04.03.2013 Aufrufe

Instrumenten Aufbereitung - Aichele Medico AG

Instrumenten Aufbereitung - Aichele Medico AG

Instrumenten Aufbereitung - Aichele Medico AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Instrumenten</strong><br />

<strong>Aufbereitung</strong><br />

richtig gemacht<br />

9<br />

Arbeitskreis<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong>


<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht<br />

9. Ausgabe, 2009<br />

Chirurgische Instrumente<br />

Mikrochirurgische Instrumente<br />

Dentalinstrumente<br />

Motorensysteme<br />

MIC-Instrumente, starre Endoskope und HF-Instrumente<br />

Flexible Endoskope und Zubehör<br />

Elastische Instrumente und Atemsysteme<br />

Bisherige deutsche Ausgaben: Bisherige fremdsprachige Ausgaben:<br />

1. Ausgabe, 1979 Polnisch, 1997, 8. Ausgabe 2004, 8. überarbeitete Ausgabe 2006<br />

2. Ausgabe, 1983 Französisch, 1999, 8. Ausgabe 2004, 8. überarbeitete Ausgabe, 2005<br />

3. Ausgabe, 1985 Italienisch, 1999, 8. Ausgabe 2004, 8. überarbeitete Ausgabe 2005<br />

4. Ausgabe, 1990 Englisch, 1999, 8. Ausgabe 2004, 8. überarbeitete Ausgabe, 2005<br />

5. Ausgabe, 1993 Spanisch, 1999, 8. Ausgabe 2004<br />

6. Ausgabe, 1997 Russisch, 2001, 8. Ausgabe 2004, 8. überarbeitete Ausgabe 2006<br />

7. Ausgabe, 1999 Japanisch, 2003<br />

8. Ausgabe, 2004 Norwegisch, 8. Ausgabe 2004<br />

8. überarbeitete Ausgabe, 2005 Niederländisch, 8. Ausgabe 2004<br />

Türkisch, 8. Ausgabe 2004, 8. überarbeitete Ausgabe 2006<br />

Ungarisch, 8. überarbeitete Ausgabe 2005<br />

Chinesisch, 8. überarbeitete Ausgabe 2005<br />

Rumänisch, 8. überarbeitete Ausgabe 2005<br />

Tschechisch, 8. überarbeitete Ausgabe 2006<br />

Kroatisch, 8. überarbeitete Ausgabe 2006<br />

Indonesisch, 8. überarbeitete Ausgabe 2005<br />

Im pdf-Format stehen diese Broschüren zum kostenlosen Download auf unserer Internetseite www.a-k-i.org<br />

zur Verfügung.<br />

Hier finden Sie auch unsere Verkaufsbedingungen. AKI-Broschüren können Sie unter folgender<br />

e-mail Adresse direkt bestellen: bestellung@a-k-i.org.<br />

Alle Rechte beim Arbeitskreis <strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> (c) 2009<br />

Daimlerstraße 2 | D-64546 Mörfelden-Walldorf<br />

ISBN 3-00-013611-8<br />

Nachdruck ganz oder im Auszug verboten.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

3


Der Arbeitskreis<br />

INSTRUMENTEN-AUFBEREITUNG<br />

besteht aus folgenden Mitgliedern:<br />

Produktgruppe Instrumente:<br />

Wolfgang Fuchs<br />

c/o Aesculap<br />

Am Aesculap-Platz<br />

D-78532 Tuttlingen<br />

Tel.: +49 (0)7461-95 27 98<br />

Helmi Henn<br />

c/o Wolf Endoskope<br />

Postfach 1164 / 1165<br />

D-75434 Knittlingen<br />

Tel.: +49 (0)7043-35-144<br />

Karl Leibinger<br />

c/o KLS Martin Group<br />

Gebrüder Martin<br />

Kolbinger Straße 10<br />

D-78570 Mühlheim<br />

Tel.: +49 (0)7463-838-110<br />

Ursel Oelrich<br />

c/o Aesculap<br />

Am Aesculap-Platz<br />

D-78532 Tuttlingen<br />

Tel.: +49 (0)7461-95 29 32<br />

Dr. Ingo Haas<br />

c/o KLS Martin Group<br />

Gebrüder Martin<br />

Kolbinger Straße 10<br />

D-78570 Mühlheim<br />

Tel.: +49 (0)7463-838-185<br />

4<br />

Produktgruppe<br />

Desinfektions-, Reinigungsund<br />

Pflegemittel:<br />

Dr. Holger Biering<br />

c/o Ecolab<br />

Reisholzer Werftstraße 38-42<br />

D-40589 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 (0)211-9893-634<br />

Rudolf Glasmacher<br />

c/o Ecolab<br />

Reisholzer Werftstraße 38-42<br />

D-40589 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 (0)211-9893-668<br />

Verona Schmidt<br />

c/o Chem. Fabrik Dr. Weigert<br />

Mühlenhagen 85<br />

D-20539 Hamburg<br />

Tel.: +49 (0)40-78960-179<br />

Dr. Jürgen Staffeldt<br />

c/o Chem. Fabrik Dr. Weigert<br />

Mühlenhagen 85<br />

D-20539 Hamburg<br />

Tel.: +49 (0)40-78960-165<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Produktgruppe Desinfektions-<br />

und Reinigungsgeräte<br />

sowie Sterilisieranlagen:<br />

Hans Jörg Drouin<br />

c/o MMM<br />

Daimlerstraße 2<br />

D-64546 Mörfelden-Walldorf<br />

Tel.: +49 (0)6105-9240-12<br />

Robert Eibl<br />

c/o MMM<br />

Semmelweisstraße 6<br />

D-82152 Planegg<br />

Tel.: +49 (0)89-89918-334<br />

Dr. Winfried Michels<br />

c/o Miele<br />

Carl-Miele-Straße 29<br />

D-33332 Gütersloh<br />

Tel.: +49 (0)5241-89-1491<br />

Michael Sedlag<br />

c/o Miele<br />

Carl-Miele-Straße 29<br />

D-33332 Gütersloh<br />

Tel.: +49 (0)5241-89-1461<br />

Allen ehemaligen AKI-Mitgliedern, die hier nicht namentlich genannt werden, möchten wir herzlich für den<br />

Aufbau und die stetige Erweiterung der AKI-Broschüren danken.


Beratende Mitarbeit:<br />

Claudia Schwieger<br />

c/o Heine Optotechnik<br />

Kientalstr. 7<br />

D-82211 Herrsching<br />

Tel.: +49 (0)8152-3 83 40<br />

Prof. Dr. Ulrich Junghannß<br />

c/o Hochschule Anhalt (FH)<br />

Bernburger Straße 55<br />

D-06366 Köthen<br />

Tel.: +49 (0)3496-67 2553<br />

Außer den ständigen Mitgliedern des<br />

Arbeitskreises haben an der 9. Ausgabe<br />

mitgewirkt:<br />

Bereich Endoskope und MIC:<br />

Dr. Birgit Kampf<br />

c/o Pentax Europe<br />

D- 22527 Hamburg<br />

Klaus Hebestreit<br />

c/o Aesculap<br />

D-78532 Tuttlingen<br />

Thomas Brümmer<br />

c/o Olympus Deutschland<br />

D-20097 Hamburg<br />

Horst Weiss<br />

c/o Karl Storz<br />

D-78532 Tuttlingen<br />

Manuela von Lennep<br />

c/o Fujinon Europe<br />

D-47877 Willich<br />

Bereich elastische Instrumente:<br />

Roland Maichel<br />

c/o Teleflex Medical GmbH<br />

Produktbereich Rüsch Care<br />

D-71394 Kernen<br />

Bereich Chirurgiemotorensysteme:<br />

Rainer Häusler<br />

c/o Aesculap<br />

D-78532 Tuttlingen<br />

Marcus Schäfer<br />

c/o Aesculap<br />

D-78532 Tuttlingen<br />

Jenny Keicher<br />

c/o Synthes<br />

D-79224 Freiburg-Umkirch<br />

Bereich Ultraschall:<br />

Stefan Bandelin<br />

c/o Bandelin<br />

D-12207 Berlin<br />

Bereich Wasseraufbereitung:<br />

Dr. Herbert Bendlin<br />

c/o Technisches Sachverständigenbüro<br />

D-56235 Ransbach-Baumbach<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org 5


6<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong><br />

richtig gemacht<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Anschriften der Autoren 4<br />

Geleitwort 8<br />

Vorwort 10<br />

Piktogramme 11<br />

1. Werkstoffauswahl und Konstruktionsauslegung 13<br />

1.1 Werkstoffauswahl 13<br />

1.2 Konstruktionsauslegung 16<br />

2. Medien zur <strong>Aufbereitung</strong> 17<br />

2.1 Wasser 17<br />

2.2 Prozesschemikalien 20<br />

3. Behandlung von fabrikneuen <strong>Instrumenten</strong> 21<br />

4. Handlungsempfehlungen für Rückware/Retouren 22<br />

5. Vorbereitung zur Reinigung und Desinfektion 23<br />

6. Manuelle und maschinelle Reinigung und Desinfektion 26<br />

6.1 Manuelle Reinigung/desinfizierende Reinigung 26<br />

6.2 Maschinelle Reinigung und Desinfektion 29<br />

6.2.1 Maschinelle Reinigung und thermische Desinfektion 31<br />

6.2.2 Maschinelle Reinigung und chemo-thermische Desinfektion 32<br />

6.2.3 Für einige <strong>Instrumenten</strong>gruppen gelten folgende<br />

Besonderheiten 34<br />

6.3 Ultraschall – Reinigung und Desinfektion 36<br />

7. Schlussdesinfektion 39<br />

8. Kontrollen und Pflege 41<br />

9. Verpackung 47<br />

10. Sterilisation 48<br />

10.1 Dampf-Sterilisation 49<br />

10.2 Heißluftsterilisation 51<br />

10.3 Niedrigtemperatur-Sterilisation 52<br />

11. Lagerung 53<br />

11.1 Lagerung von unsterilen <strong>Instrumenten</strong> 53<br />

11.2 Lagerung von sterilen <strong>Instrumenten</strong> 54<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


12. Oberflächenveränderungen, Beläge, Korrosionen,<br />

Alterung, Quellung und Spannungsrisse 55<br />

12.1 Metall/Beläge – Organische Rückstände 55<br />

12.2 Metall/Beläge - Prozesschemikalienrückstände 56<br />

12.3 Metall/Beläge – Wasserflecken durch Kalk 57<br />

12.4 Metall/Beläge – Silikate und andere<br />

mineralische Verbindungen 58<br />

12.5 Metall/Beläge – Verfärbung durch Oxidation 59<br />

12.6 Metall/Beläge - Verfärbung/Entfärbung farbiger<br />

Plasma-Schichten 61<br />

12.7 Metall/Korrosion – Lochkorrosion 62<br />

12.8 Metall/Korrosion – Verschleiß-/Reibkorrosion 63<br />

12.9 Metall/Korrosion – Spannungsrisskorrosion 64<br />

12.10 Metall/Korrosion – Flächenkorrsion 66<br />

12.11 Metall/Korrosion – Kontaktkorrosion 67<br />

12.12 Metall/Korrosion – Fremd- und Flugrost/Folgerost 69<br />

12.13 Metall/Korrosion – Spaltkorrosion 70<br />

12.14 Kunststoff-Gummi/Alterung 71<br />

12.15 Kunststoff-Phenolharz/Harex – Alterung und Verbleichen 72<br />

12.16 Kunststoff-Gummi/Quellung 72<br />

12.17 Kunststoff/Spannungsrisse 73<br />

13. Literaturhinweise 74<br />

14. Anlagen 75<br />

AKI-Verkaufsbedingungen 78<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org 7


8<br />

Geleitwort<br />

Dieses ist, 30 Jahre nach Erscheinen der ersten Ausgabe, nun schon<br />

die 9. Ausgabe von ‚<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht’. Ihre<br />

Neuauflage ist deutlicher Beweis für ihre Bedeutung und auch für das<br />

große Interesse an dieser „Roten Broschüre“.<br />

Ihre internationale Relevanz spiegelt sich in der Tatsache, dass die bisherige<br />

Version bereits in 17 Sprachen veröffentlicht wurde und weitere<br />

Sprachversionen in Planung sind.<br />

Die erste Ausgabe erschien 1979 und muss in einer Zeit, in der die<br />

„Zentral“-Sterilisation noch in den Kinderschuhen steckte, recht fortschrittlich<br />

gewesen sein. Seit damals hat die Wiederaufbereitung einen<br />

grundlegenden Wandel durchlaufen.<br />

Die <strong>Instrumenten</strong>aufbereitung hat sich von einem kleinen Anhängsel<br />

des Operationssaals zu einer unabhängigen zentralen Abteilung ZSVA<br />

entwickelt;<br />

- ein Wandel von einem offenen Bereich, in dem sich verschiedenste<br />

Tätigkeiten und Abläufe einander wild überkreuzten, zu einer<br />

Abteilung mit einer strengen Einteilung in verschiedene Zonen,<br />

- ein Wandel von hauptsächlich manuellen Arbeiten hin zur maschi -<br />

nellen <strong>Instrumenten</strong>- und Geräteaufbereitung,<br />

- ein Wandel von der uneingeschränkten und unkontrollierten<br />

Wiederverwendung für den einmaligen Gebrauch vorgesehener<br />

medizinischer Instrumente zu einer verantwortungsvollen<br />

Wiederverwendung oder sogar zu dem Verbot der<br />

Wiederverwendung,<br />

- ein Wandel von der Anwendung chemischer und biologischer<br />

Indikatoren zur physikalischen Validierung der Sterilisationsprozesse,<br />

- ein Wandel von einer Qualitätsprüfung am Ende des<br />

Sterilisationsprozesses zur kontinuierlichen Überwachung der ein -<br />

zelnen Dekontaminationsschritte sowie<br />

- auch der Wandel von ungeschultem zu hoch qualifiziertem Personal.<br />

Mit anderen Worten, die Sterilgutaufbereitung hat sich von einer<br />

Abteilung mit Schwerpunkt auf dem Sterilisationsprozess zu einer<br />

Abteilung mit ganzheitlichem „Wiederaufbereitungsansatz“ entwickelt.<br />

Die Umsetzung all dieser Veränderungen bedeutet jedoch nicht, dass<br />

es keinen Raum für weitere Verbesserungen gibt. Ganz im Gegenteil.<br />

Die Einführung von Rückverfolgbarkeit und Qualitätssystemen, die<br />

Zentralisation dieser Fachabteilungen – auch außerhalb des Kranken -<br />

hauses – in Kombination mit ökonomischerem und ökologischerem<br />

Ansätzen sowie das Abwägen verschiedener Maßnahmen stellen neue<br />

Herausforderungen dar.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Es ist offensichtlich, dass die ZSVA die Bereitstellung einer hochprofessionellen<br />

Dienstleistung in einem Krankenhausumfeld anstrebt,<br />

wie es erwartet wird. Alte Verfahren und Arbeitsmethoden werden<br />

zu Recht hinterfragt. Die traditionellen Faustregeln sind nicht mehr<br />

akzeptabel; all unsere Tätigkeiten sollten wissenschaftlich unter -<br />

mauert sein.<br />

Zweifelsohne hat der „Arbeitskreis <strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong>“ einen<br />

bedeutenden Beitrag zu dieser Entwicklung der ZSVA hin zu einer<br />

vorbildlichen Abteilung, die wir heute vor uns sehen, geleistet.<br />

Das Ziel dieser Entwicklung und die Kerntätigkeit der ZSVA ist und<br />

bleibt die Bereitstellung von Medizinprodukten bestmöglicher Qualität<br />

für den Leistungserbringer und für den Patienten. Dieses soll in<br />

reproduzierbarer Art und Weise erfolgen.<br />

Auch wenn der Titel dieser Broschüre etwas anderes andeutet, es<br />

werden alle Aspekte der Wiederaufbereitung von chirurgischen<br />

<strong>Instrumenten</strong> angemessen behandelt. Der größte Vorteil ist, dass sie<br />

sich auf die wesentlichen Informationen konzentriert. Grundlegende<br />

Tatsachen werden diskutiert sowie klar, deutlich und praktisch erklärt.<br />

Dieses führt dazu, dass der Bezug zu dem, was tatsächlich in der<br />

täglichen Praxis geschieht, in besonderem Maße berücksichtigt wird.<br />

All dies trug dazu bei, dass diese Broschüre ein Standardwerk wurde,<br />

welches häufig in Sterilisationsabteilungen zu Rate gezogen wird,<br />

unabhängig davon, in welcher Entwicklungsphase sie sich gerade<br />

befinden.<br />

Die Broschüre hat erheblich zur Lösung der verbreitetesten<br />

<strong>Aufbereitung</strong>sprobleme beigetragen und tut es noch heute. Zu Recht<br />

liegt der Schwerpunkt auf „Reinigung“, also einem der wichtigsten<br />

Schritte im Dekontaminationsprozess.<br />

Jeder Beitrag, wie klein auch immer, der zur Verbesserung der<br />

Qualität des Endprodukts beiträgt, ist ein Schritt in die richtige<br />

Richtung. <strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> in der Praxis ist jedoch ein<br />

Meilenstein, der den Weg zur Vereinheitlichung der Prozesse in<br />

Sterilisationsabteilungen auf der ganzen Welt weist.<br />

Wim Renders<br />

Präsident World Forum for Hospital Sterile Supply<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org 9


10<br />

Vorwort<br />

Instrumente stellen einen bedeutenden materiellen Wert innerhalb der<br />

Gesamtinvestition eines Krankenhauses dar. Die in dieser Broschüre<br />

niedergeschriebenen Erfahrungen aus der Praxis in Verbindung mit<br />

der Darlegung grundsätzlicher Zusam menhänge sollen helfen, durch<br />

fachgerechte <strong>Aufbereitung</strong> Funktion und Wert der wiederverwendbaren<br />

Medizinprodukte über viele Jahre zu erhalten. Die empfohlenen<br />

Maßnahmen müssen in Übereinstimmung mit Herstellerangaben,<br />

Hygiene anforderungen und Richtlinien zum Arbeitsschutz durchgeführt<br />

werden.<br />

Die <strong>Aufbereitung</strong> von Instrumentarium wird zunehmend von den<br />

Regularien der Medizinprodukte-Gesetzgebung betroffen. Hierbei ist<br />

eine weltweite Harmonisierung der Vorschriften zu beobachten.<br />

Darüber hinaus gibt es direkte gesetzliche Anforderungen (z. B. in<br />

Deutschland die Medizinprodukte-Betreiberverordnung im Rahmen<br />

des Medizinprodukte-Gesetzes), die explizit Vali die rungsmaßnahmen<br />

von Verfahren in der Medizinprodukte-<strong>Aufbereitung</strong> fordern. Die<br />

Erfüllung solcher Anforderungen ist am zweckmäßigsten als Teil eines<br />

Qualitätsmanagement-Systems zu organisieren und nachzuweisen.<br />

Die vorliegende "Rote Broschüre" ist nach den Abläufen bei der<br />

Wiederaufbereitung und unter Einbezug der Vorgaben aus der Norm<br />

EN ISO 17664 aufgebaut und kann daher in ein ablauforientiertes<br />

System einbezogen werden.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Strukturvergleich<br />

EN ISO 17664,<br />

RKI-Empfehlung<br />

und Rote Broschüre<br />

* für Detailinformationen zur <strong>Aufbereitung</strong> von<br />

Dentalinstrumenten siehe gelbe AKI-<br />

Broschüre "<strong>Instrumenten</strong> <strong>Aufbereitung</strong> in<br />

der Zahnarztpraxis - richtig gemacht".<br />

Kapitel Rote Broschüre Kapitel RKI-Empfehlung* Kapitel EN ISO 17664: 2007<br />

1 Werkstoffauswahl<br />

2 Medien zur <strong>Aufbereitung</strong><br />

3 Behandlung von fabrikneuen<br />

<strong>Instrumenten</strong> und <strong>Instrumenten</strong><br />

aus Reparaturrücksendungen<br />

4 Handlungsempfehlungen für<br />

Rückware/Retouren<br />

5 Vorbereitung zur Reinigung 2.1 <strong>Aufbereitung</strong> nicht angewendeter 3.3 Vorbereitung am Gebrauchsort<br />

und Desinfektion Medizinprodukte<br />

6.1 Manuelle Reinigung und 2.2 <strong>Aufbereitung</strong> angewendeter 3.4 Vorbereitung vor der Reinigung<br />

desinfizierende Reinigung Medizinprodukte<br />

6.2 Maschinelle Reinigung und<br />

Desinfektion<br />

3.5 Reinigung<br />

6.3 Ultraschall 2.2.1 Vorbereitung der <strong>Aufbereitung</strong>, 3.6 Desinfektion<br />

Reinigung und Desinfektion Reinigung/Desinfektion,<br />

Spülung und Trocknung<br />

7 Schlussdesinfektion 3.7 Trocknen<br />

8 Kontrollen und Pflege 2.2.2 Prüfung der technischfunktionellen<br />

Sicherheit<br />

3.8 Kontrolle, Wartung, Prüfung<br />

9 Verpackung 2.2.3 Verpackung 3.9 Verpackung<br />

10 Sterilisation 2.2.4 Sterilisation 3.10 Sterilisation<br />

2.2.5 Kennzeichnung<br />

2.2.6 Freigabe<br />

2.2.7 Dokumentation<br />

11 Lagerung 2.2.8 Transport und Lagerung 3.11 Lagerung<br />

12 Oberflächenveränderungen,<br />

Beläge, Korrosionen, Alterung,<br />

Quellung und Spannungsrisse<br />

*Anforderungen an die Hygiene bei der <strong>Aufbereitung</strong> von Medizinprodukten. Empfehlung; Bundesgesundheitsblatt 44/2001, 1115-1126<br />

Jedes Kapitel beginnt mit Handlungsanweisungen für chirurgische<br />

Instrumente und beschreibt darunter auch allgemein gültige Aus -<br />

führungen für die nachfolgend beschriebenen Produkt gruppen.<br />

Spezielle Hinweise für diese Produktgruppen werden unter folgenden<br />

Symbolen beschrieben.<br />

Chirurgische Instrumente<br />

Mikrochirurgische<br />

Instrumente<br />

Dentalinstrumente*<br />

Motorensysteme<br />

Instrumente für minimal-invasive Chirurgie (MIC),<br />

starre Endoskope und Instrumente für Hochfrequenz-<br />

Chirurgie (HF)<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Flexible Endoskope<br />

und Zubehör<br />

Elastische Instru men te und<br />

Atemsysteme<br />

11


Einmalinstrumente<br />

12<br />

Diese Ergänzungen müssen jedoch immer im Zusammenhang mit den<br />

allgemeinen Ausführungen zu dem jeweiligen Thema gesehen werden.<br />

Entgegen einer weit verbreiteten Auffassung, dass nichtrostender Stahl<br />

unverwüstlich und dauerhaft beständig sei, muss richtig gestellt werden,<br />

dass auch nichtrostender Stahl durchaus gegen die vielfältigen<br />

Angriffsmöglichkeiten mechanischer, thermischer oder chemischer Art<br />

anfällig sein kann.<br />

Durch Verständnis für die Besonderheiten des Materials und den richtigen<br />

Umgang damit kann jedoch eine langfristige problemlose An -<br />

wendung von diesen <strong>Instrumenten</strong> erreicht werden.<br />

Eine besonders schonende <strong>Aufbereitung</strong> verlangen Instru men te für die<br />

Mikrochirurgie. Es handelt sich hierbei um Instru men te, deren<br />

Funktionsteile aus operationstechnischen Gründen äußerst filigran<br />

bzw. grazil gestaltet sind.<br />

Auch für die zahnärztlichen Instrumente gelten besondere An for de -<br />

rungen, weil es sich hierbei um eine Vielzahl von Instru menten aus<br />

sehr unterschiedlichen Werkstoffen handelt.<br />

Gleiches gilt für einzelne Komponenten von Motorensystemen. Hier bei<br />

werden solche Komponenten behandelt, die steril zur Anwendung<br />

kommen und nach Gebrauch wieder aufbereitet werden, z. B. Akkuund<br />

Druckluftmaschinen oder Handstücke.<br />

Weitere <strong>Instrumenten</strong>gruppen, für die diese Broschüre besondere<br />

<strong>Aufbereitung</strong>shinweise gibt, sind MIC-Instrumente, starre Endoskope,<br />

HF-Instrumente, flexible Endoskope und elastische Instrumente.<br />

Die Benutzer der Medizinprodukte dürfen erwarten, dass namhafte<br />

Hersteller bei der Auswahl der richtigen Werkstoffe und deren Ver ar -<br />

beitung größte Sorgfalt anwenden. Das Ergebnis dieser Bemühungen<br />

sind für den jeweiligen Anwendungszweck optimal angepasste Medi -<br />

zinprodukte mit uneingeschränkter Funktionstüchtigkeit. Zur Werter -<br />

haltung der Instrumente aber kann und muss der Nutzer entscheidendes<br />

beitragen, nämlich die ständige richtige <strong>Aufbereitung</strong> inklusive<br />

Pflege. Hierbei ist diese Broschüre behilflich.<br />

Einmalinstrumente sind nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt, da<br />

ihre Konformitätsbewertung nur diesen abdeckt. In dieser Broschüre<br />

werden deshalb keine Hinweise zur Wiederaufbereitung von Einmal -<br />

instrumenten gegeben.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Allgemeine Hinweise<br />

Farbätzung - martensitische Mikrostruktur<br />

rostbeständiger <strong>Instrumenten</strong>stahl - gehärtet<br />

(500-fache Vergrößerung)<br />

Die <strong>Aufbereitung</strong> von Medizinprodukten umfasst im Allgemeinen:<br />

