Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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»Ja, Sir.« Gatewood öffnete den Reißverschluss seiner Tasche und zog einen großen Umschlag daraus hervo r, den er weiterreichte. »Würden Sie gern wissen, was drin ist?«, fragte Silvestri und beobachtete den jungen Mann genau. »Wenn etwas drin ist, was mich betrifft, werden Sie es mir sicherlich sagen, Sir.« Der COS London nickte beifällig. »Sehr gut. Annie wird Sie wieder nach unten bringen. Dort können Sie frühstücken. Oder Sie können, wenn Ihnen das lieber ist, auch direkt mit dem Taxi in Ihr Hotel fahren. Haben Sie englisches Geld bei sich?« »Hundert Pfund, Sir, in Zehnern und Zwanzigern.« »In Ordnung, das wird fürs Erste reichen. Danke, Gatewood.« »Gern, Sir.« Gatewood drehte sich um und verließ das Büro. Silvestri öffnete das Päckchen, jedoch nicht ohne sich vorher zu vergewissern, dass sich niemand an dem Verschluss zu schaffen gemacht hatte. Das dünne Ringbuch enthielt etwa vierzig oder fünfzig Blätter, die voll bedruckt waren mit Gruppen völlig zufällig aneinandergereihter Buchstaben: ein Einmal-Block zur Einzelverschlüsselung – für die Außenstelle in Moskau, wie der Vermerk auf dem Aktendeckel besagte. Er würde es von einem Kurier mit dem British-Airways-Flug am Nachmittag nach Moskau bringen lassen müssen. Anbei lagen auch zwei Briefe, einer davon für Sir Basil, der persönlich übergeben werden sollte. Ehe er ihn mit einem Wagen zum Century House bringen ließ, wollte er den Chef telefonisch darauf vorbereiten. Der zweite Brief sollte ebenfalls persönlich übergeben werden, und zwar an diesen jungen Ryan, den Jim Greer so hätschelte. Silvestri fragte sich, was wohl im Busch war. So, wie die Sache gehandhabt wurde, musste es sich um etwas Außergewöhnliches handeln. Er nahm den Telefonhörer ab und drückte die Kurzwahltaste, auf der 5 stand. »Basil Charleston.« »Basil, hier ist Randy. Es ist gerade etwas für Sie eingetroffen. Kann ich es rüberbringen?« Er hörte Papier rascheln. Basil würde wissen, dass es wichtig war. »Sagen wir, um zehn Uhr, Randy?« »In Ordnung. Bis dann.« Silvestri trank einen Schluck Kaffee und überlegte, wie lange er brauchen würde. Er hatte noch etwa 421

eine Stunde Zeit, bevor er sich auf den Weg machen musste. Also drückte er die Taste der Sprechanlage. »Ja, Sir?« »Annie, ich habe hier ein Päckchen, das von einem Kurier nach Moskau gebracht werden muss. Haben wir einen da?« »Ja, Sir.« »Okay, könnten Sie’s ihm vorbeibringen?« »Ja, Sir.« CIA-Sekretärinnen wurden nicht dafür bezahlt, viele Worte zu machen. »Gut. Danke.« Silvestri nahm den Finger von der Taste. Jack und Cathy saßen im Zug und fuhren gerade an der Elephantand-Castle-Station vorbei. Ich bin immer noch nicht dazu gekommen, nachzusehen, woher dieser verdammte Bahnhof seinen merkwürdigen Namen hat, dachte Jack. Draußen herrschte eine düstere Stimmung. War England überhaupt groß genug, dass sich hier ein Sturm zusammenbrauen konnte? Vielleicht handelte es sich ja nur um ein paar Regenwolken, die über den Atlantik herangezogen waren. Jedenfalls schien das gute Wetter, das seit seiner Ankunft geherrscht hatte, nun endgültig vorbei zu sein. Verdammt schade. »Darfst du diese Woche wieder nur Brillen verschreiben, Schatz?«, fragte Jack seine Frau, die wie üblich in eine medizinische Fachzeitschrift vertieft war. »Die ganze Woche lang«, bestätigte sie. Dann sah sie auf. »Das ist zwar bei weitem nicht so anspruchsvoll wie zu operieren, aber dennoch wichtig, verstehst du?« »Cath, wenn du es tust, muss es wichtig sein.« »Und du weißt nicht, welche Arbeit auf dich wartet?« »Nicht, bevor ich am Schreibtisch sitze.« Und wahrscheinlich selbst dann nicht. Was immer es auch sein mochte, zweifellos war es diese Nacht über Telex oder Fax eingegangen... es sei denn, es handelte sich um etwas wirklich Wichtiges, dann war es per Kurier gekommen. Dabei kam ihm der Zeitunterschied zwischen England und Amerika entgegen. Die 747 vom Flughafen Dulles landete in der Regel morgens zwischen sechs und sieben in London, und vierzig Minuten später lagen die Unterlagen auf seinem Schreibtisch. Die Regierung konnte effizienter arbeiten als Federal Express – wenn sie wollte. Nach weiteren fünfzehn Minu­ 422

