Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf
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der für uns gearbeitet hat. Seine Vorgesetzten waren äußerst unzufrieden mit ihm.« »Meinst du das wirklich ernst?«, hakte Cathy nach. »Allerdings. Angeblich haben sie den Film den Leuten in der GRU-Akademie gezeigt – damit die nicht auf dumme Gedanken kommen. Mir erscheint das psychologisch zwar nicht sehr geschickt, aber wie gesagt, ich kenne jemanden, der behauptet, den Film gesehen zu haben. Jedenfalls ist das einer der Gründe, warum wir unsere Quellen zu schützen versuchen.« »Es fällt mir schwer, das zu glauben.« »Ach, wirklich? Genauso schwer, wie es mir fällt, den Bericht zu glauben, wonach ein Chirurg mitten während einer Operation Pause macht und ein Bier trinken geht?« »Ähm... ja.« »Wir leben nun mal in einer unvollkommenen Welt, Schatz.« Ryan wollte nicht weiter darauf herumreiten. Sie hatte das ganze Wochenende Zeit, um darüber nachzudenken, und er würde ein bisschen an seinem Buch über Halsey arbeiten. In Moskau tanzten währenddessen die Finger. Wie sag(st) du es Lan(gley)? fragte sie. Weiß noch nicht, antwortete er. Kur(ier), schlug sie vor. Das könnte richt(ig) heiß sein. Ed Foley nickte. Rit(ter) ist sicher begeist(ert). Allerd(ings). Soll i(ch) das Treff(en) übernehm(en)? fragte sie. Dein Russ(isch) ist sehr gut, stimmte er zu. Diesmal nickte sie. Ihr Russisch war tatsächlich auf einem Niveau, das hier nur die Bildungselite erreichte. Normale Russen hatten immer Mühe, ihr zu glauben, dass sie Ausländerin war. Wenn sie in der Stadt unterwegs war oder mit einer Verkäuferin sprach, tat sie deshalb immer so, als spräche sie nur ein paar Brocken Russisch, und geriet bei komplizierteren Sätzen ganz bewusst ins Stottern. Ihre Russischkenntnisse zu verbergen war ein wichtiger Bestandteil ihrer Tarnung, mehr noch als ihr blondes Haar und die amerikanischen Manierismen. Wann? fragte sie als Nächstes. Iwan sagt, morg(en). Bist du bereit? MP tätschelte Eds Hüfte und bedachte ihn mit einem schelmi 331
schen Lächeln, das sich am besten mit Und wie! hätte übersetzen lassen. Foley liebte seine Frau so sehr, wie es ein Mann nur tun konnte, und ein wichtiger Grund dafür war sein Respekt vor dem Einsatz, den sie bei dem Spiel zeigte, das sie beide spielten. Die Casting- Abteilung von Paramount hätte ihm keine bessere Frau beschaffen können. Sie würden im übrigen an diesem Abend miteinander schlafen. Beim Boxen war Kein-Sex-vor-dem-Kampf vielleicht ein Muss, aber bei Mary Pat verhielt es sich genau umgekehrt, und wenn es die Mikrofone in den Wänden mitbekamen, dann scheiß drauf, dachte der Moskauer COS mit einem verschmitzten Grinsen. »Wann fliegen Sie, Bob?«, fragte Greer den DDO. »Am Sonntag. Mit ANA nach Tokio und von dort weiter nach Seoul.« »Ich beneide Sie nicht. Diese langen Flüge sind mir ein Graus«, bemerkte der DDI. »Am besten versucht man, die Hälfte der Strecke zu schlafen.« Und darin war Ritter gut. Er hatte bereits einen Termin mit dem koreanischen Geheimdienst KCIA, um Verschiedenes zu besprechen, was sowohl Nordkorea als auch die Chinesen anging. Denn beide machten ihm Sorgen, wie übrigens auch den Südkoreanern. »In meiner Abteilung tut sich im Moment s owieso nicht viel.« »Sehr schlau von Ihnen, sich aus dem Staub zu machen, während mir hier der Präsident wegen des Papstes die Hölle heiß macht«, bemerkte Judge Moore. »Das tut mir aufrichtig Leid, Arthur«, konterte Ritter mit einem ironischen Grinsen. »Mike Bostock wird sich in meiner Abwesenheit um alles kümmern.« Beide Direktoren kannten und schätzten Bostock, einen ehemaligen Spion und Experten für die Sowjetunion und Mitteleuropa. Allerdings war er zu sehr ein Draufgängertyp, als dass man sich im Kapitol uneingeschränkt auf ihn verlassen hätte, was alle bedauerten. Gewisse Draufgänger konnten nämlich sehr nützlich sein – wie Mary Pat Foley zum Beispiel. »Immer noch nichts über die Politbürositzung?« »Noch nicht, Arthur. Vielleicht haben sie nur über Lappalien gesprochen. Sie wissen ja, da wird nicht jedes Mal gleich der nächste Atomkrieg geplant.« 332
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der für uns gearbeitet hat. Seine Vorgesetzten waren äußerst unzufrieden<br />
mit ihm.«<br />
»Meinst du das wirklich ernst?«, hakte Cathy nach.<br />
»Allerdings. Angeblich haben sie den Film den Leuten in der<br />
GRU-Akademie gezeigt – damit die nicht auf dumme Gedanken<br />
kommen. Mir erscheint das psychologisch zwar nicht sehr geschickt,<br />
aber wie gesagt, ich kenne jemanden, der behauptet, den<br />
Film gesehen zu haben. Jedenfalls ist das einer der Gründe, warum<br />
wir unsere Quellen zu schützen versuchen.«<br />
»Es fällt mir schwer, das zu glauben.«<br />
»Ach, wirklich? Genauso schwer, wie es mir fällt, den Bericht zu<br />
glauben, wonach ein Chirurg mitten während einer Operation<br />
Pause macht und ein Bier trinken geht?«<br />
»Ähm... ja.«<br />
»Wir leben nun mal in einer unvollkommenen Welt, Schatz.«<br />
<strong>Ryan</strong> wollte nicht weiter darauf herumreiten. Sie hatte das ganze<br />
Wochenende Zeit, um darüber nachzudenken, und er würde ein<br />
bisschen an seinem Buch über Halsey arbeiten.<br />
In Moskau tanzten währenddessen die Finger. Wie sag(st) du es<br />
Lan(gley)? fragte sie.<br />
Weiß noch nicht, antwortete er.<br />
Kur(ier), schlug sie vor. Das könnte richt(ig) heiß sein.<br />
Ed Foley nickte. Rit(ter) ist sicher begeist(ert).<br />
Allerd(ings). Soll i(ch) das Treff(en) übernehm(en)? fragte sie.<br />
Dein Russ(isch) ist sehr gut, stimmte er zu.<br />
Diesmal nickte sie. Ihr Russisch war tatsächlich auf einem Niveau,<br />
das hier nur die Bildungselite erreichte. Normale Russen hatten<br />
immer Mühe, ihr zu glauben, dass sie Ausländerin war. Wenn sie<br />
in der Stadt unterwegs war oder mit einer Verkäuferin sprach, tat sie<br />
deshalb immer so, als spräche sie nur ein paar Brocken Russisch,<br />
und geriet bei komplizierteren Sätzen ganz bewusst ins Stottern.<br />
Ihre Russischkenntnisse zu verbergen war ein wichtiger Bestandteil<br />
ihrer Tarnung, mehr noch als ihr blondes Haar und die amerikanischen<br />
Manierismen.<br />
Wann? fragte sie als Nächstes.<br />
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MP tätschelte Eds Hüfte und bedachte ihn mit einem schelmi<br />
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