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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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Ritter zeigte eine unbehagliche Miene. »Es ist vielleicht noch verfrüht,<br />

die Foleys mit einer größeren Aufgabe zu betrauen. Trotzdem<br />

möchte ich sie schon mal, sagen wir, ein bisschen anschieben.«<br />

In Fragen operativer Maßnahmen war Ritter der Experte und als<br />

solcher nicht zuletzt auch von Moore und Greer respektiert. Von<br />

Agenten Informationen einzuholen war letztlich sehr viel einfacher,<br />

als sie zu instruieren. Da man annehmen musste, dass jeder<br />

Mitarbeiter der amerikanischen Botschaft in Moskau mehr oder<br />

weniger regelmäßig beschattet wurde, war es gefährlich, sie etwas<br />

tun zu lassen, was verdächtig nach geheimdienstlicher Tätigkeit<br />

aussehen mochte. Das betraf in besonderem Maße eben auch<br />

die Foleys, denn als Neuankömmlinge standen sie mit größter<br />

Wahrscheinlichkeit unter enger Beobachtung. Dass sie aufflogen,<br />

konnte wahrhaftig nicht in Ritters Interesse sein. Er selbst hatte<br />

das Ehepartner-Team für diesen Job vorgeschlagen und würde,<br />

wenn es scheiterte, unangenehme Konsequenzen zu erwarten<br />

haben. Wenn es um hohe Einsätze ging, war selbst ein so risikobereiter<br />

Pokerspieler wie Ritter merklich zurückhaltender. Er<br />

setzte große Hoffnungen in die Foleys und konnte nicht wollen,<br />

dass sie schon nach weniger als zwei Wochen im Einsatz verbrannt<br />

waren.<br />

Weil weder Moore noch Greer irgendwelche Zwischenfragen<br />

stellten, konnte Ritter in seinen Ausführungen zügig fortfahren<br />

und darlegen, was er für richtig hielt.<br />

»Es ist doch zum Verrücktwerden«, beklagte sich Moore, als Ritter<br />

seinen Vortrag beendet hatte. »Wir, die am besten informierten<br />

Mitglieder im Präsidialamt, sind in dieser Sache, die womöglich<br />

noch von größter Wichtigkeit sein wird, völlig ahnungslos.«<br />

»So ist es leider, Arthur«, bestätigte auch Greer und fügte schmunzelnd<br />

hinzu: »Aber immerhin sind wir ahnungslos auf höchstem<br />

Niveau. Wer könnte das schon von sich behaupten?«<br />

»Wie ungemein tröstlich, James.« Außenstehende mochten sich<br />

über dieses oder ähnliche Themen ganz ungezwungen auslassen.<br />

Doch das war diesen drei Männern verwehrt. Sie mussten jedes<br />

Wort auf die Goldwaage legen, denn was sie schließlich äußerten,<br />

wurde für bare Münze genommen – was mitunter, wie man<br />

hier im siebten Stock gelernt hatte, eine krasse Fehleinschätzung<br />

sein konnte. Wenn sie in ihren Urteilen und Prognosen wirklich<br />

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