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SCSI - TU Darmstadt

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seriell, parallel<br />

PS/2, Floppy<br />

Inhalt Teil 9 (Peripheriebusse)<br />

aus 8. Busse und Systemstrukturen<br />

8.2 Peripheriebusse<br />

8.2.1 IDE/ATA, ATAPI, PATA<br />

8.2.2 Serial ATA (SATA), 2001<br />

8.2.3 <strong>SCSI</strong>-Bus<br />

8.2.4 Serial Attached <strong>SCSI</strong> (SAS)<br />

8.2.5 FireWire<br />

8.2.6 Fibre-Channel<br />

8.2.7 Universal Serial Bus (USB)<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

1


Parallele und Serielle Peripheriebusse<br />

Nachteile der parallelen Datenübertragung<br />

viele Verbindungen, breite Steckverbindungen,<br />

Übersprechen, Reflexionen, Flankenversatz,<br />

viele Treiber, Entfernung begrenzt<br />

Ziele<br />

hohe Übertragungsraten,<br />

mittlere Entfernungen<br />

geringer Verkabelungs und Steckeraufwand<br />

Lösung: schnelle serielle Datenübertragung<br />

Techniken: differentielle Übertragung, verdrillte<br />

Leitungen, Koaxialkabel, Glasfaser<br />

geringer Stromverbrauch<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

2


1994: IDE/ATA, ATAPI<br />

(Integrated Drive Electronics, AT-<br />

Attachment), PATA<br />

Einfacher paralleler Anschluss<br />

von zwei Plattenspeichern<br />

<strong>SCSI</strong> (Small Computer System<br />

Interface)<br />

Paralleler Anschluss von<br />

schnellen Platten, Vernetzung<br />

mit anderen Hosts<br />

8.2 Peripheriebusse - Übersicht<br />

2001: SATA (Serial ATA)<br />

serieller Nachfolger von PATA<br />

SAS (Serial Attached <strong>SCSI</strong>)<br />

Serieller Nachfolger von <strong>SCSI</strong><br />

FireWire<br />

Serieller Anschluss von schneller<br />

Peripherie, Data-Streaming-<br />

Anwendungen<br />

USB (Universal Serial Bus)<br />

Einfacher serieller Anschluss von<br />

Standard-Peripheriegeräten<br />

Fibre-Channel<br />

hohe Bandbreite und geringe Latenz<br />

auch über große Distanzen,<br />

Speichernetze<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

3


SATA<br />

SAS<br />

Parallele und serielle Peripheriebusse<br />

Tabelle 8-1.<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

Parallele und serielle<br />

Peripheriebusse und Punkt-zu-<br />

Punkt-Verbindungen mit ihren<br />

maximalen Übertragungsraten<br />

(abhängig von der Leitungsart).<br />

Angabe des maximalen<br />

Geräteabstands zur Verdeutlichung<br />

der Einsatzmöglichkeiten<br />

(rechnernah, rechnerfern) sowie<br />

der Anzahl adressierbarer Geräte.<br />

Bei Serial ATA, Serial Attached<br />

<strong>SCSI</strong> und Fibre Channel sind mit<br />

Mbit/s die Brutto- und mit Mbyte/s<br />

die Nettoübertragungsraten<br />

angegeben (8B/10B-Codierung!),<br />

sonst in beiden Fällen die<br />

Nettoraten (auch bei FireWire<br />

1394b mit ebenfalls 8B/10B-<br />

Codierung); bei Serial Attached<br />

<strong>SCSI</strong> verdoppelt sich die<br />

angegebene Rate beim<br />

Vollduplexbetrieb<br />

4


IDE/ATA (Integrated Drive<br />

Electronics, AT-Attachment)<br />

1994, Paralleler Anschluss von<br />

Plattenspeichern an den ISA(AT)-<br />

Bus (16-bit-Daten)<br />

40-adriges Flachbandkabel<br />

ISA-Adapter (Adress-Decodierung,<br />

Treiber)<br />