■ Vorbereiten (Vorbehandeln, Sammeln, Vorreinigen, und gegebenen-<br />

falls Zerlegen).<br />

■ Reinigung, Desinfektion, Nachspülung, gegebenenfalls Trocknung.<br />

■ Visuelle Prüfung auf Sauberkeit und einwandfreien Zustand des<br />

Materials.<br />

■ gegebenenfalls Pflege und Instandsetzung.<br />

■ Funktionsprüfung.<br />

■ Kennzeichnung.<br />

■ gegebenenfalls Verpacken und Sterilisation, Freigabe und Lagerung.<br />

Nationale Regelwerke, z. B. in Deutschland die Medizinprodukte-<br />

Betreiber-Verordnung und die Empfehlung des Robert Koch-Insti tu tes:<br />

„Anforderungen an die Hygiene bei der <strong>Aufbereitung</strong> von Me di zin -<br />

produkten“ fordern eine Qualitätssicherung für die <strong>Aufbereitung</strong> von<br />

Medizinprodukten. Der Betreiber ist verantwortlich, eine Risiko be wertung<br />

und Einstufung in Risikobereiche vorzunehmen, alle Auf be rei tungs -<br />

schritte in Standardarbeitsanweisungen schriftlich festzulegen und eine<br />

angemessene Dokumentation durchzuführen. Validierte Ver fahren zur<br />

Reinigung, Desinfektion und Sterilisation sowie Fest legung der Konfi -<br />

gurationen für die Beschickung von Reinigungs-/ Desin fek tions geräten<br />

(RDG) und Sterilisatoren sind Grundlage einer Quali täts sicherung.<br />

In jedem Fall sind die Herstellerempfehlungen in der Gebrauchs an -<br />

weisung zu berücksichtigen, da bei Nichteinhaltung teure Ersatz- oder<br />

Reparaturkosten anfallen können, und/oder eine nicht korrekte<br />

<strong>Aufbereitung</strong> oder ein Versagen der Medizinprodukte zu einer Ge -<br />

fährdung des Patienten oder Dritter führen kann. In Zweifelsfällen wird<br />

dringend empfohlen, den Rat des Herstellers einzuholen.<br />

Der maschinellen <strong>Aufbereitung</strong> mit thermischer Desinfektion und der<br />

Dampfsterilisation sind bei thermostabilen Medizinprodukten der Vorzug<br />

vor anderen Verfahren zu geben.<br />

Instrumente und Komponenten, die ausschließlich zur einmaligen Ver -<br />

wendung vorgesehen sind, müssen anschließend entsorgt werden.<br />

1. Werkstoffauswahl und<br />

Konstruktionsauslegung<br />

1.1 Werkstoffauswahl<br />

Bei der Herstellung aller Medizinprodukte muss der Hersteller neben<br />

dem Design, der Fertigungs- und Oberflächenaus füh rung auch die<br />

Werkstoffe auf den vorgesehenen Verwendungs zweck abstimmen.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

13


Korrosions beständigkeit/<br />

Passivschicht<br />

14<br />

hochglanz/e-poliert<br />

matt /gebürstet<br />

matt/<br />

glasperlenmattiert<br />

Oberflächenausführungen bei <strong>Instrumenten</strong><br />

Gefahr durch Chloride<br />

Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme,<br />

Entstehung chloridinduzierter Lochkorrosion<br />

Bei chirurgischen <strong>Instrumenten</strong> lassen sich in den meisten Fällen die<br />

Forderungen nach hoher Elastizität und Zähigkeit, Steifigkeit, gutem<br />

Schneideverhalten und hoher Verschleißbeständigkeit, neben bestmöglicher<br />

Korrosions be stän digkeit nur durch die Verwendung gehärteter<br />

nichtrostender Stähle erfüllen.<br />

Die Korrosionsbeständigkeit nichtrostender Stähle hängt primär von<br />

der Qualität und Dicke der Passivschicht ab. Die Passiv schicht ist<br />

eine Chromoxid-Schicht, die vereinfacht dargestellt durch eine Re ak -<br />

tion mit dem Chromanteil der Stahllegierung (mind. 12 %) und dem<br />

Luftsauerstoff der Umgebung entsteht. Diese wird von der Obe r flä -<br />

chenausführung des Produktes, matt oder hochglänzend, nicht beeinflusst.<br />

Für die Bildung und das Wachstum der Passivschicht nehmen<br />

im Einzelnen nachfolgend aufgeführte Faktoren Einfluss:<br />

■ die Werkstoffzusammensetzung/ -legierung,<br />

■ der Gefügezustand, welcher durch die Wärmebehandlung, z. B.<br />

Schmieden, Härten, Anlassen, Schweißen, Löten, beeinflusst wird,<br />

■ die Oberflächenbeschaffenheit, wie Rauigkeit und Sauberkeit,<br />

■ die Handhabungs-/ <strong>Aufbereitung</strong>sbedingungen,<br />

■ die Gebrauchsdauer und die <strong>Aufbereitung</strong>szyklen.<br />

Passivschichten sind gegenüber vielen chemischen Einflüssen äu ßerst<br />

resistent. Jede Passivschicht weist in Abhängikeit von den oben<br />

genannten Faktoren mehr oder weniger kristallographische Besonder -<br />

heiten auf. An diesen Stellen reagiert die Passivschicht, bevorzugt in<br />

freuchtem/ wässrigem Milleu gegenüber korrosiven Einflüssen empfindlicher.<br />

Zu den wenigen Stoffen, die diese Schicht angreifen können,<br />

gehören Halo genide. Als bekanntester und gefährlichster „Salz-Typ“ gilt<br />

Chlorid. Chloride reagieren an der Passiv schicht und führen je nach<br />

Kon zentration zu den bekannten chloridinduzierten Lochkorrosions -<br />

schäden. Diese reichen von vereinzelten Angriffs punk ten (kleine<br />

schwarze Punkte) bis hin zu einem Befall der kompletten <strong>Instrumenten</strong> -<br />

oberfläche mit großen tiefen Löchern. Chloride sind auch meist die<br />

Ursache von Spannungsrisskorro sions schäden.<br />

Mit zunehmender Gebrauchsdauer bildet sich eine stärkere Passiv -<br />

schichtdicke. Dadurch bedingt nehmen diese Korrosions angriffe<br />

erfahrungsgemäß ab, weil die Penetrationswahrscheinlichkeit von<br />

Chloriden bis zum ungeschützten Grundwerkstoff verringert wird.<br />

Herkunftsmöglichkeiten von Chloriden im Gebrauchszyklus:<br />

■ Grundbelastung im Trinkwasser in Abhängigkeit von der Herkunft<br />

des Wassers.<br />

■ Nicht ausreichend entsalztes Speisewasser zur Schlussspülung<br />

und zur Dampfsterilisation.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Chloridhaltiges Regeneriersalz führte zu massivem<br />

Lochkorrosionsbefall auf der<br />

<strong>Instrumenten</strong>oberfläche. Ursache: undichter<br />

Anschluss des Ionentauschers im RDG.<br />

Farbätzung - austenitische Mikrostruktur rostund<br />

säurebeständiger <strong>Instrumenten</strong>stahl<br />

(500-fache Auflösung)<br />

■ Verschlepptes/durchgebrochenes Regeneriersalz von Ionen -<br />

austauschern bei Herstellung von enthärtetem Wasser.<br />

■ Nicht für <strong>Aufbereitung</strong> freigegebene oder falsch eingesetzte Be -<br />

handlungsmittel.<br />

■ Isotonische Lösungen (z. B. physiologische Kochsalzlösungen),<br />

Ätzmittel und Arzneimittel.<br />

■ Angetrocknete organische Rückstände – Körperflüssigkeiten,<br />

z. B. Blut Chloridgehalt 3.200-3.550 mg/ltr, Speichel, Schweiß.<br />

■ Wäsche, Stofftücher, Verpackungsmaterialien.<br />

Unabhängig vom Glanzgrad und der vorliegenden Passiv schichtdicke<br />

der <strong>Instrumenten</strong>oberfläche treten in chloridfreien/-armen Umge -<br />

bungsbedingungen Lochkorrosion oder Span nungsrisskorrosion nicht<br />

oder nur vereinzelt auf.<br />

Treten bei neuen hochwertigen <strong>Instrumenten</strong> Korrosions er -<br />

scheinungen auf, die bei gleichzeitig mitaufbereiteten älteren Instru -<br />

menten nicht zu beobachten sind, so liegt der Grund dafür in allen<br />

bisher untersuchten Fällen an <strong>Aufbereitung</strong>sbedingungen, welche<br />

entweder bei einem einzelnen bei mehreren <strong>Aufbereitung</strong>s schritten<br />

an der Grenze oder außerhalb der Prozesssicherheit lagen.<br />

Neben den genormten härtbaren Chrom stäh len werden auch<br />

genormte nicht härtbare Chromstähle mit modifizierten Chrom -<br />

gehalten sowie rost- und säurebeständige Chromnickelstähle zur<br />

Herstellung von <strong>Instrumenten</strong> gemäß EN ISO 7153-1 eingesetzt. Die<br />

Verwendbarkeit der letztgenannten Stähle bleibt jedoch wegen der<br />

eingeschränkten me chanischen Eigenschaften auf wenige<br />

<strong>Instrumenten</strong>typen begrenzt.<br />

Bestimmt durch die Anwendungstechniken und die konstruktive Ge -<br />

staltung von <strong>Instrumenten</strong>, die in der minimalinvasiven Chirurgie so -<br />

wie der Endoskopie zum Einsatz kommen, werden hier die verschiedensten<br />

Werkstoffe verarbeitet. Als wichtigste seien genannt:<br />

■ Rost- und säurebeständige Chromnickelstähle (auch als Schweiß -<br />

zusatzwerkstoff).<br />

■ Rein-Titan oder Titan-Legierung.<br />

■ Oberflächenveredelte Buntmetall-Legierungen z. B. vernickeltes,<br />

verchromtes Messing.<br />

■ Leichtmetalle (z. B. eloxiertes Aluminium).<br />

■ Nicht korrosionsbeständige Stähle, z. B. für lackierte Baugruppen<br />

und Einzelteile.<br />

■ Glas für Optiken.<br />

■ Keramik.<br />

■ Kitte und Kleber.<br />

■ Lote.<br />

■ Kunststoffe und Gummi.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

15


Gegebenfalls Sonderver -<br />

fahren aufgrund unter -<br />

schied licher Material kom -<br />

binationen.<br />

16<br />

Die Kombination dieser verschiedenartigen Werkstoffe kann Ein -<br />

schränkungen im Hinblick auf die <strong>Aufbereitung</strong> erfordern. Daher können<br />

artikelabhängig von den üblichen Aufberei tungsverfahren abweichende<br />

Sonderverfahren notwendig werden. Diese sind vom<br />

Her stel ler in der Gebrauchsanweisung beschrieben.<br />

Konstruktive und anwendungstechnische Belange erfordern auch bei elastischen<br />

<strong>Instrumenten</strong> und Atemsystemen die Ver wendung und Kombi -<br />

nation verschiedener Werkstoffe. Diese sind weitgehend identisch mit<br />

den für Endoskope verwendeten Materialien. Hervorzuheben sind<br />

Gummi und Latex auf Basis Naturkautschuk sowie verschiedene synthetische<br />

Werkstoffe, insbesondere Silikonelastomere (Silikon kautschuk).<br />

Bei Motorensystemen kommt konstruktions- und herstellungsbedingt die<br />

gesamte Werkstoffpalette zum Einsatz, die in dieser Broschüre behandelt<br />

wird. Rostfreie, härtbare Chromstähle für Bohrer, Fräser, Sägeblätter und<br />

Getriebeteile werden ebenso verwendet wie sterilisierbare Kunststoffe für<br />

Griffe, Schalter, Getriebeteile oder Kabel und Schläuche.<br />

Lackierungen von Gehäusen aus unlegiertem Stahlblech, lackierte<br />

Farbcodierungen zur Kennzeichnung der Übersetzungsverhältnisse<br />

an Handstücken oder eloxierte Gehäuse aus Aluminium für Handund<br />

Winkelstücke können besondere Auf bereitungsverfahren erforderlich<br />

machen. Die Empfehlungen dazu sind vom Hersteller in der<br />

Gebrauchsanweisung beschrieben. Stark beanspruchte Wellen,<br />

Lager- und Getriebeteile aus rostfreien Stählen – aber auch vereinzelt<br />

aus nicht rostfreien Vergütungsstählen sowie aus Bronzewerkstoffen<br />

– bedingen auch, neben besonderen <strong>Aufbereitung</strong>sverfahren, schmierungstechnische<br />

Maßnahmen.<br />

1.2 Konstruktionsauslegung<br />

Die Aufbereitbarkeit von Medizinprodukten ist von großer Be -<br />

deutung für die Patienten- und Anwendersicherheit. Die Umsetzung<br />

einer guten Aufbereitbarkeit muss bereits bei der Entwicklung eines<br />

Medizin produktes berücksichtigt werden. Allerdings steht nicht nur<br />

die <strong>Aufbereitung</strong>, sondern auch die Funktionalität im Fokus. Oftmals<br />

muss die notwendige Mechanik auf kleinstem Raum untergebracht<br />

sein, um den Patienten möglichst wenig zu belasten.<br />

Optimale Reinigungsergebnisse können erzielt werden, wenn sich<br />

das Medizinprodukt weitmöglichst demontieren lässt. Allerdings sind<br />

auch hier Grenzen gesetzt. Bei vielen Medizinprodukten, wie z. B.<br />

Gelenk-<strong>Instrumenten</strong> in der Minimalinvasiven Chirurgie) mit Durch -<br />

messern unter 3 mm, ist eine Demontierbarkeit nur schwer umsetz-<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Geeignete Wasser -<br />

quali täten verwenden!<br />

bar, da die Demontage und Montage dieser filigranen Einzelteile<br />

vom Anwender kaum zu leisten ist. Ein weiterer wichtiger Punkt ist<br />

die Auswahl der Werkstoffe und Verbindungstechniken. Da die<br />

Dampf sterilisation bei 134 °C die wichtigste Sterilisationsmethode<br />

darstellt, sollten die eingesetzten Werkstoffe temperaturbeständig<br />

sein. Eine weitere Forderung an die gewählten Werkstoffe ist die<br />

alkalische Beständigkeit in Einsatzgebieten mit möglicher<br />

Prionenkontamination.<br />

Um ein optimales <strong>Aufbereitung</strong>sergebnis zu erzielen, ist es not -<br />

wendig, dass alle Beteiligten eng zusammenarbeiten: vom Medizin -<br />

produkte hersteller über den Hersteller der Reinigungs-/Des -<br />

infektions auto maten und Sterilisatoren bis zum Hersteller der<br />

Prozess chemi kalien. Bei der Beschaffung von Medizinprodukten<br />

empfiehlt es sich, frühzeitig die Verantwortlichen der <strong>Instrumenten</strong> -<br />

aufbereitung einzubinden.<br />

2. Medien zur <strong>Aufbereitung</strong><br />

2.1 Wasser<br />

Die zur <strong>Aufbereitung</strong> der Instrumente verwendeten Wasserqualitäten<br />

nehmen erheblichen Einfluss auf deren Werterhaltung.<br />

Das Wasser erfüllt verschiedene Funktionen im <strong>Aufbereitung</strong>sprozess,<br />

z. B.:<br />

■ Lösungsmittel für Reiniger und andere Behandlungsmittel.<br />

■ Übertragung von Mechanik und Temperatur auf die Spülgut ober fläche.<br />

■ Auflösung von wasserlöslichen Verunreinigungen.<br />

■ Abspülung von Reinigungs- und anderen Behandlungs mittel -<br />

lösungen.<br />

■ Thermische Desinfektion bei der maschinellen <strong>Aufbereitung</strong><br />

■ Nutzung zur Dampfsterilisation<br />

Eine ungünstige Wasserzusammensetzung kann sich sowohl nachteilig<br />

auf das <strong>Aufbereitung</strong>sverfahren als auch auf das Aus sehen und die<br />

Werkstoffe der Instrumente auswirken. Deshalb muss schon bei der<br />

Planung von Sanitär installa tionen die Qualität des Wassers in ausreichender<br />

Menge berücksichtigt werden.<br />

In jedem natürlichen Wasser sind Salze gelöst. Die Art und Konzen -<br />

tration der Wasserinhaltsstoffe schwankt in Abhäng ig keit von der<br />

Herkunft des Wassers und von der Art der Gewinnung.<br />

Unterschiedliche Trinkwasserqualitäten können, je nach vorliegender<br />

Wasserhärte und Temperatur, zu einer schwer lösbaren Härte belags -<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

17


Aluminium kann durch<br />

enthärtetes Wasser angegriffen<br />

werden.<br />

Gefahr durch Chloride<br />

Chloridinduzierte Lochkorrosion auf dem<br />

Instrument<br />

18<br />

bildung („Kalkbelag-Kesselstein“) führen. Unter Umständen kann dies<br />

sogar eine Korrosion unter der Belagsbildung zur Folge haben.<br />

Härtebeläge sind säurelöslich und lassen sich mit saurem Grund rei -<br />

niger entfernen. Die Angaben des Reinigungsmittel-Herstellers zur<br />

Materialverträglichkeit sind zu beachten.<br />

Bei enthärtetem Wasser werden die genannten Härtebildner durch<br />

Natriumsalze ausgetauscht, wodurch die Gesamtbelastung mit Was -<br />

serinhaltsstoffen jedoch nicht verringert wird.<br />

Bei enthärtetem Wasser kann die Alkalität in Abhängigkeit von Tem -<br />

peratur und Zeit erheblich ansteigen. Insbesondere bei der thermischen<br />

Desinfektion im Schlussspülgang können Alu miniumobe rflä chen<br />

angegriffen werden.<br />

Beim Verdampfen von Wasser bleiben Wasserinhaltsstoffe als sichtbarer,<br />

mineralischer Abdampfrückstand zurück. Insbesondere im Wasser<br />

gelöste Chloride sind kritisch, da sie in höheren Konzentra tionen beispielsweise<br />

Loch fraß auch an <strong>Instrumenten</strong> aus nichtrostendem Stahl<br />

verursachen können.<br />

Im Allgemeinen steigt die Gefahr der chloridinduzierten Lochkorrosion mit:<br />

■ steigendem Chloridgehalt,<br />

■ zunehmender Temperatur,<br />

■ abnehmendem pH-Wert,<br />

■ längerer Einwirkzeit,<br />

■ unzureichender Trocknung,<br />

■ Aufkonzentration durch Antrocknung.<br />

Die Zusammenhänge zwischen Chloridgehalt im Wasser und Loch -<br />

korrossion sind in manchen Fällen nicht voraussehbar. Erfahrungen zeigen,<br />

dass bei Raumtemperatur bis zu einem Chlorid gehalt von ca. 120<br />

mg/l (entsprechend 200 mg/l Natriumchlorid = NaCl) die Wahrschein -<br />

lichkeit der Lochkorrosion gering ist. Mit zunehmendem Chloridgehalt<br />

steigt die Gefahr der Lochkorrosion rasch an. Zu beachten ist, dass<br />

beim Trocknen durch Verdampfen des Wassers die Chlorid kon zen -<br />

tration in Wassertropfen das Vielfache von 120 mg/l erreichen kann.<br />

Um überhöhte Chloridkonzentrationen auszuschalten und dadurch<br />

Lochkorrosion zu vermeiden, empfiehlt sich die Verwendung von vollentsalztem<br />

(demineralisiertem) Wasser für die Schlussspülung.<br />

Andere Inhaltsstoffe können bereits in geringen Konzentrationen braune,<br />

blaue, grauschwarze oder regenbogenfarbene Verfärbungen verursachen.<br />

Solche Verfärbungen können z. B. durch Silikate/Kie sel säure<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Wasserinhaltsstoffe, wie<br />

Kieselsäure, können zu<br />

Verfärbungen führen.<br />

Verfärbte Instrumente durch Kieselsäure<br />

Verfärbte Skalpellgriffoberflächen<br />

Vollentsalztes Wasser zur<br />

Schlussspülung!<br />

Anmerkung: Die Einhaltung sollte nach an -<br />

erkannten analytischen Verfahren geprüft<br />

werden.<br />

Quelle: EN 285, Stand 2006<br />

im Wasser sowie durch Verbindungen der Elemente Eisen, Kupfer,<br />

Mangan hervorgerufen werden. Allgemein handelt es sich hier nicht<br />

um eine Korrosion, sondern um hauchdünne Ablagerungs rück stände.<br />

Zusätzlich zu den natürlichen Wasserinhaltsstoffen befindet sich<br />

manchmal Rost im Trinkwasser. Dieser stammt fast immer aus korrodierten<br />

Leitungssystemen. Bei der <strong>Aufbereitung</strong> lagert sich dieser Rost<br />

auf <strong>Instrumenten</strong> ab und erzeugt dort Rostflecken (Fremdrost) und Fol -<br />

gekorrosion.<br />

Die Verwendung von vollentsalztem Wasser zur Schlussspülung empfiehlt<br />

sich nicht nur wie oben beschrieben aus Gründen der Kor -<br />

rosions vermeidung durch Chloride im Schlussspülwasser, sondern<br />

auch aus Gründen der allgemeinen Fleckenfreiheit sowie der Sta bi li -<br />

sierung von eloxierten Aluminiumoberflächen. Vollentsalztes Wasser für<br />

die Schlussspülung hinterlässt auch keine kristallinen An trocknungs -<br />

rückstände, die die nachfolgenden Nieder temperatur sterilisations -<br />

verfahren negativ beeinträchtigen könnten.<br />

Da es keine Norm für vollentsalztes Wasser für die maschinelle Aufbe -<br />

rei tung gibt, wird eine in der EN 285, Anhang B definierte Kessel -<br />

speisewasserqualität auch für Reinigungs- und Desinfektionsgeräte<br />

zur <strong>Aufbereitung</strong> von Medizinprodukten empfohlen.<br />

Verunreinigungen im Speisewasser für einen zugeordneten Dampferzeuger<br />

Substanz/Eigenschaft Speisewasser<br />

Abdampfrückstand ≤ 10 mg/l<br />

Silikate (SiO2) ≤ 1 mg/l<br />

Eisen ≤ 0,2 mg/l<br />

Cadmium ≤ 0,005 mg/l<br />

Blei ≤ 0,05 mg/l<br />

Schwermetallrückstände außer Eisen, Kadium, Blei ≤ 0,1 mg/l<br />

Chloride (Ci -)<br />

≤ 2 mg/l<br />

Phosphate (P2O5) ≤ 0,5 mg/l<br />

Leitfähigkeit (bei 25 °C)* ≤ 5µS/cm<br />

pH-Wert (Grad der Acidität) 5 bis 7,5<br />

Aussehen farblos, klar ohne<br />

Ablagerungen<br />

Härte ∑ (der Erdalkali-Ionen) ≤ 0,02 mmol/l<br />

*Abweichend von dieser Tabelle zeigen Erfahrungswerte, dass eine<br />

Leitfähigkeit von ca. 15µS/cm tolerierbar ist.<br />

Bei Verwendung von Ionen austauschern zur Vollentsalzung kann es auf<br />

Grund des besonderen Verhaltens von Kieselsäure zu glasurähnlichen<br />

farbigen Belägen kommen. Über die Leitwert-Anzeige zur Re ge neration<br />

ist dieses nicht kontrollierbar; es sollte in jedem Fall ein Fach mann hinzugezogen<br />

werden.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

19


20<br />

Zur Prozessoptimierung und der Erzielung einer gleichbleibenden<br />

Ergebnisqualität empfiehlt sich in allen Programmschritten die Ver -<br />

wendung von vollentsalztem Wasser.<br />

2.2 Prozesschemikalien<br />

Prozesschemikalien zur <strong>Aufbereitung</strong> medizinischer Instrumente<br />

müssen in Europa gemäß der Europäischen Medizinprodukte-Richt -<br />

linie [20] entwickelt, geprüft und hergestellt werden.<br />

■ Reiniger, Neutralisationsmittel, Nachspül- und Pflegemittel sind<br />

als Medizinprodukte der Klasse I eingestuft, welche durch ein<br />

CE-Zeichen auf dem Etikett gekennzeichnet sind.<br />

■ Prozesschemikalien mit antimikrobieller Wirksamkeit, welche zur<br />

desinfizierenden Reinigung bzw. manuellen oder maschinellen<br />

Schlussdesinfektion bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur<br />

zum Einsatz kommen, sind in Europa als Medizinprodukte der<br />

Klasse II a eingestuft, welche durch ein CE-Zeichen verbunden mit<br />

einer vierstelligen Zahl zur Identifizierung der verantwortlichen<br />

Benannten Stelle („Notified Body“) gekennzeichnet sind.<br />

Durch den Hersteller der Prozesschemikalien muss in der Ent -<br />

wicklungsphase die Zusammensetzung der Produkte hinsichtlich der<br />

zu erzielenden Anwendungseffekte, wie z. B. Reinigungsleistung,<br />

antimikrobielle Wirksamkeit oder Pflegeeigenschaften unter Berück -<br />

sichtigung der Verträglichkeit gegenüber den zur Herstellung der<br />

Instrumente eingesetzten Materialien sowie der Biokompatibilität von<br />

eventuell anhaftender Rückstände mit menschlichem Gewebe am<br />

Einsatzort des Instrumentes optimiert werden. Die Material -<br />

verträglichkeit ist durch den Hersteller der Prozess chemikalien gegebenenfalls<br />

in Zusammenarbeit mit dem Hersteller der entsprechenden<br />

medizinischen Instrumente nachzuweisen. Die Biokompatibilität ist<br />

gemäß ISO 10993 „Biologische Beurteilung von Medizinprodukten“ zu<br />

prüfen und zu bewerten.<br />

Optimale Anwendungseigenschaften, Materialverträglichkeit und<br />

Biokompatibilität der Prozesschemikalien sind nur unter den vom<br />

Hersteller empfohlenen Anwendungsbedingungen gegeben. Die<br />

Anwendungsbedingungen müssen durch den Hersteller detailliert<br />

(Etikett, technisches Merkblatt) beschrieben und vom Anwender<br />

beachtet werden. Besonders zu beachten sind die Konzentrationen<br />

der Prozesschemikalien in den Anwendungslösungen sowie die<br />

Temperatur und die Einwirkzeit. Ergänzt werden die Dokumente zu<br />

den Prozesschemikalien durch Sicherheitsdatenblätter und gegebenenfalls<br />

auf Anforderung des Anwenders durch Gutachten zur<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Vorbereitung<br />

