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Die Najaden (Bivalvia, Unionidae) der Oberen Eder in Hessen

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7 Kapitel<br />

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7.7.5.3 <strong>Die</strong> aktuelle Verbreitung <strong>der</strong> <strong>Najaden</strong> <strong>der</strong> <strong>Oberen</strong> E<strong>der</strong><br />

Karte 2 zeigt die aktuellen Fundorte leben<strong>der</strong> Muscheln und Schalen im<br />

Untersuchungsbereich <strong>der</strong> <strong>Oberen</strong> E<strong>der</strong> zwischen E<strong>der</strong>see und Landesgrenze<br />

nach NRW.<br />

Es s<strong>in</strong>d deutlich drei Vorkommenschwerpunkte zu erkennen:<br />

1. <strong>Die</strong> Orke ab Dalwigksthal flußabwärts bis Nie<strong>der</strong>orke.<br />

2. <strong>Die</strong> E<strong>der</strong> im Bereich zwischen Allendorf und Röddenau.<br />

3. <strong>Die</strong> E<strong>der</strong> unterhalb Viermünden.<br />

Vorkommenschwerpunkt 1: Orke ab Dalwigksthal flußabwärts bis<br />

Nie<strong>der</strong>orke<br />

In den freien Fließstrecken <strong>der</strong> Orke <strong>in</strong> diesem Abschnitt tritt die Entenmuschel<br />

(Anodonta anat<strong>in</strong>a), wenn auch <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gen Dichten, jedoch <strong>in</strong> allen<br />

Größenklassen auf (vgl. Diagramme 1 und 2).<br />

Es kann hier von e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en, jedoch stabilen Population gesprochen werden.<br />

Von den beiden Unio-Arten (Unio pictorum und Unio crassus) gab es nur<br />

wenige Funde alter Individuen im Staubereich Nie<strong>der</strong>orke.<br />

<strong>Die</strong>se Probestelle im Staubereich (O 7), welcher für die Wasserzuführung des<br />

Mühlgrabens Nie<strong>der</strong>orke (Probestelle O 9) verantwortlich ist, stellt zusammen<br />

mit dem Mühlgraben das konzentrierteste Vorkommen aller drei im Gebiet<br />

gefundenen <strong>Najaden</strong>arten dar.<br />

Diagramm 3 zeigt, daß die Entenmuschel (Anodonta anat<strong>in</strong>a) im Mühlgraben<br />

<strong>in</strong> allen Größenklassen vorkommt. Gleichzeitig f<strong>in</strong>det sich hier das größte<br />

Malermuschelvorkommen (Unio pictorum) des gesamten<br />

Untersuchungsgebiets. H<strong>in</strong>zu kommt <strong>in</strong> diesem Mühlgraben e<strong>in</strong> von zwei<br />

Bachmuschelvorkommen (Unio crassus) mit <strong>in</strong>sgesamt 31 lebenden Tieren.<br />

Beide Unio-Arten stellen jedoch im Gegensatz zur Anodonta anat<strong>in</strong>a stark<br />

überalterte Bestände dar. Von Unio pictorum gelangen zwar Nachweise relativ<br />

junger Schalen (vgl. Diagramm 4), doch ist ihre Zahl sehr kle<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e, wenn<br />

auch ger<strong>in</strong>ge, Reproduktion f<strong>in</strong>det noch statt. <strong>Die</strong>s gilt nicht für die<br />

Bachmuschel (Unio crassus), von welcher ke<strong>in</strong>e Jungmuscheln o<strong>der</strong> Schalen<br />

von solchen nachgewiesen werden konnten.<br />

An dieser Probestelle gelang <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Nachweis <strong>der</strong> Dicken Flußmuschel<br />

(Unio tumidus) <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Schalenpaars. Ob die Art im<br />

Untersuchungsgebiet heimisch war, bleibt fraglich, da e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schleppung <strong>in</strong><br />

Form von Fischbesatz grundsätzlich möglich ist. Auch das von LEHMANN (<strong>in</strong><br />

FREDE 1991) zitierte Vorkommen <strong>der</strong> Art <strong>in</strong> Hatzfeld-Holzhausen konnte<br />

nicht bestätigt werden. Als potamale Gewässer bevorzugende Art ist e<strong>in</strong>e<br />

natürliche Verbreitung <strong>der</strong> Art im E<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>der</strong> <strong>Oberen</strong> E<strong>der</strong> mehr als<br />

fraglich.<br />

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