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Gut Holz - Die Arabische Dhau - Dubai Media AG

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tem sichtbar – ein „Hingucker“ an der von Indern<br />

und Iranern geprägten Corniche. Offenbar<br />

sind noch weitere ehemalige <strong>Dhau</strong>besitzer<br />

anwesend, aber sie wollen über das Thema<br />

nicht sprechen. „Ich bin jetzt pensioniert und<br />

kümmere mich um meinen Laden im Souq Al<br />

Arsa in der Heritage Area. Früher gab es viele<br />

Emiratis als <strong>Dhau</strong>besitzer, aber es werden<br />

immer weniger. Sie sterben aus, denn junge<br />

Emiratis streben heute andere Berufe an“, meint<br />

Ahmed.<br />

Am Abend geht es auf den <strong>Dhau</strong>s und entlang<br />

der Corniche gemütlich zu. <strong>Die</strong> Männer spielen<br />

an Bord Domino, trinken Tee, hängen<br />

Wäsche zum Trocknen auf und kümmern sich<br />

um das Abendessen. Einige liegen auf dem Gras<br />

des Mittelstreifens der Corniche unter Palmen<br />

oder besuchen die iranische Moschee gleich<br />

gegenüber. Wenige Schiffe machen sich zur<br />

Abfahrt bereit, die entstehenden Lücken sind<br />

am nächsten Morgen wieder gefüllt, wenn sie<br />

gemeinsam holzknarrend am Kai dümpeln.<br />

Schon früh morgens beginnt die hektische Betriebsamkeit.<br />

Obwohl sich die zum Transport<br />

bereitgestellten Waren schon meterhoch an der<br />

Corniche stapeln, kommen immer mehr<br />

Pickups und Lastwagen aus <strong>Dubai</strong> und Sharjah<br />

und bringen neue Kisten, auf denen „Made in<br />

China“ und „Made in Thailand“ steht. Per<br />

Kran werden hier die wenigsten Schiffe beladen,<br />

meist geht es über ein schwankendes Brett<br />

vom Kai auf das Schiff – die Kisten mannhaft<br />

geschultert in der Hoffnung, dass der Balanceakt<br />

klappt. Beim Laden ist jedes Besatzungsmitglied<br />

gefordert, die harte Arbeit ist für die<br />

Männer Routine. In dem scheinbaren Chaos<br />

sorgen die Lieferanten und Händler mit Mobiltelefon,<br />

Rechnungsblocks und Kugelschreiber<br />

für Ordnung, denn schließlich dient der ganze<br />

Aufwand einem Ziel: Geld zu verdienen. Bis<br />

zum Islamischen Museum, einem lang gestreckten<br />

Bau direkt an der Corniche, reiht sich ein<br />

Laden an den anderen. <strong>Die</strong>se Läden dienen<br />

auch als Zwischenlager für Lebensmittel wie<br />

Reis, Zucker, Salz, Mehl, etc. in großen Säcken,<br />

sodass diese Güter nur einen kurzen Transportweg<br />

auf die <strong>Dhau</strong>s haben.<br />

Etwa in der Höhe der Iranischen Moschee legen<br />

kleine Fischerdhaus an, die die Besatzung<br />

der großen <strong>Dhau</strong>s von der gegenüberliegende<br />

Seite des Hafens zur Corniche transportieren.<br />

Auch diese erwartet hier kein Hafennachtleben,<br />

sondern nur der Grünstreifen für eine Nacht<br />

unter Palmen oder die Moschee. Solche Fisch-<br />

<strong>Die</strong> <strong>Dhau</strong> ist gleichzeitig<br />

Transportmittel und Wohnstätte.<br />

<strong>Die</strong> Beladung ist oftmals<br />

ein Trapezakt.<br />

Jeder Milimeter wird genützt.<br />

DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 25

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