Reinigung immer<br />

durchführen!<br />

Lagerung<br />

Materialverträglichkeit, Wirksamkeit, ökologischen Eigenschaften und<br />

Biokompatibilität.<br />

Die Inhaltsstoffe verschiedener Prozesschemikalien können sich<br />

gegenseitig beeinflussen. So können beispielsweise Inhaltsstoffe eines<br />

Reinigers einen negativen Effekt auf die Wirksamkeit eines<br />

Desinfektions wirkstoffes haben, wenn geringe Mengen des Reinigers in<br />

diese Desinfektionsmittellösung gelangen. Aus diesem Grunde wird der<br />

Einsatz von aufeinander abgestimmten Prozesschemikalien nur eines<br />

Herstellers in einem geschlossenen <strong>Aufbereitung</strong>szyklus empfohlen.<br />

3. Behandlung von fabrikneuen<br />

<strong>Instrumenten</strong> und Instru menten aus<br />

Reparaturrück sen dungen<br />

Fabrikneue Instrumente und Instrumente aus Repara tur rück sen dung en<br />

müssen vor Lagerung und/oder Einführung in den <strong>Instrumenten</strong> kreis lauf<br />

aus der Transportverpackung entnommen werden. Schutz kappen und<br />

Schutzfolien sind dabei zu entfernen.<br />

Fabrikneue und Instrumente aus Reparaturrücksendungen müssen vor<br />

der ersten Anwendung die gesamte <strong>Aufbereitung</strong> entsprechend derjenigen<br />

eines ge brauchten Instrumentes durchlaufen.<br />

Der Reinigungsschritt darf keinesfalls entfallen, da Rückstände auf Ins -<br />

trumenten, z. B. von Verpackungsmaterialien, oder überschüssige Pfle ge -<br />

mittel bei der Sterilisation zu Flecken- und Belagsbildung führen können.<br />

Das Reinigungsergebnis ist durch eine Sichtkontrolle zu überprüfen. Die<br />

Instrumente müssen optisch sauber sein.<br />

Fabrikneue Instrumente mit gering ausgeprägter Passivschicht können<br />

auf kritische <strong>Aufbereitung</strong>sbedingungen empfindlicher reagieren als<br />

ältere, bereits gebrauchte Instrumente.<br />

Fabrikneue Instrumente und Instrumente aus Reparatur rück sen dungen<br />

dürfen ausschließlich in trockenen Räumen / Schränken bei Raum tem -<br />

peratur gelagert werden. Andernfalls könnte z. B. durch Tempera tur -<br />

schwan kung en innerhalb von Kunststoffverpackungen Kondensat entstehen,<br />

welches zu Korrosionsschäden führen kann.<br />

Instrumente dürfen auf keinen Fall in unmittelbarer Nähe von Chemi -<br />

kalien gelagert werden, die auf Grund ihrer Inhaltsstoffe korrosiv wirkende<br />

Dämpfe abgeben können (z. B. Aktivchlor).<br />

Mikrochirurgische Instrumente müssen zur Vermeidung von Beschä -<br />

digungen auch bei der ersten <strong>Aufbereitung</strong> in dafür vorgesehene<br />

Racks oder Haltevorrichtungen eingebracht werden.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

21


22<br />

Elastische Instrumente sind in der Originalverpackung kühl, dunkel<br />

und trocken zu lagern. Bei der Bevorratung ist zu beachten, dass elastische<br />

Instrumente aus Gummi und Latex unabhängig vom Ge brauch<br />

auch bei der Lagerung einer Alterung unterworfen sind.<br />

Atemsystemfunktionsteile enthalten häufig Ventile oder Membranen,<br />

die bei längerer Lagerung verkleben können. Diese Ventile oder Mem -<br />

branen sind vor Inbetriebnahme unbedingt auf Funktion zu prüfen.<br />

4. Handlungsempfehlung für<br />

Rückware/Retouren<br />

Als Rückware werden hier Medizinprodukte und deren Ver packung<br />

bezeichnet, die – unabhängig, ob sie gebraucht oder ungebraucht sind<br />

– an den Hersteller zurückgegeben werden.<br />

Mögliche Gründe für Rücksendungen sind beispielsweise notwendige<br />

Reparaturen oder fällige Wartungen, Rückgabe von Leihinstrumen ta -<br />

rium, Untersuchungen an Produkten aus der klinischen Erprobung,<br />

Produktreklamationen oder Rück sen dungen von Explantaten für wissenschaftliche<br />

Untersuchungen oder zu Schadensanalysen.<br />

Für alle an diesem Prozess der Rückgabe beteiligten Personen be -<br />

steht im Umgang mit möglicherweise oder tatsächlich kontaminierten<br />

Produkten ein Infektionsrisiko. Dieses Infektionsrisiko muss durch<br />

fachgerechte und zuverlässige Abwicklung minimiert werden.<br />

Rückware kann unter obiger Prämisse nur zurückgegeben werden,<br />

wenn diese entweder:<br />

■ mit einem Desinfektionsverfahren behandelt ist und als „hy gienisch<br />

unbedenklich“ deklariert ist oder<br />

■ erkennbar als nicht dekontaminiert gekennzeichnet und ausreichend<br />

sicher verpackt ist.<br />

Die Dekontamination der zurückzuschickenden Produkte soll – ebenso<br />

wie im normalen Kreislauf – zeitnah erfolgen, um Fol geschäden<br />

am Instrument (z. B. Lochfraß durch Einwirkung von Chloriden aus<br />

Blut) zu verhindern.<br />

Auf eine Dekontamination soll verzichtet werden, wenn das Produkt<br />

dadurch verändert oder zerstört wird und eine Analyse gegebenenfalls<br />

verfälschen oder nicht mehr zulassen würde. Im Zweifelsfall<br />

erfolgt eine Abstimmung mit dem Hersteller.<br />

Das Beilegen einer Bescheinigung im Einzelfall mit Angabe aller notwendigen<br />

Informationen (siehe z. B. BVMed), eine Sammel be schei ni -<br />

gung an den Hersteller oder eine andere „Annahmestelle“ sind mögli-<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Gefahr durch Chloride<br />

Rostbildung durch mehrstündiges Eintauchen<br />

in eine physiologische Kochsalzlösung<br />

Verformung durch unsachgemäße<br />

Handhabung<br />

che Wege der Abwicklung. Im Falle einer Sammelbestätigung sollten<br />

folgende Angaben mindestens enthalten sein:<br />

■ Zeitpunkt der Gültigkeit.<br />

■ Bestätigung, dass alle ab Gültigkeit eingehenden Rückwaren hygienisch<br />

unbedenklich sind und im anderen Fall eindeutig und erkennbar<br />

gekennzeichnet sind.<br />

■ Detaillierte Benennung einer Kontaktstelle für Rückfragen/Annahme<br />

von Rücksendungen.<br />

5. Vorbereitung zur Reinigung und<br />

Desinfektion<br />

Die ersten Schritte einer richtigen <strong>Aufbereitung</strong> beginnen be reits im Ope -<br />

rationssaal. Grobe Verschmutzungen, Rückstände von Blutstillungs-,<br />

Hautdesinfektions- und Gleitmittel sowie ätzende Arzneimittel sollen,<br />

wenn möglich, vor dem Ablegen der Instrumente entfernt werden.<br />

Instrumente aus nichtrostendem Stahl dürfen keinesfalls in isotonischer<br />

Lösung (wie z.B. physiologischer Kochsalzlösung) abgelegt werden, da<br />

längerer Kontakt zu Lochkorrosion und Spannungsriss korro sion führt.<br />

Durch unsachgemäßes „Abwerfen“ können Instrumente be schädigt werden,<br />

da z. B. Hartmetallspitzen von Scheren abgespalten oder kleine<br />

Klemmen verformt werden. Um dieses zu vermeiden, müssen Instru -<br />

mente nach Gebrauch sachgerecht abgelegt werden. Die Ins trumenten -<br />

siebe dürfen nicht überfüllt werden. Abfälle, Reste von Haut desin fek -<br />

tions mitteln, Koch salz lösung etc. dürfen nicht in die<br />

Entsor gungs behälter gelangen. Die Entsorgungsbehälter sollten ge -<br />

schlossen gehalten werden, um weiteres Antrocknen zu vermeiden.<br />

In Krankenhäusern mit Zentraler Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA)<br />

erfolgt ein Transport der kontaminierten Medizin pro duk te in geschlossenen<br />

Systemen von den OP`s und Stationen zur ZSVA. Wo immer möglich,<br />

ist die Trockenentsorgung zu bevorzugen.<br />

Bei der Nassentsorgung werden die Instrumente vorzugsweise in eine Lö -<br />

sung eines kombinierten Reinigungs- und Desinfek tionsmittels eingelegt,<br />

welches keine proteinfixierende Wirkung besitzt. Aldehyde enthaltende<br />

Desinfektionsmittel sind zu vermeiden, da sie fixierende Wirkung haben.<br />

Die Herstellerangaben in Bezug auf Konzentration und Einwirk zeit<br />

und gegebenenfalls Zusatz von Reinigungsverstärkern sind unbedingt<br />

einzuhalten.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

23


Lange Wartezeiten<br />

vermeiden!<br />

24<br />

Bei beiden Entsorgungsmethoden sind lange Wartezeiten bis zur<br />

<strong>Aufbereitung</strong>, z. B. über Nacht oder über das Wochenende, wegen der<br />

Korrosionsgefahr und der Reinigbarkeit zu vermeiden. Erfahrungen zeigen,<br />

dass bei der Trockenentsorgung in der Praxis Wartezeiten von bis<br />

zu 6 Stunden unproblematisch sind.<br />

Die Instrumente sind in für die Reinigung günstiger Exposition auf spültechnisch<br />

geeigneten <strong>Instrumenten</strong>trägern (z.B. Siebenschalen, Racks)<br />

abzulegen.<br />

Aus Grün den der effektiven Reinigung müssen Gelenkinstrumente<br />

(Scheren, Klemmen, Zangen) geöffnet sein, um die überlappende<br />

Fläche zu minimieren. Die verwendeten Siebschalen, Racks, Halte -<br />

rungen etc. müssen so beschaffen sein, dass die anschließende Rei -<br />

nigung in Ultra schallbecken oder in Reinigungs- und Des infektions -<br />

geräten nicht durch Schall schat ten oder Spülschatten behindert wird.<br />

Zer legbare Instrumente müssen nach Herstellerangabe demontiert<br />

werden. Die beim chirurgischen Eingriff nicht benutzten Instrumente<br />

sind ebenso wie benutzte Instrumente zu behandeln.<br />

Für mikrochirurgische Instrumente sind spezielle Racks oder geeignete<br />

Lagerungshalterungen zu verwenden sowie ggf. Beladungswagen<br />

mit speziell ausgerichteter Spültechnik.<br />

Die an Dentalinstrumenten haftenden zahnärztlichen Werk stof fe, zum<br />

Beispiel Füllmaterialien oder saure Zemententferner, müssen unmittelbar<br />

nach Gebrauch entfernt werden, da sonst die Gefahr der Aus -<br />

härtung oder Korrosion besteht. Zahnzement wird vorzugsweise<br />

direkt nach Anwendung schon am Patientenstuhl mit einem Tupfer<br />

entfernt.<br />

Motorensysteme müssen unmittelbar nach Gebrauch entsprechend<br />

den Her steller angaben zerlegt werden. Sind nach Herstellerangaben<br />

spezielle Lagerungssysteme für die maschinelle <strong>Aufbereitung</strong> vorgesehen,<br />

sind diese zu verwenden.<br />

Einfache Werkzeuge, z. B. Bohrer oder Sägeblätter können – soweit<br />

es sich um wiederverwendbare Medizinprodukte handelt – wie chirurgische<br />

Instrumente vorbereitet werden.<br />

Demontierte wiederverwendbare Schlauchgarnituren für Kühl flüs sig -<br />

keiten und Sprühdüsen müssen sofort mit Wasser aus der Spül fla -<br />

sche gespült und auf Dichtigkeit (Sichtkontrolle) überprüft werden<br />

(siehe Kapitel 8).<br />

Um Beschädigungen der feinen Instrumente zu vermeiden, ist der<br />

Transport in dafür vorgesehenen Behältnisse mit Haltevorrichtungen<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


durchzuführen. Zerlegbare MIC-Instrumente, Endoskope und HF-<br />

Instrumente müssen vor der <strong>Aufbereitung</strong> nach Herstellerangaben<br />

zerlegt werden. Optiken sind in gesonderten Behältnissen abzulegen.<br />

Angetrocknete Rückstände sind bei <strong>Instrumenten</strong> für die operative<br />

Endoskopie besonders kritisch, da Schmutzrückstände in engen Lu mina<br />

schwierig zu entfernen sind und in Gelenken zur Funktions un fähigkeit<br />

führen können. Deshalb müssen diese Instrumente unmittelbar nach<br />

dem Einsatz aufbereitet werden. Soweit sich bei den verfügbaren<br />

Methoden bzw. Verfahren die Reinigung problematisch erweist, ist bei<br />

HF-<strong>Instrumenten</strong> zur Entfernung von koagulierten Rück ständen eine<br />

Vorbehandlung mit 3 %iger Wasser stoff per oxid lösung zu empfehlen.<br />

Handgriffe und Kabel für die Hochfrequenzchirurgie können wie chirurgisches<br />

Instrumentarium vorbereitet werden<br />

Bei flexiblen Endoskopen muss das Einführungsteil unmittelbar nach<br />

dem Gebrauch mit einem flusenfreien Tuch abgewischt werden, welches<br />

mit einer reinigenden oder einer reinigenden, desinfizierenden aber nicht<br />

proteinfixierenden Lösung getränkt ist. Zur Vermeidung von Inkrus tie -<br />

rungen und Verstopfungen werden der Absaugkanal und eventuell vorhandene<br />

Zusatzkanäle mit der gleichen Lösung gespült. Zur Spülung<br />

des Luft-/Wasserkanals wird Wasser aus der Spülflasche verwendet.<br />

Vor der weiteren <strong>Aufbereitung</strong> ist der Dichtigkeitstest nach Her stel ler -<br />

an gaben durchzuführen. Dadurch werden Un dich tig kei ten und Perfo -<br />

ra tio nen rechtzeitig erkannt und teure Folge schä den, bedingt durch<br />

Ein drin gen von Flüssigkeiten, vermieden.<br />

Ein beschädigtes Endoskop muss sofort mit Fehler beschrei bung an<br />

den Hersteller eingesandt werden. Ist dieses nicht ausreichend<br />

gereinigt und desinfiziert, so muss eine eindeutige Kennzeichnung<br />

auf die flüssigkeitsdichte Verpackung aufgebracht werden.<br />

Elastische Instrumente und Atemsysteme sind nach Hersteller angabe zu<br />

zerlegen, um eine ordnungsgemäße <strong>Aufbereitung</strong> zu ermöglichen. Dabei<br />

sind Konen, Dichtflächen, Gewinde an schlüsse und Ventilteller schonend<br />

zu behandeln und vor mechanischer Be schädigung zu schützen.<br />

Der Atemkalk muss vor der <strong>Aufbereitung</strong> vollständig aus den Ab sor -<br />

bern entfernt werden.<br />

Messwertaufnehmer dürfen nur nach Herstellerangaben aufbereitet<br />

werden.<br />

Wenn eine Nassentsorgung durchgeführt wird, sind elastische Instru -<br />

mente mit verschließbaren Hohlräumen (z.B. Laryngsmasken, diverse<br />

Masken) zu verschließen.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

25


Pulverförmige Produkte<br />

vollständig auflösen!<br />

26<br />

6. Manuelle und maschinelle<br />

Reinigung und Desinfektion<br />

6.1 Manuelle Reinigung/desinfizierende<br />

Reinigung<br />

Zur manuellen Reinigung kommen reinigungsaktive und nicht protein -<br />

fixierende Behandlungsmittel mit oder ohne antimikrobieller Wirkung<br />

und/oder Enzymen zum Einsatz. Ist eine desinfizierende Reinigung<br />

gefordert, sollte die Desinfektionswirkung unter „dirty conditions“ (hohe<br />

Proteinbelastung) gemäß EN-Normen oder den entsprechenden nationalen<br />

Richtlinien nachgewiesen sein.<br />

Beim Einsatz der Reinigungs- und Desinfektionsmittel sind die Her stel -<br />

lerangaben zur Konzentration, Temperatur und Ein wirk zeit unbedingt<br />

einzuhalten. Bei <strong>Instrumenten</strong>, die nicht aus Edel stahl gefertigt sind, ist<br />

besonders auf Herstellerhinweise zur Ma terialverträglichkeit zu achten.<br />

Es sind täglich frisch hergestellte Gebrauchslösungen einzusetzen. Bei<br />

starker Schmutzbelastung empfiehlt sich ein häufigerer Wechsel.<br />

Bei längerer Verwendung können folgende Probleme entstehen:<br />

■ Korrosionsgefahr durch Schmutzbelastung.<br />

■ Korrosionsgefahr bei Konzentrationserhöhung durch Verdunsten.<br />

■ Abnahme der Desinfektionswirkung durch die Schmutzbelastung<br />

(Wirkstoffzehrung/Eiweißfehler).<br />

Gelenkinstrumente sind geöffnet, unter Minimierung der sich abdekkenden<br />

Flächen, in die Lösung einzulegen. Englumige Instrumente<br />

wie Schläuche und Kanülen sowie Ins tru men te mit Hohlräumen sind<br />

generell schwierig aufzubereiten. Deswegen ist darauf zu achten,<br />

dass sie durchgängig sind und somit die Innenflächen vollständig in<br />

Kontakt mit der Lösung kommen.<br />

Werden pulverförmige Produkte verwendet, muss das Pulver vor der<br />

Anwendung vollständig im Wasser gelöst sein. Erst dann werden die<br />

Instrumente eingelegt. Ungelöste Partikel können zu Oberflächen -<br />

veränderungen an <strong>Instrumenten</strong> und zur Verstopfung von englumigen<br />

<strong>Instrumenten</strong> führen.<br />

Es empfiehlt sich, zur Reinigung flusenfreie, weiche Tücher, Kunst -<br />

stoffbürsten oder Reinigungspistolen zu verwenden. Nach der manuellen<br />

Reinigung/desinfizierenden Reinigung muss grundsätzlich ausreichend<br />

und intensiv mit klarem, fließendem Wasser nachgespült<br />

werden. Hierbei werden eventuell noch anhaftende Schmutzreste<br />

manuell entfernt.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Verfleckungen auf Grund hohen<br />

Salzgehalts im Abspülwasser<br />

Zur Vermeidung der Entstehung von Wasserflecken ist vollentsalztes<br />

Wasser, mikrobiologisch von mindestens Trinkwasserqualität zu empfehlen.<br />

Die Instrumente müssen unmittelbar anschließend vollständig<br />

getrocknet werden. Die Trocknung mittels Druckluft ist besonders<br />

schonend und wirksam und daher jeder anderen Trocknungs -<br />

methode, z.B. Abtrocknen mit Tuch, vorzuziehen.<br />

Hauptursachen für mechanische Beschädigungen bei der manuellen<br />

<strong>Aufbereitung</strong> sind:<br />

■ Metallbürsten,<br />

■ grobe Scheuermittel,<br />

■ zu große Kraftanwendung,<br />

■ „Fallen lassen“, Anstoßen, „Abwerfen“.<br />

Mikrochirurgische Instrumente sind besonders empfindlich gegen<br />

mechanische Beschädigungen.<br />

Dentalinstrumente können im Allgemeinen wie chirurgische Instru -<br />

mente aufbereitet werden. Für gesondert zu behandelnde Den tal ins -<br />

trumente finden sich nachstehend Hinweise zur <strong>Aufbereitung</strong>:<br />

Hand- und Winkelstücke sowie Turbinen dürfen nicht in Tauchbäder<br />

eingelegt werden. Sie werden äußerlich mit einem geeigneten De sin -<br />

fektionsmittel eingesprüht oder abgewischt. Für die Innenreinigung<br />

und Pflege sind die von den Herstellern angegebenen Mittel und<br />

Methoden anzuwenden.<br />

Rotierende Dentalinstrumente, die nicht aus Edelstahl gefertigt sind,<br />

dürfen werkstoffbedingt nur in speziellen Desinfektions- und<br />

Reinigungsmittellösungen eingelegt werden. Damit die Instrumente<br />

nicht rosten, müssen sie nach dem kurzzeitigen Spülen sofort<br />

getrocknet und mit einem sterilisationsgeeigneten Korrosions -<br />

schutzmittel behandelt werden. Im Falle von keramischen oder kunststoffgebundenen<br />

Schleifkörpern ist vorher zu prüfen, ob die Des -<br />

infektions- und Reinigungsmittel auch für diese Instrumente ge eignet<br />

sind. Ungeeignete Mittel können die Bindemittel, auch hinsichtlich der<br />

Schaftbefestigung, zerstören.<br />

Wurzelkanalinstrumente sind empfindlich gegen mechanische Be -<br />

schädigungen und deshalb getrennt aufzubereiten sowie in Ver bindung<br />

mit speziellen Ständern zu handhaben. Für die Reinigung und<br />

Desinfektion sind die Silikonstopfen zur Einstellung der Prä pariertiefe zu<br />

entfernen. Wurzel ka nal ins trumente mit farbeloxiertem Griff werden in<br />

alkalischer Lösung angegriffen und verlieren ihre Farbcodierung.<br />

Motorensysteme müssen mit einem reinigenden Flächendesinfektions -<br />

mittel abgewischt werden. Als Hilfs mittel können hier außer flusenfreien<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

27


Eindringen von<br />

Flüssigkeiten vermeiden!<br />

Durchspülen von Zangen mit Spülanschluss<br />

Reinigung eines Endoskop-Objektives<br />

28<br />

Tüchern auch weiche Bürs ten dienen. Beim anschließenden Ein -<br />

sprühen mit einem Desin fek tionsspray sind die Oberflächen nach Ein -<br />

halten der Einwirkzeit mit einem Tuch ab zuwischen. Nach der<br />

Reinigung und Desinfektion wird die Ober flä che unter fließendem<br />

Wasser gespült. Dabei ist darauf zu achten, dass die Handstücke<br />

schräg gehalten werden, um das Ein dringen von Was ser in Kupplungs -<br />

ansätze oder Komponenten zu vermeiden. Keinesfalls dürfen die Teile<br />

in ein Tauchbad oder in Was ser eingelegt werden. Ver sehent lich eingedrungene<br />

Flüssigkeit muss sofort wieder entfernt werden.<br />

Bei akkubetriebenen Maschinen ist darauf zu achten, dass vor der<br />

Desinfektion und Reinigung die Akkus entnommen werden. Weiterhin<br />

ist ein direkter Flüssigkeitskontakt der elektrischen Kontakte zu vermeiden.<br />

Ob eine Desinfektion und Reinigung der Akkus möglich ist, ist den<br />

Herstellerangaben zu entnehmen.<br />

Bei der Trocknung von Maschinen und Handstücken mittels Pressluft<br />

ist darauf zu achten, dass mit der Pressluftpistole nie direkt auf Lagerund<br />

Dichtungssitze gezielt wird, da hierdurch Lager und Dichtungen<br />

beschädigt werden können. Einfache wiederverwendbare Werkzeuge<br />

können wie chirurgische Instrumente aufbereitet werden.<br />

MIC-Instrumente und starre Endoskope sind empfindlich gegen mechanische<br />

Beschädigungen.<br />

Systeme oder Komponenten mit Hohlräumen und Kanälen erfordern<br />

eine besondere Sorgfalt, um den Reinigungserfolg sicherzustellen.<br />

Mindestens erforderlich sind:<br />

■ Abnehmen der Dichtungen.<br />

■ Öffnen der Hähne.<br />

■ Zerlegen nach Herstellerangabe.<br />

■ Durchspülen der Hohlräume.<br />

Beim Einlegen in die Reinigungs-/desinfizierende Reinigungslösung<br />

ist darauf zu achten, dass durch Bewegen oder Schräghalten Luft -<br />

blasen aus den Hohlräumen entweichen und somit eine vollständige<br />

Be netzung der inneren Flächen gewährleistet ist.<br />

Nicht zerlegbare Instrumente mit Spülanschluss müssen ausreichend<br />

mit Reinigungs-/desinfizierender Reinigungslösung durchgespült werden.<br />

Auf ausreichenden Durchfluss zum distalen Ende hin ist zu achten.<br />

Zur Reinigung der Fenster- und Glasoberflächen von Optiken sind<br />

diese mit einem in Alkohol getränkten Wattetupfer auf Holzstäbchen<br />

oder alkoholresistentem Kunststoff-Watteträger durch leichtes<br />

Abreiben zu reinigen.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Instrumente mit Koagulationsrückständen, die selbst durch in tensive<br />

Reinigung (z. B. 3 % Wasserstoffperoxidlösung, Bürsten, Ultraschall -<br />

behandlung) nicht entfernt werden können, müssen aussortiert werden,<br />

da weder die Funktion noch die geforderte Sterilität gewährleistet<br />

ist.<br />

Bei flexiblen Endoskopen werden vor der <strong>Aufbereitung</strong> Ventile und<br />

