Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf
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klärlich, dass Hitler-Deutschland sie zu Verbündeten gemacht hatte. Für die Deutschen musste schließlich immer alles tipptopp in Ordnung sein, sorgfältig arrangiert, sauber und gebrauchsfertig. Die Italiener dagegen sorgten allenfalls in ihren Küchen und Weinkellern für Ordnung. Mit allem anderen hielt man es weniger genau. Ein in Rom zu Besuch weilender Russe erlebte einen Kulturschock, der sich gewaschen hatte. Denn die Italiener hatten mit Disziplin überhaupt nichts am Hut. Das sah man schon am Verkehr auf italienischen Straßen. Aktiv daran teilzunehmen war wohl nicht weniger aufreibend als der Einsatz im Cockpit eines Kampfjets. Italiener hatten aber auch einen angeborenen Sinn für Stil und Schicklichkeit. Wer ihr ästhetisches Empfinden beleidigte, war bei ihnen unten durch. Und das mussten nicht zuletzt auch diejenigen zur Kenntnis nehmen, die Italiener als Informanten zu rekrutieren versuchten, denn selbst als Söldner würden sie sich nie an ihrer eigenen Religion versündigen. Kurzum, die Konsequenzen einer Mission, wie sie nun zu befürchten standen, würden seiner Agentur äußerst abträglich sein und die Rekrutierung von informellen Mitarbeitern nachhaltig gefährden. Was zum Teufel soll ich jetzt machen? fragte sich Goderenko. Als ranghoher Offizier im Ersten Hauptdirektorat des KGB und überaus erfolgreicher Agent war er in seinen Entscheidungen nicht ohne ein gewisses Maß an Flexibilität. Und weil Mitglied einer riesigen Behörde, bot sich ihm wie allen Bürokraten im Konfliktfall ein probates Mittel an, das aus Verzögerung, Verwirrung und Behinderung bestand. Dazu war zwar ein nicht geringes Maß an Geschicklichkeit erforderlich, doch Ruslan Borissowitsch Goderenko kannte sich mit allen notwendigen Tricks bestens aus. 133
6. Kapitel ABER NICHT ZU NAHE Neuigkeiten waren immer interessant. Davon ließ sich auch eine Ärztin ablenken. Während Ryan seine Zeitung las, schaute Cathy zum Abteilfenster hinaus. Auch heute strahlte wieder die Sonne, und der Himmel war so blau wie ihre hübschen Augen. Jack kannte die Strecke, und Langeweile machte ihn unweigerlich schläfrig. Er sackte in der Ecke seines Sitzes in sich zusammen und spürte, wie ihm die Augenlider schwer wurden. »Jack, du wirst doch jetzt nicht einschlafen? Womöglich verpassen wir noch die Haltestelle.« »Es ist ein Kopfbahnhof«, erklärte Jack. »Der Zug hält nicht nur, er endet da. Übrigens, steh niemals auf, wenn du sitzen kannst, und setz dich nie, wenn du liegen kannst.« »Von wem hast du das denn?« »Von meinem Gunny«, antwortete Jack mit geschlossenen Augen. »Wie bitte?« »Gunnery Sergeant Philip Tate, United States Marine Corps. Er war mein Zugführer, als ich mit dem Chopper abgestürzt bin – danach war er’s wahrscheinlich auch noch.« Ryan schickte ihm alle Jahre wieder einen Weihnachtsgruß. Hätte Tate damals Mist gebaut, wäre Ryan jetzt nicht mehr am Leben. Tate und ein Sanitäter der Navy namens Michael Burns hatten seine Wirbelsäule stabilisiert, ihm so das Leben gerettet und darüber hinaus den Rollstuhl erspart. Auch Burns bekam zu Weihnachten eine Karte. Bis zur Victoria Station waren es noch ungefähr zehn Minuten. Ryan rieb sich die Augen und reckte sich. »Schönen guten Morgen«, grüßte Cathy spöttisch. 134
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hatte. Für die Deutschen musste schließlich immer alles tipptopp in<br />
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überhaupt nichts am Hut. Das sah man schon am Verkehr auf italienischen<br />
Straßen. Aktiv daran teilzunehmen war wohl nicht weniger<br />
aufreibend als der Einsatz im Cockpit eines Kampfjets.<br />
Italiener hatten aber auch einen angeborenen Sinn für Stil und<br />
Schicklichkeit. Wer ihr ästhetisches Empfinden beleidigte, war bei<br />
ihnen unten durch. Und das mussten nicht zuletzt auch diejenigen<br />
zur Kenntnis nehmen, die Italiener als Informanten zu rekrutieren<br />
versuchten, denn selbst als Söldner würden sie sich nie an ihrer eigenen<br />
Religion versündigen. Kurzum, die Konsequenzen einer Mission,<br />
wie sie nun zu befürchten standen, würden seiner Agentur<br />
äußerst abträglich sein und die Rekrutierung von informellen Mitarbeitern<br />
nachhaltig gefährden.<br />
Was zum Teufel soll ich jetzt machen? fragte sich Goderenko. Als<br />
ranghoher Offizier im Ersten Hauptdirektorat des KGB und überaus<br />
erfolgreicher Agent war er in seinen Entscheidungen nicht ohne<br />
ein gewisses Maß an Flexibilität. Und weil Mitglied einer riesigen<br />
Behörde, bot sich ihm wie allen Bürokraten im Konfliktfall ein<br />
probates Mittel an, das aus Verzögerung, Verwirrung und Behinderung<br />
bestand.<br />
Dazu war zwar ein nicht geringes Maß an Geschicklichkeit erforderlich,<br />
doch Ruslan Borissowitsch Goderenko kannte sich mit<br />
allen notwendigen Tricks bestens aus.<br />
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