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Programmheft - Konzerte an Sankt Andreas

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1. Abonnementkonzert<br />

30. April 2011<br />

Norddeutsche Barocksolisten<br />

Trompetenensemble Martin Weller<br />

ABONNEMENTKONZERT SEESEN


Wir d<strong>an</strong>ken für die Unterstützung<br />

Herausgeber: <strong>Konzerte</strong> <strong>an</strong> St. <strong>Andreas</strong> e.V.<br />

Hinter der Kirche 1a · 38723 Seesen<br />

Telefon: 0 53 81 - 4 74 74 · Telefax: 0 53 81 - 4 77 74<br />

Redaktion: Margit Weller · Einführungstexte: Michael Schäfer<br />

Satz & Layout: <strong>Konzerte</strong> <strong>an</strong> St. <strong>Andreas</strong> e.V.<br />

Umschlaggestaltung und Design – Konzept: <strong>Konzerte</strong> <strong>an</strong> St. <strong>Andreas</strong> e.V.<br />

Herstellung: Fischer Druck GmbH<br />

© Seesen, 2011


1. Abonnementkonzert<br />

Samstag, 30. April 2011, 20.00 Uhr<br />

St<strong>an</strong>ley Leonard F<strong>an</strong>fare und Allegro<br />

(* 1931) für Trompete und Pauken<br />

Gioachino Rossini Sonate Nr.1 G-Dur<br />

(1792-1868) für Streicher<br />

Allegro moderato<br />

And<strong>an</strong>te<br />

Allegro<br />

Benjamin Britten F<strong>an</strong>fare for St. Edmundsbury<br />

(1913-1976) für 3 Trompeten<br />

Jeremiah Clarke „The Prince Denmarks March”<br />

(1673-1707) Trumpet Voluntary D-Dur<br />

für 3 Trompeten, Pauken und Streicher<br />

G. Ph. Telem<strong>an</strong>n SonateNr.4 G-Dur<br />

(1681-1767) für Streicher<br />

Largo<br />

Allegro<br />

Menuetto<br />

Presto<br />

G. Ph. Telem<strong>an</strong>n Konzert D-Dur<br />

(1681-1767) für 3 Trompeten, Pauken, Streicher und B.c<br />

Largo<br />

Allegro<br />

Adagio<br />

Presto<br />

PAUSE<br />

Wie es weitergeht, erfahren Sie auf der nächsten Seite.<br />

3


Giuseppe Rom<strong>an</strong>ino Konzert D-Dur<br />

(unbek<strong>an</strong>nt) Trompete, Streicher und B.c.<br />

Allegro<br />

And<strong>an</strong>te<br />

Allegro<br />

W. A. Mozart Divertimento D-Dur KV 136<br />

(1756-1791) für Streicher<br />

Allegro<br />

And<strong>an</strong>te<br />

Presto<br />

Je<strong>an</strong> Joseph Mouret Symphonies f<strong>an</strong>fares<br />

(1682-1738) für 3 Trompeten,Pauken, Streicher und B.c.<br />

Symphonie (Rondeau)<br />

Menuet (Gracieusement s<strong>an</strong>s lenteur)<br />

F<strong>an</strong>fares<br />

Gay<br />

F<strong>an</strong>fares<br />

Norddeutsche<br />

Barocksolisten<br />

Trompetenensemble<br />

Martin Weller<br />

4<br />

Das erwartet Sie nach der Pause.<br />

Mitwirkende<br />

Yoichi Yamashita 1. Violine<br />

Marco Reiß 2. Violine<br />

Ingo Fritz Viola<br />

Marcel Körner Violoncello<br />

Wolfram Wessel Kontrabass<br />

Martin Weller 1. Trompete<br />

Tilm<strong>an</strong> Schneider 2. Trompete<br />

Martin Beyer 3. Trompete<br />

Michael Klein Pauke


WERKBESCHREIBUNGEN<br />

St<strong>an</strong>ley Leonard Pauker, Komponist und Pädagoge. Seit über 65<br />

Jahren hat St<strong>an</strong>ley Leonard eine herausragende Stellung in der Welt der Percussion.<br />

Nach Beendigung der Schule studierte er <strong>an</strong> der Eastm<strong>an</strong> School of<br />

