekt (z. B. Arbeitsbedingungen im Betrieb, der<br />

<strong>Beruf</strong>swahl, des betrieblichen Handelns) statt?<br />

Aspekt der <strong>Beruf</strong>swahl:<br />

1. Interessen erfassen<br />

2. Gruppenzuordnung (z. B. Betriebe, Handwerkskammer, Gewerkschaft,<br />

BIZ)<br />

3. Ziele festschreiben, Fragekatalog erstellen, Erkundungsaufträge formulieren,<br />

Expertengespräch organisieren (z. B. Auszubildende, Vertreterinnen<br />

und Vertreter verschiedener Abteilungen)<br />

4. Durchführung: Beobachten und Befragen<br />

5. Auswertung: Materialsammlung und Gruppendiskussion<br />

Film- und Videomaterial:<br />

Gegenüberstellung von <strong>Beruf</strong>en und zuordnen von typischen Tätigkeiten<br />

und Tätigkeitsfeldern<br />

Darstellung der historischen Entwicklung von <strong>Beruf</strong>en<br />

145<br />

D1-1<br />

D1-2<br />

L6<br />

Medienpaket<br />

“Im<br />

Betrieb”<br />

LISA-LfMA:<br />

5040630<br />

A1-6<br />

D1-3, D1-4<br />

BIZ<br />

D2-3


Methode: Erkundung<br />

146<br />

D 1 - 1<br />

Die Erkundung eines Arbeitsplatzes, einzelner Abteilungen oder auch eines Betriebes erfolgt<br />

in den drei Phasen Vorbereitung, Durchführung und Auswertung. Sie bilden eine didaktische<br />

Einheit. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über alle erforderlichen Schritte und<br />

Maßnahmen entsprechend der Phasenstruktur.<br />

Vorbereitung<br />

Unterricht Organisation<br />

Ziele der Erkundung gemeinsam mit den<br />

Schülerinnen und Schülern festlegen<br />

Unterrichtsmethodische Überlegungen<br />

anstellen, z. B. Einzel-, Partner- oder<br />

Gruppenarbeit<br />

Sachinformationen sammeln, für oder im<br />

Unterricht auswerten über<br />

- geeignete Betriebe<br />

- die regionalen und lokalen Bedingungen<br />

der Wirtschaft<br />

Informationen über den ausgewählten zu<br />

erkundenden Betrieb zusammentragen<br />

(Unternehmensstruktur, typische Arbeitsplätze<br />

in dieser Branche)<br />

Beobachtungs- und Befragungsschwer-<br />

punkte festlegen<br />

Erkundungsunterlagen entwickeln bzw.<br />

vorhandene modifizieren<br />

- Fragebogen/<br />

- Beobachtungsleitfaden<br />

- Erkundungsbogen, Schema<br />

Erkundungs- und Befragungstechniken<br />

einüben (Interview- und Protokolltechnik)<br />

Organisatorisch-technische Absprachen<br />

treffen<br />

- Gruppenbildung<br />

- Zeitlich-organisatorischer Ablauf<br />

- Medieneinsatz<br />

Allgemeine (themenabhängige) Vorbereitung<br />

- Verhalten im Betrieb<br />

- Unfallverhütungsvorschriften<br />

(Schwerpunkt: betriebstypische<br />

Unfallgefahren)<br />

Rechts- und Versicherungsfragen abklären<br />

und den Schülerinnen und Schülern erläutern<br />

(Bek. des MK vom 1.10.2004 ,SVBl.<br />

LSA S.75; Regelungen der Unfallkasse<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>)<br />

Schulleitung informieren<br />

Schulorganisatorische Regelungen treffen<br />

- Vertretung<br />

- Aufsicht<br />

Kostenfrage klären<br />

- Fahrkosten<br />

- Verpflegung<br />

- Sonstiges<br />

Arbeitsmittel (Fragebögen, Kassettenrekorder,<br />

Fotoapparate u. a.) bereitstellen<br />

Betrieb<br />

Kontaktaufnahme mit dem Betrieb<br />

Vorerkundung des Betriebes (eventuell<br />

einzelne Schülerinnen und Schüler mit<br />

einbeziehen)<br />

- Betriebsaufbau, Produkte usw.<br />

besprechen<br />

- Betriebsrundgang/ -besichtigung<br />

durchführen<br />

- Informations- und Verständnisfragen<br />

klären<br />

Absprachen für die Erkundung<br />

- Erkundungsschwerpunkt<br />

- Ablauf der Erkundung, Zeitplan,<br />

Organisation und Auswahl der Erkundungsbereiche<br />

(Arbeitsplätze, Abteilungen,<br />

Werkstätten usw.)<br />

- Betreuung<br />

- Fotografier- und Interviewerlaubnis einholen


Durchführung<br />

Feststellen der Erkundungsbedingungen (Vergleich der Absprachen mit der aktuellen Situation)<br />

Begrüßung und Einstimmung<br />

Einweisung der Gruppen<br />

Erkundungsgang<br />

Abschlussgespräch<br />

- Sach- und Verständnisfragen klären<br />

- Fragen, die durch die Beobachtung nicht geklärt werden konnten<br />

Betriebsangehörige (Betriebsleiterin/Betriebsleiter, Betriebsrat, Facharbeiterin/Facharbeiter,<br />

Auszubildende) als Experten für Gespräche und Interviews gewinnen<br />

Möglichkeiten für zusätzliche Einzel- bzw. Gruppenerkundungen erörtern<br />

Auswertung<br />

Sammlung der Beobachtungen, Eindrücke, Erfahrungen (stichwortartig)<br />

147<br />

D 1 - 1<br />

Systematische Auswertung der Erkundungsunterlagen und Materialien (Fragebogen, Beobachtungsleitfaden,<br />

Erkundungsbogen/ -schema, mitgebrachte Proben, Informationsmaterial<br />

wie Bilder, Grafiken, Bücher, Prospekte, Fachzeitschriften)<br />

Schriftliche Ausarbeitungen anfertigen<br />

- Erkundungsbericht,<br />

- Erfahrungsbericht,<br />

- Ergänzende Zeichnungen, Grafiken, Bilder von Abläufen und Verfahren<br />

Präsentation der Arbeitsergebnisse<br />

Sammlung von Fragen an einen/eine Betriebsvertreter/in für ein abschließendes Expertengespräch<br />

Einladung von Experten zur Präsentation der Erkundungsergebnisse in die<br />

Schule<br />

Betrieb danken, Kopie von Arbeiten der Schülerinnen und Schüler beifügen<br />

Einordnen der Erkundungsergebnisse in das Generalthema der Unterrichtseinheit


Bedeutung des <strong>Beruf</strong>es - Einstiegstexte<br />

148<br />

D 1 - 2<br />

Mark, 40 Jahre. Lagerarbeiter: Ich arbeite hier im Lager im Zeitlohn und bin zufrieden. Frü-<br />

her habe ich als Angelernter an der Presse gearbeitet. Die Arbeit im Akkord hat mich be-<br />

lastet. Lieber weniger Geld aber zufrieden. Zu Hause klappt es seitdem auch besser. Meine<br />

Frau arbeitet stundenweise in einer Bibliothek - da kommen wir finanziell gut zu recht.<br />

Jürgen, 52 Jahre, Tischler: Ich bin gelernter Tischler. Bis vor zwei Jahren war ich in einer<br />

kleinen Fabrik. Die hat dann leider dicht gemacht. Dort war die Arbeit prima. Vielseitig, immer<br />

was Neues, interessant und überschaubar. Hier in der Vormontage für Türen sind immer<br />

dieselben Handgriffe gefragt, das ist manchmal eintönig. Ich bin aber froh, dass ich hier im<br />

Ort Arbeit habe.<br />

Marina, 38 Jahre, Ärztin: Nach dem Abschluss meines Studiums habe ich mich mit einer<br />

eigenen Praxis in einem Ärztehaus niedergelassen. Die Arbeit mit den Patienten bedeutet<br />

mir sehr viel. Ich bin immer sehr glücklich, wenn ich wieder jemandem helfen konnte. <strong>Der</strong><br />

Start mit der Praxis war nicht ganz leicht. Zur Finanzierung der modernen Ausstattung muss-<br />

te ich einen Kredit aufnehmen. Ich hatte am Anfang auch nur wenige Patienten, da ich neu in<br />

der Stadt war. Lange Sprechzeiten, Hausbesuche, die Abrechnungen und die eigene Wei-<br />

terbildung sind nach wie vor wichtig für den Erhalt der Praxis. An eine geregelte Arbeitszeit<br />

ist nicht zu denken. Es macht mir aber nichts aus, lange zu arbeiten, denn ich tue meine Ar-<br />

beit gern. Ich weiß, dass ich oft nur wenig Zeit für meine Familie habe.<br />

Maik, 45 Jahre, Zerspanungsmechaniker: Ich arbeite seit drei Jahren in einem Großbe-<br />

trieb. Die Arbeitsaufträge wechseln und stellen öfter neue Anforderungen, insbesondere<br />

wenn Muster gefertigt werden müssen. Die Arbeit ist interessant und macht Spaß. Wichtig<br />

sind mir auch die Kontakte mit den Kollegen. Ich mache auch bei der Gewerkschaft mit. Das<br />

ist für uns alle wichtig. Ich hoffe sehr, dass mein Arbeitsplatz sicher ist.<br />

Aufgaben:<br />

Lest die Aussagen der vier Beschäftigten über ihre Arbeit genau.<br />

Mit wem würdet ihr euch identifizieren können?<br />

Was haltet ihr selbst bei einer zukünftigen Erwerbsarbeit für besonders wichtig?


Arbeitsplatzerkundung<br />

149<br />

D 1 - 3<br />

1 Name des Betriebes ________________________________________________<br />

2 Zu welcher Kategorie gehört der Betrieb?<br />

Produktion (Handwerk/Industrie)<br />

Handel<br />

Dienstleistung<br />

3 <strong>Beruf</strong>sbezeichnung: ________________________________________________<br />

4 Wo wird gearbeitet?<br />

im Freien<br />

in geschlossenen Räumen<br />

(z. B. Werkhalle, Verkaufsraum, Büro)<br />

mal außerhalb, mal innerhalb eines Gebäudes<br />

am ortsgebundenen Arbeitsplatz,<br />

d.h. immer am gleichen Ort<br />

am ortsveränderlichen Arbeitsplatz,<br />

d.h. am wechselnden Einsatzort.<br />

5 Welche Tätigkeiten werden ausgeübt? ja weniger nein<br />

Maschinen bedienen und überwachen<br />

Material von Hand be- und verarbeiten<br />

untersuchen, messen, kontrollieren<br />

zeichnen, berechnen<br />

schreiben, ordnen, verwalten<br />

Pläne oder Vorlagen lesen und bearbeiten<br />

zusammenbauen, reparieren<br />

warten und pflegen<br />

bedienen und beraten<br />

Menschen betreuen und versorgen<br />

andere Tätigkeiten<br />

______________________________________<br />

6 Welche Maschinen, Werkzeuge, Geräte, Hilfsmittel werden benutzt?<br />

Beschreibe in Stichworten!<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

7 Mit welchen Materialien (z. B. Holz, Papier, Kunststoff, Eisen) wird gearbeitet?<br />

Beschreibe in Stichworten!<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________


8 Was wird in dem Betrieb hergestellt?<br />

150<br />

D 1 - 3<br />

__________________________________________________________________________<br />

9 Was wird davon an dem Arbeitsplatz hergestellt?<br />

__________________________________________________________________________<br />

10 Es wird in dem Betrieb nichts hergestellt, sondern eine Dienstleistung erbracht.<br />

Welche?<br />

__________________________________________________________________________<br />

11 Unter welchen sozialen Bedingungen wird gearbeitet?<br />

arbeitet ständig allein<br />

arbeitet mit anderen zusammen<br />

braucht Hilfe<br />

kann mit anderen sprechen<br />

muss mit anderen sprechen<br />

kommuniziert mit modernen Medien<br />

12 Wie sind die Verhältnisse am Arbeitsplatz?<br />

Temperatur............................................................<br />

Luft.........................................................................<br />

Lärm.......................................................................<br />

Licht........................................................................<br />

Geruchsbelästigung................................................<br />

Sauberkeit...............................................................<br />

ja weniger nein<br />

sehr kalt angenehm sehr heiß<br />

sehr trocken angenehm sehr feucht<br />

laut angenehm ruhig<br />

grell angenehm dunkel<br />

keine gering stark<br />

staubig sauber schmutzig<br />

andere Erschwernisse________________________________________________________<br />

Gefahren nein ja Welche? ____________________<br />

Schutzkleidung nein ja Welche? ____________________<br />

Quelle: Vgl. http://www.ihk-siegen.de/start/lehrer/material/aplatz.pdf, Stand: 24. 01.2005<br />

(aus: <strong>Beruf</strong>swahlorientierung in der Sekundarstufe 1. Landesinstitut für Schule und<br />

Weiterbildung)


Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung<br />

151<br />

D 1 - 4<br />

Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen werden vielfach im Rahmen der <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

durch die Schule durchgeführt. Entsprechende Möglichkeiten bietet die <strong>Beruf</strong>sberatung der<br />

Agentur für Arbeit, auch in Zusammenarbeit mit der Schule. Die Schülerinnen und Schüler er-<br />

halten Gelegenheit, Aspekte der Arbeitswelt praxisnah kennen zu lernen, ihre <strong>Beruf</strong>swahl an-<br />

hand eigener Erfahrung zu fundieren und zu überprüfen.<br />

Organisation: Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen werden je nach Land durch die Schule unter-<br />

schiedlich gehandhabt; sie sind jedoch - wie das schulische Betriebspraktikum - in allen Ländern als<br />

handlungs- und praxisorientierte Unterrichtsformen vorgesehen (Arbeitslehre). Den Erkundungen sind<br />

klar vorstrukturierte Felder und Aufträge zugrunde gelegt, und der Zeitraum für die Erkundung ist rela-<br />

tiv eng begrenzt (ein- bis mehrtägig). Dadurch wird gewährleistet, dass die komplexe Situation eines<br />

Betriebs- oder Arbeitsplatzes von den Jugendlichen schrittweise erschlossen werden kann, ohne sie<br />

zu überfordern. Zu einer Erkundung gehören eine intensive Vor- und Nachbereitung, etwa in den Be-<br />

reichen Gesprächsführung, Fragetechnik, Beobachtungsverfahren, Protokollführung, Verhalten im<br />

Betrieb, Erstellen eines Ablaufplans und Absprache über den Einsatz technischer Hilfen. Bei der Vor-<br />

und Nachbereitung finden vielfach berufsorientierende Schriften und Medien der <strong>Beruf</strong>sberatung Ver-<br />

wendung (<strong>Beruf</strong>swahl, Medien). Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Schule und <strong>Beruf</strong>sbera-<br />

tung ist auch eine gemeinsame Abstimmung und Begleitung der Betriebs- und Arbeitsplatzerkundun-<br />

gen möglich (z. B. Auswahl geeigneter Betriebe, Vor- und Nachbesprechung).<br />

Zielsetzungen: Bei den Erkundungen sind sowohl technische Aspekte (Materialien, Werkzeuge, Fer-<br />

tigungsverfahren, Arbeitsprodukte) als auch soziale (Arbeits- und Gruppensituation, Kommunikations-<br />

probleme, Freizeitmaßnahmen) und berufskundliche Aspekte (Tätigkeitsfelder, Arbeitsvoraussetzun-<br />

gen, Löhne) relevant. Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen können zum Beispiel unter folgenden<br />

Zielsetzungen durchgeführt werden:<br />

• das Beobachten von beruflichen Tätigkeiten lernen und üben;<br />

• Einblicke in betriebliche Bereiche und Strukturen gewinnen;<br />

• Informationen über Ausbildungsgänge, <strong>Beruf</strong>s- und Aufstiegsmöglichkeiten sammeln;<br />

• Formen und Auswirkungen der Arbeitsteilung kennen lernen;<br />

• Überblick über Fertigungs- und Verfahrenstechniken gewinnen;<br />

• Fachkundliche Informationen sammeln, Werkzeuge, Geräte und Fachbezeichnungen kennen lernen;<br />

• berufliche Anwendungen unterrichtlich erlernter Techniken aufzeigen;<br />

• individuelle Interessen und Fähigkeiten mit beruflichen Anforderungen vergleichen;<br />

• Möglichkeiten zum Einsatz technischer Hilfen im <strong>Beruf</strong> kennen lernen.<br />

Betriebskontakte: Die <strong>Beruf</strong>sberatung kann Schülerinnen und Schülern auch individuelle Betriebs-<br />

kontakte und <strong>Beruf</strong>serkundungen vermitteln. Dabei besteht die Möglichkeit, einen Betrieb und Arbeits-<br />

plätze zum Beispiel an ein bis drei Nachmittagen (außerhalb der Unterrichtszeit) kennen zu lernen.<br />

Dies hat sich nicht nur hinsichtlich der <strong>Beruf</strong>swahl, sondern auch im Vorfeld einer betrieblichen<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung bei der Betriebswahl als sinnvoll erwiesen. Erkundungsmöglichkeiten bieten in der<br />

Regel auch Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation (z. B. <strong>Beruf</strong>sbildungswerk, Werkstatt für Be-<br />

hinderte).<br />

Quelle: vgl. http://www.aaonline.dkf.de/bb/p130.htm, Stand: 24. 01. 2005


4.4.2 Modul D2 − Das Betriebspraktikum – Einblick in <strong>Beruf</strong>e<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

• ihre Erwartungen an das<br />

Betriebspraktikum darstellen,<br />

• die <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt<br />

unmittelbar kennen<br />

lernen,<br />

• durch praktisches Arbeiten<br />

die Eignung für bestimmte<br />

<strong>Beruf</strong>e überprüfen<br />

sowie bestehende <strong>Beruf</strong>svorstellungenvertiefen<br />

bzw. korrigieren.<br />

Welche Anforderungen werden<br />

gestellt?<br />

Hoffnungen und Befürchtungen<br />

bezüglich des Betriebspraktikums<br />

Mein Praktikumsbetrieb:<br />

Aufbau des Betriebes, <strong>Beruf</strong>e,<br />

Betriebsbereiche, Produkte,<br />

Bedeutung im regionalen<br />

Wirtschaftsraum, …<br />

Voraussetzungen zum Erlernen<br />

des <strong>Beruf</strong>es<br />

Anforderungsprofil des <strong>Beruf</strong>es<br />

(Tätigkeiten, Fähigkeiten,<br />

Fertigkeiten)<br />

Ausbildungswege und Perspektiven<br />

des <strong>Beruf</strong>es<br />

Anm.: Das Betriebspraktikum ist auf der Grundlage des<br />

Erlasses „Schülerbetriebspraktikum in der Sekundarstufe I“<br />

RdErl. des MK vom 18. 7. 2001 -32-83004, in der jeweils<br />

gültigen Fassung geregelt. Für die Ausgestaltung gelten<br />

die, in der Handreichung zum Schülerbetriebspraktikum in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (in Vorbereitung) getroffenen Aussagen.<br />

Einzel- oder Gruppenarbeit (bei gleichen Betrieben bzw.<br />

<strong>Beruf</strong>sfeldern); Auswertung der Ergebnisse im Unterricht<br />

der Fächer Wirtschaft und Sozialkunde<br />

Inhalte als mögliche Themen für den Praktikumshefter<br />

darstellen<br />

Aufbereitung der Ergebnisse in geeigneter Form (z.B. für<br />

Eltern und Mitschüler) für die Präsentation im Rahmen der<br />

Auswertung des Praktikums<br />

Analyse des <strong>Beruf</strong>es:<br />

- Erkundungsaufträge verteilen (z. B. Arbeitsplätze analy-<br />

sieren, Tätigkeitsbereiche erfassen, Zugangsvoraussetzungen<br />

für einen Ausbildungsplatz ermitteln, …)<br />

- Gespräche mit Vertretern des Praktikumsbetriebes zum<br />

gewählten <strong>Beruf</strong><br />

Präsentation der Ergebnisse (z. B. Praktikumsmappe, Plakat,<br />

Videofilm zum Betrieb, Gestalten einer Schulausstellung<br />

zum „Tag der offenen Tür“)<br />

152<br />

Handreichung zum<br />

Schülerbetriebspraktikum<br />

in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

D2-1<br />

D2-2<br />

D2-3<br />

D2-4<br />

D2-5<br />

D2-6<br />

D2-7


Methode: Betriebspraktikum<br />

153<br />

D 2 - 1<br />

Das Betriebspraktikum ist eine obligatorische schulische Veranstaltung, die an einem außer-<br />

schulischen Lernort durchgeführt wird. Es bietet den Schülerinnen und Schülern eine gute<br />

Gelegenheit, Einblicke in die reale Arbeits- und Wirtschaftswelt zu erlangen und zielt damit<br />

auf die <strong>Beruf</strong>swahlorientierung der Schülerinnen und Schüler. In dem, in der Regel zweiwö-<br />

chigen, Betriebspraktikum steht das eigene praktische Tun in ausgewählten Praxisbereichen<br />

im Vordergrund. Durch gezielte Beobachtungen und Befragungen wird der theoretisch orien-<br />

tierte Unterricht mit der betrieblichen Praxis verbunden. Dies erfordert eine enge Kooperation<br />

von Schule und Betrieben. Damit das Betriebspraktikum in den unterrichtlichen Zusammen-<br />

hang eingebettet werden kann, ist eine sorgfältige Planung notwendig. (siehe auch Kapitel 8<br />

Rechtliche Regelungen)<br />

Vorbereitungsphase<br />

Unterricht Organisation<br />

Schülerinnen und Schüler in der Schule<br />

• Ziele des Betriebspraktikums<br />

gemeinsam mit den Schülerinnen und<br />

Schülern festlegen<br />

• Erwartungen der Schülerinnen und<br />

Schüler an das Betriebspraktikum klären<br />

• Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit<br />

den Betrieben erarbeiten bzw. üben<br />

• Bewerbungsunterlagen für den Praktikumsplatz<br />

erstellen<br />

• Beobachtungs- und Befragungsschwerpunkte<br />

festlegen<br />

• Praktikumsunterlagen entwickeln bzw.<br />

erläutern<br />

o Fragebogen<br />

o Beobachtungsleitfaden<br />

o Tagesberichte<br />

• Beobachtungs- und Befragungstechniken<br />

einüben (Interview, Protokoll)<br />

• Die Schülerinnen und Schüler auf das<br />

Verhalten in dem Betrieb vorbereiten<br />

• Unfallverhütungsvorschriften verstehen<br />

und einhalten<br />

Lehrerinnen und Lehrer<br />

• Inhaltliche und methodische Überlegungen<br />

treffen, um das Praktikum in<br />

den Unterricht einzubetten<br />

• Sachinformationen zu den Betrieben<br />

beschaffen<br />

• sich über Unfallverhütungsvorschriften<br />

kundig machen und erläutern<br />

• mit der Schulleitung und dem/der Koordinator/Koordinatorin<br />

Termin für das Betriebspraktikum<br />

festlegen<br />

• Eltern in Elternabenden über das Betriebspraktikum<br />

informieren<br />

• Formulare zur Anmeldung für das Betriebspraktikum<br />

und Informationsmaterial für die<br />

Betriebe erstellen<br />

• Rechts- und Versicherungsfragen abklären<br />

• Fahrtkostenanträge erstellen<br />

• Sondergenehmigungen (Praktikum außerhalb<br />

des Wohnortes oder z.B. in Holzbearbeitungsbetrieben)<br />

beantragen<br />

• fachübergreifende Absprachen für Vorbereitung,<br />

Durchführung und Auswertung der<br />

Betriebspraktika treffen<br />

im Betrieb<br />

• Kontakte zu möglichen Praktikumsbetrieben<br />

aufnehmen<br />

• Absprachen über Einsatz der Schülerinnen<br />

und Schüler treffen (Arbeitsbereich, Arbeitsaufgaben)<br />

• Informationen über die Aufgaben des Schülerpraktikums<br />

geben<br />

• Rechts- und Versicherungsfragen erläutern<br />

• Absprachen über die Erkundungs- und Beobachtungsaufgaben<br />

treffen


Durchführungsphase<br />

• die Schülerinnen und Schüler arbeiten in den ausgewählten Praktikumsbetrieben<br />

und führen die festgelegten Beobachtungen und Befragungen durch<br />

• der/die Praktikumsleiter/in der Schule besucht die Schülerinnen und Schüler an<br />

ihrem Arbeitsplatz, dabei werden sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch<br />

die jeweiligen Betreuer nach ihren Eindrücken befragt<br />

• bei auftretenden Problemen bietet der/die Praktikumsleiter/in Konsultationsmöglichkeiten<br />

Auswertungsphase<br />

• Sammlung von Beobachtungen, Eindrücken und Erfahrungen<br />

• Beobachtungs- und Befragungsunterlagen systematisch auswerten<br />

• Mündliche und/oder schriftliche Praktikumsberichte anfertigen<br />

• Präsentation der Praktikumsunterlagen<br />

• Einordnung der Praktikumserfahrungen in die Unterrichtseinheit<br />

• Erfahrungen der Schüler zur <strong>Beruf</strong>sorientierung nutzen<br />

• Rückmeldungen an die Betriebe geben<br />

154<br />

D 2 - 1


Betriebspraktikum<br />

Name:___________________________________ Klasse:_____________<br />

Meine Überlegungen vor Beginn des Praktikums<br />

Ich wähle den Praktikumsplatz für das <strong>Beruf</strong>sbild einer/eines<br />

________________________________________________<br />

1 Ich wähle diesen Praktikumsplatz, weil<br />

155<br />

D 2 - 2<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

2 Von der Arbeit im Betrieb habe ich folgende Vorstellungen/Erwartungen:<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

3 Ich erhoffe von der Zusammenarbeit mit den Betriebsangehörigen, dass<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________


4 Was erhoffe ich mir von meinen Vorgesetzten, Betreuerinnen und Betreuern?<br />

156<br />

D 2 - 2<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

5 Werde ich die tägliche Arbeitszeit gut durchhalten oder ist mir die Arbeitszeit zu<br />

lang? Warum beurteile ich das so?<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

6 Ich freue mich auf das Betriebspraktikum, weil<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

7 Ich habe auch ein paar Befürchtungen bezogen auf das Praktikum. Das sind:<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________________________


Aufbau eines Betriebes<br />

Kein Mitarbeiter kann in einem Betrieb alle Aufgaben<br />

erledigen. Es fehlt ihm dazu an Zeit, an persönlichen<br />

Voraussetzungen und an fachlichem Wissen und<br />

Können. So werden die anfallenden Tätigkeiten in<br />

einem Betrieb auf verschiedene Abteilungen und<br />

Personen aufgeteilt.<br />

Aufgaben:<br />

<strong>Der</strong> Betrieb in der Abbildung ist in sieben Bereiche<br />

aufgeteilt. In der Tabelle werden die Aufgaben der<br />

einzelnen Betriebsbereiche beschrieben.<br />

Ordne den einzelnen Betriebsbereichen die da-<br />

zugehörigen Ziffern aus der Abbildung und die<br />

Bezeichnung der einzelnen Bereiche zu.<br />

Ziffer<br />

Bezeichnung des Betriebsbereiches<br />

Beschreibung des Betriebsbereiches<br />

Während der Produktion werden ständig<br />

Qualitätskontrollen durchgeführt.<br />

Am Ende der Produktion wird kontrolliert,<br />

ob das Produkt einwandfrei ist.<br />

Rohstoffe und Halbzeuge werden in<br />

verschiedenen Arbeitsschritten entweder<br />

zu einem Endprodukt oder zu einem<br />

Zwischenprodukt verarbeitet.<br />

Sie steht an oberster Betriebshierarchie<br />

und hat die größte Verantwortung<br />

und Entscheidungsgewalt.<br />

Die Fertigwaren werden im Lager verpackt,<br />

meist in LKW verladen und damit<br />

zu den Käufern (Privatkunden,<br />

Händlern oder anderen Betrieben)<br />

gebracht.<br />

Gestaltung der Preise, Gestaltung von<br />

Werbung, Planung neuer Produkte. All<br />

das gehört zum Planungsbereich.<br />

Rohstoffe und Halbzeuge werden in<br />

den Betrieb gebracht, zwischengelagert<br />

oder direkt zur Produktion weiter<br />

gegeben.<br />

Lohn- und Finanzbuchhaltung, Rechnungs-<br />

und Personalwesen organisieren<br />

Geschäftsabläufe.<br />

157<br />

<strong>Beruf</strong>e<br />

D 2 - 3<br />

Ordne die nachfolgend aufgeführten <strong>Beruf</strong>e den einzelnen Bereichen zu:<br />

Fachangestellte/er für Bürokommunikation, Diplom- Betriebswirt/in (Geschäftsführer/in), Kraftfahrer/in,<br />

Laborant/in, Werbekauffrau/-mann, Fachkraft für Lagerwirtschaft, Fachkraft für Lebensmitteltechnik,<br />

Quelle: vgl. Birkholz/Dingens/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen-Verlag, Horneburg/Niederelbe: 2004


Präsentation von Praktikumserfahrungen<br />

158<br />

D 2 - 4<br />

Im Rahmen des Schülerbetriebspraktikums kannst du Einblicke über Anforderungen an be-<br />

rufliche Tätigkeiten, in betriebliche Prozesse und in die Zusammenarbeit verschiedener<br />

Teams eines Unternehmens erhalten. Da gibt es sicherlich viel Interessantes und Neues,<br />

aber auch Unangenehmes zu entdecken. Diese Erfahrungen solltest du anderen mitteilen.<br />

Um eine anschauliche Präsentation durchführen zu können, solltest du bereits während<br />

deines Praktikums darauf achten, dass du<br />

• aussagekräftige Fotos von deinem Praktikumsplatz und vom<br />

Betrieb in Absprache mit dem/der verantwortlichen betrieblichen<br />

Betreuer/in selbst aufnehmen darfst bzw. erhältst.<br />

• Informationsmaterial über deinen Praktikumsberuf (z. B. aus<br />

Imagebroschüren, Firmenwerbung, Infotexten von der Agentur für<br />

Arbeit) sammelst.<br />

• Informationsmaterial über deinen Praktikumsbetrieb<br />

bekommst.<br />

• kleine Gegenstände und Materialien, die für dein Arbeitsfeld typisch sind, als<br />

Anschauungsmaterial mitnehmen darfst.<br />

• einen kurzen Erfahrungsbericht oder eine Liste mit positiven (+) und negativen (-) Erfah-<br />

rungen und Erkenntnissen schreibst.<br />

Möglichkeiten, die neuen Erfahrungen zu präsentieren, sind:<br />

- Plakat, Power-Point-Präsentation, Bildershow mit Computer und Beamer, Bildergalerie<br />

Tipps für die Präsentation:<br />

− Mach dir zuerst ein Konzept, welche Gesichtspunkte für deine Präsentation wichtig sind.<br />

− Vollständigkeit der Wiedergabe des Stoffes ist unmöglich, daher ist die Auswahl entschei-<br />

dend. Besprich die Präsentation mit deiner/deinem Praktikumsbetreuerin/ Praktikums-<br />

betreuer, deiner/deinem Fachlehrerin/Fachlehrer oder deinen Eltern. Gliedere deine Prä-<br />

sentation in überschaubare Abschnitte.<br />

− Kennzeichne deine eigene Meinung.<br />

− Versuche, prägnante, leicht verständliche Formulierungen für deine Aussagen zu finden.<br />

− Erwähne wenige, aber aussagekräftige Details bzw. Beispiele.<br />

− Kläre alle unbekannten Ausdrücke und Personennamen mithilfe von Wörterbüchern und<br />

Fachlexika ab. Wenn du während der Präsentation schwierige Fachausdrücke verwen-<br />

dest, erkläre diese.<br />

− Wenn Power-Point-Präsentationen, Folien, Film- oder Tonaufnahmen, Bildergalerien ver-<br />

wendet werden, sprich dies mit der/dem Fachlehrerin/Fachlehrer vorher ab. Probiere die<br />

Technik vor Beginn der Präsentation aus.


Betriebspraktikum<br />

159<br />

D 2 - 5<br />

Name:___________________________________ Klasse:____________________<br />

Meine Überlegungen zum <strong>Beruf</strong>sbild nach dem Praktikum<br />

Ich habe den <strong>Beruf</strong> einer/eines<br />

________________________________________________ kennen gelernt.<br />

Für die Beschreibung eines <strong>Beruf</strong>es findet man Informationen in BERUF AKTUELL und in<br />

anderen Quellen (z. B. aus dem Internet).<br />

1 Welche Tätigkeiten werden in diesem <strong>Beruf</strong> ausgeübt?<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

2 Über welche Fähigkeiten und Fertigkeiten muss man verfügen, wenn man diesen<br />

<strong>Beruf</strong> ausüben möchte?<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

3 Die Arbeit findet meistens statt :<br />

(Zutreffendes ankreuzen!)<br />

im Stehen im Freien<br />

im Sitzen in einer Halle<br />

in gebückter Haltung in einem Büro<br />

________________ _________________


4 Die <strong>Beruf</strong>sausübung erfordert Arbeitszeiten:<br />

(Zutreffendes ankreuzen!)<br />

von …………………………. bis ……………………………….<br />

tagsüber nachts<br />

in Schichten (Schichtarbeit)<br />

regelmäßig von …………………… bis …………………………<br />

nur werktags auch sonntags<br />

• Die <strong>Beruf</strong>sausübung erfordert überwiegend:<br />

(Zutreffendes ankreuzen!)<br />

körperliche Arbeit<br />

Handarbeit<br />

geistige Arbeit<br />

Arbeit mit Werkzeugen<br />

Arbeit mit und an Maschinen<br />

Arbeit mit Menschen<br />

Arbeit mit Tieren<br />

Arbeit mit ………………………………………………………….<br />

Quelle: vgl. Birkholz/Dingens/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen-Verlag,<br />

Horneburg/Niederelbe, 2004<br />

160<br />

D 2 - 5


Betriebspraktikum<br />

Name:___________________________________ Klasse:_______________<br />

Auswertung meines Praktikums<br />

161<br />

D 2 - 6<br />

1 Konntest du Kenntnisse und Fähigkeiten im Praktikum nutzen, die du in der Schule<br />

erworben hast? Schreibe auf, welche Kenntnisse dir geholfen haben?<br />

(z. B. Mathe – Addition, Kenntnisse aus dem Werk – bzw. Technikunterricht, ………)<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

2 Welche Kenntnisse und Fähigkeiten musst du in der Schule noch erlernen, um auf<br />

eine Ausbildung im <strong>Beruf</strong> optimal vorbereitet zu sein?<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

3 Hat sich dein <strong>Beruf</strong>swunsch nach dem Praktikum verändert?<br />

Nein, ich will weiterhin versuchen __________________________zu werden?<br />

Ja, weil ________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________<br />

Quelle: vgl. BirkhoIz/Dingens/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen-Verlag,<br />

Hornburg/Niederelbe: 2004


Steckbrief zu einem <strong>Beruf</strong> im Praktikumsbetrieb<br />

<strong>Beruf</strong>: ………………………………………………………….<br />

162<br />

D 2 - 7<br />

1 Allgemeines<br />

1.1 Bewerbungszeitraum: _____________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

1.2 Ausbildungsdauer: _______________________________________________<br />

1.3 Verwandte <strong>Beruf</strong>e: _______________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

2 Voraussetzungen zur Erlernung des <strong>Beruf</strong>es:<br />

2.1 Erwünschter Schulabschluss: _______________________________________<br />

2.2 Auf welche Fächer wird besonderer Wert gelegt? _______________________<br />

___________________________________________________________________<br />

2.3 Körperliche Voraussetzungen: ___________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

2.4 Geistige Voraussetzungen: ________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

3 Ausbildungswege zum <strong>Beruf</strong><br />

(z. B. praktische Ausbildung im Betrieb, theoretische Ausbildung in der Schule,…)<br />

__________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________


163<br />

D 2 - 7<br />

4 Anforderungsprofil des <strong>Beruf</strong>es<br />

4.1 Wesentliche Aufgaben und Tätigkeiten: _______________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

4.2 Kenntnisse: _____________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

4.3 Fähigkeiten<br />

4.3.1 Geistige Fähigkeiten: _____________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

4.3.2 Körperliche Fähigkeiten:___________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

4.3.3 Soziale Fähigkeiten: _____________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

5 Fort- und Weiterbildung im <strong>Beruf</strong><br />

5.1 Aufstiegsmöglichkeiten:____________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

5.2 Veränderungen im <strong>Beruf</strong> in den letzten 20 Jahren: _______________________<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

5.3 Zukunftsaussichten des <strong>Beruf</strong>es: ____________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________


4.5 Themenbereich E: Die <strong>Beruf</strong>sberatung der Agentur für Arbeit - <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ)<br />

4.5.1 Modul E1 − Wege zum <strong>Beruf</strong><br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

• Möglichkeiten und Einflussfaktoren<br />

für die <strong>Beruf</strong>swahlzusammentragen,<br />

• erkennen, dass die Einflussfaktoren<br />

einen unterschiedlichen<br />

Stellenwert<br />

einnehmen,<br />

• Formen der<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung kennen<br />

lernen.<br />

<strong>Beruf</strong>swahl und deren<br />

Einflüsse z. B.<br />

• persönliche<br />

• familiäre<br />

• schulische<br />

• ökonomische<br />

Bedeutung der Faktoren<br />

für die Wahl des<br />

<strong>Beruf</strong>es<br />

duales Ausbildungssystem<br />

vollzeitschulische Ausbildung<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung in der<br />

Europäischen Union<br />

Gruppenarbeit<br />

Zusammentragen der Entscheidungsgründe für einen <strong>Beruf</strong><br />

Analysieren der Einflussfaktoren<br />

Nennen und Begründen von Argumenten bzgl. der Einflussfaktoren<br />

Wichten des Einflusses der Faktoren auf die <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Grafische Darstellung der Einflussfaktoren<br />

(Collage, Plakat, Übersicht)<br />

Vorstellen des Wunschberufes – in Beziehung setzen mit den Faktoren<br />

der Entscheidungsfindung<br />

Gruppenarbeit<br />

Möglichkeiten der Ausbildung eines <strong>Beruf</strong>es/ <strong>Beruf</strong>swegplanung am<br />

Beispiel<br />

(Plakat, Übersicht, Vortrag, Power Point Präsentation…)<br />

Besuch von Tagen der offenen Tür an berufsbildenen Schulen<br />

Sammeln und Auswerten von Informationen<br />

Expertengespräche in der Schule oder in berufsbildenen Schulen<br />

164<br />

E1-1<br />

E1-2<br />

L 10 Heft<br />

„Blick in die Zukunft.“<br />

L 6, S. 83 ff<br />

E1-3<br />

E1-4, C1-3, C1-4, C1-5<br />

C1-6<br />

E1-5, E1-6, E1-7<br />

L 6, S. 19


Fähigkeiten<br />

Neigungen<br />

Interessen<br />

Hobbies<br />

Geforderte<br />

Qualifikation<br />

Alter, Geschlecht<br />

Verdienstmöglichkeiten<br />

Gesundheitliche<br />

Voraussetzungen<br />

Einflussfaktoren auf die <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Neue<br />

Technologien<br />

Betriebliche<br />

oder schulischeAusbildung<br />

165<br />

E 1 - 1<br />

Zukunftsaussichten Karriereplanung<br />

<strong>Beruf</strong>swahlentscheidung<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Erfahrungen<br />

Empfehlungen<br />

Familientraditionen<br />

Gesellschaftliches<br />

Selbstverständnis<br />

Regionale Voraussetzungen


Trage in die Kästchen Einflussfaktoren für deine <strong>Beruf</strong>swahl ein!<br />

Sprich mit deinen Freunden, ergänze das Bild!<br />

166<br />

E 1 - 2


… weil mir jemand<br />

etwas ganz Tolles über<br />

diesen <strong>Beruf</strong> erzählt hat<br />

… weil ich diesen <strong>Beruf</strong><br />

in meinem Heimatort<br />

ausüben kann<br />

… weil ich glaube, in<br />

diesem <strong>Beruf</strong> auch<br />

einen Arbeitsplatz zu<br />

bekommen<br />

… weil mein Hobby<br />

mich zu diesem <strong>Beruf</strong><br />

angeregt hat<br />

… weil ich glaube, dass<br />

ich in diesem <strong>Beruf</strong> viel<br />

Geld verdienen kann<br />

Start:<br />

„Null“<br />

Information<br />

Die Stellenanzeigen<br />

in den öffentlichen<br />

Tageszeitungen<br />

sollte man frühzeitig<br />

und gründlich<br />

sichten.<br />

<strong>Der</strong> Stellenmarkt<br />

ist total<br />

leergefegt. Es<br />

hat gar keinen<br />

Sinn, sich zu<br />

informieren.<br />

Man sollte sich<br />

nur auf den<br />

örtlichen Stellenmarktkonzentrieren.<br />

Über die<br />

Agentur für<br />

Arbeit kann<br />

man wirklich<br />

zuverlässige<br />

Informationen<br />

erhalten.<br />

Über Versicherungen/<br />

Bausparkassen<br />

gibt es kostenlose<br />

Informationsmaterialien<br />

für <strong>Beruf</strong>sstarter<br />

und<br />

Studienanfänger.<br />

… weil ich über diesen <strong>Beruf</strong><br />

etwas im Fernsehen gesehen<br />

habe<br />

… weil ich mir einen anderen<br />

<strong>Beruf</strong> nicht zutraue<br />

Warum möchte ich<br />

diesen <strong>Beruf</strong><br />

erlernen?<br />

… weil ich mir vorstelle, durch<br />

diesen <strong>Beruf</strong> hohes Ansehen<br />

zu gewinnen<br />

Zahlreiche Zeitungen<br />

bieten<br />

Verlagsbeilagen<br />

zum Thema „Ausbildung<br />

heute“.<br />

Auch die Industrie-<br />

und Handelskammern<br />

können<br />

weiter helfen.<br />

Verschiedene<br />

Großbanken<br />

bieten einen<br />

informativen<br />

„Jobberater“ an.<br />

167<br />

Über die modernen<br />

Medien wie das<br />

Internet lassen sich<br />

vielfältige Informationen<br />

für <strong>Beruf</strong>s- und<br />

Studienanfänger<br />

abrufen.<br />

Auch Rundfunk und<br />

Fernsehen befassen<br />

sich mittlerweile multimedial<br />

mit dem<br />

Themenbereich<br />

„Job und Karriere“.<br />

Wenn ich meinen<br />

Wunschberuf nicht<br />

erreichen kann, dann<br />

will ich mich auch nicht<br />

nach einer anderen<br />

Ausbildungsmöglichkeit<br />

umschauen.<br />

Quelle: vgl. Fit fürs Leben – Leitfaden für Schulabgänger. Stockmann-Verlag, 2003<br />

E 1 - 3<br />

… weil jemand diesen<br />

<strong>Beruf</strong> ausübt, der ein<br />

großes Vorbild für mich<br />

ist<br />

... weil meine Eltern mir<br />

diesen <strong>Beruf</strong> empfohlen<br />

haben<br />

… weil ich glaube, dass<br />

ich in diesem <strong>Beruf</strong> etwas<br />

tun kann, was meinen<br />

Interessen entspricht<br />

… weil ich gehört habe,<br />

dass dieser <strong>Beruf</strong> ein<br />

gutes Sprungbrett ist<br />

… weil ich in diesem <strong>Beruf</strong><br />

bereits einen Ausbildungsplatz<br />

sicher habe<br />

E 1 - 4<br />

Bei der Agentur<br />

für Arbeit bekomme<br />

ich<br />

doch keine<br />

Informationen,<br />

die mir wirklich<br />

weiterhelfen.<br />

Die gezielte<br />

Nachfrage bei<br />

bestimmten<br />

Firmen kann<br />

durchaus<br />

helfen.<br />

Ziel:<br />

total<br />

informiert


Übersicht über das Bildungssystem in der Bundesrepublik Deutschland<br />

168<br />

E 1 - 5<br />

Die Abbildung stellt die prinzipiellen Ausbildungswege des Bildungssystems in der Bundesrepublik<br />

Deutschland dar. Zu beachten ist, dass die Bildungssysteme der einzelnen<br />

Bundesländer sich unterscheiden. So kann zum Beispiel in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> im Rahmen<br />

des allgemein bildenden Schulwesens der Hauptschulabschluss bzw. der Realschulabschluss<br />

an Sekundarschulen, Gesamtschulen und je nach individuellen Voraussetzungen an<br />

Förderschulen erworben werden.<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


Schulische Wege zum <strong>Beruf</strong> in <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong><br />

