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21<br />
stützte Entscheidung <strong>de</strong>s 1. Stellvertreters <strong>de</strong>s Min<strong>ist</strong>ers voraus. Neben <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>r<br />
Prioritäten war die ZKG zuständig für die<br />
− einheitliche Ausrichtung, <strong>de</strong>n effektivsten Einsatz sowie für Strategievorschläge zur<br />
Gewinnung und zur Sicherung von IM,<br />
− Feststellung "neuer Zielgruppen <strong>de</strong>s Gegners, neuer Mittel und Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r krimi-<br />
nellen Menschenhändlerban<strong>de</strong>n",<br />
− Entwicklung neuer Operativer Vorgänge zur Absicherung von Schwerpunktbereichen<br />
vor Angriffen <strong>de</strong>r "kriminellen Menschenhändlerban<strong>de</strong>n",<br />
− "Gewährle<strong>ist</strong>ung effektiver, gesellschaftlich wirksamer Abschlüsse Operativer Vor-<br />
gänge",<br />
− "Koordinierung von Sofortmaßnahmen bei Feststellung unmittelbar bevorstehen<strong>de</strong>r<br />
Aktionen" und<br />
− "Durchführung eigener politisch-operativer Maßnahmen [...] wie die Führung wichti-<br />
ger IM, Vorgangsbearbeitung, Vorbereitung und Durchführung operativer Kombina-<br />
tionen und Spiele, Teilnahme an Treffs". 74<br />
Bei unmittelbar bevorstehen<strong>de</strong>n Aktionen von Fluchthilfeorganisationen war es die Auf-<br />
gabe <strong>de</strong>r ZKG, die entsprechen<strong>de</strong>n operativen Maßnahmen <strong>de</strong>r Hauptabteilungen VI, VII,<br />
VIII, IX und <strong>de</strong>r Abteilung X, <strong>de</strong>r Fahndungsführungsgruppe, <strong>de</strong>r Abteilung XXII und<br />
an<strong>de</strong>rer beteiligter Diensteinheiten zu koordinieren und durchzuführen. 75 Alle Dienstein-<br />
heiten <strong>de</strong>s MfS hatten die ZKG sofort über "operative Hinweise" zu informieren, die auf<br />
<strong>de</strong>rartige Fälle schließen lassen konnten. Dazu gehörten Erkenntnisse hinsichtlich einer<br />
möglichen Beteiligung bestimmter Personen (unter an<strong>de</strong>rem Diplomaten, Soldaten <strong>de</strong>r<br />
westalliierten Streitkräfte in Deutschland, Bürger an<strong>de</strong>rer Ostblockstaaten) und spektakulärer<br />
Aktionen, die das internationale Ansehen <strong>de</strong>r DDR hätten schädigen können. Die Informationspflicht<br />
gegenüber <strong>de</strong>r ZKG war auch geboten, wenn die Gefahr bestand, daß<br />
MfS-Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>konspiriert wur<strong>de</strong>n.<br />
MfS-internen Analysen zufolge wur<strong>de</strong> die Gründung <strong>de</strong>r ZKG/BKG und die Erfassung<br />
<strong>de</strong>r Fluchthilfeorganisationen in Zentralen Operativen Vorgängen als "außeror<strong>de</strong>ntlich be<strong>de</strong>utsam"<br />
eingeschätzt, da "erstmals im MfS die Arbeit mit ZOV auf einem bestimmten<br />
Gebiet [...] verbindlich geregelt" wor<strong>de</strong>n sei. 76 Durch die Konzentration <strong>de</strong>r Kräfte sei die<br />
74 Ebenda, S. 156 sowie Befehl 1/75, S. 19 f.; <strong>BStU</strong>, ZA, DSt 102092.<br />
75 Instruktion vom 15.1.1976 zum Befehl 1/75, S. 158; ebenda.<br />
76 Oberst Herfurt, OSL Jäckel und Major Krieger: "Forschungsergebnisse zum Thema: Die weitere<br />
Qualifizierung <strong>de</strong>r Arbeit mit Zentralen Operativen Vorgängen (ZOV) zur wirksamen Bekämpfung<br />
feindlicher Tätigkeit, insbeson<strong>de</strong>re feindlicher Stellen und Kräfte" vom Januar 1984; <strong>BStU</strong>, ZA, JHS<br />
21926 (o<strong>de</strong>r 20097), Bl. 49.