Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf
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wenn es nur noch ein wenig schlechter für sie läuft, fällt alles in sich zusammen.« »Wie können wir das ausnutzen?«, fragte Ritter. Vor vier Tagen erst hatte sein eigenes Analystenteam etwas ganz Ähnliches geäußert, doch nicht einmal Judge Moore wusste davon. »Wie kommen sie zum Beispiel an Devisen?« »Durch Öl«, antwortete Greer. Die Russen exportierten ebenso viel Öl wie die Saudis. »Und wer kontrolliert die Preise auf dem Weltmarkt?« »Die OPEC.« »Und wer kontrolliert die OPEC?« Ryan ließ nicht locker. »Die Saudis.« »Sind die nicht unsere Freunde? Wir sollten die UdSSR als ein Übernahmeprojekt betrachten, so wie wir das bei Merryll Lynch getan haben. Da verbergen sich riesige Werte, die einfach nur schlecht verwaltet werden. Das ist doch nicht schwer zu erkennen.« Selbst für den nicht, der von einem langen Tag, einem achttausend Kilometer langen Flug und allzu viel Alkohol so angeschlagen ist wie ich, ergänzte Ryan im Stillen. Bei der CIA gab es eine Menge kluger Leute, aber sie dachten einfach zu eingleisig. »Gibt es denn niemanden, der mal über den Tellerrand schaut?« »Bob?«, fragte Moore. Ritter erwärmte sich von Minute zu Minute mehr für den jungen Analysten. »Ryan, haben Sie jemals Edgar Allan Poe gelesen?« »In der Highschool«, antwortete Ryan leicht verwirrt. »Was halten Sie von der Geschichte DIE MASKE DES ROTEN TODES?« »Das ist doch irgendwas über eine Seuche, die einen Maskenball ruiniert, stimmt’s?« »Ruhen Sie sich erst mal aus. Bevor Sie morgen nach London zurückfliegen, werden Sie aber noch etwas erfahren.« »Ausruhen – liebend gern. Wo darf ich denn für die Nacht zusammenbrechen?«, fragte Ryan und ließ damit die anderen wissen, dass er tatsächlich kurz vor einem Kollaps stand. »Wir haben für Sie ein Zimmer im Marriot reserviert. Für die anderen auch. Der Wagen wartet am Eingang. Na los, gehen Sie schon«, sagte Moore. 719
»Vielleicht ist er ja doch keine Niete«, sagte Ritter, nachdem Ryan gegangen war. »Robert, es ist schön zu sehen, dass Sie stark genug sind, Ihre Meinung zu ändern«, stellte Greer lächelnd fest. Dann griff er nach Moores ureigenster Büroflasche mit dem teuren Bourbon. Es war an der Zeit für eine kleine Feier. Am nächsten Tag war in Il Tempo, einer römischen Morgenzeitung, ein Artikel zu lesen, in dem von der Entdeckung eines Toten in einem Auto berichtet wurde. Offenbar war der Mann einem Herzanfall erlegen. Es dauerte eine Weile, bis der Leichnam identifiziert werden konnte, doch schließlich stellte sich heraus, dass es sich um einen bulgarischen Touristen handelte, der aus unerfindlichen Gründen gestorben war. Ebensowenig wie die Todesursache konnte geklärt werden, ob er das Zeitliche wohl auch reinen Gewissens gesegnet hatte. 720
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wenn es nur noch ein wenig schlechter für sie läuft, fällt alles in sich<br />
zusammen.«<br />
»Wie können wir das ausnutzen?«, fragte Ritter. Vor vier Tagen<br />
erst hatte sein eigenes Analystenteam etwas ganz Ähnliches<br />
geäußert, doch nicht einmal Judge Moore wusste davon.<br />
»Wie kommen sie zum Beispiel an Devisen?«<br />
»Durch Öl«, antwortete Greer. Die Russen exportierten ebenso<br />
viel Öl wie die Saudis.<br />
»Und wer kontrolliert die Preise auf dem Weltmarkt?«<br />
»Die OPEC.«<br />
»Und wer kontrolliert die OPEC?« <strong>Ryan</strong> ließ nicht locker.<br />
»Die Saudis.«<br />
»Sind die nicht unsere Freunde? Wir sollten die UdSSR als ein<br />
Übernahmeprojekt betrachten, so wie wir das bei Merryll Lynch<br />
getan haben. Da verbergen sich riesige Werte, die einfach nur<br />
schlecht verwaltet werden. Das ist doch nicht schwer zu erkennen.«<br />
Selbst für den nicht, der von einem langen Tag, einem<br />
achttausend Kilometer langen Flug und allzu viel Alkohol so<br />
angeschlagen ist wie ich, ergänzte <strong>Ryan</strong> im Stillen. Bei der CIA<br />
gab es eine Menge kluger Leute, aber sie dachten einfach zu eingleisig.<br />
»Gibt es denn niemanden, der mal über den Tellerrand<br />
schaut?«<br />
»Bob?«, fragte Moore.<br />
Ritter erwärmte sich von Minute zu Minute mehr für den jungen<br />
Analysten. »<strong>Ryan</strong>, haben Sie jemals Edgar Allan Poe gelesen?«<br />
»In der Highschool«, antwortete <strong>Ryan</strong> leicht verwirrt.<br />
»Was halten Sie von der Geschichte DIE MASKE DES ROTEN<br />
TODES?«<br />
»Das ist doch irgendwas über eine Seuche, die einen Maskenball<br />
ruiniert, stimmt’s?«<br />
»Ruhen Sie sich erst mal aus. Bevor Sie morgen nach London<br />
zurückfliegen, werden Sie aber noch etwas erfahren.«<br />
»Ausruhen – liebend gern. Wo darf ich denn für die Nacht<br />
zusammenbrechen?«, fragte <strong>Ryan</strong> und ließ damit die anderen wissen,<br />
dass er tatsächlich kurz vor einem Kollaps stand.<br />
»Wir haben für Sie ein Zimmer im Marriot reserviert. Für die<br />
anderen auch. Der Wagen wartet am Eingang. Na los, gehen Sie<br />
schon«, sagte Moore.<br />
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