(wird auch als PATA = Parallel ATA<br />

bezeichnet)<br />

Zwei Platten an das Kabel anschließbar<br />

Zwei Registersätze für<br />

• Kommando<br />

• Sektornummer, Zylindernummer<br />

• Daten<br />

• Control, Status<br />

8.2.1 IDE/ATA, ATAPI<br />

früher<br />

ISA<br />

(AT)<br />

ATAPI<br />

PATA<br />

(heute)<br />

ISA (Industry Standard Architecture) ist ein 16-<br />

Bit-Bus-Standard für IBM kompatible PCs<br />

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Festplatte mit IDE/ATA-Controller<br />

IDE: Integrated Device Electronics<br />

Bild 8-12.<br />

Heutige und frühere<br />

Schnittstellen bei<br />

Festplattenlaufwerken (in<br />

Anlehnung an [Schmidt 1998])<br />

5


Zusätzliche Kommandos um weitere<br />

Geräte anschließen zu können (CD,<br />

DVD)<br />

werden in dem alten Kommandoformat<br />

verpackt ATA Packet Interface =<br />

ATAPI<br />

IDE/ATAPI-Controller stellt 2 IDE-<br />

Kanäle zur Verfügung, an jeden sind<br />

zwei Geräte anschließbar<br />

in der Southbridge enthalten<br />

oder als Einsteckkarte für den PCI-Bus<br />

EIDE: Enhanced IDE<br />

4 Kanäle statte nur 2<br />

IDE-Erweiterung: ATAPI<br />

DMA-Unterstützung<br />

PATA Modus: Ultra-ATA/133<br />

seit 2001, 2005<br />

133 MByte/s<br />

Double Data Rate<br />

Beschleunigung das Transfers zwischen<br />

Controller und Plattenspeicher<br />

FIFO im IDE-Kanal<br />

Sektorpuffer im Plattenspeicher<br />

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6


Serieller Nachfolger von PATA<br />

8.2.2 Serial ATA (SATA), 2001<br />

nur 7 Leitungen (2 Datenpaare und 3 Masse)<br />

differentielle Übertragung (+0,25 V, -0,25 V), LVDS (Low voltage<br />

differential signaling)<br />

8B/10B Signalcodierung<br />

Software-kompatibel zu PATA-Kommandos (werden im<br />

seriellen SATA-Format verpackt)<br />

Nettoübertragungsrate<br />

SATA 1: 1,2 GBit/s (150 MByte/s), 2005: SATA 2 (300 MByte/s)<br />

geplant bis SATA 3: 600 MByte/s<br />

Daten (Halbduplex), Handshake (Vollduplex)<br />

PCI-X<br />

PCI-X<br />

Interface<br />

DMA, Progr.IO<br />

Transport-Layer<br />

Link-Layer<br />

Physical-Layer<br />

Southbridge<br />

ODER<br />

SATA-Controller<br />

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SATA<br />

Gerät<br />

7


8.2.3 <strong>SCSI</strong>-Bus<br />

Ziel: Flexible schnelle Verbindung von mehreren<br />

<strong>SCSI</strong> Plattenspeichern (auch >2) mit einem<br />

oder mehreren Rechnern<br />

1979 von der Fa. Shugart entwickelt: SASI (Shugart<br />

Associates System Interface), weiter entwickelt und<br />

1986 als <strong>SCSI</strong> genormt.<br />

Paralleler (8/16-Bit-) Bus, multimasterfähig<br />

Dezentrale Busarbitration<br />

Datenübertragung zwischen einem Initiator und<br />

einem oder mehreren Targets<br />

Anzahl der Geräte am Bus ist auf die Datenbusbreite<br />

begrenzt<br />

Statische Einstellung der Geräteadressen, Busenden<br />

müssen elektrisch abgeschlossen werden<br />

Ein Gerät kann mehrere LUNs (log. units) enthalten<br />

Systembus1<br />

<strong>SCSI</strong>-Host-<br />

Adapter<br />

Systembus2<br />

<strong>SCSI</strong>-Host-<br />

Adapter<br />

<strong>SCSI</strong><br />

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<strong>SCSI</strong>-<br />

