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150 Jahre Polysius - Vom Schraubstock zum Großanlagenbau

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<strong>Vom</strong> <strong>Schraubstock</strong> <strong>zum</strong> Großanlagenbau<br />

1859 eröffnete Schlossermeister Andreas Ernst Gottfried <strong>Polysius</strong> (Bild 1) eine<br />

eigene Werkstatt in Dessau und legte damit den Grundstein für das heutige<br />

Weltunternehmen - die <strong>Polysius</strong> AG.<br />

<strong>Vom</strong> Schäfer <strong>zum</strong> Schlosser<br />

Andreas Ernst Gottfried <strong>Polysius</strong> wird am 17. November 1827 in Dessau geboren.<br />

Der Sohn des herzoglichen Oberschäfers darf das Gymnasium besuchen.<br />

Doch nach drei <strong>Jahre</strong>n muss Gottfried dem Vater helfen. Jetzt heißt es für ihn:<br />

Schafe hüten statt Lesen, Schreiben und Rechnen.<br />

1848 ist er volljährig. In einem Brief an seinen Vater schreibt er: „Ich habe mir doch<br />

wenigstens so viel verdient, dass ich ein Handwerk erlernen kann, und mit Gottes<br />

Hülfe denke ich schon durchzukommen.“<br />

Gottfried <strong>Polysius</strong> erlernt das Schlosserhandwerk und geht zielstrebig seinen Weg.<br />

1859 eröffnet der Schlossermeister in Dessau eine eigene Werkstatt, die<br />

Geburtsstadt der Fa. <strong>Polysius</strong>. Dort fertigt er Seifenkästen, Kehrbleche und<br />

Ofenrohre an. Doch der 32-jährige hat ehrgeizige Pläne.


1870 gründet er die G. <strong>Polysius</strong> Eisengießerei und Maschinenfabrik (Bild 2). Dort<br />

beschäftigt er jetzt 32 Arbeiter. Gottfried <strong>Polysius</strong> fertigt auch Geldschränke.<br />

Selbstbewusst wirbt der junge Fabrikant mit einer ausgefallenen Idee: Wer es schafft,<br />

einen Geldschrank von ihm zu öffnen, erhält 100 Taler. Er muss die Belohnung nie<br />

zahlen.<br />

Nach der Reichsgründung 1871 boomt die deutsche Wirtschaft. Gottfried <strong>Polysius</strong><br />

kann seine Produktpalette deutlich erweitern.<br />

An seine Frau Luise schreibt er: „Arbeit wird es in Masse geben. Wasserleitung,<br />

Mühlenbau, Behördenhaus, Eisenbahn lassen – Gott sei<br />

Dank – gute Aussichten.“<br />

Gottfried <strong>Polysius</strong> hält auch an der Kunstschlosserei fest. Im Juli 1875 schmiedet er<br />

die Tore des herzoglichen Schlosses in Dessau. Stolz berichtet er: „Die Tore am<br />

Schloss hängen auch und hat sie der Herzog und die ganze Familie noch gesehen.<br />

Er war ganz entzückt. Sie sind aber auch schön.“<br />

Der einstige Schäfer hat ein Glanzstück vollbracht.<br />

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Zwei Brüder – ein Ziel<br />

Im Alter von 58 <strong>Jahre</strong>n erliegt Gottfried <strong>Polysius</strong> einem Herzschlag. Das<br />

Unternehmen geht 1886 auf die zweite Generation über. Die Söhne Otto und Max<br />

<strong>Polysius</strong> erkennen in der neu entstandenen Zementindustrie ein Gewinn bringendes<br />

Arbeitsgebiet und ebnen so den Weg zu einer Weltfirma.<br />

Sie bedienen mit der Dessauer Fabrik jetzt gezielt den neuen Markt. Otto <strong>Polysius</strong><br />

schreibt 1888: „Vor <strong>Jahre</strong>sfrist habe ich eine neue Art von Mahlgängen konstruiert,<br />

welche durch ihre immense Leistungsfähigkeit hauptsächlich in der Zementmüllerei<br />

so bedeutende Erfolge gehabt haben, dass ich in verhältnismäßig kurzer Zeit bereits<br />

24 Stück in Auftrag nehmen konnte.“<br />

Das wirtschaftliche Tempo hält an. 1890 liefert die G. <strong>Polysius</strong> Eisengießerei und<br />