<strong>Beruf</strong>sschule<br />

(Duale <strong>Beruf</strong>sausbildung)<br />

1. bis 4. Ausbildungsjahr<br />

Ohne<br />

BVJ*<br />

Hauptschulabschluss<br />

Fachschule<br />

<strong>Beruf</strong>stätigkeit<br />

BGJ**<br />

Hauptschulabschluss<br />

* <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr<br />

Fachhochschule<br />

Fachoberschule:<br />

Klasse 12<br />

Klasse 11<br />

<strong>Beruf</strong>sfachschule<br />

Klasse III<br />

Klasse II<br />

Klasse I<br />

Realschulabschluss<br />

169<br />

Erweiterter<br />

Realschulabschluss<br />

Universität/Hochschule<br />

Praktikum<br />

Fachgymnasium<br />

Klasse 13<br />

Klasse 12<br />

Klasse 11<br />

Die Abbildung stellt eine vereinfachte Übersicht des berufsbildenden Systems in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> dar.<br />

Prinzipiell erhöht ein höherer Schulabschluss die Auswahl an Ausbildungs- und Studien-<br />

möglichkeiten. So kann mit einem erweiterten Realschulabschluss eine duale <strong>Beruf</strong>sausbil-<br />

dung, eine Ausbildung in einer <strong>Beruf</strong>sfachschule oder einer Fachoberschule begonnen wer-<br />

den. Es ist aber auch möglich, das Fachgymnasium zu besuchen.<br />

Durch gute Leistungen kann in verschiedenen Schulformen der beruflichen Bildung ein hö-<br />

herer Schulabschluss erworben werden.<br />

** <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />

Abitur<br />

E 1 - 6


Abschlüsse: Schulformen:<br />

HSA – Hauptschulabschluss BVJ – <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr<br />

RSA – Realschulabschluss BGJ – <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />

ERSA – Erweiterter Realschulabschluss BS – <strong>Beruf</strong>sschule<br />

FHR – Fachhochschulreife BFS – <strong>Beruf</strong>sfachschule<br />

Abitur FOS – Fachoberschule<br />

BSA – <strong>Beruf</strong>sschulabschluss FG – Fachgymnasium<br />

BRA – <strong>Beruf</strong>sabschluss FS – Fachschule<br />

Übersicht der Bildungsgänge der berufsbildenden Schulen<br />

170<br />

<strong>Beruf</strong>swahl<br />

E 1 - 6


<strong>Beruf</strong>liche Bildung an Schulen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Die <strong>Beruf</strong>sschule (BS)<br />

171<br />

E 1 - 7<br />

Die <strong>Beruf</strong>sschule vermittelt fachliche Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten und erweitert<br />

die allgemeine Bildung. Sie trägt zur Erfüllung der Aufgaben im <strong>Beruf</strong> und zur Mitgestaltung<br />

der Arbeitswelt und Gesellschaft in wirtschaftlicher, technischer, sozialer und ökologischer<br />

Verantwortung bei.<br />

<strong>Beruf</strong>sschule und Ausbildungsbetrieb erfüllen für Schülerinnen und Schüler, die in einem<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildungsverhältnis nach BBiG oder Handwerksordnung stehen (duale <strong>Beruf</strong>saus-<br />

bildung), einen gemeinsamen Bildungsauftrag. Die <strong>Beruf</strong>sschule und der Ausbildungsbetrieb<br />

sind dabei jeweils eigenständige Lernorte und gleichberechtigte Partner.<br />

Aufnahmevoraussetzungen:<br />

In die <strong>Beruf</strong>sschule wird aufgenommen, wer<br />

- eine <strong>Beruf</strong>sausbildung nach dem <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz oder der Handwerksordnung<br />

beginnt oder<br />

- eine berufliche Umschulung durchläuft und die Voraussetzungen des § 40 Abs. 5 des<br />

Schulgesetzes des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> vorliegen.<br />

Die Aufnahme erfolgt in der Regel in die Grundstufe.<br />

Eine Aufnahme in die Fachstufe 1 kann erfolgen, wenn im Ausbildungs- oder Umschulungs-<br />

vertrag eine entsprechend kürzere Ausbildungszeit vereinbart wurde.<br />

Das <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr (BGJ)<br />

Das <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr dauert ein Jahr. Es hat die Aufgabe, allgemeine (berufsfeld-<br />

übergreifende) und auf der Breite eines <strong>Beruf</strong>sfeldes fachtheoretische und fachpraktische<br />

Lerninhalte als berufliche Grundbildung zu vermitteln.<br />

Aufnahmevoraussetzungen:<br />

In das <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr mit Vollzeitunterricht wird aufgenommen, wer den Haupt-<br />

schulabschluss oder einen anderen gleichwertigen Bildungsabschluss nachweist und eine<br />

<strong>Beruf</strong>sfeldentscheidung getroffen hat. Für Jugendliche ohne Hauptschulabschluss muss<br />

durch geeignete Maßnahmen im Sinne einer Schullaufbahnberatung geprüft werden, ob und<br />

in welchen <strong>Beruf</strong>sfeldern Aussicht auf eine erfolgreiche Teilnahme am <strong>Beruf</strong>sgrundbildungs-<br />

jahr besteht.<br />

<strong>Der</strong> Unterricht im berufsfeldbezogenen – fachtheoretischen und fachpraktischen – Lernbe-<br />

reich kann in folgenden <strong>Beruf</strong>sfeldern durchgeführt werden:<br />

• Wirtschaft und Verwaltung,<br />

• Metalltechnik,<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


• Elektrotechnik,<br />

• Bautechnik,<br />

• Holztechnik,<br />

• Farbtechnik und Raumgestaltung,<br />

• Gesundheit,<br />

• Ernährung und Hauswirtschaft.<br />

172<br />

E 1 - 7<br />

Für die <strong>Beruf</strong>sfelder Körperpflege sowie Textiltechnik und Bekleidung sind unter Beachtung<br />

regionaler Besonderheiten Ausnahmegenehmigungen möglich.<br />

Das BGJ kann in einigen Bundesländern unter bestimmten Voraussetzungen als erstes<br />

Lehrjahr anerkannt werden.<br />

Das <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr (BVJ)<br />

Das <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr vermittelt den Schülerinnen und Schülern fachliche und all-<br />

gemein bildende Lerninhalte unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen einer<br />

beruflichen Tätigkeit und bereitet sie auf eine <strong>Beruf</strong>sausbildung oder eine <strong>Beruf</strong>stätigkeit vor.<br />

Das <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr dauert ein Jahr.<br />

Aufnahmevoraussetzungen:<br />

In das <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr wird insbesondere aufgenommen, wer:<br />

- einer beruflichen Vorbereitung bedarf und<br />

- die Förderschule für Lernbehinderte oder die Förderschule mit Ausgleichsklassen ab-<br />

geschlossen oder mindestens neun Jahre besucht hat oder nach neunjährigem Be-<br />

such der Sekundarschule oder Gesamtschule keinen schulischen Abschluss erwor-<br />

ben hat.<br />

Die Schülerinnen und Schüler werden in zwei <strong>Beruf</strong>sfelder eingeführt. Die <strong>Beruf</strong>sfeldkombi-<br />

nationen richten sich nach den sächlichen und personellen Bedingungen der Schule sowie<br />

nach der regionalen Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur.<br />

Nach erfolgreicher Teilnahme an einem Kolloquium erhält man den Hauptschulabschluss.<br />

Die <strong>Beruf</strong>sfachschule (BFS)<br />

Die <strong>Beruf</strong>sfachschule, die eine berufliche Grundbildung und schulische Abschlüsse<br />

vermittelt, hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern eine breit angelegte berufliche<br />

Grundbildung zu vermitteln, die fachrichtungsbezogen der Vorbereitung auf eine berufliche<br />

Ausbildung dient. Es gibt folgende Bildungsgänge:<br />

Einjährige <strong>Beruf</strong>sfachschule, die den Hauptschulabschluss ermöglicht.<br />

Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden:<br />

Wirtschaft,<br />

Technik mit berufsfeldbezogenem Schwerpunkt,<br />

Hauswirtschaft,<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


Ernährung,<br />

Gastronomie.<br />

Einjährige <strong>Beruf</strong>sfachschule, die den Realschulabschluss voraussetzt und zum<br />

erweiterten Realschulabschluss führt.<br />

Sie kann in der Fachrichtung Sozialpflege geführt werden.<br />

Zweijährige <strong>Beruf</strong>sfachschule, die zum Realschulabschluss führt.<br />

Sie kann in der Fachrichtung Sozialpflege und Polizeivollzugsdienst geführt werden.<br />

Letztere wird ausschließlich im Bereich der Fachhochschule der Polizei angeboten.<br />

173<br />

E 1 - 7<br />

Die Ausbildung an <strong>Beruf</strong>sfachschulen, die zum beruflichen Abschluss führt, soll fach-<br />

theoretische und fachpraktische Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten vermitteln und zur<br />

selbstständigen Wahrnehmung von Tätigkeiten in den entsprechenden Aufgabenfeldern be-<br />

fähigen. Sie soll gleichzeitig die Allgemeinbildung vertiefen.<br />

Es gibt folgende Bildungsgänge:<br />

Einjährige <strong>Beruf</strong>sfachschule, die zu einem beruflichen Abschluss führt.<br />

Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden:<br />

Altenpflegehilfe<br />

Heilerziehungshilfe<br />

Zwei- und mehrjährige <strong>Beruf</strong>sfachschule, die zu einem beruflichen Abschluss<br />

führt.<br />

Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden:<br />

Wirtschaftsassistenz – Fremdsprachen und Korrespondenz,<br />

Wirtschaftsassistenz – Bürowirtschaft,<br />

Wirtschaftsassistenz – Informationsverarbeitung,<br />

Touristikassistenz,<br />

Biologisch-technische Assistenz,<br />

Chemisch-technische Assistenz,<br />

Elektrotechnische Assistenz,<br />

Physikalisch-technische Assistenz,<br />

Technische Assistenz für Informatik,<br />

Umweltschutz-technische Assistenz,<br />

Gestaltungstechnische Assistenz,<br />

Medientechnische Assistenz,<br />

Sozialassistenz,<br />

Kinderpflege,<br />

Hauswirtschaftliche Assistenz,<br />

Hauswirtschaft und Familienpflege,<br />

Gymnastik.<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


<strong>Beruf</strong>sfachschule für nichtärztliche Heilberufe (durch bundesrechtliche Vorschriften<br />

geregelt)<br />

Sie kann in folgenden Fachrichtungen geführt werden:<br />

174<br />

E 1 - 7<br />

Altenpflege (3 Jahre, Ausbildungsvertrag mit einer Altenpflegeeinrich-<br />

tung erforderlich),<br />

Diätassistenz (3 Jahre),<br />

Ergotherapie (3 Jahre),<br />

Masseurin und medizinischer Bademeisterin oder Masseur und<br />

medizinischer Bademeister (3 Jahre),<br />

Pharmazeutisch-technische Assistenz (2 ½ Jahre),<br />

Physiotherapie (3 Jahre),<br />

Medizinisch-technische Assistenz* (3 Jahre),<br />

Logopädie* (3 Jahre).<br />

*Nur an einigen Schulen in freier Trägerschaft sowie weiteren Einrichtungen in Zuständigkeit des Ministeriums für<br />

Gesundheit und Soziales.<br />

Die Fachoberschule (FOS)<br />

Die Fachoberschule hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern eine vertiefte Bildung<br />

mit fachbezogenen Schwerpunkten zu vermitteln und sie zu befähigen, ihren Bildungsweg an<br />

einer Fachhochschule erfolgreich fortsetzen zu können (Erwerb der Fachhochschulreife).<br />

Fachrichtungen:<br />

Wirtschaft und Verwaltung,<br />

Technik,<br />

Agrarwirtschaft,<br />

Gesundheit und Soziales,<br />

Gestaltung,<br />

Aufnahmevoraussetzungen:<br />

Klasse 11<br />

Klasse 12<br />

Ernährung und Hauswirtschaft.<br />

- Realschulabschluss oder ein anderer gleichwertiger Bildungsstand<br />

- Nachweis einer Praxisstelle, deren Eignung die Schule bestätigt<br />

- Realschulabschluss und eine mindestens zweijährige erfolgreich abgeschlossene<br />

einschlägige <strong>Beruf</strong>sausbildung und <strong>Beruf</strong>sschulabschluss oder ein anderer gleichwer-<br />

tiger Bildungsstand<br />

- in der Fachrichtung Gestaltung: Nachweis einer hinreichenden künstlerischen<br />

Befähigung<br />

Verzeichnis der Fachoberschulstandorte findet man z. B. unter<br />

www.fujogi.de/tipps/ausbildungssystem.htm.<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


Das Fachgymnasium (FG)<br />

175<br />

E 1 - 7<br />

Das Fachgymnasium hat die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler zur allgemeinen<br />

Hochschulreife (Abitur) zu führen. Die Jugendlichen sollen befähigt werden, ihren Bil-<br />

dungsweg an einer Universität oder Hochschule fortzusetzen. <strong>Der</strong> Besuch des Fachgymna-<br />

siums dauert in der Regel drei Jahre.<br />

Fachrichtungen:<br />

Agrarwirtschaft,<br />

Gesundheit und Soziales,<br />

Technik,<br />

Wirtschaft.<br />

Aufnahmevoraussetzungen:<br />

- Erweiterter Realschulabschluss oder ein gleichwertiger Bildungsstand oder<br />

- der Nachweis des Versetzungszeugnisses nach Jahrgangsstufe 11 eines Gymnasi-<br />

ums<br />

Wer im berufsbildenden Schulwesen die Fachhochschulreife erworben hat, kann ohne Be-<br />

such der Vorstufe in die Kursstufe eines Fachgymnasiums gleicher Fachrichtung aufgenom-<br />

men werden, sofern im 7. bis 10. Schuljahrgang durchgehend Unterricht in einer zweiten<br />

Fremdsprache als Pflicht- oder Wahlpflichtfach nachgewiesen wurde.<br />

Aufnahmeverfahren:<br />

<strong>Der</strong> Antrag auf Aufnahme ist bereits bis zum 30. April eines jeden Jahres von einem Erzie-<br />

hungsberechtigten oder im Fall der Volljährigkeit von der Schülerin oder dem Schüler an die<br />

<strong>Beruf</strong>sbildenden Schulen zu richten, zu denen das Fachgymnasium gehört, das die Schüle-<br />

rin oder der Schüler besuchen möchte.


Die Fachschule (FS)<br />

176<br />

E 1 - 7<br />

Die Fachschule soll Fachkräfte, die in der Regel über berufliche Erfahrung verfügen, befähi-<br />

gen, Aufgaben im mittleren Funktionsbereich zu übernehmen, deren Bewältigung gehobene<br />

berufliche Qualifikation voraussetzt. Die Fachschule dient der vertieften beruflichen Weiter-<br />

bildung unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse einer erwachsenengerechten<br />

Schulbildung. Darüber hinaus können zusätzliche schulische Abschlüsse vermittelt werden.<br />

Aufnahmevoraussetzungen<br />

sind in der Regel eine abgeschlossene berufliche Erstausbildung und eine berufspraktische<br />

Tätigkeit.<br />

Die Fachschule ist in folgende Fachbereiche gegliedert:<br />

Agrarwirtschaft,<br />

Sozialwesen,<br />

Technik,<br />

Wirtschaft.<br />

Die Angaben beziehen sich auf die Verordnung über <strong>Beruf</strong>sbildende Schulen (BbS-VO) vom<br />

20.Juli 2004 (GVBl. LSA S. 352, 355)<br />

Informationen über Ausbildungswege erhält man auch unter:<br />

http://www.fujogi.de/tipps/ausbildungssystem.htm<br />

http://www.bibb.de<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


<strong>Beruf</strong>liche Bildung an Schulen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Wer in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> die allgemein bildenden Schulen verlässt und die 12jährige<br />

177<br />

E 1 - 8<br />

(Gesamt-)Schulpflicht noch nicht erfüllt hat, muss eine berufsbildende Schule mindestens ein<br />

Jahr (in Vollzeitform) lang besuchen. Hierzu ist es notwendig, bereits frühzeitig mit den be-<br />

rufsbildenden Schulen in der jeweiligen Region zusammenzuarbeiten:<br />

• gegenseitige Besuche<br />

• Tage der offenen Tür<br />

• Informationsmaterialien<br />

• Thematische Elternabende mit Vertretern der berufsbildenen Schulen.<br />

<strong>Der</strong> Besuch einer berufsbildenden Schule dient grundsätzlich der Erweiterung der allgemei-<br />

nen Bildung in Verbindung mit dem Erwerb fehlender bzw. weiterer Abschlüsse vom Haupt-<br />

schulabschluss über den (erweiterten) Realschulabschluss bis hin zur Fachhochschulreife<br />

(Fachoberschule) oder zum Abitur (Fachgymnasium). Damit sind an berufsbildenen Schulen<br />

alle Abschlussmöglichkeiten gegeben.<br />

<strong>Beruf</strong>sbildene Schulen können<br />

• auf eine <strong>Beruf</strong>sausbildung vorbereiten (<strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr, <strong>Beruf</strong>svorberei-<br />

tungsjahr, einjährige <strong>Beruf</strong>sfachschule)<br />

• eine duale <strong>Beruf</strong>sausbildung begleiten (<strong>Beruf</strong>sschule)<br />

• eine (schulische) <strong>Beruf</strong>sausbildung vermitteln (<strong>Beruf</strong>sfachschule)<br />

• auf ein Studium vorbereiten (Fachoberschule, Fachgymnasium)<br />

• eine berufliche Fort- oder Weiterbildung ermöglichen (Fachschule)<br />

Alle Bildungsgänge an berufsbildenden Schulen sind berufsfachlich gegliedert. Deshalb<br />

muss sich jeder/jede Schüler/Schülerin an einer berufsbildenden Schule z. B. für<br />

• eine Fachrichtung (z. B. Wirtschaft, Technik, Soziales, Gesundheit)<br />

• gegebenenfalls mit einem weiteren Schwerpunkt (z. B. Wirtschaftsassistenz- Informa-<br />

tionsverarbeitung)<br />

• oder ein <strong>Beruf</strong>sfeld (z. B. <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr Metalltechnik)<br />

• oder einen einzelnen <strong>Beruf</strong> (z. B. Diätassistent/in)<br />

entscheiden.<br />

Bei einer dualen <strong>Beruf</strong>sausbildung wird in der Regel vom Land die berufsbildende Schule<br />

bestimmt, die den jeweiligen Ausbildungsberuf ausbildet.


Wege zum <strong>Beruf</strong> – Die duale <strong>Beruf</strong>sausbildung – Chancen und Möglichkeiten<br />

Lehrgänge zur Existenzgründung<br />

Unternehmerische Selbstständigkeit<br />

<strong>Beruf</strong>liche Zusatzqualifikationen<br />

<strong>Beruf</strong>liche Weiterbildung<br />

z.B. Meister,<br />

Techniker, Fachwirt<br />

an Kammern, Fachschulen<br />

Studium Fortbildungslehrgänge<br />

<strong>Beruf</strong>stätigkeit im anerkannten Ausbildungsberuf<br />

Betriebe/Unternehmen<br />

(ersatzweise Bildungsträger)<br />

Ausbildung nach<br />

Ausbildungsordnung<br />

BVJ BvB BGJ<br />

Duale <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

178<br />

Schulische Zusatzqualifikationen<br />

z.B. Fachhochschulreife<br />

an einjähriger<br />

Fachoberschule (auch<br />

berufsbegleitend)<br />

<strong>Beruf</strong>sschule<br />

ohne HSA mit HSA RSA HSR<br />

E 1 - 8


Wege zum <strong>Beruf</strong>- duale <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

179<br />

E 1 - 8<br />

Ein Ausbildungsvertrag (siehe Modul C1) wird zwischen dem Ausbildenden (z. B. Inhaber<br />

eines Handwerksbetriebes, Freiberufler, Personalleiter eines Industrie- oder Handelsunter-<br />

nehmens) und den Ausbildungssuchenden abgeschlossen. Es liegt beim Ausbildenden, wel-<br />

che Einstellungskriterien er festlegt, auch bezüglich von Schulabschlüssen und weiteren<br />

Kenntnissen und Fähigkeiten. Obwohl prinzipiell für einen Ausbildungsvertrag keine beson-<br />

deren schulischen Abschlüsse gefordert werden, wird in der Praxis mindestens ein Haupt-<br />

schulabschluss, häufig auch ein Realschulabschluss mit guten Noten in bestimmten Fächern<br />

vorausgesetzt. Einige Einstellende bevorzugen auch Abiturienten/Abiturientinnen. Die kon-<br />

kreten Einstellungsanforderungen sind von <strong>Beruf</strong> zu <strong>Beruf</strong>, aber auch zwischen Handwerk<br />

und Industrie oder den Unternehmen selbst sehr unterschiedlich.<br />

Tabelle: Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag nach schulischer<br />

Vorbildung in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Schulabschluss<br />

Von 100 Auszubildenden hatten im Jahr<br />

2003<br />

Keinen Abschluss 4<br />

Hauptschulabschluss 15<br />

Realschulabschluss 57<br />

Hochschulreife 9<br />

<strong>Beruf</strong>svorbereitungs- oder <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />

sowie <strong>Beruf</strong>sfachschule<br />

Keine Angaben 4<br />

Quelle: Statistisches Monatsheft 6/2004, Statistisches Landesamt <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Ausbildungsreife:<br />

Eine Person kann als ausbildungsreif bezeichnet werden, wenn sie die allgemeinen Merkma-<br />

le der Bildungs- und Arbeitsfähigkeit erfüllt und die Mindestvoraussetzungen für den Einstieg<br />

in die berufliche Ausbildung mitbringt. Dabei wird von den spezifischen Anforderungen ein-<br />

zelner <strong>Beruf</strong>e abgesehen, die zur Beurteilung der Eignung für den jeweiligen <strong>Beruf</strong> herange-<br />

zogen werden (<strong>Beruf</strong>seignung). Fehlende Ausbildungsreife zu einem gegebenen Zeitpunkt<br />

schließt nicht aus, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt erreicht werden kann.<br />

11


Wege zur Ausbildungsreife/<strong>Beruf</strong>svorbereitung:<br />

• an allgemein bildenden Schulen:<br />

z. B. Modellversuch „Produktives Lernen“<br />

180<br />

E 1 - 8<br />

Ziel: Ausbildungsreife, Hauptschulabschluss, <strong>Beruf</strong>sorientierung, Praxiserfahrungen<br />

• an berufsbildenden Schulen<br />

<strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr<br />

Ziel: Ausbildungsreife, teilweise Hauptschulabschluss, Vorbereitung auf Arbeit und<br />

<strong>Beruf</strong>, Praxiserfahrungen<br />

<strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />

Ziel: <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung, verbesserte Ausbildungschancen, Praxiserfahrungen<br />

• der Agentur für Arbeit<br />

<strong>Beruf</strong>svorbereitende Bildungsmaßnahmen (siehe Modul E2)<br />

Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ)<br />

• Volkshochschulen/Abendschulen (Abendgymnasium, Kolleg)<br />

Nachträglicher Erwerb schulischer Abschlüsse


4.5.2 Modul E2 − <strong>Beruf</strong>sberatung der Agentur für Arbeit - als Institution<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

• Informationsquellen über<br />

<strong>Beruf</strong>e sowie Methoden<br />

über die Nutzung dieser<br />

Quellen kennen und anwenden,<br />

• wissen, dass das BIZ umfangreiche<br />

Informationen zu<br />

<strong>Beruf</strong>en und zur Arbeitswelt<br />

bereithält,<br />

• wissen, dass das Internet<br />

riesige Informationsmengen<br />

zu <strong>Beruf</strong>en enthält,<br />

• erkennen, dass sie selbst<br />

aktiv werden müssen.<br />

Quellen beruflicher<br />

Kenntnisse (Eltern,<br />

Freunde, Lehrerinnen und<br />

Lehrer, ...)<br />

Nutzung von Medien<br />

(Presse, Internet, TV, BIZ)<br />

Internetrecherchen mit<br />

Arbeitsaufträgen<br />

Besuch entsprechender<br />

Veranstaltungen (Betriebe,<br />

Kammern, <strong>Beruf</strong>sfindungsmessen)<br />

Kontakt/Einladung der/s<br />

<strong>Beruf</strong>sberaterin/s in die<br />

Klasse<br />

Besuch des BIZ (oder<br />

BIZ-mobil)<br />

Schülerinnen und Schüler informieren sich selbstständig über Veranstaltungen,<br />

nutzen Angebote verschiedener Einrichtungen zur <strong>Beruf</strong>sberatung und organisieren<br />

deren Besichtigung<br />

Arbeit mit dem Schülermaterial der Agentur für Arbeit „Mach´s richtig“<br />

Lehrermaterial der Agentur für Arbeit „Mach´s richtig - Medienkombination zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung“<br />

Einzel- und Gruppenarbeit am PC:<br />

www.arbeitsamt.de, www.was-werden.de, www.machs-richtig.de,<br />

www.berufenet.de<br />

Vortrag oder Interview mit einer/m <strong>Beruf</strong>sberaterin/er<br />

Expertengespräch: Vertreter der Handwerkskammer, Personalvertretungen/Betriebsrat,<br />

Vertreter verschiedener sozialer Einrichtungen<br />

Gespräche mit dem/der <strong>Beruf</strong>sberater/in<br />

Analyse der Angebote des BIZ<br />

181<br />

E2-1,<br />

E2-2,<br />

E2-3<br />

L6<br />

E2-4


182<br />

E 2 - 1<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (Hg.): MACH´S RICHTIG. Handreichung für Lehrerinnen<br />

und Lehrer. Unterrichtsbaustein. Promotion Software – Agentur für interaktive Medien GmbH,<br />

Tübingen: 2005, S. 100


Quelle: www.machs-richtig.de/machsrichtig2004/framework/mainmenu800.html, Stand 24. 01. 2005<br />

183<br />

E 2 - 2


Die <strong>Beruf</strong>sberatung – wer sind und was bieten wir?<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />

Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />

184<br />

E 2 - 4<br />

Wir, die <strong>Beruf</strong>sberaterinnen und <strong>Beruf</strong>sberater der Agentur für Arbeit helfen dir bei deiner<br />

<strong>Beruf</strong>swahl und bei der Verwirklichung deiner beruflichen Ziele.<br />

Wir<br />

• informieren,<br />

• beraten,<br />

• vermitteln Ausbildungsmöglichkeiten,<br />

• fördern die <strong>Beruf</strong>sausbildung durch finanzielle Hilfen,<br />

• haben viele Angebote im Internet unter www.arbeitsagentur.de .<br />

Du kannst unsere Hilfe in Anspruch nehmen beim Übergang von der Schule in die Ausbil-<br />

dung, während der Ausbildung und beim Übergang in eine anschließende <strong>Beruf</strong>stätigkeit.<br />

Wir sind für dich da,<br />

• wenn du in deiner <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung unsicher bist,<br />

• wenn du mehr über <strong>Beruf</strong>e, betriebliche und schulische Ausbildungswege oder Wei-<br />

terbildungsangebote wissen möchtest,<br />

• wenn du einen Ausbildungsplatz suchst,<br />

• wenn du dich auf eine Ausbildung vorbereiten möchtest,<br />

• und natürlich auch, wenn es einmal in deiner Ausbildung nicht so läuft, wie du es dir<br />

vorgestellt hast.<br />

Du findest uns<br />

in der örtlichen Agentur für Arbeit. Häufig bieten wir auch Sprechstunden in deiner Schule<br />

an.<br />

Du kannst unsere <strong>Beruf</strong>sinformationszentren besuchen,<br />

wenn du vor einer beruflichen Entscheidung stehst und dich selbstständig, in aller Ruhe und<br />

unbeeinflusst über Bildungsmöglichkeiten informieren möchtest. Komm ins BIZ.<br />

Du kannst unsere Informationsschriften lesen und unsere Datenbanken nutzen,<br />

wenn du Informationen zur beruflichen Entscheidung, zur Ausbildungswahl, zu <strong>Beruf</strong>en oder<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten benötigst. Wir haben für dich eine Vielzahl von Medien zu allen<br />

Themenbereichen „rund um den <strong>Beruf</strong>“, hilfreiche Computerprogramme zur <strong>Beruf</strong>swahl und<br />

umfangreiche Datenbanken zur Aus- und Weiterbildung.<br />

Im Internet findest du unsere Angebote unter www.arbeitsagentur.de<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Angebote


<strong>Beruf</strong>sberatung<br />

Die <strong>Beruf</strong>sberatung der Agentur für Arbeit ist vor allem<br />

zuständig für:<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />

185<br />

E 2 - 4<br />

individuelle Beratung im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahl,<br />

Vermittlung in Ausbildungsstellen,<br />

Förderung der beruflichen Erstausbildung,<br />

Förderung der beruflichen Rehabilitation.<br />

Für <strong>Beruf</strong>swahl und berufliche Ersteingliederung behinderter junger Menschen ist die<br />

<strong>Beruf</strong>sberatung für Behinderte Ansprechpartner; die Agentur für Arbeit ist hier in der<br />

Regel auch der zuständige Reha-Träger. Die <strong>Beruf</strong>sberatung erfüllt ihre Aufgaben in<br />

enger Zusammenarbeit mit allen, die an der <strong>Beruf</strong>swahl und der beruflichen Eingliede-<br />

rung beteiligt sind.<br />

Zielgruppen: <strong>Beruf</strong>sorientierung und berufliche Beratung betreffen Jugendliche und junge<br />

Erwachsene, die vor Eintritt in Ausbildung und <strong>Beruf</strong> mit <strong>Beruf</strong>swahlentscheidungen konfron-<br />

tiert sind. Die Vermittlung in Ausbildungsstellen, die Förderung der beruflichen Erstausbil-<br />

dung und Ersteingliederung im Rahmen der Rehabilitation sind Leistungen für junge Men-<br />

schen beim Übergang von der Schule in Ausbildung und <strong>Beruf</strong>. Speziell ausgebildete Be-<br />

rufsberater/innen für Behinderte sind zuständig für die Orientierung, Beratung, Vermittlung<br />

und Förderung junger Menschen mit Behinderung.<br />

Die Beratungsfachkräfte der <strong>Beruf</strong>sberatung verfügen über eine spezifische Qualifikation und<br />

über umfassende Kenntnisse der Arbeitswelt und des Arbeitsmarktes. Berater und Berate-<br />

rinnen für Behinderte sind darüber hinaus in Fragen der Rehabilitation geschult.<br />

Quelle: http://www.aaonline.dkf.de/bb/p093.htm, Stand: 24. 01. 2005


186<br />

E 2 - 4<br />

Im Rahmen der individuellen Beratung und zur Klärung der beruflichen Eignung stehen die<br />

Fachdienste der Agentur für Arbeit zur Verfügung:<br />

Ärztlicher Dienst,<br />

Psychologischer Dienst,<br />

Technischer Fachdienst (Technische Berater).<br />

Die Förderung der beruflichen Rehabilitation erfolgt gegenwärtig auf Grundlage des SGB III (insb.<br />

§§ 19, 59, 97-115, 240).<br />

Die Förderung muss bei der Agentur für Arbeit (für den Wohnort zuständige) beantragt werden und<br />

setzt die Feststellung der beruflichen Eignung sowie einer vorliegenden oder drohenden Behinderung<br />

(gesetzliche Definition) voraus. Hierbei sind der Ärztliche und der Psychologische Dienst der Agentur<br />

für Arbeit in der Regel einbezogen. In Fragen der technischen Hilfen und der behinderungsgerechten<br />

Ausstattung des Ausbildungs- und Arbeitsplatzes stehen Technische Berater zur Verfügung.<br />

Die <strong>Beruf</strong>sberatung für Behinderte erstellt einen Reha-Gesamtplan, der alle notwendigen Schritte und<br />

Maßnahmen zur beruflichen Rehabilitation umfasst. Falls die Agentur für Arbeit nicht direkt als Reha-<br />

Träger zuständig ist, dann ist die <strong>Beruf</strong>sberatung dennoch hinsichtlich der beruflichen Eingliederung<br />

zu beteiligen: Sie erstellt Eingliederungsvorschläge für andere Reha-Träger. Wenn die Zuständigkeit<br />

zunächst ungeklärt ist, tritt die Agentur für Arbeit in Vorleistung, damit erforderliche Maßnahmen<br />

rechtzeitig einsetzen können.<br />

Grundsätze für die Dienste und Leistungen der <strong>Beruf</strong>sberatung ergeben sich aus ihrem gesetzlichen<br />

Auftrag. Sie sind vor allem durch das SGB III (Drittes Buch des Sozialgesetzbuches) definiert und<br />

betreffen unter anderem:<br />

das Recht auf freie Wahl des <strong>Beruf</strong>es, des Ausbildungs- und Arbeitsplatzes<br />

(garantiert durch das Grundgesetz, Artikel 12) und damit den Vorrang der individuellen Ent-<br />

scheidung des Ratsuchenden;<br />

den Rechtsanspruch auf Dienste und Leistungen;<br />

den Maßstab der beruflichen Eignung, die Orientierung an den individuellen Interessen und Fä-<br />

higkeiten sowie an beruflichen Anforderungen;<br />

die Orientierung an der Lage und Entwicklung des Arbeitsmarkts und damit an zukunftsorien-<br />

tierter Qualifikation und Anforderungen;<br />

die Hilfe zur Selbsthilfe, das heißt zugleich die Förderung von Handlungskompetenz im Hinblick<br />

auf <strong>Beruf</strong>swahl, Ausbildung und <strong>Beruf</strong>;<br />

das Prinzip der freiwilligen Inanspruchnahme von Diensten und Leistungen durch den Ratsu-<br />

chenden;<br />

Objektivität und Unparteilichkeit;<br />

die Transparenz für den Ratsuchenden und die Vertraulichkeit der Daten und Beratungsinhalte,<br />

die nicht ohne Einverständnis an Dritte weitergegeben werden dürfen;<br />

den Grundsatz der Zusammenarbeit mit dem Ratsuchenden, seinen Eltern oder Erziehungsbe-<br />

rechtigten sowie allen Instanzen, die als Partner an der <strong>Beruf</strong>swahl, der beruflichen Eingliederung<br />

und der Rehabilitation beteiligt sind (z. B. Schule, Betriebe, Jugendhilfe, andere Reha-Träger etc.).<br />

www.aaonline.dkf.de/bb/p093.htm, Stand: 24. 01. 2005


Methode: Expertengespräche/Experteninterviews<br />

187<br />

E 2 - 4<br />

Durch den Einsatz von Expertengesprächen/Experteninterviews erhalten die Schülerinnen<br />

und Schüler die Möglichkeit, mit Experten zielgerichtet zu kommunizieren, Sachinformatio-<br />

nen aufzunehmen und kritisch einzuschätzen. Ein Interview kann mit Eltern, Schülerinnen<br />

und Schülern, Geschäfts- und/oder Personalleitungen eines Unternehmens, <strong>Beruf</strong>sberate-<br />

rinnen und <strong>Beruf</strong>sberatern der Agentur für Arbeit sowie weiteren Persönlichkeiten, die zu<br />

interessierenden Fragen Auskunft geben können, durchgeführt werden. Die Durchführung<br />

eines Interviews bedarf der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung. Im Unterricht<br />

sollten konkrete Fragen und ein Leitfaden zum Ablauf verabredet werden.<br />

Formen<br />

Formen und Möglichkeiten von Expertengesprächen<br />

Beteiligung der<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler<br />

Vorteile<br />

Referat/Vortrag Zuhörer viele Informationen<br />

Befragung/Interview<br />

Einbeziehung in eine<br />

Unterrichtsaktivität<br />

(z. B. Rollenspiel –<br />

Bewerbungsgespräch)<br />

Strukturierte Befragung<br />

Fragen, die an die Expertinnen<br />

und Experten gestellt<br />

werden, sind vorformuliert<br />

und in der Reihenfolge<br />

festgelegt. („Interviewleitfaden“)<br />

Zuhörer, Fragestellerin/Fragesteller<br />

Zuhörer, Fragestellerin/Fragesteller,<br />

Mitspielerin/Mitspieler<br />

motivierend, besonders<br />

wenn Fragen vorher im<br />

Unterricht erarbeitet<br />

wurden<br />

anschaulich, wenn der<br />

Experte seine Tätigkeit<br />

im Rollenspiel ausübt<br />

Möglichkeiten für Befragungen im Unterricht<br />

Teilstrukturierte Befragung<br />

Vorgesehene Inhalte und wichtige<br />

Kernfragen werden in eine<br />

Art „Interviewleitfaden“ eingetragen.<br />

Nachteile<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler mehr passiv,<br />

eventuell Überforderung,<br />

wenn die Expertin/der<br />

Experte sich<br />

nicht auf Schülerinnen<br />

und Schüler einstellt.<br />

Bei Zurückhaltung der<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler muss der Lehrer/die<br />

Lehrerin Impulse<br />

geben.<br />

Experte/Expertin muss<br />

hohe Flexibilität haben.<br />

Unstrukturierte<br />

Befragung<br />

Das Ziel der Befragung<br />

wird festgelegt. Die Fragen<br />

werden nicht vorformuliert.


Checkliste für das Expertengespräch<br />

Vorbereitung<br />

• Informationen zum Sachverhalt zusammentragen<br />

• Diskussion: Was wissen wir bereits? Was wollen wir wissen?<br />

• ggf. thematische Gruppenbildung<br />

• Erstellen eines Interviewleitfadens<br />

• Grundregeln des Interviews besprechen und ggf. üben<br />

• Absprachen treffen, wie die Ergebnisse von den Schülerinnen und Schüler fest-<br />

gehalten werden (Protokoll, Aufnahme mit Diktiergerät,…)<br />

• Ablauf des Expertengesprächs<br />

• Kontaktaufnahme mit dem Experten (Vorinformation zum Inhalt des Gesprächs,<br />

Datum, Ort und Zeit)<br />

• Eventueller Einsatz von Medien und/oder Materialien abstimmen und vorbereiten<br />

• Schulleitung informieren<br />

• ggf. Namenskärtchen anfertigen<br />

• Expertengespräch durchführen<br />

Durchführung<br />

188<br />

E 2 - 4<br />

• Protokollieren bzw. Ergebnisse der Befragung mit Diktiergerät sichern und anschlie-<br />

ßend verschriftlichen<br />

• Austausch der Befragungsergebnisse<br />

• Ergebnisse diskutieren<br />

• ggf. Entscheidungen treffen<br />

Auswertung<br />

• Präsentation der Befragungsergebnisse (eventuell Schülerzeitung, Wandzeitung,<br />

Pressemitteilung, Homepage, ...)


Regeln für Interviewerinnen und Interviewer:<br />

189<br />

E 2 - 4<br />

Beginnt mit Smalltalk über das Wetter oder die Anreise. Dann leitet zum eigentlichen Gespräch über<br />

mit "Meine erste Frage wäre ..." oder "Was ich gern von ihnen erfahren würde ...".<br />

Stellt möglichst nur offene Fragen. Offen nennt man Fragen, die im Gegensatz zu Alternativfragen<br />

viele verschiedene Antworten ermöglichen. Dazu gehören die meisten Fragen, die mit einem Fragewort<br />

anfangen. Am besten beginnt mit: "Warum ...?", "Weshalb ...?", "Wodurch ...?“, "Wie kommt es,<br />

dass ...?", "Was halten sie von ...?". Darauf erhält man die ausführlichsten Antworten und muss sich<br />

um den Fortgang der Unterhaltung keine Sorgen mehr machen. Fragen, die mit "Was ...?", "Wo ...?",<br />

"Wann ...?", "Wer ...?" und "Welcher ...?" beginnen, ziehen eher kürzere Antworten nach sich.<br />

Fragen ohne Fragewort ("geschlossene Fragen") sind eher zu vermeiden. Wenn man fragt: "Sicher<br />

fiebern sie der morgigen Sitzung mit Spannung entgegen?" hängt es von der Laune des Gesprächspartners<br />

ab, ob er mehr als ein einfaches "Ja" oder "Nein" für sie übrig hat. Im Zweifelsfall formuliert<br />

man die Frage ohne Fragewort so um, dass sie zu einer offenen Frage wird. In unserem Beispiel:<br />

"Was erwarten sie für sich von der morgigen Sitzung?"<br />

Beginnen sie mit Fragen zu unstrittigen Fakten: "Wie lange arbeiten sie schon daran?, Gibt es Veröffentlichungen?,<br />

Mit wem arbeiten sie zusammen?, Welche Erfahrungen haben sie gemacht?".<br />

Wechseln sie zwischen Fragen nach Einzelheiten "Was war der Auslöser für ...? und globalen Einschätzungen<br />

"Wie beurteilen sie die Erfolgsaussichten für ...?".<br />

Während eines gut laufenden Gesprächs wächst die Bereitschaft, Auskünfte zu geben. Nicken sie<br />

und reagieren sie freundlich und verbindlich.<br />

Regeln für Interviewte:<br />

Haben Sie sich bereit erklärt, Auskünfte zu geben, so versuchen Sie nicht zu missionieren, also Ihr<br />

Gegenüber von Ihrer Lieblingsidee zu überzeugen. Nüchterne Fakten sind viel überzeugender als<br />

eine schwungvoll vorgetragene Rede. <strong>Der</strong> Überschwang der Begeisterung erregt leicht Misstrauen,<br />

der Fragende soll als Handlanger Ihrer Missionsbestrebungen missbraucht werden.<br />

Einen guten Eindruck machen eindeutige Sachaussagen und klar formulierte Einschätzungen. Alles<br />

Unklare wird vom Frager interpretiert, in der Regel gegen Sie. Wirkungsvoll sind:<br />

• Typische Fakten,<br />

• Kurze plastische Beispiele,<br />

• eingängige Vergleiche,<br />

• Zahlen, so genau wie möglich, sie zeugen von Kompetenz.<br />

Werden Sie nach Ihrem Standpunkt gefragt, ist es wichtiger, ihn präzise zu formulieren als im Detail<br />

begründen zu können. Werden Sie um Begründung gebeten, reicht es oft, einen dahinter liegenden<br />

Standpunkt zu formulieren. Oder sagen Sie: "In meiner bisherigen Tätigkeit hat sich dieses Herangehen<br />

bewährt". Oder: "Ohne diese Haltung hätte ich nicht erreicht, was ich erreicht habe."<br />

Lampenfieber, dass Sie bei einer Frage ins Stottern kommen könnten, ist unnötig, wenn sie sich zwei<br />

alternative Taktiken verinnerlichen:<br />

• Werden Sie etwas gefragt, wo Sie sich auskennen, spulen Sie Ihre gewohnte, bewährte<br />

Antwort ab. Versuchen Sie nicht, ausgerechnet im Interview neue Gedanken<br />

zu entwickeln. Das geht meistens schief.<br />

• Werden Sie etwas gefragt, wo Sie sich nicht auskennen, geben Sie keine Auskünfte,<br />

sondern sagen: "Das ist ein spannendes Thema. Aber leider fällt es nicht in mein bisheriges<br />

Arbeitsgebiet."<br />

Mit diesen beiden Varianten kommen Sie nicht nur durch jedes Interview, sondern auch durch jede<br />

Prüfung.<br />

Haben Sie einen Fehler begangen, gestehen Sie ihn sofort und vollständig ein. Dann gibt es<br />

schlimmstenfalls eine kurze Aufregung – und Sie sind das Problem los.<br />

Quelle: vgl. EGO-NET.de: Sag mir, wer du bist, Interviews und Befragungen meistern. Ausgabe 04/2000


4.5.3 Modul E3 − <strong>Der</strong> Elternabend im <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ)<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

• wissen, dass das BIZ als<br />

Informationsquelle kostenlos<br />

und nach dem Prinzip der<br />

Selbstinformation genutzt<br />

werden kann,<br />

• wissen, wo sich das BIZ<br />

befindet,<br />

• die wichtigsten Medien im<br />

BIZ kennen und mit deren<br />

Umgang vertraut sein,<br />

• die <strong>Beruf</strong>sberaterinnen und<br />

<strong>Beruf</strong>sberater als Helfer und<br />

Partner bei der <strong>Beruf</strong>swahl<br />

begreifen,<br />

• bereit sein, selbst das BIZ<br />

zu nutzen.<br />

Das BIZ als Informationsquelle<br />

Einbeziehung der Eltern<br />

als Praxisbezug und Unterstützung<br />

bei der <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Aufgaben des <strong>Beruf</strong>sberaters<br />

(Hilfestellung, zeitlicher<br />

Ablauf, geplante Maßnahmen<br />

zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung)<br />

BIZ-Angebote praktisch<br />

nutzen<br />

(Vorträge, Schulungen,<br />

Lehrgangsangebote für<br />

Schülerinnen und Schüler)<br />

Um die Zielstellung dieses Moduls erreichen zu können, ist es erforderlich, die<br />

Schülerinnen und Schüler aktiv in die Vorbereitung des Elternabends einzubeziehen.<br />

Elternabend im BIZ:<br />

1. Vorbereitung<br />

- selbstständige Organisation des Besuches durch die Schülerinnen und<br />

Schüler unter Einbeziehung der Elternvertreter und der/s <strong>Beruf</strong>sberaterin/s<br />

der Schule<br />

• Schreiben der Einladungen,<br />

• Arbeit mit dem <strong>Beruf</strong>swahlpass vorbereiten,<br />

• Elternauftrag<br />

• Schulspezifisches Konzept aktualisieren<br />

2. Durchführung:<br />

- Führung durch die/den Info-Sachbearbeiterin/er des BIZ; Kennen lernen der<br />

Einrichtung<br />

- selbstständige Arbeit der Schülerinnen und Schüler am PC: Ausdruck „Meine<br />

Interessen“ und „Mein Wunschberuf und die Alternativen“<br />

- Eltern und Kinder werten das Ergebnis vor Ort (Bezug zu einem Kurzfilm<br />

und der <strong>Beruf</strong>smappe kann hergestellt werden)<br />

- Vorstellen des <strong>Beruf</strong>swahlpasses und des schulspezifischen Konzeptes<br />

3. Nachbereitung<br />

- Materialsammlung zu ausgewählten <strong>Beruf</strong>en anlegen<br />

- Nutzen der Erkenntnisse für die Durchführung des Betriebspraktikums<br />

- Erstellen der Bewerbungsunterlagen im Deutschunterricht<br />

190<br />

E3-1,<br />

D1-3<br />

E2-3<br />

E3-2<br />

E4-1<br />

E2-4<br />

www.agentur<br />

fuerarbeit.de<br />

E3-3, E2-4


Informationen für die Lehrkraft<br />

Ein Elternabend zur <strong>Beruf</strong>swahlorientierung<br />

191<br />

E 3 - 1<br />

Eltern haben einen sehr starken Einfluss auf die <strong>Beruf</strong>swahl von Jugendlichen. Fast alle Schülerinnen<br />

und Schüler beraten sich mit ihren Eltern über ihre berufliche Zukunft. Keine andere Instanz wird so<br />

häufig genutzt und von den Jugendlichen als hilfreich empfunden.<br />

Problem: Die Mehrzahl der Jugendlichen messen ihren Eltern eine sehr wahrscheinlich idealistisch<br />

überhöhte Orientierungskompetenz zu. Aber das Vertrauen der Jugendlichen in den elterlichen Rat<br />

gründet in vielen Fällen weniger auf Sachkompetenz als auf Beziehung. Realistisch betrachtet ist die<br />

wichtigste Instanz zur <strong>Beruf</strong>sorientierung eher schlecht auf die hohen Erwartungen der Jugendlichen<br />

vorbereitet.<br />

vgl: Arbeitskreis EINSTIEG (Hg): “<strong>Beruf</strong>swahl in Hamburg 2004“. Eine Umfrage unter Hamburger Schülerinnen und Schülern.<br />

erstellt von EINSTIEG GmbH, Köln, psychonomics AG, Köln<br />

Ziel der Elternarbeit sollte es sein, die Eltern für ihre entscheidende Rolle im <strong>Beruf</strong>swahlprozess<br />

der Jugendlichen zu sensibilisieren und sie als kompetenten Partner für diesen Prozess zu ge-<br />

winnen. Wenn die Möglichkeit gegeben ist, sollte dieser Elternabend im BIZ durchgeführt werden.<br />

Hier können sich die/der verantwortliche <strong>Beruf</strong>sberaterin/<strong>Beruf</strong>sberater der Agentur für Arbeit vorstel-<br />

len und die Möglichkeiten der Selbstinformation im BIZ praktisch erprobt werden. Spätestens an die-<br />

ser Stelle ist den Eltern auch das schulspezifische Konzept zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung vorzustellen.<br />

Gemeinsam ist zu beraten, wie sich Eltern in den schulischen Prozess der <strong>Beruf</strong>swahlvorberei-<br />

tung sinnvoll einbringen können.


