Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

schulte.josefine23
von schulte.josefine23 Mehr von diesem Publisher
04.03.2013 Aufrufe

»Und es wäre auf jeden Fall besser, wenn unser Mann schon in England stationiert ist. Sonst könnte es zeitlich etwas knapp werden.« »Allerdings.« »Was halten Sie von Ryan?«, fragte Greer. »Er ist noch nicht auf deren Radar aufgetaucht. Kein Mensch weiß, wer er ist. Er sieht nicht mal aus wie ein Agent.« »Sein Gesicht war in der Zeitung«, gab Moore zu bedenken. »Denken Sie, der KGB liest die Klatschspalten? Bestenfalls haben die Russen ihn als einen reichen Möchtegernschriftsteller registriert, und wenn über ihn eine Akte existiert, dann irgendwo ganz tief unten im Keller der Zentrale. Das dürfte kein Problem darstellen.« »Meinen Sie?« Moore war sich sicher, dass sein Vorschlag dem Kollegen Bob Ritter ziemlich sauer aufstoßen würde. Aber das hatte auch sein Gutes. Bob träumte davon, alle CIA-Operationen zu übernehmen, doch trotz all seiner Qualitäten würde er nie DCI werden, und zwar aus einer ganzen Reihe von Gründen, von denen der nicht geringste darin bestand, dass man im Kongress Spione mit einem Napoleonkomplex nicht besonders mochte. »Ist er der Sache auch gewachsen?« »Der Junge war bei den Marines und we iß seinen Verstand zu gebrauchen.« »Er hat sich seine Sporen verdient, James. Und er pinkelt nicht im Sitzen«, ergänzte der DCI. »Außerdem soll er ja nur unsere Freunde im Auge behalten und nicht auf feindlichem Boden spionieren.« »Bob bekommt garantiert einen Anfall.« »Es kann nicht schaden, Bob auch einmal in seine Schranken zu weisen, Arthur.« Vor allem nicht, fügte er im Stillen hinzu, wenn die Sache klappte. Und daran war kaum zu zweifeln. Sobald sie Rabbit aus Moskau heraus hatten, war alles weitere mehr oder weniger reine Routinesache. Haarig natürlich, aber Routine. »Und wenn er Mist baut?« »Arthur, Jimmy Szell ist in Budapest auch ein Patzer unterlaufen, und er ist ein erfahrener Agent. Ich weiß, vermutlich war es nicht mal seine Schuld, sondern lediglich Pech, aber genau das will ich damit ja sagen. In diesem Job ist sehr vieles reine Glückssache. Die 403

eigentliche Arbeit werden die Engländer erledigen, und ich bin sicher, Basil wird ein gutes Team zusammenstellen.« Moore dachte für eine Weile darüber nach. Ryan war erst sehr kurz bei der CIA, aber sein Stern war im Aufgehen begriffen. Nicht zuletzt trug dazu auch sein kleines Abenteuer bei, bei dem er sich vor nicht einmal einem Jahr zweimal einer geladenen Schusswaffe gegenübergesehen und die Sache trotzdem hinbekommen hatte. Das musste man dem Marine Corps lassen: Es bildete seine Leute wirklich gut aus. Ryan war nicht nur ein kluger Kopf, sondern konnte auch zupacken, wenn Not am Mann war, und so jemanden zu haben war nie schlecht. Dazu kam, dass die Engländer ihn mochten. Er hatte Sir Basil Charlestons Kommentare über Ryans Aufenthalt im Century House gesehen – der junge amerikanische Analyst war ihm richtig ans Herz gewachsen. Deshalb war das eine Gelegenheit, ein neues Talent einzuarbeiten, und we nn er auch nicht in der »Farm« ausgebildet wurde, hieß das noch lange nicht, dass er vollkommen grün hinter den Ohren war. Ryan hatte schon reichlich Gelegenheit gehabt, Erfahrungen zu sammeln, und wahrhaftig nicht nur angenehme. »Es ist ein bisschen ungewöhnlich, James, aber das soll für mich kein Grund sein, nein zu sagen. Also gut, lassen Sie es ihn durchziehen. Ich hoffe nur, Ihr Junge macht sich nicht in die Hosen.« »Wie hat Foley diese Operation genannt?« »BEATRIX. Sie wissen schon, wegen Peter Hase.« »Apropos Foley, Arthur, der Bursche bringt es noch weit, und seine Frau, Mary Patricia – sie ist eine Klasse für sich.« »In diesem Punkt sind wir uns zweifelsohne einig, James. Sie gäbe eine tolle Rodeoreiterin ab, und er wäre wahrscheinlich ein ziemlich guter Marshal westlich des Pecos.« Der DCI hielt große Stücke auf einige der Nachwuchstalente, die die CIA heranzog. Sie kamen aus allen möglichen Ecken, aber irgendwie schien in allen dasselbe Feuer zu brennen, das auch in ihm gebrannt hatte, als er vor dreißig Jahren für Hans Tofte gearbeitet hatte. Sie unterschieden sich gar nicht so sehr von den Texas Rangers, die er als kleiner Junge so bewundert hatte – diese cleveren, unerschrockenen Männer, die stets taten, was getan werden musste. »Wie setzen wir Basil davon in Kenntnis?« 404