Plattencontroller1<br />

<strong>SCSI</strong>-<br />

Plattencontroller2<br />

<strong>SCSI</strong>-<br />

Streamercontroller<br />

mulit drop bus<br />

8


Weiterentwicklungen, Varianten<br />

<strong>SCSI</strong>-Standards Busbreite<br />

[Bit]<br />

Takt<br />

[MHz]<br />

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DÜ-Rate<br />

[MByte/s]<br />

1986 Narrow 8 5 5<br />

1989 Fast 8 10 10<br />

1989 Fast Wide 16 10 20<br />

1992 Ultra 8 20 20<br />

Ultra Wide 16 20 40<br />

1997 Ultra 2, Fast 40 8 40 40<br />

Ultra 2 Wide 16 40 80<br />

1999 Ultra 3 Wide (U160) 16 40 DDR 160<br />

2002 Ultra 4 Wide (U320) 16 80 DDR 320<br />

9


Initiator bewirbt sich um<br />

den Bus:<br />

IN legt dazu ID-Byte (ein<br />

Datenbit) auf den Datenbus<br />

Initiator wählt Target<br />

aus:<br />

IN-Bit und TA-Bit liegen<br />

auf den Datenbus<br />

IN=Initiator<br />

TA=Target<br />

(meist Host-Adapter)<br />

ARBITRATION<br />

<strong>SCSI</strong>-Protokoll<br />

Initiator Target<br />

BUS FREE<br />

SELECTION <br />

COMMAND <br />

übernimmt Kontrolle<br />

fordert Kommandos an<br />

Datenübertragung <br />

Status, Message zurück<br />

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(BSY# aktiv)<br />

n * (8/16 Bit)<br />

erfolgreich,<br />

Aufrechterhaltung<br />

der Verbindung<br />

gibt Kontrolle zurück (BSY#<br />

inaktiv)<br />

10


<strong>SCSI</strong> Arbitrierung<br />

Jedes Gerät hat eine ID-Nummer, entspricht einem<br />

bestimmten Bit auf dem Bus<br />

D7: höchste Priorität<br />

D0: niedrigste Priorität<br />

(bei 16 Bit-Bus folgen danach die Bits D15<br />

bis D8)<br />

Wenn der Bus frei ist, legt jeder Initiator sein<br />

ID-Bit (wired or) auf den Bus. Wenn es eine<br />

Anmeldung höherer Priorität gibt, nimmt er<br />

seine Anmeldung zurück. (vergl.<br />

Identifikationsbus, hier 1-aus-n-Code zur<br />

Anmeldung)<br />

Der Initiator mit der höchsten Priorität wählt<br />

das Target aus, durch das zusätzliche Anlegen<br />

des Target-ID-Bits (dadurch entsteht 2-aus-n<br />

Code)<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

Contro<br />

l<br />

D7..D0<br />

Übertragung der IDs<br />

Kommandos<br />

Daten<br />

Status<br />

Message<br />

11


Serieller Nachfolger des<br />

parallelen <strong>SCSI</strong><br />

8.2.4 Serial Attached <strong>SCSI</strong> (SAS), 2004<br />

7 Leitungen wie bei SATA (2<br />

Datenpaare und 3 Masse)<br />

8B/10B-Codierung<br />

Kein Bus mehr: Baumstruktur<br />

Netto-Übertragungsrate z. Zt.<br />

300 MByte/s (3 GBit/s brutto),<br />

Vollduplex<br />

Virtuelle Kanäle: Wie bei Parallel-<br />

<strong>SCSI</strong> können mehr als 14.000<br />

virtuelle Datenkanäle, verteilt auf<br />

256 Ebenen gleichzeitig aktiv sein<br />

5-Schichtenmodell<br />

1. Physical (Medium)<br />

2. Phy (Transceiver, Geräteanschluss)<br />

3. Link<br />

CRC-Datensicherung, Data-Scrambling,<br />

Steuerung, Adressierung, Verwalten<br />

logischer Verbindungen<br />

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Zusammenfassen mehrerer Physikalischer<br />