<strong>Beruf</strong>svorbereitung<br />

192<br />

E 3 - 2<br />

<strong>Beruf</strong>svorbereitung dient dazu, jungen Menschen nach dem Besuch der allgemein<br />

bildenden Schule den Einstieg in Ausbildung und <strong>Beruf</strong> zu erleichtern und die entsprechenden<br />

Voraussetzungen zu schaffen, wenn dies durch den bisherigen Schulbesuch<br />

nicht erreicht werden konnte. Vorrangig wird eine <strong>Beruf</strong>sausbildung angestrebt,<br />

um durch Qualifizierung eine dauerhafte Eingliederung auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen.<br />

<strong>Beruf</strong>svorbereitung erfolgt sowohl schulisch als auch in Form einer individuellen<br />

berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme, die durch die Agentur für Arbeit<br />

gefördert wird.<br />

Generelle Inhalte:<br />

<strong>Beruf</strong>svorbereitung beinhaltet die Vermittlung beruflicher Grund- und Basisqualifikationen<br />

sowie allgemein bildenden Unterricht (um schulische Bildungslücken zu schließen<br />

oder Kenntnisse zu erweitern) und schließt in der Regel auch den Besuch der berufsbildenden<br />

Schulen ein. Vielfach besteht die Möglichkeit (z .B. durch Zusatzkurse), bisher nicht<br />

erreichte Schulabschlüsse zu erwerben (vor allem den Hauptschulabschluss). Für den Fall<br />

der anschließenden Aufnahme einer Arbeitnehmertätigkeit kann im Rahmen der schulischen<br />

<strong>Beruf</strong>svorbereitung die Schulpflicht erfüllt werden.<br />

<strong>Beruf</strong>svorbereitende Bildungsmaßnahmen<br />

sind nach dem SGB III (§§ 59, 61-64, 66-73, 75) und - speziell für behinderte junge Menschen<br />

- nach §§ 97 ff. SGB III vorgesehen. Für die Förderung ist die <strong>Beruf</strong>sberatung zuständig,<br />

wenn eine entsprechende <strong>Beruf</strong>svorbereitung durch die Schule nicht gewährleistet<br />

ist. Es steht ein differenziertes Angebot an Qualifizierungsebenen zur Verfügung, um dem<br />

individuellen Förderbedarf gerecht zu werden:<br />

Eignungsanalyse,<br />

Grundstufe (Kernelement „<strong>Beruf</strong>sorientierung/<strong>Beruf</strong>swahl“),<br />

Förderstufe (Kernelement „<strong>Beruf</strong>liche Grundfertigkeiten“)<br />

Übergangsqualifizierung (Kernelement „<strong>Beruf</strong>s- und betriebsorientierte Qualifizierung“).<br />

Eine kontinuierliche Bildungsbegleitung soll das vereinbarte Qualifizierungsziel sicherstellen.<br />

Schulische <strong>Beruf</strong>svorbereitung<br />

erfolgt vorwiegend durch das <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr (BVJ) und das <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />

(BGJ), die durch die Länder geregelt sind und in unterschiedlicher Form gehandhabt<br />

werden (auch Abweichungen in den Bezeichnungen). Man kann auch den Besuch einer<br />

<strong>Beruf</strong>sfachschule (mindestens einjährig) zur <strong>Beruf</strong>svorbereitung nutzen.<br />

Quelle: vgl. www.aaonline.dkf.de/bb/p118.htm, Stand: 24. 01. 2005


Angebote der Agentur für Arbeit zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

Die für dich zuständige Beraterin bzw. der für dich zuständige Berater:<br />

Name: _______________________________________________<br />

Adresse: _______________________________________________<br />

Telefon: _______________________________________________<br />

Telefax: _______________________________________________<br />

E-Mail: _______________________________________________<br />

Deine <strong>Beruf</strong>sberaterin bzw. dein <strong>Beruf</strong>sberater gibt dir<br />

gern die aktuellen Ausgaben der regionalen Informationsschriften.<br />

Die regionale Informationsschrift ist eine Orientierungshilfe und zeigt dir im Überblick:<br />

• die Angebote der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

• Schriften, CD-ROM und Internetangebote rund um die <strong>Beruf</strong>swahl<br />

• wie du dich auf ein Beratungsgespräch vorbereiten kannst<br />

• Möglichkeiten auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle<br />

• die Bildungswege, die für dich nach der Schule möglich sind<br />

193<br />

E 3 - 3<br />

• Adressen, Öffnungszeiten des <strong>Beruf</strong>sinformationszentrums und der <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />

Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />

Angebote


4.5.4 Modul E4 − Selbstinformation zur <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

• erkennen, dass die <strong>Beruf</strong>swahl<br />

ein Prozess ist, in dem<br />

sie selbst aktiv werden müssen,<br />

• Möglichkeiten der Informationsgewinnung<br />

zur <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

erschließen,<br />

• das <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum<br />

der Agentur für Arbeit als<br />

Quelle zur Selbstinformation<br />

nutzen,<br />

• wissen, dass auch das Internet<br />

vielfältige Informationen<br />

zur <strong>Beruf</strong>swahl bietet.<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Partner für die <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Eigeninitiativen<br />

Angebote zur <strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />

z.B. durch Schulen, Betriebe,<br />

<strong>Beruf</strong>sfachschulen,<br />

<strong>Beruf</strong>sberatung, Messen<br />

Inhaltliche Angebote des BIZ<br />

Vorstellen und Nutzen beson-<br />

derer Angebote des BIZ,<br />

z.B. „JOBLAB“<br />

Eigene <strong>Beruf</strong>serkundung im<br />

Netz<br />

Suche nach berufstypischen<br />

Betrieben<br />

Informationen zu neuen <strong>Beruf</strong>sbildern<br />

Internetangebote in „MACH’S<br />

RICHTIG“<br />

Vorstellen und Führen eines <strong>Beruf</strong>swahlpasses<br />

Wer macht was im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung?<br />

Informationen zum Wunschberuf sammeln, persönliche Aktivitäten<br />

Gespräche mit <strong>Beruf</strong>stätigen in Ausbildungseinrichtungen führen<br />

Angebote verschiedener Institutionen erkunden<br />

Analyse der <strong>Beruf</strong>sentscheidung anhand der Aussagen von <strong>Beruf</strong>stätigen<br />

Vorbereitung des BIZ-Besuches durch Fachlehrerin/er oder <strong>Beruf</strong>sberaterin/er<br />

Besuch des BIZ, z.B. im Rahmen einer Schulveranstaltung<br />

Individueller Besuch des BIZ – Sammeln von Informationen zu<br />

ausgewählten <strong>Beruf</strong>en, Nutzen von Multimedia-Angeboten<br />

Nutzen des Internets im Rahmen des Fachunterrichts (z.B. Sozialkunde,<br />

Wirtschaft)<br />

Besuch eines Internet -Cafes<br />

Virtuelle Betriebsbesuche im Internet (interaktive Spiele)<br />

Vielfältige Angebote in „MACH’S RICHTIG“ - Internetadressen,<br />

CD-ROM („PC-<strong>Beruf</strong>swahlprogramm“, „Bewerbung um eine Ausbildungsstelle“)<br />

194<br />

www.berufswahl<br />

pass.de<br />

Kapitel 6 dieser<br />

Broschüre<br />

E4-1<br />

E4-2<br />

E4-3<br />

E4-4<br />

E3-2<br />

E4-5<br />

E4-6<br />

E4-7<br />

E4-8<br />

E4-9<br />

E4-10<br />

E4-11


Die <strong>Beruf</strong>swahl ist ein Prozess<br />

Die <strong>Beruf</strong>swahl ist ein vielschichtiger und über mehrere Jahre laufender Prozess,<br />

der aus mehreren Schritten besteht.<br />

An diesem Prozess wirken viele Partner mit. Du selbst stehst im Mittelpunkt,<br />

bist der Motor deiner <strong>Beruf</strong>sorientierung und entscheidest selbstständig,<br />

wann du welche Beratung bzw. Unterstützung anforderst. Es geht hier um dich.<br />

Du entscheidest, welchen Weg du nimmst. Damit du am Ende deiner Schulzeit<br />

eigenverantwortlich eine begründete <strong>Beruf</strong>swahlentscheidung treffen kannst,<br />

musst du aktiv werden und deinen Teil übernehmen.<br />

195<br />

E 4 - 1<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />

Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />

Angebote


Rechtzeitige persönliche Investitionen in<br />

Chancen für Ausbildung und <strong>Beruf</strong><br />

Anforderungen an Schülerinnen und Schüler:<br />

• Wiederkehrende Beschäftigung mit persönlichen <strong>Beruf</strong>svorstellungen und<br />

Zielen<br />

• Information über <strong>Beruf</strong>e, ihre Anforderungen, ihre Wirklichkeit als<br />

Daueraufgabe<br />

• Bemühen um Schulerfolg als berufsbezogene Investition<br />

• Auswahl von Wahlpflichtkursen als bewusstes Moment persönlicher<br />

Profilbildung<br />

• Mitwirkung in Arbeitsgemeinschaften als Investition<br />

• Erwerb von PC-Kenntnissen als Beleg für Bildungswillen und Weitsicht<br />

• Erwerb von Sprachkenntnissen<br />

• Aktive Mitgliedschaft in Sportvereinen oder anderen Organisationen mit<br />

Teamcharakter<br />

• Übernahme kleiner Führungs-, Organisationsaufgaben als Feld persönlicher<br />

Erprobung<br />

196<br />

E 4 - 2<br />

• Bemühungen um dokumentierbare Leistungserfolge als Beleg für persönliche<br />

Erfolgsorientierung<br />

• Sammeln von Belegen für Erfolge oder besondere Arbeitsergebnisse


Von mir durchgeführte Arbeiten und Aufgaben<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />

Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />

197<br />

E 4 - 3<br />

Hier sammelst du deine von dir selbst erstellten oder durchgeführten Arbeiten, die anschau-<br />

lich zeigen, wie du dich persönlich entwickelt hast und welche Leistungen du im Rahmen<br />

deiner beruflichen Orientierung erbracht hast.<br />

Aufgenommen werden können z. B.:<br />

• Berichte aus dem Unterricht<br />

- Arbeiten aus dem Fachunterricht - Arbeiten an Projekten<br />

- Teilnahme an Wettbewerben<br />

• Berichte über Aktivitäten in der Schule<br />

- Übernahme von Ämtern, z. B. Klassensprecherin/Klassensprecher, Klassenbuch-<br />

führerin/Klassenbuchführer, Mitarbeit in Schülermitbestimmungsgremien, Mitarbeit<br />

im Sanitätsdienst<br />

- Engagement in der Schulgemeinschaft, z. B. Lernpatenschaften für jüngere Schüle-<br />

rinnen und Schüler, Verkauf im Schülerkiosk, Schülerlotsendienst, Arbeit als Streit-<br />

schlichter, Mitarbeit in einem Schülerunternehmen<br />

- Teilnahme am Schüleraustausch<br />

• Berichte über Aktivitäten außerhalb der Schule<br />

- Berichte über Betriebspraktika, Ferienpraktika<br />

- Berichte zum Besuch von <strong>Beruf</strong>sorientierungsmessen<br />

- Berichte über besonderes Engagement, z. B. in der Feuerwehr, in sozialen Einrich-<br />

tungen, in Kirchengemeinden, in der Nachbarschaft<br />

- Berichte über die Arbeit in Jugendgruppen, im Sportverein, in Verbänden<br />

- Berichte über die Teilnahme am Austauschprogramm im Ausland<br />

- Berichte über Sprachkenntnisse<br />

• Bewerbungsunterlagen<br />

- Anschreiben und Bewerbungsschreiben<br />

- Lebenslauf<br />

• Unterlagen zum persönlichen Profil<br />

- Auswertungsbögen zu unterschiedlichen Zeitpunkten<br />

- Lernvereinbarungen<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Dokumentation


Fragebogen für Gespräche mit <strong>Beruf</strong>stätigen<br />

198<br />

E 4 - 4<br />

Du kannst diesen Fragebogen zu Gesprächen mit <strong>Beruf</strong>stätigen, Betriebsbesichtigungen und<br />

Praktika mitnehmen.<br />

Firma: Ort: ____________________ Datum: _____________<br />

Name der Betreuerin/<br />

des Betreuers: Frau/Herr ___________________________________ Tel.: ____________<br />

Anzahl der Beschäftigten im Unternehmen: _______ Anzahl der Auszubildenden: _______<br />

In welchen <strong>Beruf</strong>en?________________________________________________________<br />

Bezeichnung für einen ausgewählten <strong>Beruf</strong>:______________________________________<br />

Wichtigste Tätigkeiten Was wird gemacht?_______________________________________<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

Was für Materialien, Werkzeuge, Apparate und Maschinen werden benutzt?<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

Welche Anforderungen stellt dieser <strong>Beruf</strong>?_______________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

Welche Vorbildung wird verlangt? ______________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

Gibt es eine Aufnahmeprüfung? ja nein Datum:______________________<br />

Was wird geprüft? __________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

Wie lange dauert die Ausbildung? _______________________Ausbildungsart?__________<br />

Welches sind die Fächer an der <strong>Beruf</strong>sschule?____________________________________


199<br />

E 4 - 4<br />

Vergütung während der Ausbildung: 1. _____ 2. _____ 3. _____ 4. _______ Ausbildungsjahr<br />

Lohn nach der Ausbildung: __________________ Nach 5 Jahren: _____________________<br />

Arbeitszeiten:_______________________________________________________________<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten: __________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

Verwandte <strong>Beruf</strong>e:___________________________________________________________<br />

Wie sind Sie zu diesem <strong>Beruf</strong> gekommen?________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

Welche Sonnen- und Schattenseiten hat dieser <strong>Beruf</strong> aus ihrer Sicht?<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

Würden sie diesen <strong>Beruf</strong> wieder ergreifen? ja nein<br />

Kurze Begründung: __________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

Weitere Fragen und Bemerkungen:______________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

Deine Schlussbemerkungen:<br />

Sonnen- und Schattenseiten dieses <strong>Beruf</strong>es aus deiner Sicht:_________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

Würde dieser <strong>Beruf</strong> zu dir passen? ja nein<br />

Begründung:_______________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

Quelle: vgl. Schmid, Reinhard/Barmettler, Claire: Wegweiser zur <strong>Beruf</strong>swahl. Bertelsmann Verlag,<br />

Bielefeld: 2003, S. 94


Thema: <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ)<br />

200<br />

E 4 - 5<br />

• Im <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum (BIZ) hast du die Möglichkeit, den ganzen Tag Infor-<br />

mationen über <strong>Beruf</strong>e, die dich interessieren, zu sammeln. Dafür brauchst du dich<br />

nicht vorher anzumelden.<br />

• In Informationsmappen zu den verschiedenen Ausbildungsberufen findest du Kurz-<br />

darstellungen der <strong>Beruf</strong>e und Beschreibungen der dazugehörigen Aufgaben, Tätig-<br />

keiten und Anforderungen.<br />

• Du erfährst etwas zu den Verdienstmöglichkeiten, Beschäftigungsaussichten und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten der <strong>Beruf</strong>e, die dich interessieren.<br />

• Kannst du dir dann immer noch "kein richtiges Bild" machen und mit bestimmten Aus-<br />

sagen nichts anfangen, vermitteln auch Kurzfilme Eindrücke über den <strong>Beruf</strong>.<br />

• Du kannst dir an deinem eigenen Arbeitsplatz allein oder mit Freunden Reportagen<br />

aus dem beruflichen Alltag mit seinen typischen Anforderungen und Tätigkeiten an-<br />

sehen und so einen "kleinen Einblick" in den <strong>Beruf</strong> gewinnen.<br />

• Diaserien geben dir im Wechsel von Text und Bild die Möglichkeit, Teilaspekte der<br />

<strong>Beruf</strong>e zu beleuchten.<br />

• Zusätzlich wird dieses Angebot durch Hörprogramme ergänzt.<br />

• Wenn noch Fragen offen stehen, helfen dir Themenmappen und Bücher bestimmt<br />

weiter. Sie beschreiben <strong>Beruf</strong>e und deren spezielle Probleme in der Arbeits- und Be-<br />

rufswelt.<br />

• Hast du keine Lust, deine Nase in Bücher und Mappen<br />

zu stecken, kannst du dir am BIZ-Computer einen<br />

Überblick über die zu deinen Interessen passenden<br />

<strong>Beruf</strong>e verschaffen.


JOBLAB - Ein Multimedia-Labor zur <strong>Beruf</strong>sfindung<br />

Warum JOBLAB?<br />

Unternehmen sind sehr an<br />

weiblichen Auszubildenden,<br />

insbesondere in technischen<br />

<strong>Beruf</strong>en, interessiert und bedauern<br />

die Zurückhaltung der<br />

jungen Frauen. Speziell bei<br />

<strong>Beruf</strong>en im IT-Sektor sind<br />

Mädchen deutlich unterrepräsentiert<br />

und in der Wirtschaft<br />

mangelt es bereits an ausge-<br />

. bildeten Fachkräften. Für die<br />

Zukunft wird die Zahl fehlenden<br />

Fachpersonals als steigend<br />

prognostiziert.<br />

201<br />

E 4 - 6<br />

JOBLAB ist ein virtuelles geheimes Unterwasser-Labor, in dem –<br />

fern von der Öffentlichkeit - mit <strong>Beruf</strong>en experimentiert wird.<br />

JOBLAB ermöglicht die Simulation und Gegenüberstellung unterschiedlicher<br />

<strong>Beruf</strong>s- und Lebensentwürfe. Sogar neue <strong>Beruf</strong>e<br />

können kreiert werden. In der Simulation können verschiedene Alternativen<br />

durchgespielt und deren Vor- und Nachteile abgewogen<br />

werden. Ein integrierter Neigungstest hilft dabei, passende <strong>Beruf</strong>e<br />

zu entdecken. Das interaktive Labor ermöglicht den Nutzer/innen,<br />

entsprechend ihrer Interessen und Informationsbedürfnisse flexibel<br />

mit <strong>Beruf</strong>en umzugehen.<br />

Junge Frauen starten mit guten Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt und erhöhen damit ihre<br />

Chancen. Das gilt speziell für die neuen Medienberufe, die durch den Einsatz neuer Technologien<br />

günstige Beschäftigungsperspektiven auftun und den beruflichen Vorstellungen von<br />

Frauen entgegenkommen.<br />

Einerseits wird durch die hohen Flexibilisierungsmöglichkeiten von Arbeitszeit und Arbeitsort<br />

die Vereinbarkeit von Familie und <strong>Beruf</strong> erleichtert. Andererseits dominiert nicht mehr die<br />

Körperkraft, wogegen kommunikative und soziale Kompetenzen einen hohen Stellenwert<br />

einnehmen...<br />

Wo bekommt man JOBLAB?<br />

Die aktualisierte Auflage von JOBLAB für<br />

Ausbildungsberufe (als CD für Windows und<br />

Mac) steht für Sie und Ihre Schüler/innen in<br />

den <strong>Beruf</strong>sinformationszentren - BIZ - Ihrer<br />

örtlichen Agenturen für Arbeit kostenlos zur<br />

Verfügung.<br />

JOBLAB<br />

im<br />

BIZ


Ist JOBLAB nur für Mädchen?<br />

Bei der Konzeption von JOBLAB sind gezielt die Vorlieben und<br />

die Herangehensweisen von Mädchen berücksichtigt worden. Im<br />

JOBLAB werden allerdings grundlegende und nicht<br />

geschlechtsspezifische Fragen der <strong>Beruf</strong>sfindung behandelt.<br />

Auch die dynamisch handhabbaren Faktoren, die jeden <strong>Beruf</strong><br />

charakterisieren, sind von universeller Bedeutung.<br />

Durch JOBLAB können die<br />

Möglichkeiten der neueren und bisher<br />

wenig bekannten <strong>Beruf</strong>e mit den<br />

Wünschen nach individueller Gestaltung<br />

des Privat- und Familienlebens<br />

in Zusammenhang gebracht und<br />

simuliert werden.<br />

Modul 1 <strong>Beruf</strong>sdesign:<br />

<strong>Beruf</strong>e werden nach eigenen Wünschen<br />

und Vorstellungen kreiert<br />

Modul 2 Testraum:<br />

Vier verschiedene Testgeräte erkunden<br />

die eigenen Interessen und Neigungen<br />

Modul 3 <strong>Beruf</strong>e im Vergleich:<br />

Einzelne <strong>Beruf</strong>e werden<br />

miteinander verglichen<br />

Modul 4 Vernetzung:<br />

<strong>Beruf</strong>e werden grafisch im<br />

Zusammenhang dargestellt<br />

Modul 5 Ich und mein <strong>Beruf</strong>:<br />

Die eigenen Interessen und<br />

Neigungen werden mit den Merkmalen<br />

von <strong>Beruf</strong>en verglichen<br />

Modul 6 Vereinbarkeitssimulator:<br />

Verschiedene Möglichkeiten der<br />

Vereinbarkeit von Familie und <strong>Beruf</strong><br />

können durchgespielt werden<br />

Förderer von JOBLAB:<br />

• Bundesministerium für Bildung und Forschung,<br />

• Bundesagentur für Arbeit,<br />

• Arbeitgeberverband Gesamtmetall,<br />

• Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, .<br />

• Hessisches Sozialministerium,<br />

• Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.<br />

JOBLAB ist ein Produkt von JOBLAB & DIVERSITY<br />

Infos und Support: www.joblab.de<br />

202<br />

E 4 - 6


Virtuelle Erkundungen in der Welt von <strong>Beruf</strong> und Arbeit<br />

203<br />

E 4 - 7<br />

Das Internet hat sich bei der Suche nach Informationen rund um Ausbildung und <strong>Beruf</strong> zu<br />

einer der wichtigsten Informationsquellen entwickelt.<br />

Bei der Nutzung des Internets zur <strong>Beruf</strong>sorientierung sollte man folgende Punkte beachten:<br />

Keine zentrale Steuerung<br />

Die technische Seite des Internets ist durch Normen<br />

geregelt, aber für inhaltliche Fragen gibt es<br />

keine zentrale Koordination. Deshalb findest du<br />

ähnliche Informationen z. B. Bewerbungstipps bei<br />

den verschiedensten Anbietern. Andere Informationen<br />

wirst du vielleicht vergeblich suchen.<br />

Aktualität<br />

Einmal ins Netz gestellte<br />

Seiten werden nicht<br />

in jedem Fall aktualisiert.<br />

Große Institutionen<br />

und Firmen pflegen<br />

ihre Seiten regelmäßig.<br />

Viele private<br />

Anbieter scheuen diesen<br />

Aufwand.<br />

Achtung! Angebote für<br />

Ausbildungsplätze<br />

immer auf Aktualität<br />

prüfen.<br />

Anbietervielfalt<br />

Ob eine Information in das Netz<br />

kommt, hängt davon ab,<br />

ob jemand Zeit, Geld und<br />

Lust hat diese Informationen<br />

ins Netz zu stellen. Informationen<br />

über Ausbildungsplätze in<br />

deinem Ort müssen also nicht<br />

zwangsläufig im Netz erscheinen.<br />

Achtung! Hinter einigen seriös<br />

klingenden Informationen stecken<br />

auch kommerzielle Anbieter,<br />

die dann versuchen z. B.<br />

ihre Produkte zu verkaufen.<br />

Es ist gar nicht so einfach, aus der Fülle von Internetseiten mit geringem Zeitaufwand aus-<br />

sagekräftige Fakten zu erhalten. Um effektiv im Internet zu recherchieren, haben sich fol-<br />

gende Strategien bewährt:<br />

• Bekannte Adressen eingeben,<br />

• Katalogsuche auf den Eingangsportalen der verschieden Anbieter nutzen,<br />

• Arbeit mit Suchmaschinen.<br />

Informationen<br />

über<br />

Ausbildung<br />

und <strong>Beruf</strong><br />

Veränderungsgeschwindigkeit<br />

Jeder Anbieter entscheidet, welche Informationen<br />

er wie lange ins Netz stellt. Deshalb kann es vorkommen,<br />

dass eine Internetseite, die letzte Woche<br />

interessante Informationen über <strong>Beruf</strong>e bereithielt,<br />

heute schon andere Inhalte zeigt oder gar nicht<br />

mehr vorhanden ist.<br />

Tipp! Wichtige Informationen speichern.<br />

Umfang<br />

Jeder Versuch, sich<br />

alle berufsrelevanten<br />

Seiten im Netz anzuschauen,<br />

wird auf<br />

Grund der Fülle der<br />

Informationen scheitern.<br />

Deshalb ist eine<br />

planvolle Internetrecherche<br />

sinnvoll.<br />

Richtigkeit der Angaben<br />

Du kannst bei der Suche nach<br />

Informationen auch auf falsche<br />

Daten und Fakten treffen, da im<br />

Prinzip jeder jede Information<br />

ins Netz stellen kann.<br />

Achte deshalb auf den Herausgeber<br />

der Seiten. In der Regel<br />

überprüfen Ministerien, Ämter,<br />

Behörden, Organisationen große<br />

Firmen usw. den Inhalt ihrer<br />

Seiten auf Richtigkeit.<br />

Tipp! Zuverlässigkeit der Angaben<br />

noch durch andere Quellen<br />

prüfen.


Recherche im Internet<br />

Eingeben von Adressen<br />

Die erste Adresse bei der Suche nach Informationen über<br />

Ausbildung und <strong>Beruf</strong> ist der Internetzugang der Agentur<br />

für Arbeit www.arbeitsagentur.de. Hier findet man u. a.<br />

aktuelle Ausbildungsplatzangebote, umfangreiche Be-<br />

rufsbeschreibungen und Tipps für Bewerbungen.<br />

In vielen Tageszeitungen und anderen Veröffentlichungen<br />

wird man bei der Suche nach geeigneten Internetseiten<br />

fündig. Zum Beispiel entdeckt man in Stellenanzeigen<br />

häufig die Internetadressen von Unternehmen. Diese fin-<br />

det man auch durch Probieren. Da Internetadressen stets<br />

den gleichen Aufbau besitzen, führt der Versuch<br />

www.NamederFirmaxy.de häufig schon zum Erfolg.<br />

Aufgabe:<br />

204<br />

Interessante Adressen<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

www.was-werden.de<br />

www.machs-richtig.de<br />

www.bildung-lsa.de<br />

www.schulewirtschaft-lsa.de<br />

www.halle.ihk.de<br />

www.magdeburg.ihk.de<br />

www.azubi-online.de<br />

www.bibb.de<br />

www.bw-tips.de<br />

www.berufswahlpass.de<br />

E 4 - 8<br />

Suche weitere Internetadressen mit berufsrelevanten Inhalten und ergänze die<br />

oben stehende Liste.<br />

Teste, ob Firmen in deiner Region im Internet zu finden sind.<br />

Finde für die oben stehenden Adressen jeweils den Herausgeber.


Suche mit einem Katalog<br />

Auf den Startseiten verschiedener Anbieter z. B. auch<br />

eures Online-Dienstes findet man in der Regel themati-<br />

sche Verzeichnisse, die Adressen und Kurzbeschrei-<br />

bungen der Internetseiten in einem Katalog zusammen-<br />

fassen. Meist werden Kataloge von Redakteuren betreut,<br />

die neue Internetseiten auf deren Inhalt überprüfen und<br />

in die passende Kategorie einordnen. Dadurch findet<br />

eine Vorauswahl statt. Nicht jede Internetseite, die den<br />

Suchbegriff enthält, wird deshalb angezeigt. Finanziert<br />

werden solche Verzeichnisse auch durch Werbung.<br />

Deshalb wird man bei der Katalogsuche teilweise gezielt<br />

zu Produkten oder Informationen der jeweiligen Werbe-<br />

partner geführt.<br />

Bei der Suche mit einem Katalog geht man von einem<br />

Oberbegriff aus. Diesem sind dann verschiedene Unter-<br />

begriffe zugeordnet, zu denen weitere Unterkategorien<br />

existieren. Man surft also durch mehrere Internetseiten,<br />

ehe man zur Anzeige eines bestimmten Ergebnisses<br />

kommt. Dieser Weg ist zeitaufwändig und führt auch<br />

nicht in jedem Fall zum Erfolg. Empfehlenswert ist diese<br />

Art der Suche, wenn man sich einen ersten Überblick<br />

zum Thema verschaffen will.<br />

Aufgabe:<br />

205<br />

E 4 - 8<br />

Beispiel: Katalogsuche mit T-<br />

online:<br />

Startseite:<br />

Den Service einer Katalogsuche bieten auch viele Zeitschriften und Fernseh- oder Radio-<br />

sender an. Suche auf den Eingangsseiten deines Lieblingsradio- oder Fernsehsenders nach<br />

solchen Verzeichnissen und prüfe, ob sie Informationen über Ausbildung und <strong>Beruf</strong> enthal-<br />

ten.<br />

1. Schritt:<br />

Karriere<br />

2. Schritt:<br />

Bewerben<br />

3. Schritt:<br />

Interessan-<br />

tes Thema


Arbeit mit einem Suchdienst<br />

Suchmaschinen bieten die Möglichkeit der Volltextsu-<br />

che. Außerdem werden neue Seiten automatisch in<br />

einer Datenbank erfasst. Dazu werden bestimmte Pro-<br />

gramme benutzt, so genannte Spider oder Crawler.<br />

Aber selbst die besten Suchmaschinen sind nicht in der<br />

Lage, sämtliche Seiten des Internets zu durchforsten.<br />

Man kann davon ausgehen, dass eine gute Suchema-<br />

schine höchstens ein Drittel der verfügbaren Internet-<br />

seiten erfasst. Deshalb existieren Metasuchmaschinen.<br />

Diese fragen mehrere Suchmaschinen gleichzeitig ab.<br />

Bei der Arbeit mit Suchmaschinen wird der eingegebe-<br />

ne Begriff z. B Ausbildungsplatz mit dem kompletten<br />

Text der erfassten Seiten verglichen. Man erhält da-<br />

durch eine wesentlich umfangreichere Ergebnisliste als<br />

bei der Katalogsuche. Hier liegt aber auch eine<br />

Schwierigkeit. Bei allgemeinen Begriffen wie z. B. <strong>Beruf</strong><br />

erhält man mehr als 14.000.000 Treffer. Zusätzliche<br />

Suchbegriffe schränken die Liste sinnvoll ein.<br />

<strong>Beruf</strong><br />

Ausbildung<br />

Ausbildungsplatz<br />

Ausbildungsplatzangebote<br />

Job<br />

Arbeitsmarkt<br />

206<br />

Adressen bekannter Suchma-<br />

schinen:<br />

www.google.de<br />

www.altavista.de<br />

www.lycos.de<br />

www.fireball.de<br />

www.yahoo.de<br />

Metasuchmaschinen:<br />

www.metager.de<br />

Suchmaschine speziell für Kinder<br />

und Jugendliche:<br />

www.blindekuh.de<br />

Aufgabe: Trage in die Tabelle für die angegebenen Schlüsselwörter die Anzahl der gefun-<br />

den Treffer ein. Führe diese Arbeit in einer der nächsten Stunden erneut durch. Vergleiche<br />

die Ergebnisse.<br />

Versuche, mithilfe der verschiedenen Suchmaschinen Informationen zu euren Wunschberuf<br />

zu finden.<br />

google fireball<br />

altavista<br />

lycos yahoo<br />

blindekuh<br />

E 4 - 8


Ausbildungsplatzsuche auf dem Internetportal der Agentur für Arbeit<br />

Durch Eingabe der<br />

Internetadresse<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

gelangst du auf die<br />

Startseite der Agentur<br />

für Arbeit. Nun musst<br />

du dem Link<br />

Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche<br />

folgen.<br />

Jetzt wählst du im<br />

Menü<br />

Stellenangebote<br />

suchen.<br />

Die nun folgende Suchmaske erlaubt nach<br />

verschiedenen Kriterien zu suchen.<br />

1. Wählst du beim Punkt Art der Nachfrage<br />

nur den Punkt Ausbildungsplatz, erhältst du<br />

Ergebnisse aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

für alle an angebotenen <strong>Beruf</strong>e.<br />

2. Wenn du außerdem noch einen konkreten<br />

<strong>Beruf</strong>swunsch eingibst, dann werden dir<br />

bundesweite Angebote für diesen speziellen<br />

<strong>Beruf</strong> angezeigt. Hier ist es wichtig auf die<br />

Rechtschreibung und auf die korrekte <strong>Beruf</strong>sbezeichnung<br />

zu achten.<br />

Meist lohnt es sich nur nach aktuellen Ausbildungsstellenangeboten<br />

zu suchen, deshalb<br />

wähle bei Nur Angebote der letzten den Punkt<br />

2 Wochen.<br />

207<br />

4 - 9<br />

3. Wenn du nur in deiner Region nach Ausbildungsstellen suchst,<br />

dann gib die ersten drei Zahlen der Postleitzahl deines Wohnortes ein.<br />

Ohne konkreten <strong>Beruf</strong> erhältst du nun alle gemeldeten Ausbildungsstellen<br />

deiner Region. Du kannst aber auch ganz gezielt nach deinem<br />

Wunschberuf suchen.


Quelle: Medienkombination zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit, 2003/2004, S. 48<br />

208<br />

E 4 - 11


Quelle: Medienkombination zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit, 2003/2004, S. 38<br />

209<br />

E 4 - 11


4.6 Themenbereich F: Arbeitsmarktsituation<br />

4.6.1 Modul F1 − Regionaler Wirtschaftsraum<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler sollen<br />

• den regionalen Wirtschaftsraum hinsichtlich<br />

seines Strukturwandels untersuchen,<br />

• den Einfluss des Strukturwandels auf die<br />

Arbeitsmarktsituation erfassen,<br />

• die Ausbildungsplatzsituation im regionalen<br />

Wirtschaftsraum kritisch analysieren,<br />

• sich mit den eigenen <strong>Beruf</strong>swünschen,<br />

Anforderungen an den <strong>Beruf</strong> und Beschäftigungschancen<br />

in der Region<br />

auseinandersetzen.<br />

Ursachen für den Strukturwandel<br />

einer Region<br />

Einflussfaktoren und Folgen<br />

des wirtschaftlichen<br />

Strukturwandels<br />

Notwendigkeit des Strukturwandels<br />

und Arbeitsmarktsituation<br />

Arbeitslosigkeit und Beschäftigungschancen<br />

in der<br />

Region<br />

Realisierbarkeit von<br />

Wunschberufen<br />

Alternativen zum Wunschberuf<br />

Information über die historische Entwicklung der Chemieregion<br />

in Mitteldeutschland<br />

Ableiten von Standortfaktoren für die Chemieindustrie in Mitteldeutschland<br />

Strukturwandel an Beispielen der Heimatregion nachvollziehen<br />

Experteninterview<br />

Rollenspiel: Soziale und wirtschaftliche Auswirkungen des<br />

Strukturwandels in der Chemieindustrie<br />

Sammeln von Informationen über die Ausbildungsplatzsituation<br />

im regionalen Wirtschaftsraum<br />

Die Ausbildungsplatzsituation für den Wunschberuf in der<br />

Heimatregion analysieren<br />

Eigene Interessen mit <strong>Beruf</strong>sanforderungen vergleichen<br />

Pro- Kontra- Debatte<br />

210<br />

F1-1, F1-2, F1-3<br />

F1-1<br />

L 24, S. 28 ff<br />

F1-4<br />

F1-5, F1-6<br />

I3-5


Die Entwicklung der Chemieregion- Mitteldeutschland<br />

Entwicklung bis zum 1. Weltkrieg<br />

211<br />

F 1 - 1<br />

Die chemische Industrie hat in Deutschland eine lange Tradition. Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

gab es zunächst kleinere Familien- und Handwerksbetriebe, die sich auf die Herstellung von<br />

Schwefelsäure und Soda spezialisiert hatten. Soda, als Grundlage für Bleichmittel und Farbstoffe,<br />

wurde von der aufkeimenden Textilindustrie benötigt. <strong>Der</strong> wachsende Maschinenbau<br />

war Abnehmer von Rostschutz- und Schmiermitteln. Wichtig für die Entwicklung der chemischen<br />

Industrie in Mitteldeutschland war die Landwirtschaft, insbesondere die Rübenzuckerindustrie.<br />

Neben den Apparaten und Maschinen zur Verarbeitung der Zuckerrüben benötigten<br />

diese Fabriken Energie. Diese war durch die Erschließung der regionalen Braunkohlevorräte<br />

reichlich vorhanden. Die zahlreichen Salzlagerstätten boten Vorausetzung für die Verarbeitung<br />

der Kalisalze zu Düngemitteln. Durch Elbe, Mulde und Saale war auch der enorme<br />

Wasserbedarf der chemischen Industrie gesichert. Weitere günstige Standortfaktoren waren<br />

die sich rasch verbessernden Verkehrs- und Transportwege und die, im Vergleich zu den<br />

Chemiestandorten in Berlin und in Rheinland/Westfalen, günstigen Bodenpreise.<br />

(Deutschland hatte außerdem den Vorteil, über 12 Technische Hochschulen zu verfügen.<br />

England hatte im Vergleich dazu um 1900 keine einzige Technische Hochschule.)<br />

Aufgabe: Welche Standortfaktoren haben die Entwicklung der chemischen Industrie in Mitteldeutschland<br />

begünstigt?<br />

Ro h sto f f e ?<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

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K o ste n ?<br />

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- - - - - - - - - - - - -<br />

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-<br />

In f r a st r u k t u r?<br />

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-<br />

A r b e i t sk r ä f te ?<br />

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S t a n d o r t -<br />

f a k t o r e n<br />

N a ch f r a g e ?<br />

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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -


Die Entwicklung bis zum Ende des 2. Weltkriegs<br />

212<br />

F 1 - 2<br />

Aus gleichen Ausgangsstoffen können in der chemischen Industrie häufig unterschiedliche<br />

Produkte erzeugt werden. <strong>Der</strong> für die Düngemittelherstellung notwendige Ammoniak ist auch<br />

Grundlage für Farbstoffe, Kunststoffe, Medikamente und vor allem für Sprengstoff. In Folge<br />

dessen siedelten sich weitere Chemiebetriebe an. Als der Bedarf an Sprengstoff im 1. Weltkrieg<br />

sprunghaft anstieg, wurde 1916 im strategisch günstigen Hinterland das „Ammoniakwerk<br />

Merseburg“ (später Leuna- Werke) errichtet. Dieses Werk wird in den Folgejahren zum<br />

größten Produzenten von Ammoniak in Deutschland und weltweit. 1925 arbeiteten knapp<br />

100 000 Menschen in Mitteldeutschland in ca. 3700 chemischen Fabriken. Hauptstandorte<br />

gehörten allerdings zu dem großen Konzern I. G. Farbenindustrie AG (IG Farben), der sich in<br />

den Folgejahren zum größten Chemiekonzern der Welt entwickelte. In der Zeit des Nationalsozialismus<br />

waren Kriegsvorbereitung und das Bestreben Deutschlands wirtschaftlich unabhängig<br />

vom Ausland zu sein, Gründe für den Aufbau weiterer zahlreicher chemischer Betriebe.<br />

Gründungsjahr Standort Hauptprodukt/-verfahren<br />

1883 Bernburg Solvay-Soda<br />

1893 Bitterfeld Chloralkali- Elektrolyse, Leichtmetalle<br />

1894 Greppin/Wolfen synthetische Farben<br />

1909 Wolfen Filme, synthetische Fasern<br />

1915 Piesteritz Stickstoff<br />

1916 Rodleben synthetische Fette<br />

1916 Leuna Ammoniak, Methanol, Kohlehydrierung<br />

1921 Genthin Waschmittel<br />

1936 Buna- Schkopau synthetischer Kautschuk, Kunststoffe<br />

1936 Lützkendorf Kohlehydrierung: Treibstoffe/Mineralöle<br />

1936 Schwarzheide Kohlehydrierung: Treibstoffe<br />

1936 Zeitz Kohlehydrierung: Treibstoffe<br />

1936 Böhlen Kohlehydrierung: Treibstoffe<br />

1936 Magdeburg Kohlehydrierung: Treibstoffe<br />

Vgl. KRUG: Zur Entwicklung des Mitteldeutschen Chemiereviers, www.opus.fh-merseburg.de, Stand 14. 04. 2005<br />

Gefördert wurde die chemische Industrie durch Subventionen, Schutzzölle und Abnahmegarantien<br />

durch den Staat. In Mitteldeutschland stieg in der Zeit von 1936 bis 1939 die Chemieproduktion<br />

von 100 auf 172%. Davon profitierte auch die Entwicklung der Energiewirtschaft<br />

und des Maschinenbaus. Im Ballungsgebiet Mitteldeutschland (Magdeburg bis Chemnitz)<br />

arbeitete 1939 jeder vierte Beschäftigte in der Chemieindustrie.<br />

Aufgabe: Erkläre den Zusammenhang zwischen Rüstung und der Entwicklung der Chemieindustrie<br />

in Mitteldeutschland. Wie wurde diese Entwicklung vom Staat gefördert?