Music, welche er 1954 mit dem „Bachelor of Music <strong>an</strong>d Performers Certificate“<br />

abgeschlossen hat.<br />

Seine Orchesterlaufbahn beg<strong>an</strong>n als Schlagzeuger in K<strong>an</strong>sas und ging über<br />

verschiedene Stationen, bis er Solopauker des Pittsburgh Symphony Orchestra<br />

wurde. Zudem war er als Solist und Komponist tätig. Seine universitäre<br />

Lehrtätigkeit beg<strong>an</strong>n er <strong>an</strong> der Carnegie Mellon University in den Fächern<br />

Schlagzeug, Pauke und Schlagzeug-Ensemble, sowie als außerordentlicher<br />

Professor <strong>an</strong> der Duquesne University. Er ist Mitglied der Americ<strong>an</strong> Society<br />

of Composers, Authors <strong>an</strong>d Publishers und ist Direktor der Percussive Arts<br />

Society.<br />

Für die Kombination Trompete und Pauke schrieb er im Jahr 1962 F<strong>an</strong>fare<br />

<strong>an</strong>d allegro. Einem virtuosen schnellen Satz ist eine F<strong>an</strong>fare in Form eines<br />

Dialogs zwischen den beiden Soloinstrumenten vor<strong>an</strong>gestellt.<br />

Gioachino Rossini Der Sohn eines Hornisten und einer Sängerin,<br />

1792 in Pesaro geboren, gilt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten<br />

des Belc<strong>an</strong>to. Sein berühmtestes Werk „Der Babier von Sevilla“ hat ihn<br />

unsterblich gemacht. Als Kind lernte er Violine und Cembalo zu spielen und<br />

zeichnete sich durch eine schöne Ges<strong>an</strong>gsstimme aus. Vor dem Schicksal<br />

eines Ges<strong>an</strong>gskastraten bewahrt wechselte er mit 14 Jahren nach Bologna,<br />

wo er am Konservatorium Unterricht in den Fächern Komposition, Violoncello,<br />

Horn, Klavier und Ges<strong>an</strong>g erhielt. Nach vier Jahren machte er den Abschluss.<br />

Eine erste Oper und zahlreiche weitere Stücke hatte er zu diesem Zeitpunkt<br />

schon komponiert. Bis 1829 schrieb er weitere Opern für verschiedene Opernhäuser<br />

der europäischen Musikwelt. Mit „Wilhelm Tell“ beendete er dieses<br />

Kapitel seines musikalischen Schaffens, um sich mehr der geistlichen und der<br />

Kammermusik zu widmen.<br />

Die Sonate Nr. 1 und fünf weitere Stücke, werden von Rossini selbst auf<br />

das Jahr 1804 datiert. Die Originalbesetzung von 2 Violinen, Violoncello und<br />

Kontrabass ist der Tatsache geschuldet, dass die Stücke während eines Sommeraufenthaltes<br />

entst<strong>an</strong>den sind, für die nur in dieser Formation <strong>an</strong>wesenden<br />

Spieler. Die Sonate orientiert sich in seiner Form <strong>an</strong> den frühen Streicherdivertimenti<br />

von Mozart und weniger <strong>an</strong> der klassischen Sonatenform in der<br />

klassischen Symphonie. Der 1. Satz enthält eine Reihe von Melodien in der<br />

damals sehr beliebten italienischen Weise und beginnt mit spielerisch absteigenden<br />

Figuren. Das And<strong>an</strong>tino ist ein nächtliches Ständchen welches in den<br />

5


WERKBESCHREIBUNGEN<br />

tiefen Streichern beginnt und in ruhigen Linien wieder in der Eröffnungsmelodie<br />

endet. Das abschließende Allegro kommt in seiner Melodieführung eher<br />

einem Volkslied oder einer Operettenmelodie gleich. Sie bildet die Grundlage<br />

zu einem lebhaften Stück mit einer besonderen Passage in der tiefen Stimme.<br />

Benjamin Britten Als viertes und jüngstes Kind eines Zahnarztes<br />

wurde Benjamin Britten am 22. November 1913 in Lowestoft geboren. Seinen<br />

ersten Klavierunterricht erhielt er mit fünf Jahren durch seine Mutter. Bereits<br />

1921 datieren die ersten Kompositionen von Britten. In seiner Schulzeit bekam<br />

er Klavier- und Bratschenunterricht.<br />

Von 1930 <strong>an</strong> studierte er Klavier und Komposition am Royal College of Music<br />

in London, dass er 1933 verließ. Von 1939 bis 1942 ging Britten in die USA.<br />