Verbindungen zu einem Wide-Port<br />

Protokollauswahl:<br />

SSP (Serial <strong>SCSI</strong> Protocol),<br />

STP (SATA Tunneling Protocol),<br />

SMP (Serial Managment Protocol)<br />

1. Transport<br />

frame definitions<br />

2. Application<br />

<strong>SCSI</strong> oder ATA spezifische Eigenschaften<br />

12


Punkt-zu-Punkt-<br />

Verbindungen zwischen den<br />

Ports (kein Bus wie bei <strong>SCSI</strong>)<br />

Komplexe Strukturen<br />

durch Verzweigungen<br />

(Expander).<br />

Erhöhung der Bandbreite<br />

durch Wide-Ports und<br />

Wide-Links<br />

Mischung von SAS- und<br />

SATA-Geräten ist möglich<br />

Anschluss von Dual-Port-<br />

Drives zur Erhöhung der<br />

Redundanz möglich<br />

SAS-Netzstruktur<br />

Bild 8-18.<br />

SAS-Struktur mit mehreren Initiatoren (z. B. Server) und Targets (SAS- und SATA-Festplatten),<br />

die durch mehrere Edge-Expander und einen Fan-Out-Expander miteinander vernetzt<br />

sind (in Anlehnung an [Griffith 2003])<br />

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13


Weitere Serielle Busse, orientiert an <strong>SCSI</strong><br />

Bevor SAS definiert wurde gab es bereits folgende<br />

Entwicklungen<br />

FireWire IEEE1394 (Apple), für Data Streaming<br />

1995: ursprünglich nur auf Macintosh<br />

2000: IEEE1394a-<br />

2002: IEEE1394b<br />

Fibre-Channel, ANSI-Standard (diverse Firmen, 1994), für<br />

Speichernetze<br />

Serial Storage Architecture SSA, ANSI-Standard (IBM,<br />

1990)<br />

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zusammengefasst in<br />

<strong>SCSI</strong>-3<br />

14


<strong>SCSI</strong>-3 Architekturmodell<br />

FireWire, Fibre-Channel, Serial Storage Architecture SSA wurden in dem <strong>SCSI</strong>-3-Architekturmodell<br />

(1993) zusammengefasst.<br />

Verwendung einer gemeinsamen Kommandostruktur in Anlehnung an <strong>SCSI</strong> (Ebene 1 und 2)<br />

Je nach ausgewähltem Transport-Protokoll erfolgt eine entsprechende Abbildung auf die<br />

Kommunikationsmechanismen und die physikalische Schnittstellen (Ebene 3 und 4)<br />

