Marketing-Mix: Preispolitik Gliederung - Universität Kaiserslautern
Marketing-Mix: Preispolitik Gliederung - Universität Kaiserslautern
Marketing-Mix: Preispolitik Gliederung - Universität Kaiserslautern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Marketing</strong>-<strong>Mix</strong>:<br />
<strong>Preispolitik</strong><br />
Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre:<br />
Betriebliche Leistungserstellung<br />
PD Dr. Georg Fassott<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur)<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
<strong>Gliederung</strong><br />
• Grundlagen der <strong>Preispolitik</strong><br />
• Klassische Preistheorie<br />
• Prinzipien der Preisbildung<br />
• Preisstrategien<br />
• Konditionenpolitik<br />
Literatur:<br />
Wöhe/Döring (2008), S. 442-476<br />
Wöhe/Kaiser/Döring (2008), S. 210-232<br />
26.01. und 28.01.2010<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 2
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Wertschöpfungskette als prozessorientierte<br />
<strong>Gliederung</strong> der BWL<br />
Steuerung: Übergeordnete Prozesse<br />
Forschung &<br />
Entwicklung<br />
Strategisches<br />
<strong>Marketing</strong><br />
Marktorientierte Unternehmensführung<br />
Strategie: Unternehmensentwicklung und Unternehmensplanung<br />
Umsetzung: Direkte Prozesse<br />
Beschaffung<br />
Lagerhaltung<br />
Produktion<br />
Unterstützung: Flankierende Prozesse<br />
Logistik<br />
Personal / Organisation<br />
Lagerhaltung<br />
Investition & Finanzierung<br />
Rechnungswesen<br />
Absatz<br />
(operatives<br />
<strong>Marketing</strong>)<br />
Service/<br />
Kundendienst<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 3<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Klassische Preistheorie vs.<br />
praktische <strong>Preispolitik</strong><br />
Gewinn G = Erlös E – Kosten K<br />
m = f(p)<br />
Markterfolg<br />
Gewinn/Deckungsbeitrag<br />
Quelle: vgl. Töpfer (2007), S. 484<br />
G = m•p – K G = m•p – (K f + k v •m)<br />
Break-Even-Punkt E = K: m•p = K f + k v •m<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 4
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Von der Preisgestaltung zur<br />
Konditionenpolitik<br />
Die Konditionenpolitik verfolgt das Ziel der langfristigen Gewinnmaximierung<br />
durch käuferschichtspezifische Gestaltung von<br />
Preisen, Rabatten, Zahlungs- und Lieferbedingungen<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 5<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Preispolitische Entscheidungen müssen<br />
Kosten und Nachfrageeffekte berücksichtigen<br />
Quelle: Kotler/Keller/Bliemel (2007), S. 607<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 6
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Elastizität der Nachfrage: Wie stark<br />
reagieren Nachfrager auf Preisänderungen?<br />
Hinweis: Im Normalfall (Mengenrückgang bei<br />
Preiserhöhung) ist η negativ. Deshalb definieren<br />
viele Autoren (wie Wöhe/Döring) durch ein<br />
eingefügtes Minuszeichen η zu einem positiven<br />
Wert um.<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 7<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Lohnt sich eine Preissenkung?<br />
• Ein Unternehmen, das pro Jahr 20.000 Küchenuhren zum<br />
Preis von 25 € verkauft, plant eine Preissenkung um 2 €.<br />
Seine variablen Kosten betragen 15 € pro Uhr, seine<br />
Fixkosten 100.000 €. Ist diese Preissenkung sinnvoll,<br />
wenn die Preiselastizität der Nachfrage – 2,5 beträgt?<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 8
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Lohnt sich eine Preissenkung?<br />
• Vergleich Deckungsbeitrag:<br />
– DB alt = 20.000 • (25-15) = 200.000 €<br />
– DB neu = m neu • (23-15) = ?<br />
• Bestimmung der neuen Absatzmenge über die<br />
Preiselastizität<br />
(= relative Mengenänderung / relative Preisänderung):<br />
– m neu –m alt = -2,5 • (-2/25) • 20.000 = 4.000<br />
