Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf
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»Ich weiß, Arthur.« Es war nicht schlecht, hin und wieder etwas über die Volksrepublik China zu erfahren, denn für die CIA war es äußerst frustrierend, dass es ihr nicht recht gelang, hinter die Kulissen dieses Landes zu blicken. »Ich wünschte nur, sie würden insgesamt auf weniger drastische Methoden zurückgreifen.« »Sie operieren innerhalb relativ strenger Richtlinien, und beide Seiten scheinen sich daran zu halten.« Und auf beiden Seiten musste ein Mordauftrag von oberster Ebene genehmigt werden – was aber den jeweiligen Opfern sicherlich ziemlich egal war. Das Problem war nur, dass Operationen, bei denen Blut vergossen wurde, die wichtigste Mission behinderten, nämlich das Sammeln von Informationen. Und auch wenn das manche gelegentlich vergaßen, waren sich CIA und KGB in diesem Punkt einig, weshalb beide Geheimdienste von blutrünstigen Aktionen Abstand genommen hatten. Doch wenn die erfolgreich gesammelten Informationen jenen Politikern, denen die Geheimdienste unterstanden, Angst einjagten oder sie anderweitig beunruhigten, dann wurden von den Geheimdiensten auch Maßnahmen verlangt, die diese normalerweise zu vermeiden suchten. Deshalb ließen sie Morde von Auftragskillern und /oder Söldnern ausführen, meist von... »Arthur, wenn der KGB den Papst ermorden will, wie würde er dann Ihrer Meinung nach vorgehen?« »Er würde niemand aus den eigenen Reihen dazu ausersehen«, sagte Moore, laut denkend. »Zu gefährlich. Das könnte sich zu einer politischen Katastrophe entwickeln – wie ein Tornado, der durch den Kreml rast. Und es würde, so sicher wie das Amen in der Kirche, Juri Wladimirowitschs Karriere beenden. Ich sehe keinen Grund, warum er ein solches Risiko eingehen sollte. Macht zu besitzen ist ihm einfach zu wichtig.« Der DDI nickte. »Das denke ich auch. Ich schätze, er wird bald seinen Posten als Vorsitzender niederlegen. Das muss er tun. Sie würden ihn nicht vom KGB-Chef zum Generalsekretär befördern. Das wäre selbst den Russen ein bisschen zu unheimlich. Sie haben Stalins Handlanger Berija noch nicht vergessen – jedenfalls jene nicht, die an diesem Tisch sitzen.« »Das ist ein guter Punkt, James«, sagte Moore und wandte sich vom Fenster ab. »Ich frage mich, wie viel Zeit Leonid Iljitsch noch 451
leibt.« Breschnews Gesundheitszustand war für die CIA stets von großem Interesse – zum Teufel, er war für jedermann in Washington von Interesse. »In dieser Hinsicht ist Andropow unser bester Indikator. Wir sind ziemlich sicher, dass er Breschnews Nachfolge antreten wird. Sobald es so aussieht, als läge Breschnew in den letzten Zügen, wechselt Juri Wladimirowitsch den Job.« »Gut, James. Ich werde das ans Außenministerium und ans Weiße Haus weitergeben.« Admiral Greer nickte. »Dafür bezahlen sie uns schließlich. Aber zurück zum Papst«, schlug er vor. »Der Präsident bedrängt uns diesbezüglich immer noch mit Fragen«, bestätigte Moore. »Wenn sie etwas unternehmen, wird kein Russe daran beteiligt sein. Zu viele politische Fallstricke, Arthur.« »Auch da stimme ich Ihnen zu. Aber was zum Teufel werden sie dann tun?« »Sie lassen die Bulgaren die Drecksarbeit machen«, warf Greer ein. »Also sollten wir nach einem bulgarischen Killer Ausschau halten?« »Was glauben Sie, wie viele Bulgaren nach Rom pilgern?« »Wir können den Italienern wohl kaum sagen, dass sie speziell darauf achten sollen, oder? Es würde mit Sicherheit durchsickern, und das darf nicht sein. In den Medien stünden wir reichlich dämlich da. Das können wir einfach nicht riskieren, James.« Greer seufzte. »Ja, ich weiß. Nicht, ehe wir nicht etwas Konkretes wissen.« »Etwas Konkreteres als jetzt – und bisher haben wir nur heiße Luft, James, nur verdammte heiße Luft.« Es wäre eigentlich ganz nett, dachte Judge Moore, wenn die CIA tatsächlich so viel Macht besäße, wie es das Kino glauben machen wollte und wie die Kritiker behaupteten. Nicht immer, nur ab und zu. Aber dem war leider nicht so. Der nächste Tag begann in Moskau früher als anderswo. Zaitzew erwachte durch das Klingeln seines aufziehbaren Weckers, stand murrend und fluchend wie jeder Berufstätige auf der Welt auf und 452
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ziemlich egal war. Das Problem war nur, dass Operationen, bei<br />
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Doch wenn die erfolgreich gesammelten Informationen jenen<br />
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auch Maßnahmen verlangt, die diese normalerweise zu<br />
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»Er würde niemand aus den eigenen Reihen dazu ausersehen«,<br />
sagte Moore, laut denkend. »Zu gefährlich. Das könnte sich zu<br />
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Kirche, Juri Wladimirowitschs Karriere beenden. Ich sehe keinen<br />
Grund, warum er ein solches Risiko eingehen sollte. Macht zu<br />
besitzen ist ihm einfach zu wichtig.«<br />
Der DDI nickte. »Das denke ich auch. Ich schätze, er wird bald<br />
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würden ihn nicht vom KGB-Chef zum Generalsekretär befördern.<br />
Das wäre selbst den Russen ein bisschen zu unheimlich. Sie haben<br />
Stalins Handlanger Berija noch nicht vergessen – jedenfalls jene<br />
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