Er machte sich vor allem durch seine Opern und herausragenden Vocalkompositionen<br />

einen Namen. Sein kompositorisches Schaffen umfasst aber auch<br />

zahlreiche Orchester- und Kammermusikwerke. Als Dirigent und Pi<strong>an</strong>ist war<br />

Britten allerdings ebenso gefragt. Die F<strong>an</strong>fare for St. Edmundsbury wurde von<br />

Britten 1959 für den Festumzug der Magna Carta komponiert. Sie beginnt mit<br />

drei getrennt gespielten Trompetenf<strong>an</strong>faren, für die die Spieler so weit wie<br />

möglich vonein<strong>an</strong>der entfernt platziert werden. Jeder Trompeter spielt eine<br />

eigene F<strong>an</strong>fare mit eigener Tonart und eigenem Charakter. Am Ende erklingen<br />

alle drei F<strong>an</strong>faren gleichzeitig, die in ihrem modernen Charakter hervorragend<br />

zusammen passen und in einem Akkord zur Ruhe kommen. Britten bewies<br />

auch mit diesem vergleichsweise kleinen Stück sein musikalisches Genie und<br />

ein tiefes Verständnis für das Instrument Trompete.<br />

Jeremiah Clarke Über das Leben Clarks ist wenig bek<strong>an</strong>nt. Belegt<br />

ist, dass er sich 1707 in London das Leben nahm. Seit 1695 ist er als Org<strong>an</strong>ist<br />

und Chorleiter <strong>an</strong> der neu erbauten Saint Paul‘s Cathedral in London<br />

vermerkt. Clarke komponierte zwar hauptsächlich Kirchenmusik, schrieb aber<br />

auch Ges<strong>an</strong>gswerke für die Bühne, sowie Triumphmusiken zu etlichen Siegesfeierlichkeiten.<br />

Zu diesem Genre zählt auch der Prince of Denmark March, der einer Suite<br />

sogen<strong>an</strong>nter Trumpet voluntaries <strong>an</strong>d tunes entnommen ist. Das Stück wurde<br />

fälschlicherweise l<strong>an</strong>ge Zeit seinem berühmteren Zeitgenossen Henry Purcell<br />

zugeschrieben.<br />

Georg Philipp Telem<strong>an</strong>n G.Ph.Telem<strong>an</strong>n wurde am 14.03.1681<br />

in Madgeburg geboren. Er studierte Jura und Philosophie in Leipzig. Während<br />

seiner Leipziger Zeit gründete er das später auch durch Fasch und Bach<br />

6


ek<strong>an</strong>nte „Collegium Musicum“, eine Zusammenkunft von Studenten, mit dem<br />

Ziel, gemeinsam Musik zu machen. 1704 wurde er Org<strong>an</strong>ist in Leipzig, später<br />

Kapellmeister in Sorau. Von 1708-1712 wirkte Telem<strong>an</strong>n als Hofkapellmeister<br />

in Eisenach, bevor er 1712 als Musikdirektor nach Fr<strong>an</strong>kfurt ging. Von 1721<br />

bis zu seinem Tod am 25.06.1767 wirkte er als Städtischer Musikdirektor in<br />

Hamburg.<br />

Telem<strong>an</strong>n hat in seinem l<strong>an</strong>gen Leben zahllose Werke der verschiedensten<br />

Gattungen komponiert, sowohl Sonaten, <strong>Konzerte</strong>, K<strong>an</strong>taten, Oratorien bis hin<br />

zu Opern. Allein um die 1000 K<strong>an</strong>taten für den kirchlichen Gebrauch sind von<br />

ihm überliefert, davon etliche mit Beteiligung von Trompeten. Noch heute k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> in Bibliotheken Werke von Telem<strong>an</strong>n „entdecken“. Kompositionen, die<br />

noch auf ihre Veröffentlichung warten.<br />

Besonders erwähnenswert ist, dass Telem<strong>an</strong>n Trompeten in verschiedensten<br />

Stimmungen verwendet - in C, D, Es und F - in einem Werk sogar 3 Trompeten<br />

in F. Auch die Kombination von Trompeten und Hörnern im gleichen Werk<br />

kommt bei Telem<strong>an</strong>n durchaus vor. Bachs Br<strong>an</strong>denburgisches Konzert Nr.2<br />

mit seiner „Tromba in F“, steht also durchaus nicht einzig in der Trompetenliteratur<br />

des Barock. Das Konzert D-Dur für 3 Trompeten, Pauken, Streicher und<br />

Bc. liegt in der L<strong>an</strong>desbibliothek Darmstadt. Es sind Einzelstimmen erhalten,<br />

in einer Abschrift aus dem Jahr 1740, vermutlich von Graupner. Da Telem<strong>an</strong>n<br />

um das Jahr 1740 schon seit fast 20 Jahren in Hamburg wirkte, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />

