Allgemeine Pharmakologie und Toxikologie
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¨ HCN<br />
schwache Säure, riecht nach ¨ bitteren Mandeln<br />
Kinetik: im Magen wird aus Zyaniden HCN freigesetzt, schnelle Resorption ¨ (Lunge <strong>und</strong><br />
Magen), Elimination in Leber durch Rhodanese: CN− + S ⎯→ CNS− (Limitierung durch S)<br />
− 3+ Wi: CN hat hohe Affinität zu Fe der Cytochromoxidase → kein ¨ aerober Energiegewinn<br />
Symptome: Anstieg des Atemminutenvolumen, arterielle Blutfärbung der Haut, Erbrechen,<br />
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Krämpfe, Atemlähmung<br />
Therapie: O2 − Beatmung, p−Dimethylaminophenol (4−DMAP) i.v. → Bildung von Fe ¨ 3+ −Hb<br />
(höhere Affinität zu CN− als Cytochromoxidase, in Deutschland: Hydroxycobalmin, danach<br />
20ml Natriumthiosulfat, Hirnödemprophylaxe<br />
Schwefelwasserstoff<br />
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H2S − riecht kurz intensiv<br />
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Kinetik: schnelle Resorption durch Lunge, schnelle Verteilung, Oxidation zu Sulfat<br />
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Wirkung: Reduktion von Disulfidbrücken, Bildung von Disulfidbrücken bei Thioenzymen,<br />
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Reduktion von Metallen in Metallenzymen<br />
→ Bild eines O2 − Mangels entsteht<br />
geringe Konzentration, akut: Atemminutenvolumen ↑, Schwäche, Krämpfe<br />
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hohe Konzentration, akut: Atemstillstand, blitzartiger Bewußtseinsverlust<br />
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chronisch: Keratitis punktata, Rhinitis, Bronchitis, Alveolitis, Lungenödem<br />
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Therapie: O2 − Beatmung, DMAP i.v., bei Augenkontakt spülen, Prophylaxe Hirn− <strong>und</strong><br />
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Lungenödem<br />
Metallvergiftungen<br />
Metallantidote → Chelatbildner (kovalente Bindung oder Koordinationskomplex<br />
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schnelle Ausscheidung, oder keine Resorption (Bildung im Darm)<br />
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Beschleunigung der Ausscheidung von Metallen (toxischen <strong>und</strong> physiologischen)<br />
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DMSA Blei ¨<br />
DMPS Nickelcarbonyl<br />
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EDTA Blei, Cadmium, Kobalt, Kupfer, Nickel<br />
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400 mg in 200ml Glukoselösung 5% lösen, i.v.<br />
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Bei Cadmium: hoher Urinfluß, alkalischer Urin<br />
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NN: Zellnekrose im proximalen Tubulus bei zu hoher Dosierung, Thrombophlebitis,<br />
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Fieberreaktion, Zinkmagelerscheinung<br />
KI: Niereninsuffizienz<br />
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DTPA (Calcium−trinatrium−edetat) → siehe EDTA<br />
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Penicillamin Kupfer (Morbus Wilson)<br />
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Ind Rheumatherapie<br />
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Eisen(III)−hexacyanoferrat(II) nicht wasserlöslich, Bindung von Thallium,Caesium im<br />
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Gastrointestinaltrakt<br />
Deferoxamin 15mg/kg <strong>und</strong> h, Sehstörungen<br />
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bei Eisenvergiftungen<br />
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Blei<br />
Resorption durch Lunge, Darm, enterohepatiascher Kreislauf, Bleisulfid im Dickdarm<br />
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Bindung an Erythrozyten, Einlagerung in Knochen als Bleiphosphat<br />
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Elimination: Niere <strong>und</strong> Darm<br />
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Halbwertszeit: Knochen → 20 Jahre, Blut → 20 − 40 Tage<br />
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Wi: δ − Aminolävuinsäure kann nicht in Syntheseweg für Hämoglobin eingeführt werden<br />
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Hemmung der Decarboxylierung von Koproporphyrin III zu IV Hemmung des<br />
Eiseneinbaus in Protoporphyrin IX<br />
Blut: Anämie mit punktierten Erythrocyten, gesteigerte Erythropoese<br />
Seite 38 von 42 © by Christoph Kranich