Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf
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»Sie haben auf der ›Farm‹ nie gesagt, dass dieser Job einfach ist. Denk also immer daran, was John Clark uns eingeschärft hat: Seid flexibel.« »Ja, wie Makkaroni.« Ed atmete langsam aus. »Angesichts der Kommunikationsbeschränkungen heißt das also letzten Endes, wir planen alles von diesem Büro aus und führen es ohne Hilfe von der Zentrale durch.« »So sollte es eigentlich auch sein, Ed. Von Langley würden wir ja doch nur hören, was wir alles nicht tun dürfen.« »Welchen Nachrichten können wir trauen?« »Laut Rabbit haben die Engländer gerade auf ein neues System umgestellt, das die Russen nicht knacken können – noch nicht jedenfalls. Haben wir noch irgendwelche Einmal-Blocks hier?« Der COS schüttelte den Kopf. »Nicht dass ich wüsste.« Er nahm den Hörer seines Telefons ab und wählte eine Nummer. »Mike? Haben Sie heute Dienst? Könnten Sie kurz herkommen? Danke.« Russell traf nach wenigen Minuten ein. »Hi, Ed. Hallo, Mary. Was machen Sie denn heute in der Firma?« »Ich hätte eine Frage.« »Ja?« »Haben Sie zufällig noch irgendwelche Einmal-Blocks übrig?« »Warum wollen Sie das wissen?« »Einfach so, zur Sicherheit«, antwortete sie. Die betont beiläufige Antwort erfüllte ihren Zweck jedoch nicht. »Wollen Sie damit sagen, meine Systeme sind nicht sicher?«, fragte Russell mit gut getarnter Besorgnis. »Wir haben Grund zu der Annahme, dass einige unserer Chiffriersysteme nicht ganz sicher sind, Mike«, erklärte Foley dem Leiter der Kommunikationsabteilung der Botschaft. »Scheiße«, zischte Russell, um sich dann verlegen Mary Pat zuzuwenden. »Entschuldigung.« Sie lächelte. »Schon gut, Mike. Ich weiß nicht, was das Wort bedeutet, aber ich habe es dann und wann schon einmal gehört.« Der Witz kam nicht so recht an. Angesichts der vorangegangenen Enthüllung war Russell fürs Erste das Lachen vergangen. »Was können Sie mir darüber sagen?« »Absolut nichts, Mike«, sagte der COS. »Aber Sie glauben, die Sache hat Hand und Fuß?« 387
»Leider ja.« »Okay. In meinem Safe liegen noch ein paar Blocks, acht oder neun Jahre alt. Ich habe sie sicherheitshalber aufgehoben – man kann ja nie wissen.« »Sehr gut, Michael.« Foley nickte anerkennend. »Sie reichen für vielleicht zehn Nachrichten mit jeweils hundert Wörtern Umfang – vorausgesetzt, in Fort Meade gibt es noch die entsprechenden Gegenstücke. Aber diese Typen werfen kaum was weg. Allerdings wird man wahrscheinlich lange suchen müssen.« »Wie schwierig ist es, damit zu arbeiten?« »Ich hasse diese bescheuerten Dinger. Teufel noch mal, Leute, der neue STRIPE-Code ist gerade mal ein Jahr alt! Das neue englische System ist eine Weiterentwicklung davon. Ich kenne das Team in der Z-Division, das es entwickelt hat. Wir haben es hier mit einer 128-Bit-Verschlüsselung zu tun, plus einem individuellen täglichen Schlüssel für jedes einzelne Gerät. Also, wie will das jemand knacken?« »In Fort Meade könnte zum Beispiel ein Maulwurf eingeschleust worden sein, Mike«, gab Foley zu bedenken. »Dann wehe, ich kriege diesen Kerl zwischen die Finger! Dieser Drecksau ziehe ich mit meinem Jagdmesser bei lebendigem Leib die Haut ab.« Diese Vorstellung hatte Russells Blutdruck so sehr in die Höhe getrieben, dass er völlig vergaß, sich bei der anwesenden Dame für seine Ausdrucksweise zu entschuldigen. Er hatte schon jede Menge Rotwild erlegt und gehäutet, aber noch fehlte ihm seine Wunschtrophäe: ein Bär als Kaminvorleger. Und da wäre ihm so ein richtig schöner russischer Braunbär gerade recht gekommen. »Okay, dann darf ich davon in Fort Meade also nichts verlauten lassen?« »Jedenfalls nicht mit STRIPE«, antwortete Foley. »Na schön, we nn Sie aus westlicher Richtung einen gewaltigen Wutschrei vernehmen, dann wissen Sie, was los ist.« »Am besten sprechen Sie vorerst mit niemandem über diese Geschichte, Mike«, sagte Mary Pat. »Die werden es über andere Kanäle noch früh genug erfahren.« Diesem Hinweis konnte Russell entnehmen, dass es bei der Rabbit-Nachricht, die er vor kurzem abgesetzt hatte, um jemanden ging, der auf dem schnellsten Weg außer Landes gebracht werden 388
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Denk also immer daran, was John Clark uns eingeschärft hat: Seid<br />
flexibel.«<br />
»Ja, wie Makkaroni.« Ed atmete langsam aus. »Angesichts der<br />
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Zentrale durch.«<br />
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doch nur hören, was wir alles nicht tun dürfen.«<br />
»Welchen Nachrichten können wir trauen?«<br />
»Laut <strong>Rabbit</strong> haben die Engländer gerade auf ein neues System<br />
umgestellt, das die Russen nicht knacken können – noch nicht<br />
jedenfalls. Haben wir noch irgendwelche Einmal-Blocks hier?«<br />
Der COS schüttelte den Kopf. »Nicht dass ich wüsste.« Er nahm<br />
den Hörer seines Telefons ab und wählte eine Nummer. »Mike?<br />
Haben Sie heute Dienst? Könnten Sie kurz herkommen? Danke.«<br />
Russell traf nach wenigen Minuten ein. »Hi, Ed. Hallo, Mary.<br />
Was machen Sie denn heute in der Firma?«<br />
»Ich hätte eine Frage.«<br />
»Ja?«<br />
»Haben Sie zufällig noch irgendwelche Einmal-Blocks übrig?«<br />
»Warum wollen Sie das wissen?«<br />
»Einfach so, zur Sicherheit«, antwortete sie. Die betont beiläufige<br />
Antwort erfüllte ihren Zweck jedoch nicht.<br />
»Wollen Sie damit sagen, meine Systeme sind nicht sicher?«,<br />
fragte Russell mit gut getarnter Besorgnis.<br />
»Wir haben Grund zu der Annahme, dass einige unserer Chiffriersysteme<br />
nicht ganz sicher sind, Mike«, erklärte Foley dem Leiter<br />
der Kommunikationsabteilung der Botschaft.<br />
»Scheiße«, zischte Russell, um sich dann verlegen Mary Pat<br />
zuzuwenden. »Entschuldigung.«<br />
Sie lächelte. »Schon gut, Mike. Ich weiß nicht, was das Wort<br />
bedeutet, aber ich habe es dann und wann schon einmal gehört.«<br />
Der Witz kam nicht so recht an. Angesichts der vorangegangenen<br />
Enthüllung war Russell fürs Erste das Lachen vergangen.<br />
»Was können Sie mir darüber sagen?«<br />
»Absolut nichts, Mike«, sagte der COS.<br />
»Aber Sie glauben, die Sache hat Hand und Fuß?«<br />
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