Maschinenfabrik bereits 70 Mahlgänge, unter anderem in die Schweiz und nach<br />

England (Bild 3). Dazu kommen Transmissionen und Reibungskupplungen.<br />

Nächster Schritt ist die Eroberung des Weltmarkts.<br />

Chicago, 2. Mai 1893, Schauplatz der World’s Columbian Exposition. In der weißen<br />

Stadt aus Stahl und Gips wird das 400-jährige Jubiläum der Entdeckung Amerikas<br />

gefeiert. 70.000 Aussteller sind gekommen. In der Maschinenhalle präsentiert Max<br />

<strong>Polysius</strong> die ganze Bandbreite der Dessauer Produkte (Bild 4). Über die<br />

Zerkleinerungsmaschinen heißt es im „Amtlichen Bericht“:<br />

„So hatte G. <strong>Polysius</strong>, Dessau, vier Unterläufermahlgänge in verschiedenen Größen<br />

ausgestellt, welche <strong>zum</strong> Vermahlen von harten Materialien wie Zementklinker,<br />

Kalkstein, Thon, Gips, Chamotte, Schwerspath, Schmirgel, Thomasschlacken,<br />

Knochen, Farben, Salz, Alaun, Erze, Ziegelbrocken etc. dienen.“


1900: Das neue Jahrhundert startet für die G. <strong>Polysius</strong>, Dessau, mit einer<br />

glänzenden Auftragslage. Ein zweites Werk mit direktem Anschluss an die<br />

Eisenbahn wird gebaut. Insgesamt sind jetzt fast 400 Arbeiter beschäftigt.<br />

1907 wird die erste komplette Zementfabrik nach Ägypten geliefert. Ein Jahr später<br />

folgt China. Der Durchbruch <strong>zum</strong> Weltmarkt ist geschafft.<br />

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Sommer 1914 stoppt diese<br />

Erfolgsgeschichte. Viele Geschäftsbeziehungen sind jäh unterbrochen. Statt<br />

Zementfabriken und Mühlen werden jetzt Kanonen gebraucht.<br />

November 1918: Der Erste Weltkrieg ist zu Ende. Aus Feinden werden wieder<br />

Handelspartner.<br />

Otto und Max <strong>Polysius</strong> gelingt es, die frühere Weltmarktstellung zurückzuerobern.<br />

Auslandsdevisen helfen, Wirtschaftskrise und Inflation zu überbrücken.<br />

1922 werden Verwaltung und Konstruktionsbüros ausgebaut, ein neues Labor und<br />

eine eigene Versuchsanstalt eingerichtet. Die Zementanlagen aus Dessau sind jetzt<br />

ein Exportschlager in die ganze Welt. 1927 wird eine Tochtergesellschaft in den USA<br />

gegründet: <strong>Polysius</strong> Corporation, Bethlehem, Pennsylvania, USA.<br />

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Die dritte Generation<br />

Ende der 20er <strong>Jahre</strong> bekommen Max und Otto <strong>Polysius</strong> tatkräftige Unterstützung.<br />

Ihre Söhne Otto, Gustav, Walter und Gottfried Karl <strong>Polysius</strong> treten in die Firma ein.<br />

Am 1. Juli 1928 wird die Offene Handelsgesellschaft in eine Aktiengesellschaft<br />

umgewandelt. Die Anteile bleiben im Besitz der Familie. Das Unternehmen<br />

präsentiert sich jetzt mit neuem Logo.<br />

Schon mit der Konstruktion des ersten Drehofens 1904 investiert die Firma G.<br />

<strong>Polysius</strong> intensiv in Forschung und Entwicklung.<br />

Ab 1927 revolutioniert Dr. Georg Lellep zusammen mit <strong>Polysius</strong>, mit dem LEPOL-<br />

Verfahren die herkömmliche Zementherstellung. Der LEPOL-Ofen – benannt nach<br />

dem Ingenieur Lellep und <strong>Polysius</strong> – reduziert den Brennstoffverbrauch um ein<br />

Drittel.<br />

1927 kommt Otto Georg Lellep aus Estland nach Dessau. Der Diplom-Ingenieur<br />

entwickelt zusammen mit G. <strong>Polysius</strong> eine grundlegende Verbesserung des<br />