Mutmaßungen darüber <strong>an</strong>stellen, wie das Werk nach Darmstadt gel<strong>an</strong>gt sein<br />

mag. Es könnte also noch aus der Fr<strong>an</strong>kfurter Zeit stammen, aus der auch ein<br />

<strong>an</strong>deres Konzert von Telem<strong>an</strong>n für 3 Trompeten und die gleiche Besetzung<br />

stammt. Eine genaue Datierung erscheint also schwierig.<br />

Formal reiht sich dieses Konzert in die <strong>an</strong>deren großen Trompetenkonzerte<br />

von G.Ph.Telem<strong>an</strong>n ein. Die Satzfolge lautet auch hier: l<strong>an</strong>gsam – schnell –<br />

l<strong>an</strong>gsam - schnell, wobei die Trompeten und Pauke im 3. Satz schweigen.<br />

Auch dies ist in den <strong>an</strong>deren Trompetenkonzerten Telem<strong>an</strong>ns üblich. Dieser<br />

„3. Satz“ gibt einerseits den Trompeten etwas Pause, <strong>an</strong>dererseits erlaubt es<br />

dem Komponisten, in <strong>an</strong>dere Tonarten zu modulieren, was mit den barocken<br />

Naturtrompeten nicht möglich war. Das Konzert beginnt mit einer festlichen<br />

Intrada in der die Solisten prächtige Akzente setzen. Der mehrstimmige Trompetensatz<br />

ist zum Inbegriff barocker Prachtentfaltung geworden.<br />

Giuseppe Rom<strong>an</strong>ino Von Rom<strong>an</strong>ino sind nicht einmal die Lebensdaten<br />

bek<strong>an</strong>nt. Dokumente und Urkunden zu Leben und Schaffen des italienischen<br />

Komponisten, der um 1750 gewirkt hat, sind nicht überliefert. Sein<br />

einziges erhaltenes Werk ist das Trompetenkonzert in D-Dur. Das dreisätzige<br />

Werk stellt technisch einige Anforderungen <strong>an</strong> den Solisten und die begleiten-<br />

7


WERKBESCHREIBUNGEN<br />

den Streicher. Besonders der mäßig l<strong>an</strong>gsame Mittelsatz trägt gleichermaßen<br />

Charakterzüge des „empfindsamen“ und „gal<strong>an</strong>ten Stils“. Das Thema des<br />

rondoartige Schlußsatzes ist thematisch dem deutlich später geschriebenen<br />

Trompetenkonzert von Joh<strong>an</strong>n Nepomuk Hummel ähnlich.<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Amadeus Mozart Der Zyklus der drei Divertimenti<br />

KV 136-138 entst<strong>an</strong>d 1722 in Salzburg, unter den frischen Eindrücken einer<br />

gerade beendeten Reise durch Italien. Auf seinen vielen Reise durch Europa<br />

konzertierte der, als berühmtes Wunderkind gefeierte Mozart nicht nur. Sie<br />

waren auch Studienreisen eines her<strong>an</strong>wachsenden jungen Komponisten, der<br />

alles verinnerlichte was <strong>an</strong> Stilrichtungen, Geschmack und Gattungen in der<br />

musikalischen Welt <strong>an</strong>geboten wurde. So vollzog sich der nahtlose Wechsel<br />

eines Virtuosen zu einem sich etablierenden und ernstzunehmenden jungen<br />

Komponisten.<br />

Seine ersten Opern hatten großen Erfolg und zahlreiche Auftragswerke trugen<br />

seiner wachsenden Bedeutung Rechnung. Die drei Divertimenti gehören zu<br />

Mozart‘s sogen<strong>an</strong>nten Serenadenmusiken - abendliche Musiken mit Ständchen-Charakter.<br />