Kappen abgenommen. Nur so ist ein gründliches Säubern und Durch -<br />

spülen der Kanäle möglich. Zur Reinigung wird das flexible Endoskop<br />

in eine Wanne mit Reinigungs-/desinfizierender Reinigungslösung<br />

eingelegt und von außen gründlich abgewischt.<br />

Die Kanäle werden mit der systemzugehörigen Bürste gereinigt und<br />

anschließend mit der Reinigungs-/desinfizierenden Rei ni gungslösung<br />

durchgespült. Manche Hersteller bieten zu diesem Zweck eine Hand -<br />

pumpe an. Das distale Ende (Optik, Albarranhebel etc.) ist besonders<br />

sorgfältig zu reinigen.<br />

Elastische Instrumente mit verschließbaren Hohlräumen (z. B.<br />

Laryngsmasken mit Ballon, Atemmasken) müssen in verschlossenem<br />

Zustand gereinigt und desinfiziert werden, damit keine Flüssigkeit in<br />

die Hohlräume gelangt. Gummi und elastische Instrumente erfordern<br />

gegebenenfalls für die Nachspülung längere Zeiten. Eine ausreichende<br />

Trocknung ist durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen.<br />

6.2 Maschinelle Reinigung und Desinfektion<br />

Die Standardisierung der Reinigung und Desinfektion kann am bes -<br />

ten durch das maschinelle Verfahren erreicht werden. Die gute Rei -<br />

nigung bei der <strong>Instrumenten</strong>aufbereitung dient auch wesentlich dem<br />

Werterhalt und ist Voraussetzung für die erfolgreiche Steri lisa tion. Auf<br />

Grund der internationalen Norm (EN ISO 15883) bzw. der länderspezifischen<br />

Fassung (z.B. DIN EN ISO 15883) und nationaler Richtlinien<br />

sollten nur validierte maschinelle Reinigungs- und Desin fektions -<br />

verfahren zur Anwendung kommen. Die generellen Anforderungen an<br />

die Reinigungs- und Desinfektionsgeräte (RDG) werden in Teil 1 der<br />

ISO 15883 beschrieben, die Anforderungen gelten sowohl für Ein -<br />

kammer-RDG als auch von Mehrkammer-RDG (Taktband anlagen).<br />

Zur maschinellen <strong>Aufbereitung</strong> gelangen die Instrumente vorzugsweise<br />

aus der Trockenentsorgung. Bei einer Nassent sor gung müssen die eingesetzten<br />

Reinigungs- und Desinfektions mittel entweder hinreichend<br />

schaumarm sein, oder es ist gründlich zu spülen, da Schaum den<br />

Spüldruck bei der maschinellen Reinigung signifikant reduzieren und<br />

das Ergebnis beeinträchtigen kann.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

29


Spülgerechte Beladung<br />

Optische Veränderung bei farbeloxiertem<br />

Aluminium schon bei milder<br />

Alkalität<br />

30<br />

Dieser Hinweis gilt auch, wenn Instrumente mit Probleman schmutz -<br />

un g en (Inkrustierung bei HF-<strong>Instrumenten</strong>, anhaftenden Füll -<br />

materialien oder ähnlichem) manuell oder im Ultraschallbad vorbehandelt<br />

wurden.<br />

Bei der maschinellen <strong>Aufbereitung</strong> sind einige Punkte besonders zu<br />

beachten (siehe auch Kapitel 6.2.3):<br />

■ Voraussetzung für eine wirksame maschinelle <strong>Aufbereitung</strong> ist die<br />

richtige spülgerechte Beladung von Siebschalen, Einsätzen, Hal te -<br />

rungen etc. Gelenkinstrumente müssen geöffnet abgelegt werden.<br />

■ Die Siebschalen dürfen nicht überladen sein, damit die Instrumente<br />

gut umspült werden. Bei der Validierung festgelegte<br />

Beladungsmuster sind stets einzuhalten.<br />

■ Großflächige Instrumente müssen so auf die Siebschale gelegt werden,<br />

dass sie nicht durch „Spülschatten“ die Reinigung anderer Ins -<br />

trumente behindern.<br />

■ Instrumente mit Hohlräumen (Turbinen, Trokarhülsen, Atemwegs -<br />

systeme) müssen auch innen vollständig gespült werden. Hierzu sind<br />

besondere, auf das Instrumentarium abgestimmte Einsätze mit Spül -<br />

vorrichtungen zu verwenden.<br />

■ Die Instrumente müssen entsprechend ihrer mechanischen Empfind -<br />

lichkeit so abgelegt bzw. gelagert werden, dass eine Beschädigung<br />

ausgeschlossen ist.<br />

Farbeloxierte Aluminiumkomponenten können beim Einsatz maschineller<br />

Reinigungsverfahren ihre Farbe und damit ihre Codierungs -<br />

funktion verlieren. Bei Einsatz von pH-neutralen Reinigern und durch<br />

Ver wen dung von vollentsalztem Wasser zur Nachspülung (auch zur<br />

thermischen Desinfektion) kann Farbeloxal gemeinsam mit dem übrigen<br />

Spülgut aufbereitet werden.<br />

Das Spülgut ist sofort nach der Beendigung des Programms aus der<br />

Maschine zu entnehmen, da durch den Verbleib in der geschlossenen<br />

Maschine durch Restfeuchtigkeit Korrosion auftreten kann.<br />

Generell sind Verfahren zu bevorzugen, welche die Reinigung ge -<br />

trennt vor der Desinfektion ausführen. Für die maschinelle Auf be rei -<br />

tung gibt es sowohl thermische als auch chemothermische Verfahren.<br />

Verfahren mit thermischer Desinfektion ist ge nerell der Vorzug zu<br />

geben. Daher ist die Eignung der aufzubereitenden Medizinprodukte<br />

für eine maschinelle <strong>Aufbereitung</strong> mit thermischer Desinfektion bereits<br />

bei der Be schaffung zu berücksichtigen.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Reinigungsmittel<br />

abstimmen!<br />

6.2.1 Maschinelle Reinigung und<br />

thermische Desinfektion<br />

Bei thermischen Verfahren erfolgt die Desinfektion bei Temperaturen von<br />

über 65 °C mit entsprechender Einwirkzeit. Als Maß für die Desin fek -<br />

tions wir kung wurde der A0 Wert eingeführt (EN ISO 15883-1, Anhang<br />

A), welcher in Abhängigkeit von der mikrobiologischen Kon ta mination<br />

und der beabsichtigten Zweckbe stim mung der Me dizin pro dukte die<br />

Tempe ra tur-Zeit-Relation be stimmt ( z.B. A0 3000 = 90 °C und 5<br />

Minuten Wirkzeit).<br />

Die Programmstruktur ist abhängig von den Leistungsanforderungen an<br />

Reinigung, Desinfektion und Nachspülqualität sowie vom Spülgut.<br />

Ein maschinelles <strong>Aufbereitung</strong>sprogramm mit thermischer Desi n fek tion<br />

erfolgt z. B. in folgenden Schritten:<br />

T<br />

°C<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

55<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Vorspülung<br />

Reinigung<br />

Neutralisation<br />

Zwischenspülung<br />

Reinigungsprogramm mit thermischer Desinfektion<br />

Desinfektion<br />

1. Vorspülung<br />

Kaltes Wasser ohne Zusatz zur Entfernung der groben Schmutz -<br />

belastung und schaumbildender Substanzen.<br />

2. Reinigung<br />

Warmes oder kaltes Weichwasser (gegebenenfalls vollentsalztes<br />

Wasser), die Reinigung erfolgt in der Regel bei Temperaturen von<br />

40-60 °C für mindestens 5 Minuten.<br />

Als Reiniger kommen geeignete pH-neutrale oder alkalische Produkte<br />

zum Einsatz.<br />

Die Auswahl von Reinigungsmitteln richtet sich nach Material und<br />

Ei gen schaften der Instrumente, der notwendigen Reinigungsleistung<br />

sowie nationalen Richtlinien und Emp feh lung en (z. B. in Deutschland<br />

vom Robert Koch-Institut).<br />

Wenn erhöhte Chlorid-Konzentrationen (natürlicher Gehalt, isotonische<br />

Lösungen) im Wasser vorliegen, kann am Instrumentarium Loch -<br />

korrosion und Spannungs riss korrosion auftreten. Durch Verwendung<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Trocknung<br />

t<br />

31


Verschleppung von Reinigungsmittel -<br />

rück stän den durch unzureichende<br />

Spülung<br />

Einhalten der<br />

Herstellerangaben<br />

32<br />

alkalischer Reiniger oder dem Einsatz von vollentsalztem Wasser können<br />

derartige Korrosionen vermieden werden.<br />

3. Erste Zwischenspülung<br />

Kaltes oder warmes Wasser. Durch Zusatz eines Neutralisationsmittels<br />

auf Säurebasis wird das Ab spülen alkalischer Reinigungsmittelreste<br />

erleichtert. Auch beim Einsatz von Neutralreinigern ist bei ungünstiger<br />

Wasserqualität, z. B. bei hohem Salzgehalt, die Verwendung eines<br />

Neutralisators zu empfehlen, um einer Belagsbildung vorzubeugen.<br />

4. Zweite Zwischenspülung<br />

Warmes oder kaltes Wasser ohne Zusatz (gegebenenfalls vollentsalztes<br />

Wasser). Abhängig vom Spülgut sowie der erforderlichen Nachspül -<br />

qualität und -sicherheit, z.B. ophthalmologische Instrumente, erfolgen<br />

meherere Zwischenspülungen ohne Zusatz.<br />

5. Thermische Desinfektion/Schlussspülung<br />

Vollentsalztes Wasser, die thermische Desinfektion erfolgt bei Tem pe ra -<br />

tu ren von 80-95 °C und entsprechender Einwirkzeit gem. A0-Kon zept,<br />

EN ISO 15883.<br />

Durch den Einsatz von vollentsalztem Wasser können Flecken, Be läge<br />

und Korrosionen am Spülgut vermieden werden. So werden auch<br />

Kristall bildungen vermieden, welche ggf. die Sterilisation stören können.<br />

Wenn durch Zusatz eines Nachspülmittels die Trocknungszeit verkürzt<br />

werden soll, ist auf die Materialverträglichkeit des Spülgutes zu achten.<br />

6. Trocknung<br />

Eine ausreichende Trocknung ist durch das Reinigungs- und Des infek -<br />

tionsgerät oder durch andere geeignete Maßnahmen sicherzustellen.<br />

Bei den zum Einsatz gelangenden Prozesschemikalien sind die Her -<br />

stellerangaben zu Konzentration, Temperatur und Einwirkzeit zu beachten,<br />

da nur so ein einwandfreies Ergebnis bei größtmöglicher Ma terial -<br />

scho nung gewährleistet ist. Die automatische Volumendosierung<br />

flüssiger Prozesschemikalien muss verifizierbar sein.<br />

6.2.2 Maschinelle Reinigung und<br />

chemo-thermische Desinfektion<br />

Für thermolabile Medizinprodukte werden chemo-thermische Verfah ren<br />

angewendet. Bei diesen wird nach der Reinigung ein auf die ma schi nel -<br />

le Desinfektion ausgelegtes Desinfek tions mittel eingesetzt. Die Tem pe -<br />

ratur ist in allen Spülphasen und auch in der Trocknung zu be gren zen.<br />

Bei chemo-thermischen Verfahren (gemäß EN ISO 15883-4) wird bei<br />

definierten Tem pe raturen (im Allgemeinen < 65 °C, bei flexiblen<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Endoskopen < 60 °C) gereinigt und zur Desinfektion unter Zusatz ei nes<br />

maschinengeeigneten Desinfektionsmittels in entsprechender Konzen -<br />

tration und Ein wirk zeit gearbeitet.<br />

Beispiel für ein Reinigungsprogramm mit chemo-thermischer Desin fek tion:<br />

T<br />

100<br />

°C 90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

55<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Vorspülung<br />

Reinigung<br />

Desinfektion<br />

Reinigungsprogramm mit chemo-thermischer Desinfektion<br />

Zwischenspülung<br />

1. Vorspülung<br />

Kaltes Wasser ohne Zusatz zur Entfernung der groben Schmutz be -<br />

lastung und schaumbildender Substanzen (z. B. Vorbe handlungs mittel).<br />

2. Reinigung<br />

Warmes oder kaltes Wasser (gegebenenfalls vollentsalztes Wasser),<br />

die Reinigung erfolgt spülgutabhängig bei Tem pe ra turen von<br />

40-60 °C für mindestens 5 Minuten.<br />

Als Reiniger kommen geeignete pH-neutrale Produkte oder alkalische<br />

Produkte zum Einsatz. Die Auswahl des Reini gungs mittels richtet sich<br />

nach Material und Eigenschaften der Instru mente sowie der notwendigen<br />

Reinigungsleistung.<br />

3. Chemo-thermische Desinfektion<br />

Warmes oder kaltes Wasser (gegebenenfalls vollentsalztes Wasser).<br />

Die chemo-thermische Desinfektion erfolgt bei ≤ 60 °C. Es wird ein<br />

auf die maschinelle Desinfektion ausgelegtes Desinfek tionsmittel mit<br />

nachgewiesener Wirksamkeit eingesetzt.<br />

4. Zwischenspülung<br />

Warmes oder kaltes Wasser (gegebenenfalls vollentsalztes Wasser)<br />

ohne Zusatz (Ggf. mehr Zwischenspülungen zur Sicherstellung hinreichender<br />

Desinfektionsmittelabspülung für die toxikologische Un -<br />

bedenk lichkeit).<br />

5. Schlussspülung<br />

Vollentsalztes Wasser, die Schlussspülung erfolgt bei max. 60 °C.<br />

Durch den Einsatz von vollentsalztem Wasser werden Flecken, Bel ä -<br />

ge und Korrosionen am Spülgut vermieden.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Schlussspülung<br />

Trocknung<br />

t<br />

33


Einhalten der<br />

Herstellerangaben<br />

34<br />

Wenn durch Zusatz eines Nachspülmittels die Trocknungszeit verkürzt<br />

werden soll, ist auf die Materialverträglichkeit zu achten.<br />

6. Trocknung<br />

Eine ausreichende Trocknung ist durch das Reinigungs- und Des in fek -<br />

tionsgerät oder durch andere geeignete Maß nah men sicherzustellen.<br />

Die Einstellung der Trocknungstemperatur erfolgt in Abhängigkeit von<br />

der Temperaturstabilität des Spülgutes (z.B. 65 °C)<br />

Bei den zum Einsatz gelangenden Prozesschemikalien sind die Her stel -<br />

ler angaben zu Konzentration, Temperatur und Einwirk zeit zu beachten,<br />

da nur so ein einwandfreies Ergebnis bei größtmöglicher Ma te ri al scho -<br />

nung gewährleistet ist. Die automatische Volumendosierung flüssiger<br />

Prozesschemikalien muss verifizierbar sein.<br />

6.2.3 Für einige <strong>Instrumenten</strong>gruppen gelten<br />

folgende Besonderheiten<br />

Mikrochirurgisches Instrumentarium kann wie chirurgisches Ins tru men -<br />

tarium maschinell aufbereitet werden, wenn die sichere Halterung, z. B.<br />

in Racks, gewährleistet und die Spültechnik angepasst ist.<br />

Dentalinstrumente können wie chirurgische Instrumente ma schinell aufbereitet<br />

werden. Hierbei ist besonders zu beachten:<br />

■ Sonden und andere empfindliche Instrumente müssen in Racks oder<br />

speziellen Halterungen vor Beschädigung geschützt werden.<br />

■ Rotierende Instrumente wie Bohrer, Fräser und Schleifkörper sind nur<br />

bedingt für die maschinelle <strong>Aufbereitung</strong> geeignet. Eine zusätzliche<br />

Vorbehandlung im Ultraschall kann erforderlich sein.<br />

■ Wurzelkanalinstrumente können nur maschinell aufbereitet werden,<br />

wenn sie einzeln und sicher in geeigneten Vor rich tungen fixiert sind;<br />

ansonsten empfiehlt sich die Behandlung im Ultraschallbad.<br />

■ Hand- und Winkelstücke können maschinell aufbereitet werden, wenn<br />

sie dafür vom Hersteller freigegeben sind und spezielle Spül -<br />

vorrichtungen zur Durchspülung von Spray-, Luftkanal bzw. Luft zuund<br />

-rückführung des Turbinenantriebs vorhanden sind.<br />

■ Mundspiegel sind generell einem Verschleiß unterworfen. Silber -<br />

hinterlegte Glasspiegel können bei der maschinellen <strong>Aufbereitung</strong><br />

blind werden; rhodiumbedampfte Spiegel sind beständiger. Sie sind<br />

je doch empfindlich gegenüber mechanischen Einflüssen.<br />

Motorensysteme können nur dann maschinell aufbereitet werden, wenn<br />

diese vom Hersteller in Verbindung mit Hilfsmit teln und Vorrichtungen d a -<br />

fü r freigegeben sind. Werkzeuge, die für medizinische Anwendungen frei-<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Innendurchspülung<br />

gewährleisten!<br />

Aussortieren!<br />

Manueller Dichtigkeitstest bei einem<br />

flexiblen Endoskop<br />

gegeben sind, können wie chirurgisches Instrumen ta rium maschinell auf-<br />

bereitet werden.<br />

MIC-Instrumente, starre Endoskope und HF-Instrumente müssen zur<br />

maschinellen <strong>Aufbereitung</strong> nach Herstellerangabe zerlegt werden. Hier -<br />

bei sind auch die Dichtungen zu entfernen und die Hähne zu öffnen.<br />

Es dürfen nur solche Teile maschinell aufbereitet werden, die vom Her -<br />

steller dafür freigegeben sind. Um Beschädigungen zu vermeiden,<br />

müssen die Teile sicher fixiert sein. Maschine und Beladungsträger<br />

müssen gewährleisten, dass Hohlkörperinstrumente auch innen über<br />

geeignete Anschlüsse ausreichend durchspült werden.<br />

Instrumente mit Koagulationsrückständen, die nicht durch zu sätzliche<br />

intensive Reinigung (z. B. 3 % Wasserstoffperoxidlösung, Bürsten,<br />

Ultra schall bad) entfernt werden können, müssen aussortiert werden, da<br />

weder Funktion noch der geforderte Hygienezustand gewährleistet ist.<br />

Flexible Endoskope können nur in speziellen Reinigungs- und Des in fek -<br />

tionsgeräten maschinell aufbereitet werden. Werden Endoskope vor der<br />

maschinellen <strong>Aufbereitung</strong> manuell vorbehandelt, müssen sämtliche zum<br />

Einsatz kommenden Produkte aufeinander abgestimmt sein. Hier durch<br />

werden Wirkungsverluste, Oberflächen ver änderungen an Endos kopen<br />

bzw. übermäßige Schaumentwicklung in der Maschine vermieden.<br />

Vor der maschinellen <strong>Aufbereitung</strong> ist ein Dichtigkeitstest nach Her -<br />

steller angabe durchzuführen. Hierdurch werden Undichtigkeiten bzw.<br />

Perfo rationen rechtzeitig erkannt und Folgeschäden durch Eindringen<br />

von Flüssigkeit vermieden. Es gibt Maschinen, in denen automatisch<br />

ein Dichtigkeitstest durchgeführt wird, bevor oder während das Pro -<br />

gramm abläuft. Ein undichtes Endoskop wird mit Fehlerbeschreibung<br />

an den Hersteller gesandt.<br />

Alkalische Behandlungsmittel können Schäden an Endoskopen verur sa -<br />

chen. Es dürfen nur spezielle, für die maschinelle Auf bereitung von flexiblen<br />

Endoskopen geeignete Reiniger und Desinfektionsmittel eingesetzt<br />

werden. In keinem Programm schritt dürfen 60 °C überschritten werden.<br />

Darüber hinaus sind die Angaben der Endoskop-Her steller zu beachten.<br />

Während der maschinellen <strong>Aufbereitung</strong> muss das Endoskop in der<br />

Maschine sicher gelagert sein. Entsprechende Vorrich tung en müssen<br />

gewährleisten, dass alle Außenflächen und sämtliche Kanäle innen<br />

zuverlässig und gründlich durchspült werden.<br />

Durch geeignete technische Verfahren muss das Nachspül was ser so<br />

aufbereitet sein, dass eine Wiederverkeimung der desinfizierten En -<br />

doskope vermieden wird.<br />

Vor jeder Lagerung muss das Endoskop getrocknet werden, um eine<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

35


Vollständig trocknen!<br />

36<br />

Vermehrung von Mikroorganismen zu vermeiden. Dies kann entweder<br />

in dem Reinigungs- und Desinfektions auto ma ten oder aber in einem<br />

geeigneten Trockenschrank erfolgen.<br />

Elastische Instrumente mit verschließbaren Hohlräumen, z. B. Tuben<br />

mit Ballon, Atemmasken, müssen verschlossen gereinigt und desinfiziert<br />

werden, damit keine Flüssigkeit in die Hohlräume gelangt. Um<br />

das Überdehnen der Maskenwulste zu vermeiden, wird dazu vor der<br />

Auf bereitung der Verschluss entfernt, die Luft teilweise herausgedrückt<br />

und die Maske wieder verschlossen.<br />

Bei Gummi-<strong>Instrumenten</strong> bewirken unvollständig entfernte Rück stän de<br />

von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln in der nachfolgenden<br />

Trocknung bzw. Sterilisation irreversible Schä den. Das Material wird<br />

an der Oberfläche depolymerisiert und als Folge davon klebrig. Latex-<br />

Beschichtungen lösen sich unter Blasenbildung ab.<br />

Besonders problematisch sind unvollständig abgespülte Rück stän de<br />

bei Atemsystemfunktionsteilen. Diese müssen zudem vollständig trokken<br />

sein, da bereits Reste von Feuchtigkeit zu Funktionsstörungen<br />

führen können. Atemsystemfunktionsteile von Narkosegeräten sind<br />

herstellerspezifisch gestaltet. Die <strong>Aufbereitung</strong> kann daher nur nach<br />

Her stel le rangaben vorgenommen werden.<br />

Elastische thermolabile Instrumente (z. B. aus PVC) dürfen nur bei<br />

Temperaturen von max. 60 °C desinfiziert, gereinigt und getrocknet<br />

werden. Elastische Instrumente (Gummi-/Latex instru mente auf Basis<br />

Natur kautschuk) dürfen nicht über 95 °C getrocknet werden, da höhere<br />

Temperaturen die Lebensdauer erheblich ver kürzen. Der empfohlene<br />

Temperaturbereich für die Trocknung liegt bei 70-80 °C.<br />

6.3 Ultraschall – Reinigung und Desinfektion<br />

Ultraschall ist speziell zur Unterstützung der Reinigung von Instru -<br />

menten aus nicht rostendem Stahl und auch harten Kunststoffen<br />

geeignet. Mechanisch empfindliche Ins trumente (Mi krochirurgie,<br />

Dental instrumente) können mit Ul tra schallunter stützung schonend<br />

und gründ lich gereinigt und desinfiziert werden. Leistungsfähige Ultra -<br />

schallanlagen lösen angetrocknete Ver schmutzungen auch an schwer<br />

zugänglichen Stellen.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Die Ultraschallreinigung wird eingesetzt:<br />

■ Als mechanische Unterstützung bei manuellen Reinigungspro zessen.<br />

■ Zur Entfernung hartnäckiger Verschmutzungen vor oder nach einer<br />

maschinellen <strong>Aufbereitung</strong>.<br />

■ Zur Reinigungsunterstützung als integraler Bestandteil des maschi-<br />

nellen <strong>Aufbereitung</strong>sverfahrens.<br />

■ Zur zeitreduzierten Desinfektion bei gleichzeitig intensiver Reinigung.<br />

Um die Wirkung des Ultraschalls optimal zu nutzen, sind folgende<br />

Hinweise zu beachten:<br />

■ Das Bad muss nach Herstellervorschrift gefüllt werden.<br />

■ Dem Wasser muss ein geeignetes Reinigungsmittel oder ein kombiniertes<br />

Desinfektions- und Reinigungsmittel zugesetzt werden.<br />

■ Bei Einsatz von Desinfektions- und Reinigungsmitteln müssen Kon -<br />

zentration, Temperatur und Beschallungszeit gemäß Hersteller an ga -<br />

ben aufeinander abgestimmt sein.<br />

■ Es empfiehlt sich die Füllung des Beckens mit Warmwasser.<br />

■ Temperaturen über 50 °C können zu Blutinkrustierungen durch<br />

Proteindenaturierung führen.<br />

■ Die frisch angesetzte Desinfektions- oder Reinigungslösung muss<br />

vor der ersten Verwendung entgast werden.<br />

Auch bei korrekt angesetztem Bad sind durch Beachtung einiger<br />

grundsätzlicher Maßnahmen Fehler zu vermeiden:<br />

■ Die Instrumente müssen vollständig von Reinigungslösung bedeckt<br />

sein.<br />

■ Gelenkinstrumente, Scheren müssen im geöffneten Zustand unter<br />

Minimierung der sich abdeckenden Flächen behandelt werden.<br />

■ Die Instrumente dürfen nur auf Siebschalen eingebracht werden, die<br />

die Wirkung des Ultraschalls nicht beeinträchtigen (z. B. Draht sieb -<br />

schalen).<br />

■ Großflächige Teile wie Bleihände müssen so platziert werden, dass<br />

keine Schallschatten oder schalltoten Zonen entstehen. Diese Teile<br />

sollten senkrecht gestellt oder auf die anderen Instrumente gelegt<br />

werden.<br />

■ Siebschalen dürfen nicht überladen werden.<br />

■ Das Ultraschallbad ist täglich zu erneuern. Nationale Richtlinien<br />

sowie Herstellerangaben sind zu beachten. Da eine hohe Schmutz -<br />

belastung die Wirkung beeinträchtigt und die Korrosion fördert, ist in<br />

Abhängigkeit von den Einsatzbedingungen ge gebenenfalls ein häufigerer<br />

Badwechsel von Vorteil<br />

■ Bei leistungsfähigen Anlagen reichen Reinigungszeiten von ca.<br />

3 Minuten bei Frequenzen um 35 kHz aus.<br />

■ Im Falle gleichzeitiger Desinfektion und Reinigung sind ge eignete<br />

Produkte unter Beachtung der Einsatzkonzentration und Einwirk zeit<br />

einzusetzen.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

37


38<br />

Werden verkürzte Einwirkzeiten und/oder geringere Anwen dungs kon -<br />

zentrationen im Vergleich zur Anwendung ohne Ultra schall empfohlen,<br />

so sind diese Werte unter Berücksichtigung der Temperatur, des Fre -<br />

quenzbereichs und des erforderlichen Keim spek trums durch mikrobiologische<br />