DB neu = 24.000 • 8 = 192.000 €<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 9<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Elastizität der Nachfrage:<br />
Beispiele<br />
2<br />
1<br />
4 6<br />
• Stellen Sie fest, ob es sich bei folgenden Preisänderungen um Fall (1), (2), (5) oder<br />
(6) der obigen Darstellung handelt:.<br />
a) Die Post ermäßigt eine Woche lang die Preise für 50-Cent-Briefmarken auf 30 Cent.<br />
b) Gegenüber dem Vorjahr sind die Preise für Weihnachtsbäume um 20 % gestiegen.<br />
c) Die Parkgebühr vor dem Hauptbahnhof von <strong>Kaiserslautern</strong> wird um 10 Cent/Stunde<br />
gesenkt.<br />
d) Die TWK berechnen um 10 % höhere Wassergebühren.<br />
e) Die TWK senken die Preise für die Omnibusnutzung.<br />
f) Schuhsohlen aus Leder werden um 50 % teurer.<br />
g) Im Rahmen eines Sonderangebots sind Schweineschnitzel um 4 €/kg billiger zu<br />
haben.<br />
h) Tonrohre und Kunststoffrohre, die am Bau für Kanalisationszwecke gleichermaßen<br />
geeignet sind, hatten bisher den gleichen Preis. Tonrohre werden jetzt um 20 %<br />
teurer angeboten.<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 10<br />
3<br />
5
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Elastische Nachfrage bei Preissenkung:<br />
mengenbedingter Umsatzzuwachs > preisbedingte<br />
Umsatzeinbuße<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 11<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Bei linearer Preis-Absatz-Funktion ändert sich die<br />
Elastizität, da in jedem Punkt das<br />
Preis-Menge-Verhältnis verschieden ist<br />
Für p = 100 -10•m gilt:<br />
m p p/m dp/dm dm/dp ETA<br />
0,01 99,9 9990,00 -10 -0,1 -999,00<br />
2 80 40,00 -10 -0,1 -4,00<br />
4 60 15,00 -10 -0,1 -1,50<br />
6 40 6,67 -10 -0,1 -0,67<br />
8 20 2,50 -10 -0,1 -0,25<br />
10 0 0,00 -10 -0,1 0,00<br />
5 50 10,00 -10 -0,1 -1,00<br />
Erlös E(m) = p•m; p=f(m)<br />
E(m) = f(m) •m<br />
Amoroso-Robinson-Relation: E‘(m) = p • (1 + 1/η*)<br />
d.h. Erlösmaximum bei η* = -1<br />
* keine Vorzeichenbereinigung<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 12
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Steigung der Preis-Absatz-Funktionen<br />
(Δp konstant) zeigt unterschiedliche Elastizität an<br />
p Δm<br />
10 100 −105<br />
10 50 −150<br />
η* = • = • = −0,<br />
095 η*<br />
= • = −1,<br />
333<br />
m Δp<br />
105 15 −10<br />
150 15 −10<br />
Quelle: Kotler/Keller/Bliemel (2007), S. 607<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 13<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Preiserhöhungsspielräume<br />
• Preisunelastische Nachfragebedingungen finden sich<br />
tendenziell<br />
– Je höher das Einkommen der Nachfrager<br />
– Je stärker die persönliche Präferenz der Nachfrager für<br />
einen bestimmten Anbieter<br />
– Je schwieriger der Wechsel von einem Anbieter zum<br />
anderen<br />
– Je geringer die Möglichkeit, das (verteuerte) Produkt durch<br />
ein Alternativprodukt zu ersetzen<br />
• Steigende Preis-Absatz-Funktion in folgenden<br />
Ausnahmefällen<br />
– Veblen-Effekt<br />
– Snob-Effekt<br />
– Mitläufer-Effekt<br />
– Preis als (alleiniger) Qualitätsmaßstab<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 14
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Preisbildung im Monopol bei linearer<br />
Preis-Absatz-Funktion …<br />
p = A – (A/B)•m<br />
E = m•p<br />
E = A•m – (A/B)•m²<br />
E‘ = A – (2A/B)•m<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 15<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
… und linearer Kostenfunktion:<br />
G max, wenn E‘ = K‘<br />
G = E – (K f + k v •m)<br />
G = A•m – (A/B)•m² – (K f + k v •m)<br />
G = (A – k v )•m – (A/B)•m² – K f<br />
G‘ = 0 = (A – k v ) – 2(A/B)•m c<br />
K‘ = k v<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 16<br />
E‘
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Preisbildung im Oligopol erfordert<br />
mehr Informationen<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 17<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Durch den Aufbau eines akquisitorischen Potenzials<br />