Das Divertimento reiht im ursprünglichen Sinne eine Anzahl<br />

von instrumentalen T<strong>an</strong>zsätzen in loser Folge <strong>an</strong>ein<strong>an</strong>der. Entsprechend seinem<br />

eher unterhaltenden Charakter bevorzugt es die solistische Verwendung<br />

der Instrumente bei hohen Ansprüchen <strong>an</strong> die Virtuosität der Spieler. Dies<br />

gilt auch für diese kleinen, schl<strong>an</strong>ken Frühwerke, in denen die Violinen den<br />

führenden Part innehaben und die Viola und das Violoncello mit ihrer Begleitung<br />

das harmonische Fundament liefern. Obwohl jedes dieser Stücke einen<br />

eigenen Charakter hat haben sie doch eines gemeinsam, denn in allen hat<br />

Mozart auf den damals überaus beliebten Menuett-Satz verzichtet.<br />

Je<strong>an</strong> Joseph Mouret Als Sohn eines Seidenhändlers in Avignon,<br />

erhielt Mouret eine umfassende und exzellente Ausbildung. Früh zeigte sich<br />

seine besondere musikalische Begabung. Er war ein guter Sänger und beg<strong>an</strong>n<br />

schon früh zu komponieren. Im Alter von 20 Jahren zog er nach Paris wo<br />

er sehr bald bek<strong>an</strong>nt wurde und zu den führenden Exponenten der barocken<br />

Musik in Fr<strong>an</strong>kreich wurde. Obwohl seine Werke in Vergessenheit geraten<br />

sind und fast nicht mehr zur Aufführung kommen, ist der Name Mouret immer<br />

noch bek<strong>an</strong>nt. Dies geht vor allem auf die Symphonies f<strong>an</strong>fares zurück,<br />

deren Rondeau z. B. als Untermalungsmelodie des PBS-Programmes (eines<br />

nicht-kommerziellen TV Senders in den USA) in einer Sendung über Theater<br />

verwendet wird. Hauptsächlich komponierte Mouret allerdings Musiktragödien<br />

und Ballettmusiken für Opern. Seinen Lebensabend verbrachte Mouret verwirrt<br />

und verarmt in einem Hospiz in Charenton le Pont.<br />

8


BIOGRAFIEN<br />

Die Norddeutschen Barocksolisten sind ein neu gegründetes<br />

Kammer-Ensemble aus Mitgliedern norddeutscher Orchester, das in<br />

allen Stimmen solistisch auftritt und damit ein klares durchhörbares Kl<strong>an</strong>gbild<br />

<strong>an</strong>strebt.<br />

Den Grundstock der Streicherbesetzung bildet das Magdeburger Rossini-<br />

Quartett. Der Namengeber des Quartetts hatte seine 6 Sonate a quattro für<br />

die Besetzung komponiert, die er bei seinem Freund und Förderer Agostino<br />

Triossi vorf<strong>an</strong>d, zwei Geiger, einen Cellisten und einen Kontrabassisten. Das<br />

außergewöhnliche Quartett erregte Aufmerksamkeit durch seine Großraum-<br />

Konzertreihe, die es in Bauwerken der Straße der Rom<strong>an</strong>ik seit einer Reihe<br />

von Jahren durchführt.<br />

Diese Zusammenfügung von Musik und Raum wurde als herausragendes<br />

Kunst- und Kulturvermittlungsprojekt im Jahr 2005 mit dem Rom<strong>an</strong>ik-Preis-<br />

Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.<br />

Die zeitweilige Vervollständigung der Besetzung zum Streich-Quintett und die<br />

programmabhängige Hinzunahme von Bläsern, führte schließlich zur Gründung<br />

der Norddeutschen Barocksolisten, die Programme bis zur Besetzungsgröße<br />

der Br<strong>an</strong>denburgischen <strong>Konzerte</strong> von J.S. Bach entwickeln.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt des programmatischen Ansatzes bildet das<br />

Werk Georg Philipp Telem<strong>an</strong>ns. Die Verbindung von Spieltechniken der sogen<strong>an</strong>nten<br />

historischen Aufführungspraxis mit dem Einsatz eines modernen<br />

Orchesterinstrumentariums in solistischer Besetzung ist dabei die konzeptionelle<br />

Grundidee.<br />

9


BIOGRAFIEN<br />

Martin Weller studierte zunächst Musikwissenschaft, Kunstgeschichte<br />

und Literaturwissenschaft in Göttingen. Von dort wechselte er zum Instrumentalstudium<br />

im Fach Trompete <strong>an</strong> die Hochschule für Musik und Darstellende<br />

Kunst nach Hamburg.<br />

Schon seit der Schulzeit hatte er sich autodidaktisch mit der Trompete beschäftigt.<br />