Gutachten zu belegen.<br />

Nach der Ultraschallbehandlung werden die Instrumente manuell gründlich<br />

gespült. Eine manuelle Nachspülung kann mit Trinkwasser erfolgen<br />

und muss Reste von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln entfernen.<br />

Zur Ver meidung von Wasser flecken wird vollentsalztes Wasser für die<br />

Schlussspülung verwendet.<br />

Mikrochirurgische Instrumente sind zur Vermeidung von Be schä di gung en<br />

auf speziellen Halterungen zu lagern.<br />

Um bei Dentalinstrumenten eine Zerstörung von Oberflächen und Löt -<br />

näh ten zu vermeiden, darf dem Ultraschallbad kein saurer Ze ment ent -<br />

ferner beigegeben werden.<br />

Hand- und Winkelstücke und Turbinen dürfen nicht im Ultra schallbad be -<br />

handelt werden.<br />

Rotierende Dentalinstrumente sind werkstoffbedingt häufig mit speziellen<br />

Desinfektions- und Reinigungsmitteln zu behandeln. Sie sollen vor der<br />

Ultraschallbehandlung auf dafür vorgesehene spezielle Ständer ge steckt<br />

werden, damit eine Kontakt be schädigung der Instrumente untereinander<br />

vermieden wird (z. B. durch scharfe Schneidkanten, Diamant korn). Nach<br />

dem kurzzeitigen Spülen mit Wasser und der sofortigen Trocknung müssen<br />

die rotierenden Dentalinstrumente mit einem sterilisationsbeständigen<br />

Korrosionsschutzmittel behandelt werden. Polierer und elastische<br />

Instrumente können nicht im Ultraschallbad aufbereitet werden, da der<br />

Ultraschall durch die Elastizität absorbiert wird.<br />

Mundspiegel können im Ultraschallbad beschädigt werden.<br />

Motorensysteme dürfen mit Ausnahme einfacher Werkzeuge und Zu be -<br />

hörteile auf keinen Fall im Ultraschallbad behandelt werden.<br />

Nur solche Teile von MIC-<strong>Instrumenten</strong>, endoskopischem Zubehör und<br />

HF-<strong>Instrumenten</strong> dürfen im Ultraschallbad aufbereitet werden, die nach<br />

Her stellerangabe dazu geeignet sind.<br />

Optiken, Kamera-Systeme und Lichtkabel dürfen keinesfalls im Ultra -<br />

schall bad gereinigt werden.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Keine Ultraschallreinigung!<br />

Materialverträglichkeit<br />

beachten!<br />

Bei <strong>Instrumenten</strong>, die in der HF-Chirurgie eingesetzt werden, wird das Ab -<br />

lösen von Inkrustierungen durch die Verwendung einer 3 %ige H 2O 2-<br />

Lösung unterstützt.<br />

Flexible Endoskope dürfen nicht im Ultraschallbad behandelt werden. Zu -<br />

behör (Ventile, Kappen, Beißringe, Zangen) kann im Ultraschallbad gereinigt<br />

werden.<br />

Bei elastischen <strong>Instrumenten</strong> ist der Ultraschall eingeschränkt wirksam.<br />

Atemsystemfunktionsteile dürfen nicht im Ultraschallbad aufbereitet werden.<br />

7. Schlussdesinfektion<br />

Eine Schlussdesinfektion wird mit <strong>Instrumenten</strong> durchgeführt, welche<br />

nicht sterilisiert werden können oder bei denen eine Sterilisation nicht<br />

erforderlich ist. In den meisten Fällen handelt es sich um thermolabile<br />

Instrumente, wie flexible Endoskope oder Anästhesie-Materialien.<br />

Die Schlussdesinfektion kann manuell oder maschinell bei Raum tem -<br />

peratur sowie maschinell bei erhöhter Temperatur chemo-thermisch oder<br />

thermisch erfolgen. Die <strong>Aufbereitung</strong> im maschinellen thermischen sowie<br />

chemo-thermischen Des in fek tionsverfahren mit integrierter Reinigungsstufe<br />

ist im Kapitel 6.2 beschrieben.<br />

Bei der chemischen Schlussdesinfektion kommen als mikrobizide Wirk -<br />

stoffe vorrangig Aldehyde, organische Peroxo-Ver bin dungen oder Alkyla -<br />

mine allein oder in Kombination mit Reini gungskomponenten und/ oder<br />

Korrosion inhibitoren sowie Hilfsstoffen zum Einsatz. Für die Desinfektions -<br />

mittel sollte die Desinfektionswirkung unter „clean conditions“ (ohne Belas -<br />

tung en) gemäß EN-Norm 14885 oder den entsprechenden nationalen<br />

Richtlinien nachgewiesen sein.<br />

Die Materialverträglichkeit wird beeinflusst durch den Wirk stoff typ, die<br />

Zusammensetzung des Desinfektionsmittels, die Tem peratur, die Ein -<br />

wirkzeit, die Konzentration und den pH-Wert der Anwendungslösung.<br />

Desinfektionsmittel auf der Basis von Aldehyden zeigen mehrheitlich eine<br />

gute Materialverträglichkeit mit den behandelten <strong>Instrumenten</strong>.<br />

Bei den organischen Peroxo-Verbindungen, insbesondere Per essig säure<br />

enthaltenden Desinfektionsmitteln, hängt die Mate rial ver träg lich keit im<br />

starken Maße von der Zusammensetzung des Desinfek tions mittels und<br />

den Einsatzbedingungen ab.<br />

Bei Desinfektionsmitteln, welche Alkylamine enthalten, wird die Ma te -<br />

rialverträglichkeit gegenüber Elastomeren und Klebe-Ver bindungen durch<br />

die chemische Struktur des Wirkstoffes stark beeinflusst. Bei Si li kon-<br />

Elastomeren kann es bei längerer Be handlung mit Des in fek tions mitteln<br />

auf dieser Wirkstoff-Basis zu Verhärtungen kommen.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

39


Vollständige Benetzung<br />

sicherstellen!<br />

40<br />

Desinfektionsmittel auf der Basis von organischen Peroxo-Ver bin dung -<br />

en sowie von Alkylaminen sind hinsichtlich ihrer Ma te ri a l ver träg lichkeit<br />

gegenüber <strong>Instrumenten</strong> als sensibel einzustufen. Aus diesem Grunde<br />

müssen die durch Prüfungen belegten An gaben der Des in fektions mit -<br />

telhersteller strikt beachtet werden.<br />

Sofern für die desinfizierende Reinigung und die Schluss des infektion die<br />

gleichen Präparate zum Einsatz kommen, müssen getrennte An wen -<br />

dungs lösungen für beide Schritte verwendet werden. Werden Pro dukte<br />

mit verschiedener Wirkstoffbasis verwendet, muss die Kom pa ti bilität der<br />

Produkte gewährleistet sein (z. B. zur Vermeidung von Belägen).<br />

Bei der chemischen Schlussdesinfektion ist auf eine vollständige Be -<br />

netzung aller zu desinfizierenden Oberflächen, einschließlich Spalt -<br />

bereiche von Gelenkinstrumenten, vorhandener Kanäle oder Hohl -<br />

räume zu achten.<br />

Nach der Desinfektion müssen die Instrumente mit sterilem vollentsalztem<br />

Wasser rückstandsfrei gespült und sofort ge trocknet werden.<br />

Wird zur Trocknung Druckluft verwendet, muss diese steril filtriert sein.<br />

Ein Wechsel der Desinfektionsmittellösung wird arbeitstäglich empfohlen.<br />

Wird vom Hersteller eine längere Nutzung ausgelobt, sollte<br />

die Wirkstoff-Konzentration regelmäßig (mindestens 1x täglich) überprüft<br />

werden, da es beispielsweise durch Flüs sig keitsaustausch beim<br />

Einlegen bzw. der Entnahme der Instru mente sowie durch chemische<br />

Reaktionen zu einem Wirkstoff verlust kommen kann. Die Lösung ist<br />

dann zu verwerfen, wenn der Grenzwert der Wirkstoffkonzentration<br />

erreicht ist, für den der Hersteller das vom Anwender geforderte Wir -<br />

kungs spektrum ga rantiert. Der Hersteller kann dem Anwender geeignete<br />

Me tho den zur Konzentrationsüberprüfung nennen.<br />

Flexible Endoskope werden nach der im Kapitel 6.1 beschriebenen<br />

Reinigung außen und im Kanalsystem ausreichend mit Wasser ge -<br />

spült und anschließend mit der Desinfektionslösung in Kontakt ge -<br />

bracht. Dabei ist darauf zu achten, dass das En doskop vollständig<br />

von der Desinfektionsmittel-Lösung bedeckt ist und alle Kanäle gefüllt<br />

sind bzw. durchströmt werden.<br />

Dies kann bei flexiblen Endoskope mittels Handpumpe oder durch<br />

programmgesteuerte automatische Pumpsysteme erfolgen. Es ist zu<br />

beachten, dass auch die Absaugstutzen desinfiziert werden. Nach der<br />

chemischen Desinfektion werden die Außenflächen und sämtliche<br />

Kanäle des Endoskops rückstandsfrei gespült. Hierzu ist zur Ver -<br />

meidung von Wasserflecken vollentsalztes Wasser zu verwenden.<br />

Zusätzliche Sterilfiltration des Wassers schließt eine unerwünschte<br />

Rekontamination aus.<br />

Das flexible Endoskop wird außen mit einem flusenfreien Tuch ge -<br />

trocknet. Das Trocknen der Kanäle erfolgt nach Hersteller an gabe mit-<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Sauberkeit<br />

Gewaltsam beschädigte Biopsie zangen<br />

Haarriss im Gewindebereich einer Schere<br />

Unversehrtheit<br />

tels Handpumpe und Absaugpumpe oder mittels Druck luft von max.<br />

0,5 bar. Der Einsatz sterilfiltrierter Druckluft schließt eine unerwünschte<br />

Rekontamination aus.<br />

Bei elastischen <strong>Instrumenten</strong> aus Kunststoff und Gummi entstehen<br />

weiße Flecken allein durch Aufnahme von Wasser in der Oberfläche.<br />

Die Entfernung dieser Flecken ist nur durch Troc knung möglich.<br />

Zur Vermeidung von Schäden an Membranen von Atem sys tem -<br />

funktionsteilen darf zum Trocknen keine Druckluft verwendet werden.<br />

8. Kontrollen und Pflege<br />

Die ausreichende Sauberkeit ist Grundvoraussetzung für den Steri li -<br />

sations erfolg. Die Instrumente müssen makroskopisch sauber sein, d. h.<br />

frei von sichtbaren Rückständen. Die Überprüfung erfolgt visuell. Kri tische<br />

Bereiche wie Griffstrukturen, Gelenke oder Mau lrie fung, insbesondere<br />

atraumatische Zahnung benötigen besonders sorgfältige Kontrollen.<br />

Empfehlenswert sind dabei Arbeitsleuchten mit Vergröße rungs linsen<br />

von 3-6 Dioptrien zur Überprüfung der filigranen Arbeits en den der<br />

Instrumente. Bestehen Zweifel an der Sauberkeit insbesondere bei<br />

<strong>Instrumenten</strong> mit Hohlräumen, sind chemische Nachweise auf Protein<br />

bzw. Blut durchzuführen.<br />

Sämtliche Instrumente mit Lumina wie Kanülen, Rohrschäfte etc.<br />

müssen auf Durchgängigkeit geprüft werden. Nicht durchgängige<br />

Instrumente müssen nachbehandelt werden. Falls dieses keinen Er -<br />

folg zeigt, sind diese Instrumente zu ersetzen.<br />

Unzureichend gereinigte Instrumente müssen erneut – wie nachfolgend<br />

beschrieben – gereinigt und anschließend ausreichend abgespült<br />

werden:<br />

■ Manuelle Reinigung, gegebenenfalls Reinigung mit Ultraschall<br />

(siehe Kapitel 6).<br />

■ Einlegen in 3 %ige H2O2-Lösung (ca. 5 Minuten).<br />

Um Beschädigungen und Folgekorrosion durch Metallabrieb zu vermeiden,<br />

dürfen auf keinen Fall Metallbürsten oder Metall schwämme<br />

zum Entfernen von Flecken benutzt werden.<br />

Instrumente mit Haarrissen in den Gelenkbereichen und/oder beschädigte,<br />

verbogene oder anderweitig abgenutzte Instru mente sind auszutauschen,<br />

da sie ihre Funktion nicht mehr oder nicht mehr ausreichend<br />

sicher erfüllen.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

41


Oberflächenverän -<br />

derungen<br />

Reibkorrosion infolge fehlender<br />

Pflege mit Öl<br />

„Metallfresser“<br />

42<br />

Pflege<br />

Instrumente mit Korrosionsrückständen oder beschädigten Chrom/Nickel -<br />

schichten sind einer Sonderbehandlung zuzuführen. Bei Instru menten mit<br />

Verfärbungen und/oder Fleckenbildung ist eine Sonder be handlung nicht<br />

zwingend.<br />

Detaillierte Angaben und Empfehlungen zu dieser Thematik finden Sie im<br />

Kapitel 12.<br />

Die Pflegemaßnahmen werden im Allgemeinen vor der Funk tions kon trolle<br />

durchgeführt.<br />

Unter Pflege ist das gezielte Aufbringen von Pflegemitteln an Instru men -<br />

ten in Gelenke, Schlüsse oder Gewinde und Gleitflächen, z. B. bei Klem -<br />

men, Scheren, Stanzen nach sorgfältiger Reinigung und Des in fektion zu<br />

verstehen.<br />

Die Reibung von Metall auf Metall wird verhindert und stellt damit eine<br />

vorbeugende Maßnahme gegen Reibkorrosion dar.<br />

Die Instrumente werden gängig gehalten.<br />

Anforderungen an Pflegemittel für chirurgisches Instrumentarium:<br />

■ Paraffin-/Weißöl Basis,<br />

■ biokompatibel nach der gültigen europäischen bzw. United States<br />

Pharmakopöe,<br />

■ dampfsterilisationsfähig und dampfdurchlässig.<br />

Instrumente dürfen nicht mit silikonölhaltigen Pflegemitteln behandelt<br />

werden. Diese können zu Schwergängigkeiten führen und die Wirkung<br />

der Dampfsterilisation in Frage stellen<br />

Fachgerechte Durchführung der Pflegemaßnahme:<br />

Die Instrumente müssen auf Raumtemperatur abgekühlt sein, da sonst<br />

bei Bewegung der Teile Gefahr von Metallabrieb besteht und sog. „Me -<br />

tallfresser“ eine Schwergängigkeit bzw. völlige Funk tions untüchtigkeit zur<br />

Folge haben.<br />

Das Pflegemittel muss gezielt manuell in Gelenke, Gewinde und Gleit -<br />

flächen aufgebracht werden. Dies gilt insbesondere bei Gelenk -<br />

instrumenten, die in Sonderreinigungsverfahren mit Wasserstoffperoxid -<br />

zusatz behandelt werden. Das Pflegemittel soll durch Be we gen der<br />

Gelenke/Gleitflächen gleichmäßig verteilt werden. Überflüssiges Pfle ge -<br />

mittel muss von der Oberfläche mit flusenfreiem Tuch entfernt werden.<br />

Ein „Übersprühen“ der Instrumente oder ein maschinelles Aufbringen<br />

von Pflegemitteln ist weder ausreichend, noch stellt es einen zusätz -<br />

lichen Korrosionsschutz dar. Tauchbäder sind wegen der Ver kei mungs -<br />

gefahr abzulehnen.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Funktion<br />

Pflege<br />

Pflege<br />

Kunststoffoberflächen dürfen nicht mit <strong>Instrumenten</strong>pflegemittel be -<br />

handelt werden.<br />

Die verschiedenen Instrumente sind auf ihre spezifischen Einsatz -<br />

zwecke abgestimmt. Die Prüfungen müssen deshalb so angelegt<br />

sein, dass die Instrumente, die diesem Einsatzzweck nicht mehr entsprechen,<br />

zuverlässig ausgesondert werden. Im Zweifelsfalle sollten<br />

geeignete Prüfmethoden mit dem Hersteller des Instrumentes abgesprochen<br />

werden.<br />

Vor der Funktionsprüfung müssen Gelenkinstrumente und Instru men -<br />

te mit Gewinde gezielt (Sprühdose mit Rüssel oder Tropfflasche)<br />

geölt worden sein.<br />

Die Überprüfung zerlegbarer Instrumente erfolgt im zusammengebauten<br />

Zustand.<br />

Medizinprodukte, die zur Reparatur gegeben werden, müssen aus<br />

hygienischen Gründen komplett aufbereitet werden.<br />

Nach der Kontrolle sind mikrochirurgische Instrumente zur Vermei -<br />

dung von Transportschäden wieder in den dafür konzipierten Racks<br />

zu lagern bzw. unter Einsatz geeigneter Vorrichtungen gegen Ver -<br />

rutsch en zu sichern.<br />

Dentalinstrumente werden im Allgemeinen wie chirurgische<br />

Instrumente gepflegt. Es gelten jedoch folgende Ausnahmen:<br />

■ Einige wenige rotierende Dentalinstrumente (Bohrer, Fräser) müssen<br />

sofort nach der Trocknung mit einem Korrosionsschutzmittel<br />

behandelt werden, welches für Sterilisiermedien wie Dampf oder<br />

heiße Luft geeignet ist.<br />

■ Hand- und Winkelstücke sowie Turbinen sind wegen des komplizierten<br />

Innenaufbaus mit speziellen Mitteln nach Herstellerangaben<br />

zu behandeln.<br />

Da der Schmierung und Pflege eines Motorensystems große Be deu -<br />

tung bezüglich der Werterhaltung zukommt, ist hier im Einzelnen den<br />

Anweisungen des Herstellers zu folgen. Bei nicht abgedichteten<br />

Hand stücken, wie z. B. viele Mikro-Handstücke mit Motoranschluss<br />

nach DIN 13940/ISO 3964, ist die Innenreinigung und Schmierung<br />

mit speziellem Pflegespray durchzuführen.<br />

Druckluftmotoren müssen im Zuluftkanal mit einigen Tropfen Spezial -<br />

öl beträufelt werden. Zur besseren Verteilung des Öles im Inneren<br />

muss der Motor einige Sekunden mit Druckluft betrieben werden.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

43


Funktion<br />

44<br />

Sauberkeit<br />

Ausnahmen bilden wartungsfreie Druckluftmotoren mit entsprechender<br />

Kennzeichnung. Generell ist eine Schmierung von beweglichen,<br />

außenliegenden Teilen, z. B. Drückern oder Werkzeugkupplungen,<br />

vorzunehmen, sofern diese vom Hersteller nicht ausdrücklich untersagt<br />

ist. Es ist darauf zu achten, dass ausschließlich vom Hersteller<br />

zugelassene Schmiermittel zum Einsatz kommen.<br />

Vor der Sterilisation müssen Chirurgiemotoren und deren Zubehör<br />

einer Funktionsprüfung gemäß Bedienungsanweisung des Herstellers<br />

unterzogen werden. Bei Druckluftkomponenten muss neben der<br />

Funktionsprüfung eine Dichtigkeitsprüfung und Sichtkontrolle, insbesondere<br />

der Druckluftschläuche und Motoren, durchgeführt werden.<br />

Zur Überprüfung des Zuluftkanals muss der Druckluftschlauch am<br />

Druckluftanschluss adaptiert werden. Auftretende Undichtigkeiten<br />

können akustisch oder in einem Wassertauchbad erkannt werden.<br />

Zur Überprüfung des Abluftkanals muss zusätzlich der Druckluftmotor<br />

am Druckluftschlauch adaptiert werden. Nach Inbetriebnahme des<br />

Motors können Undichtigkeiten am besten in einem Wassertauchbad<br />

erkannt werden.<br />

Einfache Werkzeuge sind entsprechend den Angaben für allgemeinchirurgische<br />

Instrumente zu überprüfen. Zur Vermeidung von Trans port -<br />

schäden sind die Werkzeuge in speziellen Racks zu lagern oder unter<br />

Einsatz von geeigneten Vorrichtungen gegen Verrutschen zu sichern.<br />

Die Schlauchgarnituren für Kühlflüssigkeiten können mit Hilfe einer<br />

Klemme und einer großvolumigen Spritze auf Dichtigkeit geprüft werden.<br />

Hierzu füllt man den Schlauch mit Wasser, verschließt ein Ende<br />

mit der Klemme, setzt die gefüllte Spritze am anderen Ende an und<br />

betätigt diese.<br />

Rückstände an Glasflächen von Endoskopen, Lichtleitkabeln und<br />

Ka meraköpfen können mit einem alkoholgetränkten Tupfer entfernt<br />

werden.<br />

Hierbei sollen Watteträger aus Holz oder alkoholresistente Kunststoff-<br />

Watteträger eingesetzt werden; Metall ist nicht geeignet, da dieses<br />

die Glasoberflächen zerkratzen kann. Alkohol eignet sich nicht zur<br />

Entfernung von Eiweiß- und Blutrückständen.<br />

Hartnäckige Beläge auf den Glasflächen des Okulars, Objektivs oder<br />

Lichtanschlusses können mit einem vom Hersteller empfohlenen<br />

Reinigungsmittel/-verfahren entfernt werden.<br />

Ist mit diesem Verfahren die Eintrübung nicht zu beseitigen, muss<br />

das Instrument dem Hersteller zur Überprüfung eingesandt werden.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Unversehrtheit<br />

Beschädigte Isolierung an einem<br />

HF-Instrument<br />

Pflege<br />

Funktion<br />

Sauberkeit<br />

Unversehrtheit<br />

Verschleißteile, defekte Einzelteile, Dichtungen und Dichtungsringe<br />

müssen vor jeder Sterilisation auf Unversehrtheit überprüft und gegebenenfalls<br />

ausgetauscht werden.<br />

Beschädigte stumpfe und/oder verbogene Kanülen müssen ausgesondert<br />

werden.<br />

Instrumente mit beschädigten Isolierungen müssen sofort ausgetauscht<br />

werden, da ansonsten Gefahr für die Gesundheit von Patien -<br />

ten, Anwendern oder Dritten besteht.<br />

Lichtleitkabel und Endoskope sind auf Faserbrüche zu prüfen, indem<br />

das eine Ende (Optik – distal) gegen eine Lichtquelle gehalten und in<br />

das andere Ende (Optik – Lichtleitkabelanschluss) geschaut wird.<br />

Schwarze Punkte zeigen Brüche in den Fasern an. Bei einem Anteil<br />

von ca. 30 % gebrochener Lichtfasern ist die Lichtleistung nicht mehr<br />

ausreichend und das Lichtleitkabel bzw. Endoskop muss zur Re pa ra -<br />

tur gegeben werden. Deckgläser von Endoskopen sind auf relevante<br />

Kratzspuren und / oder Risse zu prüfen. Dies kann zur Undichtigkeit<br />

und in dessen Folge zum Ausfall der Optik führen.<br />

Ein allgemeines Aufbringen von Pflegemitteln, maschinell wie manuell,<br />

kann auf Optiken, Dichtungen und stromführenden Teilen zu er -<br />

heblichen Störungen und Funktionsunfähigkeit führen und ist daher<br />

zu unterlassen.<br />

Gelenke, Gewinde und Gleitflächen und nicht wartungsfreie Hähne<br />

an starren Endoskopen sind nach Herstelleranweisung mit<br />

<strong>Instrumenten</strong>-Öl oder mit einem vom Hersteller freigegebenen<br />

Spezialfett zu pflegen.<br />

Die einwandfreie Funktion von MIC-<strong>Instrumenten</strong> und starren En dos -<br />

kopen kann nur durch eine Funktionsprüfung sichergestellt werden.<br />

Hierzu müssen alle zerlegten Instrumente zusammengesetzt werden.<br />

Sofern erforderlich, sind die Instrumente nach erfolgter Prüfung für<br />

die Sterilisation wieder zu zerlegen. Demontage/Montage erfolgen<br />

nach Angaben des Herstellers.<br />

Bei flexiblen Endoskopen müssen alle Kanäle auf Durchgängigkeit<br />

geprüft werden.<br />

Die Glasflächen (Objektiv, Okular und Lichteintritt/-austritt) des flexiblen<br />

Endoskops werden auf Sauberkeit überprüft. Dabei ist wie bei<br />

starren Endoskopen beschrieben vorzugehen.<br />

Dichtungen, Dichtungsringe, Ventile, Kappen und gegebenenfalls weitere<br />

benannte Verschleißteile müssen nach jeder <strong>Aufbereitung</strong> auf<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

45


Pflege<br />

Aufquellung am Distalende<br />

eines Fiberskops<br />

Funktion/Unversehrtheit<br />

46<br />

Unversehrtheit überprüft werden und bei Feststellen von Beschä di -<br />

gungen oder Verschleiß ausgetauscht werden.<br />

Endoskope mit beschädigtem Einführungs- und/oder Abwinklungs -<br />

schlauch oder mit anderen Defekten müssen ausgesondert werden<br />

und zur Reparatur gegeben werden.<br />

Bei flexiblen Endoskopen muss geprüft werden, ob die evtl. vorhandenen<br />

Ventile vor dem Einsatz gezielt mit <strong>Instrumenten</strong> pflege mittel zu<br />

behandeln sind.<br />

Die Endoskopoberfläche darf nicht mit Pflegesprays behandelt werden,<br />

da die Treibgase der Sprays die Instrumente beschädigen.<br />

Als Gleitmittel sind nur geeignete und fettfreie Gele nach Her steller -<br />

angaben zu verwenden. Vaseline oder paraffinhaltige Mittel verursachen<br />

ein Aufquellen oder Aufweichen der Kunststoffkomponenten<br />

(siehe auch Kapitel „Oberflächenveränderung“!)<br />

Unmittelbar vor jedem endoskopischen Eingriff müssen sämtliche Funk -<br />

tionen des Instrumentes nach Herstellerangaben überprüft werden.<br />

Beatmungssysteme sind nach Herstellerangaben auf Zustand und<br />

Funktion zu prüfen.<br />

Elastische Instrumente sind entsprechend ihrem Verwendungszweck<br />

auf Funktion zu prüfen. Die wichtigsten Prüfungen sind:<br />

■ Prüfung von Ballonen auf Unversehrtheit.<br />

■ Prüfung von Ballonfüllsystemen auf Dichtigkeit.<br />

■ Prüfung der Lumina von <strong>Instrumenten</strong> auf Durchgängigkeit.<br />

