Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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schulte.josefine23
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dann, wenn man Glück hatte, die ersten Knöpfe der Bluse... und dann... Die Träumerei fand ein abruptes Ende, als die U-Bahn hielt. Foley nahm die Hand von der Griffstange und blickte sich um... Und da war er, er sah ihn sogar an, und sein Gesicht kam in Foleys mentales Fotoalbum. Schlechte Technik, Freundchen. So was kann dich das Leben kosten. Schau deinen Führungsoffizier in der Öffentlichkeit niemals direkt an, dachte Foley. Sein Blick streifte an dem Mann vorbei, seine Miene blieb bar jeden Ausdrucks, als er, ganz bewusst den längeren Weg zur Tür nehmend, an ihm vorbeiging. Zaitzew war sehr beeindruckt von dem Amerikaner. Er hatte seinen russischen Kontakt zwar angesehen, aber dessen Augen hatten nichts zu erkennen gegeben, sondern hatten an ihm vorbei in den hinteren Teil des Wagens geblickt. Und genauso schnell war der Amerikaner verschwunden. Hoffentlich bist du, was ich denke, dachte Oleg Iwan’tsch. Auch oben auf der Straße gestattete sich Foley kein einziges Mal, seine Hand in die Manteltasche zu stecken. Er war sicher, dass eine andere Hand darin gewesen war. Er hatte sie gespürt, eindeutig. Und bestimmt war sie nicht auf der Suche nach ein paar Münzen gewesen. Am Tor ging Foley an der Wache vorbei, betrat dann das Gebäude und fuhr mit dem Aufzug nach oben. Sein Schlüssel glitt ins Schloss, und die Tür ging auf. Wie beim ersten Mal griff er erst in die Tasche, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Mary Pat war schon da. Sie beobachtete sein Gesicht. Und sie sah das unverhohlene Aufleuchten des Wiedererkennens und Entdeckens. Ed zog den Zettel heraus. Es war das gleiche Formularblatt, und wie zuvor war es beschrieben. Foley las den Text einmal, dann noch einmal und ein drittes Mal, bevor er den Zettel seiner Frau reichte. Auch Mary Pats Augen blitzten auf. Es war ein Fisch, dachte Foley. Vielleicht ein großer. Er bat um keine Kleinigkeit. Und er war nicht dumm. Es wäre nicht einfach, zu veranlassen, was der Mann wollte, aber irgendwie ließe es sich 283

schon arrangieren. Es bedeutete nur, den Gunnery Sergeant auf die Palme zu bringen, und das vor aller Augen, denn die Botschaft stand immer unter Beobachtung. So etwas durfte nicht wie Routine erscheinen, oder wie Absicht, aber es musste auch nicht gerade eine Oscar-reife Schauspielerleistung sein. Er war sicher, dass die Marines es hinkriegen würden. Dann spürte er Mary Pats Hand in seiner. »Hallo, Schatz«, sagte er für die Mikrofone. »Hi, Ed.« Ihre Hand schmiegte sich in seine. Dieser Kerl ist echt, sagte ihre Hand. Er antwortete mit einem Nicken. Morg(en) früh? fragte sie und registrierte ein weiteres Nicken. »Schatz, ich muss noch mal kurz in die Botschaft zurück. Dummerweise habe ich was auf meinem Schreibtisch liegen lassen.« Sie reckte ihm den erhobenen Daumen entgegen. »Aber sieh zu, dass es nicht allzu lange dauert. Das Essen steht bereits auf dem Herd. Es gibt einen leckeren Braten aus dem finnischen Laden. Mit Ofenkartoffeln und Maiskolben.« »Mmm, hört sich gut an. Bin spätestens in einer halben Stunde wieder zurück.« »Komm nicht zu spät.« »Wo sind die Autoschlüssel?« »In der Küche.« Beide gingen in diese Richtung. »Muss ich etwa ohne einen Kuss los ?«, fragte Ed nach bester Pantoffelheldenmanier. »Aber natürlich nicht«, kam die kokette Antwort. »Irgendwas Interessantes in der Arbeit heute?« »Nur dieser Prince von der Times.« »Ein unangenehmer Typ.« »Wem sagst du das? Bis gleich, Schatz.« Immer noch im Mantel, ging Foley zur Tür. Um der theatralischen Wirkung willen zeigte er der Wache am Tor auf dem Weg nach draußen eine ve rärgerte Miene. Der Mann würde vermutlich notieren, dass er noch einmal weggefahren war – vielleicht meldete er es sogar telefonisch –, und mit ein bisschen Glück wurde seine Fahrt zur Botschaft mit den Tonbandaufnahmen aus seiner Wohnung verglichen. Die Affen im Zweiten Hauptdirektorat würden das entsprechende Kästchen 284

schon arrangieren. Es bedeutete nur, den Gunnery Sergeant auf die<br />

Palme zu bringen, und das vor aller Augen, denn die Botschaft<br />

stand immer unter Beobachtung. So etwas durfte nicht wie Routine<br />

erscheinen, oder wie Absicht, aber es musste auch nicht gerade eine<br />

Oscar-reife Schauspielerleistung sein. Er war sicher, dass die Marines<br />

es hinkriegen würden. Dann spürte er Mary Pats Hand in<br />

seiner.<br />

»Hallo, Schatz«, sagte er für die Mikrofone.<br />

»Hi, Ed.« Ihre Hand schmiegte sich in seine.<br />

Dieser Kerl ist echt, sagte ihre Hand. Er antwortete mit einem<br />

Nicken.<br />

Morg(en) früh? fragte sie und registrierte ein weiteres Nicken.<br />

»Schatz, ich muss noch mal kurz in die Botschaft zurück. Dummerweise<br />

habe ich was auf meinem Schreibtisch liegen lassen.«<br />

Sie reckte ihm den erhobenen Daumen entgegen. »Aber sieh zu,<br />

dass es nicht allzu lange dauert. Das Essen steht bereits auf dem<br />

Herd. Es gibt einen leckeren Braten aus dem finnischen Laden. Mit<br />

Ofenkartoffeln und Maiskolben.«<br />

»Mmm, hört sich gut an. Bin spätestens in einer halben Stunde<br />

wieder zurück.«<br />

»Komm nicht zu spät.«<br />

»Wo sind die Autoschlüssel?«<br />

»In der Küche.« Beide gingen in diese Richtung.<br />

»Muss ich etwa ohne einen Kuss los ?«, fragte Ed nach bester Pantoffelheldenmanier.<br />

»Aber natürlich nicht«, kam die kokette Antwort.<br />

»Irgendwas Interessantes in der Arbeit heute?«<br />

»Nur dieser Prince von der Times.«<br />

»Ein unangenehmer Typ.«<br />

»Wem sagst du das? Bis gleich, Schatz.« Immer noch im Mantel,<br />

ging Foley zur Tür.<br />

Um der theatralischen Wirkung willen zeigte er der Wache<br />

am Tor auf dem Weg nach draußen eine ve rärgerte Miene. Der<br />

Mann würde vermutlich notieren, dass er noch einmal weggefahren<br />

war – vielleicht meldete er es sogar telefonisch –, und mit ein<br />

bisschen Glück wurde seine Fahrt zur Botschaft mit den Tonbandaufnahmen<br />

aus seiner Wohnung verglichen. Die Affen im<br />

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