Programmheft - Konzerte an Sankt Andreas
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WERKBESCHREIBUNGEN<br />
den Streicher. Besonders der mäßig l<strong>an</strong>gsame Mittelsatz trägt gleichermaßen<br />
Charakterzüge des „empfindsamen“ und „gal<strong>an</strong>ten Stils“. Das Thema des<br />
rondoartige Schlußsatzes ist thematisch dem deutlich später geschriebenen<br />
Trompetenkonzert von Joh<strong>an</strong>n Nepomuk Hummel ähnlich.<br />
Wolfg<strong>an</strong>g Amadeus Mozart Der Zyklus der drei Divertimenti<br />
KV 136-138 entst<strong>an</strong>d 1722 in Salzburg, unter den frischen Eindrücken einer<br />
gerade beendeten Reise durch Italien. Auf seinen vielen Reise durch Europa<br />
konzertierte der, als berühmtes Wunderkind gefeierte Mozart nicht nur. Sie<br />
waren auch Studienreisen eines her<strong>an</strong>wachsenden jungen Komponisten, der<br />
alles verinnerlichte was <strong>an</strong> Stilrichtungen, Geschmack und Gattungen in der<br />
musikalischen Welt <strong>an</strong>geboten wurde. So vollzog sich der nahtlose Wechsel<br />
eines Virtuosen zu einem sich etablierenden und ernstzunehmenden jungen<br />
Komponisten.<br />
Seine ersten Opern hatten großen Erfolg und zahlreiche Auftragswerke trugen<br />
seiner wachsenden Bedeutung Rechnung. Die drei Divertimenti gehören zu<br />
Mozart‘s sogen<strong>an</strong>nten Serenadenmusiken - abendliche Musiken mit Ständchen-Charakter.<br />
Das Divertimento reiht im ursprünglichen Sinne eine Anzahl<br />
von instrumentalen T<strong>an</strong>zsätzen in loser Folge <strong>an</strong>ein<strong>an</strong>der. Entsprechend seinem<br />
eher unterhaltenden Charakter bevorzugt es die solistische Verwendung<br />
der Instrumente bei hohen Ansprüchen <strong>an</strong> die Virtuosität der Spieler. Dies<br />
gilt auch für diese kleinen, schl<strong>an</strong>ken Frühwerke, in denen die Violinen den<br />
führenden Part innehaben und die Viola und das Violoncello mit ihrer Begleitung<br />
das harmonische Fundament liefern. Obwohl jedes dieser Stücke einen<br />
eigenen Charakter hat haben sie doch eines gemeinsam, denn in allen hat<br />
Mozart auf den damals überaus beliebten Menuett-Satz verzichtet.<br />
Je<strong>an</strong> Joseph Mouret Als Sohn eines Seidenhändlers in Avignon,<br />
erhielt Mouret eine umfassende und exzellente Ausbildung. Früh zeigte sich<br />
seine besondere musikalische Begabung. Er war ein guter Sänger und beg<strong>an</strong>n<br />
schon früh zu komponieren. Im Alter von 20 Jahren zog er nach Paris wo<br />
er sehr bald bek<strong>an</strong>nt wurde und zu den führenden Exponenten der barocken<br />
Musik in Fr<strong>an</strong>kreich wurde. Obwohl seine Werke in Vergessenheit geraten<br />
sind und fast nicht mehr zur Aufführung kommen, ist der Name Mouret immer<br />
noch bek<strong>an</strong>nt. Dies geht vor allem auf die Symphonies f<strong>an</strong>fares zurück,<br />
deren Rondeau z. B. als Untermalungsmelodie des PBS-Programmes (eines<br />
nicht-kommerziellen TV Senders in den USA) in einer Sendung über Theater<br />
verwendet wird. Hauptsächlich komponierte Mouret allerdings Musiktragödien<br />
und Ballettmusiken für Opern. Seinen Lebensabend verbrachte Mouret verwirrt<br />
und verarmt in einem Hospiz in Charenton le Pont.<br />
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