Allgemeines Architekturmodell, das für die<br />

serielle Busse FireWire, Fibre-Channel, Serial-<br />

Storage-Architecture SSA verwendet wird.<br />

4 Ebenen:<br />

1. (Command Sets) gerätespezifische Kommandos<br />

nach Gruppen (Block, Stream, Graphic)<br />

2. (Primary Commands) gemeinsame Kommandos<br />

für alle Gruppen<br />

3. (Transport Protocols) Auswahl der<br />

verschiedenen seriellen und parallelen Protokolle<br />

4. (Physical Interconnect) Physikalische Vorgaben<br />

für die Protokolle<br />

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fest<br />

variabel<br />

15


Anwendungen<br />

unterbrechungsfreies Data-<br />

Streaming (Digital Video, Musik,<br />

Festplattenanschluss)<br />

Sony: Digital Video Camcorder<br />

Übertragungsraten<br />

100 MBit/s, 200 MBit/s und<br />

400 MBit/s<br />

Erweiterungen auf 800, 1600,<br />

3200 MBit/s<br />

6 Leitungen<br />

1 twisted-pair (Daten,<br />

Halbduplex)<br />

1 twisted-pair (Takt, ändert sich,<br />

wenn sich die Daten nicht ändern)<br />

2 Leitungen für Stromversorgung<br />

Bis zu 63 Geräte beliebig<br />

anschließbar (+ Hostadapter)<br />

maximal 4,5 m Entfernung<br />

8.2.5 FireWire<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

Multimastersystem (jede<br />

Verbindung erfordert<br />

Busarbitration)<br />

Peer-to-Peer (direkte<br />

Transfers vom Sender zum<br />

Empfänger ohne Host).<br />

Plug-and-Play,<br />

selbstkonfigurierend<br />

Knoten werden automatisch<br />

durchnummeriert<br />

es wird automatisch ein<br />

Wurzelknoten bestimmt,<br />

der den Takt vorgibt und den<br />

Bus arbitriert<br />

max. Übertragungsraten<br />

werden bekannt gemacht<br />

16


Bild 8-19.<br />

Typische FireWire-Busstruktur,<br />

wie sie sich nach der<br />

Selbstkonfigurierung darstellt<br />

(nach [Anderson 1999]).<br />

Anschluss an einen PCI-Bus<br />

mittels eines PCI-to-IEEE-1394a-<br />

Adapters<br />

FireWire<br />

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17


FireWire<br />

Asynchrone Übertragung (ohne garantiertes Übertragungsverhalten)<br />

1. Initiator belegt den Bus nach Busarbitration<br />

2. Initiator verschickt Anforderungspaket (Request Packet)<br />

• (Quelladresse, Zieladresse, [Daten], Kommando)<br />

3. Empfänger antwortet mit Antwortpaket (Response Packet)<br />

• (Adresse, [Daten], Status)<br />

Isochrone Übertragung (garantiertes Übertragungsverhalten)<br />

quasi kontinuierlicher Datenstrom<br />

Reservierung von bis zu 80% der Zeitschlitze (je 125 µs), Rest für asynchrone<br />

Übertragung<br />

Keine Quittung durch Response Packet<br />

keine Zieladresse Broadcasting<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

18


Bild 8-20.<br />

FireWire<br />

Zuordnung von isochronen und asynchronen<br />

Übertragungspaketen zu Zeitschlitzen<br />

(cycles) von 125 µs Dauer (nach [Anderson 1999])<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

