Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf
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»Die Plätze von unseren Freunden... wo sind sie?«, fragte er leise. »Ich bin nicht sicher. Tom wird hinter ihnen bleiben und sehen, wo sie sich hinsetzen, ehe er sich zu uns gesellt.« »Und dann?« Doch Hudson brachte ihn mit einem Wort zum Schweigen. »Später.« Zurück in der Botschaft machte sich Tom Trent sofort an die Arbeit. Gut neun Liter reinen, 95-prozentigen Äthylalkohols warteten bereits auf ihn. Theoretisch war der Alkohol trinkbar, jedoch nur für jemanden, der es darauf anlegte, sehr schnell und gründlich die Besinnung zu verlieren. Trent kostete ein wenig. Er musste sich davon überzeugen, dass der Inhalt hielt, was das Etikett versprach. In Zeiten wie diesen durfte man das Schicksal nicht herausfordern. Ein Tropfen genügte. Die Flüssigkeit war so rein, wie Alkohol überhaupt nur sein konnte, ohne jeden wahrnehmbaren Geruch und mit gerade so viel Eigengeschmack, dass der Verkoster davon überzeugt wurde, dass er es nicht mit destilliertem Wasser zu tun hatte. Trent hatte gehört, dass es Leute gab, die mit dem Zeug einen Hochzeitspunsch oder die Getränke bei anderen feierlichen Anlässen verlängerten, um... nun, um die Festlichkeiten etwas lebhafter zu gestalten. Dieser Tropfen war jedenfalls an Reinheit nicht zu überbieten. Trents nächste Aufgabe war wesentlich unangenehmer. Es war an der Zeit, die Kisten zu inspizieren. Zum Kellergeschoss des Botschaftsgebäudes hatte nun niemand mehr Zutritt. Trent entfernte Klebeband und Pappdeckel... Die Leichen befanden sich in transparenten Plastiksäcken mit Griffen. Solche Säcke wurden auch von Leichenbestattern zu Transportzwecken verwendet. Trent sah, dass sie sogar unterschiedliche Größen hatten. Die erste Leiche, die Trent aufdeckte, war die eines kleinen Mädchens. Glücklicherweise bedeckte der Kunststoff das Gesicht oder das, was einst ein Gesicht gewesen war. So erkannte er nur einen dunklen Fleck. Das genügte für den Augenblick. Er brauchte den Sack nicht zu öffnen, und das erleichterte ihn. Die nächsten Kisten wogen schwerer. Darin lagen Erwachsene. Trent wuchtete die Körper auf den Betonboden des Kellers und ließ 573
sie dort liegen. Anschließend schob er das Trockeneis in die gegenüberliegende Ecke, wo es vor sich hin dampfen würde, ohne Schaden anzurichten oder irgendjemandes Aufmerksamkeit zu erregen. Es blieben etwa vierzehn Stunden, in denen die Leichen auftauen konnten. Trent hoffte, dass dies genügen würde. Er verließ den Keller und achtete darauf, die Tür sorgfältig zu verschließen. Dann ging er zum Sicherheitsdienst der Botschaft. Die britische Gesandtschaft hatte drei eigene Sicherheitsleute zur Verfügung, alle ehemalige Militärangehörige. Zwei von ihnen würde Trent am Abend benötigen. Beide, Rodney Truelove und Bob Small, waren früher Sergeants bei der britischen Armee gewesen, und sie waren körperlich in bester Verfassung. »Jungs, ich brauche heute Abend eure Hilfe.« »Wobei denn?«, fragte Truelove. »Wir müssen ein paar Sachen wegschaffen, und zwar heimlich«, erklärte Trent. Er hielt sich nicht damit auf zu erläutern, dass es sich um etwas von großer Wichtigkeit handelte. Für diese Männer hatte schließlich jeder Vorgang seine eigene Wichtigkeit. »Rein- und rausschmuggeln?«, fragte Small. »Genau«, bestätigte Trent gegenüber dem farbigen früheren Sergeant der Royal Engineers. Small war beim Royal Regiment of Wales gewesen, bei den Männern von Harlech. »Um wie viel Uhr?«, wollte Truelove wissen. »Um zwölf müssen wir los. Eine Stunde spä ter sollten wir’s geschafft haben.« »Was sollen wir anziehen?«, fragte Bob Small. Das war eine gute Frage. Mäntel und Krawatten schienen irgendwie unangemessen, aber Overalls mochten einem zufälligen Beobachter auffallen. Sie mussten sich eigentlich so gut wie unsichtbar machen. »Lässig«, entschied Trent. »Jacketts, aber keine Mäntel. Wie die Einheimischen. Hemd und Hose müssten reichen. Und Handschuhe.« Darauf legen sie sicher Wert, dachte er. »Uns soll’s recht sein«, sagte Truelove. Als Soldaten waren sie daran gewöhnt, Dinge zu tun, die keinen Sinn ergaben, und das Leben so zu nehmen, wie es kam. Trent hoffte, dass sie am folgenden Morgen noch immer so dachten. 574
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Es blieben etwa vierzehn Stunden, in denen die Leichen auftauen<br />
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Abend benötigen. Beide, Rodney Truelove und Bob Small, waren<br />
früher Sergeants bei der britischen Armee gewesen, und sie waren<br />
körperlich in bester Verfassung.<br />
»Jungs, ich brauche heute Abend eure Hilfe.«<br />
»Wobei denn?«, fragte Truelove.<br />
»Wir müssen ein paar Sachen wegschaffen, und zwar heimlich«,<br />
erklärte Trent. Er hielt sich nicht damit auf zu erläutern, dass es sich<br />
um etwas von großer Wichtigkeit handelte. Für diese Männer hatte<br />
schließlich jeder Vorgang seine eigene Wichtigkeit.<br />
»Rein- und rausschmuggeln?«, fragte Small.<br />
»Genau«, bestätigte Trent gegenüber dem farbigen früheren Sergeant<br />
der Royal Engineers. Small war beim Royal Regiment of<br />
Wales gewesen, bei den Männern von Harlech.<br />
»Um wie viel Uhr?«, wollte Truelove wissen.<br />
»Um zwölf müssen wir los. Eine Stunde spä ter sollten wir’s<br />
geschafft haben.«<br />
»Was sollen wir anziehen?«, fragte Bob Small.<br />
Das war eine gute Frage. Mäntel und Krawatten schienen<br />
irgendwie unangemessen, aber Overalls mochten einem zufälligen<br />
Beobachter auffallen. Sie mussten sich eigentlich so gut wie<br />
unsichtbar machen.<br />
»Lässig«, entschied Trent. »<strong>Jack</strong>etts, aber keine Mäntel. Wie die<br />
Einheimischen. Hemd und Hose müssten reichen. Und Handschuhe.«<br />
Darauf legen sie sicher Wert, dachte er.<br />
»Uns soll’s recht sein«, sagte Truelove. Als Soldaten waren sie<br />
daran gewöhnt, Dinge zu tun, die keinen Sinn ergaben, und das<br />
Leben so zu nehmen, wie es kam. Trent hoffte, dass sie am folgenden<br />
Morgen noch immer so dachten.<br />
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