■ Test auf Funktionssicherheit der Anschlüsse (z. B. ISO-Konnek to ren).<br />

■ Prüfung auf Formveränderung z. B. Krümmungsradien von<br />

Trachealtuben.<br />

■ Prüfung auf Vorhandensein von Spannungsrissen, z. B. bei Poly -<br />

sul fon-Konnektoren.<br />

Geschädigte oder fehlerhafte elastische Instrumente sind unbedingt<br />

auszusondern. Häufige Schäden sind:<br />

■ Ablösungen (Blasenbildung).<br />

■ Rissige Oberfläche (z. B. Ozonrisse, Orangenhaut, d. h. Netz feiner,<br />

nichtorientierter Rillen), Spannungsrisse an<br />

Kunststoffbauteilen.<br />

■ Klebrige Oberfläche.<br />

■ Verhärtungen.<br />

■ Poröse Oberfläche.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Pflege<br />

Kein Silikonöl verwenden!<br />

Reparatur<br />

Wartung<br />

Sterilbarrieresystem<br />

Schutzverpackung<br />

Arten der Verpackung<br />

Bei elastischen <strong>Instrumenten</strong> und Atemsystemen ist das Aufbringen von<br />

Gleit- und Pflegemitteln vor der Sterilisation zu unterlassen. Besondere<br />

Pflegemaßnahmen werden bei Bedarf vom Hersteller vorgeschrieben.<br />

Elastische Instrumente aus Silikonkautschuk dürfen nicht mit Silikonöl<br />

behandelt werden, da sie sonst quellen und dadurch funktionsunfähig<br />

werden. Bei Gummi- und Latexinstrumenten dürfen auf keinen Fall paraffinhaltige<br />

Mittel eingesetzt werden um ein Aufquellen zu vermeiden.<br />

Beschädigte oder funktionsuntüchtige Medizinprodukte zur Reparatur<br />

einsenden oder verschrotten.<br />

Medizinprodukte gemäß Wartungsplan fristgerecht an Hersteller einsenden.<br />

9. Verpackung<br />

Für verpackte Sterilisiergüter gilt die internationale Norm EN ISO<br />

11607 Teil 1 und Teil 2, in der das Verpackungsmaterial (Teil 1) und<br />

die Validierung des Verpackungsprozesses (Teil 2) beschrieben wird.<br />

Verpackungen von Sterilisiergütern müssen ein Sterilbarrieresystem<br />

darstellen. Es hat die Aufgabe, den Eintritt von Mikroorganismen in<br />

die Verpackung zu verhindern und die aseptische Entnahme zu<br />

ermöglichen.<br />

Die Verpackung muss sich unter aseptischen Bedingungen leicht öffnen<br />

lassen.<br />

Das Sterilbarrieresystem stellt eine mikrobielle Barriere dar, die unter<br />

festgelegten Bedingungen eine Rekontamination verhindert. Zu diesen<br />

Bedingungen zählen:<br />

■ Temperatur<br />

■ Druck<br />

■ Feuchtigkeit<br />

■ Sonnenlicht<br />

■ Sauberkeit<br />

■ Keimbelastung<br />

Die Schutzverpackung ist eine zusätzliche Verpackung, die dafür<br />

ausgelegt ist, Schäden am Sterilgutbarrieresystem vom Zeitpunkt<br />

der Zusammenstellung bis zum Zeitpunkt seiner Verwendung zu<br />

verhindern.<br />

Das Sterilbarrieresystem kann ein wiederverwendbares System<br />

(Sterilisier-Behälter) oder Einmalprodukt (Vliese, Papiere,<br />

Klarsichtbeutel) sein.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

47


Trocknung<br />

Kennzeichnung<br />

48<br />

Container und Lagerungssysteme dienen dem Werterhalt der Instru mente.<br />

Die Verpackung hat erheblichen Einfluss auf das Sterilisations ergeb -<br />

nis, deshalb muss das Verpackungssystem (Sterilgut barriere system<br />

und Schutzverpackung) kompatibel zum Sterilisations verfahren sein.<br />

Die Verpackung darf nicht über das normale Maß das Sterilisations -<br />

medium absorbieren und zu keiner Veränderung führen. Die Eignung<br />

der Verpackung wird im Rahmen der Validierung des Sterilisations -<br />

prozesses überprüft, die vorher stattfindenden Prozesse der Form -<br />

gebung, Siegelung und Zusammenstellens müssen auch validiert<br />

werden.<br />

Werden im laufenden Betrieb neue, nicht im Rahmen der Validierung<br />

geprüfte Verpackungen eingesetzt, ist gegebenenfalls eine erneute<br />

Leistungsbeurteilung (Validierung) notwendig.<br />

Eine ausreichende Trocknung ist auch für den Werterhalt der Instrumente<br />

von Bedeutung, da Restfeuchte zu Korrosionsschäden führen kann.<br />

Beim Einsatz von Vliesen ist darauf zu achten, dass diese die<br />

Trocknung nicht behindern.<br />

Für die Verpackung muss eine Kennzeichnung möglich sein, mit<br />

Hinweisen, wie:<br />

■ Sterilisierdatum,<br />

■ Packer,<br />

■ Verfalldatum (wenn festgelegt),<br />

■ Inhalt.<br />

10. Sterilisation<br />

Im Gültigkeitsbereich der EN-Normen setzt die Anwendung steriler Instru -<br />

mente am oder im Patienten voraus, dass die Instrumente ordnungsgemäß<br />

gereinigt und desinfiziert, in einer zugelassenen Ste ri li sier ver packung<br />

mit einem validierten Verfahren sterilisiert und nach der Sterili sation ge -<br />

mäß den gültigen Regeln für Sterilgut gelagert werden. Daher ist es wichtig,<br />

dass nur Sterilisationsverfahren/Ste ri li satoren zur Anwendung kommen,<br />

mit denen ein validierter Steri lisa tionsprozess möglich ist.<br />

Sterilisierzubehör und Sterilisierverpackung müssen sowohl auf den<br />

Verpackungsinhalt als auch auf das angewendete Sterilisations ver -<br />

fahren abgestimmt sein.<br />

Die entsprechende Gebrauchsanweisung der eingesetzten Steri li sa to ren<br />

muss befolgt werden.<br />

Bei thermostabilen Gütern ist der Dampfsterilisation der Vorzug zu geben!<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Fleckenbildung durch „Ab -<br />

färben“ von Chemo indi -<br />

katoren<br />

Dampfqualität nach<br />

EN 285 sicherstellen!<br />

Fleckenmuster durch Verunreinigungen im<br />

Dampfkondensat<br />

Anmerkung: Die Verfahren zur Probenahme<br />

von Kondensat ist in 22.4 angegeben.<br />

Quelle: EN 285, Stand 2006<br />

Korrosionsgefahr durch<br />

Restfeuchte/Nässe<br />

10.1 Dampf-Sterilisation<br />

Die Dampfsterilisation wird mit Sattdampf, üblicherweise bei 134 °C<br />

durchgeführt.<br />

Eine große Anzahl von Chemoindikatoren in einer Sterilisiercharge kann<br />

zu Fleckenbildung, insbesondere bei direktem Kontakt, auf dem Instru -<br />

mentarium führen. Besonders sind Produkte aus Silber oder mit versilberten<br />

Oberflächen betroffen.<br />

Bei validierten Dampfsterilisationsverfahren nach ISO 17665, EN 554<br />

(bzw. im deutschsprachigen Raum nach DIN 58946 Teil 6) mit entsprechender<br />

Dokumentation der verfahrensrelevanten Parameter wie Druck,<br />

Temperatur und der Anteil nichtkondensierbarer Gase im Dampf, kann<br />

auf Chemo-Indikatoren bzw. Bio-Indikatoren zur Chargen-Kontrolle verzichtet<br />

werden, wenn die Überwachung der drei verfahrensrelevanten<br />

Parameter dauerhaft erfolgt.<br />

Der zur Sterilisation benutzte Dampf muss frei von Verunreinigungen sein<br />

und darf weder den Sterilisationsprozess beeinträchtigen noch Schäden<br />

an dem Sterilisator oder dem Sterilisiergut verursachen.<br />

Um dies sicherzustellen, dürfen die Richtwerte gemäß Tabelle B1 der<br />

EN 285 für die Qualität des Kesselspeisewassers und des Konden sates<br />

nicht überschritten werden. Anderenfalls können z. B. Rost partikel aus<br />

dem Leitungssystem Korrosion verursachen oder ein zu hoher Gehalt an<br />

Kieselsäure zur Verfärbung der Instrumente führen.<br />

Verunreinigung im Kondensat einer Dampfversorgung für Sterilisatoren, gemessen an<br />

der Zuleitung des Sterilisators<br />

Substanz/Eigenschaft Kondensat<br />

Silikate (SiO2 ) ≤ 0,1 mg/l<br />

Eisen ≤ 0,1 mg/l<br />

Cadmium ≤ 0,005 mg/l<br />

Blei ≤ 0,05 mg/l<br />

Schwermetallrückstände außer Eisen, Kadium, Blei ≤ 0,1 mg/l<br />

Chloride (Cl -)<br />

≤ 0,1 mg/l<br />

Phosphate (P2O5 ) ≤ 0,1 mg/l<br />

Leitfähigkeit (bei 25 °C) ≤ 3 µS/cm<br />

pH-Wert (Grad der Acidität) 5 bis 7<br />

Aussehen farblos, klar, ohne<br />

Ablagerungen<br />

Härte ∑ (der Erdalkali-Ionen) ≤ 0,02 mmol/l<br />

Hohe Mengen von Hydrogencarbonat im Speisewasser führen zu<br />

er höhten Inertgasen im Sterilisierdampf und können das Sterilisier -<br />

ergebnis in Frage stellen.<br />

Nässe in Containern kann zu rostigen <strong>Instrumenten</strong> führen. Häufige<br />

Ursache für eine schlechte unzureichende Trocknung sind falsche<br />

Anordnung der Beladung sowie der Einsatz für die Trocknung weniger<br />

geeigneter Vliesarten.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

49


Eingeschränkte Lebens -<br />

dauer und Funktion durch<br />

Knickbildung.<br />

50<br />

Grundsätzlich sind schwere Siebe in die untersten Ebenen zu stellen,<br />

damit der größte Kondensatanfall direkt abfließen kann. Bei Ge -<br />

wichten über 10 kg (gemäß EN 868) je Sterilisiereinheit (30x30x60cm)<br />

sind im Rahmen der Validierung besondere Maßnahmen zur<br />

Trocknung zu prüfen. Als tolerierbare Restfeuchte werden – in der<br />

Praxis – einzelne Wassertropfen (keine Pfützen) angesehen, die innerhalb<br />

15 Minuten abgetrocknet sein müssen. Dabei können Flecken<br />

zurückbleiben.<br />

Maßnahmen zur Vermeidung von Restfeuchte/Nässe können mit dem<br />

Sterilisatoren-Hersteller abgesprochen werden.<br />

Dentalinstrumente können im Allgemeinen wie chirurgische Instru mente<br />

dampfsterilisiert werden. Für gesondert zu behandelnde Den talinstru -<br />

mente finden sich nachstehend Hinweise zur Dampfsterilisation:<br />

■ Rotierende Dentalinstrumente (z. B. Bohrer oder Fräser) sind<br />

dampfsterilisierbar.<br />

■ Hand- und Winkelstücke sind wegen der Kürze der Einwirkzeit<br />

möglichst bei 134 °C zu sterilisieren.<br />

■ Bei Turbinen ist zu prüfen, ob sie vom Hersteller für die Dampf -<br />

sterilisation freigegeben sind.<br />

■ Mundspiegel können dampfsterilisiert werden, sind jedoch Ver -<br />

brauchsartikel, die mit der Zeit wegen Eindringen von Feuchtigkeit,<br />

auf Grund der unterschiedlichen thermischen Ausdehnung der Ma -<br />

te rialien, blind werden.<br />

Alle steril zur Anwendung kommenden Motorensysteme können bei<br />

134 °C dampfsterilisiert werden.<br />

Herstellerangaben, z. B. zur Fixierung während der Sterilisation, sind<br />

zu beachten.<br />

Druckluft-Schläuche müssen während der Sterilisation vor Zusammen -<br />

drücken und Knicken geschützt werden. Sie müssen so in den<br />

Sterilisier siebschalen gelagert werden, dass die zulässigen<br />

Biegeradien nicht unterschritten werden.<br />

Bei akkubetriebenen Systemen sind bezüglich einer etwaigen Sterili -<br />

sation der Akkus unbedingt die Anweisungen des Herstellers zu befolgen.<br />

Längere Temperatureinwirkungen auf Akkumotoren verringern<br />

den Ladezustand erheblich.<br />

MIC-Instrumente, starre Endoskope, Lichtleitkabel und HF-Instru mente<br />

können im Allgemeinen wie chirurgisches Instrumen tarium sterilisiert<br />

werden. Für dampfsterilisierbare Optiken ist die Sterilisation bei 134 °C<br />

wegen der kürzeren thermischen Belastung einer bei 121 °C vorzuziehen.<br />

Alternativ kann auch die H2O2-Gas-Plasma-Sterilisation angewen-<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Vorgeschriebene Tempe -<br />

ratur darf nicht überschritten<br />

werden!<br />

det werden, eine thermische Belastung entfällt hierbei vollständig. Zur<br />

Vermeidung von Beschädigungen sind Op tiken bei der Sterilisation<br />

nach Herstellerangabe sicher zu lagern.<br />

Flexible Endoskope sind auf Grund der eingeschränkten Temperatur -<br />

verträglichkeit nicht dampfsterilisierbar. Sie sind, soweit erforderlich,<br />

mit einem Niedrigtemperaturverfahren zu sterilisieren. Für die bei der<br />

Endos kopie eingesetzten Instrumente (Zangen, Katheter usw.) ist die<br />

Dampf sterilisation einzusetzen.<br />

Elastische Instrumente mit und ohne Ballon aus den Materialien<br />

Silikonelastomer und Naturkautschuk (Gummi, Latex) eignen sich zur<br />

Dampfsterilisation. Diese wird wegen der kürzeren thermischen<br />

Belastung vorzugsweise bei 134 °C durchgeführt. Artikel aus thermoplastischen<br />

Materialien (Kunststoff) dürfen nur dann dampfsterilisiert<br />

werden, wenn sie entsprechend gekennzeichnet bzw. vom Hersteller<br />

dafür ausgewiesen sind.<br />

Bei der Dampfsterilisation von elastischen <strong>Instrumenten</strong> müssen<br />

Hohlräume (z. B. Maskenwulst, Ballon) offen sein, um Schäden durch<br />

Druckwechsel zu vermeiden.<br />

Hohlräume, die mit einem Ventil verschlossen sind, sind vor der<br />

Sterilisation mittels Spritze luft- und wasserfrei zu saugen.<br />

Atemsystemfunktionsteile sind bei 134 °C dampfsterilisierbar.<br />

Hohlräume dürfen nicht verschlossen werden, um Beschädigungen<br />

an den Ventilen zu vermeiden.<br />

10.2 Heißluftsterilisation<br />

Obwohl die Heißluftsterilisation nicht mehr dem Stand der Wissen -<br />

schaft entspricht, wird dieses Verfahren vereinzelt noch eingesetzt.<br />

Solange ein Heißluftsterilisator noch in Betrieb ist, gelten weiterhin<br />

folgende besondere Hinweise:<br />

Bei Temperaturen ab 185 °C verharzt Paraffinöl und somit ist eine<br />

Schmierfunktion nicht mehr gegeben und die Funktionsfähigkeit des<br />

Instruments eingeschränkt.<br />

Bei deutlicher Überschreitung der Soll-Temperatur besteht die Gefahr<br />

des Härte- und damit des Funktionsverlustes sowie die Gefahr von<br />

Korrosion. Dadurch verlieren viele Instrumente ihren Gebrauchswert.<br />

Ebenso können Kunststoffe (z. B. Farbringe an <strong>Instrumenten</strong>) bei<br />

höheren Temperaturen beeinträchtigt oder zerstört werden.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

51


52<br />

Um eine gleichmäßige Temperaturverteilung in der Sterilisierkammer<br />

und somit im Sterilisiergut zu gewährleisten, sind die Angaben zum<br />

Beladevolumen in der Gebrauchsanweisung des Sterilisators unbedingt<br />

einzuhalten!<br />

MIC-Instrumente und Endoskope dürfen auf keinen Fall mit Heißluft<br />

sterilisiert werden.<br />

10.3 Niedrigtemperatur-Sterilisation<br />

Unter Niedrigtemperatur-Sterilisations-Verfahren fallen die Gas -<br />

sterilisation sowie die Gasplasma-Sterilisation. Alle diese Verfahren<br />

arbeiten mit chemischen Wirkstoffen bei Temperaturen zwischen<br />

37 und 75 °C.<br />

Bei der Auswahl des Niedrigtemperatur-Sterilisations-Verfahren ist<br />

besonders auf die <strong>Aufbereitung</strong>svorschriften des Medizinprodukte -<br />

herstellers zu achten.<br />

Abhängig von Typ, Verfahren und Baujahr der verwendeten Sterili -<br />

satoren können andere Wirkstoffkonzentrationen verwendet werden,<br />

die die aufzubereitenden Produkte unterschiedlich schädigen.<br />

Wegen möglicher schädlicher Wechselwirkungen soll für ein Medizin -<br />

produkt immer nur ein Niedrigtemperatur-Sterilisationsverfahren zum<br />

Einsatz kommen!<br />

Abhängig vom Sterilisationsverfahren sind unterschiedliche Ver -<br />

packungsarten zulässig. Container, die bei der Dampfsterilisation verwendet<br />

werden, sind in der Regel nicht geeignet! Diese Verfahren<br />

sollten aus Gründen des Patienten-, Personal- und Umweltschutzes<br />

nur für solche Güter angewendet werden, die nicht dampfsterilisiert<br />

werden können!<br />

Mit Ethylenoxid sterilisierte Güter benötigen vor ihrer erneuten<br />

Anwendung ausreichende Auslüftzeiten, die je nach Sterilgut und verfügbaren<br />

Auslüftungsbedingungen sehr unterschiedlich sind.<br />

Verbindliche Auslüftzeiten kann nur der Hersteller der Instrumente<br />

benennen.<br />

Die Sterilisation von Motorensystemen mit EO-Gas ist nur anzuwenden,<br />

wenn dieses Verfahren ausdrücklich vom Hersteller vorgeschrieben<br />

wird.<br />

Nicht dampfsterilisierbare starre Optiken werden mit einem Niedrig -<br />

temperaturverfahren nach Vorgaben des Herstellers sterilisiert.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Flexible Endoskope können bei einer Grenztemperatur von 60 °C<br />

sterilisiert werden. Es ist eines der vom Hersteller freigegebenen<br />

Verfahren anzuwenden.<br />

Zur Sterilisation wird das flexible Endoskop möglichst gestreckt im<br />

Klarsichtsterilisierschlauch verpackt. Es ist unbedingt darauf zu achten,<br />

dass die Entlüftungskappe am Versorgungsstecker angebracht<br />

ist, anderenfalls sind irreversible Schäden zu erwarten.<br />

Zum Schutz vor mechanischen Schäden wird das eingeschweißte<br />

flexible Endoskop in einen zum Sterilisator gehörenden Siebkorb<br />

gelegt. Es ist darauf zu achten, dass ein Krümmungsdurchmesser<br />

von 30 cm nicht unterschritten wird.<br />

Nach der Sterilisation und gegebenenfalls dem Auslüften sind flexible<br />

Endoskope immer in gestreckter Lage aufzubewahren, um Ver -<br />

formungen und Knickschäden zu vermeiden.<br />

Elastische Instrumente aus thermolabilem Kunststoff sind nicht<br />

dampf sterilisierbar. Es ist daher zur Sterilisation eines der vom Her -<br />

steller freigegebenen Verfahren anzuwenden.<br />

Hohlräume, die mit einem Ventil verschlossen sind, sind vor der<br />

Sterilisation mittels Spritze wasserfrei zu saugen.<br />

Elastische Instrumente aus Gummi und Atemsystemfunktionsteile<br />

sollen nicht gassterilisiert werden, da sie dampfsterilisierbar sind.<br />

Bei Medizinprodukten mit integriertem Akkumulator, wie beispiels -<br />

weise Herzschrittmacher bzw. implantierbarer Defibrillator, ist darauf<br />

zu achten, dass bei jeder Sterilisation die Ladung der Akkumulatoren<br />

in Abhängigkeit von Temperatur und Zeit abnehmen kann.<br />

11. Lagerung<br />

11.1 Lagerung von unsterilen <strong>Instrumenten</strong><br />

Instrumente können bei Lagerung unter ungünstigen Bedingungen<br />

korrodieren. Um dies zu vermeiden, sind Instrumente trocken und<br />

staubgeschützt zu lagern. Damit sich auf den <strong>Instrumenten</strong> keine<br />

Feuchtig keit (Kon densat) bildet, sollen größere Temperatur -<br />

schwankungen vermieden werden.<br />

Chemikalien können im direkten Kontakt Metall zerstören oder Däm pfe<br />

abgeben, die korrosiv wirken. Instrumente dürfen daher nicht zusammen<br />

mit Chemikalien gelagert werden.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

53


54<br />

Die Lagerung von <strong>Instrumenten</strong> ist so zu organisieren, dass eine<br />

gegenseitige Beschädigung ausgeschlossen wird. Hierfür sind geeignete<br />

Systeme einzusetzen; hierdurch kann gleichzeitig die Übersichtlichkeit<br />

erhöht sowie die Verletzungsgefahr für den Anwender reduziert<br />

werden.<br />

Geschlossene Ablage- und Lagerungssysteme sind zu bevorzugen, um<br />

einen zusätzlichen Schutz vor Verkeimung zu gewährleisten.<br />

Das flexible Endoskop darf nicht im Transportkoffer gelagert werden.<br />

Die Lagerung muss unter keimarmen, trockenen, staubarmen und gut<br />

belüfteten Bedingungen erfolgen. Für die Lagerung muss das flexible<br />

Endoskop ausreichend trocken sein. Ventile und Kappen werden –<br />

ebenfalls trocken und staubfrei – getrennt vom Endoskop gelagert. Die<br />

Aufbewahrung des Endoskopes sollte vorzugsweise hängend in dafür<br />

vorgesehenen Hängeschränken arbeitsplatznah vorgenommen werden.<br />

Um den vorzeitigen Ausfall zu verhindern, müssen elastische Instru -<br />

mente sowohl knick- und überdehnungsfrei (nur passende Konnek to ren<br />

verwenden) als auch trocken und lichtgeschützt aufbewahrt werden.<br />

11.2 Lagerung von sterilen <strong>Instrumenten</strong><br />

Zur Aufrechterhaltung der Sterilität der Instrumente bis zur An wen dung<br />

am Patienten ist die keimdichte Verpackung eine grundsätzliche<br />

Voraussetzung.<br />

Eine staubarme, trockene Umgebung und die Vermeidung von Tem -<br />

pe raturschwankungen sind die Voraussetzungen für eine geschützte<br />

La gerung von Sterilgut und die Verhinderung von Korrosionsschäden.<br />

Diese Bedingungen lassen eine Lagerzeit von 6 Monaten (und länger)<br />

zu. Einzelheiten können der DIN EN 868 und der Tabelle 1 der<br />

DIN 58 953 – Teil 9 entnommen werden.<br />

Für die Lagerung von sterilisierten Endoskopen gilt, dass der Endos kop-<br />

Schaft nicht geknickt und/oder in einem zu engen Radius gelegt werden<br />

darf. Sie sollten nach entsprechender Ausgasung kontaminationsgeschützt<br />

im geschlossenen Schrank aufbewahrt werden.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

12. Oberflächenveränderungen, Beläge,<br />

Korrosionen, Alterung, Quellung<br />

und Spannungsrisse<br />

In der Praxis treten im Laufe der Zeit an den verschiedensten Medi zin -<br />

produkten, ausgehend von deren Oberfläche durch chemische, thermische<br />

und/oder physikalische Einflüsse, Veränderungen auf. Die Herkunft<br />

dieser Oberflächenveränderungen ist, sofern sie nicht bereits beim Ge -<br />

brauch hervorgerufen wurden, meist im <strong>Aufbereitung</strong>sprozess zu suchen.<br />

