Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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schulte.josefine23
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04.03.2013 Aufrufe

»Der KGB steckt dahinter«, erklärte Jack. »Wir haben einen Überläufer rausgeholt. Er befindet sich an einem sicheren Ort und singt wie ein Vögelchen. Mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen.« »Ist die Information verlässlich?«, hakte King nach. »Davon gehen wir aus, ja. Sir Basil hat sich eingeschaltet. Deshalb seid ihr jetzt hier«, fügte Jack für den Fall hinzu, dass sie noch nicht selbst drauf gekommen waren. »Ich habe Rabbit kennen gelernt und bin davon überzeugt, dass uns ein großer Fang gelungen ist.« »Eine CIA-Operation?« Die Frage kam von Sharp. Jack nickte. »So ist es. Wir hatten ein kleines Problem, und ihr wart so nett, uns aus der Klemme zu helfen. Ich kann nicht mehr erzählen, es tut mir Leid.« Das verstanden alle. Niemandem lag daran, durch unnötiges Geschwätz über eine verdeckte Operation den eigenen Hintern zu riskieren. »Das Ganze geht wahrscheinlich auf Andropows Initiative zurück. Der Papst macht doch in Polen ordentlich Ärger, oder?« »So sieht es aus. Vielleicht hat er doch mehr Divisionen unter seinem Kommando, als den Herren lieb ist.« »Selbst wenn... das Ganze scheint doch reichlich überzogen. Was wird wohl die Welt dazu sagen, wenn Seine Heiligkeit ermordet wird?«, fragte King nachdenklich. »Davor fürchten sich die Russen offensichtlich weniger als vor einem politischen Kollaps in Polen, Mick«, überlegte Stones. »Sie haben Angst, dass der Papst es so weit kommen lassen könnte. Das Schwert und der Geist... Schon Napoleon hat das gewusst, Mick. Am Ende gewinnt immer der Geist.« »Ja, das schätze ich auch, und wir befinden uns hier immerhin im Epizentrum der Welt des Geistes.« »Ich bin zum ersten Mal in Rom«, sagte Stones. »Verdammt beeindruckend. Ich muss unbedingt mit meiner Familie noch mal herkommen.« »Vom Essen und vom Wein versteht man hier jedenfalls was«, stellte Sparrow fest und zerteilte ein Stück Kalbsbraten. »Was ist mit der örtlichen Polizei?« »Ziemlich gut«, erklärte Sharp. »Schade, dass wir sie nicht zur Unterstützung anfordern können. Die Leute kennen das Gelände, es ist immerhin ihr Revier.« 685

Aber diese Jungs hier sind die Profis von Dover, dachte Ryan, und sie haben Hoffnung. Der einzige Nachteil bestand darin, dass es so wenige waren. »Tom, haben Sie mit London gesprochen?« »Ja, Jack. Man schickt uns zehn Geräte mit Kopfhörern und Ansteckmikros, wie sie auch das Militär hat. Ich weiß nicht, ob sie abhörsicher sind, aber wir werden ohnehin sparsam damit umgehen. Morgen Nachmittag werden wir eine Runde üben.« »Und am Mittwoch?« »Gegen neun Uhr morgens sind wir vor Ort, nehmen unsere Positionen ein und halten die Augen offen, während sich die Menge versammelt.« »Dafür bin ich beim Corps nicht ausgebildet worden«, erklärte Ryan. »Sir John, für so etwas sind wir auch nicht ausgebildet«, entgegnete Mick King. »Wir sind zwar alle erfahrene Nachrichtendienstler, aber das hier ist eher ein Job für Schutztruppen wie die Polizisten, die Ihre Majestät bewachen und die Premierministerin, oder auch Ihre Geheimdienstleute. Bedauernswert, wenn man sich damit seinen Lebensunterhalt verdienen muss.« »Stimmt, Mick, wahrscheinlich werden wir die Leute nach diesem ganzen Theater etwas mehr zu schätzen wissen«, stellte Ray Stones fest, und die anderen am Tisch nickten beifällig. »John« – Ryan wandte sich an Sparrow – »Sie haben die wichtigste Aufgabe übernommen: Sie müssen den Hurensohn für uns ausfindig machen.« »Schön«, antwortete Sparrow. »Das bedeutet, unter mehr als fünftausend Gesichtern das eine zu entdecken, von dem wir nicht einmal wissen, ob es überhaupt auftaucht. Wirklich toll.« »Wie werden Sie vorgehen?« »Ich habe drei Nikons und ein ansehnliches Sortiment an Objektiven dabei. Morgen werde ich noch ein Fernglas kaufen. Ich hoffe nur, dass ich dort oben einen günstigen Platz finde. Die Brüstung ist sehr hoch, das beunruhigt mich ein bisschen. Am Fuß der Säulen erstreckt sich ein Areal von ungefähr dreißig Metern, das ich überhaupt nicht einsehen kann. Da sind mir Grenzen gesetzt, Leute.« »Wir haben keine andere Wahl«, sagte Jack. »Vom Boden aus kann man jedenfalls gar nichts erkennen.« 686

