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36<br />

gänge zu konzentrieren". 138 Ta<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Worte fand auch <strong>de</strong>r Stellvertreter <strong>de</strong>s Min<strong>ist</strong>ers,<br />

Gerhard Neiber, auf einer zentralen Dienstkonferenz im Januar 1980: "Beispiele wie die<br />

zu späte Aufnahme <strong>de</strong>r aktiven politisch-operativen Bearbeitung <strong>de</strong>r Feindorganisation<br />

'Hilferufe von drüben e.V.' Lippstadt in einem ZOV, darf es nicht wie<strong>de</strong>r geben." 139 Sie<br />

belegen, daß auch die ZKG von Kritik nicht verschont blieb.<br />

Mit Wirkung vom 1. November 1983 übernahm die ZKG "im Interesse einer effektiveren<br />

Lösung" von <strong>de</strong>r HA VII die Fe<strong>de</strong>rführung für die operative Bearbeitung <strong>de</strong>r IGfM. 140<br />

Zugleich wur<strong>de</strong>n die Spezial<strong>ist</strong>en <strong>de</strong>r HA VII zur ZKG versetzt, <strong>de</strong>ren Personalbestand<br />

um weitere 14 Planstellen auf insgesamt 124 anstieg. 141 Der zum gleichen Zeitpunkt neugebil<strong>de</strong>ten<br />

Abteilung 5 wur<strong>de</strong> die Bearbeitung <strong>de</strong>r IGfM im ZOV "Zentrale" übertragen.<br />

Zu<strong>de</strong>m übernahm sie von <strong>de</strong>r Abteilung 2 die Bearbeitung <strong>de</strong>s Vereins "Hilferufe von<br />

drüben". Damit lag die Verantwortung für die aus <strong>de</strong>r MfS-Perspektive gefährlichsten Organisationen<br />

erstmals in einer Hand. Die Leitung <strong>de</strong>r Abteilung 5 übernahm Oberstleutnant<br />

Armin Ullmann, <strong>de</strong>r zuvor die Abteilung 5 <strong>de</strong>r HA VII geleitet hatte. 142 Des weiteren<br />

übernahm die ZKG von <strong>de</strong>r HA VII das für die bei<strong>de</strong>n Aufnahmelager Gießen und Berlin-<br />

Marienfel<strong>de</strong> zuständige Sachgebiet samt Mitarbeitern; sie wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Abteilung 4 <strong>de</strong>r<br />

ZKG angeglie<strong>de</strong>rt. Der Personalbestand <strong>de</strong>r ZKG erhöhte sich damit 1984 auf insgesamt<br />

133 Mitarbeiter. 143<br />

In <strong>de</strong>n direkten Verantwortungsbereich <strong>de</strong>r ZKG fiel auch die Bearbeitung von zwei neu<br />

ausgemachten "Feindorganisationen". Bei <strong>de</strong>r einen han<strong>de</strong>lte es sich um die "Feindperson<br />

Klump", die auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s sogenannten Verfahrens 1503 seit 1980 als Beschwer<strong>de</strong>führerin<br />

bei <strong>de</strong>r UNO auftrat. 144 Auf Wunsch von Betroffenen übermittelte Frau Klump<br />

an die UNO Namensl<strong>ist</strong>en von Bürgern <strong>de</strong>r DDR, die bis dahin vergeblich ihre dauerhafte<br />

Ausreise aus <strong>de</strong>r DDR betrieben. Im an<strong>de</strong>ren Fall han<strong>de</strong>lte es sich um <strong>de</strong>n 1985 in West-<br />

Berlin gegrün<strong>de</strong>ten "Verband ehemaliger DDR-Bürger e.V.". Gegen bei<strong>de</strong> leitete die ZKG<br />

Operative Vorgänge ein. Die Schriftstellerin Brigitte Klump wur<strong>de</strong> unter <strong>de</strong>m Decknamen<br />

138 Jahresanalyse <strong>de</strong>r ZKG für das Jahr 1979 vom 8.11.1979, S. 57; <strong>BStU</strong>, ZA, ZKG 2167.<br />

139 Arbeitsmaterial: Auszüge aus <strong>de</strong>m Referat und Schlußwort <strong>de</strong>s Stellvertreters <strong>de</strong>s Min<strong>ist</strong>ers, Gerhard<br />

Neiber, auf <strong>de</strong>r zentralen Dienstkonferenz am 22./23.1.1980, aus <strong>de</strong>nen sich wesentliche<br />

Aufgabenstellungen für die ZKG und BKG ergeben, S. 16; <strong>BStU</strong>, ZA, ZKG 2104.<br />

140 Schreiben <strong>de</strong>s Stellvertreters <strong>de</strong>s Min<strong>ist</strong>ers an die Leiter aller Diensteinheiten vom 23.11.1983; <strong>BStU</strong>,<br />

ZA, DSt 102987.<br />

141 Schreiben <strong>de</strong>r HA KuSch vom 14.11.1983; <strong>BStU</strong>, ZA, HA KuSch, unerschlossenes Material, Bün<strong>de</strong>l<br />

122.<br />

142 Vgl. Kapitel 2.2.<br />

143 Schreiben <strong>de</strong>r ZKG vom 18.1.1987 zum vorläufigen Struktur- und Stellenplan <strong>de</strong>r ZKG, S. 273; <strong>BStU</strong>,<br />

ZA, ZKG, unerschlossenes Material, Bün<strong>de</strong>l 517.<br />

144 Das Verfahren 1503 ermöglichte Privatpersonen, bei groben Menschenrechtsverletzungen eine<br />

Sammelpetition an die UNO-Menschenrechtskommission zu richten. Vgl. Wochenpost vom 30.3.1995,<br />

S. 46.

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