wird die gewinnbegrenzende Vollkommenheitsbedingung<br />
des Marktes unterlaufen<br />
Doppelt-geknickte (polypolistische) Preis-Absatz-Funktion:<br />
Preisänderungen im monopolistischen Bereich BC lösen<br />
keine Wanderbewegungen zu und von<br />
Konkurrenzanbietern aus<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 18
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Ermittlung der gewinnmaximalen Angebotsmenge<br />
durch Gegenüberstellung der Erlöse und Kosten<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 19<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
<strong>Preispolitik</strong> in der<br />
betrieblichen Praxis<br />
• Prinzipien der Preisfestsetzung<br />
– Kostenorientierte Preisbildung<br />
– Nachfrageorientierte Preisbildung<br />
– Konkurrenzorientierte Preisbildung<br />
• Preispolitische Strategien bei der Markteinführung neuer<br />
Produkte<br />
– Prämienpreis vs. Promotionspreis<br />
– Abschöpfungspreise (Skimming) vs. Penetrationspreise<br />
• Konditionenpolitik<br />
– Rabatte<br />
– Lieferungs- und Zahlungsbedingungen<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 20
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Kostenorientierte Preisbildung:<br />
Preis = Kosten + Gewinnzuschlag<br />
• Kalkulation auf Vollkostenbasis: p = k•(1+g/100)<br />
1. dem jeweiligen Produkt neben den variablen Kosten auch<br />
anteilige Fixkosten zuordnen<br />
2. den „richtigen“, produktspezifischen Gewinnzuschlag g<br />
ermitteln<br />
3. zur Bestimmung von 1. die erwartete Absatzmenge<br />
prognostizieren<br />
• Kalkulation auf Teilkostenbasis: p = k v + db<br />
– Solldeckungsbeitrag db setzt sich zusammen aus<br />
• Fixkostenanteil/Stück<br />
• Gewünschter Gewinnanteil/Stück<br />
• Bestimmung des Gewinnzuschlags<br />
– „branchenübliche“ Sätze<br />
– Ableitung aus Unternehmenszielen, z.B. Umsatzrendite<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 21<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Gewinnzuschlag aus<br />
Umsatzrendite-Ziel<br />
• Ein Uhrenhersteller legt seine Preise nach dem<br />
Zuschlagsverfahren fest. Er muss dabei variable Kosten<br />
von 10 € pro Uhr und Fixkosten von 300.000 €<br />
berücksichtigen.<br />
• Der geplante Absatz liegt bei 50.000 Uhren.<br />
• Welchen Preis muss er verlangen, um eine<br />
Umsatzrendite von 20 % zu erzielen?<br />
• Wie hoch ist in diesem Fall der Gewinnzuschlag g?<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 22
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Gewinnzuschlag aus<br />
Umsatzrendite-Ziel<br />
Variable Kosten: 10 € (pro Stück.)<br />
Fixkosten: 300.000 €<br />
Erwartete Absatzmenge: 50.000 Stück.<br />
Fixkosten<br />
Stückkosten = Variable Kosten +<br />
Absatzmenge<br />
Ziel: Umsatzrendite von 20%<br />
Preis =<br />
Gewinnzuschlag in %:<br />
Stückkosten<br />
(1 - gewünschte Umsatzrendite)<br />
g = 100 (p/k – 1) = 100 (20/16 – 1) % = 25 %<br />
= 10 €/Stück +<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 23<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
=<br />
16 €<br />
(1-0,2)<br />
Kostenorientierte Preisbildung:<br />
Beurteilung<br />
300.000 €<br />
50.000 Stück.<br />
= 20 €<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 24<br />
= 16 €
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Die Preisuntergrenze ist ein Indifferenzpreis: bei diesem<br />
Preis ist es für den Anbieter gleichgültig, ob er eine<br />
Gütereinheit verkauft oder nicht<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 25<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Ermittlung der Preisuntergrenze<br />
• Die UNIPRIX-KG vertreibt Eierbriketts, die für 16 €/dz<br />
eingekauft und für 24 €/dz verkauft werden. Die fixen<br />
Kosten betragen 40.000 €/Periode. Pro Periode können<br />
bis zu 25.000 dz verkauft werden.<br />
1. Wie hoch ist die langfristige Preisuntergrenze?<br />
2. Wie hoch ist die kurzfristige Preisuntergrenze?<br />