Die Entwicklung der Chemieregion Mitteldeutschland in der Nachkriegszeit<br />

213<br />

F 1 - 3<br />

Nach dem 2. Weltkrieg stand die Chemieregion Mitteldeutschland vor schwerwiegenden<br />

Problemen. Viele chemische Anlagen waren durch Bombardements im Krieg zerstört bzw.<br />

beschädigt. Die Sowjetunion als Besatzungsmacht beschlagnahmte einen großen Teil der<br />

Industrieanlagen als Entschädigung für die Verluste im Zweiten Weltkrieg. Auf Grund dieser<br />

Reparationsleistungen an die Sowjetunion wurden in den ersten Nachkriegsjahren in Mitteldeutschland<br />

viele chemische Anlagen demontiert. Ein weiteres Problem war die Ausbildung<br />

von qualifiziertem Personal. Nur 2 der 12 Technischen Hochschulen des Deutschen Reiches<br />

befanden sich auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone. Durch Abwanderung qualifizierter<br />

Mitarbeiter in die BRD bis Anfang der 60er Jahre gestaltete sich die Situation dramatisch.<br />

Aufgabe: Benenne die 3 großen Probleme der chemischen Industrie in Mitteldeutschland in<br />

der Nachkriegeszeit!<br />

Die Entwicklung der chemischen Industrie in der DDR<br />

Unter kompliziertesten Bedingungen wurde in der Nachkriegszeit das mitteldeutsche Chemierevier<br />

wieder aufgebaut. Bis in die 60er Jahre konnte man auf Forschungen und Entwicklungen<br />

aus den 20/30er Jahren zurückgreifen und somit den Anschluss an die Weltentwicklung<br />

wieder herstellen und gute Produktionsergebnisse erreichen. Die Zahl der Technischen<br />

Hochschulen erhöhte sich auf 10 Einrichtungen und sicherte damit gut ausgebildeten naturwissenschaftlich-<br />

technischen Nachwuchs.<br />

In der DDR konzentrierte sich die chemische Industrie im Bezirk Halle. Hier arbeiteten ca.<br />

45% aller in der Chemieindustrie Beschäftigten. Die Arbeiter in den Chemiebetrieben wurden<br />

bei der Entlohnung, bei der Versorgung und bei der Wohnungsvergabe bevorzugt. Dadurch<br />

entstanden ganze Stadtteile und sogar eine neue Stadt (Halle-Neustadt). Durch diese Ansiedlungen<br />

sicherte man den steigenden Bedarf an Arbeitskräften. Dieser war nötig, weil<br />

durch die Planwirtschaft zwar stetig eine Steigerung der Produktion gefordert, aber gleichzeitig<br />

nicht in ausreichendem Maße in die materiell- technische Basis investiert wurde. Gearbeitet<br />

wurde unter zum Teil gesundheitlich belastenden Arbeitsbedingungen an teilweise veralteten<br />

Geräten, Apparaten und Anlagen. Die innovativen Ergebnisse von Forschung und Entwicklung<br />

konnten zunehmend in der Wirtschaft nicht mehr umgesetzt werden. Den Jahren<br />

des Aufbaus und des Aufschwungs folgte Stagnation und Niedergang, hervorgerufen durch<br />

die Planwirtschaft. <strong>Der</strong> in der Weltwirtschaft vollzogene Übergang von der Kohle- zur Erdölchemie<br />

wurde in der Chemieindustrie der DDR nur unzureichend vollzogen.<br />

Marode Anlagen und veraltete Produktionsprozesse verursachten immense Umweltschäden,<br />

die bis in die Gegenwart zu spüren sind.<br />

Aufgabe: Befrage deine Eltern, Großeltern oder andere Verwandte nach ihren Eindrücken<br />

zur Arbeit in der chemischen Industrie und zur Umweltbelastung in der DDR!


Ausbildungssituation in meinem regionalen Wirtschaftsraum<br />

214<br />

F 1 - 4<br />

Um deine beruflichen Chancen im regionalen Wirtschaftsraum besser einschätzen zu kön-<br />

nen, solltest du dich umfassend informieren.<br />

Aufgabe: Erkunde, welche Betriebe in deiner Umgebung arbeiten. Nutze dazu zum Beispiel<br />

das Branchenbuch, das Internet, Tageszeitungen oder Broschüren der Industrie- und Han-<br />

delskammer. Frage aber auch Eltern, Verwandte und Freunde.<br />

Name des Unternehmens<br />

Beispiel:<br />

Dow Olefinverbund<br />

GmbH<br />

Branche Ausbildungsberufe Anzahl der Ausbildungsstellen<br />

Chemieindustrie<br />

Chemikant/in<br />

Industriemechaniker/in<br />

Energieelektroniker/in<br />

Prozessleitelektroniker/in<br />

Im Ausbildungsjahr<br />

2006/07: 40 Ausbildungsstellen<br />

Viele Betriebe kann man auch in einem Schülerbetriebspraktikum näher kennen lernen. Nut-<br />

ze diese Möglichkeit unbedingt.


Anforderungen:<br />

Gutes technisches Verständnis<br />

Gute logische Denkfähigkeit<br />

Gute bis durchschnittliche<br />

- schulische Leistungen<br />

- räumliche Vorstellungskraft<br />

- praktische Begabung<br />

- Wahrnehmungsgeschwindigkeit<br />

- Bearbeitungsgeschwindigkeit<br />

- Merkfähigkeit<br />

- Auge-Handkoordination<br />

- mündliche Ausdrucksfähigkeit<br />

Arbeitsverhalten<br />

Planvolle, sorgfältige, zügige Arbeitsweise,<br />

selbstständig aber auch im<br />

Team arbeiten können, hohes Verantwortungsbewusstsein<br />

INFOMATION<br />

ÜBER DEN BERUF:<br />

<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> KFZ- Mechaniker/in<br />

wird nur noch bis<br />

2006 ausgebildet. Danach<br />

lautet die <strong>Beruf</strong>sbezeichnung<br />

Kraftfahrzeug-<br />

mechatroniker/in!<br />

Einen anderen <strong>Beruf</strong><br />

erlernen<br />

Im Ort ist eine Metallbaufirma. Hier<br />

werden Zäune, Tore und ähnliche<br />

Bauteile aus Metall gefertigt. David<br />

hat erfahren, dass hier Metallbauer/innen<br />

ausgebildet werden. Er<br />

überlegt, ob er im nächsten Jahr sein<br />

Praktikum in dieser Firma absolviert<br />

Autos- meine Welt,<br />

also ich werde KFZ-<br />

Mechatroniker!<br />

Ausbildungsplatzsituation:<br />

<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> Kraftfahrzeugmechatroniker/in ist der<br />

beliebteste Ausbildungsberuf bei den Jungen.<br />

Drei Mitschüler wollen ebenfalls diesen <strong>Beruf</strong><br />

ergreifen. Einer hat schon einen Ausbildungsplatz bei<br />

Verwandten sicher. Eine der zwei KFZ- Werkstätten im Ort<br />

bildet pro Jahr einen Lehrling aus.<br />

Mögliche Alternativen<br />

Einen höheren Schulabschluss<br />

anstreben<br />

David würde mit der Verbesserung<br />

seiner Leistungen einen erweiterten<br />

Realschulabschluss erreichen können.<br />

Damit würde er seine Bewerberchancen<br />

verbessern können<br />

215<br />

Interessen:<br />

David baut schon immer<br />

gerne Flugzeugmodelle.<br />

Sein Fahrrad repariert er immer<br />

selber. Gemeinsam mit seinem<br />

großen Bruder bastelt David an<br />

dessen Motorrad. Sein Praktikum<br />

hat David in einer kleinen KFZ-<br />

Werkstatt absolviert. Es hat ihm<br />

viel Spaß gemacht Sein Meister<br />

war sehr zufrieden mit ihm. Leider<br />

bildet dieser Betrieb keine<br />

Lehrlinge aus. Auf keinen Fall<br />

möchte David einen <strong>Beruf</strong> haben,<br />

in dem er viel reden muss, da er<br />

eher ein ruhiger, zurückhaltender<br />

Junge ist.<br />

F 1 - 5<br />

INFOMATION ÜBER<br />

DAVID:<br />

David ist in der 9. Klasse<br />

einer Sekundarschule.<br />

Er hat in Mathematik die<br />

Note 2. In Physik steht<br />

er zurzeit auf 3. Deutsch<br />

und Englisch sind seine<br />

Problemfächer.<br />

In anderen Regionen<br />

lernen<br />

Wenn David seinen Traumberuf<br />

erlernen möchte, sollte er<br />

unbedingt nach Ausbildungsstellen<br />

in anderen Regionen<br />

suchen. Dies würde aber einen<br />

Umzug in eine neue Umgebung<br />

mit sich bringen.<br />

Aufgabe: Finde für David mögliche Ausbildungsalternativen. Diskutiert in der Gruppe über<br />

die Vor- und Nachteile dieser Vorschläge.


Anforderungen:<br />

-----------------------------<br />

------------<br />

Ausbildungsplatzsituation:<br />

Mögliche Alternativen<br />

216<br />

Interessen:<br />

F 1 - 6<br />

Aufgabe: Untersuche deinen Traumberuf auf Realisierbarkeit. Finde für dich selbst mögliche<br />

Ausbildungsalternativen.


4.6.2 Modul F2 − Anforderungen der Unternehmen an die Schülerinnen und Schüler<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler sollen<br />

• sich mit Kompetenzanforderungen, die<br />

die Unternehmen an zukünftige Auszubildende<br />

stellen, auseinandersetzen,<br />

• Eigenschaften eines/einer zukünftigen<br />

Auszubildenden, bezogen auf verschieden<br />

<strong>Beruf</strong>sfelder, zuordnen,<br />

• kritische Selbsteinschätzungen des persönlichen<br />

Entwicklungsstandes vornehmen,<br />

• sich mit Fremdeinschätzungen kritisch<br />

auseinandersetzen,<br />

• eine eigene Lernplanung zum Ausgleich<br />

von Defiziten bzw. Ausbau vorhandener<br />

Potenziale entwickeln.<br />

Anforderungen der Wirtschaft<br />

an die künftigen<br />

Auszubildenden<br />

Allgemeine Kompetenzanforderungen<br />

für die <strong>Beruf</strong>sausbildung<br />

Anforderungsprofile für<br />

ausgewählte <strong>Beruf</strong>sfelder<br />

Kompetenzanforderungen,<br />

die Wunschberufe stellen<br />

Selbstanalyse<br />

Fremdeinschätzung<br />

Expertengespräch mit Unternehmensvertretern und/oder<br />

Auszubildenden verschiedener <strong>Beruf</strong>sfelder<br />

(Hinweis: Eltern mit einbeziehen)<br />

Lernortwechsel – Besuch einer Ausbildungseinrichtung (<strong>Beruf</strong>schule<br />

und/oder betriebliche Ausbildung)<br />

Gestaltung eines Elternabends gemeinsam mit Schülerinnen<br />

und Schüler eines Schuljahrganges in Zusammenarbeit mit<br />

IHK, Handwerkskammern, Unternehmen und Auszubildenden<br />

(Arbeit im Plenum und in Gruppen)<br />

Allgemeine Kompetenzanforderungen der Betriebe herausarbeiten<br />

Anforderungsprofile für verschiedene <strong>Beruf</strong>sfelder ermitteln<br />

Durchführung von Einstellungstests allgemein und berufsfeldbezogen<br />

Vergleichen der Anforderungen, die von den Unternehmen<br />

gefordert werden mit den persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

Fremdeinschätzung durchführen (Partnerinterview)<br />

Einrichtung eines Assesmentcenters mit Unterstützung von<br />

Unternehmen (Bewerbungsschreiben zum Wunschberuf im<br />

Vorfeld erarbeiten)<br />

Lernplan Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung kritisch vergleichen<br />

Erstellen von Lernplänen<br />

Lernpartnerschaften zwischen Schülern und Auszubildenden<br />

im regionalen Wirtschaftsraum initiieren<br />

Möglichkeiten der Vertiefung der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

durch zusätzliche Maßnahmen im regionalen Wirtschaftsraum<br />

erschließen und nutzen. (Praxistag u. a.)<br />

217<br />

Broschüren der IHK<br />

F2-1, F2-2, F2-3<br />

„<strong>Beruf</strong> aktuell“,<br />

F2–4<br />

F2–5,<br />

F2–6, F2-8<br />

A1–1, F2-7, F2-9<br />

F2–10<br />

F2–11<br />

http://www.bildunglsa.de


218<br />

F 2 - 1<br />

Anforderungen der Unternehmen an Bewerberinnen und Bewerber<br />

für einen Ausbildungsplatz<br />

Spätestens wenn Jugendliche anfangen die ersten Bewerbungen zu schreiben, kommt die<br />

Frage auf: „Habe ich mit meinen Schulleistungen tatsächlich Chancen, den gewünschten<br />

Ausbildungsplatz zu bekommen?“<br />

Betriebe verwenden auf die<br />

Auswahl der geeigneten<br />

Auszubildenden in der Regel<br />

sehr viel Mühe. Zunächst<br />

werden die Bewerbungsmappen<br />

gesichtet, danach<br />

werden in vielen, vor allem in<br />

größeren, Unternehmen Einstellungstests<br />

durchgeführt.<br />

Sind so die, für den Betrieb<br />

geeigneten, Kandidaten ausfindig<br />

gemacht worden,<br />

entscheidet letztendlich das<br />

Vorstellungsgespräch über den<br />

Abschluss eines Ausbildungs- Quelle: Umfrageergebnisse der IHK Halle- Dessau, 2003<br />

vertrages.<br />

Betriebe legen bei den Ausbildungsplatzbewerbern Wert auf das Beherrschen der Grundqualifikationen<br />

wie Lesen, Schreiben, Rechnen und ein gutes Allgemeinwissen.<br />

Aber Schulnoten allein sind nicht mehr ausschließlich ausschlaggebend. Grundsätzlich lässt<br />

sich feststellen, dass Lehrstellenbewerber neben den Schulnoten auch Schlüsselqualifikationen<br />

vorweisen müssen. Schlüsselqualifikationen sind berufsübergreifende und überfachliche<br />

Fähigkeiten wie z. B. Teamfähigkeit, Höflichkeit, Freundlichkeit, Zuverlässigkeit, aber auch<br />

Kritikfähigkeit. Diese Eigenschaften werden als Sozialkompetenzen bezeichnet. Weiterhin<br />

spielen auch persönliche Kompetenzen eine Rolle. Die Unternehmen suchen nach Auszubildenden<br />

die leistungsbereit und belastbar sind und Aufgaben selbstständig planen, ausführen<br />

und kontrollieren können. Diese Schlüsselqualifikationen lassen sich in Einstellungstests<br />

schwer nachprüfen. Deshalb werden auch bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden<br />

Potenzialanalyseverfahren, auch als Assessmentcenter bekannt, durchgeführt.<br />

Quelle: Umfrageergebnisse der IHK Halle- Dessau, 2003<br />

Aufgabe: Informiere dich (z.B. Internet, BIZ) über den Inhalt eines Assessmentcenters.


Gefragte Eigenschaften<br />

219<br />

F 2 - 2<br />

Stelle dir vor: Du bist (später einmal) Abteilungsleiter/<br />

Abteilungsleiterin in einem Betrieb. <strong>Der</strong> Personalchef<br />

kommt zu dir und bittet dich eine Liste mit Fähigkeiten<br />

und persönlichen Merkmalen zu erstellen, nach der dein<br />

neuer Mitarbeiter/ deine neue Mitarbeiterin ausgesucht<br />

werden soll. Diese/dieser soll in euer Team passen, das<br />

selbstständig und verantwortlich arbeitet.<br />

Wähle aus den folgenden Fähigkeiten und Merkmalen zehn aus, die du für einen neuen Mit-<br />

arbeiter oder eine neue Mitarbeiterin als besonders wichtig ansiehst.<br />

Ordne deine Wahl in eine Rangfolge 1-10 und begründe deine Wahl.<br />

Er oder sie muss<br />

• Ordnung halten<br />

• pünktlich sein<br />

• Selbstbeherrschung zeigen<br />

• bereit zur Anpassung sein<br />

• bescheiden sein<br />

• befehlen können<br />

• Kreativität besitzen<br />

• eigenständig arbeiten<br />

• versöhnlich sein<br />

• bereit sein zu Überstunden<br />

• aufstiegsorientiert<br />

• aus religiöser/ethischer Überzeugung entscheiden<br />

• erfolgsorientiert vorgehen<br />

• Fantasie haben<br />

• sich unterordnen können<br />

• treu sein zum Betrieb<br />

• kritisch sein<br />

• Fleiß mitbringen<br />

• gehorchen können<br />

• Disziplin halten<br />

• selbstständig denken<br />

• konfliktbereit sein<br />

• emanzipiert sein<br />

• Fortbildungswillen haben<br />

• zum Gespräch bereit sein<br />

• Umweltbewusstsein besitzen<br />

• sozial eingestellt sein<br />

• karrierebewusst sein<br />

• in einer Gewerkschaft tätig sein<br />

• im Team arbeiten


Vergleiche die Anforderungen mit deinen persönlichen Voraussetzungen.<br />

220<br />

F 2 - 3<br />

Auszubildende/Auszubildender gesucht<br />

Die folgenden Anforderungsprofile wurden aus Originalstellenangeboten zusammengestellt.<br />

Bürokauffrau/-mann: Guter Realschulabschluss<br />

/Abitur; gute Noten in Mathematik und Deutsch;<br />

MS Office Kenntnisse; Allgemeinwissen; mind.<br />

18 Jahre; FS KL. B vorteilhaft; Kommunikationsfähigkeit,<br />

Engagement, Selbstständigkeit<br />

und Verantwortungsbewusstsein<br />

Fachmann/frau für Systemgastronomie:<br />

mind. 18 Jahre; aufgeschlossenes, freundliches<br />

und natürliches Wesen; gepflegtes Äußeres;<br />

sichere Deutschkenntnisse; mind. Realschulabschluss;<br />

schriftliche Bewerbung<br />

Industriekauffrau/-mann:<br />

Deutsch / Mathematik 2 / 3; möglichst technisches<br />

Verständnis; Interesse an technischen<br />

Abläufen eines Maschinenbaubetriebes; Wohnort<br />

in der näheren Umgebung<br />

Kaufmann/-frau für Bürokommunikation:<br />

Teamfähigkeit; Freude am Umgang mit Menschen;<br />

Leistungswillen; gute Mittlere Reife oder<br />

Abitur; Grundkenntnisse in MS Word und Excel<br />

Kaufmann/-frau im Einzelhandel:<br />

Wir suchen Schulabgänger die Freude am Verkauf<br />

und im Umgang mit Menschen haben, die teamfähig,<br />

belastbar und aufgeschlossen sind. Zahlenverständnis<br />

und gepflegte Umgangssprache sind<br />

für den Bewerber selbstverständlich<br />

Koch/Köchin:<br />

gesucht wird ein männlicher Auszubildender der<br />

bereits volljährig ist<br />

Restaurantfachfrau/-mann:<br />

Freude am <strong>Beruf</strong>; Erfahrung in der Gastronomie;<br />

Umgang mit Stress-Situationen; deutsche<br />

Sprache; gutes Erscheinungsbild<br />

Aufgabe: Analysiere die Stellenangebote unter folgenden Gesichtspunkten:<br />

<strong>Beruf</strong> Schulische<br />

Voraussetzungen<br />

Soziale<br />

Kompetenzen<br />

Chemielaborant/-in:<br />

Voraussetzungen: mind. erweiterter Realschulabschluss<br />

oder Abitur; sehr gute Noten in Mathe,<br />

Physik und Chemie; 1 Ausbildungsplatz<br />

Gleisbauer/-in:<br />

wohnhaft in folgenden Kreisen: HAL, SK, ML;<br />

Erstuntersuchung der schriftlichen Bewerbung<br />

beilegen<br />

Industriemechaniker/-in:<br />

Notendurchschnitt mindestens 3,0, naturwissenschaftliche<br />

Fächer nicht schlechter<br />

als 3; handwerkliches Geschick, technisches<br />

Verständnis; gesundheitliche Eignung<br />

Kaufmann/-frau für Touristik und Freizeit<br />

über 18 Jahre; gute bis sehr gute Fremdsprachenkenntnisse;<br />

kommunikatives Auftreten;<br />

gepflegtes Äußeres; die Bereitschaft an<br />

Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten<br />

Kaufmann/-frau im Groß- und Einzelhandel:<br />

Interesse an landwirtschaftlichen Produkten;<br />

Flexibilität; Engagement<br />

Maschinen- und Anlagenführer/-in:<br />

praktisch, begabte junge Menschen gesucht;<br />

offen für Herausforderungen; teamfähig und<br />

motiviert: erwartet wird ein durchschnittlicher<br />

Hauptschulabschluss, Schwerpunkte Ma, Ph,<br />

Ch, D,<br />

Zerspanungsmechaniker/-in:<br />

Mathematik/Physik Note mindestens 2 / 3;<br />

Wohnort in der näheren Umgebung<br />

Besondere<br />

Interessen und<br />

Fähigkeiten<br />

Weitere<br />

Voraussetzungen<br />

(z.B. Geschlecht, Alter,<br />

Wohnort )


<strong>Der</strong> Einstellungstest<br />

221<br />

F 2 - 4<br />

Auf dem Weg zum <strong>Beruf</strong>sstart habt ihr mit einem guten und ansprechenden Bewerbungs-<br />

schreiben noch längst nicht alle Hürden genommen. Viele Unternehmen laden die Bewerbe-<br />

rinnen und Bewerber zu Einstellungstests ein. Die Testergebnisse sind neben den Bewer-<br />

bungsunterlagen eine wichtige Entscheidungshilfe bei der Vergabe der Ausbildungsplätze.<br />

Art und Durchführung der Einstellungstests können von Unternehmen zu Unternehmen<br />

unterschiedlich sein. Sie können von drei bis zu fünf Stunden dauern und setzen sich meis-<br />

tens aus mehreren Teilen zusammen.<br />

Intelligenztests Konzentrations- und Belastungstests<br />

Mithilfe von Intelligenztests<br />

sollen die Begabungsschwerpunkte<br />

der Bewerberinnen<br />

und Bewerber ermittelt werden.<br />

Dazu gehören z.B.:<br />

- räumliches Vorstellungsvermögen,<br />

- Merkfähigkeit,<br />

- logisches und mathematisches<br />

Denken,<br />

- technisches Verständnis,<br />

- Sprachgefühl,<br />

- Urteilsfähigkeit,<br />

- Abstraktionsvermögen.<br />

Im Rahmen dieser Tests<br />

werden Aufgaben gestellt, die<br />

in einer vorgeschriebenen<br />

Zeit möglichst genau und<br />

schnell bearbeitet werden<br />

müssen. Das Arbeitstempo,<br />

Arbeitsgenauigkeit und die<br />

Belastbarkeit in Stresssituationen<br />

kann ermittelt werden.<br />

Tipps für den Einstellungstest<br />

Kenntnistests<br />

Bei der Auswahl von Kenntnistests<br />

geht es um die Ermittlung<br />

von Wissen, das in<br />

verschiedenen Unterrichtsfächern<br />

angeeignet wurde. Neben<br />

Rechtschreib- und Mathematikkenntnissen<br />

werden<br />

häufig Fragen zur Allgemeinbildung<br />

gestellt. Naturwissenschaftliche<br />

und technische<br />

Kenntnisse werden häufig<br />

besonders bei technischen<br />

<strong>Beruf</strong>en abgefragt. Es können<br />

auch praktische Übungen<br />

zum Test gehören.<br />

Vor dem Test Während des Tests Nach dem Test<br />

- Übt Aufgaben, die im Test<br />

auf euch zukommen können.<br />

- Sprecht mit Eltern oder<br />

Freunden über den Test,<br />

das wirkt beruhigend.<br />

- Geht ausgeschlafen zum<br />

Test.<br />

- Frühstückt ausgewogen.<br />

- Nehmt Papier, Stifte und<br />

eine Uhr mit.<br />

- Geht mit Selbstvertrauen<br />

zum Test.<br />

Aufgabe:<br />

- Fragt bei Unklarheiten<br />

gleich nach.<br />

- Verschafft euch einen<br />

Überblick über die Aufgaben<br />

und beginnt mit<br />

denen, die ihr sofort lösen<br />

könnt.<br />

- Nicht nervös werden,<br />

wenn ihr nicht alle Aufgaben<br />

lösen könnt.<br />

- Bei einer Zeitbegrenzung<br />

besser einige Aufgaben<br />

richtig und vollständig lösen,<br />

als unvollständig und<br />

oberflächlich.<br />

- Bei bestandenem Test<br />

könnt ihr euch in Ruhe auf<br />

das Vorstellungsgespräch<br />

vorbereiten.<br />

- Bei einer Ablehnung nicht<br />

den Mut verlieren, es<br />

werden auch Bewerberinnen<br />

und Bewerber abgelehnt,<br />

die gut abgeschnitten<br />

haben.<br />

- Erkundigt euch nach den<br />

Testergebnissen, um<br />

euch gezielt auf den<br />

nächsten Test vorbereiten<br />

zu können.<br />

Informiert euch im Internet, bei Krankenkassen, Unternehmen oder bei dem <strong>Beruf</strong>sberater/<br />

der <strong>Beruf</strong>sberaterin der Agentur für Arbeit über Einstellungstests.


Beispiele für Testaufgaben<br />

A Intelligenztests<br />

1 Welches vermischte Wort bezeichnet keinen Körperteil?<br />

ANES<br />

NUMD<br />

SLAH<br />

NOMD<br />

EHZE<br />

RHAA<br />

2 Welche Figur (A, B, C) setzt die dritte Reihe fort?<br />

?<br />

3 Welches Kästchen vervollständigt die Reihe?<br />

?<br />

A<br />

B<br />

C<br />

222<br />

F 2 - 5<br />

1 2 3<br />

4 5 6


B Konzentrationstests<br />

1. Zähle möglichst schnell alle u und 3.<br />

Zeit:<br />

h c 6 e u 7 3 i 8 v z 3 u c 7 3 i c 8 9 o f j g u j h 4 g 3 k 9 3 3 4 h<br />

r 3 d e u 5 3 u 6 e 8 3 j r u 3 e u 4 3 u r 6 9 0 s d u v 3 f t u w 4 7<br />

6 u 3 z g 8 3 f u 5 7 4 h v u e 3 r u 9 0 u s 3 3 b n o l d t u s f 3 6<br />

h r s 5 2 1 d t o v 5 z a l p 3 w x i l 7 5 0 s 6 b 4 9 3 b r o 7 a 9p c<br />

u = …..<br />

3 = …..<br />

223<br />

F 2 - 5<br />

2. Finde innerhalb einer Minute alle p-Zeichen mit zwei Punkten heraus. Als richtig gelten<br />

..<br />

p<br />

d<br />

..<br />

.<br />

d<br />

..<br />

.<br />

d<br />

..<br />

p<br />

..<br />

..<br />

d<br />

folgende Varianten:<br />

.. .<br />

p, p, p<br />

.. .<br />

.<br />

p<br />

.<br />

..<br />

d<br />

p<br />

.<br />

..<br />

d<br />

p<br />

.<br />

d<br />

.<br />

.<br />

d<br />

..<br />

d<br />

..<br />

..<br />

p<br />

.<br />

p<br />

.<br />

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..<br />

d<br />

..<br />

p<br />

..<br />

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p<br />

.<br />

d<br />

..<br />

d<br />

..<br />

.<br />

p<br />

p<br />

.<br />

Es sind …... p-Zeichen.<br />

p<br />

..<br />

.<br />

p<br />

..<br />

d<br />

.<br />

d<br />

..<br />

p<br />

..<br />

.<br />

d<br />

d<br />

..<br />

p<br />

.<br />

.<br />

d<br />

.<br />

p<br />

.<br />

p<br />

..<br />

p<br />

..<br />

.<br />

d<br />

..<br />

p<br />

..<br />

.<br />

d<br />

..<br />

..<br />

d<br />

.<br />

d<br />

.<br />

p<br />

..<br />

d<br />

.<br />

p<br />

d<br />

.<br />

.<br />

p<br />

d<br />

..<br />

p<br />

..<br />

.<br />

d<br />

..<br />

d<br />

.<br />

p<br />

..<br />

p<br />

.<br />

..<br />

d<br />

..<br />

d<br />

p<br />

..<br />

p<br />

..<br />

.<br />

p<br />

d<br />

.<br />

.<br />

p<br />

.<br />

p<br />

..<br />

.<br />

p<br />

.<br />

p<br />

.<br />

.<br />

d<br />

p<br />

..<br />

.<br />

d<br />

.<br />

d<br />

..<br />

p<br />

..<br />

p<br />

..<br />

p<br />

..<br />

..<br />

p<br />

d<br />

..<br />

p<br />

..<br />

d<br />

..<br />

.<br />

p<br />

.<br />

d<br />

..<br />

p<br />

..<br />

p<br />

..<br />

.<br />

p<br />

.<br />

d<br />

..<br />

d<br />

..<br />

d<br />

.<br />

p<br />

..<br />

d<br />

.<br />

p<br />

..


C Kenntnistests<br />

1. Allgemeinwissen<br />

a) Wie heißt unser Bundespräsident?<br />

b) Wie heißt die Hauptstadt von Dänemark?<br />

c) In welchem Jahr wurde die Berliner Mauer errichtet?<br />

d) Wie viele Monate hat ein Quartal?<br />

e) Wer schrieb den „Faust“?<br />

2. Mathematik<br />

Berechne ohne Taschenrechner!<br />

a) 0,59 +3,7 x 0,2 =<br />

b) 46 x 18 =<br />

c) 962 : 13 =<br />

224<br />

F 2 - 5<br />

d) Fünf Nektarinen wiegen im Durchschnitt je 52 g. Die erste Frucht wiegt 57 g, die zweite<br />

55g, die dritte und vierte wiegen je 49g. Wie viel wiegt die fünfte Nektarine?<br />

3. Rechtschreibung<br />

a) Finde Fehler und schreibe richtig.<br />

Kasette, Management, Inwentur, Nosthalgie, Paket, Pulover Representant, Delfin<br />

Beispiele für Testaufgaben – Lösungen<br />

A Intelligenztests<br />

1 - Mond, 2 - A, 3 -6<br />

B Konzentrationstest<br />

1 u=16, 3=20<br />

2 28<br />

C Kenntnistest<br />

1 a) Horst Köhler, b) Kopenhagen, c) 1961, d) 3 Monate c) Goethe<br />

2. a) 1,33 b) 828 c) 74 d) 50 g<br />

3. a) Kassette, Inventur, Nostalgie, Pullover, Repräsentant


Meine Stärken und Interessen<br />

225<br />

F 2 - 6<br />

Selbsteinschätzung ________________________________________________________<br />

Wie ich arbeite, lerne und Werkzeuge benutze: (Name:_____________________________)<br />

(Datum:_____________________________)<br />

Das kann ich:<br />

… wie ich sie benutze: eingestiegen<br />

Ich kann teilweise allein<br />

arbeiten, bin aber noch<br />

die Messzeuge<br />

die Werkzeuge<br />

Maschinen/ Geräte<br />

Materialien<br />

Das kann ich auch:<br />

etwas unsicher<br />

Ich kann … eingestiegen<br />

Es macht mir viel Mühe, aber<br />

genau arbeiten und lernen<br />

ausdauernd arbeiten und<br />

lernen<br />

mich selbst motivieren<br />

mitdenken bei Lern- und<br />

Arbeitsabläufen<br />

oft schaffe ich es.<br />

Mein Verhalten in der Gruppe:<br />

Mein Verhalten eingestiegen<br />

Damit komme ich noch nicht<br />

Ich bin pünktlich; man<br />

kann sich auf mich verlassen.<br />

Ich kann zuhören und<br />

mich mitteilen.<br />

Ich kann mit anderen<br />

zusammenarbeiten.<br />

Wenn ich etwas falsch<br />

gemacht habe, lasse ich<br />

mir etwas sagen.<br />

Das ist mir noch wichtig:<br />

immer klar.<br />

fortgeschritten<br />

Ich habe mich verbessert<br />

und kann gut allein arbeiten.<br />

fortgeschritten<br />

Es macht mir Mühe, aber ich<br />

schaffe es meistens.<br />

fortgeschritten<br />

Damit komme ich meistens<br />

klar.<br />

selbstständig<br />

Ich fühle mich sicher und<br />

kann anderen etwas erklären.<br />

selbstständig<br />

Ich schaffe es mühelos.<br />

selbstständig<br />

Das schaffe ich ohne Mühe.<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

Ort, Datum: _____________________________ Unterschrift: ________________________<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />

Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


Meine Stärken und Interessen<br />

Fremdeinschätzung von ______________________________________<br />

für _______________________________________<br />

Beurteilung von Fertigkeiten, Fähigkeiten und Verhalten<br />

Arbeit und Werkzeuge:<br />

Kenntnisse und fachgerechte<br />

Anwendung<br />

genau arbeiten und lernen<br />

ausdauernd arbeiten und<br />

lernen<br />

mich selbst motivieren<br />

Mitdenken bei Lern- und<br />

Arbeitsabläufen.<br />

Allgemeine Fähigkeiten:<br />

eingestiegen<br />

… kann teilweise damit<br />

arbeiten, ist aber noch unsicher<br />

Fähigkeiten eingestiegen<br />

hat viel Mühe, schafft es<br />

genau arbeiten und lernen<br />

ausdauernd arbeiten und<br />

lernen<br />

sich selbst motivieren<br />

Mitdenken bei Lern- und<br />

Arbeitsabläufen<br />

Soziales Verhalten:<br />

aber oft.<br />

Mein Verhalten eingestiegen<br />

gelingt selten<br />

Pünktlichkeit/ Verlässlichkeit<br />

Kommunikationsfähigkeit<br />

Teamfähigkeit<br />

Kritikfähigkeit.<br />

Weitere Anmerkungen<br />

226<br />

Fortgeschritten<br />

… hat sich verbessert und<br />

kann gut allein arbeiten.<br />

fortgeschritten<br />

hat Mühe, schafft es aber<br />

meistens.<br />

fortgeschritten<br />

gelingt meistens<br />

F 2 - 7<br />

selbstständig<br />

ist sicher und kann anderen<br />

etwas erklären.<br />

selbstständig<br />

schafft es mühelos.<br />

selbstständig<br />

gelingt mühelos<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

Ort, Datum: ______________________________ Unterschrift: _______________________<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />

Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


Selbsteinschätzung: Ich über mich<br />

Meine Eigenschaften:<br />

Meine Stärken:<br />

Meine Vorlieben, Interessen und Wünsche:<br />

Meine Ziele<br />

Unterschrift:________________________________________<br />

227<br />

F 2 - 8<br />

Wer ich inzwischen geworden bin<br />

Datum:_____________________<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />

Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


Wie mich andere sehen<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />

Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />

228<br />

F 2 - 9<br />

Wer ich inzwischen geworden bin<br />

Dieses Blatt hat ausgefüllt:_______________________________________________________<br />

Meine Eltern, meine Lehrerinnen und Lehrer, meine Freundinnen und<br />

Freunde beschreiben mich<br />

Ihre/seine Eigenschaften:<br />

Ihre/seine Stärken:<br />

Ihre/seine Vorlieben, Interessen und Wünsche:<br />

Vorschläge, was sie/er sich als nächstes vornehmen könnte:<br />

Unterschrift:________________________________________<br />

Datum:_____________________<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


Lernvereinbarung<br />

229<br />

F 2 - 10<br />

Gemeinsames Gespräch Datum:_____________________<br />

Wie ich mich selbst sehe Wie mich andere sehen<br />

Eigenschaften<br />

Stärken<br />

Ziele<br />

Gemeinsame Überlegungen für die weitere Planung<br />

Unterschrift:________________________________________<br />

Unterschrift:________________________________________<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />

Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


Zusätzliches Praktikum<br />

Beratungsgespräch<br />

Besuch einer berufsbildenden Schule<br />

Hausaufgabenhilfe<br />

Vorstellungsgespräch<br />

Bewerbungstraining<br />

_________________<br />

Ich plane meine Lernarbeit<br />

Datum Das habe ich mir vorgenommen So setze ich es um<br />

230<br />

F 2 - 11<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

Quelle: <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />

Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF, 2004<br />

<strong>Beruf</strong>swahl


4.6.3 Modul F3 − Grüne <strong>Beruf</strong>e in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler sollen<br />

• „Grüne <strong>Beruf</strong>e“ kennen, Was sind „Grüne <strong>Beruf</strong>e“?<br />

Ausbildungsberufe im Be-<br />

• sich mit Aufgaben und Anforderungen<br />

eines ausgewählten <strong>Beruf</strong>s<br />

vertraut machen,<br />

• eigene Fähigkeiten und die Anforderungen<br />

in einem „Grünen <strong>Beruf</strong>“<br />

vergleichen,<br />

sich mit der Ausbildungsplatzsituation<br />

und den Beschäftigungschancen<br />

im Bereich Agrarwirtschaft des regionalen<br />

Wirtschaftsraumes und der<br />

Nachbarregionen kritisch auseinandersetzen,<br />

• erkennen, dass neue Technologien<br />

und moderne ökologische Erkenntnisse<br />

Einfluss auf „Grüne <strong>Beruf</strong>e“<br />

haben.<br />

reich der Agrarwirtschaft<br />

Aufgaben und Anforderungen<br />

in ausgewählten landwirtschaftlichen<br />

<strong>Beruf</strong>en z. B.<br />

Landwirt/in<br />

Beschäftigungschancen in<br />

der Region und in Nachbarregionen<br />

Übersichten und Statistiken<br />

auswerten<br />

Landwirtschaftliche Betriebe<br />

im Wandel<br />

Arbeit mit dem Buch „<strong>Beruf</strong> aktuell“ F3-1<br />

„<strong>Beruf</strong> aktuell“<br />

Nutzung der Aktion „Bauernhof als Klassenzimmer- Ort des<br />

Erlebens, Erfahrens und Lernens“ in Landwirtschaftsbetrieben<br />

im Land <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong><br />

Kontakte zu den Betrieben und ausgebildeten Hofführerinnen<br />

Landesbauernverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e. V.<br />

Tel.: 0391 739690 oder über den<br />

Landfrauenverband <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong> e. V.<br />

Tel.: 0391 7318940<br />

Besuch einer <strong>Beruf</strong>sbildenden Schule (z. B. „Carl Wentzel“,<br />

Saalkreis, u. a. Ausbildung der Landwirtin/des Landwirtes und<br />

der Tierwirtin/des Tierwirtes, Tel 0345/ 575460)<br />

Alternative Informationssuche mithilfe berufskundlicher Schriften<br />

der Agentur für Arbeit bzw. Internetrecherche<br />

Diskussion über Vor- und Nachteile ausgewählter landwirtschaftlicher<br />

<strong>Beruf</strong>e<br />

Mit Hilfe von Statistiken Ausbildungschancen in der Landwirtschaft<br />

ableiten<br />

Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe in die <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong>-<br />

Karte eintragen<br />

Spezialisierung des Urberufs Bauer/Bäuerin nachvollziehen<br />

Auswirkungen neuer Technik auf dem Bauernhof diskutieren<br />

231<br />

F3-2, A1-5, A1-6<br />

D1-3, E4-4<br />

<strong>Landesbildungsserver</strong>/Themen/Öffnung<br />

von Schulen<br />

Medienpaket „Im Betrieb“,<br />

LISA-LfMA:<br />

5040630<br />

„<strong>Beruf</strong>e mit Tieren“<br />

Video, LISA-LfMA:<br />

4244033<br />

„Wir erkunden eine<br />

Bauernhof“, Video,<br />

LISA-LfMA: 4243990<br />

F3-3,<br />

„<strong>Beruf</strong> aktuell“<br />

www.BERUFEnet.de<br />

F3-4 oder Internet<br />

F1-6<br />

F3-5<br />

F3-6, „<strong>Beruf</strong> aktuell“<br />

Landesbildarchiv<br />

„Feldarbeiten früher<br />

und heute“<br />

F3-7, C3-1,BERUFEnet


Grüne <strong>Beruf</strong>e<br />

Als „Grüne <strong>Beruf</strong>e“ werden <strong>Beruf</strong>e in der Agrarwirtschaft bezeichnet.<br />

Arbeitsaufgabe<br />

1. Suche eine Begründung für die Bezeichnung „Grüne <strong>Beruf</strong>e“.<br />

2. Welche <strong>Beruf</strong>e gehören deiner Meinung nach zu den „Grünen <strong>Beruf</strong>en“?<br />

In den berufskundlichen Schriften der Agentur für Arbeit werden <strong>Beruf</strong>e nach Tätigkeitsfeldern<br />

geordnet:<br />

1. Material verarbeiten<br />

2. Zusammenbauen, Montieren<br />

3. Gestalten<br />

4. Bedienen und Überwachen von Maschinen und Anlagen<br />

5. Bebauen und Züchten<br />

6. Untersuchen und Messen<br />

7. Gestalten von Medienprodukten und Zeichnen<br />

8. Bedienen und Beraten<br />

9. Wirtschaften<br />

10. Verwalten<br />

11. Sichern, in Ordnung halten<br />

12. Versorgen und Betreuen<br />

Arbeitsaufgabe<br />

1. Überlege, in welchem Tätigkeitsbereich du die „Grünen <strong>Beruf</strong>e“ finden kannst.<br />

2. Suche nun in „<strong>Beruf</strong> aktuell“ alle „Grünen Ausbildungsberufe“.<br />

232<br />

F 3 - 1


233<br />

F 3 - 2<br />

Erkundung in einem landwirtschaftlichen Betrieb unter berufskundlichem<br />

Schwerpunkt<br />

Mögliche Fragen zum <strong>Beruf</strong>sbild Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.).<br />

• Aus welchen Gründen haben Sie sich entschieden, Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt<br />

usw.) zu werden?<br />

• Wo und wie wurden Sie ausgebildet?<br />

• Welchen schulischen Abschluss benötigt man, um Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt<br />

usw.) zu werden?<br />

• Was sind die wichtigsten Aufgaben einer/es Landwirtin/Landwirts (Tierwirtin/Tierwirts<br />

usw.)?<br />

• Welche Aufgaben machen Ihnen Freude und wo sehen Sie die Nachteile Ihres<br />

<strong>Beruf</strong>s?<br />

• Mit welchen Geräten und Maschinen arbeiten Sie?<br />

• Beschreiben sie einen typischen Arbeitstag.<br />

• Welche Eigenschaften soll eine Jugendliche/ ein Jugendlicher mitbringen, wenn er<br />

Landwirtin/Landwirt (Tierwirtin/Tierwirt usw.) werden will?<br />

• Welche körperlichen Anforderungen stellt der <strong>Beruf</strong>?<br />

• Welche Zukunftschancen sehen Sie für diesen <strong>Beruf</strong>?<br />

• Welche beruflichen Fortbildungsmöglichkeiten gibt es für eine/en Landwirtin/Landwirt<br />

(Tierwirtin/Tierwirt usw.)?


Welche Anforderungen stellt der <strong>Beruf</strong> Landwirt/Landwirtin?<br />

• Beschreibe kurz die Aufgaben eines/er Landwirts/Landwirtin.<br />

234<br />

F 3 - 3<br />

Landwirte haben die Aufgabe tierische und pflanzliche Produkte zu erzeugen und zu<br />

verkaufen. Dabei bedienen, überwachen und warten sie Maschinen und Geräte. Abhängig<br />

von der Jahreszeit bearbeiten sie den Boden, wählen Saatgut aus, düngen, schützen und<br />

pflegen die Pflanzen. Nach der Ernte werden die Erzeugnisse gelagert, konserviert oder<br />

direkt vermarktet. In der Tierhaltung füttert, tränkt und pflegt ein/e Landwirt/in die Nutztiere<br />

und reinigt die Ställe. Betriebswirtschaftliche Aufgaben wie Buchführung und Kalkulieren<br />

gehören zum <strong>Beruf</strong>sbild. Bei allen Tätigkeiten werden die Bestimmungen des Umwelt- und<br />

Tierschutzes beachtet.<br />

• Mit welchen Arbeitsbedingungen musst du als Landwirt/Landwirtin rechnen?<br />

Mit Zeitdruck z.B. bei der Ernte, im Stall mit Gerüche von tierischen Ausscheidungen, auf<br />

dem Feld ist man der Witterung ausgesetzt, eventuell lange Anfahrtswege zum Arbeitsort,<br />

beim Umgang mit Maschinen besteht erhöhte Unfallgefahr, Arbeit teilweise in<br />

Zwangshaltungen (Bücken, Hocken, Knien), das Arbeitsergebnis ist witterungsabhängig.<br />

• Welche körperlichen und psychischen Anforderungen stellt der <strong>Beruf</strong>?<br />

Körperliche Anforderungen: überwiegend mittelschwere, teilweise auch schwere<br />

körperliche Arbeit, Arbeit in Zwangshaltungen wie Bücken, Hocken, Knien, Arbeit in Freien,<br />

unter Witterungseinfluss, zeitweise Schmutzarbeit, Einfluss von Staub, Lärm und<br />

Chemikalien, Hautkontakt mit Düngemitteln, vorwiegend alleinverantwortliche Einzelarbeit,<br />

Arbeit unter Zeitdruck, überlange Arbeitstage (Erntezeit).<br />

Psychischen Anforderungen: Arbeit meist in überschaubaren Betrieben, zum Teil mit<br />

Familienanschluss, Handarbeit aber auch der Umgang mit Geräten ist erforderlich,<br />

überwiegend selbstständiges Arbeiten allein oder in einer Kleingruppe, zum Teil sehr<br />

Früher Arbeitsbeginn, teilweise erheblicher Arbeitsdruck (Ernte), Überstunden,<br />

Wochenendarbeit, Nachtwachen (bei Tiererkrankungen) sind erforderlich.<br />

• Welche Besonderheiten sind hinsichtlich der Arbeitszeiten zu beachten?<br />

Die Arbeitszeit beginnt sehr früh. Im Stall müssen Tiere täglich versorgt werden, also auch<br />

am Wochenende, an Feiertagen und in Krankheitsfall auch in der Nacht. Auf den Feldern<br />

ist für das Säen und Ernten die Jahreszeit und das Wetter entscheidend. Im Frühling und<br />

im Herbst wird häufig am Wochenende gearbeitet.<br />

• Wie lange dauert eine Ausbildung?<br />

Die Ausbildung dauert 3 Jahre.<br />

Wenn du nicht die Möglichkeit hast, eine/n Landwirt/in zu befragen, dann informiere dich<br />

mithilfe des BERUFEnet (www.arbeitsagentur.de) über diesen <strong>Beruf</strong>.