Beim Auftreten von Oberflächenveränderungen muss gegebenenfalls<br />

zur deren Beseitigung und Vermeidung in systematischer Rei henfolge<br />

vorgegangen werden.<br />

■ Art, Herkunft und Ursache ermitteln.<br />

■ Risiken abschätzen.<br />

■ Gegebenenfalls Herstellerempfehlungen zur Beseitigung umsetzen.<br />

■ Maßnahmen zur Vermeidung einleiten, danach <strong>Aufbereitung</strong>s prozess<br />

validieren.<br />

Eine Aufarbeitung/Reparatur betroffener Produkte ist nur dann zu empfehlen,<br />

wenn die Ursachen für die Oberflächenveränderungen beseitigt<br />

sind.<br />

Sämtlichen nachfolgend aufgeführten Beispielen über die am häufigsten<br />

auftretenden Oberflächenveränderungen bei metallischen Ins tru menten<br />

aus nichtrostendem Stahl (NR-Stahl) und/oder Produkten aus Kunststoff<br />

bzw. Gummi liegt die o.g. Systematik zu Grunde.<br />

12.1 Metall/Beläge – Organische Rückstände<br />

Blutrückstände im Schluss-Gelenkbereich<br />

Ursache: Reinigung im geschlossenen<br />

Zustand.<br />

Häufig sind rost- und/oder blutfarbene Beläge zu erkennen.<br />

Unmittelbar nach der OP durch OP-Rückstände (Blut, Eiweiß), durch<br />

Kochsalzrückstände, durch Arzneimittelrückstände.<br />

■ Antrocknung wegen zu langem Zeitraum zwischen Anwendung und<br />

<strong>Aufbereitung</strong>.<br />

■ Fixierung durch ungeeignete <strong>Instrumenten</strong>desinfektionsmittel.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Sauberer Schluss-Gelenkbereich<br />

Grund: Reinigung im geöffneten Zustand.<br />

55


Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

56<br />

■ Übertragung durch verschmutzte Reinigungs- und Desinfektions -<br />

mittel.<br />

■ Unzureichende Abspülung nach Reinigung.<br />

■ Unzureichende Reinigungswirkung wegen Schallschatten bei<br />

Ultraschallreinigung.<br />

■ Unzureichende Wartung des Reinigungs- und Desinfektionsgerätes.<br />

■ Fixierung durch zu hohe Wassereinlauftemperatur (> 45 °C) in der<br />

1. Spülphase.<br />

■ Mangelnde Durchströmung oder Umspülung, unzureichender<br />

Spüldruck, Spülschatten.<br />

■ Unzureichende Reinigungswirkung wegen Schaumbildung, beispielsweise<br />

durch hohe Blutmengen oder verschleppte Reinigungsund<br />

Desinfektionsmittel von Ultraschall oder Tauchbad.<br />

■ Fehlerhafte Beladung durch falschen <strong>Instrumenten</strong>wagen/-träger,<br />

Überladung.<br />

■ Unzureichende Reinigungswirkung, da Instrumente/Geräte nicht<br />

geöffnet und/oder zerlegt wurden.<br />

■ Nachreinigen mit Ultraschall.<br />

■ Gezielte manuelle Nachreinigung.<br />

■ Einlegen in 3 %ige H2O2-Lösung (ca. 5 min.).<br />

■ Alle groben Anschmutzungen, insbesondere von<br />

Kochsalzlösungen, sind sofort nach der OP zu entfernen.<br />

■ Faktoren die zur Antrocknung oder Fixierung führen ausschließen:<br />

Die Antrocknung durch Verkürzung des Zeitraumes zwischen<br />

Anwendung und <strong>Aufbereitung</strong> (< 6 Std.)<br />

■ Durch Verwendung von geeigneten aldehyd- und alkoholfreien<br />

Desinfektionsmitteln für die Nassentsorgung.<br />

■ Kaltwasservorspülung sicherstellen.<br />

■ Korrektur Programmablauf in Reinigungs- und Desinfektionsgeräten<br />

■ Hygienerisiko - Infektionsgefahr für Patienten. Kann bei NR-Stahl<br />

zu Korrosion führen, weil z. B. in Blut u. a. Chlo rid ionen enthalten<br />

sind. Bei Aufkonzentration führen diese zu Loch kor ro sion und/oder<br />

gegebenenfalls zu Spannungsriss korrosion.<br />

12.2 Metall/Beläge –<br />

Prozesschemikalienrückstände<br />

Je nach Ausmaß der Rückstände, <strong>Instrumenten</strong>typ und Oberflächen -<br />

beschaffenheit können sich hell bis dunkelgraue flächige, fleckige<br />

oder punktuelle Beläge/Verfärbungen zeigen. Die visuelle Erkenn -<br />

barkeit kann durch die Sterilisation noch verstärkt werden.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Hohlheft mit sichtbaren<br />

Rückständen<br />

Unzureichend entfernte Prozesschemikalien (evtl. Spülschatten,<br />

falsche Beladung) bei der Zwischen- und/oder Schlussspülung.<br />

■ Durch Abreiben mit fusselfreiem Tuch.<br />

■ Durch saure Grundreinigung mit vom Hersteller empfohlenen<br />

Spezialreinigern.<br />

Ausreichende Zwischen- und/oder Schlussspülung mit VE-Wasser<br />

garantieren sowie ggf. Beladung korrigieren. Herstellerhinweise zur<br />

Demontage und Reinigung strikt beachten!<br />

Insbesondere bei ophthalmologischen <strong>Instrumenten</strong> besteht durch<br />

Alkali-Rückstände ein Patientenrisiko wegen Verätzungsgefahr.<br />

Andersfarbige Oberflächenbeläge können auch durch Prozess -<br />

chemikalienrückstände entstehen, die in anderen Kapiteln beschrieben<br />

werden.<br />

12.3 Metall/Beläge – Wasserflecken durch Kalk<br />

Spülkammer mit starkem<br />

Kalkbefall<br />

geeigneter Injektorwagen zur<br />

Reinigung und Spülung ophtalmologische<br />

Instrumente<br />

Folge: Instrumente mit<br />

Kalkrückständen<br />

Beläge/Verfärbungen milchig weiß bis grau. Je nach Situation flächig<br />

oder regellos fleckig mit scharf abgegrenzten Rändern auf der<br />

<strong>Instrumenten</strong>-Oberfläche und im Reinigungs- und Desinfektionsgerät<br />

verteilt.<br />

Zu hoher Kalkgehalt des Wassers im Reinigungsschritt oder des letzten<br />

Spülwassers.<br />

■ Durch Abreiben mit einem fusselfreien Tuch.<br />

■ Durch saure Grundreinigung mit vom Hersteller empfohlenen<br />

Spezialreinigern.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Falsche Beladung/umgekippte<br />

Nierenschalen<br />

57


Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

58<br />

■ Reinigung und gegebenenfalls Zwischenspülungen mit enthärtetem<br />

Wasser.<br />

■ Schlussspülung mit vollentsalztem Wasser, um bei der maschi -<br />

nellen <strong>Aufbereitung</strong> der Fleckenbildung vorzubeugen.<br />

■ Keine Korrosion, kosmetischer Effekt.<br />

12.4 Metall/Beläge – Silikate und andere<br />

mineralische Verbindungen<br />

Typische Silikatverfärbungen in der Spülkammer und auf der<br />

<strong>Instrumenten</strong>oberfläche durch silikathaltige Reiniger oder zu<br />

hohen Kieselsäuregehalt im Wasser<br />

Typische Silikatverfärbungen auf der <strong>Instrumenten</strong>oberfläche nach<br />

der Dampfsterilisation durch zu hohen Kieselsäuregehalt im VE-<br />

Wasser.<br />

Gelbbraune bis blauviolette, z.T. schillernde flächendeckende oder<br />

fleckenartig bzw. tröpfchenförmig ausgeprägte Verfärbungen auf Ins -<br />

trumenten, Reinigungs-und Desinfektionsgeräten und Sterilisa tions -<br />

kammern.<br />

■ Kieselsäureschlupf bei Herstellung von VE-Wasser durch Ionen -<br />

austauscher und Umkehrosmose-Wasseraufbereitungsanlagen.<br />

■ Verschleppung silikathaltiger Reiniger in den letzten Spülgang bei<br />

der maschinellen <strong>Aufbereitung</strong> durch unzureichende Zwischen -<br />

spülung.<br />

■ Andere mineralische Inhaltsstoffe im letzten Spülwasser bei der<br />

maschinellen <strong>Aufbereitung</strong> oder im Dampfkondensat, z. B. Kupfer<br />

aus dem Leitungssystem.<br />

■ Mineralische Beläge durch saure Grundreinigung mit vom Her stel -<br />

ler empfohlenen Spezialreinigern entfernen.<br />

■ Hartnäckige Beläge (Silikatbeläge) durch flusssäurehaltige Mittel<br />

lösen.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

■ Mechanische Oberflächenbearbeitung durch den Hersteller veran-<br />

lassen.<br />

■ Qualifizierten Reparaturservice einschalten.<br />

Nachspülung mit kieselsäurefreiem, vollentsalztem Wasser bei der<br />

maschinellen <strong>Aufbereitung</strong>. Verhinderung der Verschleppung von<br />

Reiniger durch:<br />

■ Richtige Beladung und Halterung von Spülgut mit schöpfenden<br />

Hohlräumen (z. B. Nierenschalen).<br />

■ Korrekte Funktion der Dosiereinrichtung.<br />

■ Ausreichende Neutralisation und Zwischenspülung bei der maschinellen<br />

<strong>Aufbereitung</strong>.<br />

■ Wasserqualität bei der Dampfsterilisation gemäß EN 285<br />

(Anhang B, Tab. B1.) oder DIN 58946 Teil 6.<br />

■ Keine Korrosion – kosmetischer Effekt, kein hygienisches Risiko.<br />

■ Bei der Behandlung mit sauren Grundreinigern können Laser -<br />

beschriftungen auf <strong>Instrumenten</strong> verblassen. Damit ist deren<br />

Codierungsfunktion wegen schlechter Lesbarkeit beeinträchtigt oder<br />

geht völlig verloren.<br />

12.5 Metall/Beläge – Verfärbung durch Oxidation<br />

Wundhaken mit<br />

schwarz verfärbtem<br />

Schaft aus ge här te tem<br />

Cr-Stahl und blank ge -<br />

bliebenen Griff und Blatt<br />

aus nicht härtbarem<br />

CrNI-Stahl<br />

Detail von Klemme:<br />

Sperre und<br />

Ringbereich<br />

Nur bei härtebaren nicht rostenden Stählen (NR-Stäh len), nicht selten<br />

zuerst erkennbar bei schneidenden <strong>Instrumenten</strong> (z. B. Scheren), aber<br />

auch bei stumpfen <strong>Instrumenten</strong> (z. B. Klemmen, Pinzetten), kann es<br />

zur Bildung einer glänzenden, grauschwarzen Chromoxidpassivschicht<br />

kommen.<br />

Bei Titanwerkstoffen (Reintitan oder Legierung) kann es entweder zur<br />

Bildung einer gleichmäßigen farblich variierenden (z. B. grau, blau,<br />

violett, rot, goldgelb, grün) oder zu einer fleckigen, mehrfarbigen<br />

Oberflächenverfärbung kommen.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Ausschnitt – Titanvalven:<br />

Linke Valve – fabrikneu.<br />

Rechte Valve – maschinell gereinigt.<br />

Meist erfolgt die Farbänderung gleichmäßig. Sie<br />

kann allerdings auch fleckig/mehrfarbig ausfallen.<br />

59


Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

60<br />

Bei o.g. härtbaren NR-Stählen, bei der maschinellen Reinigung durch<br />

den im letzten Spülgang verschleppten Neutralisator und/oder durch<br />

andere im Rei nigungsprozess bisher nicht identifizierte passivschichtbildende<br />

Fak to ren. Bei NR-Stählen können Passivschichten je nach<br />

Zusam men set z ung, Dichte und Dicke transparent (ist üblich) bis<br />

schwarz ausfallen. Die Neigung zur Bildung von grauschwarzen<br />

Chromoxid- passivschichten ist neben den o. g. Einflüssen von der<br />

Werkstoff zu sammen setzung, im Speziellen vom Verhältnis<br />

Chromgehalt/Kohlen stoffgehalt, abhängig. In der Praxis bedeutet<br />

dies, je höher der Kohlenstoffgehalt desto schneller wird ggf. eine<br />

Grauschwarzfärbung sichtbar.<br />

Bei Titanwerkstoffen können feuchte Hitze und/oder die in den verschiedenen<br />

<strong>Aufbereitung</strong>sschritten eingesetzten Reinigungs chemi -<br />

kalien zur Oxidation der Oberfläche und somit zur Verfärbung derselben<br />

führen.<br />

Titanoxidschichten können je nach Zusammensetzung, Dichte und<br />

Dicke transparent oder bunt/farbig ausfallen.<br />

Wird aufgrund der Belagseigenschaften nicht empfohlen, kann aber<br />

ggf. in beiden Fällen nur durch eine geeignete Oberflächen bearbei -<br />

tung (bei Stahl mechanisch, bei Titan chemisch) beim Hersteller oder<br />

einem qualifizierten Reparaturservice erfolgen. Bei NR-Stählen bleibt<br />

die Schichtentfernung mit einem Grundreiniger wegen der deutlich<br />

angestiegenen Korrosionsbeständigkeit wirkungslos.<br />

Bei NR-Stählen exakte Dosierung des Neutralisators sicherstellen.<br />

Verschleppung des Neutralisators durch ausreichende Nachspülung<br />

ausschließen.<br />

Bei Titanwerkstoffen kaum oder nicht vermeidbar, da diese werkstoffbedingt<br />

durch die bei der <strong>Aufbereitung</strong> vorherrschenden<br />

Umgebungsbedingungen (Temperatur, Chemie, Feuchte) mehr oder<br />

weniger sichtbar immer mit der Oberfläche reagieren.<br />

Keine Korrosion – kosmetischer Effekt.<br />

Sofern bei Titanwerkstoffen eine eventuell verlorene Kennzeichnungs/<br />

Codierungsfunktion durch Farbveränderungen, wie z. B. die farbliche<br />

Kennzeichnung der Blattbreite bei Valven (siehe Bild) kein Sicher -<br />

heitsrisiko darstellt, sind Farbänderungen durch die Bildung unterschiedlicher<br />

Oxidschichteigenschaften völlig unbedenklich. D. h. es<br />

bestehen keine Einschränkungen hinsichtlich: Biokompatibilität,<br />

Hygiene, Funktion oder Lebensdauer.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

12.6 Metall/Beläge - Verfärbung/Entfärbung<br />

farbiger Plasma-Schichten<br />

Beispiel: schwarze, TiAlN<br />

beschichtete Stanze. Bunt<br />

schillernd verfärbt bzw. komplett<br />

entschichtet mit unversehrten<br />

vergoldeten (Schluss -<br />

schraube, Federn)<br />

Komponenten<br />

Stanze: neuwertig<br />

Oberflächenreaktion durch Reinigungslösungen denen<br />

Wasserstoffperoxid zugesetzt ist, und/oder Waschlösungen, beispielsweise<br />

mit hoher Alkalität bei pH > 10, verbunden mit Temperaturen<br />

von mehr als 70 °C.<br />

Betroffen sind schwarze Titanaluminiumnitrid (TiAlN)-, und Titan alu -<br />

miniumcarbonitrid (TiAlCN)-Schichten sowie ursprünglich goldgelbe<br />

Zirkoniumnitrid (ZrN)-, und Titannitrid (TiN)-Beschichtete Pro dukte/<br />

Komponenten.<br />

Durch Reparatur, neu beschichten.<br />

Nur neutrale oder mildalkalische Reiniger anwenden. Bei der<br />

Anwendung von alkalischen Reinigern, Temperaturen 70 °C nicht<br />

überschreiten.<br />

Reduktion der Verschleißeigenschaften und Erhöhung der Reflexion.<br />

Hinweis: Durch den extrem hohen Reinigungseffekt derartiger<br />

Sonder reinigungsprogramme, sind die Gleitflächen metallischer<br />

Instrumente nach jedem Reinigungsschritt zu Ölen. Im anderen Fall<br />

besteht eine hohe Gefahr für „Metall-Fressen“ bzw. Reibkorrosion.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

61


Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

62<br />

12.7 Metall/Korrosionen – Lochkorrosion<br />

Schere mit<br />

Lochkorrosion<br />

Beispiele für<br />

Lochkorrosion<br />

Korrosionsloch – betrachtet<br />

unter Rasterelektronen -<br />

mikroskop – 200-fache<br />

Vergrößerung<br />

Nadelstichartige Korrosionslöcher bei NR-Stahl,<br />

häufig mikroskopisch klein, umgeben von rotbraun<br />

oder farbig schillernden Korrosions pro duk -<br />

ten, häu fig kreisförmigen Ablagerungen von Kor -<br />

ro sions pro dukten um das Korrosions loch. (Nicht<br />

zu verwechseln mit materialbedingten Lunkern<br />

und Fremdeinschlüssen in minderwertigen Ins -<br />

tru men ten stählen oder mit Kontakt kor rosions er -<br />

schein ung en der Werkstoff kombination NR-Stahl/NR-Stahl).<br />

■ Bei NR-Stahl hervorgerufen durch Einwirkung von Halogenidionen<br />

(Bromide, Jodide) insbesondere Chloriden, die lokal die Passiv schicht<br />

von <strong>Instrumenten</strong>stählen durchdringen und die Korro sions lochbildung<br />

auslösen.<br />

■ Durch langanhaftende organische Rückstände, z. B. Blut, Eiter,<br />

Se kret (siehe Kapitel 12.1 Metall/Beläge – Organische Rückstände)<br />

■ Insbesondere eine Aufkonzentration oder Antrocknung von chloridhaltigen<br />

Flüssigkeiten ist für Lochfraß verantwortlich, z. B. zu hoher Chlo -<br />

rid gehalt im letzten Nachspülwasser, physiologische Koch salz lö sungen<br />

auf <strong>Instrumenten</strong>.<br />

■ Insbesondere fabrikneue Instrumente reagieren, auf Grund der noch<br />

dünneren Passivschicht, empfindlicher gegenüber chloridhaltigen Me -<br />

dien als länger im Gebrauch befindliche Instrumente mit angewachsener<br />

Passivschicht.<br />

Die Korrosionsprodukte lassen sich durch einen sauren Grundreiniger<br />

nach Herstellerangaben auflösen. Die verbleibenden Korrosions löcher<br />

sind gegebenenfalls durch eine mechanische Überarbeitung beim Her -<br />

steller/Reparaturservice zu entfernen.<br />

Chloridinduzierter Lochfraß lässt sich durch chloridarme Wasser qua -<br />

litäten, durch die Minimierung von organischen Rückständen oder sonstiger<br />

Einflüsse von chloridhaltigen Flüssigkeiten, z. B. physiologische<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Lochkorrosionsbefall einer Pin zette.<br />

Ursache: Überalterung des Farb -<br />

codierungs bandes lässt<br />

Unterwanderung schäd licher, chloridhaltiger<br />

Substanzen zu.


Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Kochsalzlösung auf Instru men tenstahl, weitestgehend vermeiden.<br />

■ Stark befallene Instrumente aus Gründen der Patienten- und An -<br />

wendersicherheit sofort aus dem <strong>Instrumenten</strong>kreislauf entfernen.<br />

■ Ursache für Lochfraß muss zur Werterhaltung der Instrumente ab -<br />

gestellt werden.<br />

■ Korrosionslöcher können ein Hygienerisiko darstellen und Aus -<br />

gangspunkte für Spannungsrisskorrosionen sein.<br />

12.8 Metall/Korrosionen – Verschleiß-/Reibkorrosion<br />

Gelenkbereich Schere Knochenstanze, Gleitfläche<br />

des Schieberteiles zeigt<br />

Reibkorrosionserscheinungen<br />

Um einen blank geriebenen Bereich tritt eine Braunverfärbung bzw.<br />

Rostbildung auf.<br />

Mangelnde Schmierung und/oder Fremdkörper führen zum „ Anfressen“<br />

der sich gegeneinander bewegenden metallischen Gleitflächen/Instru -<br />

mententeile; be vor zugt in Schlüssen/Gelenken und Gleitbahnen, z. B.<br />

bei Stan zen. Dadurch bildet sich feinster metallischer Abrieb, welcher die<br />

Oberfläche stark aufrauhen kann und die Passivschicht zerstört.<br />

In den dadurch sensibilisierten Reibstellen können sich sehr leicht<br />

Feuchtigkeit oder Beläge (z. B. Blutrückstände) absetzen, was meist<br />

einen Korrosionsbefall zur Folge hat.<br />

■ Defekte Instrumente aussortieren und gegebenenfalls zur Re pa ratur<br />

senden.<br />

■ Durch Nachschleifen und/oder Polieren können Korrosionsschäden<br />

meist beseitigt werden.<br />

■ Mehrmaliges Überarbeiten führt zu einer ungenauen Füh rung/<br />

Funk tion des Instruments, was dessen Unbrauchbarkeit zur Folge hat.<br />

■ Instrumente auf Raumtemperatur abkühlen lassen.<br />

■ Pflege der Instrumente = gezieltes Aufbringen von Gleitmitteln auf die<br />

Gleitflächen der Instrumente vor der Funktionsprüfung.<br />

■ Gleitmittel manuell direkt in den Gelenkbereich einbringen (durch<br />

Tropfen oder mittels Spray).<br />

■ Durch mehrmaliges Öffnen und Schließen des Instrumentes das<br />

Gleitmittel gleichmäßig im Gelenkbereich verteilen.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Vermeidung: Gezielte Pflege<br />

mit <strong>Instrumenten</strong>öl<br />

63


Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

64<br />

Anforderungen an die Gleitmittel zur Pflege der Instrumente.<br />

■ Basis des Gleitmittels: Paraffinum liquidum (Paraffinöl)/ Weißöl.<br />

■ Es muss der gültigen Pharmakopöe entsprechen.<br />

■ Es muss an der Grenzfläche zwischen Material und Ölfilm dampfdurchlässig/dampfsterilisierbar<br />

sein.<br />

■ Ein „Verkleben der Gelenke“ durch sich addierende Wirkung bzw.<br />

Verharzung muss unbedingt vermieden werden.<br />

Bei Gummi und Latexartikeln keine Pflegeöle/Fette einsetzen, da es zu<br />

Aufquellungen führt.<br />

Instrument wird durch Reibkorrosion in der Funktion eingeschränkt, oder<br />

vollständig unbenutzbar. Reibkorrosion kann die Bildung von<br />

Lochkorrosion begünstigen.<br />

12.9 Metall/Korrosionen – Spannungsrisskorrosion<br />

Detail: Schlussgelenk Schere mit typischem<br />

interkristallinem Anriss.<br />

Spannungsrisskorrosion führt meist zu sichtbaren Rissen bzw.<br />

Brüchen.<br />

In manchen Fällen ist die Rissbildung nicht sichtbar, da diese je nach<br />

Umstand verdeckt (z. B. im Gelenkbereich einer Schere) ihren<br />

Ursprung haben kann, gegebenenfalls mit Rissfortschritt bis zum<br />

Bruch.<br />

Sehr häufig ist an den unverformten Bruchflächen der Rissfortschritt<br />

mit angelagerten Korrosionsprodukten zu erkennen.<br />

Das Auftreten wird bevorzugt an jenen Bereichen oder Kom po nen ten<br />

von Produkten festgestellt, welche<br />

■ auf Grund konstruktiver und/oder fertigungsbedingter Gegeben -<br />

heiten, z. B. bei Niet- oder Schraub ver bindungen, bei Schweiß-/<br />

Lötver bindungen sowie bei so genannten Press passungen hohen<br />

Zug span nungen ausgesetzt sind, oder<br />

■ durch eine unsachgemäße Reparaturausführung – z. B. durch<br />

fehlerhaftes Richten – zu hohe Spannungen aufweisen, oder<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Detail: Maulbruch-Klemme mit typischer körniger,<br />

interkristalliner Bruchstruktur.


Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

■ unter hoher Spannung, – z. B. bei vollständig geschlossener<br />

Rastensperre – aufbereitet wurden, oder<br />

■ bei der Nutzung auf Biegung überbeansprucht wurden und danach,<br />

in einem korrosionsauslösenden Milieu, ggf. bei erhöhten Tempe -<br />

raturen behandelt wurden.<br />

Auslöser sind meist chloridhaltiges Wasser, aber auch OP-Rück -<br />

stände, Kochsalz und Arzneimittel etc. kommen hierbei in Fra ge.<br />

Nicht möglich.<br />

■ Gelenkinstrumente in geöffnetem Zustand reinigen und max. im<br />

ersten Zahn der Sperre eingerastet sterilisieren.<br />

■ Chloridbelastungen einschränken (z. B. OP-Rückstände, Arzne i mit -<br />

tel, ungeeignetes Wasser zur <strong>Aufbereitung</strong>, Schluss spülung und<br />

Sterilisation).<br />

■ Überbeanspruchung durch unsachgemäße Anwendung vermeiden.<br />

■ Nur Hersteller oder qualifizierten Reparaturservice mit Reparatur -<br />

arbeiten beauftragen.<br />

■ Befallene Instrumente aus Gründen der Patienten- und An wen der -<br />

sicherheit sofort aus dem <strong>Instrumenten</strong>kreislauf entfernen.<br />

■ Ursache muss zur Werterhaltung der Instrumente abgestellt werden.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

65


Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

66<br />

12.10 Metall/Korrosionen – Flächenkorrosion<br />

Materialangriff der Klingen -<br />

oberfläche wegen Feuchte.<br />

Ursache: Werkstoff -<br />

zusammen setzung, Normal -<br />

stahl da Einmalprodukt.<br />

Materialangriff der partiell<br />

defekten Chromschicht.<br />

Ursache: Feuchte führt zu<br />

Rostbildung des ungeschützten<br />

Trägerwerkstoffes aus<br />

Normalstahl<br />

Partieller Beizangriff und Ablagerungen eines Ätzmittels zur Blutstillung auf der<br />

<strong>Instrumenten</strong>obefläche. Ursache: zu lange Kontaktzeit<br />

■ Bei nichtrostendem Stahl (NR-Stahl) meist gleichmäßiger, mattgrauer<br />

Oberflächen angriff, nicht selten mit Korrosions abla ge rung en<br />

als Folgeschaden.<br />

■ Meist extreme Rostbildung auf einer mattschwarzen Oberfläche bei<br />

Produkten, die nicht aus Edelstahl gefertigt wurden (z. B. bei<br />

Einmalprodukten wie Skalpellklingen oder alten <strong>Instrumenten</strong> die<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Beizangriff der <strong>Instrumenten</strong> -<br />

oberfläche. Ursache:<br />

Säureangriff wegen Über -<br />

dosierung.<br />

Beizangriff der Lotnähte. Bei Hartmetall-Scheren, Hartmetall-Pinzetten- und Nadelhaltern<br />

Ursache: Säureangriff wegen Überdosierung der Neutralisationschemie oder der Anwendung von<br />

Grundreinigern.<br />

Materialangriff am Aluminiumgriff Ursache:<br />

Ungeeigneter alkalischer Reiniger<br />

Detail – Materialangriff Glasfaserlichtleiter<br />

Ursache: Alkali-Angriff, wegen nicht Beachtung<br />

der diesbezüglichen Herstellerangaben einen<br />

Neutralreiniger anzuwenden.<br />

Materialangriff der natur-/farbeloxierten Aluminiumoberfläche bei Containern.<br />

Ursache: unzulässig hohe alkalische Waschlösung


Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

nicht aus NR-Stahl gefertigt wurden mit verletzter oder abgelöster<br />

verchromter Oberfläche).<br />

■ Bei Natur-Eloxal weißgraue Korrosionsprodukte, bei starkem<br />

Angriff Kraterbildung.<br />

■ Bei Farb-Eloxal Verlust der Farbintensität bis zu vollständigem<br />

Farbverlust, bei starkem Angriff Verfärbung und Materialabtrag.<br />

■ Dunkelfärbung und Materialabtrag an Lötstellen.<br />

■ Chemische oder elektrochemische Einflüsse nur in Verbindung mit<br />

überhöhten Säuregehalten bei<br />

■ NR-Stahl,<br />

■ Lötstellen.<br />

■ Langzeitiger Einfluss von Wasser/Feuchte (Kondensat) bei NR-Stahl.<br />

■ Einwirkung von Säure oder zu hoher Alkalität bei Eloxal, Klebern<br />

und Glasfaserlichtleitern.<br />

■ Rostentfernung durch saure Grundreinigung bei NR-Stahl, wenn<br />

noch nicht zu tief ins Material vorgedrungen, bzw. mechanische<br />

Aufarbeitung, gegebenenfalls von Lötstellen, beim Instrumen ten -<br />

hersteller oder qualifizierten Reparaturservice.<br />

■ Bei Eloxal und gesintertem Hartmetall aus WC/CO nicht mehr zu<br />

beseitigen.<br />

■ Bei gelöteten <strong>Instrumenten</strong> die Anwendungsempfehlungen im<br />

Umgang mit sauren Reinigern und Neutralisationsmitteln einhalten.<br />

■ Einmalprodukte aus Stahl oder Altinstrumente aus Stahl mit<br />

beschädigter Beschichtung aussondern und gegen NR-<br />

Stahlprodukte ersetzen.<br />

■ Langzeitigen Einfluss von Wasserfeuchte (Kondensat) vermeiden.<br />

■ Bei Eloxal Behandlung in neutralem/mild alkalischem pH-Milieu.<br />

■ Wenn Oberflächenbehandlung nicht zum Erfolg führt, dann Ersatz<br />

gegen neue Instrumente (sonst Gefahr von Folgerost/Fremdrost).<br />

■ Verlust der Farbcodierfunktion bei Eloxal.<br />

12.11 Metall/Korrosionen – Kontaktkorrosion<br />

Kontaktkorrosion: NR-Stahl/NR-Stahl Kontaktkorrosion: NR-Stahl/Messing<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

67


Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

68<br />

■ Bei <strong>Instrumenten</strong> der Werk stoff kom bi nation NR-Stahl/NR-Stahl können<br />

kleine punkt- oder ringförmige, braunblaue Verfärbungen mit ge ring -<br />

fü gi ger Kor ro si ons be lag bil dung im Bereich der Kon takt stelle auftreten.<br />

Diese Form der Kontakt korro sion wird häufig mit Loch kor ro sionsbefall<br />

verwechselt. Doch bei genauer Be trachtung ist festzustellen, dass<br />

sich im Zen trum der Kor ro sionsstelle kein Loch ge bil det hat, sondern<br />

eine minimale, glatt ge riebene Ober flächen struk tur vorliegt.<br />

Die klassische Variante von Kontaktkorrosion bildet sich bei der Werk -<br />

stoffkombination NR-Stahl/Buntmetall (Neusilber, Messing, Kupfer). Je nach<br />

Umgebungsbedingungen, z. B. Feuchtigkeit, führt dies im Bereich der<br />

Kontaktstelle meist aber auch darüber hinaus zu Korrosionsnieder schlägen.<br />

Bei <strong>Instrumenten</strong> der Werkstoffkombination NR-Stahl/NR-Stahl wurde<br />

Kontaktkorrosion bisher nur nach dem maschinellen Reinigungsvorgang<br />

beobachtet. Mikroreibung an den Berührungspunkten führt zu einem<br />

partiellen Ab rieb der Passivschicht. Dadurch wird der Korrosionsschutz<br />

in diesen Bereichen kurzfristig aufgelöst und führt so zu den beschriebenen<br />

Ober flächenveränderungen.<br />

Bei der klassischen Variante aus der Werkstoffkombination NR-Stahl/<br />

Messing, die bei Mischinstrumentarium vorliegt (alte/verchromte- und<br />

neue/NR-Stahl Ins tru mente), tritt diese Korrosionsform sowohl bei der<br />

Reinigung als auch bei der Sterilisation entweder wegen einer beschädigten<br />

und/oder ungeschlossenen Chrom- oder Nickelschicht auf (z. B.<br />

bei scharfen Löffeln mit Hohlheften oder Wundhaken).<br />

Bei Kontaktkorrosionserscheinungen der Werkstoffkombination NR-<br />

Stahl/NR-Stahl, ist eine Beseitigung der Oberflächenveränderungen<br />

nicht erforderlich, da diese Erscheinungen, auf Grund der geringen Be -<br />

lagsmenge, weder für das befallene, noch für das nicht betroffene Ins -<br />

trumentarium eine Gefahr bedeuten. Erfahrungsgemäß verschwinden<br />

die aufgetretenen Oberflächenerscheinungen schon nach wenigen Auf -<br />

bereitungszyklen. Sauren Medien (Neutra li sa tionsmittel) lösen die<br />

Beläge meist sofort ab und führen parallel zu einem beschleunigten<br />

Passivierungseffekt.<br />

Sollten abgelöste Schutzschichten vernickelter oder verchromter Ins tru -<br />

mente Kontaktkorrosion verursachen, ist eine Beseitigung des Pro -<br />

blems, z. B. in Form einer Reparatur, meistens ausgeschlossen (gegebenenfalls<br />

Klärung mit dem Hersteller).<br />

Bei der Werkstoffkombination NR-Stahl/NR-Stahl sollten mögliche<br />

vibrationsverursachende Umstände (z. B. Ultraschallbehandlung,<br />

maschinelle <strong>Aufbereitung</strong>) bei der Reinigung ausgeschlossen werden<br />

(z. B. stabile, ausgerichtete Aufstellung des RDG).<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Vernickelte und verchromte Instrumente mit beschädigter/abgelöster<br />

Schicht sind auszusondern und, wenn möglich, gegen NR-Stahl-<br />

Instrumente austauschen.<br />

Bei der Werkstoffkombination NR-Stahl/NR-Stahl besteht erfahrungsgemäß<br />

weder für das befallene Instrumentarium, noch für nicht betroffenes<br />

Instrumentarium Gefahr, da die geringen Belagsmengen nicht ausreichen,<br />

um Schaden anzurichten. Ein Patientenrisiko liegt nicht vor.<br />

Bei der Werkstoffkombination NR-Stahl/Buntmetall können je nach<br />

Schädigungsgrad massive Folgerostschäden am intakten<br />

Instrumentarium entstehen.<br />

12.12 Metall/Korrosionen –<br />

Fremd- und Flugrost/Folgerost<br />

■ Einzelne regellos verteilte Rostpartikel.<br />

■ Brauner, meist lokal begrenzter Korrosionsniederschlag/Rostbelag.<br />

■ Bei direktem großflächigem Kontakt mit stark verrosteten Pro duk -<br />

ten können „<strong>Instrumenten</strong>abdrücke“ als Folgeschaden auftreten.<br />

■ Eintrag von Rostpartikeln aus dem Leitungssystem.<br />

■ Eisen- /oder rosthaltiges Wasser, rosthaltiger Dampf.<br />

■ Durch nicht korrosionsbeständige Einmalprodukte aus Stahl (z. B.<br />

Skalpellklingen) entstandene Korrosionsprodukte (= Rost) können<br />

z. B. während des Sterilisationsprozesses abgelöst, und auf andere<br />

Instrumente verteilt werden.<br />

■ <strong>Aufbereitung</strong> nicht korrosionsbeständiger Stähle (oft „Altinstrumente“),<br />

deren Schutzschicht beschädigt oder abgelöst ist.<br />

Bei leichtem/oberflächlichem Befall kann geprüft werden, ob eine<br />

Entfernung (nur bei NR-Stahl) durch eine saure Grundreinigung möglich<br />

ist. Im Anschluss muss überprüft werden, ob die Oberfläche<br />

unbeschädigt ist.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Links-Filterhalter mit partikulärem<br />

Korrosionsbefall<br />

Ursache: Starker Rostbefall<br />

der Sterilisierkammer führt zu<br />

Flug-/Folgerostschäden<br />

69


Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

70<br />

Ist der Oberflächenangriff noch nicht zu weit fortgeschritten, kann das<br />

Instrument gegebenenfalls auch durch den Hersteller oder einen qualifizierten<br />

Reparaturservice wieder mechanisch aufgearbeitet werden.<br />

■ Einmalartikel aus Stahl dürfen nicht wiederaufbereitet werden.<br />

■ Aussondern bzw. gesonderte Behandlung von nicht rostfreien<br />

Materialien.<br />

■ Einsatz von Billigprodukten (z. B. Beilagen aus dem Baumarkt)<br />

vermeiden.<br />

■ Bauliche Maßnahmen umsetzen, die einen Rost-/Rostpar tike lein -<br />

trag im Leitungssystem verhindern. (z. B. mechanischer Filter vor<br />

Eintritt in Reinigungs-/Desinfektionsgerät oder Sterilisator).<br />

■ Bereits durch ein Instrument mit Rostbelag kann ein komplettes<br />

Sieb Folgerostschäden erfahren.<br />

■ Bei Eintrag von Rostpartikeln aus dem Leitungssystem auf das<br />

Instrumentarium kann es ebenfalls zur Wertminderung von<br />

Großteilen des Instrumentariums kommen.<br />

12.13 Metall/Korrosionen – Spaltkorrosion<br />

Gelenkbereich - Klemme Fügebereich -Pinzettenenden<br />

■ Spaltkorrosion ist eine örtlich beschleunigte Korrosion und führt<br />

demzufolge nur im Bereich von Spalten zu Korrosionsabla gerun -<br />

gen; (z. B. im Fügespalt von zwei Pinzettenhälften, in Gelenk spal -<br />

ten oder in eingepreßten oder eingeschraubten Arbeitsenden z. B.<br />

bei Sonden). Spaltkorrosion kann auch in Spalten zwischen Metall<br />

und anderen Werkstoffen auftreten.<br />

■ Spaltkorrosion wird häufig mit nicht entfernten (oft organischen)<br />

Rückständen verwechselt.<br />

■ Spaltkorrosion entsteht in kritischen Spaltbreiten, wenn entsprechende<br />

Umgebungsbedingungen (z. B. ungenügende Trocknung)<br />

vorherrschen. Dabei wird die Passivschicht angegriffen. Durch die<br />

Hemmung des Sauerstoffzutritts kann sich diese nicht regenerieren<br />

und es bildet sich bei Zutritt von Feuchtigkeit und erhöhten Salz -<br />

konzentrationen Rost, der aus dem Spalt heraustritt.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

■ Betroffene Instrumente nach Herstellerangaben behandeln.<br />

■ Mechanische Überarbeitung des Instruments durch Hersteller oder<br />

autorisierten und qualifizierten Reparaturservice.<br />

■ Grobe Verschmutzung sofort entfernen (RKI-Empfehlung „Die<br />

wichtigste Maßnahme zur Vermeidung dieser Korrosionsart ist die<br />

ausreichende Trocknung enger Füge- oder Gelenkspalten“).<br />

■ Eine geringe Salzbelastung bei der Nachspülung sicherstellen<br />

(Empfehlung VE-Wasser).<br />

Eine Übertragung von Rost auf andere Instrumente ist in den meisten<br />

Fällen ausgeschlossen. Bei starken Rostbelägen können diese je -<br />

doch (siehe auch „Fremd-/Folgerost“) auch auf intaktes Instru men ta -<br />

rium übertragen werden und dort zu Folgeschäden führen.<br />

12.14 Kunststoff-Gummi/Alterung<br />

Alterungsriss an einer Atemmaske<br />

■ Braunfärbung und gegebenenfalls Rissbildung bei Gummi und<br />

Latexprodukten.<br />

■ Erweichung oder Verhärtung.<br />

■ Viele Kunststoffe vergilben und verhärten.<br />

■ Silikonelastomere sind äußerst alterungsbeständig, vergilben aber.<br />

■ Einwirkung trockener Hitze.<br />

■ Dehnung und Überdehnung bei der Lagerung.<br />

■ Sonnenlicht/UV-Strahlung.<br />

■ Einwirkzeit von Sauerstoff (Oxidation, Alterung im eigentlichen Sinne).<br />

■ Einwirkzeit von Ozon.<br />

Nicht möglich.<br />

Gegebenenfalls licht- und temperaturgeschützt lagern.<br />

Betroffene Produkte je nach Alterungszustand aussondern, sollten die<br />

vorliegenden Veränderungen anwendungs-/risikorelevant sein.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

71


Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

72<br />

12.15 Kunststoff-Phenolharz/Harex –<br />

Alterung und Verbleichen<br />

Meisselgriffe<br />

Neuwertig: glänzend-mittelbraun<br />

Gealtert: matt-dunkelbraun<br />

Alterung: langjähriger Gebrauch, bevorzugt in Kombination mit der<br />

Anwendung von Desinfektionslösungen.<br />

Verbleichen: Behandlung in Reinigungslösungen mit Wasserstoff -<br />

peroxid-Zusatz.<br />

In beiden Fällen nicht möglich. Jedoch wenn möglich, bei der Ersatz -<br />

beschaffung auf Instrumente mit beständigen Kunststoffen umsteigen.<br />

Im Falle von Alterung nicht möglich. Ein Verbleichen ist durch den<br />

Verzicht auf Reinigungsmittel mit oxidativen Zusätzen zu vermeiden.<br />

Entfällt – kosmetischer Effekt.<br />

Führungs-Hohlsonde; Oberfläche<br />

neuwertig: glänzend mittelbraun<br />

ausgeblichen: matt-weiß gebleicht<br />

12.16 Kunststoff-Gummi/Quellung<br />

Aufquellen eines Einfüh -<br />

rungsschlauches durch<br />

Verwendung eines ungeeigneten<br />

Pflegemittels.<br />

Rechts: Aufgequollene<br />

Dichtungen als Folge von<br />

nicht gezielt aufgebrachtem<br />

Instrumen tenöl.<br />

Links: Neue Dichtungen<br />

■ Aufgequollene, erweichte, klebrige Oberflächen bei Kunststoffen,<br />

Gummi oder Latex.<br />

■ Dünnwandige Teile können aufplatzen, zerreißen.<br />

■ Versprödung/Verhärtung.<br />

Quellung wird durch das Eindringen von Gasen oder Flüssigkeiten in<br />

die Oberfläche verursacht. Quellung kann reversibel sein und nur vorübergehend<br />

nach der Ein wirkung von flüchtigen Lösungsmitteln oder<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

Möglicher Ersatz für Harex:<br />

PEEK oder PPSU<br />

Rechts: Undichtes Klappenventil ei -<br />

nes Trokars durch Auf quel lung der<br />

Dichtung als Folge von Ölkontakt.<br />

Links: Neues Klappenventil


Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

Art der<br />

Oberflächenveränderung<br />

Herkunft und Ursachen<br />

Empfehlung zur<br />

Beseitigung<br />

Maßnahmen zur<br />

Vermeidung<br />

Bewertung eventueller<br />

Risiken<br />

Treibgasen von Sprays auftreten. Das gilt auch dann, wenn Gummi und<br />

bestimmte Kunst stoffe mit Narkosegasen in Berührung kommen.<br />

Irreversible Quellung hingegen kann durch Kontakt mit Ölen (Paraffin öl),<br />

Vaseline und ungeeigneten Desinfektionsmitteln (z. B. Phenol de ri vaten)<br />

ausgelöst werden. Silikonkautschuk reagiert reversibel auf Treib gase<br />

von Sprays und auf Narkosegase, irreversibel hingegen auf Sili konöle,<br />

Lösungsmittel und einige Desinfektionswirkstoffe (z. B. Amine).<br />

Nicht möglich.<br />

Je nach Werkstoff Kontakt vermeiden (siehe Herkunft und Ursachen).<br />

Betroffene Produkte je nach Quellzustand aussondern, sollten die<br />

vorliegenden Veränderungen anwendungs-/ risikorelevant sein.<br />

12.17 Kunststoff/Spannungsrisse<br />

Spannungsriss<br />

Die Spannungsrisskorrosion, z. B. bei Polysulfon, führt zu sichtbaren<br />

Rissen bzw. Brüchen.<br />

Spannungsrisse treten vorzugsweise in solchen Bereichen eines<br />

Medizinproduktes auf, in denen herstellungsbedingt erhöhte „eingebaute“<br />

Spannungen vorliegen.<br />

Durch bestimmte Bedingungen im <strong>Aufbereitung</strong>sprozess (z. B. unzureichende<br />

Spülung, hohe Temperaturen, bestimmte oberflächenaktive<br />

Chemikalien) treten in diesen Bereichen Rissbildungen auf.<br />

Nicht möglich.<br />

Der Einsatz von Spannungsrisskorrosion begünstigenden Prozess -<br />

chemikalien ist zu vermeiden. Es ist eine ausreichende Schluss -<br />

spülung mit VE-Wasser sicherzustellen. Unbedingt die Hersteller -<br />

angaben zur <strong>Aufbereitung</strong> berücksichtigen.<br />

Befallene Instrumente aus Gründen der Patienten- und Anwen der -<br />

sicherheit sofort aus dem <strong>Instrumenten</strong>kreislauf entfernen!<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

73


13. Literaturhinweise<br />

1. EN ISO 15883, Teil 1-2, 2006; Teil 4, 2008<br />

Reinigungs-/Desinfektionsgeräte<br />

Anforderungen, Definitionen, Prüfungen<br />

2. EN 285: 2006<br />

Sterilisation<br />

Dampf-Sterilisatoren, Groß-Sterilisatoren<br />

3. EN 868; Teile 1 bis 10<br />

(unterschiedliche Erscheinungsjahre der einzelnen Teile)<br />

Verpackungsmaterialien und -systeme für zu sterilisierende<br />

Medizinprodukte<br />

4. DIN EN ISO 11607, Teil 1: 2007, Teil 2: 2006,<br />

Verpackungen für in der Endverpackung zu<br />

sterilisierende Produkte<br />

5. EN 10088: 1995, Teile 1 bis 3<br />

Nichtrostende Stähle<br />

6. EN ISO 7153-1: 2001-02<br />

Chirurgische Instrumente – Metallische Werkstoffe<br />

Teil 1: Nichtrostender Stahl<br />

7. DIN 58298: 2005-12<br />

Medizinische Instrumente - Werkstoffe, Ausführung und<br />

Prüfung<br />

8. ASTM Designation: F899-07<br />

Standard Specification for Wrought Stainless Steels for<br />

Surgical Instruments<br />

9. EN ISO 13402: 2000<br />

Chirurgische und zahnärztliche Handinstrumente<br />

Bestimmung der Beständigkeit gegenüber Sterilisation,<br />

Korrosion und Wärmebehandlung<br />

10. ISO 7151: 1988<br />

Chirurgische Instrumente; Nichtschneidende, Gelenk-<br />

Instrumente; Allgemeine Anforderungen und Prüfmethoden<br />

11. ISO 7741: 1986<br />

Chirurgische Instrumente; Scheren; Allgemeine<br />

Anforderungen und Prüfmethoden<br />

12. DIN 58946 -Teil 6: 2002<br />

Sterilisation Dampf-Sterilisatoren,<br />

Teil 6: Betrieb von Groß-Sterilisatoren im Gesundheitswesen<br />

13. DIN EN ISO 17665-1: 2006-11<br />

Sterilisation von Produkten für die Gesundheitsfürsorge<br />

14. ASTM A 380 – 06<br />

Richtlinie für die Reinigung, Passivierung und Entzunderung<br />

von Teilen, Geräten und Anlagen aus nichtrostendem Stahl<br />

15. EN ISO 17664: 2007<br />

Vom Hersteller bereitzustellende Informationen für die<br />

Wiederaufbereitung von resterilisierbaren Geräten<br />

16. ISO 14937: 2000<br />

Sterilisation von Medizinprodukten Sterilisation von Produkten<br />

für die Gesundheitsfürsorge – Allgemeine Anforderungen an<br />

die Charakterisierung eines Sterilisier mittels und an die<br />

Entwicklung, Validierung und Routine überwachung eines<br />

Sterilisationsverfahrens für Medizinprodukte<br />

74<br />

17. DIN 13940-1: 1990-04<br />

Zahnheilkunde, Zahnzärztliche Handstücke, Anschlussmaße<br />

18. ISO 3964: 1982-12 Dental (bohrwerkzeug)handgriffe,<br />

Kupplungsabmessungen (zum Anschluss an den Antrieb)<br />

19. DIN Taschenbuch 100: 2009<br />

Medizinische Instrumente<br />

20. DIN Taschenbuch 169: 2008<br />

Sterilisatoren, Geräteanforderungen<br />

21. Richtlinie 93/42/EWG des Rates vom 14. Juni 1993 über<br />

Medizinprodukte<br />

Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften<br />

L 169, 36. Jahrgang, 12. Juli 1993<br />

22. UVV BGV A1 und Berufsgenossenschaftliche Regeln z. B.<br />

BGR 250, BGR 206 der Berufsgenossenschaft für<br />

Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege<br />

23. Desinfektionsmittel-Liste des VAH in der jeweils gültigen<br />

Fassung;<br />

Liste der nach den Richtlinien für die Prüfung chemischer<br />

Desinfektionsmittel geprüften und von der Deutschen<br />

Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie als wirksam<br />

befundenen Desinfektionsverfahren (inkl. Verfahren zur<br />

Händedekontamination und hygienischen Händewaschung).<br />

24. Liste der vom Robert- Koch-Institut geprüften und anerkannten<br />

Desinfektionsmittel und -verfahren<br />

jeweils in der aktuellen Fassung<br />

25. Europäische Pharmakopöe<br />

26. Graue Broschüre<br />

„Versuchsreihen und Stellungnahmen“<br />

Veröffentlichungen des AKI<br />

27. Retouren in medizinischen Einrichtungen, Merkblatt<br />

Handlungsempfehlungen, BVMed<br />

28. RKI-Empfehlungen<br />

■ Krankenhausversorgung und <strong>Instrumenten</strong>sterilisation bei<br />

CJK-Patienten und CJK-Verdachtsfällen<br />

Bundesgesundheitsblatt 7/1998, 279-285<br />

■ Anforderungen an die Hygiene bei der <strong>Aufbereitung</strong> von<br />

Medizinprodukten. Empfehlung; Bundesgesundheitsblatt<br />

44/2001, 1115-1126<br />

■ Die Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK)<br />

Bundesgesundheitsblatt 45/2002, 376-394<br />

■ Kommentar der Kommission für Krankenhaushygiene und<br />

Infektionsprävention des BfArm und des RKI zur<br />

<strong>Aufbereitung</strong> flexibler Zytoskope, Stand 28.01.2005.<br />

29. EN ISO 10993-1, 2009-03<br />

Biologische Beurteilung von Medizinprodukten<br />

30. DIN EN 14885, 2007-03<br />

Chemische Desinfektionsmittel und Antiseptika<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


14. Schematisches Ablaufdiagramm gemäß EN ISO 17664<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org 75


Notizen:<br />

76<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org


Notizen:<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org<br />

77


78<br />

AKI-Verkaufsbedingungen:<br />

1. Die Broschüren ersetzen keine Herstellerangaben für das<br />

Aufbereiten von Medizinprodukten. Der Besteller verpflichtet sich, die<br />

Broschüren nicht im Zusammenhang mit dem Inverkehrbringen von<br />

Medizinprodukten zu verwenden und unterlässt jede Maßnahme, die<br />

darauf hindeuten könnte, dass es sich bei den Broschüren um<br />

Herstellerangaben handelt.<br />

2. Das Copyright und sonstige Urheber-Rechte für vom AKI erstellte<br />

Broschüren bleiben allein beim AKI. Eine Vervielfältigung oder<br />

Verwendung von Grafiken, Bildern und/oder Texten in anderen elektronischen<br />

oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche<br />

schriftliche Zustimmung des AKI nicht gestattet.<br />

3. Es ist nicht gestattet, den vom AKI bezogenen Broschüren und<br />

Download-Dateien Werbung beizufügen. Dies gilt auch für Werbe-<br />

Beilagen.<br />

4. Für jeden Fall der Zuwiderhandlung gegen eine der oben unter<br />

1. bis 3. genannten Verpflichtungen wird unter Ausschluss des<br />

Fortsetzungszusammenhanges eine Vertragsstrafe von 500,- EUR<br />

vereinbart.<br />

5. AKI-Broschüren können ab einer Menge von > 5 Exemplaren<br />

bezogen werden. Preise und Verkaufsbedingungen sind auf unserer<br />

Homepage www.a-k-i.org einsehbar.<br />

<strong>Instrumenten</strong>-<strong>Aufbereitung</strong> richtig gemacht, 9. Ausgabe 2009, www.a-k-i.org

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!