Unterricht erhielt er aber erst im Alter von 23 Jahren <strong>an</strong> der Hamburger<br />

Hochschule bei Prof. Peter Kallensee und Prof. Alfons Krause. Es folgten<br />

ergänzende Studien bei Edward H. Tarr. Nach einem kurzen Engagement <strong>an</strong><br />

der südfr<strong>an</strong>zösischen L<strong>an</strong>desbühne wurde er 1983 Solotrompeter des Staatsorchesters<br />

Braunschweig.<br />

Er ist Mitglied mehrerer Kammermusikensembles und wirkte bei zahlreichen<br />

CD-Einspielungen, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen im In- und Ausl<strong>an</strong>d mit.<br />

Bei solistischen Auftritten mit verschiedenen Orchestern und in der Kombination<br />

Trompete und Orgel stehen neben barocken und klassischen Werken auch<br />

häufig Stücke zeitgenössischer Komponisten auf dem Programm.<br />

Im Jahr 1998 wurde Martin Weller Orchesterm<strong>an</strong>ger des Staatstheaters<br />

Braunschweig, im Jahr 2003 Orchesterdirektor.<br />

In dieser Funktion betrieb er maßgeblich u. a. die Ausdehnung der Konzerttätigkeit<br />

des Orchesters, die Kooperation mit der Kammeroper Schloss Rheinsberg<br />

und mit verschiedenen Bildungseinrichtungen; die Open-air-Bespielung<br />

des Braunschweiger Burgplatzes und die Gründung des Jungen Staatstheaters.<br />

Er ist Leiter der FESTLICHENTAGENEUERMUSIK in Braunschweig, künstlerischer<br />

Leiter der <strong>Konzerte</strong> <strong>an</strong> St. <strong>Andreas</strong> in Seesen und Leiter der Arbeitsgruppe<br />

Musik in der Braunschweigischen L<strong>an</strong>dschaft e.V.<br />

An den Universitäten H<strong>an</strong>nover und Kassel hat er im Rahmen von Lehraufträgen<br />

verschiedene künstlerische Projekte durchgeführt. Aktuell hat er einen<br />

Lehrauftrag für Konzertpädagogik <strong>an</strong> der Technischen Universität Braunschweig<br />

und arbeitet <strong>an</strong> verschiedenen Buchveröffentlichungen im kunstästhetischen<br />

Bereich mit.<br />

10


Vorschau<br />

Diese <strong>Konzerte</strong> erwarten Sie demnächst<br />

II. Abonnementkonzert Freitag, 3. Juni 2011, 20.00 Uhr<br />

Sarah Ferede, Mezzosopr<strong>an</strong> • Bernd Glemser, Klavier<br />

F. Chopin, Scherzo b-Moll op.31 und Ballade g-Moll op.23<br />

F.Liszt, Sonate h-Moll<br />

Alma Mahler, Lieder,<br />

Gustav Mahler, Lieder<br />

III. Abonnementkonzert Mittwoch, 14. September 2011, 20.00 Uhr<br />

Staatsorchester Braunschweig – Dirigent: Alex<strong>an</strong>der Joel<br />

Klavier: Rudolf Buchbinder<br />

F<strong>an</strong>ny Hensel-Mendelssohn, Ouvertüre C-Dur,<br />

W.A. Mozart, Klavierkonzert d-Moll KV 466,<br />

F. Mendelssohn Bartholdy, Sinfonie Nr. 3 a-Moll „Schottische“<br />

IV. Abonnementkonzert Donnerstag, 27. Oktober 2011, 20.00 Uhr<br />

Staatsorchester Braunschweig, Dirigent/in: Spohrmedaillenträger/in<br />

Verleihung der Louis Spohr Medaille der Stadt Seesen<br />

L.Spohr, Sinfonie Nr.4 F-Dur op.86 „Die Weihe der Töne“<br />

C. Saint-Saens, Sinfonie Nr.3 c-Moll op. 78 „Orgelsymphonie“<br />

Oratorienkonzert Samstag, 24. September 2011, 17.00 Uhr<br />

K<strong>an</strong>torei St. <strong>Andreas</strong> Seesen und K<strong>an</strong>torei St. Alex<strong>an</strong>drii Einbeck,<br />

Mitglieder des Staatsorchester Braunschweig<br />

Leitung: <strong>Andreas</strong> Pasem<strong>an</strong>n<br />

Luis Bacalov, „Misa T<strong>an</strong>go“ für Soli, Chor und Orchester<br />

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