3. Können Sie sich vorstellen, dass die UNIPRIX-KG<br />
Eierbriketts für 15€/dz verkauft, obwohl diese für 16€/kg<br />
eingekauft wurden?<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 26
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Ermittlung der Preisuntergrenze<br />
1. Wie hoch ist die langfristige Preisuntergrenze?<br />
K = K f + K v<br />
40.000 + 16•25.000 = 440.000<br />
k = 440.000 / 25.000 = 17,60<br />
2. Wie hoch ist die kurzfristige Preisuntergrenze?<br />
k v = 16<br />
3. Können Sie sich vorstellen, dass die UNIPRIX-KG<br />
Eierbriketts für 15€/dz verkauft, obwohl diese für 16€/kg<br />
eingekauft wurden?<br />
• Ja, falls Betrieb eingestellt werden soll<br />
• Ja, falls Wiederbeschaffungskosten zwischenzeitlich<br />
gesunken sind.<br />
Bei der Ermittlung der kurzfristigen Preisuntergrenze sind die variablen<br />
Durchschnittskosten nicht auf der Basis historischer Einstandspreise, sondern<br />
auf der Basis von Wiederbeschaffungskosten zu ermitteln.<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 27<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Nachfrageorientierte Preisbildung macht die<br />
Preisbildung vom Urteil der Nachfrager abhängig<br />
• Wert = monetäre Bewertung des Nutzens<br />
Nutzen für<br />
den Kunden<br />
Wert<br />
Opfer des<br />
Kunden<br />
• Kaufanreiz für das eigene Produkt:<br />
(Wert f -Preis f ) > (Wert a –Preis a )<br />
mit:<br />
f eigenes Produkt<br />
a nächstbeste Produktalternative<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 28
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
…<br />
Nutzen-Ermittlung am Beispiel<br />
Toyota IQ vs. Smart<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 29<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Smart-Preis<br />
Kundennutzen /<br />
Kaufkriterium<br />
Raumangebot<br />
Zuverlässigkeit<br />
Image<br />
Einparken<br />
Verbrauch<br />
Wichtigkeit für<br />
Kunden<br />
(0-5)<br />
3<br />
4<br />
3<br />
2<br />
5<br />
Sma<br />
rt<br />
1<br />
3<br />
7<br />
7<br />
4<br />
Toyo<br />
ta<br />
IQ<br />
Vom Nutzen zum Preisspielraum<br />
Raumangebot<br />
+ 600 €<br />
Zuverlässigkeit<br />
+ 400 €<br />
Image<br />
- 300 €<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
Werttreiber<br />
(Wichtigkeit >= 3;<br />
Delta Toyota IQ vs.<br />
Smart >= |2|)<br />
Preisdifferenzpotenzial<br />
für<br />
Toyota IQ = 700 €<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 30<br />
12,0<br />
8,0<br />
-6,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Voraussetzung für die Preisfindung ist die Erfassung der<br />
Nutzeneinschätzung und Preisbereitschaft der Nachfrager<br />
• Welchen Preis sind die Nachfrager bereit zu zahlen?<br />
• Wie beurteilen Nachfrager das aktuelle Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis?<br />
• Wie würden Nachfrager auf Preisänderungen reagieren?<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 31<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Ein Beispiel für eine<br />
direkte Befragung<br />
• „Welcher Preis erscheint Ihnen …<br />
… relativ hoch, aber noch vertretbar?<br />
…zu teuer?<br />
… angemessen, aber noch günstig?<br />
… so niedrig, dass Sie an der Qualität des<br />
Produktes zweifeln würden?<br />
Quelle: www.skopos.de<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 32
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Conjoint-Analyse liefert Hinweise zur<br />
Produkt- und Preisgestaltung<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 33<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Da einzelne Nachfragergruppen unterschiedlich<br />
preissensibel sind, können Anbieter ihre Preise<br />
differenzieren<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 34
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Anstelle einer aktiven <strong>Preispolitik</strong> können Anbieter<br />
sich an den Konkurrenzpreisen orientieren<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 35<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Preisstrategische Optionen<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 36