Die Landwirtschaft <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s im Spiegel der Statistik<br />

Anzahl der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Arbeitskräfte in landwirtschaftlichen<br />

Betrieben<br />

(mit betrieblichen Arbeiten beschäftigt)<br />

1999<br />

5100<br />

28700<br />

235<br />

2001<br />

5126<br />

27700<br />

2003<br />

4941<br />

27400<br />

Beurteile die Beschäftigungsentwicklung in den landwirtschaftlichen Betrieben <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong>s.<br />

Landwirtschaftliche Betriebe nach Kreisen 2003<br />

Kreis Landwirtschaftliche Betriebe<br />

Anzahl der Arbeitskräfte<br />

Dessau, Stadt 31 105<br />

<strong>Anhalt</strong> Zerbst 283 737<br />

Bernburg 90 397<br />

Bitterfeld 77 282<br />

Köthen 116 452<br />

Wittenberg 262 1160<br />

Halle, Stadt 14 34<br />

Burgenlandkreis 417 910<br />

Mansfelder Land 185 481<br />

Merseburg- Querfurt 178 920<br />

Saalkreis 173 442<br />

Sangerhausen 153 410<br />

Weißenfels 85 328<br />

Magdeburg, Stadt 24 67<br />

Aschersleben- Staßfurt 149 574<br />

Bördekreis 252 819<br />

Halberstadt 182 561<br />

Jerichower Land 330 925<br />

Ohrekreis 372 939<br />

Stendal 677 1883<br />

Quedlinburg 100 354<br />

Schönebeck 98 274<br />

Wernigerode 105 300<br />

Altmarkkreis Salzwedel 588 1688<br />

Quelle: Statistisches Landesamt <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, Stand Mai 2005<br />

In welchen Landkreisen hat man gute Ausbildungschancen in einem „Grünen <strong>Beruf</strong>“?<br />

Markiere die 5 Landkreise mit den meisten landwirtschaftlichen Betrieben! Warum gibt es<br />

gerade in diesen Regionen viele landwirtschaftliche Betriebe? Nutze dein Wissen aus dem<br />

Geografieunterricht.<br />

F 3 - 4


Landwirtschaftliche Betriebe in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Trage die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ein.<br />

Kennzeichne deinen Landkreis farbig.<br />

Schätze deine Chancen für eine Ausbildung in der Landwirtschaft in deiner Region ein.<br />

Suche gegebenenfalls nach Alternativen in den Nachbarregionen.<br />

236<br />

F 3 - 5


237<br />

F 3 - 6<br />

Vom Urberuf „Bäuerin/Bauer“ zu Spezialisten in der Landwirtschaft<br />

<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong> Bäuerin/Bauer gehört zu den ältesten <strong>Beruf</strong>en. Deshalb wird er auch als Urberuf<br />

bezeichnet. Aus diesem <strong>Beruf</strong> haben sich im Laufe der Zeit zahlreiche eigenständige <strong>Beruf</strong>e<br />

entwickelt.<br />

Aufgabe: Überlege, welche Spezialberufe sich aus dem Urberuf „Bäuerin/Bauer“<br />

entwickelt haben.<br />

Landwirt/in<br />

Winzer/in<br />

Forstwirt/in<br />

Bäuerin/<br />

Bauer<br />

Pferdewirt/in Fischwirt/in<br />

Tierwirt/in<br />

Gärtner/in<br />

Einzelne landwirtschaftliche Betriebe haben sich noch weiter spezialisiert. Zum Beispiel werden<br />

Gärtner/innen in folgenden Fachrichtungen ausgebildet:<br />

− Baumschule<br />

− Friedhofsgärtnerei<br />

− Garten- und Landschaftsbau<br />

− Gemüsebau<br />

− Obstbau<br />

− Staudengärtnerei<br />

− Zierpflanzenbau<br />

Die Spezialisierung hat auch in dem <strong>Beruf</strong> Tierwirt/in in der Ausbildung zu verschiedenen<br />

Fachrichtungen geführt.<br />

Aufgabe: Nenne mindestens 3 Fachrichtungen für den <strong>Beruf</strong> Tierwirt/in! Vergleiche deine<br />

Lösung mithilfe des Buches „<strong>Beruf</strong> aktuell“.<br />

Bienenhaltung, Geflügelhaltung, Pelztierhaltung, Rinderhaltung, Schafhaltung, Schweinehaltung


Landwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland<br />

Jahr Landwirtschaftliche Arbeitskräfte Traktoren Produktion<br />

Betriebe<br />

Schlepper Getreide t<br />

1950 1 600 000 4 900 000 74 000 10, 2 Mill.<br />

1960 1 385 000 2 400 000 797 000 15, 5 Mill.<br />

1970 1 083 000 1 526 000 1 240 000 17, 3 Mill.<br />

1980 798 000 987 000 1 233 000 23, 1 Mill.<br />

1990 629 000 749 000 1 398 000 26, 0 Mill.<br />

238<br />

F 3 - 7<br />

* Auf Grund der besseren Vergleichbarkeit wurden nur Daten der alten Bundesländer bis zur Wiedervereinigung verwendet<br />

Quelle: Troidel/Kohl: Wolf- Schülerbuch. Arbeitslehre 7. Wolf- Verlag GmbH, Regensburg: 1992<br />

Aufgabe: Welche Gründe vermutest du hinter der Abnahme der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe seit 1950?<br />

Die Anzahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft ist gesunken. Die Produktion<br />

von Getreide hat sich aber im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt. Suche in der<br />

Tabelle nach einer Erklärung für diesen scheinbaren Widerspruch.<br />

In der Tabelle ist nur die Entwicklung bis 1990 dargestellt. In den letzten Jahren<br />

haben neue Technologien, zum Beispiel die Arbeit mit dem Computer, auch in der<br />

Landwirtschaft Einzug gehalten. Betrachtet die folgenden Bilder. Diskutiert über<br />

die Auswirkungen des Einsatzes neuer Technologien in der Landwirtschaft.<br />

Überlegt, welche Konsequenzen der Einsatz moderner Technik auf die Anforde-<br />

rungen in einem landwirtschaftlichen <strong>Beruf</strong> hat.<br />

Computersteuerung für einen Moderne Melkanlage<br />

Drillvorgang


4.6.4 Modul F4 - Leben und Arbeiten in Europa<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler sollen<br />

• erkennen, dass globale wirtschaftliche<br />

Probleme nur<br />

durch das gemeinsame Handeln<br />

aller Länder gelöst werden<br />

können,<br />

• die Rechte der Bürger der<br />

Europäischen Union kennen,<br />

• sich über berufliche Chancen<br />

in einem vereinten Europa informieren,<br />

• Möglichkeiten für eine Ausbildung<br />

bzw. Arbeit im Ausland<br />

kennen.<br />

Gründe und Auswirkungen der<br />

Globalisierung Produktionsketten<br />

Die europäische Union<br />

Rechte in der Europäischen<br />

Union<br />

Erweiterung der beruflichen<br />

Perspektiven im Wirtschaftsraum<br />

Europa<br />

Möglichkeiten für eine Ausbildung<br />

bzw. Arbeit im Ausland<br />

Gründe für eine Ausbildung<br />

bzw. Arbeit im Ausland<br />

Vorbereitung eines Auslandaufenthaltes<br />

Zusammenarbeit der Fächer Wirtschaft, Geografie, Sozialkunde<br />

und Ethik<br />

Produktionskette für ein ausgewähltes Produkt entwickeln<br />

Projektarbeit: Erfassen und Dokumentieren des Weges<br />

zum Euro,<br />

Erstellen einer Dokumentation (Zeitstrahl) zum Stand der<br />

europäischen Einigung<br />

Zusammenarbeit der Fächer Wirtschaft, Geografie, Sozialkunde<br />

und Ethik<br />

Vergleich ausgewählter Wirtschaftsräume Arbeitsmarktsituation<br />

analysieren und Chancen für eigene berufliche<br />

Entwicklung ableiten<br />

Expertengespräch mit Vertretern der Kammern oder der<br />

Agentur für Arbeit<br />

Besuch von <strong>Beruf</strong>sfindungsmessen<br />

Information über Austauschprogramme im Internet<br />

Arbeit mit Fallbeispielen<br />

Ableiten von Tipps zur langfristigen Vorbereitung eines<br />

Auslandsaufenthaltes<br />

239<br />

DVD Produktionsketten<br />

(LISA- LfMA, neu)<br />

Internet<br />

L 27<br />

Europaservice der Bundesagentur<br />

für Arbeit,<br />

www.europaserviceba.de<br />

Europa- und Auslandshotline<br />

der Agentur für Arbeit<br />

01805-22023<br />

www.wege-ins-ausland.de,<br />

www.na-bibb.de/leonardo,<br />

www.chance-europa.de<br />

F4-1<br />

F4-2


Lernen und arbeiten in Europa<br />

Information: Rechte in der Europäischen Union<br />

• In der Europäischen Union hat jede/r Bürger/in das Recht, in jedem Mitgliedsland der<br />

Union zu leben, zu lernen und zu arbeiten.<br />

• Dabei ist man den Bürgern des jeweiligen Landes gleichgestellt. Das heißt man zahlt<br />

Steuern in gleicher Höhe und es werden die gleichen Sozialbeiträge geleistet. Aber man<br />

erhält auch die gleichen Sozialleistungen.<br />

• Diplome aus anderen EU- Staaten werden grundsätzlich anerkannt, wenn sie im Heimatland<br />

zur Ausübung des jeweiligen <strong>Beruf</strong>s berechtigen.<br />

• An Kommunalwahlen und an Wahlen zum Europäischen Parlament können alle Bürger/innen<br />

der Europäischen Union teilnehmen, auch wenn sie nicht Staatsangehörige<br />

des Landes sind, in dem sie wohnen.<br />

Gründe für eine Ausbildung bzw. eine Arbeit im Ausland können sein<br />

Gute Einblicke in die Arbeitswelt des jeweiligen Landes,<br />

Erlernen der Fremdsprache,<br />

Neugier und Abenteuerlust,<br />

Erhöhen von Selbstständigkeit,<br />

Entwickeln von Eigeninitiative,<br />

Auslandserfahrung erhöhen in der Regel Chancen auf dem Arbeitsmarkt,<br />

Landesspezifische Arbeitstechniken kennen lernen usw . … .<br />

Möglichkeiten für eine Ausbildung bzw. eine Arbeit im Ausland<br />

Studium<br />

Sprachkurs<br />

Jobben<br />

Schüleraustausch-<br />

programm<br />

Praktikum während bzw.<br />

nach der Ausbildung<br />

240<br />

Ferienjob<br />

Ausbildung<br />

F 4 - 1<br />

Aufgabe: Welche Möglichkeiten findest Du interessant? Begründe. Fallen dir weitere Gründe<br />

für eine Ausbildung bzw. einen Ausbildungsabschnitt im Ausland ein, die für<br />

dich persönlich interessant sein könnten?<br />

?


Vorbereitung eines Auslandaufenthaltes<br />

241<br />

F 4 - 2<br />

Auch wenn du sonst ein spontaner Typ bist, der häufig Entscheidungen aus dem „Bauch“<br />

heraus fällt, das Vorhaben sich im Ausland ausbilden zu lassen bzw. dort zu arbeiten, sollte<br />

gründlich und rechtzeitig geplant werden.<br />

Zunächst solltest du dir selbst über deine Vorstellungen klar werden. Hilfreich ist es, sich von<br />

kompetenten Gesprächspartnern beraten zu lassen. Diese findest du in der Agentur für Arbeit.<br />

Hier kann man sich auch über Austauschprogramme informieren. Die Beteiligung an<br />

solchen Programmen hat den Vorteil, dass du dann eventuell Versicherungsschutz (Reisegepäck,<br />

Unfall, Invalidität) erhalten und an einer intensiven fremdsprachlichen Vorbereitung<br />

teilnehmen kannst.<br />

Planst du einen Auslandsaufenthalt während deiner Ausbildung, sprich rechtzeitig mit den<br />

Verantwortlichen in deinem Betrieb. Oft nehmen die Vorbereitungen des Vorhabens z. B. die<br />

Suche nach einem Praktikumsplatz, die Bewerbung, das Sprachtraining sehr viel Zeit in Anspruch.<br />

Mit deinem Ausbildungsbetrieb sollte genau abgesprochen werden, wann sich z. B.<br />

ein Praktikum am besten in die Ausbildung integrieren lässt.<br />

Bereits zu Beginn des Auslandsaufenthaltes sollte man daran denken, sich die Auslandserfahrungen<br />

bestätigen bzw. dokumentieren zu lassen. Geeignet dafür ist der EUROPASS.<br />

Geld<br />

Stelle dir vor Beginn deiner Reise einen „Haushaltsplan“<br />

auf. Informiere dich über die Lebenshaltungskosten<br />

in deinem Gastland.<br />

Mit einer EC- Karte und der PIN kannst du an vielen<br />

Geldautomaten Geld abheben. Das kostet aber Gebühren.<br />

Bei längerem Auslandsaufenthalt lohnt sich<br />

deshalb die Eröffnung eines Kontos im Gastland.<br />

Auch wenn du die<br />

Sprache des Gastlandes<br />

schon gut<br />

beherrschst, sollte<br />

ein Wörterbuch<br />

nicht fehlen, denn<br />

im <strong>Beruf</strong> werden<br />

häufig spezielle<br />

Fachbegriffe genutzt.<br />

Handy<br />

Zur Vermeidung von<br />

hohen Kosten solltest du<br />

dich rechtzeitig über die<br />

Auslandstarife deines<br />

Anbieters informieren.<br />

Prüfe, ob du durch den<br />

Wechsel von Anbieter<br />

bzw. Tarif Kosten sparen<br />

kannst.<br />

Folgende Internetseiten können dir bei der Planung deines Auslandaufenthaltes helfen.<br />

www.wege-ins-ausland.de, www.na-bibb.de/leonardo, www.chance-europa.de,<br />

www.europass-info.de.<br />

Auslandskrankenschein<br />

Setze dich rechtzeitig vor Beginn deiner<br />

Reise mit deiner Krankenkasse in Verbindung.<br />

Dort erhältst du Informationen<br />

und Unterstützung. Ins Reisegepäck<br />

gehören auch Impf- und/oder Röntgenpass.<br />

<strong>Der</strong> Personalausweis<br />

reicht in<br />

den Mitgliedstaaten<br />

der EU aus.<br />

Dein Führerschein ist auch<br />

im europäischen Ausland<br />

gültig. Informiere dich aber<br />

im Vorfeld über die landesspezifischenVerkehrsregeln.


4.7 Themenbereich G: Bewerbungsunterlagen<br />

4.7.1 Modul G1 − Lebenslauf<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schüler und Schülerinnen<br />

sollen<br />

• die Bedeutung der Stellung<br />

des Lebenslaufes im Bewerbungsverfahrenerfassen,<br />

• den inhaltlich-gedanklichen<br />

Aufbau des Bewerbungsschreibens<br />

kennen lernen,<br />

• tabellarischen und ausführlichen<br />

Lebenslauf unterscheiden,<br />

• befähigt werden, unter Beachtung<br />

der formalen Gestaltung<br />

ihren Lebenslauf<br />

sprachlich angemessen zu<br />

formulieren.<br />

Bedeutung des Lebenslaufes<br />

im Auswahlverfahren<br />

persönliche Daten<br />

Schulischer Wertegang<br />

<strong>Beruf</strong>serfahrung/<br />

Praktika<br />

Sprachkenntnisse<br />

weitere Qualifikationen<br />

persönliche Interessen<br />

Unterschrift, Ort, Datum<br />

tabellarischer Lebenslauf<br />

(stichpunktartige Auflistung)<br />

ausformulierter Lebenslauf<br />

(in Textform)<br />

Orthografie<br />

Ränder<br />

einheitliche Schriftart<br />

Unterstreichungen<br />

Bündigkeit der Abschnitte<br />

Gesamteindruck<br />

Motivation<br />

Unter den heutigen Bedingungen, ist der Lebenslauf als bedeutender Faktor<br />

für die Einladung zum Vorstellungsgespräch zu sehen.<br />

Informationsbeschaffung<br />

- Information über mögliche Darstellung der Lebensläufe<br />

- Ermitteln der Anforderungen über den Inhalt und Aufbau<br />

<strong>Der</strong> tabellarische Lebenslauf ist bisher die üblichste Form der Darstellung.<br />

<strong>Der</strong> ausführliche Lebenslauf sollte nur dann eingereicht werden, wenn es die<br />

Stellenanzeige erfordert.<br />

Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten und Unterschieden<br />

Analysieren verschiedener Lebensläufe bezüglich ihrer Richtigkeit<br />

Anfertigen von Schreibproben<br />

Entwerfen des eigenen Lebenslaufes in tabellarischer und ausführlicher Form<br />

Präsentation und Diskussion<br />

242<br />

L11, S.25ff<br />

L12, S.32ff, L25<br />

L13, S.16<br />

L14, S.119f<br />

L 13<br />

G1-1<br />

G1-2


Quelle: Arbeitsheft Deutsch. Wege zum sicheren Sprachgebrauch 9. 1. Auflage, Volk und Wissen<br />

Verlag GmbH & Co., Berlin: 1998, S. 30<br />

243<br />

G 1 - 1


<strong>Der</strong> Lebenslauf<br />

Aufgabe: Bringe die folgenden Gliederungspunkte in eine sinnvolle Reihenfolge und er-<br />

Geburtsort:<br />

244<br />

G 1 - 2<br />

gänze den Lebenslauf (handschriftlich) mit deinen eigenen Angaben. Dieses<br />

Arbeitsblatt kannst Du dann als Orientierung für deine Bewerbung verwenden!<br />

Schulbildung<br />

Eltern:<br />

Hobbys:<br />

Unterschrift Lebenslauf Fremdsprachen: Persönliche Daten<br />

Name: Schulabschluss: Geburtsdatum: Geschwister:<br />

Grundschule: Sonstige Aktivitäten: Sekundarschule:<br />

Außerschulische Interessen und Tätigkeiten<br />

Besondere Kenntnisse:<br />

Praktische Erfahrungen:<br />

Ort, Datum


4.7.2 Modul G2 − Bewerbungsschreiben<br />

Ziele möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler sollen:<br />

• Stellenangebote analysieren,<br />

• den inhaltlichen Aufbau eines<br />

Bewerbungsschreibens<br />

kennen lernen und benennen,<br />

• ein Bewerbungsschreiben<br />

anfertigen.<br />

Stellenangebote der Medien<br />

analysieren hinsichtlich:<br />

• Inhalt<br />

• Aufbau<br />

• Gestaltung<br />

• Adresse, Ort, Datum<br />

• Firmenanschrift<br />

• Betreffzeile<br />

• Anrede<br />

• Bewerbungssatz<br />

• Tätigkeit und Abschluss<br />

• <strong>Beruf</strong>smotivation und<br />

Eignung<br />

• Gesprächswunsch<br />

• Grußformel und Unterschrift<br />

Beachtung sprachlicher und<br />

formaler Kriterien:<br />

Orthografie und Ausdruck/<br />

Ränder, Leerzeilen<br />

Sammeln von Zeitungsinseraten und Internetangeboten<br />

Analyse der Anzeigen in Gruppenarbeit<br />

Herausarbeiten des Aufbaus und Inhaltes eines Bewerbungsschreibens<br />

anhand von Fallbeispielen<br />

Formulierung der Bewerbungsinhalte in Sätzen<br />

(Auf welchen Wegen hast du dich über das <strong>Beruf</strong>bild informiert?<br />

Weshalb gefällt dir die Tätigkeit als …?<br />

Welche Erfahrungen und Talente befähigen dich für die angestrebte<br />

Ausbildung/Praktikumsstelle?)<br />

Korrektur von fehlerhaften Bewerbungsschreiben<br />

Anfertigen eines eigenen Bewerbungsschreibens (Praktikumsplatz,<br />

Ausbildungsplatz)<br />

geschicktes und glaubwürdiges Begründen der beruflichen Eignung<br />

für das Stellenangebot<br />

245<br />

Tagespresse<br />

LISA- Medienpaket<br />

50 40 118<br />

L 9, S. 17ff<br />

L 10, S. 14ff<br />

L 12, S. 118f.<br />

G2-1<br />

LISA-LfMA<br />

42 40 566<br />

42 64 256<br />

42 64 260<br />

L 13 (Heft Bewerbung um<br />

eine Ausbildungsstelle)<br />

G2-2<br />

L 14<br />

L 15


Das Bewerbungsanschreiben<br />

Janine Musterling 23. Mai 200_<br />

Sonnenstraße<br />

1234 Musterstädt<br />

Tel.: 0123/ 45678<br />

E-Mail: ja-mu@t-online.de<br />

Stadtsparkasse Musterstädt<br />

Personalabteilung<br />

Herrn Kritikus<br />

Plutoweg 24<br />

1234 Musterstädt<br />

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Bankkauffrau;<br />

Ihre Anzeige in „Musterstädt-News“ vom 18. Mai 200_<br />

Sehr geehrter Herr Kritikus,<br />

ich habe Ihre Anzeige in den „Musterstädt- News“ gelesen und<br />

bewerbe mich als Auszubildende bei Ihnen. Mich interessiert<br />

neben Computertechnik und Sprachen ganz besonders der Umgang<br />

mit Menschen. Eine Ausbildung bei der Sparkasse<br />

Musterstädt halte ich für interessant und lehrreich, weil mir Ihr<br />

Unternehmen viele Möglichkeiten bietet, meine Fähigkeiten und<br />

Kenntnisse anzuwenden und auszubauen.<br />

Zurzeit besuche ich die Sekundarschule in Musterstädt und werde<br />

diese im Juli nächsten Jahres mit einem erweiterten Realschulabschluss<br />

verlassen. Einen Ausbildungsplatz suche ich zum<br />

01. August 200_.<br />

In den letzen zwei Jahren habe ich die Praktika in verschiedenen<br />

Firmen absolviert. Ganz besonders hat mir mein Praktikum bei<br />

der Sparkasse Musterstädt gefallen. Hier habe ich einen Überblick<br />

über die Arbeit einer Bankkauffrau erhalten. Mir hat der<br />

Kontakt zu den Kunden und die individuelle Beratung ganz besonders<br />

Spaß gemacht und mich in der Entscheidung, diesen<br />

<strong>Beruf</strong> zu erlernen bestärkt.<br />

Meinen Bewerbungsunterlagen füge ich die Praktikumsbescheinigung<br />

bei. Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch<br />

wäre ich sehr erfreut.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Janine Musterling<br />

Anlagen:<br />

Bewerbungsunterlagen<br />

246<br />

Absender:<br />

Zur Absenderadresse gehört<br />

unbedingt deine Telefonnummer.<br />

Deine E-Mail- Adresse<br />

sollte seriös klingen, also nicht<br />

schmusekater@xy.de.<br />

An diese Stelle gehört kein<br />

Passbild.<br />

Anschrift:<br />

Achte auf eine korrekte Anschrift<br />

mit exakter Firmenbezeichnung.<br />

Wenn möglich recherchiere den/<br />

die Ansprechpartner/-in für<br />

deine Bewerbung und benenne<br />

ihn/sie mit Titel und Namen.<br />

„Betreff“- Zeile:<br />

Hier wird kurz und prägnant der<br />

Anlass und der Bezug des<br />

Schreibens formuliert. Verwende<br />

auf jeden Fall die korrekte<br />

<strong>Beruf</strong>sbezeichnung.<br />

Einstieg:<br />

Bring gleich nach dem einleitenden<br />

Satz den Bezug zum Ausdruck,<br />

den du zur ausgeschriebenen<br />

Stelle hast.<br />

Überleitung:<br />

Hier schreibst du, was du zurzeit<br />

machst, welchen Abschluss<br />

du anstrebst und wann<br />

du die Ausbildung beginnen<br />

möchtest.<br />

Erläuterung:<br />

Das ist der wichtigste Teil im<br />

Bewerbungsanschreiben. Hier<br />

solltest du schildern, was dich<br />

als Bewerberin/Bewerber für<br />

diesen Ausbildungsplatz qualifiziert.<br />

Benenne deine Fähigkeiten,<br />

Aktivitäten und Interessen,<br />

die in Bezug zur Firma<br />

und zu dem angestrebten Ausbildungsplatz<br />

stehen.<br />

Ausstieg:<br />

Verknüpfe mit der Bitte um ein<br />

Vorstellungsgespräch noch<br />

einmal dein Interesse an der<br />

Firma und dem Ausbildungsplatz.<br />

Unterschrift:<br />

Den Brief immer im Original<br />

und möglichst leserlich unter-<br />

schreiben.<br />

Anlagen:<br />

Wenn du nicht mehr genügend<br />

Platz hast, reicht bei gut sortierter<br />

(Lichtbild, Lebenslauf, Zeugnisse<br />

usw.) Bewerbungsmappe<br />

der Hinweis „Bewerbungsunterlagen“.<br />

G 2 - 1


Beispiele für Bewerbungsschreiben<br />

Aufgaben:<br />

1. Lest die vorliegenden Bewerbungsschreiben gründlich.<br />

2. Begründet, welches euch am ehesten zusagt.<br />

3. Tragt die notwendigen Bestandteile eines erfolgreichen Bewerbungsschreibens zusammen.<br />

4. Verfasst entsprechend der Vorgaben euer eigenes Bewerbungsschreiben.<br />

Modehaus „Für die Dame“<br />

Frau Wählerisch<br />

Moselweg 7<br />

9876 Staunstadt<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

A nne Sonderbar<br />

Wunderweg 5<br />

9876 Staunstadt<br />

B B ew ew erbung erbung für für das das MM M M odehaus odehaus<br />

odehaus<br />

247<br />

G 2 - 1<br />

meine Oma hat mir erzählt, das sie eine Stelle frei haben. Hiermit bewerbe ich mich um eine<br />

Leerstelle in ihrem Modehaus.<br />

Ich habe Spass am verkaufen und der Umgang mit Kunden fällt mir leicht, da ich sehr aufgeschlossen<br />

und kontaktfreudig bin. Ich tanze gerne und interessiere mich schon seit ich denken<br />

kann für Mode.<br />

Ich wohne noch bei meinen Eltern und habe zwei ältere Schwestern<br />

Zurzeit besuche ich die 10. Klasse der Sekundarschule Staunstadt, welche ich im Juli mit<br />

einem Realschulabschluss beenden werde.<br />

Ich würde gerne ihr Geschäft näher kennen lernen und würde mich deshalb über eine Einladung<br />

zum Vorstellungsgespräch freuen.<br />

Bis bald!<br />

Anne Sonderbar<br />

PS Zeugnisse und den Lebenslauf bringe ich dann mit.


248<br />

G 2 - 1<br />

Stefan Wächter Stuttgart, den 15. Juli 1999<br />

In den Auen 15<br />

70193 Stuttgart<br />

Telefon: 0711/123456<br />

E-Mail: S.Wächter@ t-online.de<br />

Technolink GmbH<br />

Personalleitung<br />

Herrn Thomas Erbe<br />

Postfach 10293<br />

70188 Stuttgart<br />

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Informatikkaufmann zum 1.9.2000<br />

Mein Gespräch mit Herrn Tasche vom 12.7.1999<br />

Sehr geehrter Herr Erbe,<br />

während meines Besuches auf der Leistungsschau der Gewerbebetriebe hatte ich Gelegenheit, mich<br />

mit Ihrem Vertriebsleiter, Herrn Tasche, zu unterhalten. Er erzählte, dass Sie Informatikkaufleute ausbilden,<br />

und empfahl mir, Ihnen meine Bewerbungsunterlagen zu senden.<br />

Ich strebe einen <strong>Beruf</strong> mit Zukunft an, der sowohl kaufmännische als auch dv-technische Elemente<br />

besitzt und damit meinen Neigungen sehr entgegenkommt.<br />

Bei uns zu Hause werde ich der "HELP-Desk" genannt, da ich mich mit unserem Computer am besten<br />

auskenne und den anderen Familienmitgliedern stets gerne hilfreich unter die Arme greife, wenn etwas<br />

nicht richtig funktioniert.<br />

Während des Schülerpraktikums konnte ich bei der Hebel GmbH in der Datenverarbeitungsabteilung<br />

erste Erfahrungen in einem industriellen Umfeld sammeln. Es hat mir viel Spaß gemacht, meinen Betreuer<br />

bei seinen Gesprächen mit den Fachbereichen zu begleiten und dabei zu sehen, was es in der<br />

Praxis heißt, Berater und Dienstleister im eigenen Haus zu sein.<br />

Ich komme nach den Sommerferien in die 10. Klasse und werde somit im nächsten Jahr die Realschule<br />

abschließen, sodass ich zum 1.9.2000 die Ausbildung bei Ihnen beginnen könnte.<br />

Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Stefan Wächter<br />

Anlagen: Lebenslauf<br />

2 Zeugnisse<br />

Empfehlungsschreiben<br />

Quelle: Brenner, Doris/ Brenner, Frank: Ziel Ausbildungsplatz. Bewerbungstraining für die Klassen 8-<br />

10. Arbeitsheft. Cornelsen Scripler, Berlin: 2003


Fehler im Bewerbungsschreiben<br />

249<br />

G2 - 2<br />

Martina Ahnung<br />

Hinter der Wiese 35<br />

13459 Berlin<br />

Tel. 21 34 58 22. Oktober<br />

Berliner Druckerei<br />

Gutenbergstraße 33<br />

12435 Berlin<br />

Bewerbung<br />

Sehr geehrter Herr,<br />

In der Zeitung habe ich gelesen, daß Sie Auszubildende einstellen. Deshalb möchte ich mich bei ihnen<br />

um einen Ausbildungsplatz als Druckerin bewerben.<br />

Im <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum habe ich mich über den beruf eines Zimmermanns informiert. Während des Schülerbetriebspraktikums<br />

habe ich viele gute Erfahrungen gesammelt, so dass ich glaube, den Anforderungen gewachsen<br />

zu sein. Ich interessiere mich in der Schule schon lange für die Fächer Geografie und Biologie.<br />

Zur Zeit besuche ich die l0.Klasse der Heinrich-Heine-Realschule, welche ich am 3. Juli nächsten<br />

Jahres beenden werde.<br />

Ich würde mich freuen, wenn sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen würde, damit wir uns<br />

besser kennen lernen können.<br />

Martina Ahnung<br />

Anlagen: Lebenslauf ,Foto<br />

1. Kennzeichne die Form- und Rechtschreibefehler farbig oder durch Unterstreichen!<br />

2. Notiere mindestens sieben inhaltliche Änderungen, die du vornehmen würdest!<br />

Quelle: Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen. paetec Gesellschaft<br />

für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001


Lösungen (berichtigter Textvorschlag):<br />

Martina Ahnung 22. Oktober 2005<br />

Hinter der Wiese 35<br />

13459 Berlin<br />

Tel.(030)213458<br />

Berliner Druckerei<br />

Personalabteilung<br />

Gutenbergstraße 33<br />

12435 Berlin<br />

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Mediengestalterin Digital/Print<br />

Sehr geehrter Herr...,<br />

in der Zeitung habe ich gelesen, dass Sie Auszubildende einstellen. Deshalb möchte ich<br />

mich bei Ihnen um einen Ausbildungsplatz als Mediengestalterin Digital/Print bewerben.<br />

Zurzeit besuche ich die 10. Klasse der Heinrich-Heine-Realschule, welche ich am 3. Juli<br />

nächsten Jahres mit dem Realschulabschluss beenden werde.<br />

250<br />

G2 - 2<br />

Im <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum habe ich mich über den <strong>Beruf</strong> eines Mediengestalters Digital/Print<br />

informiert. Während meines Schülerbetriebspraktikums habe ich selbst erfahren<br />

können, wie abwechslungsreich und interessant die Arbeit in diesem <strong>Beruf</strong> sein kann.<br />

<strong>Der</strong> Umgang mit Maschinen fasziniert mich immer wieder. Ich bin davon überzeugt,<br />

den Anforderungen der Ausbildung gewachsen zu sein. Ich interessiere mich in der Schule<br />

schon lange für die Fächer Wirtschaft, Technik und Chemie.<br />

Ich würde mich freuen, wenn Sie mich zu einem Vorstellungsgespräch einladen.<br />

Martina Ahnung (handschriftlich)<br />

Anlagen:<br />

Lebenslauf<br />

Lichtbild<br />

2 Zeugniskopien<br />

Praktikumsbeurteilung<br />

Quelle: vgl. Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen.<br />

paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001


4.7.3 Modul G3 − Meine Bewerbungsmappe − Einmal komplett − immer greifbar<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen:<br />

• die Bestandteile einer klassischen<br />

Bewerbungsmappe<br />

kennen,<br />

• die unterschiedlichen Dokumente<br />

professionell erstellen<br />

und anordnen,<br />

• die verschiedenen Formen<br />

der Bewerbung kennen und<br />

anfertigen,<br />

• Formen der Archivierung<br />

beherrschen.<br />

Bewerbungsschreiben<br />

Lebenslauf<br />

Foto<br />

Zeugnisse und Referenzen<br />

Vollständigkeit der Bewerbungsunterlagen<br />

saubere und ansprechende<br />

äußere Form<br />

aussagefähiger Inhalt<br />

angemessener Schreibstil<br />

fehlerfreie Rechtschreibung,<br />

Grammatik und<br />

Zeichensetzung<br />

handschriftliche Anfertigung<br />

maschinelle Anfertigung<br />

Bewerbungsmappe<br />

Ordner<br />

Speichermedien<br />

Zusammentragen der einzelnen Dokumente<br />

Anfertigen einer vollständigen Bewerbungsmappe<br />

Anfertigung der Dokumente unter Benutzung des PC<br />

Beherrschen eines Schreibprogramms (WORD)<br />

Beachtung der aktuellen DIN-Vorschrift<br />

Austauschen von Erfahrungen (Karussell-Gespräch)<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass<br />

251<br />

LISA-Medienpaket<br />

50 40 118<br />

LISA-CD-ROM<br />

62 400 41<br />

L 9<br />

L 10<br />

L 11<br />

L 12<br />

G1-1<br />

G1-2<br />

G2-1<br />

G2-2<br />

L 25


4.8 Themenbereich H: Test/Vorstellungsgespräch<br />

4.8.1 Modul H1 − Teste dich!<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen:<br />

• ihre Stärken und Schwächen<br />

bestimmen,<br />

• entsprechend ihrer Kompetenzen<br />

persönliche Ziele ableiten,<br />

• einen Überblick über verschiedeneAuswahlverfahren<br />

kennen lernen,<br />

• einzelne typische <strong>Beruf</strong>stests<br />

durchführen,<br />

• wissen, nach welchen Gesichtspunkten<br />

diese Tests<br />

durchgeführt werden.<br />

Selbsteinschätzung<br />

Fremdeinschätzung<br />

Erstellung eines persönlichen<br />

Profils<br />

Assessment-Center<br />

berufsspezifische Eignungstests<br />

Tauglichkeitsuntersuchung<br />

<strong>Beruf</strong>stests<br />

Beobachtungskriterien:<br />

soziales Verhalten, Kommunikationsfähigkeit,<br />

Durchsetzungsvermögen,<br />

Zielorientierung, Kreativität<br />

Initiative, Konzentrationsfähigkeit<br />

…<br />

Fähigkeiten und Interessen aufspüren<br />

Stärken und Schwächen benennen<br />

Vergleich der Fremd- und Selbsteinschätzung nach Übereinstimmung<br />

und Abweichung<br />

Schlussfolgerung für den beruflichen Werdegang<br />

Gemeinsame Überlegungen für die weitere Planung<br />

Einschätzung des Praktikums hinsichtlich der eigenen Kompetenzen für<br />

den <strong>Beruf</strong><br />

Allgemeine Ausführungen zu den Auswahlverfahren (Lehrervortrag)<br />

Durchführen von entsprechenden Tests (Partner: Betriebe, Krankenkassen,<br />

…)<br />

Durchführen von Intelligenz-, Allgemeinswissens- und Konzentrationstests<br />

unter realistischen Bedingungen (z. B. Zeitvorgaben) und deren<br />

Auswertung nach Korrektheit und den Beobachtungskriterien<br />

Lehrervortrag bzw. Gespräch mit Verantwortlichen für Personalfragen<br />

eines Unternehmens, <strong>Beruf</strong>sberaterin/<strong>Beruf</strong>sberater usw.<br />

252<br />

B2-2<br />

B2-4<br />

B2-5<br />

L 23, S. 25f<br />

L 13<br />

L 9, S. 34ff.<br />

L 15<br />

L 16<br />

L 17<br />

L 20<br />

L 21<br />

L 22<br />

H1-1


Name:<br />

Vorname:<br />

Testreihe<br />

Für die folgende Testreihe stehen Ihnen 45 Minuten zur Verfügung.<br />

a)<br />

b)<br />

c)<br />

d)<br />

12 dm=<br />

1. Lösen Sie folgende Aufgaben (4)<br />

I.<br />

II.<br />

III<br />

IV.<br />

Wer ist der Größte?<br />

Charly ist größer als Alfred.<br />

Alfred ist kleiner als Bibo.<br />

Charly ist kleiner als Bibo.<br />

Wer ist der Ärmste?<br />

Albert ist ärmer als Bert.<br />

Jürgen ist reicher als Albert.<br />

Bert ist genauso reich wie Jürgen.<br />

Wer ist der Stärkste?<br />

Jochen ist stärker als Christian.<br />

Fritz ist schwächer als Reiner.<br />

Reiner ist schwächer als Christian.<br />

Wer ist der Klügste?<br />

Doris ist klüger als Achim.<br />

Dietmar ist klüger als Adelheid.<br />

Dieter ist klüger als Edeltraud.<br />

Frank ist dümmer als Adelheid.<br />

2. Rechnen Sie die gegebenen Größen in die gewünschte Maßeinheit um. (5)<br />

0,01 km=<br />

1 cm³=<br />

1 cm²=<br />

m<br />

m<br />

m³<br />

m²<br />

Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial<br />

253<br />

f)<br />

g)<br />

h)<br />

i)<br />

2,5 Tonnen=<br />

5 Zentner=<br />

26005 mm=<br />

12 Sek.=<br />

e) 10 kg= Tonnen j) 12 Liter= hl<br />

3. Berechnen Sie ohne Taschenrechner. (4)<br />

a) 527 + 863 =<br />

b) 8342 – 537 =<br />

c) 76423 • 91 =<br />

d) 2584 : 34 =<br />

H 1 - 1<br />

g<br />

g<br />

km<br />

h


4. Ersetzen Sie das Fragezeichen durch die logisch folgende Zahl. (6)<br />

a) 3 9 15 21 27 ?<br />

b) 1 2 7 20 61 ?<br />

c) 2 4 25 75 95 380 ?<br />

d) 56 112 110 55 57 114 ?<br />

e) 523 477 430 382 ?<br />

f) ⅔ 2,2 3,1 4¹/5 5¹/2 ?<br />

5. Lösen Sie folgende Wissensfragen durch Ankreuzen. (6)<br />

254<br />

H 1 - 1<br />

a) Welches ist der höchste Wasserfall?<br />

a) Angle- Fall b) Rheinfall c) Boulder- Damm d) Niagara<br />

b) Wer ist der Autor des Romans „1984“?<br />

a) Hemingway b) Verne c) George Orwell d) Salinger<br />

c) Was ist eine „Präambel“?<br />

a) Kronleuchter b) Vorspann c) Blumenschale d) Fundort historischer<br />

Werkzeuge<br />

d) Welches ist der längste Fluss?<br />

a) Mississippi b) Nil c) Donau d) Rhein<br />

e)Wie heißt die Hauptstadt von Australien?<br />

a) Melbourne b) Sydney c)Brisbane d) Canberra<br />

Wer schrieb die Oper „Fidelio“?<br />

a) Rossini b) Beethoven c) Verdi d) Wagner<br />

6. Lösen Sie folgende Aufgaben ohne Taschenrechner. (5)<br />

a) Ein Meter Stoff kostet 7 Euro. Wie viel kosten 15 Meter?<br />

b) Vier Gärtner benötigen zum Bepflanzen eines Gartens 20 Tage.<br />

Wie lange arbeiten fünf Gärtner daran?<br />

c) Auf einem Sparbuch sind am Jahresanfang 1400 Euro. Wie hoch<br />

ist am Jahresende das Guthaben bei einem Zinssatz von 8%?<br />

d) In einem rechtwinkligen Dreieck ist a 3cm und b 4cm. Welche Länge<br />

hat die Hypotenuse c?<br />

e) <strong>Der</strong> fünfte Teil eines Geldbetrages ist um drei größer als sein<br />

sechster Teil. Wie hoch ist der Geldbetrag?<br />

7. Kreuzen Sie das nicht dazupassende Wort an. (6)<br />

a) Quadrat b) Rhombus c) Pyramide d) Dreieck<br />

a) Wal b) Hering c) Hai d) Steinbutt<br />

a) Gedicht b) Musik c) Lied d) Drama<br />

a) feinfühlig b) empfindsam c) sensibel d) sinnlich<br />

a) sitzen b) liegen c) knien d) gehen<br />

a) Adenauer b) Kohl c) Schröder d) Weizsäcker<br />

Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial


8. Ergänze folgende Begriffspaare. (6)<br />

a) Rock<br />

b) Fußboden<br />

c) lieben<br />

d) Eiche<br />

e) Bern<br />

f) Fortbewegung<br />

- Mädchen<br />

- Decke<br />

- Freunde<br />

- Blatt<br />

- Schweiz<br />

- Krücke<br />

Hose<br />

Erde<br />

Hassen<br />

Eibe<br />

Lissabon<br />

Sicht<br />

9. Kreuzen Sie an, welche Figur nicht in die logische Reihenfolge passt. (2)<br />

a)<br />

b)<br />

a b c d e f<br />

a b c d e f g<br />

10. Ergänzen Sie folgende Sprichwörter. (6)<br />

Punkte: /50<br />

a) Viele Köche verderben<br />

b) Pech im Spiel,<br />

c) In der Nacht sind alle<br />

d) Neue Besen<br />

e) Reden ist Silber<br />

f) Frisch gewagt ist<br />

Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial<br />

255<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

H 1 -1


4.8.2 Modul H2 − Vorstellungsgespräch – Inhalt und Form müssen stimmen<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen:<br />

• Kenntnisse zur optimalen<br />

Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch<br />

erwerben,<br />

• sich im Gespräch differenziert<br />

und verständlich äußern<br />

und standardisierte<br />

Textmuster einhalten,<br />

• ein Gefühl entwickeln, wie<br />

sie im Vorstellungsgespräch<br />

auftreten.<br />

Phasen eines Vorstellungsgespräches<br />

typische und brisante<br />

Fragen<br />

Kleidung<br />

Bewerbungsunterlagen<br />

Informationen über das<br />

<strong>Beruf</strong>sbild und das Unternehmen<br />

Analyse von Vorstellungsgesprächen<br />

Vorstellungsgespräch<br />

üben<br />

Textarbeit: exzerpieren<br />

Diskussion über die Antworten sukzessiver Fragen<br />

Gruppenarbeit nach <strong>Beruf</strong>sbildern (Knigge, Kleidung, Zurechtlegen von Fragen)<br />

Wochenplan: Einstellungstests und Vorstellungsgespräche<br />

Informationsbeschaffung (Agentur für Arbeit, Tag der offenen Tür, Internet, ...)<br />

Selektives Rezipieren multimedialer Vorstellungsgespräche<br />

Partnerarbeit: Entwerfen eines Dialogs<br />

Darstellendes Spiel<br />

Videoaufnahme<br />

Bewertung nach festgelegten Auswertungskriterien<br />

Rollenspiel: Vorstellungsgespräch<br />

(Partner: Krankenkassen, <strong>Beruf</strong>sberaterin/<strong>Beruf</strong>sberater,<br />

Experten)<br />

Formulieren von unangenehmen Fragen und deren überzeugende Beantwortung<br />

256<br />

L 9, S. 54ff.<br />

L 15, S.27ff.<br />

H2-1<br />

H2-2<br />

LISA-LfMA<br />

42 40 567<br />

42 40 568<br />

42 64 260<br />

42 67 690<br />

H2-3<br />

H2-4<br />

H2-5<br />

L 7


Methode: Wochenplanarbeit<br />

257<br />

H 2 - 1<br />

Ziel der Wochenplanarbeit ist, dass Schülerinnen und Schüler ihre Lernarbeit weitgehend frei<br />

planen und gestalten. Damit werden sie in die Lage versetzt, ihre eigene Lernarbeit selbst zu<br />

organisieren. Die Lehrerinnen und Lehrer geben einen festgelegten Zeitraum, meist eine<br />

Woche, verbindliche Fachziele und -inhalte aus einem oder mehreren Lernbereichen vor.<br />

Neben fachlichen Lerninhalten werden die Schülerinnen und Schüler auch mit Methoden und<br />

Arbeitstechniken des Lernens und Arbeitens vertraut gemacht. Ein Wochenplan besteht aus<br />

Pflicht- und Wahlaufgaben. Außerdem können auch zusätzliche oder frei wählbare Aufgaben<br />

Inhalt des Plans sein. Die Wochenpläne können dem Leistungsstand des Einzelnen ange-<br />

passt werden und bieten somit gute Möglichkeiten für innere Differenzierung des Unterrichts.<br />

In festgelegten Stunden (z.B. eine Stunde täglich) bearbeiten die Schülerinnen und Schüler<br />

den Wochenplan. Es wird ihnen die Entscheidung überlassen, wann und in welcher Reihen-<br />

folge sie sich mit der Bearbeitung der Aufträge befassen wollen. Damit kann jeder in seinem<br />

individuellen Arbeitstempo lernen. Einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Selbststän-<br />

digkeit---- leisten Rückmeldungen über Arbeitsergebnisse durch Selbstkontrolle. Schülerin-<br />

nen und Schüler sollen lernen, vor sich selbst zu verantworten wie und mit welchem Ergeb-<br />

nis sie gearbeitet haben. Außerdem können sie sich entscheiden, in welcher Organisations-<br />

form sie arbeiten möchten. Dabei sind Absprachen zwischen den Lernenden unumgänglich.<br />

Wochenplanarbeit fordert und fördert in hohem Maße die Sozialkompetenz der Schülerinnen<br />

und Schüler, deshalb sollten im Vorfeld Regeln der Wochenplanarbeit mit der Klasse festge-<br />

legt werden. Die Einführung der Wochenplanarbeit sollte schrittweise erfolgen. Zunächst<br />

können im Unterricht die Phasen der Freiarbeit erhöht werden, um danach mit Tagesplänen<br />

zu arbeiten. Die Schülerinnen und Schüler lernen in dieser Übergangsphase die Freiarbeits-<br />

materialien kennen und die Verhaltensregeln werden gefestigt. In dem Maße, in dem die<br />

Schülerinnen und Schüler immer mehr Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen,<br />

tritt die Lehrkraft im traditionellen Sinne in den Hintergrund. Sie ist nun verantwortlich für die<br />

Gestaltung einer günstigen Lernumgebung, stellt notwendigen Materialien bereit und bewer-<br />

tet die Ergebnisse. Die Lehrenden werden immer mehr zu Beobachtenden und Beratenden<br />

ihrer Schülerinnen und Schüler.<br />

Vorteile der Wochenplanarbeit:<br />

• Aufgaben können den individuellen Lernvoraussetzungen und Lernbedürfnissen angepasst<br />

werden,<br />

• Lerndefizite können durch spezielle, auf den Einzelnen zugeschnittene, Aufgabentypen<br />

und Übungen aufgearbeitet werden, Lernstärken weiterentwickelt werden,<br />

• Rhythmus und Konzentration und Entspannung kann nach individueller Aufnahme-<br />

und Konzentrationsfähigkeit von den Schülerinnen und Schülern (mit)bestimmt werden,<br />

• Lehrerinnen und Lehrer haben mehr Zeit, sich den einzelnen Schülerinnen und Schülern<br />

zu widmen.