eine Stunde Zeit, bevor er sich auf den Weg machen musste. Also<br />

drückte er die Taste der Sprechanlage.<br />

»Ja, Sir?«<br />

»Annie, ich habe hier ein Päckchen, das von einem Kurier nach<br />

Moskau gebracht werden muss. Haben wir einen da?«<br />

»Ja, Sir.«<br />

»Okay, könnten Sie’s ihm vorbeibringen?«<br />

»Ja, Sir.« CIA-Sekretärinnen wurden nicht dafür bezahlt, viele<br />

Worte zu machen.<br />

»Gut. Danke.« Silvestri nahm den Finger von der Taste.<br />

<strong>Jack</strong> und Cathy saßen im Zug und fuhren gerade an der Elephantand-Castle-Station<br />

vorbei. Ich bin immer noch nicht dazu gekommen,<br />

nachzusehen, woher dieser verdammte Bahnhof seinen merkwürdigen<br />

Namen hat, dachte <strong>Jack</strong>. Draußen herrschte eine düstere<br />

Stimmung. War England überhaupt groß genug, dass sich hier ein<br />

Sturm zusammenbrauen konnte? Vielleicht handelte es sich ja nur<br />

um ein paar Regenwolken, die über den Atlantik herangezogen<br />

waren. Jedenfalls schien das gute Wetter, das seit seiner Ankunft<br />

geherrscht hatte, nun endgültig vorbei zu sein. Verdammt schade.<br />

»Darfst du diese Woche wieder nur Brillen verschreiben, Schatz?«,<br />

fragte <strong>Jack</strong> seine Frau, die wie üblich in eine medizinische Fachzeitschrift<br />

vertieft war.<br />

»Die ganze Woche lang«, bestätigte sie. Dann sah sie auf. »Das ist<br />

zwar bei weitem nicht so anspruchsvoll wie zu operieren, aber dennoch<br />

wichtig, verstehst du?«<br />

»Cath, wenn du es tust, muss es wichtig sein.«<br />

»Und du weißt nicht, welche Arbeit auf dich wartet?«<br />

»Nicht, bevor ich am Schreibtisch sitze.« Und wahrscheinlich<br />

selbst dann nicht. Was immer es auch sein mochte, zweifellos war<br />

es diese Nacht über Telex oder Fax eingegangen... es sei denn, es<br />

handelte sich um etwas wirklich Wichtiges, dann war es per Kurier<br />

gekommen. Dabei kam ihm der Zeitunterschied zwischen England<br />

und Amerika entgegen. Die 747 vom Flughafen Dulles landete<br />

in der Regel morgens zwischen sechs und sieben in London,<br />

und vierzig Minuten später lagen die Unterlagen auf seinem<br />

Schreibtisch. Die Regierung konnte effizienter arbeiten als<br />

Federal Express – wenn sie wollte. Nach weiteren fünfzehn Minu­<br />

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