Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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schulte.josefine23
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04.03.2013 Aufrufe

»Uns Russen gefällt unser Winter«, erwiderte Zaitzew in einem Anflug von Nationalstolz. »Nun, dann können Sie auch in eine Gegend ziehen, in der es so kalt ist wie in Moskau. Und wenn Sie im Februar doch ein wärmeres Klima vorziehen, fahren oder fliegen Sie nach Florida und sonnen sich an einem Strand.« »Sind Sie Reisefachfrau, Mary?«, fragte Rabbit. »Für Sie, Oleg, bin ich genau das. Haben Sie sich sicher gefühlt, als Sie meinem Mann in der U-Bahn die Informationen übergaben?« »Ja.« Das solltest du aber nicht, dachte Mary Pat. »Haben Sie eine besondere Krawatte?« »Eine blaue mit roten Streifen.« »Sehr gut. Tragen Sie die zwei Tage vor Ihrer Abreise nach Budapest. Rempeln Sie meinen Mann in der Bahn an, und entschuldigen Sie sich, dann wissen wir Bescheid. Also nochmal: Zwei Tage, bevor Sie Moskau verlassen, tragen Sie Ihre rot-blaue Krawatte und rempeln meinen Mann in der U-Bahn an«, wiederholte sie. Gerade bei solchen Kleinigkeiten musste man aufpassen. Leute machten bei den einfachsten Dingen oft die unmöglichsten Fehler, selbst wenn – nein, vor allem wenn – ihr Leben auf dem Spiel stand. Deshalb hielt sie es immer so einfach wie möglich. Nur eine Sache, an die man sich erinnern musste. Nur eine Sache, die man tun musste. »Da. Kein Problem.« Optimist. »Wunderbar. Bitte seien Sie äußerst vo rsichtig, Oleg Iwan’tsch.« Mit diesen Worten verließ sie ihn. Nach fünf oder sechs Metern jedoch blieb sie stehen und drehte sich um. Sie holte eine Minox-Kamera aus ihrer Tasche, schoss unauffällig fünf Bilder und ging dann endgültig. »Na, hast du nichts gefunden, was dir gefallen hat?«, fragte ihr Mann, als sie wieder in ihren gebrauchten Mercedes 280 eingestiegen war. »Nein, leider nicht. Vielleicht sollten wir mal nach Helsinki fahren, um ein paar Winterklamotten zu kaufen«, schlug sie vor. »Wie wär’s mit dem Zug? Das macht bestimmt Spaß, und Eddie gefällt’s sicher auch.« 463

Der COS zog die Augenbrauen hoch. Vielleicht sollten sie wirklich besser den Zug nehmen, dachte er. Das wirkte nicht so, als hätten sie es eilig oder müssten abhauen. Und einen Haufen Koffer mitnehmen, die Hälfte davon leer, um den ganzen Mist einpacken zu können, den man dort mit seinen Transfer-Rubeln kaufte. Es sei denn, man kam nicht zurück, dachte Ed Foley. Und wenn Langley und London alles auf die Reihe bekommen, können wi r vielleicht wieder nach Hause... »Fahren wir nach Hause, Schatz?«, fragte er. Wäre es nicht ein Witz, wenn der KGB in ihrer Wohnung und ihrem Wagen gar keine Wanzen angebracht hätte und sie diese ganze Show für nichts und wieder nichts abzogen? dachte er müßig. Nun ja, wenigstens blieben sie so in Übung. »Ja, für heute haben wir genug geschafft.« »Herrje!«, hauchte Basil Charleston. Er hob den Telefonhörer ab und drückte drei Tasten. »Ja, Sir?«, fragte Kingshot, als er das Zimmer betrat. »Hier!« Charleston reichte ihm die Nachricht. »Scheiße«, platzte es aus Kingshot heraus. Sir Basil lächelte gequält. »Die einfachsten Dinge sind immer die besten, nicht wahr?« »Ja, Sir. Trotzdem – das macht einen ganz krank«, erwiderte Kingshot. »Ein Wohnungsbrand. Das ist besser als unser ursprünglicher Plan.« »Nun, dann sollten wir das für die Zukunft im Hinterkopf behalten. Wie viele Wohnungsbrände gibt es hier in London, Alan?« »Keine Ahnung, Sir Basil«, gab der ranghöchste Agent des SIS zu. »Aber ich werde mich darum kümmern.« »Leiten Sie dies auch an Ihren Freund Nolan weiter.« »Gleich morgen früh, Sir«, versprach Kingshot. »Zumindest verbessert das unsere Chancen. Arbeitet auch die CIA an dieser Sache?« »Ja.« Und ebenso das FBI. FBI-Direktor Emil Jacobs hatte schon viele merkwürdige Anfragen bekommen – von den »Vögeln auf der anderen Seite des Flusses«, wie die CIA manchmal von den Beam­ 464

Der COS zog die Augenbrauen hoch. Vielleicht sollten sie wirklich<br />

besser den Zug nehmen, dachte er. Das wirkte nicht so, als hätten<br />

sie es eilig oder müssten abhauen. Und einen Haufen Koffer<br />

mitnehmen, die Hälfte davon leer, um den ganzen Mist einpacken<br />

zu können, den man dort mit seinen Transfer-Rubeln kaufte. Es sei<br />

denn, man kam nicht zurück, dachte Ed Foley. Und wenn Langley<br />

und London alles auf die Reihe bekommen, können wi r vielleicht<br />

wieder nach Hause...<br />

»Fahren wir nach Hause, Schatz?«, fragte er. Wäre es nicht ein<br />

Witz, wenn der KGB in ihrer Wohnung und ihrem Wagen gar keine<br />

Wanzen angebracht hätte und sie diese ganze Show für nichts und<br />

wieder nichts abzogen? dachte er müßig. Nun ja, wenigstens blieben<br />

sie so in Übung.<br />

»Ja, für heute haben wir genug geschafft.«<br />

»Herrje!«, hauchte Basil Charleston. Er hob den Telefonhörer ab<br />

und drückte drei Tasten.<br />

»Ja, Sir?«, fragte Kingshot, als er das Zimmer betrat.<br />

»Hier!« Charleston reichte ihm die Nachricht.<br />

»Scheiße«, platzte es aus Kingshot heraus.<br />

Sir Basil lächelte gequält. »Die einfachsten Dinge sind immer die<br />

besten, nicht wahr?«<br />

»Ja, Sir. Trotzdem – das macht einen ganz krank«, erwiderte<br />

Kingshot. »Ein Wohnungsbrand. Das ist besser als unser ursprünglicher<br />

Plan.«<br />

»Nun, dann sollten wir das für die Zukunft im Hinterkopf behalten.<br />

Wie viele Wohnungsbrände gibt es hier in London, Alan?«<br />

»Keine Ahnung, Sir Basil«, gab der ranghöchste Agent des SIS<br />

zu. »Aber ich werde mich darum kümmern.«<br />

»Leiten Sie dies auch an Ihren Freund Nolan weiter.«<br />

»Gleich morgen früh, Sir«, versprach Kingshot. »Zumindest verbessert<br />

das unsere Chancen. Arbeitet auch die CIA an dieser<br />

Sache?«<br />

»Ja.«<br />

Und ebenso das FBI. FBI-Direktor Emil Jacobs hatte schon viele<br />

merkwürdige Anfragen bekommen – von den »Vögeln auf der<br />

anderen Seite des Flusses«, wie die CIA manchmal von den Beam­<br />

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