Zementbrennens im LEPOL-Ofen. Zwei <strong>Jahre</strong> dauern die aufwändigen Versuche. G.<br />

<strong>Polysius</strong>, Dessau, muss über eine Million Goldmark investieren bis Lelleps Idee<br />

konstruktiv und verfahrenstechnisch in die Praxis umgesetzt werden kann.<br />

Doch 1929, mitten in der Weltwirtschaftskrise, gestaltet sich die weitere Vermarktung<br />

des LEPOL-Ofens zunächst schwierig. Auch die G. <strong>Polysius</strong> AG, Dessau, gerät in<br />

eine schwere, lang anhaltende Krise.


1933 kommen die Nationalsozialisten an die Macht. Die Wirtschaft wird durch<br />

staatliche Programme angekurbelt. Pro Jahr werden jetzt allein über 40 LEPOL -Öfen<br />

in alle Welt ausgeliefert (Bild 5).<br />

Mit dem deutschen Überfall auf Polen 1939 beginnt der Zweite Weltkrieg. Viele<br />

internationale Geschäftsbeziehungen sind jäh unterbrochen. Das Dessauer Werk<br />

muss auf Rüstungsproduktion umstellen. Statt Zementanlagen werden jetzt<br />

Maschinenteile für die Luftwaffe und das Lok- und Panzerprogramm geliefert.<br />

1944 wird Dessau in Schutt und Asche gelegt. Die Produktion kann – trotz großer<br />

Beeinträchtigungen – weiterlaufen. Nach Kriegsende wird das Werk durch die<br />

sowjetischen Besatzungsbehörden enteignet.<br />

Die Geschichte der Firma G. <strong>Polysius</strong> verläuft in Zukunft geteilt: Die ehemalige<br />

<strong>Polysius</strong> AG, Dessau, wird 1946 in eine Sowjetische AG umgewandelt und nach<br />

1953 als VEB Zementanlagenbau geführt. In Neubeckum entwickelt sich aus der<br />

1946 gegründeten WESTPOL GmbH die <strong>Polysius</strong> GmbH.<br />

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Kriegsende und Enteignung<br />

Gustav <strong>Polysius</strong> erlebt im März 1945 die Luftangriffe auf Dessau. Nach Kriegsende<br />

besetzen erst amerikanische, dann sowjetische Truppen Dessau. Er hofft, das<br />

Unternehmen für die Familie retten zu können. In Briefen an die Militärverwaltung<br />

betont er: Niemand in der Familie sei in der NSDAP gewesen, das Unternehmen<br />

gehöre allein der Familie und keiner NS-Organisation.<br />

Das Werk soll Reparationen in die UdSSR liefern. Ein Schwiegersohn von Max<br />

<strong>Polysius</strong>, Dr. Curt Prüssing, gründet in der Westzone eine Einkaufsgesellschaft: die<br />

WESTPOL GmbH. Durch diese Zulieferung kann Gustav <strong>Polysius</strong> die ersten<br />

Zementanlagen in der UdSSR errichten.<br />

Gustav <strong>Polysius</strong> bleibt in Dessau, will nicht in die Westzone übersiedeln. Im Juli 1946<br />

ist es zu spät. Die G. <strong>Polysius</strong> AG wird enteignet und Gustav <strong>Polysius</strong> verhaftet. Er<br />

kommt in ein sowjetisches Speziallager im ehemaligen KZ Buchenwald. Dort stirbt er<br />

am 9. März 1947 an Hunger und Entbehrungen.<br />

„Trotz der Enteignung des Werkes in Dessau lebt <strong>Polysius</strong> in der WESTPOL GmbH<br />

in Neubeckum weiter. Sobald wir können, werden wir wieder liefern“, schreibt die<br />

WESTPOL GmbH 1946 an Kunden und Geschäftsfreunde in aller Welt. Unter<br />

schwierigsten Verhältnissen startet die junge Firma in Neubeckum. Zwei Räume im<br />

Souterrain der Spiekerstraße 14 sind das erste Büro für vier Mitarbeiter (Bild 6a).<br />

Improvisationstalent ist gefragt. Tische, Stühle und eine Schreibmaschine werden<br />

geliehen. Papier, Bleistifte, Radiergummis sind oft nur auf dem Schwarzmarkt zu<br />

bekommen.<br />

Auf dem Gelände der Zementfabrik Germania dürfen die Westpoler eine Pappel<br />

schlagen. Mit vereinten Kräften wird sie gefällt und zersägt: Holz im Austausch für<br />

das erste Reißbrett der jungen Firma.