eigentliche Arbeit werden die Engländer erledigen, und ich bin<br />

sicher, Basil wird ein gutes Team zusammenstellen.«<br />

Moore dachte für eine Weile darüber nach. <strong>Ryan</strong> war erst sehr<br />

kurz bei der CIA, aber sein Stern war im Aufgehen begriffen. Nicht<br />

zuletzt trug dazu auch sein kleines Abenteuer bei, bei dem er sich<br />

vor nicht einmal einem Jahr zweimal einer geladenen Schusswaffe<br />

gegenübergesehen und die Sache trotzdem hinbekommen hatte.<br />

Das musste man dem Marine Corps lassen: Es bildete seine Leute<br />

wirklich gut aus. <strong>Ryan</strong> war nicht nur ein kluger Kopf, sondern<br />

konnte auch zupacken, wenn Not am Mann war, und so jemanden<br />

zu haben war nie schlecht. Dazu kam, dass die Engländer ihn<br />

mochten. Er hatte Sir Basil Charlestons Kommentare über <strong>Ryan</strong>s<br />

Aufenthalt im Century House gesehen – der junge amerikanische<br />

Analyst war ihm richtig ans Herz gewachsen. Deshalb war das eine<br />

Gelegenheit, ein neues Talent einzuarbeiten, und we nn er auch<br />

nicht in der »Farm« ausgebildet wurde, hieß das noch lange nicht,<br />

dass er vollkommen grün hinter den Ohren war. <strong>Ryan</strong> hatte schon<br />

reichlich Gelegenheit gehabt, Erfahrungen zu sammeln, und wahrhaftig<br />

nicht nur angenehme.<br />

»Es ist ein bisschen ungewöhnlich, James, aber das soll für mich<br />

kein Grund sein, nein zu sagen. Also gut, lassen Sie es ihn durchziehen.<br />

Ich hoffe nur, Ihr Junge macht sich nicht in die Hosen.«<br />

»Wie hat Foley diese Operation genannt?«<br />

»BEATRIX. Sie wissen schon, wegen Peter Hase.«<br />

»Apropos Foley, Arthur, der Bursche bringt es noch weit, und<br />

seine Frau, Mary Patricia – sie ist eine Klasse für sich.«<br />

»In diesem Punkt sind wir uns zweifelsohne einig, James. Sie<br />

gäbe eine tolle Rodeoreiterin ab, und er wäre wahrscheinlich<br />

ein ziemlich guter Marshal westlich des Pecos.« Der DCI hielt<br />

große Stücke auf einige der Nachwuchstalente, die die CIA heranzog.<br />

Sie kamen aus allen möglichen Ecken, aber irgendwie<br />

schien in allen dasselbe Feuer zu brennen, das auch in ihm gebrannt<br />

hatte, als er vor dreißig Jahren für Hans Tofte gearbeitet<br />

hatte. Sie unterschieden sich gar nicht so sehr von den Texas Rangers,<br />

die er als kleiner Junge so bewundert hatte – diese cleveren,<br />

unerschrockenen Männer, die stets taten, was getan werden<br />

musste.<br />

»Wie setzen wir Basil davon in Kenntnis?«<br />

404

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!