Beispiel für einen Wochenplan<br />

Thema: Einstellungstests und Vorstellungsgespräch<br />

1. Lies folgende Tipps zur Herangehensweise an Einstellungstests gründlich durch. Ersetze an-<br />

schließend die unterstrichenen Wörter durch passende deutsche Synonyme.<br />

Tests erfolgreich bestehen<br />

Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial<br />

258<br />

H 2 - 2<br />

Jeder Test besteht aus mehreren Aufgabensequenzen damit verschiedene Fähigkeitsbereiche<br />

überprüft werden können. In den meisten Fällen kontrolliert<br />

der Arbeitgeber die Stresstauglichkeit der Probanden indem er es unmöglich<br />

macht alle Aufgaben in dem gegebenen Zeitvolumen zu schaffen. Hinsichtlich<br />

dieses Wissens reduziert zusätzlich permanentes Üben die Phobie vor dem<br />

Zeitfaktor. Außerdem weißt du somit dass du zwar ohne Unterbrechungen<br />

aber auch ohne Fehler provozierende Hektik agieren kannst. Da der Schwierigkeitsgrad<br />

meisten von Anfang an bis Ende steigt erscheint ein Lösen entsprechend<br />

der Nummerierung ratsam. Nur wenn du eine Aufgabenstellung<br />

überhaupt nicht verstehst solltest du dich umgehend der nächsten zuwenden<br />

damit dir typische Prüfungsblackout erspart bleibt. Ist dieser jedoch nicht zu<br />

vermeiden dann gönne dir eine zwei- bis dreiminütige Erholungspause.<br />

2. Setze, nummeriere und begründe neun Kommas, die in dem Text „Tests…“ fehlen.<br />

3. Hole dir von deiner Deutschlehrerin/ deinem Deutschlehrer eine Testreihe, für deren Bewältigung<br />

du genau 45 Minuten Zeit hast. Vorbereitend gilt es, die in Aufgabe 1. gegebenen Ratschläge<br />

zu verinnerlichen.<br />

Achtung! 1. Diese Aufgabe ist Bestandteil der ersten Klassenarbeit und muss dem<br />

zufolge spätestens in der letzten Freiarbeitsstunde der zweiten Woche<br />

in Angriff genommen werden.<br />

2. Auch übliche Berichtigungen müssen deshalb entfallen.<br />

4. Partnerarbeit<br />

Entwerft unter Nutzung eures persönlichen Materials (Projektwochenhefter, Internet,<br />

Broschüren der Versicherungsunternehmen, Materialien der Agentur für Arbeit, …) einen Dialog<br />

folgenden Inhalts:<br />

Zwei Bewerber für einen Ausbildungsplatz sitzen aufgeregt im Vorzimmer des<br />

Personalchefs und warten auf ihr Vorstellungsgespräch. Weil der eine Kandidat<br />

völlig unvorbereitet erschienen ist, löchert er seinen Konkurrenten mit Fragen<br />

zum erfolgreichen Auftreten in der Unterhaltung mit dem potenziellen Arbeitgeber.<br />

Natürlich gibt der gut präparierte Schüler Antworten, welche seine<br />

Wahl sichern sollen … . Beide sind ernsthaft um Hochsprache bemüht, da die<br />

anwesende Sekretärin interessiert zuhört.


Achtung Termin!<br />

Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial<br />

259<br />

H 2 - 2<br />

Bevor ab dem …………………… eure Vorstellungsgespräche geführt, gefilmt und ausgewertet<br />

werden, dienen diese Rollenspiele als abschreckende Beispiele.<br />

5. Formuliere zehn unangenehme Fragen, welche dich in deinem Vorstellungsgespräch erwar-<br />

ten könnten, in Sätzen, wobei du deinen tatsächlichen <strong>Beruf</strong>swunsch zum Beispiel ins Ver-<br />

hältnis zu deinem letzten Zeugnis stellst.<br />

Bsp.: Wie erklären sie sich den Wunsch Krankenschwester zu werden, obwohl Sie<br />

in allen naturwissenschaftlichen Fächern nur Dreien haben?<br />

Beantworte nun diese Fragen in Stichpunkten so, dass du deine Chancen auf den<br />

Ausbildungsplatz dennoch wahrst.<br />

6. Formuliere eine informative Ausbildungsplatzbeschreibung für deinen Traumberuf nach der<br />

zehnten Klasse. Orientiere dich an Beispielen in der Zeitung.


Das Vorstellungsgespräch<br />

Aufgaben:<br />

260<br />

H 2 - 3<br />

1 Lest mit verteilten Rollen.<br />

2 Mit welchen Absichten und Erwartungen stellt die Personalchefin ihre Fragen?<br />

3 Beurteile die Reaktionen/Antworten von Alexander Hoffmann.<br />

4 Unterstreicht Positives bei seinen Antworten rot und Negatives blau.<br />

5 Überarbeitet die Antworten von Alexander Hoffmann so, dass sie den Erwartungen<br />

der Personalchefin genügen.<br />

6 Spielt mit verteilten Rollen.<br />

7 Inszeniert ein weiteres Vorstellungsgespräch in Partnerarbeit. Sprecht dazu vorher<br />

genau die Rahmenbedingungen ab (z. B. <strong>Beruf</strong>sbild, Firmenbeschreibung, Typ des<br />

Personalleiters).<br />

Beispiel für ein Vorstellungsgespräch<br />

Alexander Hoffmann hat es endlich geschafft. Auf Grund einer seiner zahlreichen Bewerbungen<br />

ist er zu einem Vorstellungsgespräch bei einer Immobilienfirma eingeladen worden.<br />

Kurz vor der vereinbarten Zeit erscheint er in der entsprechenden Firma und wird von einer<br />

Angestellten freundlich empfangen. Er muss noch ca. 10 Minuten warten, danach wird er zur<br />

Personalleiterin, Frau Gabriel, ins Büro gerufen.<br />

Frau Gabriel: Guten Morgen, Herr Hoffmann.<br />

Nehmen Sie doch bitte Platz! Haben<br />

Sie den Weg zu uns gefunden?<br />

Alexander Hoffmann: Ja.<br />

Frau G.: Schön. - Herr Hoffmann, aus<br />

Ihrem Bewerbungsschreiben habe ich ein<br />

deutliches Interesse an dem <strong>Beruf</strong> des<br />

Kaufmanns in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft<br />

herausgelesen. Was genau<br />

versprechen Sie sich von dieser Tätigkeit?<br />

A. H.: Na ja, was Sie in Ihrer Anzeige geschrieben<br />

haben: abwechslungsreiche<br />

Aufgaben, mal hier, mal da, mit Leuten<br />

reden, am PC arbeiten und so.<br />

Frau G.: Und warum möchten Sie das<br />

gerade in unserem Haus tun?<br />

A. H.: Das klang einfach klasse: „renommiertes,<br />

innovatives Unternehmen“, „junges,<br />

erfolgreiches Team“ und so. Da wäre<br />

ich gern dabei.<br />

Frau G.: Wissen Sie denn etwas Genaueres<br />

über unsere Firma, z. B. was wir den<br />

Kunden genau anbieten oder in welchem<br />

Raum wir tätig sind?<br />

A. H.: Hm, tja also, ich denke mal, Sie<br />

verkaufen den Leuten Grundstücke, Häuser<br />

und so.<br />

Frau G.: Aha. – Eine andere Frage: Ihrem<br />

letzten Zeugnis entnehme ich, dass Sie im<br />

Fach Deutsch befriedigende Leistungen<br />

nachgewiesen haben, während Sie in anderen<br />

Fächern besser abgeschnitten haben.<br />

Liegt Ihnen das Fach weniger?<br />

A. H.: Das würde ich so nicht sagen.<br />

Sprachlich habe ich eigentlich keine Probleme.<br />

Aber mit diesen alten Literaturschinken,<br />

da kann ich wenig anfangen.<br />

Frau G.: Es gab in der letzten Zeit viel<br />

Aufregung bezüglich der Rechtschreibreform.<br />

Können Sie sich dazu äußern?<br />

A. H.: Ja, unsere Deutschlehrerin hat versucht,<br />

uns die wichtigen Neuerungen beizubringen,<br />

aber wir fanden das alles ziemlich<br />

überflüssig.<br />

Frau G.: Nun gut. – Haben Sie denn noch<br />

Fragen an mich?<br />

A. H.: Ich wollte noch etwas fragen, …<br />

aber das fällt mir im Moment einfach nicht<br />

mehr ein.<br />

Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten<br />

Gesamtschule Halle: Arbeitsmaterial


261<br />

H 2- 4<br />

Bewertung einer Bewerberin/eines Bewerbers im Vorstellungsgespräch<br />

I. Vorbereitung der Bewerberin/des Bewerbers<br />

1. Entspricht die Kleidung dem <strong>Beruf</strong>sstand?<br />

2. Fühlt sie/er sich wohl in dieser Kleidung?<br />

3. Erscheint sie/er mit Bewerbungsunterlagen und Schreibzeug?<br />

4. Hat sie/er angemessene Fragen vorbereitet?<br />

II. Qualität der Antworten<br />

5. Kennt sie/er das <strong>Beruf</strong>sbild genau?<br />

6. Hat sie/er sich gezielt (Praktika, Arbeitsgemeinschaften, …)<br />

auf diesen <strong>Beruf</strong> vorbereitet?<br />

7. Kann sie/er fundiertes Interesse an dieser Firma nachweisen?<br />

8. Ist sie/er über Ausbildungsinhalte informiert?<br />

9. Zeigt sie/er Interesse an beruflicher Weiterbildung?<br />

10. Entsprechen ihre/seine Neigungsfächer den beruflichen<br />

Anforderungen?<br />

11. Können glaubhafte Begründungen für (schulische) Fehlleistungen<br />

und Schwächen geben?<br />

12. Verfügt sie/er über fundiertes Allgemeinwissen?<br />

III. Auftreten der Bewerberin/des Bewerbers<br />

13. Beherrscht sie/er die Formen höflichen Umgangs?<br />

14. Bedient sie/er sich durchgängig der Hochsprache?<br />

15. Strahlt sie/er durchgängig Souveränität und Sachlichkeit aus?<br />

16. Beantwortet sie /er die gestellten Fragen ruhig und<br />

selbstbewusst?<br />

17. Strahlen Mimik und Gestik, zum Beispiel die Sitzhaltung,<br />

Offenheit und Selbstbewusstsein aus?<br />

Auswertung<br />

a) Anzahl der getesteten Kategorien:<br />

b) Punkte für getestete Kategorien:<br />

Hinweis: Es dürfen auch halbe Punkte vergeben werden.<br />

c) Gesamteindruck:<br />

d) Passt die Bewerberin/der Bewerber in unserer Firma?<br />

ja nein nicht<br />

getestet<br />

ja nein nicht<br />

getestet<br />

ja nein nicht<br />

getestet<br />

Quelle: Ina Schuchardt, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule, Halle: Arbeitsmaterial


Das Vorstellungsgespräch<br />

262<br />

H 2 - 5<br />

Mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch signalisiert die Firma Interesse an deiner<br />

Person. <strong>Der</strong> Betrieb möchte erfahren, was für eine Person hinter der Bewerbung steht. Außerdem<br />

soll im Vorstellungsgespräch herausgefunden werden ob die/der Bewerberin/Bewerber<br />

vom gewählten <strong>Beruf</strong> die richtigen Vorstellungen hat und ob dieser <strong>Beruf</strong> zu<br />

ihr/ihm passt. Du solltest dich gründlich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten. Mit folgenden<br />

Fragen musst rechnen.<br />

Warum haben Sie gerade diesen <strong>Beruf</strong> gewählt?<br />

Warum halten Sie sich für diesen <strong>Beruf</strong> besonders geeignet?<br />

Wie beurteilen Sie ihre Leistungen in der Schule? Wie erklären sich die geringeren Leistungen<br />

in ihren schwachen Fächern?<br />

Was machen Sie in ihrer Freizeit? Sind Sie Mitglied in einem Verein oder in einer Gruppe?<br />

Was haben Sie nach der Ausbildung beruflich vor?<br />

Aufgabe: Überlege zunächst, was der Betrieb mit den jeweiligen Fragen herausfinden möchte.<br />

Notiere dir dann Antwortmöglichkeiten.<br />

Auch du hast im Vorstellungsgespräch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Natürlich interessiert<br />

dich die Höhe der Ausbildungsvergütung, aber es ist ungünstig sofort danach zu fragen.<br />

Diese Fragen könntest du selber stellen:<br />

Wie viele Beschäftigte hat das Unternehmen?<br />

Wie ist die Ausbildung aufgebaut, welche Arbeitsbereiche lernt man als Auszubildender<br />

kennen?<br />

Kann man nach erfolgreicher Ausbildung übernommen werden?


4.9 Themenbereich I: Arbeitsrecht<br />

4.9.1 Modul I1 − Ich habe nicht nur Rechte<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

sollen<br />

• die Bestandteile eines<br />

Ausbildungsvertrages/<br />

Arbeitsvertrages kennen<br />

lernen,<br />

• wissen, dass sich aus<br />

dem Abschluss eines<br />

Vertrages für Ausbilder/innen<br />

und Auszubildende<br />

bestimmte Rechte<br />

und Pflichten ergeben.<br />

Bestandteile des Ausbildungsvertrages<br />

Rechte und Pflichten<br />

des/der Ausbilders/in<br />

und des Auszubildenden<br />

Lehrervortrag oder Wiederholung aus Wirtschaftsunterricht<br />

Verträge – Form und Rechtsgültigkeit<br />

Analysieren von Beispielverträgen bezüglich des Inhaltes<br />

Herausarbeiten der notwendigen Bestandteile<br />

Textanalyse<br />

Herausarbeiten der Rechte und Pflichten der Vertragspartner<br />

Rollenspiel<br />

Darstellen von Alltagssituationen<br />

Herauszuarbeiten und diskutieren bestimmte Rechte und Pflichten<br />

263<br />

Kopien von Beispielverträgen<br />

I 1-4<br />

Wirtschaftslehrbuch<br />

I 1-1<br />

I 1-2<br />

I 1-3


Rechte und Pflichten der Auszubildenden<br />

264<br />

I 1 - 1<br />

Mit Abschluss eines <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrages gehen sowohl die Auszubildende/der Ausbildende<br />

selber als auch der Ausbildungsbetrieb Verpflichtungen ein. Grundsätzlich sind die<br />

Rechte und Pflichten, die sich aus diesem Vertrag ergeben, im <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz (BBiG)<br />

geregelt.<br />

Aufgabe: Kreuze an, ob die jeweilige Aussage<br />

rechtlich zulässig ist oder nicht!<br />

Beachte dabei die Auszüge aus dem<br />

<strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz!<br />

§ ? §<br />

Wer einen anderen zur<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung einstellt,<br />

hat mit dem Auszubildenden<br />

einen <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrag<br />

zu schließen.<br />

Dieser muss spätestens<br />

vor Beginn der Ausbildung<br />

schriftlich niedergelegt<br />

werden.<br />

<strong>Der</strong> Ausbildende hat für<br />

eine qualifizierte Ausbildung<br />

zu sorgen. Dem<br />

Auszubildenden dürfen<br />

nur Verrichtungen übertragen<br />

werden, die dem<br />

Ausbildungszweck dienen<br />

und seinen körperlichen<br />

Kräften angemessen<br />

sind. Ferner ist der Auszubildende<br />

zum Besuch<br />

der <strong>Beruf</strong>sschule sowie<br />

zum Führen von Berichtsheften<br />

anzuhalten.<br />

<strong>Der</strong> Auszubildende hat<br />

die Verrichtungen, die<br />

ihm Rahmen seiner Ausbildung<br />

übertragen werden,<br />

sorgfältig auszuführen.<br />

Er hat die Weisungen<br />

der ausbildungsberechtigten<br />

Personen zu beachten.<br />

Darüber hinaus ist er<br />

zum Besuch der <strong>Beruf</strong>sschule<br />

und anderen<br />

Ausbildungsmaßnahmen<br />

verpflichtet, für die er<br />

freigestellt wird.<br />

Nur in Ausnahmefällen<br />

kann es Abweichungen<br />

geben.<br />

Aussage R F<br />

Tanja merkt nach einem Monat,<br />

dass ihr der <strong>Beruf</strong> nicht liegt, sie<br />

kündigt deshalb zum Ende der<br />

Woche.<br />

Amina wird eine tolle Ausbildungsstelle<br />

angeboten. Den Ausbildungsvertrag<br />

soll sie nach der<br />

Probezeit erhalten.<br />

Mandy soll von Anfang September<br />

bis Weihnachten nicht die <strong>Beruf</strong>sschule<br />

besuchen, da die Firma<br />

einen wichtigen Auftrag hat und sie<br />

im Unternehmen gebraucht wird.<br />

Marco lernt Frisör. Er lehnt es ab<br />

den Salon zu kehren, da diese Tätigkeit<br />

nicht dem Ausbildungszweck<br />

dient.<br />

Paula hat die Zwischenprüfung nur<br />

mit ausreichenden Leistungen bestanden.<br />

<strong>Der</strong> Betrieb kürzt ihr deshalb<br />

die Ausbildungsvergütung.<br />

Da Kevin während der Probezeit<br />

häufig krank war, wird er fristlos<br />

entlassen.<br />

Nadine wird nicht zur Prüfung zugelassen,<br />

da sie keine Berichtshefte<br />

für das 1. und 2. Lehrjahr vorlegen<br />

kann.<br />

Sebastian hat die Abschlussprüfung<br />

nicht bestanden. Er möchte<br />

sie wiederholen.<br />

Patrick lernt Metallbauer. Jeden<br />

Freitag muss er den Wagen seines<br />

Chefs waschen.<br />

Robert, bereits im 3. Lehrjahr, hat<br />

sich in letzter Zeit häufig verspätet.<br />

<strong>Der</strong> Chef spricht ihm deshalb die<br />

Kündigung aus.<br />

<strong>Der</strong> Ausbildende hat dem<br />

Auszubildenden eine<br />

angemessene Vergütung<br />

zu gewähren, die mit<br />

fortschreitender <strong>Beruf</strong>sausbildungmindestens<br />

jährlich ansteigt.<br />

Während der Probezeit<br />

kann das <strong>Beruf</strong>sausbildungsverhältnis<br />

jederzeit<br />

ohne Einhalten einer<br />

Kündigungsfrist gekündigt<br />

werden. Nach der Probezeit<br />

kann der Ausbildende<br />

nur noch kündigen, wenn<br />

wichtige Gründe vorliegen;<br />

die Kündigung muss<br />

schriftlich erfolgen.<br />

In den anerkannten<br />

Ausbildungsberufen sind<br />

Abschlussprüfungen<br />

durchzuführen und Zeugnisse<br />

auszustellen. Die<br />

Abschlussprüfung kann<br />

zweimal wiederholt<br />

werden.<br />

Die Probezeit muss<br />

mindestens einen Monat<br />

und darf höchstens drei<br />

Monate betragen<br />

Kontrolltipp:<br />

4 Aussagen sind richtig


Das Jugendarbeitsschutzgesetz<br />

265<br />

I 1 - 2<br />

In der Ausbildung und im <strong>Beruf</strong> gelten für Jugendliche unter 18 Jahren besondere gesetzliche<br />

Bestimmungen. Diese sind im Jugendarbeitsschutzgesetz festgeschrieben. Das Gewerbeaufsichtsamt<br />

oder das Amt für Arbeitsschutz überwachen die Einhaltung der gesetzlichen<br />

Bestimmungen. Verstöße gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz können mit hohen Geldbußen<br />

geahndet werden. Auch eine Entziehung der Ausbildungsberechtigung ist möglich.<br />

Jeder Arbeitgeber, der<br />

Jugendliche beschäftigt,<br />

ist verpflichtet, einen<br />

Abdruck des Jugendschutzgesetzes<br />

im Betrieb<br />

auszulegen<br />

In Schichtbetrieben dürfen<br />

Auszubildende bis 23<br />

Uhr beschäftigt werden.<br />

Die Beschäftigung von<br />

Kindern und vollschulpflichtigen<br />

Jugendlichen ist<br />

in der Bundesrepublik<br />

grundsätzlich verboten.<br />

Das Gesetz lässt nur<br />

geringfügige Ausnahmen<br />

zu.<br />

Jugendliche sind regelmäßig<br />

gesundheitlich zu<br />

untersuchen. Dadurch<br />

soll gewährleistet werden,<br />

dass Jugendliche nicht<br />

mit Arbeiten beschäftigt<br />

werden, denen sie gesundheitlich<br />

oder entwicklungsmäßig<br />

nicht<br />

gewachsen sind.<br />

Jugendliche dürfen<br />

grundsätzlich nur in der<br />

Zeit von 6 Uhr bis 20 Uhr<br />

beschäftigt werden. Ausnahmen<br />

gibt es z. B. im<br />

Bäckerhandwerk.<br />

Akkordarbeit ist für Jugendliche<br />

grundsätzlich<br />

verboten; ebenfalls die<br />

Beschäftigung in Akkordgruppen<br />

Erwachsener.<br />

Ausnahme: Wenn die<br />

Arbeit für die Ausbildung<br />

erforderlich ist und unter<br />

Aufsicht erfolgt.<br />

Aufgabe: Kreuze an, ob die jeweilige Aussage<br />

richtig oder falsch ist! Beachte dabei<br />

die Gesetzesbestimmungen!<br />

Aussage R F<br />

Akkordarbeit ist nicht zulässig.<br />

Jugendliche müssen pro Arbeitstag<br />

eine Pause von 45 Minuten haben.<br />

Abgängerinnen und Abgänger aus<br />

der 8. Klasse dürfen im Betrieb als<br />

Hilfsarbeiter beschäftigt werden.<br />

Jugendliche Auszubildende müssen<br />

regelmäßig gesundheitlich<br />

untersucht werden.<br />

In der Regel müssen Jugendliche<br />

nicht am Wochenende arbeiten.<br />

Als Auszubildender hat man Anspruch<br />

auf Sommerferien<br />

(6 Wochen).<br />

In Regel dürfen Jugendliche bis 21<br />

Uhr arbeiten, wenn die schriftliche<br />

Erlaubnis der Eltern vorliegt.<br />

Das Jugendarbeitsschutzgesetz<br />

schützt alle Jugendlichen unter<br />

23 Jahren.<br />

Die Einhaltung der Bestimmungen<br />

des Jugendarbeitsschutzgesetzes<br />

wird u. a. vom Gewerbeaufsichtsamt<br />

überwacht.<br />

Wenn wegen Ausfall nur 3 Stunden<br />

Unterricht in der <strong>Beruf</strong>sschule gegeben<br />

werden, muss der Jugendliche<br />

an diesem Tag noch in den<br />

Betrieb.<br />

Das Jugendarbeitsschutzgesetz schützt Jugendliche unter 18 Jahren, egal ob sie als Auszubildende<br />

oder ob sie als Arbeiter beschäftigt werden.<br />

<strong>Der</strong> Jugendliche muss vom<br />

Arbeitgeber für den <strong>Beruf</strong>sschulunterricht<br />

freigestellt<br />

werden. Bei einem <strong>Beruf</strong>sschultag<br />

von mehr als 5 Unterrichtsstunden<br />

ist der Jugendliche<br />

von der Beschäftigung im<br />

Betrieb freizustellen, um den<br />

Unterricht aufarbeiten zu<br />

können.<br />

Jugendliche dürfen nicht mit<br />

Arbeiten beschäftigt werden,<br />

die ihre Leistungsfähigkeit<br />

übersteigen oder mit besonderen<br />

Unfallgefahren verbunden<br />

sind. Auch gesundheitsschädliche<br />

Einflüsse (Lärm, Hitze,<br />

Staub, Strahlen usw.) sind zu<br />

vermeiden.<br />

Jugendliche haben ein Recht<br />

auf geregelte Pausen. Bei<br />

einer Arbeitszeit von mehr als<br />

6 Stunden müssen diese<br />

mindestens 60 Minuten dauern.<br />

Für Jugendliche gilt grundsätzlich<br />

die 5- Tage- Woche. Das<br />

heißt der Sonnabend ist generell<br />

arbeitsfrei. Ausnahmen gibt<br />

es z. B. in Krankenhäusern,<br />

Altersheimen, Verkaufsstellen,<br />

Gaststätten und in der Landwirtschaft.<br />

Ein 17- jähriger hat Anspruch<br />

auf 25 Werktage Jahresurlaub<br />

und ein 15- jähriger auf 30<br />

Werktage.<br />

Jugendliche dürfen grundsätzlich<br />

nicht mehr als 8 Stunden<br />

täglich und nicht mehr als 40<br />

Stunden wöchentlich beschäftiget<br />

werden. In Ausnahmefällen<br />

darf die tägliche Ausbildungszeit<br />

auf bis zu 8 ,5 Stunden<br />

ausgedehnt werden.<br />

Kontrolltipp:<br />

5 Aussagen sind richtig.


1. Aufgabe: Vervollständige den Lückentext!<br />

<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrag<br />

266<br />

I 1 - 3<br />

<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrag gehört zu den _____________________________ . Er ist ein<br />

Vertrag zur Ausbildung mit privatrechtlichem Charakter, auf Grundlage des<br />

__________________________________________.<br />

Von den Ausbildungsunternehmen wird ein ____________________ verwendet.<br />

<strong>Der</strong> Vertrag wird von dem Ausbildenden und dem ______________________ unterzeichnet.<br />

Bei __________________________ muss außerdem der gesetzliche Vertreter: Mutter,<br />

__________, Vormund einverstanden sein. <strong>Der</strong> abgeschlossene <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrag<br />

wird von der Industrie- und Handelskammer bzw. ____________________________ in das<br />

___________________ der <strong>Beruf</strong>sausbildungsverhältnisse eingetragen.<br />

Minderjährigen, Verzeichnis, Handwerkskammer, Vater, Vordruck, Arbeits- und Besoldungsverträgen,<br />

Auszubildenden, <strong>Beruf</strong>sausbildungsgesetzes<br />

2. Aufgabe: Nenne mindestens sieben Elemente, die ein <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrag unbedingt<br />

enthalten muss?<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

3. Aufgabe: Überlege, auf was du bei der Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages achten<br />

solltest!<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

Quelle: vgl. Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen.<br />

paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001


267<br />

I 1 - 4<br />

Vordruck eines <strong>Beruf</strong>sausbildungsvertrages der Industrie- und<br />

Handelskammer Halle- Dessau<br />

Quelle: www.halle.ihk.de, Stand: 26. 10. 2006


4.9.2 Modul I2 − Mitbestimmung im Betrieb<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregung für die Gestaltung Medien<br />

Schüler und Schülerinnen<br />

sollen:<br />

• wissen, dass die Lohnhöhe<br />

von bestimmten Faktoren<br />

beeinflusst wird,<br />

• wissen, dass die Tarifpartner<br />

für einen bestimmten<br />

Zeitraum Vereinbarungen<br />

über Arbeitsbedingungen,<br />

Einkommen u. a.<br />

treffen,<br />

• erkennen, dass demokratischeAuseinandersetzungen<br />

im Arbeitskampf<br />

eine Mitbestimmung auf<br />

verschiedenen Ebenen<br />

der Wirtschaft darstellt.<br />

Lohnarten<br />

Einflussgrößen auf Lohn<br />

und Gehalt<br />

Tarifvertragsparteien<br />

Inhalt eines Tarifvertrages<br />

Tarifautonomie<br />

Tarifauseinandersetzung<br />

(z. B. Streik, Aussperrung)<br />

Mitbestimmung durch den<br />

Betriebsrat<br />

Problem der Arbeitsbewertung<br />

technische Veränderungen (z. B. Rationalisierung, neue Technologien/<strong>Beruf</strong>e)<br />

Lohnpolitik: aktuelles Thema (z. B. Mindestlohn)<br />

Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände als Tarifpartner<br />

Form und Inhalt von Tarifverträgen (Mantel- und Lohntarifvertrag)<br />

Konflikte in der Arbeitswelt analysieren und Lösungsmöglichkeiten diskutieren<br />

Möglichkeiten zur Lösung von Arbeitsstreitigkeiten (z. B. Jugend- und Ausbildungsvertretung,<br />

Betriebsrat, Arbeitsgericht)<br />

Rollenspiel: Verlauf einer Tarifauseinandersetzung<br />

Planspiel: Tarifverhandlungen<br />

268<br />

L 18, S. 53ff.<br />

I2-1<br />

I2-2<br />

I2-3


Arbeitgeber<br />

Häufig vertreten durch Arbeitgeberverbände<br />

Manteltarifvertrag<br />

Er regelt die allgemeinen Arbeitsbedingungen<br />

wie z. B. Arbeitszeit,<br />

Urlaub und Kündigungsfristen.<br />

Die Laufzeit beträgt mehrere<br />

Jahre.<br />

Tarifparteien<br />

Tarifkonflikt<br />

wird gelöst durch<br />

Tarifverhandlungen<br />

Tarifvertrag<br />

regelt:<br />

• Rechte und Pflichten der Tarifparteien<br />

• Rechtsnormen für Inhalt, Abschluss und Beendigung<br />

von Arbeitsverhältnissen<br />

• betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche<br />

Fragen<br />

Rahmentarifvertrag<br />

Er regelt die Lohngruppeneinteilung<br />

nach Tätigkeitsmerkmalen. Die<br />

Laufzeit beträgt mehrere Jahre.<br />

269<br />

Arbeitnehmer<br />

Vertreten durch Gewerkschaften<br />

z. B. DGB, Verdi, DBB<br />

Lohntarifvertrag<br />

Er regelt die Höhe der Löhne, der<br />

Gehälter, der Akkordlöhne, der<br />

Zulagen und der Zuschläge. Die<br />

Laufzeit ist meist auf ein Jahr begrenzt.<br />

Auf der Grundlage des Betriebsverfassungsgesetzes sind in Betrieben mit mindestens fünf ständigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmern Betriebsräte wählbar. In<br />

den Verwaltungen des Landes sind auf der Grundlage des Landespersonalvertretungsgesetzes Personalvertretungen wählbar. Beide Gesetze erlauben unter Beachtung<br />

des jeweils gültigen Tarifvertrages den Abschluss von Betriebsvereinbarungen.<br />

I 2 - 1


„Spielregeln“ für den Arbeitskampf<br />

Arbeitnehmer Arbeitgeber<br />

Aufgabe: Vervollständige die Übersicht!<br />

Gegenmaßnahme der Arbeitgeber: Aussperrung<br />

Streik<br />

Erklärung des Scheiterns<br />

Neue Verhandlungen<br />

Tarifverhandlungen<br />

oft begleitet von<br />

Warnstreiks<br />

Schlichtungs-<br />

verfahren möglich<br />

Urabstimmung<br />

der Gewerkschafts-<br />

mitglieder über Streik<br />

Urabstimmung über<br />

Ergebnis:<br />

Streikende<br />

Erklärung des Scheiterns, Ende der Friedenspflicht<br />

270<br />

NEUER<br />

TARIFVERTRAG<br />

I 2 - 2


Planspiel Tarifverhandlungen<br />

Ziel des Planspiels: einen neuen Tarifvertrag aushandeln, Entscheidungen treffen<br />

Spielrahmen festlegen,<br />

z.B. Spielregeln, Zeitplanung, Gruppeneinteilung…<br />

Flugblätter und Zeitungsartikel sammeln,<br />

Gesamtorganisation, Arbeit als Jury, Einladung von Experten<br />

z. B. Forderungen:<br />

Lebenshaltungskosten steigen,<br />

deshalb:<br />

• 4% mehr Lohn<br />

• Lohnfortzahlung im<br />

Krankheitsfalle<br />

• 38-Stunden-Woche<br />

• 3% mehr Lohn<br />

• Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle<br />

• 40-Stunden-Woche<br />

Warnstreik wird verkündet.<br />

Warnstreik wird durchgeführt.<br />

Urabstimmung<br />

Streik<br />

Gruppe<br />

„Arbeitnehmer“<br />

Abstimmung über das Ende des<br />

Streiks<br />

Letzter Vorschlag:<br />

• 1,5% mehr Lohn<br />

• Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle<br />

• 40-Stunden-Woche<br />

Gruppe<br />

„Spielleitung“<br />

1. Verhandlungsrunde<br />

2. Verhandlungsrunde<br />

Kompromiss/Ergebnis<br />

• 1,25% Lohnerhöhung<br />

z. B. Angebote:<br />

schlechte wirtschaftliche Lage,<br />

deshalb:<br />

• keine Lohnerhöhung<br />

• geringe Lohnfortzahlung bei<br />

Krankheit<br />

• 40-Stunden-Woche<br />

• Lohnforderungen können<br />

nicht verkraftet werden<br />

Drohung mit Aussperrung<br />

Angebot: 1% Lohnerhöhung<br />

Letztes Angebot:<br />

• 1,25% Lohnerhöhung<br />

• Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle<br />

• 40-Stunden-Woche<br />

Auswertung des Spiels durch die Jury<br />

271<br />

Gruppe<br />

„Arbeitgeber“<br />

I 2 - 3<br />

Wählt einen Wirtschaftszweig eurer<br />

Region aus, in dem Tarifverhandlungen<br />

stattfinden. Bildet Gruppen:<br />

Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Spielleitung.<br />

Legt die Aufgaben der Gruppen fest,<br />

z. B. Spielleitung: Zeitplan erstellen,<br />

protokollieren.<br />

Vorbesprechung in den Gruppen<br />

Arbeitnehmer und Arbeitgeber:<br />

Forderungen bzw. Angebote festlegen,<br />

Gruppensprecher bestimmen.<br />

Diskutieren und Argumente überzeugend<br />

vortragen: Kommt eine<br />

Einigung zustande?<br />

Die Gewerkschaftsmitglieder (Arbeitnehmer)<br />

stimmen darüber ab, ob<br />

sie streiken wollen.<br />

Beide Gruppen müssen nachgeben,<br />

um zu einem Kompromiss zu kommen.<br />

Ein neuer Tarifvertrag muss<br />

formuliert werden.<br />

Wer hat seine Aufgabe<br />

am besten erfüllt?<br />

Quelle: vgl. Arbeitslehre aktuell. Arbeit-Wirtschaft Bd. 2. Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München:<br />

2003, S. 82


4.9.3 Modul I3 − Unternehmerische Selbstständigkeit<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler sollen:<br />

• <strong>Beruf</strong>sverläufe erfolgreicher Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer aus Vergangenheit<br />

und Gegenwart ihrer Region<br />

analysieren und dokumentieren,<br />

• Persönlichkeitseigenschaften einer/eines<br />

Unternehmerin/Unternehmer erfassen,<br />

• die Bedeutung von Unternehmens-<br />

gründungen für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

erfassen,<br />

• wahrnehmen, dass wirtschaftliche<br />

Selbstständigkeit eine solide Ausbildung<br />

und fachliche Qualifikationen verlangt.<br />

<strong>Beruf</strong>sverläufe von Unternehmerinnen<br />

und Unternehmern<br />

Motive für unternehmerische<br />

Selbstständigkeit<br />

Persönlichkeitseigenschaften<br />

von Unternehmerinnen<br />

und Unternehmern<br />

Bedeutung der Klein- und<br />

mittelständischen Unternehmen<br />

für den Arbeitsmarkt,<br />

für die Volkswirtschaft,<br />

für den Wohlstand<br />

Wege zur Selbstständigkeit<br />

Voraussetzungen für<br />

Selbstständigkeit<br />

Erstellen einer Dokumentation über ein Unternehmen und die<br />

Unternehmensgründerin/den Unternehmensgründer aus der<br />

Vergangenheit innerhalb der Region<br />

Unternehmen – Produkte, Stellung am Markt, Produktionstechnik,<br />

Produktionsverhältnisse<br />

Unternehmerin/Unternehmer – Biografische Daten, Persönlichkeitseigenschaften<br />

– Frauen als Unternehmerinnen<br />

Erstellen einer Dokumentation über ein Unternehmen und die<br />

Unternehmensgründerin/ den Unternehmensgründer aus der<br />

Gegenwart innerhalb der Region<br />

Pro- und Contra-Debatte<br />

Expertengespräche mit Unternehmerinnen/Unternehmern<br />

aus der Region<br />

Erkundungsgang in ein Unternehmen<br />

Interview<br />

Analyse von Ausbildungsmöglichkeiten und Beschäftigung in<br />

Unternehmen der Region<br />

Chancen für Ausbildungsberufe in der Region ermitteln<br />

Projektidee: Zukünftige Auszubildende stellen sich in Unternehmen<br />

vor<br />

Pressespiegel über die regionale Wirtschaft erarbeiten<br />

Diskussion über den Inhalt einer Hörszene zum Thema<br />

„Gründungen in Deutschland“<br />

Brainstorming und Gruppendiskussion zu der Frage:<br />

Mit welchem <strong>Beruf</strong> kann ich mich selbstständig machen?<br />

Entwickeln und begründen von coolen Ideen für die Selbstständigkeit<br />

für selbst gewählte <strong>Beruf</strong>e<br />

272<br />

I3–1<br />

I3–3<br />

I3 -2<br />

I3-4<br />

I3-5<br />

L 19


273<br />

I 3 -1<br />

Ein Unternehmen auf Erfolgskurs<br />

Deutschlands älteste<br />

Schokoladenfabrik Halloren<br />

Die Geschichte des Unternehmens geht bis auf das Jahr 1804 zurück. Damals gründete F.A. Miethe<br />

in Halle an der Saale eine der ersten deutschen Schokoladenfabriken. 1851 übernahm Friedrich David<br />

die Konditorei vom Gründer August Miethe. Ihm gelang ein beträchtlicher Aufschwung. Spätestens<br />

seit 1870 stellte David Schokolade selbst her, das Unternehmen firmierte nun unter "Firma David<br />

Söhne".<br />

<strong>Der</strong> große Wurf gelang 1880. Die von David kreierte "Mignon Praline" wurde so bekannt, dass sie ab<br />

1890 als Markenzeichen für eine gesamte Produktpalette herhalten durfte. Vom Erfolg beflügelt, ex-<br />

pandierten die Davids weiter. 1896 errichteten sie ein neues Fabrikgebäude in der Delitzscher Straße,<br />

dort wo sich auch heute noch der Firmensitz von Halloren befindet. Unter dem Namen "Firma David<br />

Söhne" gewann die Firma um die Jahrhundertwende einen erstklassigen Ruf als Hersteller hochwerti-<br />

ger Pralinés. <strong>Der</strong>en damals berühmteste hieß "Mignon" und war bis zum Beginn des zweiten Welt-<br />

krieges weit über Halles Grenzen ein Begriff.<br />

Nachdem an der Äußeren Delitzscher Straße von 1943 bis Kriegsende Flugzeugteile statt Schokolade<br />

produziert worden waren, nahm ab 1950 das Kombinat Süßwaren die Herstellung von "Original Hallo-<br />

ren Kugeln" auf. Zu Ulbrichts und Honeckers Zeiten eine begehrte "Bückware", überstand der Mar-<br />

kenartikel die Wende erfolgreich.<br />

1990 unter dem Namen „Halloren Schokoladenfabrik“ gegründet und zwei Jahre später privatisiert,<br />

gelang es dem Unternehmen, die edlen Kugeln fest auf dem Markt zu etablieren. Mittlerweile läuft der<br />

Betrieb auf einem technisch sehr hohen Niveau.<br />

Durch die Einführung der neuen Sorten Original Hallorenkugeln, Stracciatella-Creme und Joghurt-<br />

Sanddorn-Creme wurde die Kugel-Range erfolgreich erweitert. Ebenso sind die Halloren Katzenzun-<br />

gen nicht mehr aus dem Produktsortiment wegzudenken. Eine Premiere feierte dieses Jahr das erste<br />

Halloween Produkt aus dem Hause Halloren. Mit unserem Herrentags-Köfferchen, gefüllt mit Original<br />

Halloren Kugeln, einem Mini Truck für Sammler und unserem Halloren Festtags Kräuter-Likör, wurde<br />

eine neue Serie für das Aktionsgeschäft ins Leben gerufen. Ein besonderes Highlight ist die Mignon<br />

Mozart Kugel. Mit diesem Produkt lebt die Traditionsmarke „Mignon“ wieder auf.