1948 werden größere Büroräume in der ehemaligen Neubeckumer Apotheke<br />

angemietet, gleichzeitig beginnt der Neubau in der Graf-Galen-Straße 17, dem<br />

heutigen Firmensitz (Bild 6b).<br />

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Von Dessau nach Neubeckum<br />

Dr. Curt Prüssing sichert nach Kriegsende die Fortführung der Firma im Westen.<br />

Mit großem diplomatischen Geschick manövriert er die junge Firma durch alle<br />

Klippen der Nachkriegszeit. Wichtige Konstruktionszeichnungen sind durch den Krieg<br />

verloren gegangen, Patente und Lizenzen gefährdet. Prüssing gelingt es, an<br />

internationale Beziehungen wieder anzuknüpfen. In seinen Erinnerungen schreibt er:<br />

„Was scherten uns damals die hunderten von Vorschriften, die von den<br />

Besatzungsmächten oder in ihrem Namen erlassen wurden. Wir wollten leben, das<br />

Zerstörte wieder aufbauen und das uns Gestohlene wieder zurückgewinnen. Nur das<br />

war uns Gesetz und bestimmte unser Handeln.“<br />

1949 – aus WESTPOL wird <strong>Polysius</strong><br />

Am 25. Februar 1949 beschließt die Gesellschafter-Versammlung, den Firmennamen<br />

WESTPOL GmbH in <strong>Polysius</strong> GmbH umzuwandeln. Die zurückliegenden <strong>Jahre</strong><br />

waren äußerst mühevoll und risikobehaftet. Es fehlen zunächst noch alle<br />

Voraussetzungen, um Geschäfte durchzuführen. Trotzdem gelingt es bis <strong>zum</strong><br />

Frühjahr 1947, einige kleinere Ersatzteilaufträge in Deutschland auszuführen.<br />

Außerdem können die Komplettierung und Montage eines LEPOL-Ofens, der<br />

während des Krieges an ein süddeutsches Zementwerk <strong>zum</strong> Teil ausgeliefert worden<br />

war, durchgeführt werden.<br />

Im August des gleichen <strong>Jahre</strong>s meldet sich ein süddeutsches Zementwerk, das<br />

ebenfalls einen LEPOL-Ofen aufstellen will. Die Bezahlung soll mittels Lieferung von<br />

Schnittholz erfolgen. Als der erste Holzwaggon in Neubeckum eintrifft, ist das ein<br />

Ereignis von unvorstellbarer Tragweite. Mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung<br />

von Neubeckum bekommt <strong>Polysius</strong> ein Grundstück an der Graf-Galen-Straße zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Die finanziellen Verhältnisse bleiben äußerst beengt. Die Währungsreform hat ganze<br />

12.000 DM übrig gelassen. Als am Vorweihnachtstag des <strong>Jahre</strong>s 1948 Gehälter und<br />

Weihnachtsgeld ausbezahlt sind, weiß man noch nicht, wovon die Januar-Gehälter<br />

bezahlt werden sollen. Die unsichere Lage veranlasst einige Mitarbeiter,<br />

Abwerbungsversuchen nachzugeben. Es gelingt, aus der Veräußerung der letzten<br />

freien Vermögenswerte dem Unternehmen weitere 18.000 DM Kapital zuzuführen.<br />

Dies bedeutet die Rettung der Firma.<br />

Mit altem Namen im neuen Firmenschild geht es an die Wiedergewinnung des<br />

Weltmarktes. Im <strong>Jahre</strong> 1953 wird eine eigene kleine Werkstatt errichtet und die<br />

Zusammenarbeit mit Dr. Georg Lellep durch einen Lizenzvertrag erneuert. Das<br />

Geschäft erfährt damit einen ungeahnten Aufstieg. Der Grundbesitz verdoppelt sich,<br />

und 1957 wird ein neues Forschungszentrum gebaut.