Aber diese Jungs hier sind die Profis von Dover, dachte <strong>Ryan</strong>,<br />

und sie haben Hoffnung. Der einzige Nachteil bestand darin, dass<br />

es so wenige waren. »<strong>Tom</strong>, haben Sie mit London gesprochen?«<br />

»Ja, <strong>Jack</strong>. Man schickt uns zehn Geräte mit Kopfhörern und<br />

Ansteckmikros, wie sie auch das Militär hat. Ich weiß nicht, ob sie<br />

abhörsicher sind, aber wir werden ohnehin sparsam damit umgehen.<br />

Morgen Nachmittag werden wir eine Runde üben.«<br />

»Und am Mittwoch?«<br />

»Gegen neun Uhr morgens sind wir vor Ort, nehmen unsere<br />

Positionen ein und halten die Augen offen, während sich die Menge<br />

versammelt.«<br />

»Dafür bin ich beim Corps nicht ausgebildet worden«, erklärte<br />

<strong>Ryan</strong>.<br />

»Sir John, für so etwas sind wir auch nicht ausgebildet«, entgegnete<br />

Mick King. »Wir sind zwar alle erfahrene Nachrichtendienstler,<br />

aber das hier ist eher ein Job für Schutztruppen wie die Polizisten,<br />

die Ihre Majestät bewachen und die Premierministerin, oder<br />

auch Ihre Geheimdienstleute. Bedauernswert, wenn man sich<br />

damit seinen Lebensunterhalt verdienen muss.«<br />

»Stimmt, Mick, wahrscheinlich werden wir die Leute nach diesem<br />

ganzen Theater etwas mehr zu schätzen wissen«, stellte Ray<br />

Stones fest, und die anderen am Tisch nickten beifällig.<br />

»John« – <strong>Ryan</strong> wandte sich an Sparrow – »Sie haben die wichtigste<br />

Aufgabe übernommen: Sie müssen den Hurensohn für uns<br />

ausfindig machen.«<br />

»Schön«, antwortete Sparrow. »Das bedeutet, unter mehr als<br />

fünftausend Gesichtern das eine zu entdecken, von dem wir nicht<br />

einmal wissen, ob es überhaupt auftaucht. Wirklich toll.«<br />

»Wie werden Sie vorgehen?«<br />

»Ich habe drei Nikons und ein ansehnliches Sortiment an<br />

Objektiven dabei. Morgen werde ich noch ein Fernglas kaufen. Ich<br />

hoffe nur, dass ich dort oben einen günstigen Platz finde. Die Brüstung<br />

ist sehr hoch, das beunruhigt mich ein bisschen. Am Fuß der<br />

Säulen erstreckt sich ein Areal von ungefähr dreißig Metern, das<br />

ich überhaupt nicht einsehen kann. Da sind mir Grenzen gesetzt,<br />

Leute.«<br />

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kann man jedenfalls gar nichts erkennen.«<br />

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