Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf
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»Sie haben doch Ihr Bestes gegeben, Sir John?« Ryans Kopf zuckte herum. »Ja... selbstverständlich. Wie wir alle.« »Und mehr kann ein Mann nicht tun, oder? Jack, ich bin... wie lange? ... seit zwölf Jahren im Einsatz. Manchmal läuft alles nach Plan, manchmal nicht. Mit der Information und der Unterstützung, die uns zur Verfügung standen, hätten wir nicht mehr ausrichten können. Sie sind doch Analyst, nicht wahr?« »Richtig.« »Also, für einen Schreibtisch-Eierkopf haben Sie Ihre Sache gut gemacht, und außerdem wissen Sie jetzt eine ganze Menge mehr über die Wirklichkeit von solchen Einsätzen. Auf diesem Arbeitsgebiet gibt es keine Garantien.« King nahm einen Schluck von seinem Drink. »Ich kann nicht behaupten, dass es mir gefällt. In Moskau habe ich vor zwei Jahren einen meiner Männer verloren. Er war ein junger Hauptmann in der sowjetischen Armee. Schien von der anständigen Sorte zu sein. Hatte eine Frau und einen kleinen Sohn. Natürlich haben sie ihn erschossen. Nur der Herr weiß, was mit seiner Familie geschehen ist. Vielleicht ist die Frau in einem Arbeitslager oder in irgendeiner gottverlassenen Stadt in Sibirien – keine Ahnung. So etwas bringt niemand in Erfahrung, wissen Sie. Namenlose, gesichtslose Opfer, aber eben alle Opfer, und wir können nichts dagegen tun.« »Der Präsident ist stocksauer«, berichtete Moore seinen Abteilungsleitern. Sein Ohr brannte immer noch von der Unterhaltung, die er zehn Minuten zuvor geführt hatte. »So schlimm?«, fragte Greer. »So schlimm«, bestätigte der DCI. »Er will wissen, wer das getan hat und warum, und das möglichst noch vor dem Lunch.« »Unmöglich«, sagte Ritter. »Da steht das Telefon, Bob. Sie können ihn gern anrufen und ihm das mitteilen«, schlug Judge vor. Keiner von ihnen hatte den Präsidenten jemals zornig gesehen. Und niemand legte besonderen Wert darauf. »Also hatte Jack doch Recht?«, fuhr Greer fort. »Er war vielleicht auf der richtigen Spur, aber letztendlich konnte er an den Ereignissen auch nichts ändern«, stellte Ritter fest. 707
»Das könnten wir doch zumindest berichten«, sagte Greer mit hoffnungsvoller Stimme. »Kann sein. Ich frage mich, wie gut diese italienischen Ärzte wohl sind.« »Wissen wir überhaupt, womit sie es zu tun haben?«, fragte Greer. »Offenbar eine ernsthafte Schussverletzung in der Brust«, sagte Moore nachdenklich. »Zwei weitere Treffer, aber nichts Gefährliches.« »Also, rufen Sie doch mal Charlie Weathers oben in Harvard an und fragen ihn nach einer Prognose.« Das war wieder Ritter. »Der Präsident hat schon mit den Metzgern vom Walter-Reed- Krankenhaus gesprochen. Die sind optimistisch, wollen sich aber nicht festlegen.« »Die sagen bestimmt alle: ›Wenn ich dabei wäre, ginge alles gut.‹« Greer hatte seine Erfahrungen mit Militärärzten. In deren Nähe verwandelten sich selbst Kampfpiloten in verschüchterte Kerlchen. »Ich werde Basil anrufen und dafür sorgen, dass Rabbit zu uns kommt, sobald die Air Force eine Maschine entbehren kann. Wenn Ryan schon dort ist – er befindet sich im Augenblick bestimmt schon auf dem Weg von Rom nach Heathrow –, soll er dieselbe Maschine nehmen.« »Warum?«, fragte Ritter. »Er kann uns – und vielleicht auch den Präsidenten – über die Vorgänge in Kenntnis setzen... und über seine Einschätzung der Gefahr vor dem Attentat.« »Um Himmels willen, Arthur.« Greer ging vor Zorn beinahe in die Luft. »Von der Bedrohung haben wir doch erst vier oder fünf Tage vorher erfahren!« »Und wir wollten den Burschen doch selbst befragen«, gab Moore zu. »Ich weiß, James, ich weiß.« Ryan verließ hinter Mick King die Maschine. Am Fuß der Treppe wurden sie bereits von einem Abgesandten des Century House erwartet. Ryan bemerkte, dass ihn der Mann anstarrte. »Dr. Ryan, würden Sie mich bitte begleiten? Jemand wird sich um Ihr Gepäck kümmern«, versprach der Fremde. »Wohin soll’s denn gehen?« 708
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»Das könnten wir doch zumindest berichten«, sagte Greer mit<br />
hoffnungsvoller Stimme.<br />
»Kann sein. Ich frage mich, wie gut diese italienischen Ärzte<br />
wohl sind.«<br />
»Wissen wir überhaupt, womit sie es zu tun haben?«, fragte<br />
Greer.<br />
»Offenbar eine ernsthafte Schussverletzung in der Brust«, sagte<br />
Moore nachdenklich. »Zwei weitere Treffer, aber nichts Gefährliches.«<br />
»Also, rufen Sie doch mal Charlie Weathers oben in Harvard an<br />
und fragen ihn nach einer Prognose.« Das war wieder Ritter.<br />
»Der Präsident hat schon mit den Metzgern vom Walter-Reed-<br />
Krankenhaus gesprochen. Die sind optimistisch, wollen sich aber<br />
nicht festlegen.«<br />
»Die sagen bestimmt alle: ›Wenn ich dabei wäre, ginge alles gut.‹«<br />
Greer hatte seine Erfahrungen mit Militärärzten. In deren Nähe<br />
verwandelten sich selbst Kampfpiloten in verschüchterte Kerlchen.<br />
»Ich werde Basil anrufen und dafür sorgen, dass <strong>Rabbit</strong> zu uns<br />
kommt, sobald die Air Force eine Maschine entbehren kann. Wenn<br />
<strong>Ryan</strong> schon dort ist – er befindet sich im Augenblick bestimmt<br />
schon auf dem Weg von Rom nach Heathrow –, soll er dieselbe<br />
Maschine nehmen.«<br />
»Warum?«, fragte Ritter.<br />
»Er kann uns – und vielleicht auch den Präsidenten – über die<br />
Vorgänge in Kenntnis setzen... und über seine Einschätzung der<br />
Gefahr vor dem Attentat.«<br />
»Um Himmels willen, Arthur.« Greer ging vor Zorn beinahe in<br />
die Luft. »Von der Bedrohung haben wir doch erst vier oder fünf<br />
Tage vorher erfahren!«<br />
»Und wir wollten den Burschen doch selbst befragen«, gab<br />
Moore zu. »Ich weiß, James, ich weiß.«<br />
<strong>Ryan</strong> verließ hinter Mick King die Maschine. Am Fuß der Treppe<br />
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erwartet. <strong>Ryan</strong> bemerkte, dass ihn der Mann anstarrte.<br />
»Dr. <strong>Ryan</strong>, würden Sie mich bitte begleiten? Jemand wird sich<br />
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