19


Bild 8-22.<br />

Elektrische Schnittstelle und Taktung<br />

Elektrische Schnittstelle des FireWire-Busses<br />

nach IEEE 1394a, gezeigt für eines der<br />

beiden Adernpaare. Das andere Adernpaar ist<br />

dazu spiegelbildlich (nach [Anderson 1999])<br />

Bild 8-23. Datendarstellung des FireWire-<br />

Busses nach IEEE 1394a. Taktrückgewinnung<br />

auf der Empfängerseite durch Exklusiv-Oder-<br />

Verknüpfung der Signale Data und Strobe (nach<br />

[Anderson 1999])<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

20


Ziel: Einfacher flexibler Anschluss<br />

diverser Peripheriegeräte über<br />

genormten Anschluss (INTEL und<br />

weitere Firmen)<br />

Serielle Halbduplex-Verbindungen<br />

über 4-adriges Kabel<br />

(Differentielles Leitungspaar und<br />

Spannungsversorgung)<br />

USB 1.1: 1,5 MBit/s (Low-Speed)<br />

oder 12 MBit/s (Full-Speed)<br />

USB 2.0: bis 480 MBit/s (High-<br />

Speed), abwärtskompatibel<br />

Stromversorgung: Geräte können<br />

über den Anschluss mit Strom versorgt<br />

werden.<br />

8.2.7 Universal Serial Bus (USB)<br />

Hot Plug and Play (Geräte während<br />

des laufenden Betriebs anschließen)<br />

Zentrale Verwaltung durch USB-Host-<br />

Controller (Root-Hub), nicht<br />

multimasterfähig<br />

Geräte: Geeignet zum Anschluss von<br />

Tastatur, Maus, Scanner, Drucker, Audiound<br />

Video-Daten, Plattenspeicher<br />

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21


LS=Low Speed<br />

FS=Full Speed<br />

HS=High Speed<br />

Geschwindigkeit<br />

wird durch das<br />

langsamste Glied in<br />

der Kette bestimmt<br />

Baumstruktur<br />

Root-Hub<br />

USB-Host-Controller<br />

Bild 8-26. USB-Struktur mit Low-Speed-, Full-Speed- und High-<br />

Speed-Komponenten (nach [Anderson, Dzatko 2001])<br />

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(zentraler Controller, Master)<br />

Hub reicht die<br />

Datenpakete weiter<br />

und verstärkt die<br />

Signale (Repeater)<br />

22


1 ms<br />

(12 MHz-Takt)<br />

125 us (480 MHz Takt)<br />

Frames und Microframes<br />

Bild 8-27. Aufteilung der Übertragungskapazität des USB mittels<br />

Frames und Microframe (nach [Anderson, Dzatko 2001])<br />

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Die Daten werden in Pakete<br />

aufgeteilt, die innerhalb der<br />

Zeitrahmen (Frames)<br />

bestimmte Anteile zugeteilt<br />

bekommen.<br />

23


1. Interrupt Transfer<br />

Abfrage der Geräteanmeldungen in<br />

kurzen Abständen (Polling), schnelle<br />

Reaktion<br />

bis zu 1024 Byte bei High-Speed<br />

für Maus, Tastatur, ...<br />

2. Bulk Transfer<br />

schnelle Datenblock-Übertragung<br />

wird erst nach allen sonstigen<br />

Transfertypen gestartet, ohne Start- und<br />

Endegarantie, Wiederholung bei Fehler<br />

512 Byte Paketgröße bei High-Speed<br />

bis zu 53,248 MByte/s<br />

für Scanner, Drucker, Platte, ...<br />

Transfer Types<br />

3. Isochronous Transfer<br />

Garantie fester Übertragungsrate.<br />

Video/Audio, nach den Start kann das<br />

Ende der Übertragung vorhergesagt<br />

werden.<br />

bis zu 90% des Rahmens reserviert,<br />

keine Wiederholung bei Fehler<br />

Echtzeitübertragung von Sprache, Musik<br />

4. Control Transfer<br />

Konfigurierung, Anforderungen an<br />

Geräte, bis zu 20%<br />

Control Pipe zum Endpunkt 0 ist immer<br />

verfügbar<br />

Dabei können auch Daten mit übertragen<br />

werden.<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

24


Die Übertragungskanäle werden<br />

beim USB Pipes genannt.<br />

Pipes werden zwischen Endpoints<br />

(Host, Gerät, Transfer Type) bei der<br />

Initialisierung eines USB-Geräts<br />

eingerichtet.<br />

Zu den Pipeattributen zählen auch<br />

Übertragungsbandbreite und<br />

Puffergröße.<br />

Pipes (Übertragungskanäle)<br />

Zu einem Gerät können mehrere<br />

Pipes (logische Kanäle) eingerichtet<br />

werden (bis zu 16).<br />

Es werden unterschieden<br />

unidirektionale Streampipes<br />

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• Interrupt-, Bulk-, Isochronous-Transfer<br />

