Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf
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Kopeken-Kupfermünze stieg er für die Fahrt zum Lubjanka-Platz in einen anderen U-Bahnwagen. Genauso schnell war durch ein Wunder sein Kater verflogen, was er allerdings erst jetzt bemerkte, als er den Aufzug zur Straße hinauf nahm. Die Amerikaner wollen mir helfen, sagte sich Zaitzew. Sie werden mir helfen. Vielleicht kann ich das Leben dieses polnischen Geistlichen doch noch retten. Es war etwas Federndes in seinem Schritt, als er die Zentrale betrat. »Was soll dieser Scheiß, Sir?«, wollte Gunnery Sergeant Drake von Dominic Corso wissen. Sie hatten die Fahne gerade erneut gehisst – und diesmal richtig. »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Gunny«, war alles, was Corso antwortete, obwohl seine Augen etwas anderes verrieten. »Aye aye, Sir. Wie soll ich es ins Log eintragen?« »Sie tragen es überhaupt nicht ins Log ein, Gunny. Jemandem ist ein dummer Fehler unterlaufen, und Sie haben ihn behoben.« »Wie Sie meinen, Mr Corso.« Der Gunnery Sergeant musste es seinen Marines erklären, aber er würde es ihnen ziemlich genau so erklären, wie es ihm erklärt worden war, wenn auch etwas unflätiger. Und wenn ihn jemand vom Marine Embassy Regiment fragte, würde er nur sagen, er hätte den Befehl dazu erhalten, und das musste Colonel d’Amici genügen. Ansonsten konnte er den Colonel immer noch an Corso verweisen. Sie waren beide Itaker, vielleicht würden sie sich verstehen, hoffte der Sergeant aus Helena, Montana. Wenn nicht, würde Colonel d’Amici ihm und jedem seiner Marines den Arsch aufreißen. Nachdem er Major Dobrik abgelöst hatte, nahm Zaitzew Platz. An diesem Morgen waren etwas weniger Nachrichten eingegangen als sonst, und er begann seinen Dienst wie üblich. Vierzig Minuten später änderte sich das. »Genosse Major«, ertönte hinter ihm eine Stimme, die ihm in letzter Zeit zusehends vertrauter geworden war. Zaitzew drehte sich zu Oberst Roschdestwenski um. »Guten Morgen, Genosse Oberst. Haben Sie etwas für mich?« 297
»Ja, das hier.« Roschdestwenski reichte ihm das Nachrichtenformular. »Schicken Sie es bitte sofort ab, mit Einzelverschlüsselung.« »Zu Befehl. Belegkopie an Sie?« »Richtig.« Roschdestwenski nickte. »Es ist doch in Ihrem Sinn, wenn ich sie durch einen internen Boten bringen lasse?« »Ja, das ist es.« »Geht in Ordnung. Ich schicke sie in ein paar Minuten los.« »Gut.« Roschdestwenski verließ den Raum. Zaitzew blickte auf die Nachricht. Sie war erfreulich kurz. Verschlüsselung und Übertragung dauerten nur fünfzehn Minuten. STRENG GEHEIM UMGEHEND UND DRINGEND VON: BÜRO DES VORSITZENDEN, ZENTRALE MOSKAU AN: AGENTUR SOFIA BETREFF: OPERATIVER PLANER 15-8-82-666 ZUSTIMMUNG zu OPERATION HEUTE ERWARTET. ÜBER DIE BEI UNSEREM TREFFEN VEREINBARTEN KANÄLE. MELDUNG, WENN ENTSPRECHENDE KONTAKTE HERGESTELLT SIND. Und das hieß, dass Operation 666 durchgeführt würde. Am Tag zuvor hatte Zaitzew beim Anblick der Nachricht noch weiche Knie bekommen, nicht so heute. Heute wusste er, dass er etwas tun würde, um das Geplante zu vereiteln. Wenn jetzt trotzdem ein Unglück geschah, war es die Schuld der Amerikaner – ein gewaltiger Unterschied. Jetzt musste er sich nur überlegen, wie er einen regelmäßigen Kontakt zu ihnen aufbauen könnte... In der obersten Etage hatte Andropow Besuch vom Außenminister. »Und, Andrei, wie packen wir die Sache am besten an?« »Normalerweise würde sich unser Botschafter mit dem bulgarischen Parteisekretär treffen, aber aus Sicherheitsgründen halte ich es für angeraten, diesmal einen anderen Weg einzuschlagen.« »Wie viel Verfügungsgewalt hat deren Parteisekretär?«, fragte der Vorsitzende. »Etwa so viel wie Koba vor dreißig Jahren. Bulgarien wird sehr straff geführt. Die dortigen Politbüromitglieder vertreten einzelne 298
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Kopeken-Kupfermünze stieg er für die Fahrt zum Lubjanka-Platz<br />
in einen anderen U-Bahnwagen.<br />
Genauso schnell war durch ein Wunder sein Kater verflogen, was<br />
er allerdings erst jetzt bemerkte, als er den Aufzug zur Straße<br />
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Die Amerikaner wollen mir helfen, sagte sich Zaitzew. Sie werden<br />
mir helfen. Vielleicht kann ich das Leben dieses polnischen<br />
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»Was soll dieser Scheiß, Sir?«, wollte Gunnery Sergeant Drake von<br />
Dominic Corso wissen. Sie hatten die Fahne gerade erneut gehisst –<br />
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»Das kann ich Ihnen nicht sagen, Gunny«, war alles, was Corso<br />
antwortete, obwohl seine Augen etwas anderes verrieten.<br />
»Aye aye, Sir. Wie soll ich es ins Log eintragen?«<br />
»Sie tragen es überhaupt nicht ins Log ein, Gunny. Jemandem<br />
ist ein dummer Fehler unterlaufen, und Sie haben ihn behoben.«<br />
»Wie Sie meinen, Mr Corso.« Der Gunnery Sergeant musste es<br />
seinen Marines erklären, aber er würde es ihnen ziemlich genau so<br />
erklären, wie es ihm erklärt worden war, wenn auch etwas unflätiger.<br />
Und wenn ihn jemand vom Marine Embassy Regiment fragte,<br />
würde er nur sagen, er hätte den Befehl dazu erhalten, und das<br />
musste Colonel d’Amici genügen. Ansonsten konnte er den Colonel<br />
immer noch an Corso verweisen. Sie waren beide Itaker, vielleicht<br />
würden sie sich verstehen, hoffte der Sergeant aus Helena,<br />
Montana. Wenn nicht, würde Colonel d’Amici ihm und jedem seiner<br />
Marines den Arsch aufreißen.<br />
Nachdem er Major Dobrik abgelöst hatte, nahm Zaitzew Platz. An<br />
diesem Morgen waren etwas weniger Nachrichten eingegangen als<br />
sonst, und er begann seinen Dienst wie üblich. Vierzig Minuten<br />
später änderte sich das.<br />
»Genosse Major«, ertönte hinter ihm eine Stimme, die ihm in<br />
letzter Zeit zusehends vertrauter geworden war. Zaitzew drehte<br />
sich zu Oberst Roschdestwenski um.<br />
»Guten Morgen, Genosse Oberst. Haben Sie etwas für mich?«<br />
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