274<br />

I 3 -1<br />

Um dies alles bewältigen zu können, wurde und wird in Halle kräftig gebaut. Bestehende Produktions-<br />

anlagen wurden erweitert und eine neue, eigens für die Produktion der Mignon Mozart Kugeln, ist<br />

hinzugekommen. Das große, neue Logistikzentrum ist fertig gestellt und erfüllt sämtliche Ansprüche<br />

eines reibungslosen Vertriebs aller Halloren Produkte.<br />

Das Schokoladenmuseum und die gläserne Schauproduktion erfreuen sich großer Beliebtheit und<br />

sind ein neuer Höhepunkt der Halleschen Museumsnacht. Ein Museum muss wachsen und lebt von<br />

permanenter Vervollkommnung.<br />

So wurde ein neuer Kinobereich geschaffen, welcher über die Geschichte der Schokolade und der<br />

Schokoladenfabrik informiert und ein einzigartiges Schokoladenzimmer fertig gestellt. Dieses Projekt<br />

„Reaktivierung Alte Schokoladenfabrik“ wurde mit dem Nachwuchsförderpreis Süßwaren des Bundes-<br />

verbandes des Süßwaren Groß- und Außenhandels und der Dr. Hans-Riegel-Stiftung ausgezeichnet,<br />

übrigens die höchste Auszeichnung der „süßen“ Branche.<br />

Dies beweist mehr denn je, dass der Geschäftsführer, Klaus Lellé, die Symbiose zwischen Tradition<br />

und Innovation erfolgreich und gekonnt umgesetzt hat. Tradition und Erfolg sind einerseits die Garan-<br />

ten für hohe Produktvielfalt andererseits auch der Motor für Innovation und Fortschritt.<br />

Um die ganze Produktvielfalt aus dem Hause Halloren dem Endverbraucher transparent machen zu<br />

können, hat man mit den „Halloren Schokoladenwelten“ eine weitere Kommunikationsmöglichkeit<br />

gefunden. Hier werden neben erlesenen Kaffeespezialitäten feine Kuchen etc. gereicht, Halloren Prä-<br />

sente offeriert und Produkte aus dem Hause Confiserie Dreher sowie der Chocolaterie Weibler zum<br />

Kauf angeboten.<br />

Nach einem hervorragenden Jahresergebnis 2003 war die „Halloren Schokoladenfabrik“ für 2004 und<br />

der damit einher gehenden 200-Jahrfeier bestens gewappnet. Nach dem Zuwachs in 2001 mit der<br />

Confiserie Dreher, die seither erfolgreich am Standort Halle produziert, wurde die Halloren Gruppe um<br />

ein zusätzliches Unternehmen erweitert. Die Confiserie und Chocolaterie Weibler aus Cremlingen ist<br />

ebenfalls eine hundertprozentige Tochter der Halloren Schokoladenfabrik. Sie wird mit ihrem Produkt-<br />

sortiment (Trüffel, Pralinen, Hohlkörper, einem großen Saisonangebot, Halbfabrikate zur Herstellung<br />

edler Confiserie-Spezialitäten) das Hallesche Unternehmen<br />

tatkräftig unterstützen.<br />

2002 wurde auf dem Gelände der Halloren Schokoladenfabrik ein<br />

neues Logistikzentrum gebaut.<br />

Die Halloren Schokoladenfabrik eröffnete ein Museum mit<br />

Schauwerkstatt, in dem man ein ganzes Zimmer aus Schokolade<br />

bestaunen kann.<br />

Quelle: http://www.halloren.de/halloren200/index.html, Stand: 09. 05. 2005


Zeitstrahl zur Geschichte der Halloren- Schokoladenfabrik<br />

1804 Gründung des Unternehmens durch F. A. Miethe in Halle/Saale.<br />

1854 Übernahme durch Friedrich David. Firmierung: "Friedrich David & Söhne".<br />

275<br />

I 3 - 2<br />

1896 Inbetriebnahme des Neubaus in der "Äußeren Delitzscher Straße". Produktion<br />

von Honigkuchen, Lebkuchen und hochwertigen Pralinen.<br />

Herstellung einer Praline unter dem Namen "Mignon".<br />

1905 Umwandlung in die Aktiengesellschaft "David & Söhne AG".<br />

1912 Einsatz des ersten Lieferautos neben den traditionellen Pferdefuhrwerken.<br />

1934 Umfirmung in "Mignon Schokoladenwerke AG". Produktion von hochwertigen<br />

Pralinen und Tafelschokoladen.<br />

1943 Stilllegung der Produktion von Schokoladenerzeugnissen und Zuordnung des<br />

Betriebes als Außenabteilung eines Flugzeugwerkes. Fertigung von Zubehörteilen<br />

für Flugzeugtragflächen.<br />

1950 Enteignung. Übernahme in das Kombinat Süßwaren als selbstständiger Betrieb.<br />

Die Produktion wird wieder aufgenommen. Produktpalette: Bonbons, Fondants,<br />

Gelee, massive Schokoladenartikel sowie "Original Halloren Kugeln".<br />

1990 Gründung der Halloren Schokoladenfabrik GmbH.<br />

Ausbau der Vertriebsaktivitäten.<br />

1992 Erfolgreiche Privatisierung.<br />

1995 Bau einer Produktionshalle und eines Verwaltungsgebäudes.<br />

Inbetriebnahme der modernsten Produktionsstraße Europas für "Original Halloren<br />

Kugeln".<br />

1998 Erweiterung des Produktsortiments durch die Wiederbelebung erfolgreicher<br />

Ostmarken "Aus Meisterhand" und Mokketten sowie neue zeitgemäße Produkte<br />

Havanna Pina Colada.<br />

1999 Einführung eines 3-Schicht-Betriebes und Erweiterung des Sortimentes.<br />

2000 Halloren vergibt erstmalig eine Lizenz für Premium-Eiscreme.<br />

2001 Integration der Confiserie Dreher GmbH aus Bad Reichenhall als 100prozentige<br />

Tochter der Halloren Schokoladenfabrik und anschließende Übersiedlung<br />

der Produktion nach Halle.<br />

2002 Bau eines neuen Logistikzentrums auf dem Gelände der Halloren Schokoladenfabrik.<br />

2003 Integration der Confiserie Chocolaterie Weibler GmbH in Cremlingen als 100prozentige<br />

Tochter der Halloren Schokoladenfabrik.<br />

2004 200-jähriges Jubiläum.<br />

Quelle: www.halloren.de, Stand: 09. 05. 2005


276<br />

I 3 - 3


Die Mutter aller Teddybären heißt Margarete Steiff<br />

Aufgaben:<br />

1. Beschreibe die Persönlichkeit von Margarete Steiff!<br />

277<br />

I 3 - 3<br />

2. Warum war es für Frauen damals generell schwierig, ein Unternehmen zu gründen?<br />

3. Aus welchen Gründen war es für Margarete Steiff besonders schwer, sich selbstständig<br />

zu machen?<br />

Quelle: Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Unternehmer- Kultur. Unterrichts- und Projektvorschläge für<br />

Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.<br />

MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999, S. 25-27


Unternehmensgründungen in Deutschland<br />

278<br />

I 3 - 4<br />

Quelle: Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Unternehmer- Kultur, Unterrichts- und Projektvorschläge für<br />

Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.<br />

MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999, S. 104- 105


Aufgaben:<br />

279<br />

I 3 - 4<br />

1. Nenne Voraussetzungen, die eine junge Unternehmerin/ ein junger Unternehmer haben<br />

sollte?<br />

2. Begründe, weshalb in Deutschland am häufigsten Dienstleistungsunternehmen<br />

gegründet werden?<br />

3. Wodurch werden Überlebenschancen junger Unternehmen erhöht?<br />

Quelle: Deutsche Ausgleichsbank (Hg.) Unternehmer- Kultur, Unterrichts- und Projektvorschläge für<br />

Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.<br />

MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999, S. 104- 105


Methode: Pro-Contra-Debatte<br />

280<br />

I 3- 5<br />

1 Definition und Zielsetzung<br />

Die Pro- und Contra- Debatte ist ein Streitgespräch. Zwei Gruppen tauschen ihre Argumente für und<br />

gegen einen problematischen Sachverhalt oder eine umstrittene Meinung nach festgelegten Spielregeln<br />

aus. Eine dritte Gruppe, die Jury, bewertet den Verlauf der Debatte und vergleicht die entgegen<br />

gesetzten Standpunkte der vertretenen Gruppen. Für die Gruppenbildung und für den Diskussionsverlauf<br />

ist es nicht notwendig, dass die persönlichen Meinungen und Standpunkte der Teilnehmer mit den<br />

Argumenten übereinstimmen, die sie in der Debatte vertreten.<br />

Durch diese Methode kann erreicht werden, dass gegensätzliche Standpunkte herausgearbeitet werden,<br />

indem ein kontroverses Thema sehr umfassend ausgeleuchtet wird. Die Pro- und Contra Debatte<br />

ist sowohl geeignet als Einstieg in ein Thema, zu dem die Lernenden bereits ein Vorwissen haben, als<br />

auch als Abschluss einer Unterrichtseinheit, wenn also ein Thema inhaltlich aufgearbeitet worden ist<br />

und eine Zusammenfassung noch fehlt.<br />

Die Debatte kann im Rahmen eines schulspezifischen Konzeptes zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung in nahezu<br />

jeder Unterrichtseinheit eingesetzt werden, etwa<br />

- bei der Auswertung des Betriebspraktikums,<br />

- zur Diskussion der Gleichberechtigung von Frau und Mann in Haushalt und <strong>Beruf</strong>,<br />

- zur Diskussion der Mitbestimmung im Betrieb und am Arbeitsplatz.<br />

Als Zielsetzungen im sozialen und sprachlich-kommunikativen Bereich können genannt werden:<br />

- Belebung des Unterrichts,<br />

- Beteiligung möglichst vieler Schülerinnen und Schüler an einer Diskussion,<br />

- Einüben von Diskutierfähigkeit,<br />

- Auseinandersetzen mit Argumenten, die der persönlichen Meinung entgegenstehen,<br />

- Förderung des Verständnisses für andere als die eigene Auffassung,<br />

- besseres Vertreten eines eigenen Standpunktes auch in kontroversen Diskussionen.<br />

2 Spielregeln<br />

• Zwei gleich große Gruppen (5 - 7 Teilnehmer) diskutieren über ein kontroverses Thema. Eine<br />

Gruppe nimmt die Position für (Pro-Gruppe), die andere gegen eine These (Contra-Gruppe)<br />

Stellung.<br />

• Die Gruppeneinteilung erfolgt in der Regel nicht nach tatsächlicher Einstellung zum Thema,<br />

sondern nach Zufall. Die Debattenteilnehmer müssen nicht unbedingt ihre eigene Meinung<br />

vertreten.<br />

• Eine dritte Gruppe (Jury) bewertet den Debattenverlauf nach Inhalt und Vortragsweise. Die<br />

Bewertungskriterien werden von dem/der Spielleiter/in oder von der Gesamtgruppe festgelegt.<br />

• In der Debatte tauschen die Gruppen ihre Argumente abwechselnd aus: Auf einen/eine Pro-<br />

Teilnehmer/in folgt ein/e Contra-Teilnehmer/in, dann ein/e Pro-Teilnehmer/in usf.<br />

• Jeder/jede Teilnehmer/in (außer dem/der Beginnenden) ist verpflichtet, zunächst auf das Argument<br />

seines/er Vorredners/Vorrednerin aus der gegnerischen Gruppe einzugehen, bevor<br />

er/sie selbst ein neues Argument in die Diskussion einbringt, auf das der/die nächste Gegner/in<br />

eingehen muss usf.<br />

• Die Debatte wird abgeschlossen, wenn jeder/jede Teilnehmer/in einmal in Rede und Gegenrede<br />

an die Reihe gekommen ist.<br />

• Anschließend bestimmt und begründet die Jury, welche der beiden Gruppen besser argumentiert<br />

hat und stellt ihr Urteil zur Diskussion.<br />

3. Durchführung<br />

• Ein Diskussionsthema wird klar formuliert, entweder als provozierende These ("Die Frau gehört<br />

in den Haushalt und in die Familie") oder als alternative Formulierung, bei der keine Alternative<br />

begünstigt bzw. hervorgehoben wird ("Das Betriebspraktikum hilft/hilft nicht bei der<br />

<strong>Beruf</strong>swahl").


281<br />

I 3- 5<br />

• Es hat sich als günstig erwiesen, die Klasse in eine gerade Anzahl von Gruppen mit möglichst<br />

gleich vielen Mitgliedern zu teilen. Die eine Hälfte der Gruppen nimmt die Pro-Position ein, die<br />

andere Hälfte die Contra-Position. So müssen sich alle Schülerinnen und Schüler in der Vorbereitungsphase<br />

mit der Aufgabe auseinandersetzen, Argumente für bzw. gegen eine These<br />

sammeln. Selbst wenn nicht alle Gruppen diskutieren können, besteht dann ein sachkundiges<br />

Publikum bzw. eine sachkundige Jury.<br />

• Die Gruppeneinteilung sollte nach Zufallsprinzipien geschehen, damit sich die Schülerinnen<br />

und Schüler auch mit Argumenten auseinandersetzen, die der eigenen Meinung widersprechen.<br />

• Jede Gruppe sammelt Argumente für den von ihr vertretenen Standpunkt und versucht, mögliche<br />

Gegenargumente vorwegzunehmen und zu entkräften. Die Argumente werden auf die<br />

Gruppenmitglieder verteilt, so dass jeder mindestens ein Argument etwas ausführlicher vertreten<br />

kann.<br />

• Nach einer Gruppenarbeitsphase werden die Gruppen (eine Pro- und eine Contra-Gruppe)<br />

bestimmt oder gewählt, die gegeneinander debattieren sollen. Die restlichen Gruppen werden<br />

zur Jury zusammengefasst. Ein/e Schüler/in kann zum/r Diskussionsleiter/in gewählt werden.<br />

Er/sie hat in der Debatte den Gruppen jeweils abwechselnd das Wort zu erteilen und die Debatte<br />

zu beenden.<br />

Die Sitzordnung könnte wie folgt aussehen:<br />

Jury<br />

Pro-Gruppe<br />

Diskussionsleiter/-in<br />

Contra-Gruppe<br />

• Die Jury wird in ihre Aufgaben eingewiesen. Sie soll die Diskussionsgruppen nach Inhalt und<br />

Darstellungsweise vergleichen und beurteilen.<br />

Inhaltliche Kriterien können sein:<br />

- Waren die Argumente und Gegenargumente sachlich richtig?<br />

- Gehörten die Argumente zur vertretenen Position?<br />

- Fehlten wichtige Argumente?<br />

Kriterien für die Darstellungsweise können sein:<br />

- Wie war die sprachliche Darstellung?<br />

- Werden Gegenargumente schlagfertig und originell vorgebracht?<br />

- Wird auf die Gegenargumente eingegangen?<br />

Es empfiehlt sich, eine Hälfte der Jury mit der Beurteilung des Inhalts zu betrauen und die andere<br />

Hälfte mit der Beurteilung der Darstellungsweise. Nach jedem Wortwechsel (Argument/Gegenrede)<br />

muss jedes Jurymitglied einen oder mehrere Punkte für die bessere Mannschaft<br />

vergeben (Notizzettel).<br />

• Nach diesen Vorbereitungen wird die Debatte laut Spielregeln durchgeführt.<br />

• Schluss der Debatte kann sein, wenn alle Teilnehmenden einmal mit Rede und Gegenrede an<br />

der Reihe waren. Dann ist der/die Sprecher/in, der/die das erste Argument vortrug, der/die<br />

letzte Gegenredner/in. Oder es wird solange diskutiert, bis alle Argumente beider Gruppen<br />

vorgetragen und jeweils mit einer Gegenrede beantwortet worden sind. In einer Modifikation<br />

der strengen Abfolge der Rednerinnen und Redner können auch kleinere Wechselgespräche<br />

mit Nachfragen u. ä. zugelassen werden. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass<br />

durch diese Dialoge nicht Argumente der folgenden Rednerinnen und Redner vorweggenommen<br />

werden.


Inhalt<br />

282<br />

I 3- 5<br />

• Nach der Debatte tragen die Jury-Mitglieder ihre Ergebnisse zusammen. In einer Tabelle an<br />

der Tafel werden die Punkte für Inhalt und Darstellungsweise zusammengefasst:<br />

Darstellung<br />

Gruppen<br />

Pro Contra<br />

Als ein vereinfachtes Verfahren der Bewertung ist auch eine Abstimmung per Handzeichen<br />

möglich. Die Jury-Mitglieder begründen ihr Ergebnis, indem sie z. B. aufzeigen, welche wichtigen<br />

Argumente nicht genannt wurden, welche Gruppe jeweils das bessere Argument hatte,<br />

welche Partei auf die Argumente der anderen nicht genügend eingegangen ist u. Ä.<br />

• Anschließend kann ein Rollenwechsel stattfinden: Die Diskutierenden bilden die Jury, die Jury<br />

(oder Teile von ihr, je nach Auswahl der Vorbereitungsgruppen) werden zu Diskutierenden.<br />

• Zum Abschluss der Debatte sollte im Plenum eine gemeinsame Abstimmung über die Ausgangsthese<br />

erfolgen, um noch einmal die tatsächliche Einstellung der Klasse zum Thema<br />

hervorzuheben.<br />

4 Varianten der Pro- und Contra-Debatte<br />

• Sind die Schülerinnen und Schüler in Diskussionen oder Debatte nicht sehr geübt, können vor<br />

der eigentlichen Debatte (in einer Vorlaufrunde) die Argumente rein formal ausgetauscht<br />

werden, ohne dass jeweils auf den Gegner eingegangen wird. Die Schülerinnen und Schüler<br />

werden so mit dem Spektrum der Argumente vertraut und können in der Hauptrunde besser<br />

und lebhafter aufeinander eingehen. Die Jury kann in der Vorlaufrunde das Bewerten üben.<br />

• In einer vereinfachten Variante gibt es keine Jury und Zuschauer, sondern die Klasse wird in<br />

eine Pro- und eine Contra-Gruppe geteilt. Für die Gruppen sprechen abwechselnd Diskutanten,<br />

die sich per Handzeichen melden. Auch hier sollte darauf geachtet werden, dass die<br />

Diskutanten aufeinander eingehen. Die Bewertung der Debatte findet dann im Plenum statt.<br />

Damit möglichst viele Schüler sich an der Debatte beteiligen, kann die Regel eingeführt werden,<br />

dass sich jeder nur ein- oder zweimal äußern darf.<br />

• Modifiziert kann die Pro- und Contra-Debatte mit einem/einer Gesprächsmoderator/Gesprächsmoderatorin,<br />

zwei "Anwälten", zusätzlichen "Zeugen" und Zuschauern durchgeführt<br />

werden. <strong>Der</strong>/die Gesprächsmoderator/in stellt zunächst das Thema sachlich vor und<br />

lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer für oder gegen die Hauptthese stimmen. Anschließend<br />

tragen die Anwälte, die von den entsprechenden Vorbereitungsgruppen gewählt wurden,<br />

ihre Auffassungen zum Thema vor (Plädoyer). Zur Begründung einzelner Argumente<br />

werden von den Anwälten Zeugen (Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vorbereitungsgruppen)<br />

auf einen Zeugenstuhl gerufen, die - wenn möglich - die Argumente durch Erfahrungsberichte<br />

(z. B. „Im Betriebspraktikum musste ich Handlangerdienste verrichten.") unterstützen<br />

können. Nach ihrer Aussage können die Zeugen vom Gegenanwalt kritisch befragt werden.<br />

Jeder Anwalt führt zwei bis drei Zeugen vor. Anschließend folgen die Schlussplädoyers der<br />

Anwälte. Zum Abschluss stimmen die Zuschauerinnen und Zuschauer wieder ab und stellen<br />

fest, ob ein Meinungswandel eingetreten ist.<br />

• In einem Auswertungsgespräch werden Spielablauf und Argumentationsweiser reflektiert.


4.9.4. Modul I4 − Gründung einer Schülerfirma<br />

Ziele Möglicher Inhalt Anregungen für die Gestaltung Medien<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

planen, produzieren und verkaufen<br />

Produkte oder bieten Dienstleistungen<br />

im Rahmen eines<br />

eigenen Unternehmens an. Das<br />

heißt die Schülerinnen und<br />

Schüler<br />

• entwickeln eine Geschäftsidee,<br />

• entwickeln Eigeninitiative,<br />

lernen und arbeiten selbstständig<br />

und verantwortungsvoll,<br />

• lernen die Struktur eines Unternehmens<br />

kennen,<br />

• entscheiden sich für eine<br />

Rechtsform,<br />

• organisieren die Arbeit in den<br />

einzelnen Abteilungen,<br />

Geschäftsideen für ein Schülerunternehmen<br />

Bedarf an Produkte und/oder<br />

Dienstleistungen<br />

Bedingungsanalyse für die<br />

Geschäftsidee<br />

Mitarbeitersuche an der Schule,<br />

Gewinnen von Praxispartnern<br />

und Eltern<br />

Aufbau eines Unternehmens<br />

Rechtsfragen<br />

Erstellen von Arbeitsplänen<br />

und Verantwortlichkeiten<br />

Schülerfirmen haben sich als ein Beitrag zur besseren Vorbereitung<br />

der Jugendlichen auf Ausbildung und <strong>Beruf</strong> vielfältig bewährt.<br />

Die Initiierung und Begleitung einer Schülerfirma erfordert<br />

von betreuenden Fachlehrerinnen und Fachlehrern einen erhöhten<br />

Zeitaufwand, Geduld und die Unterstützung durch die Schulleitung.<br />

Motivation einer kleinen Schülergruppe durch Berichte, Videos<br />

Schülerfirmen, Teilnahme an einer Schülerfirmenmesse u.ä.<br />

Gruppendiskussion zur Entwicklung einer Geschäftsidee<br />

Unterstützung kann man erhalten:<br />

• Projekt „Junior“ - Projektträger Institut der deutschen Wirtschaft,<br />

Köln<br />

• Projekt: „Schüler unternehmen was“ – Projektträger Deutsche<br />

Kinder- und Jugendstiftung<br />

• u. a.<br />

Darstellung der Geschäftsidee in Wort und Bild (Nutzung des Unterrichts<br />

in den Fächern Kunst, Deutsch, Technik u. a.)<br />

Führen von Bewerbungsgesprächen<br />

Entwickeln eines Businessplanes<br />

Expertengespräch mit Unternehmensberatern, IHK, Ämter für<br />

Wirtschaftsförderung (Existenzgründerseminar)<br />

Zusammenarbeit mit dem Fach Wirtschaft<br />

Expertengespräch mit einer/einem Unternehmerin/Unternehmerin<br />

oder Unternehmensberaterin/Unternehmensberater<br />

283<br />

L 28<br />

I4-1<br />

www.juniorfirmen.de<br />

www.dkjs.de/schuele<br />

runternehmen<br />

www.schuelerfirmen.<br />

de<br />

D2-3


• erstellen eine Satzung,<br />

• kalkulieren Preise und berechnen<br />

Kosten,<br />

• entwickeln und unterhalten<br />

Geschäftsbeziehungen,<br />

• entscheiden über die Verteilung<br />

der erwirtschafteten Gewinne.<br />

Satzung/Gesellschaftsvertrag<br />

eines Unternehmens<br />

Kosten- und Preisbildung<br />

Marketingstrategien<br />

Erstellen einer Bilanz<br />

Geschäftsbericht<br />

Erarbeiten einer Satzung, die alle grundsätzlichen Regelungen<br />

zum Geschäftsablauf sowie Rechte und Pflichten der Mitglieder<br />

und Mitarbeiter festlegt<br />

Zusammenarbeit der Fächer Wirtschaft und Mathematik<br />

Expertengespräch, Erkundung in einem Unternehmen<br />

Zusammenarbeit mit dem Fach Wirtschaft (Buchführung, Ermittlung<br />

der „Bilanz“)<br />

Organisation eines Treffens (z.B. Hauptversammlung)<br />

Hinweis:<br />

Im Rahmen des Projektes „Junior“ gründen Schülerinnen und Schüler für ein Jahr eine Schülerfirma. Die Junior-Geschäftsstelle bietet:<br />

• umfangreiche Beratung und Betreuung während des gesamten Schuljahres,<br />

• Betriebs- und Produkthaftversicherung für die angemeldeten und genehmigten Junior-Unternehmen,<br />

• Umfassende Materialien für die Vorbereitung und Durchführung,<br />

• Organisation von Wettbewerben und weiteren Veranstaltungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene,<br />

• Austausch mit anderen Schülerfirmen in Deutschland,<br />

• Schülerhotline.<br />

Umfassende Informationen sind im Internet unter der Adresse www.juniorprojekt.de zu finden.<br />

„Schüler unternehmen was!“ ist ein Förderprogramm der Heinz Nixdorf-Stiftung unter dem Dach der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.<br />

Schülerinnen und Schüler gründen eine Schülerfirma, die sich schuljahrgangsübergreifend zusammensetzt und über mehrere Jahre an einer<br />

Schule bestehen sollte.<br />

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung bietet:<br />

• Unterstützung bei der selbstständigen Entwicklung, Planung und Umsetzung von Geschäftsideen,<br />

• Materialien zur Vorbereitung und Durchführung,<br />

• Anschubfinanzierung,<br />

• Organisation von Veranstaltungen (Schülerfirmenmesse),<br />

• Fortbildungen für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler.<br />

Umfassende Informationen sind im Internet unter der Adresse www.dkjs.de/schuelerunternehmen zu finden<br />

Die Broschüre „Schülerfirmen- Wenn Schüler zu Unternehmern werden“ (L 28) stellt in ausführlicher und sehr übersichtlicher Form neben den<br />

genannten Projekten weitere Programme zu Förderung von Schülerfirmen vor.<br />

284


285<br />

I 4 -1<br />

Wenn Schülerinnen und Schüler Unternehmerinnen und Unternehmer<br />

werden<br />

Du bist unternehmungslustig?<br />

Du hast eine tolle Idee,<br />

weißt aber nicht, wie du<br />

sie verwirklichen<br />

kannst?<br />

Du möchtest wissen, was<br />

dazu gehört, sein eigenes<br />

Ding auf die Beine zu<br />

stellen?<br />

Du brauchst einen Fahrplan!<br />

Hier findest du Hilfe und Unterstützung!<br />

www.schuelerunternehmenwas.de<br />

www.juniorprojekt.de<br />

www.schuelerfirmen.de<br />

www.business-at-school.de<br />

www.startup-werkstatt.de<br />

www.jugend-gruendet.de<br />

www.gotoschool.de<br />

Du willst mit anderen eine<br />

Schülerfirma gründen und<br />

weißt nicht, wie?<br />

Schülerfirma ?!<br />

Du willst mal eine Ahnung davon<br />

bekommen, wie es wäre, dein eige-<br />

ner Boss oder deine eigene Chefin<br />

zu sein?<br />

• Setz dich in einer kleinen Gruppe mit Gleichgesinnten<br />

zusammen und beratet eure Geschäftsidee.<br />

• Sucht euch Lehrerinnen und Lehrer, die euch unterstützen<br />

wollen.<br />

• Stellt eure Idee der Schulleitung vor, bittet um Unterstützung<br />

und Genehmigung.<br />

• Sucht weitere Schülerinnen und Schüler, die mitmachen<br />

wollen.<br />

• Informiert euch, welche Projekte es zur Unterstützung<br />

von Schülerfirmen gibt.<br />

• Besprecht eure Geschäftsidee, sammelt weitere<br />

Ideen und Anregungen.<br />

Wählt eine aus, die umsetzbar ist.<br />

• Organisiert euch. Verteilt die Aufgaben und bildet<br />

Abteilungen.<br />

• Geht Schritt für Schritt nach einem Businessplan vor.<br />

„Wenn wir die Dinge wagen,<br />

werden sie leicht; wenn wir sie<br />

nicht wagen, erscheinen sie<br />

uns unmöglich»<br />

(frei nach Seneca, 4 v. Chr. - 65<br />

n.Chr., römischer Philosoph)


5 Ausgewählte Methoden zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung<br />

Im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung kommt es darauf an, dass sich die Schülerinnen und<br />

Schüler über die eigene zukünftige <strong>Beruf</strong>s- und Lebensplanung Klarheit verschaffen können<br />

und eigenverantwortlich eine berufliche Perspektive entwickeln. Für die Unterrichtsgestaltung<br />

ist es daher wichtig, dass Methoden zum Einsatz kommen, die die eigenen Aktivitäten der<br />

Schülerinnen und Schüler initiieren, Kontakte mit der <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt einbeziehen,<br />

Möglichkeiten der Informationsgewinnung aufzeigen, vielfältige Kommunikationsmöglichkei-<br />

ten bieten und Reflexionsphasen umfassen.<br />

Die folgende Übersicht enthält ausgewählte Methoden, die bei der didaktisch-methodischen<br />

Gestaltung einzelner Module (siehe Kap. 4) eingesetzt werden und einen handlungsorientier-<br />

ten Unterricht unterstützen.<br />

Methode Modul Thema Erläuterung<br />

Sprechmühle/<br />

Partnerinterview<br />

Brainstorming<br />

A 1 Bedeutung des <strong>Beruf</strong>s für die ei-<br />

C 1<br />

I 3<br />

Pro- Contra- Debatte A 4<br />

I 3<br />

Erkundung A 1<br />

C 3<br />

D1-3<br />

E 4<br />

F 2<br />

F3-2<br />

gene Lebensplanung<br />

Wann könnte ein Überbrückungs-<br />

jahr sinnvoll sein?<br />

Mit welchem <strong>Beruf</strong> könnte ich<br />

mich selbstständig machen?<br />

Erwerbstätigkeit von Frauen<br />

Motive für unternehmerische<br />

Selbstständigkeit<br />

Erkundung von <strong>Beruf</strong>en/ Arbeits-<br />

plätzen<br />

Betriebserkundung zum Wandel<br />

der <strong>Beruf</strong>e<br />

Arbeitsplatzerkundung<br />

Besuch im BIZ<br />

Erkundung von Ausbildungsein-<br />

richtungen<br />

Erkundung eines landwirtschaftli-<br />

chen Betriebs<br />

286<br />

der Methode<br />

A1-1<br />

C1-12<br />

I3-5<br />

D1-1


Methode Modul Thema Erläuterung<br />

Interview/<br />

Expertenbefragung<br />

Rollenspiel/<br />

Planspiel<br />

Zukunftswerkstatt<br />

A4-9<br />

C 1<br />

C 2-1<br />

C 4<br />

E4-4<br />

F 1<br />

F 2<br />

I 3<br />

A 4<br />

F 1<br />

H2-3<br />

I 2<br />

Fallstudie/Fallbeispiele A3-5<br />

Lebenslanges Lernen<br />

Möglichkeiten der <strong>Beruf</strong>sausbil-<br />

dung<br />

<strong>Beruf</strong>sverläufe heute und früher<br />

Anforderungen an <strong>Beruf</strong>e<br />

Befragung von <strong>Beruf</strong>stätigen<br />

Strukturwandel in der Heimat-<br />

region<br />

Anforderung der Unternehmen an<br />

zukünftige Auszubildende<br />

Unternehmerische Selbstständig-<br />

keit<br />

Erwerbstätigkeit von Frauen<br />

Soziale und wirtschaftliche Aus-<br />

wirkungen des Strukturwandels in<br />

der Chemieindustrie<br />

Das Vorstellungsgespräch<br />

Verlauf einer Tarifauseinander-<br />

setzung<br />

A1-12 Lebensplanung<br />

A1-8<br />

bis<br />

A1-10<br />

A4-8<br />

A4-9<br />

C2-7<br />

D1-2<br />

E4-5<br />

G 2<br />

Arbeit, <strong>Beruf</strong>, <strong>Beruf</strong>ung<br />

Lebensgestaltung und berufliche<br />

Tätigkeit<br />

<strong>Beruf</strong>swege junger Frauen<br />

Lebenslanges Lernen<br />

Veränderung von Arbeitsplätzen<br />

Bedeutung der <strong>Beruf</strong>e<br />

<strong>Beruf</strong>swahlentscheidungen<br />

Bewerbungsschreiben<br />

Betriebspraktikum D 2 Betriebspraktikum<br />

Wochenplan H 2 Das Vorstellungsgespräch<br />

287<br />

der Methode<br />

E2-4<br />

A4-6<br />

A1-12<br />

A3-4<br />

D 2-1<br />

H 2-1


6 <strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass – Ein Begleiter während der<br />

<strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung für Schülerinnen und<br />

Schüler<br />

Schülerinnen und Schüler brauchen Strategien und Instrumente, die sie bei der Organisation<br />

individueller Lernwege unterstützen und ihre Selbstständigkeit und Eigenverantwortung för-<br />

dern. Um im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung eigene Chancen und Möglichkeiten der<br />

beruflichen Entwicklung auf der Grundlage eigener Interessen und Fähigkeiten zu erkennen,<br />

sowie die eigenen Potenziale wahrzunehmen und zu entwickeln, erscheint es sinnvoll, dass<br />

Schülerinnen und Schüler ihre Entwicklung auf dem Weg zum <strong>Beruf</strong> gezielt verfolgen. Die<br />

aktive Arbeit mit einem Begleithefter – dem „<strong>Beruf</strong>swahlpass“ unterstützt die individuelle Pla-<br />

nung des Übergangs von der Schule in den <strong>Beruf</strong> und macht die <strong>Beruf</strong>swegplanung nach-<br />

vollziehbar. Ein <strong>Beruf</strong>swahlpass wurde unter der Leitung Hamburgs von 6 Bundesländern<br />

entwickelt und wird gegenwärtig in 10 Bundesländern zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung genutzt.<br />

Die erarbeiteten Materialien sowie weitere Medienhinweise für den Unterricht stehen unter<br />

der Internetadresse www.berufswahlpass.de kostenlos zur Verfügung.<br />

<strong>Der</strong> Einsatz und die inhaltliche Ausgestaltung eines Begleithefters zur <strong>Beruf</strong>swahlvorberei-<br />

tung für die Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 7 bis 10 setzt voraus, dass<br />

• die Schule nach einem schulspezifischen Konzept zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung arbei-<br />

tet,<br />

• fachübergreifende Lernangebote abgestimmt sind,<br />

• die Kolleginnen und Kollegen einer Schule zu selbstständigem und eigenverantwortli-<br />

chem Arbeiten durch regelmäßige Arbeit mit dem Begleithefter beitragen,<br />

• die Schülerinnen und Schüler motiviert mit dem Begleithefter arbeiten. (Reale auf die<br />

Arbeits- und <strong>Beruf</strong>swelt bezogene Lernanlässe fördern die Motivation und die selbst-<br />

ständige Organisation von Lernprozessen.)<br />

• die Schülerinnen und Schüler eine regelmäßige, situations- und persönlichkeitsbezo-<br />

gene Lernberatung erhalten,<br />

• eine Wertschätzung und Bewertung von Arbeitsaufgaben erfolgt,<br />

• der Begleithefter zur Dokumentation von berufswahlrelevanten Projekten und Maß-<br />

nahmen, die Aussagen über erworbene Kompetenzen enthalten, verwendet wird.<br />

• Bewerbungsunterlagen, Zertifikate, Teilnahmebescheinigungen usw. gesammelt<br />

werden und für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz bereit liegen,<br />

• der Begleithefter möglichst zu allen Beratungsgesprächen der <strong>Beruf</strong>sberatung der<br />

Agentur für Arbeit mitgeführt wird, in den Beratungsgesprächen genutzt und Bespre-<br />

chungsergebnisse in den Begleithefter eingeordnet werden.<br />

288


6.1 Aufbau des Begleithefters<br />

• Inhaltsverzeichnis<br />

• Allgemeine Informationen<br />

• Angebote zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

• <strong>Beruf</strong>swahl<br />

• Dokumentation<br />

• Lebensordner<br />

6.2 Hinweise zum Umgang mit dem Begleithefter<br />

• Es ist eine Festlegung der verantwortlichen Lehrkräfte, die die langjährige Arbeit mit<br />

dem Begleithefter initiieren und begleiten, erforderlich.<br />

• Über den Aufbewahrungsort für den Begleithefter in Schul- und Ferienzeiten ent-<br />

scheiden die betreuenden Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schü-<br />

lern.<br />

• Die Vertraulichkeit innerhalb der Klasse wird bei der Bearbeitung persönlicher Frage-<br />

stellungen als eine feste Regel vereinbart.<br />

• <strong>Der</strong> Umgang mit Rückmeldungen über Testergebnisse, Fremdeinschätzungen, indi-<br />

viduelle Lernplanungen usw. sollte mit den Betroffenen vor der Unterrichtssituation<br />

abgesprochen werden.<br />

• Es sind nur berufsrelevante Arbeitsergebnisse in den Hefter einzuordnen.<br />

• Die Schaffung von schulinternen Freiräumen zur Lernberatung der Schülerinnen und<br />

Schüler ist erforderlich.<br />

• Die Eltern müssen über die Arbeit mit dem Begleithefter informiert und aktiv einbezo-<br />

gen werden.<br />

• Alle externen Partner sollten über die Arbeit mit dem Begleithefter informiert und nach<br />

Möglichkeit bezogen werden.<br />

6.3 Nutzung von Medien externer Partner am Beispiel von<br />

„Mach’s Richtig“ der Agentur für Arbeit<br />

Zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung stehen eine fast unüberschaubare Fülle von Materialien von<br />

verschiedensten externen Partnern zur Verfügung. In dieser Broschüre kann nur auf einen<br />

kleinen Teil dieser Materialien hingewiesen werden. Einen besonderen Stellenwert in der<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierung an den Schulen nimmt aber die Agentur für Arbeit ein. Deshalb wird nach-<br />

folgend auf den kombinierten Einsatz der, von der Agentur für Arbeit entwickelten und an<br />

jeder Schule vorhandenen, Materials „Mach’s richtig“ und dem „<strong>Beruf</strong>swahlpass“ eingegan-<br />

gen.<br />

289


290


7 Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft<br />

Jugendliche haben, entgegen der verbreiteten Auffassung, ein hohes Grundinteresse zu<br />

erfahren wie die Wirtschaft funktioniert und erwarten in erster Linie von der Schule, dass<br />

wirtschaftliche Grundkenntnisse vermittelt werden (vgl. BdB- Jugendstudie 2003, Bundes-<br />

verband deutscher Banken/ipos). Dazu braucht die Schule die Nähe zur Wirtschaft, denn die<br />

komplexen ökonomischen Strukturen erschließen sich den Schülerinnen und Schülern bes-<br />

ser, wenn sie konkrete Einblicke in die Arbeits- und <strong>Beruf</strong>swelt erhalten. Direkte Kontakte zu<br />

den Betrieben und Institutionen ermöglichen den Jugendlichen in didaktisch nicht vorstruktu-<br />

rierten, authentischen Situationen aktiv zu handeln und eigenverantwortlich zu lernen. Die-<br />

ses, durch Primärerfahrungen, erworbene Wissen wirkt nachhaltig und motivierend auf die<br />

Lernenden. Außerdem fordern und fördern Praxiskontakte die Selbstverantwortung, die Ei-<br />

genaktivität und die Teamfähigkeit der Jugendlichen und stellen damit einen wertvollen Bei-<br />

trag zur Entwicklung von Selbst- und Sozialkompetenzen dar.<br />

Thematische Erkundungen von Betrieben und die Schülerbetriebspraktika sind an den Schu-<br />

len gängige Unterrichtsmethoden, um den Schülerinnen und Schülern ökonomische Sach-<br />

verhalte und Zusammenhänge nahe zu bringen sowie im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorberei-<br />

tung realistische Eindrücke von den Anforderungen der <strong>Beruf</strong>sausbildung und der berufli-<br />

chen Praxis zu vermitteln. In der schulischen Arbeit haben sich vielfältige Formen der Zu-<br />

sammenarbeit von Schule und Wirtschaft entwickelt. Diese Kooperationsbeziehungen zeich-<br />

nen sich durch die systematische curriculare Einbindung in einem oder mehreren Unter-<br />

richtsfächern aus.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft kann inhaltlich und methodisch aber<br />

auch bezogen auf den Grad der Intensität und Unmittelbarkeit sehr unterschiedlich ausges-<br />

taltet sein. Durch die gezielte Einbindung von Praxistagen (Bek. des MK vom 1.12. 2005,<br />

SVBl. LSA S. 8) und weiteren Praxiskontakten in ein schulspezifisches Konzept zur <strong>Beruf</strong>s-<br />

wahlvorbereitung kann eine lernwirksame Verzahnung von Wissenserwerb, Könnensent-<br />

wicklung und Persönlichkeitsentfaltung der Schülerinnen und Schüler erreicht werden.<br />

Durch den Lernortwechsel wird die außerschulische Praxis zu einer Lernumgebung, die ent-<br />

deckendes und ganzheitliches Lernen ermöglicht. Die engen Kooperationen zwischen Schu-<br />

len und Unternehmen der Region erlauben den Schülerinnen und Schülern eine bessere<br />

Orientierung an der beruflichen Praxis. Im Internet sind auf dem <strong>Landesbildungsserver</strong><br />

(www.bildung-lsa.de) und den Seiten www.wirtschaft-und-schule-lsa.de eine Reihe aktueller<br />

Beispiele zur Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft dargestellt. Diese Kooperations-<br />

beispiele sind nicht generell auf alle Schulen übertragbar. Sie können aber als Anregung<br />

dienen, den eigenen Unterricht zu öffnen und Praxiskontakte im regionalen Umfeld zu su-<br />

chen.<br />

291


Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft konkretisieren sich häufig im Bereich von<br />

Produktion und Dienstleistungen. Im Rahmen der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung ist die Bandbreite<br />

möglicher Praxispartner jedoch größer.<br />

In der folgenden, sicher nicht vollständigen, Übersicht sind denkbare Kooperationspartner<br />

aufgeführt:<br />

Betriebe/<br />

Unternehmen<br />

Beispiele:<br />

• Industriebetriebe<br />

• mittelständische<br />

Unternehmen<br />

• kleine Handwerksbetriebe<br />

• Dienstleistungsunternehmen<br />

• Banken<br />

• Versicherungen<br />

•<br />

Praxispartner<br />

Organisationen/<br />

Institutionen<br />

Beispiele:<br />

• Verbände<br />

• Kammern<br />

• Verbraucherzentralen<br />

• Gewerkschaften<br />

• Sozialversicherungen<br />

•<br />

292<br />

Politisch-administrative<br />

Entscheidungssysteme<br />

Beispiele:<br />

• Parteien<br />

• Agentur für Arbeit<br />

• Ämter<br />

(eigene Darstellung in Anlehnung an Kaminski/Krol/Eggert/Koch/Loerwald/Zörner. Praxiskontakte.<br />

Zusammenarbeit zwischen Schule & Wirtschaft. Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schrödel<br />

Diesterweg Schönigh Winklers GmbH, Braunschweig, 2005, Seite 90 )<br />

Das Gelingen von dauerhaften Kooperationsbeziehungen zwischen Schulen und außerschu-<br />

lischen Praxispartnern ist auf eine langfristige Planung angewiesen. Die Verortung der Pra-<br />

xiskontakte sollte im Gesamtzusammenhang des schulspezifischen Konzeptes zur <strong>Beruf</strong>s-<br />

wahlvorbereitung erfolgen und leitet sich auch aus der Jahresplanung für die einzelnen<br />

Schuljahrgänge ab. Zur Herstellung von Praxiskontakten und stabilen Kooperationen zwi-<br />

schen Schulen und Wirtschaft hat sich das in der nachfolgenden Übersicht dargestellte Vor-<br />

gehen bewährt. Für die Initiierung von Partnerschaften zwischen Schulen und Wirtschaft zur<br />

Verbesserung der <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung und der ökonomischen Bildung von Schülerinnen<br />

und Schülern können Fördermöglichkeiten des Landes und der Region genutzt werden.