bidirektionale Messagepipes<br />

• nur bei Control-Transfers<br />

Eine Messagepipe (Control Pipe 0)<br />

ist bei jedem Gerät vorhanden. Sie<br />

dient der Gerätekonfiguration und<br />

zur Übertragung von Status- und<br />

Kontrollinformation.<br />

25


Bustransaktionen<br />

Die Bustransaktionen werden vom Host-Controller<br />

verwaltet und bestehen aus der Übertragung von<br />

folgenden Paketen<br />

1. Token-Packet. Jede Transaktion beginnt mit der<br />

Übertragung eines Tokens vom Host. Das Token<br />

beschreibt Typ und Richtung der Übertragung und<br />

enthält die Geräteadresse. Die Geräte am Bus<br />

selektieren sich selbst durch Erkennung der eigenen<br />

Adresse im Token.<br />

2. Data-Packet (vom/zum Gerät)<br />

bis zu drei aufeinanderfolgende im Rahmen<br />

3. Handshake-Packet (Empfänger quittiert Übertragung)<br />

nicht bei Isochronous-Transfer<br />

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26


Signalcodierung<br />

NRZI = Non Return to Zero with Interchange<br />

Bit-Stuffing zur Synchronisation 6 Einsen<br />

Wechsle bei 0<br />

Jede Datenübertragung eines Packets beginnt mit<br />

SYNC = 0 0 0 0 0 0 0 1<br />

NRZI-SYNC = 0 1 0 1 0 1 0 0<br />

Bild 8-29. Signaldarstellung des USB (nach [Anderson, Dzatko 2001])<br />

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27


Elektrische Schnittstelle<br />

Bild 8-28. USB-Schnittstelle (nach [Anderson, Dzatko 2001])<br />

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28


Motivation/Historie: Bedarf an EA-<br />

Kanälen mit hoher Bandbreite und<br />

geringer Latenz auch über große<br />

Distanzen (>10 km)<br />

Einsatz: zur Vernetzung von<br />

Workstations, Mainframes, Super<br />

Computern, Speichern und Displays<br />

Hauptanwendung: Zugriff von<br />

mehreren Rechnern auf lokale<br />

Speichernetze unabhängig vom LAN<br />

Punkt-zu-Punkt-Verbindungen,<br />

Vollduplex<br />

1 GHz Takt, 8B/10B-Codierung<br />

Nettodatenrate 100 MByte/s<br />

8.2.6 Fibre-Channel<br />

Verschiedene Netztopologien werden<br />

unterstützt<br />

1. Direkte Verbindung zwischen zwei<br />

Ports (z. B. Server und<br />

Festplattenspeicher)<br />

2. Ring-Struktur (Arbitrated Loop), die<br />

Geräte sind ringförmig miteinander<br />

verbunden, Realisierung auch mit Hubs<br />

3. Switched Fabric: zentrale intelligente<br />

Schalteinheit, kann gleichzeitig<br />

Verbindungen für alle angeschlossenen<br />

Ports herstellen. Skalierbare Leistung.<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

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Copyright Ulf Troppens<br />

http://www.speichernetze.com/<br />

Speichernetz<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

Fibre<br />

Channel<br />

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Speichernetz<br />

Bild 8-25. Symbolisiertes lokales Netz (LAN) mit einem<br />

über einen Switch gebildeten Speichernetz (SAN), z. B.<br />

als Fabric Topology des Fibre-Channel<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

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Zusammenfassung<br />

Serielle Übertragung<br />

hohe Übertragungraten, geringer Aufwand<br />

PATA SATA<br />

einfacher paralleler serieller Anschluss von Plattenspeichern<br />

nicht multimasterfähig<br />

<strong>SCSI</strong> (Small Computer System Interface) SAS (Serial Attached <strong>SCSI</strong>)<br />

paralleler serieller Anschluss Plattenspeichern, Vernetzung<br />

multimasterfähig, Punkt zu Punkt<br />

<strong>SCSI</strong>-3: Allgemeines Architekturmodell für<br />

FireWire, Fibre-Channel, Serial-Storage-Architecture SSA.<br />

FireWire<br />

seriell, Streaming<br />

USB (Universal Serial Bus)<br />

nicht multimasterfähig<br />

Fibre-Channel<br />

hohe Bandbreite, geringe Latenz<br />

Speichernetze<br />

R. Hoffmann, <strong>TU</strong> <strong>Darmstadt</strong>, FG Rechnerarchitektur Systementwurf mit Mikroprozessoren WS 09/10<br />

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