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Strategiepositionen im Preis-Qualitäts-Wettbewerb:<br />
Positionierung von Mercedes (M) und<br />
Lexus (L) auf dem US-Markt<br />
Quelle: Kotler/Keller/Bliemel (2007), S. 590<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 37<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Wertorientierte Preisbildung und<br />
Preisstrategie<br />
• Die drei Unternehmen A, B, C produzieren elektrische<br />
<strong>Mix</strong>er. In einer Befragung sollten Konsumenten für jede<br />
von drei Produkteigenschaften je nach<br />
Eigenschaftsausprägung 100 Punkte auf die drei<br />
Konkurrenzprodukte verteilen. Das Ergebnis zeigt<br />
folgende Tabelle:<br />
• Kriterium Produkt A Produkt B Produkt C<br />
Haltbarkeit 30 50 20<br />
Design 40 15 45<br />
Leiser Lauf 20 35 45<br />
• Ein durchschnittlicher <strong>Mix</strong>er wird für 33,33 € verkauft.<br />
Welchen Preis soll Unternehmen C verlangen, wenn der<br />
<strong>Mix</strong>er A für 25 € angeboten wird? Zeigen Sie die<br />
Positionierung der Produkte in einem Preis-Qualitäts-<br />
Diagramm und begründen Sie Ihre Preisentscheidung.<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 38
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Wertorientierte Preisbildung und<br />
Preisstrategie<br />
• Ermittlung Gesamtpunktwert<br />
Produkt A (30+40+20) / 3 = 30<br />
B = 33,33<br />
C = 36,67<br />
• Ermittlung Proportionaler Preis:<br />
Gesamtpunktwert • Durchschnittspreis<br />
Durchschnittspunktwert<br />
Durchschnittspreis = 33,33 €<br />
Durchschnittspunktwert = 33,33 (da 100 Punkte auf 3<br />
Produkte aufgeteilt werden)<br />
PP A = 30<br />
PP B = 33,33<br />
PP C = 36,67<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 39<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Wertorientierte Preisbildung und<br />
Preisstrategie<br />
A<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 40<br />
B<br />
C‘<br />
C
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Preisstrategien<br />
Preis<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 41<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 42<br />
Zeit<br />
Preis<br />
Erfolgsfaktoren für Preisstrategien<br />
Monopolstellung wird zum<br />
Aufbau eines<br />
Kostenvorsprungs genutzt<br />
Zeit
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Erfahrungskurve – Stückkosten als Funktion<br />
der kumulierten Produktionsmenge<br />
Quelle: Kotler/Keller/Bliemel (2007), S. 604<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 43<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Vorbeugende Planung eines<br />
Preisreaktionsprogramms<br />
Quelle: Kotler/Keller/Bliemel (2007), S. 644<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 44
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Rabatte sind ein Instrument zur<br />
differenzierten (Netto-)Preisgestaltung<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 45<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Aufgaben des Wiederverkäuferrabatts<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 46
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Lieferungsbedingungen regeln Umfang und Zeitpunkt<br />
der Lieferverpflichtung durch den Verkäufer<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 47<br />
Grundlagen<br />
Klassische Theorie<br />
Preisbildung<br />
Preisstrategien<br />
Konditionen<br />
Zahlungsbedingungen regeln die<br />
Zahlungsmodalitäten des Kaufpreises<br />
• Konditionenpolitik vs. (Brutto-)Preisreduktion:<br />
– Konditionen erlauben eine an der jeweiligen Situation<br />
angepasste, kundenspezifische Verkaufsförderung<br />
– Bei Wiederbelebung der Nachfrage stößt Rücknahme von<br />
Rabatten und großzügigen Zahlungsbedingungen auf<br />
geringere psychologische Käuferwiderstände als<br />
Rücknahme von Preissenkungen<br />
© 2010 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 48