ZEITSTRAHL<br />

Phase1<br />

Idee<br />

Entwicklung einer Projektidee<br />

Festlegung von Lernzielen (z. b. Kenntnisse<br />

über <strong>Beruf</strong>sbilder, Studienfächer, Arbeitsalltag,<br />

Teamarbeit üben, betriebswirtschaftliches Praxiswissen<br />

erwerben usw.)<br />

Auswahl eines geeigneten Projekttyps (z. B.<br />

Schülerfirma, <strong>Beruf</strong>sinformationswochen, Betriebsbesichtigungen,<br />

Vorträge von Azubis, Experten<br />

im Unterricht etc.)<br />

Erfassung der räumlichen, zeitlichen, technischen<br />

und finanziellen Möglichkeiten der Schule<br />

Bedarfsanalyse: Klärung, welche Unterstützung<br />

benötigt wird (z. B. regionaler Bezug, Ausbildungsbetrieb,<br />

technische Kapazitäten/ökonomische<br />

Kompetenz)<br />

►►<br />

◄◄<br />

Phase 2<br />

Kooperation<br />

▲<br />

▲<br />

▼<br />

▼<br />

293<br />

Interne Kommunikation<br />

Verbreitung und Diskussion der Projektidee<br />

unter den Lehrern, Schülern und Eltern<br />

▲ ▼<br />

▲ ▼<br />

▲ ▼<br />

▲ ▼<br />

▲ ▼<br />

▲ ▼<br />

▲ ▼<br />

▲ ▼<br />

▲<br />

▲<br />

▼<br />

▼<br />

Auswahl geeigneter Partnerfirmen<br />

Recherche (persönliche Kontakte, Kontakte von Eltern, Telefonbücher,<br />

Listen von Wirtschaftsverbänden) und genaue Ermittlung der Firmenprofile<br />

(Internet, Wirtschaftspresse)<br />

Aufstellung von möglichen Partnerunternehmen bzw. Organisationen und<br />

Einrichtungen, die bei der Partnersuche behilflich sein können<br />

▲ ▼<br />

Aufnahme von Kontakten<br />

Direkt (über Geschäftsführer, PR-Abteilung,<br />

Personalleiter, Ausbildungsleiter)<br />

Über Verbände und die Arbeitskreise SCHULE<br />

WIRTSCHAFT<br />

Über Medien (z. B. Aufruf an Ausbildungsbetriebe<br />

sich an Infowoche in der Schule zu beteiligen)<br />

►►<br />

Phase 3 ◄◄<br />

Projekt<br />

Projektdurchführung<br />

▼ ▼ ▼<br />

▼ ▼ ►►►►►<br />

▼ ▼<br />

Phase 4 ▼ ▼<br />

Verstetigung ▼ ►►►►►►►►<br />

Transfer und Multiplikation<br />

Schriftliches Fixieren der einzelnen Projektschritte<br />

Pressespiegel<br />

Protokolle der Teamsitzung<br />

Bilddokumentation<br />

Lehrerfortbildung<br />

Internet<br />

Arbeitskreis SCHULE WIRTSCHAFT<br />

Abschluss einer Kooperationsvereinbarung<br />

Benennung von Ansprechpartnern auf beiden<br />

Seiten<br />

Verteilung der Zuständigkeiten<br />

Abstimmung zu den Möglichkeiten des Unternehmens<br />

(personell, technisch, finanziell, räumlich,<br />

logistisch etc. )<br />

Umsetzung der Projektidee in konkrete Maßnahmeschritte<br />

Vereinbarung regelmäßiger Treffen<br />

Festlegung von Terminen<br />

Begleitende Medienarbeit<br />

Aufbau von Kontakten zur lokalen Presse<br />

Berücksichtigung von Firmenzeitschrift, Schülerzeitung,<br />

Elternrundbrief, Internet usw.<br />

Evaluation und Kontinuität<br />

Motivation und Lernerfolg der Schüler<br />

Beurteilung des Projekterfolges und -nutzens<br />

auf beiden Seiten<br />

Auswirkungen auf den regulären Unterricht<br />

Aufnahme in das Schulprogramm<br />

Fortführung der Kooperation<br />

Gewinnung neuer Kontakte<br />

Quelle: Kooperationsknigge- Schulen und Unternehmen auf gemeinsamen Parkett. Stiftung der Deutschen<br />

Wirtschaft für Qualifizierung und Kooperation e.V.,<br />

sdw SCHULE WIRTSCHAFT, Projekt TRANS- JOB; S. 32


8 Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

Für die Gestaltung schulspezifischer Konzepte zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung von Schülerinnen<br />

und Schülern an Sekundarschulen sind die nachfolgend aufgeführten gesetzlichen Regelun-<br />

gen benannt und in der jeweils gültigen Fassung nachzulesen:<br />

Grundgesetz<br />

Artikel 12<br />

[<strong>Beruf</strong>sfreiheit; Verbot der Zwangsarbeit]<br />

(1) Alle Deutschen haben das Recht, <strong>Beruf</strong>, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wäh-<br />

len. Die <strong>Beruf</strong>sausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt wer-<br />

den.<br />

(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer<br />

herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.<br />

Rahmenvereinbarung der KMK mit der Bundesagentur für Arbeit über die Zusammen-<br />

arbeit von Schule und <strong>Beruf</strong>sberatung (2004)<br />

Schule und <strong>Beruf</strong>sberatung haben eine gemeinsame Verpflichtung zur Vorbereitung von<br />

Jugendlichen auf die <strong>Beruf</strong>swahl. Die Rahmenvereinbarung enthält Hinweise und Impulse<br />

zur Zusammenarbeit beim Übergang von der Schule in den <strong>Beruf</strong>. (Inkrafttreten: 15.10.2004)<br />

Schulgesetz des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Vom 1.8.2005 der Bekanntmachung (GVBl. LSA S. 520)<br />

Zur Erfüllung des Erziehungs- und Bildungsauftrages ist die Schule gehalten, „5. die Schüle-<br />

rinnen und Schüler auf die Anforderungen der <strong>Beruf</strong>s- und Arbeitswelt, des öffentlichen Le-<br />

bens, der Familie und Freizeit vorzubereiten, (…)“ [§ 1 (2)].<br />

Zusammenarbeit von Schule und <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

RdErl. des MK vom 7.7.1998 (SVBl. LSA S. 237)<br />

Dieser Erlass regelt auf der Grundlage der Rahmenvereinbarung der KMK mit der Agentur<br />

für Arbeit die Zusammenarbeit zwischen Schulen und <strong>Beruf</strong>sberatung im Land <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong>.<br />

294


Förderung der Chancengleichheit von Jungen und Mädchen bei der <strong>Beruf</strong>sorientie-<br />

rung<br />

Bek. des MK vom 12.8.2002 (SVBl. LSA S. 251)<br />

Das Ministerium für Gesundheit und Soziales und die Fachhochschule Magdeburg eröffne-<br />

ten am 31.07.2002 das Internetportal www.fujogi.de, das Mädchen Anregungen für die Be-<br />

rufsfindung gibt. Mädchen wählen laut Statistik häufig traditionell frauentypische <strong>Beruf</strong>e und<br />

schränken sich dadurch in ihren beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten und ihrer Lebens-<br />

wegplanung ein. Die <strong>Beruf</strong>sorientierung in den Schulen sollte deshalb im Interesse der<br />

Chancengleichheit Mädchen auf zukunftsorientierte <strong>Beruf</strong>e hinweisen.<br />

Diese Internet-Plattform kann auch Lehrkräften Unterstützung bei einer geschlechtsspezifi-<br />

schen <strong>Beruf</strong>swahlorientierung geben.<br />

Die Arbeit und Unterrichtsorganisation in der Sekundarschule<br />

RdErl. des MK vom 19.6.2003 (SVBl. LSA. S. 169), zuletzt geändert durch RdErl.des MK<br />

vom 27.4.2005 (SVBl. LSA. S. 161)<br />

Im 8. Schuljahrgang der Sekundarschule ist verbindlich das Thema „Betriebs- und Arbeits-<br />

platzerkundung, <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>sberatung, <strong>Beruf</strong>sfindung“ im Zusammenwirken mit<br />

berufsbildenden Schulen, berufsberatenden Institutionen und betrieblichen Einrichtungen zu<br />

bearbeiten. Im 8. und 9. Schuljahrgang des auf den Hauptschulabschluss bezogenen Unter-<br />

richts und des auf den Realschulabschluss bezogenen Unterrichts wird für die Schülerinnen<br />

und Schüler ein Betriebspraktikum durchgeführt, das jeweils als zehntägiges Blockpraktikum<br />

zu organisieren ist. Einzelheiten regelt ein gesonderter Erlass.<br />

Schülerbetriebspraktikum in der Sekundarstufe I<br />

RdErl. des MK vom 18. 7. 2001 (SVBl. LSA. S. 271), zuletzt geändert durch Rd.Erl. des MK<br />

vom 22.4.2004 (SVBl. LSA S. 98)<br />

Dieser Erlass regelt die Durchführung von Schülerbetriebspraktika in den Schuljahrgängen 8<br />

und 9 für die Sekundarschulen.<br />

Praxistage an Sekundarschulen<br />

Bek. des MK vom 1. 12. 2005 (SVBl. LSA S. 8)<br />

Zur besseren Orientierung des Unterrichts an der beruflichen Praxis sollten der Unterricht<br />

anwendungsbezogen gestaltet und die Möglichkeiten der Kooperationen mit Betrieben und<br />

Unternehmen der Region genutzt werden. Solche Kooperationen ermöglichen den Schüle-<br />

rinnen und Schülern, die tatsächlichen Gegebenheiten und Anforderungen des beruflichen<br />

Lebens näher kennen zu lernen, und helfen gegebenenfalls, falschen Vorstellungen und Er-<br />

wartungen entgegenzuwirken.<br />

295


Diese frühe Auseinandersetzung mit der <strong>Beruf</strong>swelt soll sich auch förderlich auf die Arbeits-<br />

haltung, die Leistungsbereitschaft und das Verhalten der Schülerinnen und Schüler auswir-<br />

ken.<br />

Anwendung der Rahmenrichtlinien im Unterricht der Sekundarschule<br />

RdErl. des MK vom 13.5.2004 (SVBl. LSA S.99)<br />

Die Einführung des hauptschulabschluss- und realschulabschlussbezogenen Unterrichts in<br />

der Sekundarschule des Landes erfordert für einen Übergangszeitraum die Anpassung der<br />

gültigen Rahmenrichtlinien für die Fächer der Stundentafel. <strong>Der</strong> Erlass enthält Hinweise und<br />

Anregungen für den Umgang mit den Rahmenrichtlinien der einzelnen Fächer.<br />

Entwicklung von Schulprogrammen an den allgemein bildenden Schulen des Landes<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

RdErl. des MK vom 14.5.2003 (SVBl. LSA S. 135)<br />

Im Rahmen der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung schulischer Arbeit nimmt das<br />

Schulprogramm eine Schlüsselstellung ein. Es hat zentrale Bedeutung für die Verständigung<br />

und Zusammenarbeit aller an Schule Beteiligten und stellt zugleich ein Instrument für lang-<br />

fristige pädagogische Schulentwicklungsarbeit dar. Im Mittelpunkt der Schulprogrammarbeit<br />

steht die Sicherung einer guten Qualität der unterrichtlichen Bildungs- und Erziehungsarbeit<br />

der jeweiligen Schule. Hierfür gilt es, gemeinsam abrechenbare Ziele zu vereinbaren, Wege<br />

zu deren Erreichung aufzuzeigen und mit konkreten Verantwortlichkeiten zu untersetzen,<br />

sowie Verfahren für die regelmäßige Überprüfung, Bewertung und Fortschreibung festzule-<br />

gen. Voraussetzung hierfür ist eine enge Kommunikation und Kooperation des gesamten<br />

Lehrerkollegiums.<br />

296


9 Interessante Links<br />

www.sachsen-anhalt.de<br />

www.mk.sachsen-anhalt.de<br />

www.mw.sachsen-anhalt.de<br />

www.mlu.sachsen-anhalt.de<br />

www.bildung-lsa.de<br />

Herausgeber:<br />

Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Staatskanzlei des Landes<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Presse- und Informationsamt<br />

Herausgeber<br />

Kultusministerium des<br />

Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Herausgeber:<br />

Ministerium für Wirtschaft<br />

und Arbeit des<br />

Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Herausgeber:<br />

Ministerium für Landwirtschaft<br />

und Umwelt des<br />

Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Herausgeber:<br />

Kultusministerium des<br />

Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>,<br />

Landesinstitut für Lehrerfortbildung,<br />

Lehrerweiterbildung und<br />

Unterrichtsforschung<br />

von <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

(LISA)<br />

297<br />

Die offizielle Website der Landesregierung<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

gewährt den raschen<br />

Überblick über das politische,<br />

gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />

Leben im Bundesland <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.<br />

Diese Adresse bietet die Möglichkeit<br />

der umfassenden Information<br />

und der Kommunikation<br />

zu den Themen:<br />

• Bildung und Wissenschaft<br />

• Kultur und Medien.<br />

Das Ministerium für Wirtschaft<br />

und Arbeit informiert u.a. umfassend<br />

zu den Themen<br />

• Investieren,<br />

• Gründen,<br />

• Arbeiten und ausbilden,<br />

• Forschen und lernen,<br />

• Weltweit agieren,<br />

• Reisen und erholen,<br />

• Förderwege finden.<br />

Hier ist Aktuelles und Interessantes<br />

aus den Bereichen Umwelt,<br />

Naturschutz, Hochwasserschutz,<br />

Landwirtschaft und ländlicher<br />

Raum zu finden.<br />

<strong>Der</strong> Bildungsserver <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> ist das Bildungsportal des<br />

Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.


www.arbeitsagentur.de<br />

www.was-werden.de<br />

www.machs-richtig.de<br />

http://infobub.arbeitsagentur.de/k<br />

urs/index.jsp<br />

www.berufenet.de<br />

Herausgeber<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Herausgeber<br />

Bundesagentur für Arbeit,<br />

Herausgeber<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Herausgeber<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Herausgeber:<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

298<br />

Auf diesen Internetseiten findet<br />

man wichtige Informationen rund<br />

um die Leistungen und Angebote<br />

der Agentur für Arbeit. Die Datenbanken<br />

<strong>Beruf</strong>enet und KURS<br />

findet man hier ebenfalls.<br />

Dieses Magazin enthält Hinweise<br />

auf Internet-Seiten außerhalb<br />

des Service-Portals<br />

arbeitsagentur.de der Bundesagentur<br />

für Arbeit.<br />

Die Einstiegsseite von „Mach´s<br />

richtig online“ bietet Informationen<br />

zum Wunschberuf, virtuelle<br />

Betriebsbesuche, den Interessentest<br />

zum <strong>Beruf</strong>, die große<br />

<strong>Beruf</strong>sdatenbank und vieles<br />

mehr.<br />

KURSNET ist die führende Datenbank<br />

für berufliche Aus- und<br />

Weiterbildung, herausgegeben<br />

von der Bundesagentur für Arbeit<br />

in Nürnberg. Mit fast 600 000<br />

Veranstaltung von ca. 20 000<br />

Bildungsanbietern ist sie die<br />

größte ihrer Art.<br />

BERUFEnet – die Datenbank für<br />

Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen<br />

ermöglicht einen<br />

einfachen und schnellen Zugriff<br />

auf umfassende Informationen<br />

zu über 6300 <strong>Beruf</strong>en in<br />

Deutschland


www.halle.ihk.de<br />

www.magdeburg.ihk.de<br />

www.hwkhalle.de<br />

www.hwk-magdeburg.de<br />

www.schule-wirtschaft.de<br />

Herausgeber:<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Halle-Dessau<br />

Herausgeber<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Magdeburg<br />

Herausgeber:<br />

Handwerkskammer Halle<br />

Herausgeber:<br />

Handwerkskammer<br />

Magdeburg<br />

Herausgeber<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

SCHULEWIRTSCHAFT<br />

299<br />

Die Internetseiten der Industrie-<br />

und Handelskammer Halle- Dessau<br />

enthalten neben vielen anderen<br />

Informationen über diesen<br />

Wirtschaftsraum Informationen<br />

über Aus- und Weiterbildung im<br />

IHK- Bereich. Hier findet man<br />

auch eine Lehrstellenbörse.<br />

Die Internetseiten der Industrie-<br />

und Handelskammer Magdeburg<br />

enthalten neben vielen anderen<br />

Informationen über Aus- und<br />

Weiterbildung im IHK- Bereich.<br />

Hier findet man auch eine Lehrstellenbörse.<br />

Unter dem Motto „Leistung im<br />

Dienste des Handwerks“ findet<br />

man auf diesen Seiten Angebote<br />

der Handwerkskammer und nützliche<br />

Informationen aus dem und<br />

rund um das Handwerk.<br />

Die Handwerkskammer Magdeburg<br />

bietet auf ihren Internetseiten<br />

z. B. eine Betriebsbörse, eine<br />

Lehrstellenbörse, Hilfe bei der<br />

Suche nach Handwerkern<br />

oder/und Sachverständigen. Außerdem<br />

wird das vielfältige Bildungsangebot<br />

vorgestellt.<br />

Die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

SCHULEWIRTSCHAFT ist das<br />

Netzwerk für die Zusammenarbeit<br />

von Schule und Wirtschaft.<br />

Ein wesentliches Ziel ihrer Arbeit<br />

besteht darin, mit dem gegenseitigen<br />

Austausch von Informationen<br />

und Erfahrungen.


www.schulewirtschaft-lsa.de<br />

www.bmwa.bund.de<br />

www.bibb.de<br />

www.bpb.de<br />

www1.lpb.sachsen-anhalt.de<br />

Herausgeber<br />

Landesarbeitsgemeinschaft<br />

SCHULEWIRT-<br />

SCHAFT <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong><br />

Herausgeber<br />

Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Referat Kommunikation<br />

und Internet<br />

Herausgeber<br />

Bundesinstitut für <strong>Beruf</strong>sbildung<br />

(BIBB)<br />

Herausgeber<br />

Bundeszentrale für politische<br />

Bildung<br />

Herausgeber:<br />

Landeszentrale für politische<br />

Bildung<br />

des Landes <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong><br />

300<br />

Die Internetseiten der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

SCHULE-<br />

WIRTSCHAFT <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

befinden sich im Aufbau. Zielstellungen<br />

der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

sind unter anderem:<br />

- Aufbau eines Netzwerkes von<br />

Schulen, Unternehmen,<br />

Institutionen usw.<br />

- <strong>Beruf</strong>sorientierung, <strong>Beruf</strong>s- und<br />

Studienwahl<br />

- Projekte<br />

Diese Internetseiten informieren<br />

sehr umfangreich über die Themen<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Dieses Angebot informiert u. a.<br />

über die Neuordnung von <strong>Beruf</strong>en<br />

und über Ausbildungsprofile.<br />

Außerdem enthält es Aus- und<br />

Weiterbildungsstatistiken und<br />

verschafft einen Überblick über<br />

Ausbildungsvergütung.<br />

Gemeinsam mit einem Netzwerk<br />

aus Landeszentralen, Bildungseinrichtungen<br />

und –trägern engagiert<br />

sich die bpb für politische<br />

Bildung und Kultur – unabhängig<br />

und überparteilich. Die Bundeszentrale<br />

für politische Bildung<br />

unterstützt alle interessierten<br />

Bürgerinnen und Bürger dabei,<br />

sich mit Politik zu befassen.<br />

Vorrangige Aufgabe der Landeszentrale<br />

für politische Bildung<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ist es, durch<br />

politische Bildungsarbeit die<br />

Entwicklung des freiheitlichdemokratischen<br />

Bewusstseins zu<br />

fördern und die Bereitschaft zur<br />

politischen Mitarbeit zu stärken.


www.dbs.schule.de<br />

www.berufswahlpass.de<br />

www.workshop-zukunft.de<br />

www.portal-schule-wirtschaft.de<br />

www.wirtschaftundschule.de<br />

Herausgeber:<br />

Deutscher Bildungs-<br />

Server (DBS),<br />

Herausgeber<br />

Behörde für Bildung und<br />

Sport Hamburg<br />

Herausgeber<br />

Deutscher Gewerkschaftsbund<br />

Bundesvorstand<br />

Herausgeber<br />

Institut Unternehmen&<br />

Schule Service GmbH<br />

Heinrich-Heine-<br />

Universität Düsseldorf,<br />

Lehrstuhl Chemiedidaktik<br />

Herausgeber<br />

berolino.pr gmbH<br />

301<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Bildungsserver ist<br />

ein vom Bund und den sechzehn<br />

Ländern in der Bundesrepublik<br />

Deutschland getragenes Informationsportal<br />

zum deutschen<br />

föderalen Bildungswesen. Er<br />

bietet qualitativ hochwertige Informationen<br />

zum Thema Bildung<br />

im Internet – schnell, aktuell und<br />

umfassend.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Beruf</strong>swahlpass wurde als<br />

gemeinsames Projekt der Länder<br />

des Nordverbundes entwickelt.<br />

Auf den Internetseiten findet man<br />

u. a. 3 Varianten der des <strong>Beruf</strong>swahlordners<br />

zum Anschauen<br />

aber auch zum Download.<br />

Die Internetseiten sind sehr informativ<br />

und gut geeignet für die<br />

Unterrichtsvorbereitung. Man<br />

findet eine umfangreiche Materialsammlung<br />

zum Thema <strong>Beruf</strong>sweltorientierung.<br />

Dieses Portal möchte eine bundesweite<br />

Informations- und Kooperationsplattform<br />

für Interessenten<br />

und Akteure an der Nahtstelle<br />

Schule- Wirtschaft sein.<br />

Es werden gute Beispiele der<br />

Zusammenarbeit zwischen Schule<br />

und Wirtschaft vorgestellt. Eine<br />

Datenbank gibt einen Überblick<br />

über wichtige Institutionen,<br />

die sich schwerpunktmäßig mit<br />

der Thematik Schule- Wirtschaft<br />

beschäftigen.<br />

Diese Internetseiten sind ein<br />

Projekt von „Chancen für alle-<br />

Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“.<br />

Ziel dieser Initiative ist<br />

u. a. zu zeigen, wie die soziale<br />

Marktwirtschaft funktioniert.<br />

Dazu werden kostenlose Unterrichtsmaterialien<br />

angeboten.


www.azubi-online.com<br />

www.wirtschaft-und-schule-lsa.de<br />

www.bw-tips.de<br />

www.zak-line.de<br />

www.fujogi.de<br />

Herausgeber<br />

Redaktion, Anzeigen,<br />

Service, <strong>Beruf</strong>sberatung:<br />

zeitplan-verlag<br />

Herausgeber<br />

FDP-Fraktion im Landtag<br />

von <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Herausgeber:<br />

PUBLIC CONSULT<br />

Herausgeber<br />

Wartburg-Hauptschule<br />

von-Esmarch-Str. 15<br />

Herausgeber<br />

METOP: Aninstitut der<br />

Otto-von-Guericke-<br />

Universität<br />

302<br />

Internetseiten zu folgenden Themen:<br />

Ausbildungsangebote<br />

<strong>Beruf</strong>e A bis Z<br />

Bewerbung<br />

Wunschberuf<br />

Diese Seiten sollen einen Beitrag<br />

zur Vernetzung von Wirtschaft<br />

und Schule leisten. Hier werden<br />

Projekte der Zusammenarbeit<br />

von Unternehmen, Schulen und<br />

anderen Bildungseinrichtungen<br />

präsentiert.<br />

Übersichtliche knappe<br />

Bewerbungs-Tipps: Hinweise,<br />

Beispiele und praktische Tipps<br />

für den Start in den <strong>Beruf</strong>.<br />

Präsentiert wird ein Projektergebnis<br />

der Wartburg – Hauptschule.<br />

Hier findet man übersichtlich<br />

gestaltete Seiten zur Lebensplanung<br />

und <strong>Beruf</strong>swahlorientierung,<br />

die für den Unterricht gut<br />

geeignet sind.<br />

Die Internetplattform „fujogi“<br />

dient der beruflichen Orientierung<br />

und ist speziell für Mädchen<br />

und junge Frauen in <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> entwickelt worden. Auf<br />

den WEB-Seiten werden zukunftsorientierteAusbildungsberufe<br />

und Studienrichtungen vorgestellt.<br />

Hier findet man z. B.<br />

Interviews mit Auszubildenden<br />

und Studentinnen, nützliche<br />

Bewerbungstipps, Vorstellung<br />

weiterer Projekte zur <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

und ein Forum.


10 Agenturen für Arbeit – <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

Agenturbezirk Stendal:<br />

Postanschrift<br />

Agentur für Arbeit Stendal<br />

Postfach 101545<br />

39555 Stendal<br />

Hausanschrift<br />

Agentur für Arbeit Stendal<br />

Stadtseeallee 71<br />

39576 Stendal<br />

Tel.: 03931 / 640-0<br />

Fax: 03931 / 640-666<br />

E-Mail: stendal@arbeitsagentur.de<br />

Agenturbezirk Halberstadt:<br />

Postanschrift<br />

Agentur für Arbeit Halberstadt<br />

Postfach 1528<br />

38805 Halberstadt<br />

Hausanschrift<br />

Agentur für Arbeit Halberstadt<br />

Schwanebecker Straße 14<br />

38820 Halberstadt<br />

Tel.: 03941 / 40-800<br />

Fax: 03931 / 40-222<br />

E-Mail: halbersadt@arbeitsagentur.de<br />

Agenturbezirk Dessau:<br />

Postanschrift<br />

Agentur für Arbeit Dessau<br />

Postfach 1422<br />

06839 Dessau<br />

Hausanschrift<br />

Agentur für Arbeit Dessau<br />

Seminarplatz 1<br />

06846 Dessau<br />

Tel.: 0340 / 502-0<br />

Fax: 0340 / 502-2999<br />

E-Mail: dessau@arbeitsagentur.de<br />

Agenturbezirk Halle:<br />

Postanschrift<br />

Agentur für Arbeit Halle<br />

Postfach<br />

06090 Halle<br />

Hausanschrift<br />

Agentur für Arbeit Halle<br />

Schopenhauerstraße 2<br />

06114 Halle<br />

Tel.: 0345 / 5249-2000<br />

Fax: 0345 / 5249-6000<br />

E-Mail: halle@arbeitsagentur.de<br />

Weitere Kontaktdaten, insbesondere zu den Geschäftsstellen finden sie im Internet auf der<br />

Seite www.arbeitagentur.de. Sollten sich die Daten einmal ändern, werden sie dort aktualisiert.<br />

Quelle: www.arbeitsagentur.de Stand: 26.10.2006<br />

303<br />

Agenturbezirk Magdeburg:<br />

Postanschrift<br />

Agentur für Arbeit Magdeburg<br />

Postfach 1162<br />

39085 Magdeburg<br />

Hausanschrift<br />

Agentur für Arbeit Magdeburg<br />

Hohepfortestraße 37<br />

39104 Magdeburg<br />

Tel.: 0391 / 257-1728<br />

Fax: 0391 / 257-1432<br />

E-Mail: magdeburg@arbeitsagentur.de<br />

Agenturbezirk Sangerhausen:<br />

Postanschrift<br />

Agentur für Arbeit Magdeburg<br />

Postfach 1162<br />

39085 Magdeburg<br />

Hausanschrift<br />

Agentur für Arbeit Sangerhausen<br />

Baumschulenweg 1<br />

06526 Sangerhausen<br />

Tel.: 03464 / 554-0<br />

Fax: 03464 / 554-490<br />

E-Mail: sangerhausen@arbeitsagentur.de<br />

Agenturbezirk Wittenberg:<br />

Postanschrift<br />

Agentur für Arbeit Wittenberg<br />

Postfach 100351<br />

06873 Lutherstadt Wittenberg<br />

Hausanschrift<br />

Agentur für Arbeit Wittenberg<br />

Melanchthonstraße 3a<br />

06886 Lutherstadt Wittenberg<br />

Tel.: 03491 / 438-214<br />

Fax: 03491 / 438-567<br />

E-Mail: wittenberg@arbeitsagentur.de<br />

Agenturbezirk Merseburg:<br />

Postanschrift<br />

Agentur für Arbeit Merseburg<br />

Postfach 1151<br />

06201 Merseburg<br />

Hausanschrift<br />

Agentur für Arbeit Merseburg<br />

Geusaer Str. 81e<br />

06217 Merseburg<br />

Tel.: 03461 / 579-0<br />

Fax: 03461-/ 579-565<br />

E-Mail: merseburg@arbeitsagentur.de


11 Zitierte und verwendete Literatur, weitere Medien<br />

Ammon, H.: <strong>Beruf</strong>sorientierung in der Schule. Eine didaktische Grundlegung. München:<br />

1980<br />

Arbeit, Wirtschaft, Technik. Arbeitsblätter Sekundarstufe 1. Kopiervorlagen. Paetec Gesellschaft<br />

für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2001<br />

Arbeit/Wirtschaft 8/9. Bereich Niedersachsen. Cornelsen- Verlag, 1992<br />

Arbeit/Wirtschaft - Lehrerband mit Vorlagen für Arbeitsblätter. Bayerischer Schulbuch-<br />

Verlag, München: 1989<br />

Arbeitsheft Deutsch. Wege zum sicheren Sprachgebrauch 9. Volk und Wissen Verlag<br />

GmbH & Co, Berlin: 1998<br />

Arbeitslehre aktuell. Arbeit- Wirtschaft Bd. 2. Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München:<br />

2003<br />

Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen.<br />

Oldenbourg Verlag GmbH, München: 1994<br />

Arbeitslehre aktuell. Schwerpunkt Wirtschaft Bd.1. Lehrerband mit Arbeitsblattvorlagen.<br />

Oldenbourg Verlag GmbH, München: 2001<br />

Arbeitslehre/Wirtschaft NRW 7/8. Westermann- Schulbuchverlag, Braunschweig: 1993<br />

Bertelsmann- Universallexikon. Bd. 1. Gütersloh: 1991<br />

BERUF AKTUELL 2003/2004. Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg: 2003<br />

<strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung, Variante B. Produkt des Nordverbundes<br />

im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des BMBF: 2004<br />

Birkholz/Dinges/Pusch: Das Betriebspraktikum. Persen- Verlag, Horneburg/ Niederelbe:<br />

2004<br />

Brenner, D./Brenner, F.: Ziel: Ausbildungsplatz. Bewerbungstraining für die Klassen 8 bis<br />

10. Arbeitsheft. Cornelsen Scriptor GmbH, Berlin: 2003<br />

Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (Hg.): MACH´S RICHTIG. Handreichung für Lehrerinnen<br />

und Lehrer. Promotion Software- Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen:<br />

2005<br />

Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Start frei – <strong>Der</strong> Weg zum Wunschberuf. Mohndruck<br />

GmbH, Gütersloh: 2000<br />

Bußhoff, L. <strong>Beruf</strong>swahl-Theorien und ihre Bedeutung für die Praxis der <strong>Beruf</strong>sberatung.<br />

Heft 10a der Reihe “Aufgaben und Praxis der Bundesanstalt für Arbeit“, Stuttgart: 1989<br />

Bußhoff, L. <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung. In: Handbuch zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung. Bundesanstalt<br />

für Arbeit (Hg.), Nürnberg: 1992<br />

Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Unternehmer- Kultur. Unterrichts- und Projektvorschläge<br />

für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.<br />

MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999<br />

Dibbern, H.: Theorie und Didaktik der <strong>Beruf</strong>svorbildung: Studienbuch für <strong>Beruf</strong>s- und Wirtschaftspädagogen.<br />

Schneider-Verlag Hohengehren: 1993<br />

Dienstleistungszentrum Bildung (Hg.): Bewerbungstraining für Lehrkräfte. Deutsche Bahn<br />

AG, Frankfurt am Main: 2004, S. 28<br />

Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches Institut & F:A. Brockhaus AG,<br />

Mannheim: 1996<br />

Engst, Judith: Duden. Erfolgreich bewerben- kurz gefasst. Dudenverlag, Mannheim: 2004<br />

Gesellschaft verstehen und handeln. Klasse 8- 10. Militzke Verlag, Leipzig: 1999<br />

304


Graving, J./Paradies, L.: Unterrichtseinstiege – Ein Studien- und Praxisbuch. Cornelsen-<br />

Scriptor- Verlag, Berlin: 1996<br />

Holzendorf U.: Wirtschaft- Technik- Arbeit. Paetec- Gesellschaft für Bildung und Technik<br />

mbH, Berlin: 2004<br />

Huster, S./Knüppel A. (Hg.): Kleiner Leitfaden Wirtschaft- Hauswirtschaft. Paetec Gesellschaft<br />

für Bildung und Technik mbH, Berlin: 2003<br />

Krug: Zur Entwicklung des Mitteldeutschen Chemiereviers.<br />

www.opus.fh-merseburg.de, Stand 14. 04. 2005<br />

Kultusministerium des Landes <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong> (Hg.): Beiträge zur Gestaltung der Sekundarschule-<br />

Heft 1. Pflichtprojekt „Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung, <strong>Beruf</strong>sorientierung,<br />

<strong>Beruf</strong>sberatung, <strong>Beruf</strong>sfindung“. 8. Schuljahrgang der Sekundarschule. Druckerei Heinrich<br />

John, Magdeburg: 2000<br />

Lernbereich Wirtschaft 5/6. Cornelsen- Verlag, Düsseldorf: 1991<br />

Lexikon Wirtschaft. OrbisVerlag, München: 1989<br />

Lorenz W.: Fit fürs Leben – Leitfaden für Schulabgänger. Stockmann-Verlag, Bochum-<br />

München, Schuljahr 2004/2005<br />

Matthes, Wolfgang u. a.: Politik erleben. Sozialkunde. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn:<br />

2005<br />

Medienkombination zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung. Bundesanstalt für Arbeit, 2003/2004<br />

Ortlieb-Ohnesorge/Rahe/Schoof: Frauen im <strong>Beruf</strong>. Unterrichtsmaterialien zur Arbeits-, Wirtschafts-<br />

und Gesellschaftslehre (BEO 9). Verlag Druck-Team, Hannover: 1991<br />

Sander/Elper/Wyenberg: Neue Technologien und sozialer Wandel. Arbeitsbuch der Sozialwissenschaften.<br />

Cornelsen- Verlag, Düsseldorf: 1990<br />

Schmid, Reinhard/Barmettler, Claire: Wegweiser zur <strong>Beruf</strong>swahl. Bertelsmann Verlag, Bielefeld:<br />

2002<br />

Tänzer, Uwe: Soziale Marktwirtschaft. Grundlagen und Aufgaben. Ökonomische Kernprobleme<br />

in Deutschland. Ernst Klett Verlag für Wissen und Bildung, Stuttgart, Dresden: 1999<br />

Thüringer <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Produkt der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Schule- Wirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Kultusministerium<br />

und dem Thillm im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des<br />

BMBF, 2004<br />

Troidel/ Kohl: Arbeitslehre 7. Wolf- Schülerbuch. Wolf- Verlag GmbH, Regensburg: 1992<br />

Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Bertelsmann- Lexikothek, Gütersloh: 1991<br />

Wegner/Behringer/Scherm: Sozialkunde.Verlag Handwerk und Technik, Hamburg: 1991<br />

Werk, Otto/Erbrecht, Rüdiger (Hg.): Wissensspeicher Wirtschaft. Volk und Wissen Verlag<br />

GmbH, Berlin: 1996<br />

Wirtschaft 1. Arbeitslehre. Schroedel Schulbuchverlag GmbH, Hannover: 1993<br />

Wörterbuch Englisch- Deutsch. Orbis Verlag, München: 1991<br />

www.aaonline.dkf.de, Stand: 24. 01. 2005<br />

www.berufswahl-tipps.de/wer_ bin_ ich.htm, Stand: 13. 04. 2005<br />

www.bibb.de/de/16812.htm, Stand: 19. 09. 2005<br />

www.bva-online.de/frau_geschicht.htm, Stand: 14. 06. 2000<br />

www.destatis.de, Stand: 12. 12. 2004<br />

www.EGO-NET.de Sag mir, wer du bist, Inteviews und Befragungen meistern. Ausgabe<br />

305


04/2000<br />

www.einslive.de/daswort/derservice/job/frauen_in_maennerberufen/index.phtl, Stand: 11.<br />

04. 2005<br />

www.halle.ihk.de, Stand: 17. 06. 2005<br />

www.halloren.de, Stand: 09. 05. 2005<br />

www.ihk-siegen.de/start/lehrer/material/aplatz.pdf, Stand: 24. 01. 2005<br />

www.joblab.de, Stand: 24. 01. 2005<br />

www.learn-line.nrw.de/angebote/zeus/thema/thema/computer/01_07trend.htm,<br />

Stand: 01. 04. 2005<br />

www.machs-richtig.de, Stand: 24. 01. 2005<br />

www.paetec.de<br />

www.statistik.sachsen-anhalt.de, Stand: 24. 03. 2005<br />

www.teleunterricht.de/teleunterricht2/Materialien/Sozialkunde/Gesellschaftswandel. PDF,<br />

Stand: 27. 01. 2005<br />

Literatur und Medien für die Modulgestaltung<br />

L1 Arbeitslehre aktuell, Arbeit- Wirtschaft Bd. 1<br />

Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München:2002<br />

L2 Das Zeitbild (Hg.): <strong>Beruf</strong>sausbildung. Einstieg mit Durchblick. Zeitbild-Verlag GmbH,<br />

Bonn:1995<br />

L3 Bundesanstalt für Arbeit (Hg.)<br />

MACHS RICHTIG. Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer. Promotion Software<br />

Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübingen: 2003<br />

L4 Holzendorf U.: Wirtschaft. Arbeit. Technik. Paetec Gesellschaft für Bildung und Technik<br />

mbH, Berlin: 2004<br />

L5 IHK Halle- Dessau (Hg.): Lernen für das Leben. Vorbereitung auf den <strong>Beruf</strong>. Ergebnisse<br />

der IHK- Umfrage zur PISA- Studie. Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung, Halle:<br />

2003<br />

L6 Sparkassen Schulservice (Hg.): Wirtschaftslehre mit Pfiff. Bd. 1 Arbeitsblätter für einen<br />

produktiven Unterricht. Deutscher Sparkassenverlag GmbH, Stuttgart:1996<br />

L7 Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): <strong>Beruf</strong> aktuell. Wdv Gesellschaft für Medien und Kommunikation<br />

mbh & Co. OHG, Bad Homburg: 2003<br />

L8 „Was erwartet die Wirtschaft von Schulabgängern?“/ Umfrage zur PISA- Studie. IHK<br />

Halle-Dessau/Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung, Halle: 2003<br />

L9 Brenner, Doris/Brenner, Frank: Ziel: Ausbildungsplatz. Bewerbungstraining für die Klassen<br />

8 bis 10. Arbeitsheft. Cornelsen Scripler GmbH, Berlin: 2003<br />

L10 Engst, Judith: Duden. Erfolgreich bewerben- kurz gefasst. Dudenverlag, Mannheim:<br />

2004<br />

L11 Langermann Detlef: Duden. Literatur Basiswissen Schule. Dudenverlag, Mannheim:<br />

2004<br />

L12 Grundwald, Annette u. a. (Hg.): Power Wissen Deutsch. Wissen Media Verlag GmbH,<br />

Gütersloh/München: 2003<br />

L13 Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (Hg.): MACHS RICHTIG. Handreichung für Schülerinnen<br />

und Schüler. Promotion Software- Agentur für interaktive Medien GmbH, Tübin-<br />

306


gen: 2004/2005<br />

L14 It’s your Way. <strong>Beruf</strong>sstart ohne Stress. Barmer Ersatzkasse und Echo- Verlagsgruppe<br />

GmbH: 2002<br />

L15 Sparkassen Schulservice (Hg.): Erfolgreich bewerben. Schülerheft und Lehrerinformation.<br />

Deutscher Sparkassenverlag GmbH, Stuttgart: 2003<br />

L16 Bundesanstalt für Arbeit (Hg.): Orientierungshilfe zu Auswahltests. 9. Auflage, Bayreuth<br />

Verlagsgesellschaft mbH, 1998<br />

L17 Sparkassen Schulservice (Hg.): Blickpunkt <strong>Beruf</strong>. Einstellungstests. Deutscher Sparkassenverlag<br />

GmbH, Stuttgart: 2003<br />

L18 Arbeitslehre aktuell. Arbeit- Wirtschaft Bd. 2. Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, München:<br />

2003<br />

L19 Deutsche Ausgleichsbank (Hg.):.Unternehmer- Kultur. Unterrichts- und Projektvorschläge<br />

für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre an allgemein- und berufsbildenden Schulen.<br />

MERZ Werbeagentur, Düsseldorf: 1999<br />

L20 Reichel W.: Testtrainer Einstellungstests. Falken Verlag, Niederhausen: 1999<br />

L21 Minnich J.: Begabungstests für die <strong>Beruf</strong>swahl. Falken Verlag, Niederhausen: 1999<br />

L22 Hertwig S.: Testtrainer für Hochschulabgänger. Falken Verlag, Niederhausen: 2000<br />

L23 Deutsche Bahn AG (Hg.): Bewerbungstraining- Leitfaden für Lehrkräfte. Dienstleistungszentrum<br />

Bildung, Frankfurt am Main: 2004<br />

L24 Kaminski (Hg.): Praxis 9/10. Wirtschaft <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong>. Westermann Schulbuchverlag<br />

GmbH, Braunschweig: 2000<br />

L25 <strong>Beruf</strong>swahlpass: meine Unterlagen zur <strong>Beruf</strong>sorientierung. Variante B. Produkt des<br />

Nordverbundes im Rahmen des Programms Schule- Wirtschaft- Arbeitsleben des<br />

BMBF, 2004<br />

L26 Arbeitslehre Technik/Wirtschaft 7. Westermann- Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig:<br />

1985<br />

L27 Bundesverband deutscher Banken (Hg.): Euro. Das Buch zum Geld. MOHN Media,<br />

Mohndruck GmbH, Gütersloh: 2001<br />

L28 Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Hg.): „Schülerfirmen-<br />

Wenn Schüler zu Unternehmern werden“. O. A., 2005<br />

307


Weiterführende Literatur<br />

May, Hermann:<br />

Didaktik der ökonomischen Bildung.<br />

Oldenbourg-Verlag, München, Wien: 2001<br />

May, Hermann:<br />

Ökonomie für Pädagogen.<br />

Oldenbourg-Verlag, München, Wien: 2002<br />

Dedering, Heinz:<br />

Entwicklung der schulischen <strong>Beruf</strong>sorientierung<br />

in der Bundesrepublik Deutschland.<br />

In: Schudy, I. (Hg.): <strong>Beruf</strong>sorientierung in der Schule. Grundlagen und Praxisbeispiele. Bad<br />

Heilbronn/Obb: 2002, S. 17 -31<br />

Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik<br />

Deutschland (Hg.):<br />

Dokumentation zur <strong>Beruf</strong>sorientierung an allgemein bildenden Schulen. (Sekundarbereich<br />

I und II). Band 1. Allgemeiner Teil. Bonn: 1997, S. 5 – 119<br />

Bundesanstalt für Arbeit (Hg.):<br />

Handbuch zur <strong>Beruf</strong>swahlvorbereitung.<br />

MEDIALOG, Gesellschaft für Medientechnik mbH + Co.KG,<br />

Kommunikationssysteme, Mannheim: 1992<br />

Landesinstitut für Schule und Weiterbildung NRW (Hg.):<br />

<strong>Beruf</strong>swahlorientierung in der Sekundarstufe I.<br />

Verlag für Schule und Weiterbildung,<br />

Druckverlag Kettler GmbH, 1997<br />

Beinke, Lothar:<br />

<strong>Beruf</strong>swahlunterricht.<br />

Klinkhardt-Verlag, Bad Heilbrunn/Obb.: 1992<br />

Beinke, Lothar(Hg.):<br />

<strong>Beruf</strong>sfindung, <strong>Beruf</strong>swahl – <strong>Beruf</strong>sweg.<br />

Lexika-Verlag, Weil der Stadt: 1982<br />

Hesse/Schrader:<br />

Schule und was dann – der eigene Weg zum richtigen <strong>Beruf</strong>.<br />

Eichborn-Verlag, Frankfurt a. M.: 2000<br />

Winkler, Barbara:<br />

Mit MUMM zur <strong>Beruf</strong>sorientierung.<br />

Veritas-Verlag, Linz: 1999<br />

Schmid, Reinhard /Barmettler, Claire:<br />

Wegweiser zur <strong>Beruf</strong>swahl.<br />

Bertelsmann Verlag, Bielefeld: 2001<br />

308


12 Abkürzungsverzeichnis<br />

abH Ausbildungsbegleitende Hilfe<br />

BAB Bundesausbildungsbeihilfe<br />

BaföG Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />

BbiG <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz<br />

BBZ <strong>Beruf</strong>sbildungszentrum<br />

BIBB Bundesinstitut für <strong>Beruf</strong>sbildung<br />

BbS <strong>Beruf</strong>sbildende Schule<br />

BFS <strong>Beruf</strong>sfachschule<br />

BGJ <strong>Beruf</strong>sgrundbildungsjahr<br />

BIZ <strong>Beruf</strong>sinformationszentrum<br />

BS <strong>Beruf</strong>sschule<br />

BüE <strong>Beruf</strong>sausbildung in überbetrieblichen Einrichtungen<br />

BvB <strong>Beruf</strong>svorbereitende Maßnahmen<br />

BVJ <strong>Beruf</strong>svorbereitungsjahr<br />

DBB Deutscher Beamtenbund<br />

DGB Deutscher Gewerkschaftsbund<br />

DIN Deutsche Industrie Norm<br />

EU Europäische Union<br />

EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft<br />

FG Fachgymnasium<br />

FOS Fachoberschule<br />

FS Fachschule<br />

HSA Hauptschulabschluss<br />

IHK Industrie- und Handelskammer<br />

LISA Landesinstitut für Lehrerfortbildung, Lehrerweiterbildung und Unterrichtsfor-<br />

schung<br />

LfMA Landesstelle für Medienangelegenheiten<br />

MK Kultusministerium<br />

RdErl. Runderlass<br />

RSA Realschulabschluss<br />

SBP Schülerbetriebspraktikum<br />

SGB Sozialgesetzbuch<br />

SVBl. Schulverwaltungsblatt<br />

VERDI Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft<br />

309

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