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26<br />

Die Festlegung <strong>de</strong>r konkreten Aufgabenstellung <strong>de</strong>r BKG lag gemäß <strong>de</strong>n Befehlen 1/75<br />

und 6/77 bei <strong>de</strong>n Leitern <strong>de</strong>r MfS-Bezirksverwaltungen. Unter Zugrun<strong>de</strong>legung <strong>de</strong>s Linienprinzips<br />

konzentrierte sich ihre Tätigkeit im wesentlichen auf die<br />

− ständige Analyse <strong>de</strong>r Lage und die Gewährle<strong>ist</strong>ung aktueller Gesamtübersichten,<br />

− Herausarbeitung <strong>de</strong>r politisch operativen Schwerpunkte und die Gewährle<strong>ist</strong>ung einer<br />

Vergleichs- und Verdichtungsarbeit,<br />

− Verallgemeinerung gewonnener Erkenntnisse sowie die Aufarbeitung <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r<br />

ZKG vorgegebenen Orientierungen,<br />

− Anleitung und Unterstützung <strong>de</strong>r Diensteinheiten bis hinunter zur Ebene <strong>de</strong>r Kreisund<br />

Objektdienststellen und<br />

− Führung und <strong>de</strong>n zielgerichteten Einsatz wichtiger eigener, insbeson<strong>de</strong>re überörtlich<br />

einsetzbarer IM sowie die eigene Bearbeitung von Operativen Vorgängen.<br />

Unter <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ologischen Prämisse, daß die Ausreisebewegung und ihre <strong>de</strong>monstrativen Erscheinungsformen<br />

nicht die Folge unüberbrückbarer innerer Konflikte, son<strong>de</strong>rn das Ergebnis<br />

einer äußeren, vom "Gegner" inszenierten und gesteuerten Beeinflussung sei, war<br />

die Tätigkeit <strong>de</strong>r ZKG vornehmlich auf die "Feindorganisationen" sowie ihre<br />

"Deckadressen" gerichtet. Konzentrierte sich das Hauptaugenmerk bis 1977 auf die<br />

Fluchthilfeorganisationen, so rückten mit Befehl 6/77 mehr und mehr solche Organisationen<br />

ins Blickfeld, die für die Zunahme <strong>de</strong>r Ausreiseantragsteller verantwortlich gemacht<br />

wur<strong>de</strong>n. Damit reagierte die ZKG auf die rückläufige Ten<strong>de</strong>nz bei <strong>de</strong>n Fluchtfällen und<br />

auf wachsen<strong>de</strong> Aktivitäten bei <strong>de</strong>n Antragstellern auf dauerhafte Ausreise. 93 Schon 1978<br />

war in einem Protokoll <strong>de</strong>r SED-Bezirksleitung Berlin von einer Verdreifachung strafbarer<br />

Handlungen "Übersiedlungsersuchen<strong>de</strong>r" und von Versuchen <strong>de</strong>s Gegners die Re<strong>de</strong>, in<br />

<strong>de</strong>r DDR durch eine "raffinierte Kontaktpolitik" eine "Ausreisebewegung" zu installieren.<br />

94 Ihren Hauptgegner erblickte die ZKG in <strong>de</strong>r "Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte"<br />

(IGfM) 95 in Frankfurt/Main und in <strong>de</strong>m Verein "Hilferufe von drüben e.V."<br />

in Lippstadt, <strong>de</strong>r 1978 in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r gleichnamigen Sen<strong>de</strong>reihe <strong>de</strong>s ZDF-<br />

Magazins gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n war. Hinzu kamen die 1963 gebil<strong>de</strong>te "Arbeitsgemeinschaft<br />

13. August e.V." in West-Berlin, das <strong>Bund</strong>esmin<strong>ist</strong>erium für inner<strong>de</strong>utsche Beziehungen,<br />

die Auslandsvertretungen <strong>de</strong>r <strong>Bund</strong>esrepublik Deutschland in <strong>de</strong>n Ostblocklän<strong>de</strong>rn sowie<br />

die Ständige Vertretung <strong>de</strong>r <strong>Bund</strong>esrepublik Deutschland in Ost-Berlin.<br />

93 Vgl. Anhang, Tabellen 2 und 3.<br />

94 Protokoll <strong>de</strong>r SED-Bezirksleitung Berlin vom 22.5.1978; Bezirksparteiarchiv Berlin (BPA) IV<br />

D-2/3145.<br />

95 1972 als "Gesellschaft für Menschenrechte e.V." gegrün<strong>de</strong>t.

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