Die Firma <strong>Polysius</strong> GmbH beschäftigt jetzt einschließlich ihrer Tochtergesellschaften<br />

in England und Frankreich rund 700 Mitarbeiter und löst eindrucksvoll ihr<br />

Versprechen ein, dass die WESTPOL GmbH unter dramatischen Umständen 1946<br />

an die Kundschaft in aller Welt gesandt hatte.<br />

Die weltweite Präsenz wird durch die Gründung von Tochtergesellschaften erhöht.<br />

Bis 1971 ist <strong>Polysius</strong> in England, Frankreich, Spanien und Südafrika durch<br />

Tochtergesellschaften vertreten. Die technische Entwicklung und die einhergehende<br />

Bewältigung von komplexeren und größeren Aufträgen übersteigt zusehends die<br />

Kapitalkraft der Firma. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Familie <strong>Polysius</strong><br />

entscheidet, die Geschicke des Hauses in kapitalkräftigere Hände zu legen.<br />

1971 übernimmt die Fried. Krupp GmbH die Kapitalmehrheit der Firma und schafft<br />

die Voraussetzung für die weitere positive Entwicklung. <strong>Polysius</strong> ist es jetzt möglich,<br />

Großprojekte in aller Welt durchzuführen, die es ohne die Kapitalkraft des neuen<br />

Eigners nicht hätte bewältigen können. Eine eindrucksvolle Zahl von Neuanlagen<br />

entsteht in aller Welt. Weitere Tochtergesellschaft in außereuropäischen Ländern<br />

werden gegründet.<br />

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands und der Öffnung Osteuropas tritt ein<br />

enormer Baubedarf zutage, der sich in einer steigenden Zementnachfrage<br />

niederschlägt. Völlig veraltete Zementanlagen müssen modernisiert bzw. – wie im<br />

sachsen-anhaltischen Bernburg – neu gebaut werden. Dabei steht für <strong>Polysius</strong> der<br />

Schutz der Umwelt, die Steigerung der Energieeffizienz, die Substitution natürlicher<br />

Ressourcen durch alternative Einsatzstoffe im Vordergrund.<br />

1992 folgt die Integration der <strong>Polysius</strong> AG in die Krupp-Anlagenbau-Sparte. Die<br />

Fusion mit dem Thyssen-Konzern zur ThyssenKrupp AG setzt einen weiteren<br />

entscheidenden Meilenstein: <strong>Polysius</strong> ist jetzt in dem internationalen<br />

Unternehmensbereich ThyssenKrupp Technologies präsent, um die<br />

Herausforderungen des neuen Jahrtausends zu meistern.<br />

Die neue Kraft ermöglicht es der Firma, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten bzw. zu<br />

erhöhen. Durchgeführte Akquisitionen verstärken die Marktpräsenz in erheblichem<br />

Maße. Die Geschäftsfelder von <strong>Polysius</strong> werden erweitert und stabilisieren das<br />

Unternehmen gegenüber Konjunkturschwankungen.<br />

Die bewegte Geschichte der Firma <strong>Polysius</strong> stellt für jede Generation eine besondere<br />

Verpflichtung dar. Es gilt, sich der Tradition bewusst zu sein und innovativ die<br />

Herausforderung der Zeit anzunehmen. Viele Generationen haben für diesen<br />

Anspruch Beispiele geliefert.<br />

In der Tradition der Firma prägen Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn auch in<br />

Zukunft den Namen POLYSIUS.<br />

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Bildunterschriften:<br />

Bild 1: Andreas Ernst Gottfried <strong>Polysius</strong> (1827 – 1886).<br />

Bild 2: G. <strong>Polysius</strong> Eisengießerei und Maschinenfabrik in Dessau um 1870.<br />

Bild 3: Vormontage von Mühlen um 1895.<br />

Bild 4: Weltausstellung, Chicago 1893: Ausstellungsstand der G. <strong>Polysius</strong><br />

Eisengießerei und Maschinenfabrik.<br />

Bild 5: LEPOL-Ofen, gebaut 1952.<br />

Bild 6a: Kellerräume der WESTPOL GmbH in der Spiekerstraße 14,<br />

Neubeckum 1946.<br />

Bild 6b: <strong>Polysius</strong> heute in Neubeckum.<br />

7 / 7


Fig. 1


Fig 2


Fig 3


Fig 4


Fig. 5


Fig. 6a


Fig. 6b

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